Sierings Referat würde noch ergänzt durch Schulb bom machermeistern, die den Arbeiter nur als Ausbeutungsobjekt Be. бeutschen Arbeiter, über die wir bereits Berichtet haben, werden, Brauereiarbeiterverband. Werner vom Transportarbeiter trachten. Die Ausbeutung und das Glend unter den Schuhmachern wie es scheint, noch von den Tarifreformern nicht erwartete Folgen berband nahm das Fahrpersonal energisch in Schuß gegen den sind allbekannt. Sonntags- und Nachtarbeit sind häufige Er- haben. Diese Ausflügler find auf Kosten der SchutzöllnerVorwurf, exorbitante Forderungen" aufzustellen; man müsse scheinungen. Die Organisation der Arbeiter hat sich seit Jahren Tiga nach Deutschland geschickt worden, um von dort Argumente immer baran denken, daß die Fahrer mit ihrem Gelde Kunden bemüht, die Verhältnisse zu bessern. Doch ist dieses nicht in dem für die Einführung des Schutzzolls in England zu holen. Die für die Brauereien anzuwerben haben. Schwittau vom Ver- Maße gelungen, wie es im Interesse der allgemeinen Arbeiter band der Maschinisten und Heizer trat für das Maschinenpersonal bewegung wünschenswert wäre, da sich die Schuhmachergehilfen, Geldgeber haben sich denn auch in den meisten Fällen nicht ver ein, das Verbesserungen seiner Lage in den Brauereien bringend und vor allem bie jungen Kräfte, die in dieser Bewegung den rechnet, denn ihre Abgesandten, zumeist Arbeiter, schildern denn braucht. Aus einer Reihe von Resolutionen, die zum Teil scharfe größten Prozentjak stellen, aus den schwärzesten und zurüd auch das klassische Land der Brotivucherzölle als das Eldorado der Maßnahmen forderten, gelangte die folgende zur Annahme: gebliebensten Gegenden Deutschlands und des Auslands re- Arbeiter. Wie zuverlässig die Berichte dieser Augenzeugen" find, frutieren. In ber sehr regen Diskussion waren alle Redner für soll an einem Beispiel gezeigt werden. Einer der Ausflügler, deren die unbedingte Durchführung der aufgestellten Forderungen. Berichte in der konservativen Presse lang und breit wiedergegeben Folgende Resolution tam zur einstimmigen Annahme: werden, erzählt, er habe in Deutschland ein Pfund Tee für 1,25 Mart gekauft. In Wirklichkeit ist Tee in England zumindest dreimal so billig als in Deutschland ; die Sorte, die in England 1,50 M. foftet, ist in Deutschland nicht unter 5 M. zu haben.
Die am 24. April in der„ Neuen Welt" tagende Brauereiarbeiterversammlung lehnt mit Entrüstung die minimalen Zugeständnisse der Unternehmer ab. Insbesondere erklärt die Versammlung, daß an einer Verkürzung der Netto- und BruttoArbeitszeit bei Tag- und Nachtschicht festgehalten werden muß. Ebenso ist infolge der den Arbeitern auferlegten Lasten eine entsprechende Lohnerhöhung durchaus notwendig; als solche ist aber das Zugeständnis der Unternehmer nicht anzusehen. Die Versammlung beauftragt die Kommission, die in diesem Sinne zu führenden Verhandlungen zu beschleunigen und das Resultat einer fofort einzuberufenden Versammlung zur Beschlußfassung zu unterbreiten."
