Gewerkschaftliches.
Ueber die Ausfperrung im Baugewerbe
sprach der Vorsitzende des Zimmererverbandes, Genosse Schradera Hamburg, am Mittwoch in einer sehr stark besuchten Versammlung der Berliner Zimmerer. Der Redner gab zunächst eine Uebersicht über die Ursachen des Kampfes und besprach dann die gegenwärtige Situation, namentlich das Verhalten der Unternehmer. Er verwies darauf. daß unmittelbar nach dem Beginn der Aussperrung die Zahl der Ausgesperrten seitens der Unternehmer auf 200 000 angegeben wurde. Das war am 18. April. Am 21. April ersuchte der Bundesvorstand die Einzelverbände um Einsendung der Fragebogen, damit die Zahl der Ausgesperrten festgestellt werden könne, um, wie der Bundesvorstand sagte, falschen Breznachrichten entgegentreten zu können. Am 29. April wurde in einer Sitzung des Bundesvorstandes festgestellt, daß 186 000 Arbeiter des Baugewerbes ausgesperrt seien. Inzwischen soll diese Bahl auf 187 000 angewachsen sein. Einmal führt der Vorstand der Unternehmer lebhafte Klage garüber, daß sich seine Mitglieder in einigen Großstädten nicht an der Aussperrung beteiligen und dadurch den Kampf erschweren. Ein andermal heißt es wieder, obgleich sich Berlin , Hamburg und Bremen nicht am Kampfe beteiligen, seien doch 80 Proz. aller Bauarbeiter ausgesperrt. Daß diese Behauptung unwahr ist, zeigt ein einfaches Erempel. Bei den Mitgliedern des Bundes sind etwa 350 000 Arbeiter beschäftigt. Wenn 80 Broz. von diesen ausgesperrt wären, müßte die Zahl der Ausgesperrten 280 000 betragen. Sie beträgt aber nach den letzten Angaben der von den Unternehmern informierten Presse nur 187 000, so daß also noch 100 000 an den 80 Proz. fehlen.
Der Vorstand des Arbeitgeberbundes tut ja sein Möglichstes, um feine Mitglieder, die sich noch nicht an der Aussperrung be teiligt haben, in den Kampf zu treiben. Der Bundesvorstand hat ja auch die Hilfe der gesamten Unternehmerberbände nachgesucht. Die beiden Zentralstellen dieser Verbände haben den Bauunternehmern ihre Unterstützung zugesagt. Besonders reichlich scheint diese Unterstützung nicht zu fließen, denn in einem Zirkular des Bundesvorstandes heißt es, es solle zunächst festgestellt werden, nach welchen Grundsäßen die eingehenden Gelder zu verteilen seien. Wenn die Grundsätze aufgestellt seien, dann würden sie den Mitgliedern mitgeteilt werden. Gleichzeitig werden die Mitglieder ersucht, keine Anfragen wegen Berteilung der Gelder an den Bundesvorstand zu stellen, da solche Anfragen seine Arbeiten ganz bedeutend erschweren.- Hinsichtlich seiner allgemeinen Stampjes taktik sagt der Bundesvorstand in einem Zirkular, daß an den im Mustertarif aufgestellten Grundsäßen festgehalten werden müsse und daß Verträge jetzt nicht mehr von den örtlichen Verbänden. sondern nur noch durch den Bundesvorstand in Berlin abgeschlossen werden dürfen. Diese Bestimmung richtet sich gegen Einigungsversuche, welche in verschiedenen Städten von Behörden und sozialdenkenden Personen gemacht worden sind. Die Verhandlungen, welche in Frankfurt a. M. eingeleitet waren, sind ja durch dies Eingreifen des Bundesvorstandes vereitelt worden. Bon großer
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In der Hartgummiwarenfabrik Loße u. Co., zu Frankfurt a. D.. wurden sämtliche organisierten Arbeiter entlassen, weil sie sich für die Arbeit nicht eignen". In Wirklichkeit handelt es sich darum, illusorisch zu machen. bie vor einiger Zeit durchgesezten besseren Bedingungen wieder Der Zuzug ist aus diesem Grunde fern
