Nebendienst die Untersuchungen vorzunehmen hat. Den Anlaß zu diesem Schritt boten zahlreiche Klagen, die bor Jahresfrist über die schlechte Beschaffenheit des Gases laut wurden. Zwar hat eine Unter- suchung ergeben, daß das in Wilmersdorf verbrauchte Gas dem von der Stadt Berlin hergestellten jetzt gleichwertig ist, doch hält man eine ständige Kontrolle für notwendig. Die Versammlung erklärte sich ferner mit dem ihr vorgelegten Pfla st erProgramm einverstanden. Von besonderer Bedeutung ist, daß für die Regulierung des Verkehrs- reicken Henriettenplatzes in Halensee 111 000 M., für die Asphaltierung der östlichen Seite des Kaiserplatzes SS 000 M. und für die Asphaltierung der Kaiser-Allee zwischen Schaper- und Spichernstraße S6 000 M. ausgeworfen sind. Für die Verkehrs- interessen der Stadt kommt ein Vertrag mit der Großen Berliner Straßenbahn in Betracht, zu dem die Stadtverordnetenversammlung am Mittwoch ihre Zustimmung gab. Die in Wilmersdorf ein- mündenden Linien 62, E, G, 0, S und W werden dadurck beträchtlich erweitert, auch wird der neue Ring 3, der bis Roseneck im Grunewald geht, eine brauchbare Verbindung abgeben. Nach dem Prinzip der„Großen" wird bei dieser Gelegenheit selbst- verständlich abermals der Z e h n p f e n n i g t a r i f durchbrochen werden; die Fahrpreise geben für die neuen Linien bis zu 20 Pfg. hinauf. Schöneberg . Der Versuch, die Schüler der Fortbildungsschule auch in der Turnerei Weiler zu bilden, ist nach dem Bericht der Leitung als ge- scheitert anzusehen. Die jungen Leute sollten sich bekanntlich zu einem Verein zusammenschließen, an dessen Spitze ein Turnlehrer der Schule stand. Am Anfang zeigten sie ein großes. Interesse für das Turnen, doch es dauerte nicht lange, so ging die Zahl der Turner von SO auf 30 herab. Die Leitung führt diesen Rückgang auf mangelndes Interesse der Schüler für die Tnrnerei zurück. Auch glaubt sie, daß die Werkstatt wie die Häuslichkeit nicht das ge- nügende Verständnis für die Leibesübung zeige. Wir können dieser Ansicht nicht so ohne weiteres zustimmen und sind eher geneigt an- zunehmen, daß die Abneigung der Schüler gegenüber der Turnerei in der Fortbildungsschule' in dem Zwang, der auch hierbei unbewußt ausgeübt wird, zu suchen ist. Tteglitz-Friedenau. Der Bildungsausfchuß veranstaltet am nächsten Sonntag, den 24. April, nachmittags 2 Uhr, im„Rheinschloß", Friedenau , Rhein- straße 00, eine künstlerische Frühlingsfeier. Mitivirkende sind: Herr Tobias(Pianist), Herr Hemr. Schulz(Festrede, Rezitation). Fr. H. Barwich(Gesang), Männerchor Friedenau -Steglitz (M. d. A.-S.-B.). Für Mitglieder des Wahlverein» ist diese Veranstaltung frei, eben- fall» für jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen. Treptotv-Banmschnlenweg. Eine Kindcslciche wurde gestern auf einem Düngerhaufen in der Gärtnerei von Geister, Kiefholzstraße, gefunden. Allem Anschein nach ist die Leiche, da der Gärnereibesttzer den Dung von außerhalb be- zieht, des Nachts mit verladen worden. Pankow . Die Gemeinbevertretersttzung am Dienstag hatte zunächst über die Gültigkeit der letzten Gemeindewahlen zu beschließen. Gegen die Gültigkeit der in der dritten Wählerabteilung des ersten