Ueber den Stand der Tariffrage im Steinfegergewerbe berichtete der Gauleiter Schente am Sonntag in einer tombinierten Mitgliederversammlung der Filiale Groß- Berlin des Verbandes der Steinseher, Pflasterer und Berufsgenossen, die den großen Saal von Wilke in der Brunnenstraße füllte. Der Redner wies zunächst auf die Diferenzen hin, die über den Schiedsspruch in der Tariffrage zwischen den Arbeitgebern und Arbeitnehmern bestanden. Die Arbeitgeber erklärten, daß ihrer Meinung nach der Schiedsspruch nur die Steinfeger und Rammer umfaffe, aber nicht die Steinhauer, während nach Auffassung der Arbeitnehmer auch die Steinhauer mit einbegriffen waren. Die Schlichtungstommiffion entschied dann in einer Deklaration zum Schiedsspruch, daß die Auffassung der Arbeiter die richtige sei. Aber erst neun Tage später, und erst nachdem man sich in den Vorständen der Bauunternehmerorganisation darüber flar geworden war, daß im Berliner Baugewerbe keine Aussperrung stattfinden sollte, wurden die Unternehmer von dem Beschluß der Schlichtungstommission in Kenntnis gefeht. Man wollte sich offenbar auf Unternehmerseite die Bahn freihalten, wenn es zum Stampf im Baugewerbe Berlins kommen sollte, ebenfalls mit auszusperren. In Brandenburg ist, wie der Vorwärts" ja schon mitteilte, die Arbeit bei den Firmen Happ und Voigt niedergelegt, weil sie den Tarif nicht anerkennen und die Löhne kürzen wollen. Noch nicht geregelt ist die Tariffrage in Eberswalde . Der Obermeister der Eberswalder Steinfegerinnung war zuerst zu den Sigungen der Schlichtungskommission erschienen, als aber diese sich eine Geschäftsordnung gab, wonach gegebenenfalls das Einigungsamt des Berliner Gewerbegerichts zu endgültiger Ent scheidung angerufen werden sollte, nahm er nicht mehr an den Sibungen teil. Es wird jedoch den Eberswalder Firmen um so weniger gelingen, sich der Anerkennung des Tarifs zu entziehen, als sie rings von Tarifgebieten eingeflammert sind; im Udermärker Kreis, in Breslau - Angermünde ist die Tariffrage geregelt, für Stettin besteht ein Tarif und auf der anderen Seite liegt das Tarifgebiet Groß- Berlin. Vorläufig steht die Sache in Ebers walde so, daß, wenn auch die Verhandlungen noch schweben, doch mit einem Kampf zu rechnen ist.
Im Anschluß an den Bericht sprach sich die Versammlung dafür aus, daß die gemeinsame Schlichtungskommission für das Steinsehergewerbe die Behörden durch eine Petition ersuchen möge, dafür zu sorgen, daß die Arbeiten etwas mehr forciert werden. Man hat in den Streifen der Arbeitnehmer allgemein das Empfinden, daß die Arbeiten bisher im Interesse des Unternehmertums fünstlich zurüdgehalten wurden.
Außerdem nahm die Versammlung den Generalbericht über den zu Ostern abgehaltenen Verbandstag entgegen, den die Verbandstagsdelegierten Kiaulehn und Gabitowsti gaben. Gine Diskussion fand bei diesem Punkt nicht statt; es bleibt den einzelnen Sektionen überlassen, zu den Verhandlungen und Beschlüssen des Verbandstages Stellung zu nehmen. Als Beisiger zum Zentralvorstand wählte die Versammlung: Saalmann, Kriegel, Lenz, Staffel, PIüs und Neumann.
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" Die heutige start besuchte Schuhmacherversammlung verpflichtet sich, mit allen Kräften für die Durchführung der aufgestellten Forderungen zu wirken.
Sie ersucht die organisierte Arbeiterschaft Groß- Berlins, dem Schuhmacher bie Reparaturarbeiten nicht immer erst die letten Tage der Woche in Auftrag zu geben, damit auch der Schuhmachergehilfe endlich einmal einen geregelten Feierabend bekommt, und bittet, strengstens auf die unterstempelten Platate zu achten."
Die Bentralarbeitsnachweis und Kontrollstellen, Blankenfelderstraße 10 und Bülowstraße 58, find geöffnet von 10 bis 12 Uhr vormittags.
Deutfches Reich.
