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Politische Leberlicht.

Berlin  , den 14. Juni.

Ronzentriring in größeren Betrieben herbeiführten, als Theil. arbeiter in Fabriken. So erging es der Mehrzahl der einstigen Meister oder ihrer Nachkommen. Nur eine Eleine Anzazl von ihnen fonnte auch in diesem Stadium Die größte Partei in Deutschland   das haben der Entwickelung noch als Werkführer in den Fabriken Ver wendung finden. Sie hatten so zwar eine günstigere Stellung Die Reaktionäre wieder einmal entdeckt sind die Nicht­als ihre zu Fabritarbeitern gepreßten ehemaligen Kollegen, aber, wähler". Das heißt, die, welche zu dumm oder zu feige obgleich fie noch den Titel Meister beibehalten hatten, waren fie find, einer Partei anzugehören. Der Unsiun ward seiner aus ſelbſtändigen Gewerbtreibenden auf Lohnarbeit angewiesene Zeit von Fürst Bismarck   erfunden, der bei der Faschings­Profetarier geworden.

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So lagen die Verhältnisse in Pirmasens  , bis neuerdings die wahl von 1887 feinen letzten Sieg diesen Dummen und industrielle Entwickelung in ihr drittes Stadium eingetreten ist. Feigen verdankte, welche vermittelst der bekannten Wahl­Durch die Erfahrung gewißigt, daß die scharfe Konkurrenz der lügen an die Urne gejagt und ins Garn der Bauernfänger diesmal sind die natio Einzelbetriebe untereinander dem fleinen Fabrikanten nur vorgetrieben wurden. Nun übergehenden Nugen, doch dauernden Schaden bringt, haben sich nalen" Wahllügen selbst für die Dummen zu dumm, und die Inhaber der 61 Schuhwaaren- Fabriten von Pirmasens   dahin die größte Partei" wird nicht für die mordspatriotischen verständigt, ihre sämmtlichen Geschäfte zu vereinigen und in eine Stimmenfänger stimmen, sondern zunächst noch hübsch da­große Aktien Schubsabrit zu verwandeln, Das Attienkapital

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Berlin, 9. Dezember 1884.

Lieber Kaempffer!

Schicken Sie mir doch, bitte, eine Erklärung über ble Vorgänge bei Abstimmung über das Sozialistengeset, die ich, wenn es Noth thut, publiziren fann. Wendt will das Gleiche thun. Wenn wir jetzt nicht mit den Namen und allen Details herauskommen, tommen wir in eine schiefe Lage. Wenn Sie wünschen was ich indeß nach Lage der Sache nicht an nehme braucht Ihr Name nicht genannt, sondern nur bemerkt zu werden, daß der Schreiber, ein früherer Abgeordneter, bereit sei, die Wahrheit der Schilderung zu bezeugen. Mit ac gez. Phillips. Leipzig  , den 10, Dezember. Lieber Phillips!

Münch erzählte mir s. 3., daß Fraktionsgenossen, von welchen befannt, daß fie Gegner des Sozialistengefeßes, Briefe von der Parteileitung, unterzeichnet: J. A. Dr. Hermes, erhalten hätten des Inhalts, daß ihre Anwesenheit bei der Abstimmung über das Gesetz nicht nöthig sei und bezeichnete mir als einen solchen Briefempfänger: Günther- Berlin. Diefer, von mir hierüber interpellirt, bestätigte Münch's Aus­sage mit dem Bemerken, daß noch 10 oder 12 anderen Kollegen gleichlautende Briefe zugegangen wären. D. Hermes, von mir befragt, in wessen Auftrage er diese Briefe geschrieben, ant­ber: Nun, in Gugen's Namen." Das ist alles, was ich wortete:

über die Affäre weiß, und bin ich, da mir von keiner Seite Diskretion auferlegt ist, auch erbötig, mit meinem Namen hervorzutreten, wenn wider Erwarten von den Betreffenden meine Aussagen bestritten werden sollten. Mit ze, Kaempffer. Nun wird Herr Eugen Nichter hoffentlich nicht mehr leugnen!

