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1. Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.

r. 63.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

89. Sigung vom 14. März. 1 Uhr. Am Tische des Bundesrathes: von Malzahn, von Raltenborn, Hollmann.

Sonntag, den 15. März 1891.

S. Jahrg.

Kriegsminister v. Kaltenborn: Ueber die prinzipielle Frage, Das bietet eine königliche Musteranstalt! So werden die Arbeiter ob öffentliches oder geheimes Verfahren, habe ich keine Ursache, zu Menschen zweiter Klasse degradirt und wie Zuchthaussträf­mich früher zu äußern, als bis die Vorlage wegen der Militär- linge behandelt. Auch die Strafen sind sehr merkwürdig. Bei gerichts Ordnung vorgelegt werden wird. Was aber die Armee zweistündiger Verspätung werden für jede Viertelstunde 10 Pf., betrifft, so kann ich sagen, daß sie die Deffentlichkeit durchaus im Wiederholungsfalle 20 Pf. abgefordert. Bei Brand-, Wasser­nicht zu scheuen hat. und anderen Schäden sind die Arbeiter verpflichtet, für die Be­

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Kriegsminister v. Kaltenborn: In dem Antrage kann die Kriegsverwaltung nur einen Ausgleich der von mir bereits be­klagten Härten und Unzuträglichkeiten erkennen; jedenfalls wird die Kriegsverwaltung im Bundesrath für diesen Antrag eintreten.

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Abg. Rickert: Wenn die Armee die Deffentlichkeit nicht zu wachung und Erhaltung des königlichen Eigenthums nach besten Präsident v. Levehow( die Mitglieder des Hauses und des scheuen hat, so ziehen wir daraus den Schluß, daß nun endlich Kräften zu sorgen, ohne dafür entschädigt zu werden. Das Bundesrathes erheben sich von ihren Sißen): Meine Herren! die Arbeit gemacht wird, welche der Reichstag   seit 1870 verlangt, ist doch mehr wie start. Durch die besondere Instruktion Wir stehen alle unter dem Eindruck einer Trauerbotschaft. Der das Militär- Strafverfahren mit den Formen des Zivilverfahrens für die Meister werden diese gerazu zu Stlaven­Abgeordnete Dr. Windthorst, der noch am vergangenen zu umgeben. treibern gemacht. Sie sollen nämlich auf eine Steigerung Montage unter uns weilte und am Sonnabend mit der gewohnten Abg. Bebel: Ich soll maßlose Angriffe gegen die Militär- der Leistungen der Arbeiter hinwirken. Ich habe auch Lebendigkeit an unseren Verhandlungen sich betheiligte, ist heute Justizverwaltung gerichtet haben. Ueber den Ausdruck maßlos als Schloffer in manchen Werkstätten gearbeitet, aber so etwas früh 84 Uhr nach kurzer Krankheit in seinem 81. Lebensjahre läßt sich streiten. Wenn ich aber maßlose Angriffe gemacht haben ist mir nicht vorgekommen. Ferner muß jeder Arbeiter vor seiner aus dieser Zeitlichkeit abberufen worden. Mitglied des Reichs- soll, so müßte der Abg. Szmula beweisen, daß eine der von mir Aufnahme die Erklärung abgeben, daß er keinem Vereine oder tages seit seinem Bestehen, seit fast 25 Jahren, hat Dr. Windt vorgebrachten Thatsachen oder Zahlen falsch war. Das hat er keiner Verbindung angehöre, die sozialdemokratische Tendenzen horit durch seine ungewöhnliche Geistesschärfe, seine Ar- nicht vermocht, weil die Zahlen fest begründet und zum großen verfolgt( sehr gut! rechts), auch als Gast solchen Versammlungen beite fraft, seine Gewandtheit, seine Gabe sich persönlich Theil auch von dem Kriegsminister als richtig zugestanden sind. nicht beiwohnen wolle bei Vermeidung der Strafe sofortiger Ent­Einfluß zu verschaffen und zu üben, durch einen weiten Der Vergleich mit der Behme mag nicht ganz zutreffend sein; laffung. Heuchler erziehen Sie unter solchen Umständen, Blick den Weltruf eines