Der Holzarbeiterverband im Jahre 1909. Der Deutsche Holzarbeiterverband beröffentlicht in Nr. 17 der Holzarbeiterzeitung" den Jahresabschluß für 1909, der merklich die Wiedergefundung der Organisationsverhältnisse nach den schweren Avisenjahren zeigt. Das drückt sich am deutlichsten in der Mitgliedsgiffer aus. Nachdem im Jahre 1908 der Verband einen Verlust von 3233 Mitgliedern zu verzeichnen hatte, stieg im Berichtsjahre die Mitgliederzahl um 7568 auf insgesamt 151 827. Die felbe Erscheinung zeigen die Kassenergebnisse. An Arbeitslosenunterstützung wurden z. B. 727 002 M. ausgegeben, das sind 22,1 Prozent weniger als im Vorjahre. Die Reifeunterstübung ist gegen das Vorjahr gleichfalls um 19,9 Proz., die Krantenunterstützung um 5,7 roz. und die Gemaßregeltenunterstützung um 21,2 Broz. zurückgegangen. Dagegen hat sich die Streikunterstüßung um 300 722 M. gleich 110 Broz, auf 574 150 m. erhöht. Die Einnahmen und Ausgaben des Verbandes balanzieren in der Jahresabrechnung mit 6967 503 M. Das Gesamtvermögen der Haupt-, Gau- und Lokalfaffen des Verbandes beziffert sich auf 3 484 313 m., wovon allerdings 1 452 754 M. auf die Lokalfassen entfallen. Auf diese entfällt auch in der Hauptsache der 286 706 M. betragende Bermögenszuwachs des Berichtsjahres. Es geht also wieder wader bouwärts.
Empfindliche Arbeitswillige. Jedenfalls auf Veranlassung der Unternehmer reichten in öchst a. M. 170 Arbeitswillige gegen 6 Parteigenossen Klage ein. Sie gaben an, anläßlich des lebten Tischlerstreits von den Streitposten beschimpft und an freiwilliger Arbeit gehindert worden zu sein. Der Staatsanwalt beantragte gegen die Sünder Gefängnisstrafen von drei Tagen bis einen Monat. Das Gericht fah aber die Geschichte wesentlich milder an. Es verurteilte den Rädels führer" zu 50 M., die anderen Beklagten zu je 20 M. Geldstrafe. Lohn- und Arbeitszeitverhältniffe im Kupferschmiedeberuf.
Gestern hat sich die Arbeiterfraktion bes Unterhauses mit diesem schutzöllnerischen Schwindel befaßt und befchloffen, selber eine Deputation nach den bedeutendsten Industriezentren Deutschlands zu senden, um die wirklichen Tatsachen mit Bezug auf Löhne, Arbeitszeit und Preise der wichtigsten Bedarfsartikel in Deutschland festzustellen und Bericht dar über zu erstatten. Der Fraktionsvorsitzende der englischen Arbeiterpartei, Genosse Barnes, hat bereits an den Sekretär der Generalkommission ber Gewerkschaften Deutschlands geschrieben und ihn um Einführungen zu den Gewerkschaftsbeamten in den verschiedenen deutschen Städten gereten. Die Deputation wird aus 6 oder 7 Mitgliedern bestehen und voraussichtlich am 3. Mai von London abreisen. In ihr werden die wichtigsten englischen Gewerkschaftsorganisationen vertreten sein, sowie auch die Arbeiterfraktion des Unterhauses selber burch Barnes, ihren gegenwärtigen und Henderson, ihren früheern Vorsitzenden.
Hoffentlich wird der Bericht dieser repräsentativen Arbeiter. deputation, die sicher Gelegenheit haben wird, das wirkliche Leben der deutschen Arbeiter aus eigener Anschauung kennenzu. lernen, den verlogenen und törichten Ammenmärchen der englischen Tarifreformer über Deutschland ein für allemal ein Ende machen.
Der Lohnkampf in der englischen Textilindustrie.