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( 17 500 Aftien à 1000 M.) beträgt, wie wir dem Sozial- heim bleiben, bis sie allmälig zur Vernunft kommt und politischen Zentralblatt" entnehmen, 174/2 Millionen und wird dann stimmt sie für die Sozialdemokratie.  - von den bisherigen Einzelfabrikbefizern übernommen. Die bis Das allgemeine Wahlrecht in Gefahr. Unsere herigen Geschäftsinhaber betheiligen sich an der Geschäfts leitung und wählen aus ihrer Mitte Direktoren und Mittheilung in der Sonnabendnummer des Vorwärts" ift Aufsichtsräthe. Die feither beschäftigten 8728 Arbeiter von dem Polizeipräsidenten Herrn   von Richthofen für un werden weiter befchäftigt. Frei werden bin begründet erklärt worden. Wir brachten das betreffende gegen ein großer Theil der kaufmännischen Dementi. Inzwischen haben wir weitere Erkundigungen Hilfsarbeiter, besonders ganz fenben. Es waren in den 61 Fabriken 821 Reisende eingezogen, und können auf grund des Ergebnisses die von angestellt; aber man beabsichtigt fünftig nur 12 und eine Anzahl uns erwähnte Nachricht nur als zutreffend bezeichnen. Das Agenten an großen Handelsplägen zu beschäftigen. Die Minder polizeiliche Dementi trifft nur die Form unserer Mittheilung. ausgabe für den Vertrieb der Fabrikate wird allein durch Ein- Herr von Richthofen ist nicht allwissend, und unsere Wahl­ziehen der vielen Gehälter und Spesen für Reisende auf eine rechtsnotiz ist ebenso echt wie der Brief des Prinzen Million geschäht. Tie Leistungsfähigkeit soll insbesondere da Albrecht.- Ist der Nationalliberalismus noch eine Partei? durch erhöht werden, daß fünftig jede Fabrit eine Spezialität liefert eine nur dieses, die andere nur jenes Leder und andere Armer Caprivi! Nach Kalnoky   Ferrari   nach So muß man fragen, wenn man lieft, daß die ehemaligen nur den oder jenen Stoff verarbeitet, daß in einzelnen Fabriken dem österreichischen der italienische Verbündete, Kulturkämpfer in Aachen   den Freiherrn von Huene als Herr nur Herrenschuhe, in anderen nur Frauenschuhe, in anderen nur Ferrart, italienischer Staatssekretär des Aeußern, betonte Randidaten zum Reichstag aufgestellt haben.- Kinderschuhe 2c. 2c. hergestellt werden. Nach und nach hofft Als Termin zur Stichwaht ist nach wiederholter man auch räumlich die Fabriken zusammen zu legen und dadurch heute in der Kammer zu Rom   die Friedlichkeit der poli­zwiefache Ersparnisse zu ermöglichen, vorzüglich burch Gin- tischen Lage und schloß sich den betreffenden Grklärungen Mittheilung der Offiziösen der 24. Juni bezeichnet. Irrig ziehung der vielen Auffeber und Meister Stalnoky's an. Herr von Caprivi hat wirklich Pech. ist, daß eine derartige Anberaumung des Stichwahl ftellen. Die Zahl der Einziehungen schäßt man auf mehr Caprivi in Nöthen. Die Norddeutsche Allgemeine" Termius auf den 24. Juni gesetzwidrig sei. Nach§ 26 des Für die 61 früheren Fabrikanten, jebigen Aktieninbaber, hat für die legte Stunde" einen breispaltigen Militär- Wahlreglements ist das Wahlresultat am 19. Juni vom hat die Sache sicher großen Vortheil. Die Dividende wird sich Bandwurm aus Rumänien   importit, und das für die engere Wahl von dem Wahlkommiffär fest­Wahlkommissär zu ermitteln. Sodann ist der Termin erhöhen. Wahrscheinlich wird auch die überwiegende Mehrzahl Wolff'sche Telegraphenbureau hausirt mit einem französischen   für die engere Wahl von dem Wahlkommiffär fest­zufezen. Der Termin ist nach§ 29 des Wahl­der fabrikarbeiter sich nicht schlechter stehen als früher, aber was soll aus den entlassenen Meistern, Aufsehern und Handlungs. Stallknechts- Artikel, der über ein deutsches" Rennpferd mittelung des Ergebnisses der ersten Wahl fest= gehilfen werden? Die ersteren fönnen als gelernte Schuhmacher schimpft, und damit die Nothwendigkeit der Militärvorlage reglements nicht länger als 14 Tage nach der Er­vielleicht Verwendung finden, wenn es der Attiengesellschaft ge- beweisen soll. Und da aller guten Dinge bekanntlich drei lingt, ihre Produktion und ihren Abfat erheblich zu erweitern, find, jo tischt Bindter unter dem Strich" zwei fürchterliche Buseßen, darf also spätestens auf den 3. Juli dem Termin ist nach was allerdings wiederum die andere Wirkung haben wird, eine Feuilletons über die französische   Rachedichtung" auf. als Fabritarbeiter ankommen fann