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während bekanntlich die Abstimmung im Zweigberein der Maurer, ausschweigt. Aber gerade deswegen hielten wir uns für verpflich wie die der Zimmerer und der Bauhilfsarbeiter, die Annahme tet, die von diesen Dingen besser unterrichtete Arbeiterschaft zur des Schiedsspruches ergab, so daß der neue Vertrag am 23. April Aufklärung der Geschäftswelt zu veranlassen. Da der weit überin Straft getreten ist. Der Redner teilte ferner mit, daß in der wiegende organisierte Teil der Berliner Arbeiterschaft nun den Gipsbaubranche Tarifverhandlungen noch nicht stattgefunden Bund" nicht zu Gesicht bekommt, ihn auch kaum beachtet, konnten haben, daß jedoch nun auf Wunsch der Unternehmer des Gipsbau- wir unseren Zweck nur durch Uebernahme der Lebiusschen Insegewerbes zum Freitag Verhandlungen eingeleitet sind.- An den ratenliste in den Vorwärts" erreichen. Bericht knüpfte sich eine kurze Debatte, aus der zu entnehmen war, daß die Arbeiterschaft des Betonbaugewerbes von dem Ergebnis der Tarifbewegung keineswegs befriedigt ist, sidy aber selbstverständlich dem Beschlusse der Gesamtheit fügt. Baugewerbe. Haeje gab in großen Zügen eine Uebersicht Der nächste Bunft der Tagesordnung war: Der Kampf im über die Entwickelung des Kampfes wie über die gegenwärtige zuhalten. Lage, teilte auch die in der Donnerstagnummer des Vorwärts" bereits wiedergegebenen Zahlen der Ausgesperrten mit und beAchtung, Metallarbeiter! Der Streik bei der Firma Th. Martonte ganz besonders, daß dieser Abwehrkampf der Bauarbeiter der u. Co. in Forst( Lausitz) dauert unverändert fort. Herr schaft im Reiche gegen die Sklavenkontratte des Unternehmertums Marder versucht in den verschiedenen Städten die Nachricht zu verauch ein Kampf ist, bei dem es sich ebenso sehr um die Interessen breiten, daß der Streik beendet ist. Dies ist lediglich ein Manöver ganz besonders von Formern- nach der Berliner Bauarbeiterschaft, ja um die Interessen der gesamten und wir ersuchen, den Zuzug Unternehmer beschlossen, Frauen und Töchter der Ausgesperrten, Arbeiterschaft Deutschlands handelt. Haben doch die industriellen wie vor streng fernzuhalten. Die Bezirksleitung des Deutschen Metallarbeiterverbandes. i wo solche in ihren Betrieben arbeiten, zu entlassen! Unter diesen Umständen muß selbstverständlich auch die ganze Arbeiterschaft zu Zur Aussperrung der Schlächtergesellen in Hamburg . sammenstehen, wie ja denn auch schon die Generalfommission der Welche Zwangsmittel die Innung anwendet, um die GesellenGewerkschaften allgemeine Sammlungen für die Ausgesperrten organisation zu vernichten, geht daraus hervor, daß jeder Schlächterveranstaltet. Der Retner erinnerte im übrigen an die außer meister verpflichtet wird, seine Gesellen zur Anerkennung nach, ordentlichen Maßnahmen, die der Verbandstag der Maurer und stehenden Reverses zu zwingen, widrigenfalls sie sofort zu entlassen: „ Der Geselle. erklärt, daß er nicht Mitglied des Bauarbeiter in dieser Hinsicht beschlossen hat, und erklärte unter und nimmer im Stiche lassen werden. Dieser Existenzkampf der allseitiger Zustimmung, daß die Berliner die Kämpfenden nie " Zentralverbandes der Schlächter Deutschlands und verwandten Bauarbeiterschaft gegen die unerhörten Zumutungen des UnterBerufsgenossen" ist und verpflichtet sich, diesem Verbande nicht beizutreten. nehmertums muß ausgefämpft werden bis zum Siege der Arbeiter. Außerdem wurde in der Versammlung die Abrechnung vom 1. Quartal vorgelegt. Die Einnahmen, samt dem alten Bestand bon 6758,67 M., beliefen sich auf 14 123,42 M., die Ausgaben, darunter 5571 M. an die Zweigvereinskaffe abgelieferte Gelder, auf Die Mitgliederzahl war am Quartalsschluß 1764.- Die Ver7335,97 9., so daß ein Kassenbestand von 6787,45 M. übrig blieb. sammlung erteilte dem Rassierer einstimmig Decharge.