London , 23. April. Die Lage in der Baumwollindustrie von Lancashire spißt sich immer mehr zu. Am Donnerstagabend bat eine Konferenz der Arbeiter, an der die Vertreter aller beteiligten Gewerkschaften teilnahmen, in Manchester statt. gefunden, un zu der Forderung der Fabrikanten, eine allgemeine fünfprozentige Lohnreduktion vorzunehmen, Stellung au nehmen. Nach eingehender Beratung nahm die Konferenz einstimmig eine Resolution an, in der sie erklärte, daß fie den Arbeitern angesichts der in den letzten zwei Jahren infolge von Arbeitseinstellungen und Produktionseinschränkungen ( Short time") ohnehin schon erlittenen schweren Verluste, die Ablehnung der Forderung der Unternehmer anempfehlen müsse.
Nach dieser Stellungnahme der Führer ist es so gut wie sicher, daß sich die Arbeiter nicht tampflos ergeben werden. Die eng lischen Tertilarbeiter sind es nicht gewöhnt, fich den Geboten der Fabrikanten zahm zu fügen; fie haben sich seit dem Jahre 1879 noch kein einziges Mal zu einer Lohnreduktion verstanden, ohne vorher in den Abwehrstreit zu treten. Diesmal ist die Stimmung der Arbeiter besonders erbittert, weil sie die Forderung der Unternehmer als eine Provokation auffaffen, die durch die Geschäfts. lage der Industrie keineswegs gerechtfertigt wird.
Alle Anzeichen deuten demnach auf einen kommenden Konflikt hin. Die lokalen Organisationen der Arbeiter werden in den nächsten Tagen über ihre Saltung abstimmen. Die Unternehmer halten am nächsten Mittwoch eine Generalversammlung ab, in der die Resolution ihres Verbandsvorstandes, die nötigen Schritte zur fünfprozentigen Lohnreduktion zu unternehmen", besprochen und zweifellos angenommen werden wird. Die vertagte gemein same Konferenz der Vertreter des Unternehmerberbandes und der Arbeiterorganisationen, die die Spinner, Krempler und Weber umfaßt, wird am 2. Mai stattfinden, wobei es voraussichtlich zu einer endgültigen Entscheidung kommen wird.
Gerichts- Zeitung.
Ueberfall auf den Gelbbriefträger Gulenburg.
Der Zentralverband der deutschen Kupferschmiede hat soeben eine statistische Aufnahme veröffentlicht, die die Lohn- und Arbeitsverhältnisse im ganzen Verbandsgebiet behandelt. Eingangs ist zu bemerken, daß sich auch im Kupferschmiedegewerbe bereits die Affimilierung des Kapitals in bemerklicher Weise vollzieht. Nach der amtlichen Berufs- und Gewerbezählung von Jahre 1907 gab es in diesem Jahre in Deutschland mur 2519 selbständige Unternehmer, gegen 3461 im Jahre 1895. Das bedeutet also einen Rückgang um 27 Pro3. Dagegen ist die Zahl der technischen und Aufsichtspersonen um 70,7 Broz. gestiegen. Auch die Zahl der gelernten Kupferschmiede hat um 12½ Proz. zugenommen und die der un gelernten Hilfsarbeiter gar um 26 roz. Diese Biffern, die die Abnahme der Unternehmer und Betriebe einerseits und die starte Zunahme des technischen und Aufsichtspersonals und der Arbeiter Streit der Leitergerüstbauer bei Altmann Akt.- Gef. auf der anderen Seite fonstatieren, zeigen recht deutlich den Weg, Wahrhaft standalöse Zustände sind es, die die Arbeitswilligen den auch hier das Kapital gegangen ist. Die Statistik erstreckt sich der Firma Altmann A.