Politikers und Parlamentariers jeder Vergleich hinkt ein wenig. Aber die Thatsache, daß die Menschen die friechen! Hüten Sie sich vor solchen Sklaven, die und unter uns eine Stellung von eminenter Bedeutung Verhandlung eine geheime ist und daß der Soldat dabei jedes nicht den Muth haben, zu sagen wie sie denken. In Amberg  sich erworben. Wenn er, und es geschah bei jeder wichtigen Rechtes beraubt ist, ist auch von Herrn Hinze gestern bestätigt wurde ein alter Arbeiter entlassen und verlor dadurch nach dem Gelegenheit, das Wort ergriff, so waren wir auf allen Seiten worden. Statut der Pensionskasse alle seine Ansprüche an dieselbe.. Eine dieses Hauses gewohnt, seiner Rede zu lauschen. In und außer- Das Kapitel Militär Justiz Verwaltung" wird be folche Benachtheiligung der Arbeiter dürfen wir unter keinen halb des Hauses wurde auf seine Meinung in schwebenden willigt. Umständen ruhig durchgehen lassen. Als mein Freund Molken­Fragen großes Gewicht gelegt, und gar oft ist sein Wort schwer Zum Kapitel Ankauf der Remontepferde" liegt buhr neulich auf die verschiedenartigen Entlastungszeugnisse auf­in die Wagschale gefallen. Auch im persönlichen Verkehr ver- ein Antrag Hahn vor, die Pferdegelder auch den Offizieren der merksam machte, ging eine Entrüstung durch die Reihen unserer stand es der Heimgegangene, durch liebenswürdigen Humor und fahrenden Artillerie zu gewähren. Dadurch erhöhen sich Gegner, daß solche Dinge zur Sprache gebracht werden, die gar Wiz Alle an sich zu fesseln, und ich persönlich habe für manchen die Ausgaben für Preußen von 1006 800 m. auf 1 207 400 m., nicht möglich sein könnten. Aber in Amberg   werden auch zwei Arten Beweis seiner freundlichen Gesinnung ihm herzlich zu danken. für Sachsen   von 91 293 M. auf 109 698 M., für Württemberg von von Zeugnissen ausgestellt, große und kleine, und der Besitzer Raum Jemand im Reichstage würde rechts und links und in der 52 067 M. auf 66 317 M. der lezteren Art bekommt sehr schwer anderswo Arbeit. Die Mitte so vermißt werden, wie diese verehrte kleine Exzellenz. Abg. Hahn führt aus, daß die Offiziere der fahrenden Ar- Kantinenwirthschaft ist auch in der Fabrik von Amberg  , einer Sein Leben ist föstlich gewesen; denn es ist Mühe und Arbeit tillerie bei der zweiten Lesung vergessen worden sind. Sie sind Musteranstalt" eingerissen. Das dort für gutes Geld verab gewesen von Jugend auf bis in das späteste Greifenalter, und nicht berechtigt, die Chargenpferde, welche sie reiten, nachher in reichte Bier soll ganz ungenießbar sein. Abzüge vom Lohn sind arbeitend ist er gestorben. Sie haben, meine Herren, zu Ehren ihr Eigenthum zu übernehmen, wie dies bei der Kavallerie der auch in dieser Anstalt an der Tagesordnung und die Arbeits­des Heimgegangenen sich erhoben. Er ruhe in Frieden! Fall ist; sie müssen sich daneben eigene Pferde halten und zeit dauert daselbst von 6 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends mit Darauf wird die dritte Berathung des Reichshaus- würden nach dem Beschlusse der zweiten Lesung dafür keine Bei einer einstündigen Pause, also 12 Stunden. Beim Einstreichen haltsetats für 1891-92 fortgesetzt, und zwar beim Mili- hilfe erhalten, während dazu ein Grund durchaus nicht vorliegt. ihres Lohnes müssen die Arbeiter wöchentlich 27 Pf. Stempel­ täretat. gebühr   zahlen. Ich weiß nicht, was das für eine Stempelgebühr Beim Kapitel Militär- Just izverwaltung erhebt ist. Die Luft in der Fabrik ist so schlecht, daß die Direktion erst Abg. v. Stauffenberg Protest dagegen, daß der Abg. auf die Klage der Arbeiter sich veranlaßt gesehen hat, eine bessere Szmula gestern die