Be- zirks am 17. März vollzogenen Ersatzlvahl war von unfern Ge- nossen aus zwei Gründen Einspruch erhoben: Erstens war durch Schließung des Wahllokals vor Ablauf der angesetzten Wahlfrist (3 Uhr abends) einer Reihe von Wählern die Möglichkeit der Ab- stimmung genommen. Zweitens war eine Anzahl von Wählern nicht zur Wahl zugelassen worden unter der Begründung, daß ihr Wahlrecht aus Z 44 Nr. 4 ruhe, obwohl dieselben nachweisen konn- ten, daß sie am Wahltage ihre Steuerrückstände beglichen hatten. Der Bürgermeister erklärte den Protest für nicht stichhaltig und ersuchte, die angefochtene Wahl für gültig zu erklären. Die Ver» sammlung erklärte die beanstandete Wahl gegen die Stimmen unserer Genossen für gültig, alle übrigen Wahlen wurden gleich- falls einstimmig für gültig erklärt.— Hierauf erfolgte die Ein- führung der wiedergewählten Gemeindeschöffen Schmidt und Heyn, sowie der neu- resp. wiedergewählten Gemeindeverordneten.— Um der Kirchennot unseres Ortes abzuhelfen, beabsichtigt der hiesige evangelische Kirchenrat eine zweite evangelische Kirche zu erbauen, er hat sich dieserhalb mit einem Gesuch um Ueber- lassung eines 0 Morgen großen Platzes an der Lindenpromenade an die Gemeinde gewandt. Der Herr Bürgermeister empfiehlt die Ueberlassung dieses Platzes sehr warm. Ohne Debatte wurde dem Gesuch gegen die Stimmen unserer Vertreter stattgegeben.— Nach Erledigung einer Reihe weniger interessierender Angelegen- heiten folgte die Beratung über den Bau eines Elektrizi- tätswerkes. Aus dem durch Gemeindebaumeister Fenten den Gemeindeverordneten vorgeführten Projekt sei hier folgendes Wesentliche wiedergegeben: Der Plan, ein Elektrizitätswerk hier am Orte zu erbauen, sei schon vor längerer Zeit in Erwägung gezogen worden, der erheblichen Kosten wegen aber habe mane von der Durchführung bisher absehen müssen. Der große Schulhausneu- bau in der Görschstraße biete nunmehr Gelegenheit, dieses Projekt zu verwirklichen. Die für das Schulhaus notwendige große Kessel- anlage für Zentralheizung usw. werde für die Zwecke der Schule allein nicht völlig ausgenutzt, cs sei deshalb rationell, diese Anlage von vornherein mit einer solchen zur Erzeugung von elektrischem Strom zu verbinden, für den sowohl die Gemeinde selbst, wie auch ein großer Teil der Äemeindeanghörigen als Abnehmer in Frage kämen, umsomehr, als sich nach fachmännischen Berechnungen bei dem Projekt eine Verbifligung der Stromabgabe gegenüber den Berliner Elektrizitätswerken ergeben habe. Was die Rentabilttät betreffe, so sei dieselbe durch Sachverständigen-Gutachten außer allen Zweifel gestellt. Die Frage, ob die Gemeinde nach dem Ver- trage mit den B. E. W., die seither ausschließlich unseren Ort mit Strom versorgen, berechtigt sei, ein eigenes Elektrizitätswerk zu errichten, müsse ebenfalls bezaht werden. Der Schulbetrieb werde durch den Bau des Elektrizitätswerkes keinerlei Störung erfahren, ebenso sei in dem Projekt einer etwa zu befürchtenden Rauchbelästigung durch Rauchverbrennungsapparate vorgebeugt. Nachdem noch Stadtrat Stawitz die einschlägigen Bestimmungen des Vertrages der Gemeinde mit den B. E. W. verlesen und erläutert, wurde in die Debatte eingetreten, die sehr