von den überzählig gewordenen hat etwa ein französischer Nachedichter" das friedlich Stunde der Wahl und der Hinweis, daß alle auf andere Anzahl Kleinmeister im Lande brotlos zu machen. Wer nicht Welche Röchin überläuft da nicht eine Gänsehaut? Apropos, SS 30 und 8 des Wahlreglements in einer öffentlichen Be­Meistern und Aufsehern, ober die fortgefchickten Arbeiter, deren germanische Haut fie, daß die Lappen fliegen, daß fie all kandidaten als die beiden Stichwahlkandidaten fallenden Stellung man den früheren Meistern überträgt, werden die die Kränke friegen ze." ins Französische übersetzt? Reserve- Armee des handarbeitenden Proletariats erhöhen. Stimmen ungiltig sind, durch die zu amtlichen Publikationen Noch schlimmer daran sind die recht zahlreichen stellenlos Ein Wurm der nicht sterben kann. In den meisten dienenden Blätter zu veröffentlichen und von den Gemeinde­werdenden Handlungsgehilfen und Neisenden. Man dente nur: Hunderte in einem kleinen Fabriforte auf die Straße geworfen fortschrittlichen Wahlflugblättern und Wahlartikeln lehrt vorständen in ortsüblicher Weise bekannt zu machen. Au bie in§ 8 des Wahlreglements für die Bekanntmachung zu Ber  - die Behauptung wieder, daß die Sozialdemokratie in diesem Man hat gut sagen, fie könnten anderswo wendung finden. Ist es nicht bekannt, daß in feinem Berufe Wahlkampf ihre Biele verschleiere". Thatsächlich liegt für den Hauptwahlen festgesezte Frist von mindestens 8 Tagen das Angebot so außerordentlich die Nachfrage überwiegt wie uns Sozialdemokraten die Hauptbedeutung des Wahlkampfes vor dem Termin ist diese Bekanntmachung, die vor den im Handelsgewerbe? Also auch diese Hunderte, oder die darin, daß er uns Gelegenheit giebt, unsere Ziele" den engeren Wahlen zu erfolgen hat, jedoch nach§ 31 des von ihnen Berdrängten schwellen die Reihen des arbeitslosen Wählern zu entschleiern. Und unter den tausenden von Wahlreglements nicht gebunden. Das übersehen einige Proletariats, stellen ein neues Kontingent zu den Vagabunden". Und das alles, trotzdem der Boltswohlstand", d. h. das Gin Wählerversammlungen, die wir in den letzten vier oder fünf Beitungen, die die Anberaumung auf den 24. Juni für Tommen der besißenden Klassen sich durch die Konzentrirung der Wochen abgehalten haben, werden wenige gewesen sein, in gesegwidrig erachten. Da die Möglichkeit der Anberaumung Einzelbetriebe erhöbt, wie vermuthlich gar mancher amtliche denen das sozialdemokratische Programm nicht dargelegt des Stichwahltermins auf den 24. daher nicht ausgeschlossen Statistiter eifrig bemüht sein wird, ziffernmäßig nachzuweisen. und erläutert worden wäre. In Wirklichkeit ist unsere ist, werden die Streife, in denen Stichwahl stattzufinden hat, Daß eben ist der Fluch der gegenwärtigen kapitalistischen   Partei die einzige, die ihre Ziele dem Wolf unverhüllt zeigt gut thun, das Flugblatt schleunigst nach der Haupt­Produktionsweise, daß eine jede Arbeit ersparende Betriebs- und zeigen kann, während z. B. die deutschfreisinnige wahl herzustellen und, wenn Verbreitung nur an Sonn­verbesserung den Arbeitenden selbst zunächst schweren Schaden Partei im Wahlkampf den manchesterlichen Pferdefuß sehr sorg- tagen möglich, die Flugblätter bereits am 18., dem einzigen Sonntag vor der Stichwahl, und zwar dann außer zufügt. Selten tritt die Wirkung dieses Prozesses an einem fältig verbirgt- und aus guten Gründen. halb der Kirchzeit und außerhalb öffent tonkreten Beispiel in so flarer Weise zu Tage, als wie an den Schuhjabriten von Pirmasens  . Einen ähnlichen, doch nicht immer Fortschrittliche Heulmeierei. Tante Boß   will heute licher Straßen, Pläge und Wege zu verbreiten. fo sprunghaften Gang nimmt die Produktionsentwicklung überall. Ueberall in der zivilisirten Welt führt die Vervoll bem deutschen   Michel Angst machen mit einer sozialdemo fommnung und Konzentrirung des Betriebes zur Vernichtung fratischen Majorität. Dann komme der Staatsstreich und der Mitteltlaffen. Von Tag zu Tag wird die Kluft größer die Revolution! Nur abwarten! Haben wir einmal die zwischen den wenigen Besißenden und der großen Maffe des Majorität, so soll schon für Ruhe und Ordnung gesorgt Proletariats. Aber Hand in hand damit fchreitet auch beim werden. Broletariat die Aufklärung über seine Lage vor; mehr und mehr bie Au