Heimlichkeit des Militärstrafprozeß Ver­Ventilation einzurichten, Merkwürdigerweise werden in Amberg  fahrens als nothwendig bezeichnet habe. In Bayern   bestehe die sehr viel junge Leute unter 16 Jahren beschäftigt, und zwar Deffentlichkeit des militärgerichtlichen Verfahrens seit langer Zeit Bei dem Kapitel Artillerie und Waffenwesen" geht Abg. ebenso lange wie die Erwachsenen. Nach der Gewerbe­ohne jeden Anstand. Weder aus der Zivil- noch aus der Militär- Ulrich( Soz.) auf die Bustände in den Gewehrfabriken ein. Die Ordnung ist das nicht zulässig. Auch die Strafen dort sind geradezu bevölferung ist eine Stimme laut geworden, daß das Verfahren Lohndrückereien in diesen Musteranstalten" find beinahe schlimmer großartig. Was die Pensionskasse der Fabrik in Amberg   be­abgeändert werden solle. Wenn Soldaten- Mißhandlungen vor- als in den Privatwerkstätten. In Spandau   hat ein Meister die trifft, so versprach die Regierung in der bayerischen Kammer, kommen, dann sollen sie bestraft werden und die Genugthuung Löhne für Hülfen von 13,50 auf 8,50 M. heruntergedrückt. Fällt dahin wirken zu wollen, daß die Arbeiter, welche aus der Fabrit soll in aller Deffentlichkeit erfolgen. Gerade die Deffentlichkeit ein Stück Arbeit, das durch 30, 40 Hände geht, fehlerhaft aus, austreten, die in die Pensionskasse eingezahlten Gelder zurück­hat dazu beigetragen, irrthümliche und übertriebene Nachrichten so werden 12 bis 20 pt. der Löhne der ganzen Kolonne der erhalten. Der eigentliche Stamm der Arbeiter beträgt in Amberg  über solche Mißhandlungen gründlicher und nachdrücklicher zu be- Arbeiter abgezogen, auch wenn der Fehler dem Material an- 300-400, in manchen Zeiten werden aber 1000-1500 beschäftigt, richtigen, als dies durch amtliche Berichtigung jemals möglich ge haftet. In einer Privativerkstatt wäre ein solches Verfahren ab- und alle die wieder Austretenden verlieren ihre Ansprüche, haben wesen wäre. solut unmöglich, denn es muß hier der Unschuldige mit dem also in fremde Taschen gezahlt. In den Sigungen des Vorstands Abg. Orterer( 3.): Auch ich muß feststellen, daß in Bayern   Schuldigen leiden. Die Arbeiter verdienen in der Spandauer der Krankenkasse der Fabrik gilt die Stimme des Vorsitzenden, Niemand bezüglich der Militärgerichtsbarkeit an eine Abänderung Gewehrfabrik durchschnittlich 3,50-4 M., und ich hoffe, die Re- eines Premierlieutenants, mehr als die ganze übrige Versammlung. denkt. Ich kann auch nur wünschen, daß die bayrische Regierung gierung wird dafür sorgen, daß ihnen dieser geringe Verdienst So ist es gekommen, daß vor einiger Zeit den Wöchnerinnen die daran festhält und jeder Verschlechterung des militärgerichtlichen nicht durch solche Abzüge geschmälert wird. Kaum glaublich ist bisher gezahlten Unterstüßu gen entzogen wurden. Als man den Verfahrens Widerstand entgegenseßt. Bezüglich der Mißhand- aber, daß die Arbeiter auch noch die Kosten des Leuchtgases be- Vorsitzenden deswegen interpellirte, sagte er, die Inspektion hat Lungen ist allerdings richtig, daß der Beschwerdeweg auf dem zahlen müssen, welches sie bei ihrer Arbeit verbrauchen. Das ist so beschlossen, ich kann nichts machen. In der Krankenkasse Papiere   ein sehr flarer und einfacher ist, aber nicht in der Wirk- eine sonderbare Sozialpolitik! Möge die Regierung dafür funktionirte ein Arzt, gegen den berechtigte Klagen vorlagen. lichkeit. Die Mehrheit des Zentrums erblickt in der Deffentlich- forgen, daß in Dieser Gewehrfabrik die Lohntermine Aber als die Arbeiter sich beschwerten und einen anderen feit des militärgerichtlichen Verfahrens einen erheblichen Vorzug pünktlich eingehalten werden. Die