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Sollte die vorgenannte Erklärung nicht auf Wahrheit be ruhen, oder sollte der Gefelle entgegen vorstehender Verpflichtung dem Verbande dennoch beitreten, so soll der Schlächtermeister berechtigt sein, den Gesellen sofort zu entlassen, außer dem soll der Geselle zur Zahlung einer Konventionalstrafe im Betrage des sechsfachen ortsüblichen Tageslohnes an den Meister berpflichtet sein. Im übrigen wird durch diesen Nachtrag an dem bestehenden Kündigungsverhältnis nichts geändert."
Diese Reverse sollen aber auch den Fleischergesellen gang Deutschlands vorgelegt werden, um, wie die Deutsche " sowie die Allgemeine Fleischerzeitung" schreiben, die Organisation im ganzen Reiche zu vernichten. Gelingt es in Hamburg , den Schlag gegen die Organisation zu parieren, dann dürfte die Aussperrung feine weitere Ausdehnung finden.
wieder aufgenommen.
Landfriedensbruch durch Streikbrecher verübt. Am Donnerstag, nachts um 12 Uhr, kamen zwei bei der Gerüstfirma Altmann beschäftigte Streitbrecher in das Restaurationslokal von Ferd. Fischer in Wilmersdorf , Durlacher Achtung Holzarbeiter! Seit 14 Tagen stehen die Holzarbeiter Straße 8. Der Wirt kannte die beiden als Streifbrecher, er wußte auch, daß schon wiederholt Gewalttätigkeiten von Streitbrechern der Möbelfabriken J. Glüdert und G. Ehrhardt und Söhne. gegen Streifende verübt worden sind und hatte deshalb den gewiß Darmstadt im Kampf. In drei Betrieben, Hofmöbelfabrik Alter, berechtigten Wunsch, diese Leute, von denen man alles mögliche Darmstädter Möbelfabrik und Kunstmöbelfabrik Karl Ziegler find befürchten kann, nicht als Gäfte in seinem Lokal zu sehen, wo GIüdert, letzterer der Scharfmacher im Darmstädter Holzdie Forderungen bewilligt. Die Firma Ehrhardt und sonst nur ehrenwerte Arbeiter und andere verständige Leute ver- gewerbe, suchen in der Generalanzeigerpresse Arbeitswillige nach kehren. Herr Fischer verweigerte also den Streitbrechern das ver- Darmstadt zu lotsen. Wir ersuchen unsere Parteigenossen, uns langte Wier. Darauf schrien sie ihm zu:„ Na, denn fauf Deine moralische Unterstützung durch Fernhaltung arbeitswilliger Elc. Jauche alleene!" Herr Fischer verbat sich ein derartiges Auf- mente angedeihen zu laſſen. treten und ersuchte die rohen Gesellen, sein Lokal zu verlassen. Deutscher Holzarbeiterverband, Zahlstelle Darmstadt . Darauf fingen die beiden Streitbrecher an zu lärmen. Drei andere Streifbrecher, die als solche nicht erkannt waren und schon Husland. fürzere Zeit im Lokal saßen, traten sofort auf die Seite der Bedeutung für den Stampf in Baugewerbe ist es, daß die beiden beiden hinausgewiesenen Kumpane. Man versuchte, die Zärmenden fländigen mit Ausnahme der Bauarbeiter haben die Arbeit Zentralen der gesamten Unternehmerverbände an die Gewährung hinauszudrängen. Da holten fie ihre Waffen: zusammenvon Unterstützung die Bedingung knüpfen, daß sie vor der Begewundene Enden von starkem Draht, an deren Spike große eiserne endigung des Kampfes gehört werden müssen, damit beim Abschluß Schraubenmuttern befestigt waren, hervor und schlugen auf den Allgemeiner Streit im Baugewerbe Kristianias. des Kampfes auch die Interessen der anderen Industriegruppen Birt und seine Gäste ein. Herr Fischer erhielt verschiedene Wie wir schon vor einigen Wochen mitteilten, waren die Tarifgewahrt werden. Also wenn der Arbeitgeberbund im Baugewerbe Schläge über Arm und Hand. Mehrere Gäste trugen Kopfwunden 1. Mai d. J. gekündigt worden. Auf feiten der Arbeiter hatten verträge im Baugewerbe der norwegischen Hauptstadt auf den genötigt sein wird, Frieden zu schließen, dann muß er erst die Bu davon. Schließlich gelang es doch, die rohen Patrone hinaus die Maurer und die Bauhilfearbeiter gekündigt, und die Arbeits stimmung der Unternehmer aus den anderen Industriezweigen zudrängen und die Ladentür zu schließen. Run erhielten die geber der