-G. unter dem ausgedehntesten Schutze der über 1644 Betriebe mit 5312 Kupferschmieden, die Angaben über Bolizei einführen. Diese Elemente fühlen sich als Herren von Löhne und Arbeitszeit dagegen auf über 4179 Kupferschmiede, die Charlottenburg und glauben, als solche sich alles herausnehmen zu in 994 Betrieben beschäftigt waren. Da wir es hier immer noch fönnen. Als gestern morgen ein Wagen mit Arbeitswilligen die mit 76,7 Pro3. aller ermittelten gelernten Arbeiter zu tun haben, Berlinerstraße in Charlottenburg hinunterfuhr, wurde seitens der so müssen wir die nachfolgenden Angaben durchaus als typisch für Arbeitswilligen dreimal auf Passanten geschoffen.(!) Das Be- das gesamie Gewerbe in Deutschland betrachten. Die Löhne, Die Beweisaufnahme, die gestern in dem Prozeß gegen nehmen der Arbeitswilligen ist divett provozierend. Mit gespann die im Beruf gezahlt werden, weisen, über das ganze Reich getem Revolver in der einen und einem Gummischlauch in der meffen, einen Durchschnittslohn von 52,8 Pf. pro Stunde auf. Die Drechsler und Kayfer geschlossen wurde, ergab folgendes Bild: anderen Hand werden die Streifenden direkt verhöhnt. Und Affordlöhne sind im allgemeinen höher als die Stundenlöhne. Der Briefträger Gulenburg wurde am 2. April 1909 furz vor alles dies geschieht unter dem Schuße der Polizei. Den Streifenden Während sich im Affordverhältnis der Durchschnittslohn auf 67 Bf. 9 Uhr morgens überfallen und beraubt. Die wesentlichsten Ber ist der Aufenthalt in der Streifgegend direkt verboten, so daß die stellt, beträgt er bei den Lohnarbeitern 49 Pf. Die Zahl von 52,8 dachtsmomente gegen beide Angeklagte bestehen in Selbsts felben in der Ausübung ihres ihnen gefeßlich gewährleisteten Roali. ergibt sich jedoch aus dem Gesamtdurchschnitt beider Kategorien. bezichtigungen. Es wurden Zeugen vernommen, die über solche tionsrechtes gehindert sind. Die Arbeitswilligen werden unter Der Höchstlohn von 63,8 Pf. im Durchschnitt wird in Berlin , der Drechslers auf dem Transport im grünen Wagen, ferner eine starker Eskorte von Polizeimannschaften von und zur Arbeitsstelle niedrigste von 39 Pf. in Burg gezahlt. Der durchschnittliche Wochen- Reihe von Zeugen, die ein spezialisiertes Geständnis Drechslers im geschafft. Eine Kolonne von vier Wagen wurde gestern morgen lohn stieg von 28,06 M. im Jahre 1907 auf 30,20 m. im Jahre Gefängnis zu Blößensee befundeten. Nach ferneren Bekundungen von 5 berittenen und 29 Schußleuten zu Fuß begleitet, ein Beweis, 1099. Die Organisation hat es also trob der Krise verstanden, den hat Drechsler auch vor der Polizei und vor dem Untersuchunge daß in Charlottenburg fehr viel überflüssige Polizeimannschaften, Durchschnittslohn pro Woche um 2,14 M. oder pro Tag um rund richter sowie feinem eigenen Water gegenüber ein Geständnis ab. die der Stadt ungeheuer viel Geld kosten, vorhanden sind. In Wil- 36 f. au steigern. gelegt. Die hohle Nüster am Goldfischte ich, die als Aufmersdorf, Prinz- Regentenstraße 45/50, auf dem Lagerplatz von Die Zuschläge für Ueberstunden, Nacht- und Sonntagsarbeit bewahrungsort für den Briefwechsel mit Kayser dienen sollte, hat Arndt kampieren auf einem Heuboden die Arbeitswilligen, au- betragen im allgemeinen 25-50 Broz, auch 100 Broz. werden in er gezeigt. Unter sechs Briefträgern, die ihm vorgeführt wurden, fammengepfercht wie das Bieh. Daß hierdurch sehr leicht Strant. Einzelfällen, insbesondere bei Nachtarbeit, gezahlt, allerdings darf hat er einen, bem beraubten Briefträger Gulenburg sehr ähnlich heiten, Seuchen usw. plaggreifen fönnen, liegt auf der