ausgedehnt und lebhaft war. Von unseren Vertretern nahm Genosse Kubig das Wort, um unseren Standpunkt dem Projekt gegenüber zu vertreten. Wenn auch die Dinge später nicht ganz so rosig sich gestalten dürften, wie sie jetzt hier dargelegt worden find, und man vorderhand wohl eine geraume Zeit auf die Rentabilität werde warten müssen, so sei es doch zu begrüßen, daß hier nicht nur eine neue werbende Anlage für die Gemeinde geschaffen, sondern daß damit auch der Weg beschritten werde, dem Privatkapital die Aus- Nutzung von Unternehmen zu entziehen, die der Allgemeinheit zu dienen bestimmt sind und deren Erträge deshalb der Allgemein- heit auch wieder zugeführt werden müßten. Von bürgerlicher Seite war es vor allem wieder der unvermeidliche Spar-Rat Herr Balzer, der sich mit der Sache nicht befreunden konnte, weil sie Geld koste, während er vordem gegen die Hergabe des Platzes für die neue Kirche nichts einzuwenden hatte. Gegen fünf Stimmen wurde schließlich die Ausführung des Projekts im Prinzip be- schlössen.— Hierauf folgte geheime Sitzung. In der letzten Mitgliederversammlung des Wahlvereins er. stattete zunächst Genosse Meißner Bericht von der KreiSgeneral- Versammlung. Eine lebhafte Debatte erregte der Antrag: Frauen bei Krankheit und Arbeitslosigkeit ihres Mannes auf ihren An- trag von der Beitragszahlung zu befreien. Derselbe wurde schließ- lich einstimmig angenommen und die Delegierten beauftragt, den- selben der nächsten Kreisgcneralversammlung zur Beschlußfassung zu unterbreiten. Zum Jugendausschuß wurde Genosse Preuß gewählt. Nachdem Genosse Brall einen Situationsbericht von der Gemeindevertetung gegeben, und die Anwesenden ihre Befriedi- gung über den frischen Zug, der wieder im roten Hause hinein- gedrungen ist, zum Ausdruck gebracht hatten, teilte Genosse Blank mit« daß das Lokal zum Pankgraf, Schloßstr. 8, der Arbeiterschaft zur Verfügung steht. Zum Schluß ersuchte der Vorsitzende Genosse Spickermann die Genossen sich zahlreich an dem Maivergnügen zu beteiligen. Potsdam . Die Person des Denkmalschänders, der im Park Sanssouci von den Marmorbänken am Sonntag, den 3. April, die Adler- schnäbel absprengte, glaubt man jetzt ermittelt zu haben. Der als Täter in Betracht kommende junge Mann hat Selbstmord ver- übt. Es war der 18 Jahre alte Kontorist Gerschow, der zuletzt bei der Firma Orenstein u. Koppel, im Hauptkontor zu Berlin beschäf- tigt war. Wie gleich zu Beginn der Untersuchung festgestellt wor- den ist, kam am fraglichen Sonntag mit dem Stadtbahnzug um 0.10 Uhr ein junger Mann, scheinbar angetrunken in Potsdam an und wandte sich vom Bahnhof aus nach Sanssouci . Die Beschrei- bung dieses wegen Ucberschreitung seines Fahrtzieles in eine Ord- nungsstrafe von 0 M. genommenen Mannes deckt sich mit dem Aussehen des Gerschow. Alles suchen nach ihm blieb resultatlos. Gestern vormittag wurde nun in Spandau aus der Spree am Burgwall die Leiche eines jungen Mannes gelandet, die bald daraus als die des vermißten Gerschow rekognosziert werden konnte. Sofort versuchte man nach etwaigen Selbstmordmotiven des G. zu forschen. Weder sein Privatleben, noch seine geschäst- liche Tätigkeit boten aber hierfür einen hinreichenden