Arbeiter tönnen sonst wünschten, wurde darüber einfach zur Tagesordnung übergegangen im Gegensatz zum Abg. Szmula. den Bäcker und Metzger nicht bezahlen. Die Arbeiterinnen be- und der alte Arzt beibehalten. Ich hoffe, daß Sie an diesen Abg. v. Marquardsen( natl.): Ich bin in jeder Beziehung schweren sich darüber, daß ihnen wegen Zuspätekommens beim wenigen Beispielen( Gelächter) genug haben und hoffen, daß Sie mit den Ausführungen meiner beiden bayerischen Kollegen ein- ersten Male 25, beim zweiten 50 und beim dritten Male 73 Pf. in sich gehen und selbst auf Aenderung dringen werden. verstanden. Die Annahme des Herrn Szmula, daß die bayerische abgezogen werden bei einem täglichen Verdienst von 1,75 M., Kommissar Oberst Weizel: Der Vorredner hat seine Kenntniß Regierung mit der Deffentlichkeit des Militär- Strafverfahrens wovon noch das Eisenbahnfahrgeld in Abzug kommt! Und dabei wohl nicht aus eigener persönlicher Erfahrung, sondern nur aus unzufrieden sei, trifft nicht zu. In dem betreffenden Gesetzentwurf nimmt die Direktion gar keine Rücksicht auf die Verspätungen der Zeitungsartikeln. Meine Erfahrungen von den Zuständen in den befand sich die Deffentlichkeit als Vorschlag der Regierung. Bei Züge. Kommen die Mädchen zu spät, so müßen sie noch lange Werkstätten sind doch andere. Wenn Mißstände vorhanden sind, dem Eintritt in das Deutsche Reich   war es für Bayern   von bei Wind und Wetter vor der Thür auf Einlaß warten. Härten, dann wird die Heeresverwaltung sie beseitigen. Daß den Ar­größter Bedeutung, dieses Sonderrecht aufrecht zu erhalten. Grausamkeiten sind mit Ordnung und Disziplin absolut unver beitern für patriotische Feiertage 3 M. bezahlt werden, beruht Wenn eine neue Straf- Prozeßordnung für das Militär geschaffen einbar. Neuerdings wird den Arbeiterinnen noch zugemuthet, auf der Bewilligung des hohen Hauses, welches dafür einen Fonds werden soll, so wünsche ich die Einführung der bayerischen Vor- die Strafe gleich zu bezahlen, und die meisten thun dies auch, geschaffen hat; die Bewilligung erfolgt nicht aus den Ueber­schriften über die Deffentlichkeit des Verfahrens, auch wenn damit sie nicht ans schwarze Brett kommen. Sie dürfen nicht schüssen aus den Kantinen. de. halb die Reform des Militär- Strafverfahrens sich verlang- einmal die Röhren zum Kaffeewärmen benutzen. Dergleichen Bayerischer Bevollmächtigter Oberst v. Haag: Amtliche samen sollte. fann nur aufreizend wirken. Bei den patriotischen Feiertagen Mittheilungen über die Verhältnisse in Amberg   liegen mir nicht Abg. Szmula( 8.): Ich habe nur gesagt, daß die bayerische erhalten die Arbeiter aus den Ueberschüssen der Kantinenwirth vor. Die Kriegsverwaltung ist bemüht, für die Arbeiter nach Regierung gern verzichten würde auf das öffentliche Verfahren, schast je 3 M. Diese Ueberschüsse rühren aber von den fauer er- Kräften zu sorgen; jeder fühlbar werdende Mißstand wird be wenn ihr nicht die öffentliche Meinung entgegenstände. Ich bin worbenen Groschen der Arbeiter her, welche sie bezahlen müssen seitigt werden. der Meinung, daß bei dem Ansturm auf den Bestand des für die Getränke 2c. Das ist also eine sonderbare Großmuth. Am Abg. Ulrich: Meine Mittheilungen beruhen zum Theil auf Staates die Armee fern gehalten werden muß von der Sedantage wird sogar gar nichts bezahlt. Vor einigen Zeitungsnachrichten, hauptsächlich aber auf Buschristen von Ar Kritik der Dejjentlichkeit, wodurch nur die Disziplin beein- Tagen habe ich denselben Gegenstand in der hessischen Kammer beitern selbst; sind diese thatsächlich unrichtig, so tann ich nicht trächtigt wird. zur Sprache gebracht in Bezug auf