verschiedenen Bauberufe hatten darauf beschlossen, nun einholen und die werden verlangen, daß keine Verkürzung der Ur- Sinausbeförderten Zuzug von anderen ihrer Kumpane. Eine ihrerseits sämtliche Tarife zu tündigen. Die Arbeiter forderten beitszeit und keine Lohnerhöhung eintreten darf. Alles das zeigt, Rotte von 15 bis 20 Altmannscher Streitbrecher belagerte das Erhöhung der Stundenlöhne um 5 bis 10 Oere in den verschiedenen daß der Kampf ein harter ist. Fischersche Lokal und bedrohte den Wirt samt seinen Gästen. Herr Berufen und Herabsehung der wöchentlichen Arbeitszeit von 57 Fischer wandte sich telephonisch an das 7. Polizeirevier von Wilmers- auf 54 Stunden. Die Arbeitgeber wollten keinerlei Lohnerhöhung, dorf und ersuchte um Schutz gegen die wüste Rotte. Es verging 1a für die sowieso schon am schlechtesten bezahlten Berufsarbeiter, einige Zeit. Da erschien ein einziger Schuhmann, der natürlich die Arbeitszeit bei Arbeit außerhalb der Stadt auf 60 Stunden die Klempner, den Stundenlohn von 40 auf 35 Dere herabsehen, gegen die gewalttätige Rotte nichts ausrichten konnte. Die Streifbrecher schlugen die Scheiben der beiden Ladentüren ent- feitigen, den Vorarbeitern das Organisationsrecht rauben und sonberlängern, die, Garantie des Stundenlohns bei Affordarbeit be ei. Ein fauftgroßer Stein, dessen Aussehen darauf schließen stige Verschlechterungen durchgeführt wissen. Die Verhandlungen, läßt, daß ihn jemand schon längere Zeit in der Tasche getragen die gepflogen wurden, waren am 1. Mai noch nicht zu Ende geführt, hat, wurden von außen durch die Fensterscheiben geworfen. Dem und man beschloß deshalb, die alten Tarife bis zum 7. Mai gelten Schußmann gelang es, die Radaumacher aus dem Vorgarten zu au lassen. Eine Einigung kam jedoch nur in wenigen Punkten bringen und die Gittertür zuzuhalten. Da überstiegen einige aus zustande, so daß die Verhandlungen schließlich scheiterten. Die Fensterscheibe ein. Endlich kamen noch zwei Schuhleute hinzu Teurungsverhältnissen einigermaßen entsprechen, am Mittwoch die der Rotte das Vorgartengitter und schlugen auch noch eine große Arbeiter haben nun, um sich nicht unerträgliche Bestimmungen aufzwingen zu lassen und um Arbeitsbedingungen zu erzielen, die den und dann erst war es den vereinten Bemühungen der Beamten Arbeit eingestellt. Der Streit umfaßt die Maurer, Baumöglich, die Streitbrecher zum Abzug zu bewegen, nachdem die hilfsarbeiter, Zimmerer, Bautischler, Klempner und Maler. Da Gewalttätigkeiten und die Belagerung des Lokals eine halbe die Bautätigkeit in Kristiania , nachdem sie jahrelang daniederlag, Stunde gewährt hatten. nun wieder in starkem Aufschwung begriffen ist, wird es aller Wahrscheinlichkeit möglich sein, den Kampf nach nicht allzu langer Dauer mit gutem Erfolge zu beenden.
zu machen.
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In 423 Zahlstellen des Zimmererverbandes sind nach den bisherigen Feststellungen rund 22 000 Mitglieder ausgesperrt. Davon find 3000-3500 wieder in Arbeit getreten oder abgereift, so daß etiva 18 500-19 000 Mitglieder zu unterstützen sind. Die Zahl der Ausgesperrten wird sich im Laufe dieser und der nächsten Woche noch erhöhen, denn der Arbeitgeberbund und seine Helfer arbeiten mit Hochdruck, um die Aussperrung zu einer möglichst vollständigen Man kann nach alledem nicht sagen, daß die Aussperrung ein Schlag ins Wasser gewesen ist. Sie hat einen erheblichen Umfang angenommen und eine bedeutende Wirkung im find große Summen erforderlich. Doch an diesem Umstand kann zur Unterſtüßung der Ausgesperrten der Erfolg des Kampfes nicht scheitern, denn an der Opferwilligkeit der arbeitenden Kameraden und der hinter den Ausgesperrten stehenden gesamten Arbeiterschaft Deutschlands ist kein zweifel. Der Kampf wird ja von den Bauarbeitern nicht nur in ihrem eigenen Interesse geführt, sondern, nachdem die Zentralen der
Baugewerbe ausgeführt.