Anhalt. Die Behörde glaubt, daß G. die Untat in Sanssouci vollführt hat. Der Achtuhrladenschluß ist nun auch für Potsdam trotz zahl- reicher Einsprüche aus den Kreisen der kleinen Geschäftsleute an- geordnet worden. Er wird am 2. Mai in Kraft treten und alle Branchen ohne Ausnahme umfassen. SericKts- Leitung. Erpressungsversuche von bcispielsloser Dreistigkeit hatte der Schreiber Otto Stresemann verübt, welcher gestern auf länger« Zeit unschädlich gemacht wurde. Aus der Untersuchungshaft wurde St. der 10. Strafkammer des Landgerichts I vorgeführt.— Im Februar dieses Jahres erhielten eine große Anzahl Personen von einem Unbekannten anonyme Briefe zugesandt, in welchen sie aller mög- licher Vergehen und Verbrechen bezichtigt wurden. Der unbekannte Briefschreiber drohte mit Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft und erklärte sich am Schlüsse der Briefe bereit, gegen Zahlung von Be- trägen von 30 bis SO M. von der Erstattung der Anzeige Abstand zu nehmen. So erhielt ein angesehener Hausbesitzer B. einen der- artigen Erpressungsbrief, in welchem ihm der Briefschreiber eine Anzeige wegen gewerbsmäßigen Glückspiels androhte, wenn er nicht den Betrag von 40 M. an ihn postlagernd absende. Einige Tage darauf erhielt ein Cafetier S. einen ähnlichen Brief, in welchem der Erpresser 00 M. forderte. Ein Werkmeister S. von der All- gemeinen Elektrizitätsgesellschaft wurde eines Tages durch einen Brief überrascht, in welchem er beschuldigt wurde, sich an Schul- mädchen vergangen zu haben. Der anonyme Briefschreiber drohte, sofort die Anzeig« an die Staatsanwaltschaft abzusenden, wenn er nicht bis zum nächsten Tage SO M. zugesandt erhalte. Der Werk- meister setzte sich sofort mit der Kriminalpolizei in Verbindung, ver- folgte jedoch außerdem einen ganz bestimmten Verdacht, da ihm die Handschrift in dem Erpresserbrief merkwürdig bekannt war. Dieser Verdacht führte zu der Btthaftung des jetzigen Angeklagten, der in derselben Abteilung wie S. bei der A. E. G. als Schreiber beschäftigt war.— Stresemann legte sofort ein Geständnis ab, in welchem er zugab, daß die sämtlichen von ihm vorgebrachten Verdächtigungen völlig aus der Luft gegriffen waren.— Das Gericht erkannte mit Rücksicht auf das überaus gemeine Vorgehen des Angeklagten auf eine Gefängnisstrafe von 2 Jahren. Der Staatsanwalt hatte 3 Jahre Gefängnis beantragt. Vermischtes. Die Hochtvasserkatastrophe i« Serbien « Ueber 200 Mensche« vernngliickt. Die Wolkenbrüche. die am Mittwoch über das mittlere Serbien niedergingen, haben zu einer furchtbaren Katastrophe geführt. Allerorts sind große Ueber- schwemmungen eingetreten, das Wasser trägt menschliche Leich- name, Tierkadaver und Teile zerstörter Häuser davon. Bisher sind etwa 10V Leichen angeschwemmt worden; man schätzt die Zahl der ums Leben Gekommenen auf über 200. Das Wasser ist immer noch im Steigen; die Stadt S ch e m a d i j a ist zum größten Teil vernichtet, auch die Stadt Kragujevatz steht vollständig unter Wasser. Ein Teil der Häuser ist eingestürzt, andere sind dem Einsturz nahe. Viele Dörfer und Acker- f e l d e r stehen ebenfalls unter Wasser. Auf der Bahnlinie Lapovo-Kragujevatz steht das Wasser über 