die Verhältnisse der Main  - dafür, ich habe das Interesse der Arbeiter nach besten Kräften Ag. Singer( Soz.): Was der Vorredner als maßlose An- Nahe- Bahn. Darauf erklärte der Finanzminister, daß er von vertreten; wenn aber meine Anregungen eine, Beseitigung der griffe bezeichnete, find nicht als thatsächliche Vorkommuiffe, die nun an darauf sehen werde, daß die Arbeiter, welche einen Uebelſtände zur Folge haben sollten, so werde ich mich doppelt Abg. Bebel nach öffentlichen Zeitungsberichten vortrug. Die patriotischen Feiertag halten sollen, dafür aus der Staatskasse freuen und sehr geehrt fühlen. Rid tigkeit der in der mehrerwähnten Broschüre von Abel mit bezahlt werden. Ich empfehle dieses Beispiel den Herren von Der Rest des Etats der Militärverwaltung wird ge getheilten Thatsachen ist öffentlich dargethan. Was Abg. Szmula der Regierung. Beim letzten Geburtstag des Kaifers dauerte nehmigt. fagt, daß der größte Theil der Offiziere ihm zustimme, glaube das Fest der Arbeiter bis Morgens 5 Uhr. Die Arbeiter waren Zum Etat der Marine verwaltung, Kapitel Wer ich ihm aufs Wort, aber er fann mir auch glauben, daß vom also kaum im Stande, zur Zeit am nächsten Tage die Arbeit betrieb," bemerkt Volfe selbst dies Verfahren lebhaft verurtheilt wird. Jm Volte wieder zu beginnen. Ein Meister hat nun denjenigen Arbeitern, Abg. Bruhns( S03.): Entgegen den uns in der e von ist man überzeugt, daß die Brutalitäten der Unteroffiziere nicht die am nächsten Tage nicht anwesend waren, 1,50 M. abgezogen. Lesung gemachten Mittheilungen muß ich konstatiren, dgezahlten vorkommen würden, wenn die Unteroffiziere nicht durch die Be- Der Arbeiter, der etwas zu viel des Guten gethan hatte, friegt der kaiserlichen Werstverwaltung in Wilhelmshave  ; die von han lung, die sie von Seiten der Offiziere aushalten müssen, oft nun noch einen Abzug für seinen Patriotismus. Das ist mir ein Löhne niedriger find, als die bei privaten Arbeitgsensunterhalt, in solche Wuth versetzt würden, daß sie diese Wuth ihrerseits Räthsel. Unter dem früheren Kriegsminister v. Berdy gewann der Werst gezahlten Löhne genügen nicht zum gute Nahrung nieter an den Untergebenen auslassen; so daß also die Schuld es in der Gewehrfabrik Spandau den Anschein als ob es bejjer zumal die klimatischen Verhältnisse eine beson sich die Arbeiter für die von Unteroffizieren ausgehenden Mißhandlungen eigentlich werden solle; es wurde von Lohnerhöhungen gesprochen und es und Kleidung nöthig machen. Ferner beklagt gezahlten Löhne. auch die Offiziere trifft. In Bezug auf die prinzipielle Auffassung wurce den Arbeitern gesagt: Ihr dürft Euch jezt direkt beim über die geringen Säße der für Akkordgern aber die Arbeits­der Cache befindet sich Herr Szmula noch auf dem Standpunkt Kriegsminister beschweren. Das ist sehr gut, denn eine Beschwerde bei Ganz besonders unangenehm ist den Arht, daß Arbeier, die zu von vor 100 Jahren. Damals war die Stärkung der Militär- der Direktion riskiren die Arbeiter nicht leicht aus Furcht ordnung der Werfte, in welcher 3. Ber sonstigen die Staats­durch heimliches Verfahren in Militär- Strafvor Entlassung und mit Rücksicht auf die Familie. Diese direkte sozialdemokratischen, nihilistischen gehören, entlassen werden sachen nöthig. Auch ist seine Schlußfolgerung falsch, wenn Beschwerde beim Minister ist später aber wieder verboten worden. ordnung bekämpfenden Vereinen die Werftverwaltung sich Eindringen sozialdemokratischer Ideen zu sichern. Jin Gegen- worden, die Mädchen unter 16 Jahren aber sind dabei leer aus- um die politische Meinung tovelle, die die Regierung uns burch besser aus, ja man ist da zum