Unternehmerverbände jich der Sache angenommen haben, wird durch den Ausgang des Kampfes auch das Interesse der Arbeiter aller anderen Industrien berührt. Ein etwaiger Erfolg der Unternehmer im Baugewerbe würde die Unternehmer in anderen Berufen eben falls zum Vorgehen gegen die Arbeiter ermuntern. Es ist deshalb unsere Pflicht, den Stampf bis zum äußersten durchzuführen. Wenn die in den Stampf getriebenen Arbeiter einmütig und opferfreudig zusammenstehen, dann wird der Erfolg ihrer gerechten Sache nicht
ausbleiben.
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Es sollen fünf von den gewalttätigen Burschen polizeilich festgestellt worden sein. Man wird also abwarten müssen, ob Bolizei und Justiz gegenüber den rohen Ausschreitungen der Streifbrecher mit derselben Energie vorgehen werden, wie das gegenüber Streikenden zu geschehen pflegt, wenn sie einen Arbeitswilligen scharf angesehen haben.
Die Streifbrecher der Firma Altmann sind nachgerade ein Schrecken für die ganze Umgebung des Altmannschen Geschäfts geworden. Sie ziehen des Abends in Rotten umher und suchen die Schanklokale nach Streifenden ab, um Streit mit ihnen anzufangen. Aber selbst, wenn die Radaubrüder keinen Streifenden finden, so wissen sie eben aus anderer Ursache Skandal anzufangen, wie der hier angeführte Fall zeigt. Die Schankwirte in der Nähe des Altmannschen Gerüstplages wissen nicht, wie sie
Wir erhalten folgende
Erklärung.
Letzte Nachrichten und Depefchen.
Unternehmerwillfür.
der Direktion der Lahmeyerwerke und dem Arbeiterausschuß wurden Frankfurt a. M., 6. Mai. ( B. H. ) Die Verhandlungen zwischen heute nachmittag fortgesetzt. Wird keine Einigung erzielt, so werden. Sonnabend 60 Broz. der im Betrieb der Frankfurter organisierten Metallindustriellen beschäftigten Arbeiter auf 14 Tage gekündigt. Ein Gemeinderechnungsführer als Defraudant verhaftet. Wilhelmshaven , 6. Mai. ( M. T. B.) Nach Unterschlagungen
Gerber in Neu- Ende verhaftet worden.
Aus dem französischen Ausstandsgebiet. Dünkirchen , 6. Mai. ( B. S.) Die Arbeit ist in der Mehrzahl der Betriebe wieder aufgenommen worden. Die Bauarbeiter streiken noch. Das Schwurgericht verurteilte zwei vorgestern verhaftete Stundgeber zu je einem Monat Gefängnis. Der Präfekt ist in ünterhandlungen mit den Bauarbeitern getreten, damit auch diese die Arbeit wieder aufnehmen.