1'/, Meter hoch. Der Verkehr auf dieser Strecke stockt vollständig. Straßen und Eisenbahnbrücken sind weggerissen und zerstört. Jede Verbindung und jeder Verkehr auf den Landstraßen hat aufgehört. Der Morawefluß steigt zusehends. Es regnet ununterbrochen. Militär ist an die am meisten be- drohten Stellen abgegangen. Die Negierung hat erklärt, daß sie alle nötigen Schritte zur Hilfeleistung bereits getan hat. Geldsammlungen für die vom Hochivasser Geschädigten sind eingeleitet. Ganz Serbien befindet sich in tiefer Trauer. Der Minister des Innern er- stattete dem König über das furchtbare Unglück ein ausführliches Referat. Der König hat sofortige Hilfe versprochen und spendete selbst eine größere Geldsumme. Belgrad , 21. April. Nach Meldungen aus dem Ueber- schwemmungsgebiet hat der Regen heute früh aufgehört. Das Wasser beginnt langsam zu fallen. Grnbenexplosion. Wie ein Telegramm aus Birmingham im Staate Alabama (Ver. St. v. N.-A.) meldet, ereignete sich in der M u l g a m i n e eine Explosion. 40 Arbeiter wurden unter den Trümmern begraben, 2ö von ihnen sollen getötet sein. Ben Nkiba geschlagen. Vor einigen Tagen wurde in der Entbindungsanstalt in Prag eine glücklich verlaufene Entbindung vorgenommen, die daS Wort Ben AlibaS, daß alles schon dagewesen sei, Lügen straft. Objekt der Operation waren die beiden Schwestern B l a s ch e t, die unter dem Namen der böhmischen Zwillinge in Schaustellungen gezeigt Iverden. Die beiden Schwestern sind zusamen» gewachsen; bei einem der beiden Mädchen zeigten sich seit längerer Zeit ünmer deutlicher austretende Merkmale der Schwanger- schaft, die nunmehr zur Entbindung von einem kräftigen Knaben führten. Das Wochenbett für die Entbundene resp. Entbundenen verläuft normal, beide Schwestern sind fieberfrei, so daß sie in kurzer Zeit den glänzenden Anerbietungen, die ihnen von verschiedenen Besitzem internationaler Schaustellungen gemacht wurden, Folge leisten können. Von medizinischem Interesse ist es, daß die Milchbildung sich bei beiden Schwestern eingestellt hat. Es läßt diese Tatsache auf bestimmte Zusammenhänge beider Organismen schließen._ Das bestohlene Muttergottesbild. In der USpepskij-Kathedrale in Moskau haben Einbrecher Wertgegenstände im Werte von annähernd einer Million Rubel gestohlen. Bon einem MuttergotteSbilde wurde ein Brillantschmuck im Werte von 200000 Rubel geraubt, auch bei drei anderen Heiligenbildern wurden wertvolle Brillanten auSge- brochen. Bon den Tälern fehlt bisher jede Spur. Schreckenstat einer Wahnsinnige». Auf eine entsetzliche Weise hat sich gestern in Kreuznach eine anscheinend geisteskranke Frau das Leben genommen. Sie ging auf den Friedhof, tränkte ihre Kleidung mit Petroleum und zündete sie an. Die Leiche der Unglücklichen wurde bis zur Unkenntlichkeit ent- stellt aufgefunden._ Kleine Notizen. Bei dem Einsturz eines sechsstöckigen Neu« baues in Petersburg wurden acht Arbeiter vermißt. ES wird vermutet, daß sie verschüttet sind.— Der Mörder der Adrienne P o n S, ein Grubenarbeiter Gange», wurde heute in der Nähe von N o d e z in Südfrankreich verhaftet. Bei seiner Ver- Haftung versuchte die Volksmenge i h n z u lynchen. Das konnte nur mit Mühe verhindert werden; nichtsdestoweniger gellang es der erregten Menge, den Mörder mit einem Steinhagel zu über- schütten.