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werden. anberaumt

Vor

Samburger Maßregeln gegen die Einschleppung der Cholera aus Rußland  . Sämmtlichen Hamburger Rhebereien, Schiffsmaflern, Auswanderer Expedienten und Logiswirthen ist heute eine Verfügung des Senats zu gegangen, wonach derselbe zur Verhinderung der Ein­bricht sich die Erkenntniß Bahn, daß das arbeitende Volt sich Noch einmal die Abkommandirung. Bezüglich der schleppung der Cholera beschloffen hat, den trotz ausdrück darauf vorbereiten muß, sobald der Konzentrirungsprozeß die Abstimmung von Mitgliedern der deutschfreisinnigen Partei lichen Berbotes immer fortdauernden Buzug russischer Aus. wirthschaftlichen Zustände zur Reife gebracht hat, die Vergesell bei der im Jahre 1884 stattgehabten Verlängerung des wanderer nach Hamburg   ab 16. D. M. polizeilich zu ver schaftung der Produktionsmittel durchzuführen, um die Enterbten Sozialistengesetzes   veröffentlichte Anfangs Februar 1885 der bieten. Allen nach dem 15. d. M. per Eisenbahn, zu Fuß wieder in ihr Erbe einzuseßen. Die bevorstehenden Wahlen werden zeigen, wie tief diese frühere fortschrittliche Abg. Kaempfer folgende Briefe in und auf dem Wasserwege der Hamburgischen Grenze fich Erkenntniß bereits eingedrungen ist in die Reihen des Proletariats der Leipziger Bürger- Zeitung" mit dem Hinzufügen, daß nähernden russischen Auswanderern wird das Betreten des in allen deutschen   Gauen und nicht zum wenigsten hoffentlich anderweitige Mittheilungen von ihm in der genannten An- Hamburgischen Staatsgebietes durch polizeiliche Organe ver­wehrt, auch wenn sie mit Fahrkarten und ausreichenden auch in Pirmasens  , gelegenheit nicht gemacht seien:

Feuilleton.

Naworua perboten.)

Es müssen

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doch schöne Erinnerungen sein!..

Von Bertha von Suttner  .

Nach einer kleinen Bause fuhr er fort: Wir legten uns schlafen. Premier T. auf das Sopha, ich auf einen Fauteuil, der mit Hilfe zweier baran­geschobener Stühle ein Bett abgab. Unser dritter Genosse, Lieutenant v. 9. hatte Dienst und zog sich mit ein paar Liebeszigarren und einer Flasche Bordeaux   versehen- in ein Zimmer des Hintertraftes zurück, von wo aus man einen Ausblick auf das Dorf und auf unsere Borposten hatte. Diese mußte er später visitiren.