Theil noch preußischer als in vorlegte, bekämpft fie folche Tendenzen nicht verfolgen; die In der Gewehrfabrik von amberg   fiebt es nicht viel In der Institut und der Disziplin zum Echaden, Die öffentliche Sühnung solcher Vorkommnisse wird gerade die Preußen. Es besteht da ein merkwürdiges Reglement. Rom  - gebern, also sollte fie fer sozialdemokratischen Bartei vermindern Disziplin und die Autorität gehoben, darum muß der Abg. plottiren- welch ein fürchterliches Wort Man foute glauben, Bahl der Angehörigene Fabrikordnung verpflichtet die Arbeiter Samula gerade im Jnteresse der Armee für das öffentliche Straf- daß es sich um den Umsturz des Teutschen Reiches handelt Sie dadurch nicht, orgesezte es für nöthig erachtet, auch nach verfahren sein. Ter Nothschrei, der in der Presse ertönt, ist nur wird mit Strafentlassung bedroht. Es handelt sich hier um nichts ferner, wenn dean Sonn- und Feiertagen zu arbeiten; das der Ausdruck des Bedauerns über die Wehrlosigkeit der gemiß weiter, als um eine systematische Beschränkung des Koalitions: Feierabend un Gewerbe- Ordnung ebenfalls, wenn die Arbeiten offen, aber wir Alle wissen, daß jeder Soldat, der sich beschwert, Ersaz leisien müssen, ist selbstverständlich. Unverständlich ist sich häuse the Gemeinden, die Wilhelmshaven   benachbart sind, nachher so schlecht behandelt wird, daß er die Beschwerde lebhaft aber, daß, wenn der Thäter nicht ermittelt wird, die in einer oldenbur die Werit- Wasserleitung auf ihre Kosten mitbenußen oder gar die sämmtlichen Arbeiter wünschen. Die Werftverwaltung lehnte dies ab, weil die bedauert. Das einzige Mittel zur Beseitigung der Soldaten- Branche beschäftigten Schaden tragen sollen. Auch in Amberg   müssen zu en dazu nicht ausreichten; daß dies unrichtig ist, folgt mißhandlungen liegt in der Herbeiführung eines öffentlichen den Militär- Strafverfahrens. Das ist fein Schutz des Standes- die Arbeiter das verbrauchte Gas bezahlen. man freien Arbeitern so etwas bieten Seimlich entnehmen. Zwischen der Werstverwaltung und der und die so beschaffen sind, daß der ganze Stand sich derselben kann. Damit reizen Sie auf.( Ironische Ruse rechts: Lauter! wilhelmshavener Gemeindeverwaltung bewußtsein, wenn man Handlungen, die die Standes ehre verlegen stehe nicht, wie schämt, mit dem Mantel des Geheimnisses und gleichsam der Sie mögen aufgeregt sein oder nicht, das ist mir ganz ega   Wajjerkrieg, da die Werstverwaltung für die Wasserentnahme besteht ein richtiger Anonymität deckt. Die Armee thut besser, solche Clemente von Sie zeigen damit nur, daß Sie von diesen Dingen feine Sie denn einem Urbeiter 2 bis 4 M. monatlich abge einen Tariffentit urch denselben gerade die ärmeren sich zu stoßen, als sie zu schüßen. Abg. v. Stauffenberg: Der Standpunkt, daß die Autorität werden, so macht das für ihn viel aus. Ihnen fommt geben. Gemeindemitglieder außerordentlich hart betroffen geschädigt wird, wenn man Miß ände an die Deffentlichkeit lich nicht darauf an, ob Sie ein paar Mart mehr schwerden wären. Ich würde mich freuen, wenn meine Anregungen die bringt, sollte doch längst überwunden sein. Die Disziplin hat Aber von der Regierung verlange ich, daß sie solden, nach An- Folge hätten, daß den Beschwerden Abhilfe gegeben würde.

Autorität

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durch die Offentlichkeit niemals einen Schaden erlitten, sondern Abhilfe schant. Die Arbeiter sind ferner verpflich ordnung des Direktors auch an Sonn- und Feierten zu arbeiten. ist dadurch gestärkt worden.

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Staatssekretär Hollmann: Daß die Arbeiter aus Wilhelmss.