Hand. auch nicht verschwiegen werben, daß ein Teil der Unternehmer fich sehenden Briefträger Jany als das Opfer seiner at bezeichnet. Ebenso ist es sehr leicht möglich, daß Feuer ausbrechen kann, da die überhaupt zu feinem Zuschlag bequemen will. Während 2658 Kol. Der Alibibeweis, den Drechsler antrat, ging dahin: er habe am Arbeitswilligen auf dem Heuboden nach Herzensluft 8igaretten legen in Stundenlohn arbeiteten und 1355 in Afford, arbeiteten 1. April beim Umzug geholfen und sei dann so müde gewesen, und Bigarren rauchen. Um diese Zustände hat sich die Polizei noch 88 Follegen in Monatslohn( Durchschnittsgehalt 138 M.), daß er bis 12 Uhr des 2. April im Bette gelegen habe. Daß er bisher nicht gefümmert. Die Situation ist trop aller Maßnahmen 105 in Wochenlohn( Durchschnittslohn 31,4 m.) und 23 in Soft und beim Umzug geholfen hat, wurde auch erwiesen. Frau Heinte, die der Polizei durchaus nicht ungünstig für die Streifenben, um so Logis( Wochenlohn im Durchschnitt 12 M.). Die durchschnittliche angebliche Schlafstellenwirtin, erklärte, daß sie nicht befunden weniger, als den letzteren bie Sympathie der breitesten Bevölke- wöchentliche Arbeitszeit betrug bei Aufnahme der Statistik, tönne, ob gerade am 2. April der Angeklagte bis 12 Uhr mittags rung zuteil wird. In der Seeterrasse Halenfee wollten gestern also im Vorjahre, 57,2 Stunden, gegen 58,1 Stunden im Jahre geschlafen habe. Der Behauptung des Angeklagten Kayser, er morgen 25 bis 30 Arbeitswillige unter Bewachung feitens eines 1907. Die fürzeste Beit davon wies Berlin mit 53,4 Stunden, die habe die Filiale schon zwischen 7 und 8 Uhr geöffnet, tönne also ftarten Schußmannsaufgebots abrüsten. Die gesamten Bauarbeiter längste Güstrow mit 62,2 Stunden auf. 25 Prozent aller nicht der Täter sein, standen Befundungen gegenüber, die dahin des Baues wehrten sich jedoch dagegen, mit diesen Elementen auf Rollegen befißen bie neunstündige Arbeitszeit, die offiziell gingen, er fei erst um 10 Uhr mit einer Droschte bei der Filiale einem Bau zu arbeiten, so daß die Polizei mitsamt den Arbeits- bisher nur in Berlin und München existiert. 26,7 Proz. arbeiten borgefahren. Nach der Selbstbezichtigung Drechslers hatte er das willigen den Bau berlassen mußte. In der Montagsausgabe des 9% Stunden, 45,8 Broa. 10 Stunden und 2,8 Proz. mehr als 10 Beil unter dem Ulster verstedt. Im Ulster find Blutspuren nicht geLofalanzeigers" wird versucht, den Streifenden Räubergeschichten Stunden pro Tag. Es braucht kaum erwähnt zu werden, daß die funden worden. Die Sachverständigen bekunden aber, daß dies anzuhängen, um dieselben in den Augen der Oeffentlichkeit herab. Arbeitszeit über 10 Stunden hauptsächlich in den Kleinbetrieben fich daraus erklären laffe, baß das Beil sehr wenig Blutspuren zusehen. Wir bemerken, daß dieses Geschmiere von A bis 8 er- der Provinz vorherrschend ist. Die hygienischen und sanitären Ber - an sich trug, und daß auch sehr leicht das Beil vorher abgewischt logen ist. Wenn irgendwie Grzesse vorgekommen sind, so lediglich hältnisse, wie sie die Statistit ermittelt hat, weisen ein sehr un- werden konnte. seitens der Arbeitswilligen. Am Sonntag tagte im günstiges Bild auf. Abort und Ventilationen in den Werkstätten Die an die Geschworenen gerichteten Schuldfragen lauteten " Boltshaus" Charlottenburg eine öffentliche Bersammlung der fehlten bei einem großen Teil der Betriebe. Besonders die un- auf schweren Raub bezw. Anstiftung. Auf Antrag des Staatsan Bettergerüstbauer. 