Die Berliner Sektion der Gips- und Zementbranche des Maurerverbandes hielt am Mittwoch im großen Saale des Gewertschaftshauses eine Generalversammlung ab, in der Haese über die Verhandlungen im Betongewerbe berichtete, die bekanntlich mit dem Abschluß eines Tarifvertrages mit den im sich vor solchen Szenen, wie die im Fischerschen Lokal schüßen von etwa 12 000 M. ist der bisherige Gemeinberechnungsführer Schiedsspruch des Einigungsamtes vorgesehenen Rohnerhöhungen sollen. Die Polizei wacht wohl darüber, daß kein Streifender mit endeten, so daß also auch im Betonbaugewerbe für alle Arbeiter, cinem Streifbrecher ein Wort reden kann. Sie schützt" die Ar= mit Ausnahme der Ginschaler, die Löhne am 13. August d. J. um beitswilligen, wie der polizeitechnische Ausdruck lautet. Aber das 3 Pf., am 1. Oktober nächsten Jahres um 2 Pf. erhöht werden, die Publikum vor den Roheiten der Streifbrecher zu schüßen, dazu der Einschaler jedoch zuerst um 5 Pf. und dann um 2½ Pf. Der hat die Polizei anscheinend keine Fürsorge getroffen, und doch ist, Redner hob in seinem Bericht hervor, daß sich die Verhandlungen wie die Gewalttätigkeiten im Lokal des Herrn Fischer zeigen, der diesmal etwas anders als früher abgespielt haben. Bei dem borigen Tarifabschluß war es der Verband der Beton- und Eisen- Schutz des ruhigen Bürgers vor den arbeitswilligen Strawallbetonbaugeschäfte, mit dem verhandelt wurde, diesmal der Verband machern notwendiger als der Arbeitswilligenschutz. der Baugeschäfte, dem die Mitglieder jenes Verbandes ebenfalls angehören. Der Verband der Baugeschäfte beantragte zunächst, daß für den Betonbau kein besonderer Tarifvertrag mehr abgefchloffen, sondern die Johnverhältnisse der Betonarbeiter in dem Als die allgemeinen Tarifvertrag mit geregelt werden sollten. Arbeitnehmer darauf nicht eingehen wollten, zogen sich die Arbeit geber zur Beratung zurüd und erklärten dann, daß sie nicht ab= geneigt seien, mit der Sektion einen besonderen Vertrag abzuschließen. Nachdem ihnen die Forderungen unterbreitet waren, fanden sich die Unternehmer bereit, auf Grundlage des alten Tarifvertrages zu verhandeln. Viele Mühe kostete es, den Unternehmern begreiflich zu machen, daß sie den Einschalern mit einer größeren Lohnerhöhung entgegenkommen müßten, und um nicht den ganzen Tarifabschluß im Baugewerbe scheitern zu lassen, mußte dafür schließlich auf die Weiterbezahlung der Fahr- und Laufzeit der Einschaler verzichtet werden. Der Redner hat dann in der Versammlung der Zementierer den Schiedsspruch dringend zur Annahme empfohlen, in der Ueberzeugung, daß unter den gegenwärtigen Umständen nicht mehr zu erreichen war. Die Zementierer lehnten ihn jedoch ab mit 168 gegen 91 Stimmen Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inferatenteil verantw.:
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Es wird uns von einigen unserer Geschäftsfreunde verübelt, daß wir der Zeitung Bund" einen Insertionsauftrag er teilt haben. Wir erklären hierzu, daß uns durch die Erteilung dieses Injerates jedwede Bevorzugung des gelben Arbeitsbundes ferngelegen haf.
Dünkirchen , 5. Mai. Nach Schluß einer Versammlung in der Arbeitsbörse bewarfen Demonstranten die Polizeibeamten und Gendarmen mit Steinen, die von der Schußwache Gebrauch machten. Dreizehn Ruhe störer wurden nach ziemlich heftigem Kampf festgenommen. Mehrere wurden verlegt. Zur Hofrichter Affäre.
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Hätten wir gewußt, welche Tendenzen der gelbe„ Bund" verfolgt, so hätten wir selbstverständlich keine Beziehungen zum Wien , 6. Mai. Wie die„ Korrespondenz Wilhelm" erfährt, ist Bund" angefnüpft. In Zukunft unterbleibt natürlich die In- die militärische Untersuchung gegen den Oberleutnant Hofrichter sertion im Bund". bereits abgeschloffen worden. Das Kriegsgericht tritt nach den biss herigen Dispositionen in den ersten Tagen der zweiten Hälfte des
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Phönig- Brauerei- Attiengesellschaft.
Monats Mai zusammen.
Wir glauben recht gern, daß außer der Phönig- Brauerei faft alle anderen Geschäftsleute, die Herrn Lebius neuerdings auf den Leim gegangen sind, keine Ahnung von der Bedeutung oder Die Erdbebenkatastrophe in Amerika . Belanglosigkeit des Lebiusschen Unternehmens. haben. Ja, wir nehmen das als selbstverständlich an, zumal Herr Le ius sich in New York , 6. Mai. ( W. T. B.) In Cartago ( Costarica) sind seinem Zirkular sorgfältig über die Bedeutung des gelben Bundes bisher 450 durch das Erdbeben Getötete geborgen worden. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanftals Paul Singer& Co., Berlin SW, Hierzu 4 Beilagen u. Unterhaltungsbl