— Eine zwanzig Jahre alte Fürstin C h i l k o w beging in Petersburg ans Lebensüberdruß Selbstmord. — Rund 400 000 Fr. bat ein gewisser H o u d r S. der Kassierer einer großen Lebensmitiel- firnia in Paris war, in wenigen Monaten unterschlagen.— In das BahnbofSgebäude von F r o S l a y in Frankreich drangen gestern Nacht Verbrecher ein, schraubten den schweren eisernen Geld- Ichrank vom Boden los und schleppten ihn etwa einen Kilometer weit auf ein einsames Feld. Die erbeutete Geldsumme deckte aber kaum die Unkosten, ste betrug 200 Fr.— In einer Dampsziegelei im Taunus wurde durch einen Sturm ein Schuppen zerstört. Ein Arbeiter wurde dabei getötet, einer schwer v e l e tz t.— In HildeSheim wurde ein junges Mädchen, daS vor einiger Zeit gemeinsam mit ihrem Liebhaber in den T o d gegangen ist, aus dem Wasser gezogen._ Smgegangcne Druchrcbtiften. Von der„Neuen Zeit«(Stuttgart , Paul Singer) ist loeden da« 30. Heft des 28. JabrgangS erschienen. Es hat folgenden Inhalt: Zwei sozialistische Parteitage Von Th. Rolhstein.— Die Aussichten einer Arbeiterpartei in den Vereinigten Staaten von Nordamerika . Von L. B. Boudin(New Jork).— Die finnische Volksvertretung und die letzten Wahlen. Von M. Marwa.— Griechenlands innere Zustande. Von E. Levit.— Literarische Rundschan: Gottlob Egelhaas, Politische Jahresübersicht sür 1909. Bon Karl Rädel.— Notizen: Die Lage der Landarbeiter in Pommern . Von Georg Blödorn, Stolp.— Zeitschristenschau. Die„Neue Zeit' erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch- Handlungen, Postanslalten und Kolporteure zum Preise von 3.85 M. pro Quartal zu beziehen: jedoch lann dieselbe beider Post nur pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Hest lostet 85 Ps. Probmimunern stehen jederzeit zur Bersügung. BrUfhartcn der Redafttfon. St« tnrtftttikie evrechstiind« Rudel SinBcnfirast« Nr. 69, bor « biet Treppen—(«abtftubl—. toochenläglteb bau 4.llt dt? 7Y, Itbr abends flute. Jeder ilnfraa» ist ein Buchstabe nnb eine Znbl als Sterkzeicheu beizufügen, briefliche Antwort wird nicht erteilt. Eilige Arageu»rag« mau IN der Svrechftuude dar. I. T. 888. Der Mieter des Raumes mutz intervenieren. Der Eigentümer des Grundstücks kann nur sein Porbesriedigungsrecht geltend machen, aber nicht Freigabe fordern.— R. R. Eh. 81. Fragen Sie bel dem Bund der Arbcitcr-Theoter- und Vergnügungsverewe Deutschlands , Chailottcnburg. Dankelmannstr. t3 bei Bergemann an.— O. G. 05. Ja. Verjährt ist der Anspruch noch nicht. G. W. 86. Die Klage ist dem Gesetze nach begründet, jedoch nur gegen denjenigen, der den Vertrag unle, schrieben hat. Wir raten, der Firma ein Vergleichsangebot zu machen. — F. 86. Der Sohn ist zur Einbehaltung der Zinsen berechtigt, wenn der ZinSanspruch durch gerichtlichen Bcschlutz gepsändet ist. Reicht der ver» bliebene Bewag zum Unterbalt nicht aus, so ist der Sohn zu einem Zllschutz verpflichtet, salls lein und feiner Familie standeSaemätzer Unterhalt dadurch nicht gesährdet wird.— St,®. 89. 1. u. 2. Ja. 3. Nein. 4. Ja.— F. B. 0. Ollober 1902.