2ambrecht referierte über den Streit und genügenden Ventilationseinrichtungen benachteiligen die Gesund- walts Dr. Klee wurde bezüglich des Angeklagten Stahser auch noch gab einen ausführlichen Situationsbericht. Eine Resolution, im heit der Arbeiter sehr stark, indem die Atmungsorgane infolge der für den Fall der Verneinung der Frage nach Anstiftung die Frage Stampfe bis zuleht auszuharren, wurde einstimmig angenommen. Rauchentwicklung in den schlecht ventilierten Räumen vielfach er- nach Beihilfe zum schweren Naube hinzugefügt. Nach wie vor ersuchen wir die Arbeiterschaft um strengste Soli tranten. Auch mit Kleiderspinden und Waschgelegenheit war es Nach längerem Bläeoher beantragte der Staatsanwalt gegen darität. in der Mehrzahl der Betriebe schlecht bestellt. Den Regel schoß Kayfer die Schuldfrage wegen Anftiftung und gegen Drechsler Deutscher Transportarbeiterverband. Bezirk Groß- Berlin, jedoch ein Unternehmer in Köln ab, der wohl seinen Leuten Seife wegen qualifizierten Raubes zu bejahen, mildernde Umstände aber und Handtuch in feiner Werkstatt vorhielt, aber dafür jeden Ar- beiden zu versagen. In zweistündigem Plädoyer trat Rechtsanwalt Lohnbetwegung der Schuhmacher Berlins beiter pro Woche eine Stunde länger arbeiten ließ und zwar Benrat für die Verneinung der Schuldfrage gegen Drechsler ein. und der Vororte. unentgeltlich, wodurch seine geringfügige Ausgabe doppelt wieder Jn der zehnten Abendstunde wurde die Verhandlung auf heute Am Montagvormittag 10 Uhr fand in den Arminhallen", aufgewogen wurde. Tarifverträge existieren bis jept in 26 Orten. vertagt. Bum Schluß flagt die Statistik noch darüber, daß die Unternehmer Kommandantenstr. 58/59, eine start besuchte öffentliche Schuh durch eine planmäßige Lehrlingszüchtung die an sich schon regelmacherversammlung statt. Dally erstattete Bericht über das macherversammlung statt. Dally erstattete Bericht über das mäßig starte Arbeitslosigkeit im Gewerbe vermehren. Da dieses Ergebnis der Derselbe ging dahin, daß der Minimaltarif, der von den Gehilfen für die Kupferschmiede eine Gefahr bedeutet, werden sie dieser Herausgeber: Prof. R. Broda, Dr. H. Bed und E. Lilienthal. Jährlich gefordert wird, in allen Positionen, soweit Reparaturarbeit in& rage rechtzeitig nach Kräften begegnen müssen. Frage kommt, die Zustimmung der Innung gefunden hat. 1906 waren aber schon einmal dieselben Forderungen gestellt, und von einem Teil der Arbeiterschaft erkämpft worden ohne Zustimmung der Berliner Jnnung". Auch diesmal wird ein Kampf ent brennen, denn es gibt noch eine bedeutende Anzahl von Schuh,
Husland.
Die Lage der Arbeiter in England nud Deutschland . London , 23. April. ( Eig. Ber.) Die verlogenen Berichte eng. lischer schutzöllnerischer Ausflügler über die Lebensverhältnisse der
Eingegangene Druckfchriften.
Dokumente bes Fortschritts. 4. Heft. Internationale Rebue.
11 Hefte. 10 M. G. Reimer, Berlin W. 35. Mitbewegungen beim Singen, Sprechen und Hören von Prof. 5. Strueger, 50 Pf. Breitkopi u. Härtel, Leipzig .
Das Arbeitersekretariat und die Gewerkschaften Magdeburgs Der Staatsbürger. Nr. 2. Halbmonatsschrift für politische Bildung. 40 Bj. Gerausg.: Dr. G. Dorn, W. Grunow, Leipzig .
im Jahre 1909. 32 Seiten. Selbstverlag.