- A. Z. 109. Das Schriststück gilt als Schuld. anerfenntnis. Die Verpfändung ist mangels Uebergaoe unwirksam. Schtietzen Sie«inen Sicherungsübereignungsvertrag.— O. 118. Beides Poris, Bcgräbntsplatz Friedhos Montmartre.— Zt. 8. Ja. — Marie 33. Sie müssen zahlen, wenn das Spind nicht zu den un- entbehrlichen Gegenständen im Sinne des Gesetzes gehört. Ist daS letzlere der Fall, so muh bei dem Amtsgericht Beschwerde erhoben werden. — F. St, 71. Die Kasse ist uns nicht berannt.— Minna 85. Michael» kirchplatz 1, II.— P., MüUersir. 159». Die Sache ist recht zweiselhast. Wir raten zur gütlichen Regelung.— tg. Nr. 199. Meldung beim Polizei- Präsidium— P. 66. 1. Gesetzlich sechs Wochen. Eine Verlängerung der Frist kann durch statutarische Beitimmung ersolgen. 2. Bei dem Bormund» schaftsgertcht. 3. Nein.— St. K. Nein.- Ä. 86. Beides: Nein.— E. L. 48. Nach Vollendung des LI.Lebcilsjnhres ist cineEiuwilligunznichl mehr e>1orderlich. — E. L. 16. 1., 2. u. S. Wir müssen anheimstellen, bei den Direkionen der bewcsttnden Acmler anzufragen. 4. Rein. Beide Körperschastcn stehen aus dem Slandpuntt der staatlichen Arbeitslosenversicherung, deren Träger die Kommunen sein sollen.— Alter Abonnent 57. Wir halten Ihre Tätigkeit sür diejenige eines kaufmännischen Angestellten, weshalb die Künd'gung nur zum 1. Juli wirtt. Wir raten zur Klage beim KausmannS- gericht, auch wegen der Tantieme. Im Antrage mug zum Ausdruck ge- bracht werden, datz Zahlung an den Fälligkeitsterminen erfolgen soll. Im übrigen raten wir, sich um neue Stellung zu b. mühen und, fall» Sie solche erhalten, Ihren Anspruch entsprechend zu ermätzigeu.— A. E. 70. Der Gläubiger hat Anspruch aus Zahlung der sälligen Bewäge. Ihre Zahlungsunsahlgkeit verpflichtet den Gläubiger nicht, sich mit geringeren Beträgen zusrieden zu geben. Versuchen Sie, einen Vergleich zu schlicken. — G. iU. 87.!. Beim Amtsgericht Berlin- Wedding, Brunnenplatz. 2. Ja, falls Sie, bezw. Ihr Ehemann einer der LandeSlirchen angehören. Amtlicher Marktbericht der ftädtilchen Marllhallen-DtreMoo über den Grotzbandcl in den Zenwal-Marttballen."Marktlage: Fletsch: Zusubr stark, Geschäft rege. Preise unverändert. Wild : Zufuhr sehr schwach, Geichäst sehr still, Preise gut. Geflügel: Zusuhr reichlich, Geschäft leb- hast, Preise bcsriedigend. Fische: Zusuhr genügend, Geschäst etwa» lebhafter, Preise im allgemeinen befriedigend. B u i t e r und Käs«: Geschäft nihig, Preise unverändert. Gemüse, Obst und Süd» fruchte: Zufuhr meist über Bedarf, bejonderS in Holl. Spinat und Salat, Geschäst sehr still, Preise gedrückt. tvitterungsüberitchr vom 81. April 1916. woraens 8 Udr. Wetterprognose fllr Freitag, den 88. April 1916. Zunächst etwas wärmer, vorwiegend trübe mit Rcgenlällen und sehr lebhasten westlichen Winden: später ausklarend und neue Abkühlung. Berliner Setterburea«. Wnsserstands-Nachrtckit«» der LandeSanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berliner Welterbureau. ')+ bedeutet Wuchs,— Fall.—•) Unterpegel. Verantwortlicher Redakteur Richard Barth , Berlin . Für den Inseratenteil veraptw.: TH.Gl»«ke, Berlin , Druck».Verlag: Vorwärts Buchdruckerei u. BerlagSanftalt Paul Singer Li Co., Berlin SW,
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