Im Hausflur waren unsere Ordonnanzen und ein Wachtposten untergebracht.

Posten. Ich wollte in sein Zimmer gehen und von dort nach dem Dorfe auszublicken.

Auf der Treppe stolperte ich über einen Körper. Lautes, jammervolles Stöhnen erhob sich. Ich streifte ein Bünde  hölzchen an und schaute hinab. Es war des Lieutenants Ordonnanz. Der Mann lag in seinem Blute mit einem Stich in der Brust und einem Beilhieb am Kopf.

Im Zimmer selbst fanden wir den Lieutenant v. M.­das eigene Taschentuch als Knebel im Munde, den Schädel von Arthieben fast zerschmettert- todt.

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Bon unseren Leuten waren vier Mann im Dorfe er mordet worden.

Um fünf Uhr früh war das Gericht gebildet. Der Pfarrer, der Maive und noch einige Leute standen als Bor­geladene da.

Die Sache stellte sich folgendermaßen heraus.

Der Neffe des Pfarrers, ein Förster, war mit noch ein paar Einwohnern des Dorfes zu einer der herumziehenden Franktireurs Banden gestoßen. Am vorigen Abend waren sie zurückgekehrt und in der Nacht hatten sie unsere Leute

überfallen.

Ich hatte ein paar Stunden geschlafen, als ein Schuß Jezt ereignete sich das Gräßliche: mich weckte. Zuerst dachte ich, ich hätte nur geträumt. Ju den lezten Tagen hatte ich so viel schießen gehört, daß sich das Geräusch gar oft, als Gehörshalluzination, in meinem Junern wiederholte.

Ein Schäfer trat vor und berichtete, er habe gefehen, wie der geistliche Herr am Abend zuvor seinen Neffen zur Hosthür hereingelassen.

erhoben.

Ich erschrat, als wäre die Anklage gegen mich selber " Ist es wahr, Herr Pfarrer, ist es wahr?" rief ich. Er hob den Kopf und blickte mir mit seinen guten

Doch gleich darauf fiel ein zweiter und ein britter Schuß mein Kamerab rief mich und wir warfen uns rasch in die zur Hälfte abgelegten Kleider. Unterdessen tuatierte es weiter und durch die Fensterscheiben sab man blauen Augen voll ins Gesicht. - auch kein ungewohutes Schauspiel mehr den Himmel geröthet von einem Braud.

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Der Ort ist zur Strafe niederzubrennen. Der Pfarrer als Unterstandsgeber eines meuchel­mörderischen Franttireurs ist an dem Thore seines Hauses­aufzuhängen.

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Den Erzähler durchrieselte neuerdings ein Schauer beim Aussprechen dieses Wortes. Ich sprach es nach, in tiefftem Entsetzen: Den " Aufhängen, Aufhängen!... Und das ist geschehen?" sollte dem Kommandanten einen Zettel abgeben, in welchem " Ich sprengte noch eilends einen Boten fort. Er ich flehentlich um Milderung des Urtheilsum Gnade bat.

Priester!

Die Antwort traf schnell ein: sie lautete: Rein Bardon. Mir kam es zu, das Urtheil vollstrecken zu lassen und ich versichere Sie, meine Verzweiflung, mein Etel an der Welt in diesem Augenblick war so groß, daß ich daran bachte, mich zu erschießen. Die Erinnerung an die Meinen zu Hause hielt mich ab. Und jetzt ach, es müssen doch schöne Erinnerungen sein", wie jener feurige Jüngling vorhin ausrief was jest folgte... viele der Einzel­heiten sind mir Gott sei Dant aus dem Gedächtniß ges schwunden, zu viele jedoch leider!- wie scharfe Moments bilder eingeprägt geblieben." C'est la guerre die eiserne Pflicht... der höchste Zweck": mit diesen Begriffen kommt man sich selbst und der Mitwelt gegenüber über die Grenel hinweg. Und von den Details spricht man nicht. Das gar zu Häßliche und Schaurige, man räumt es weg, man begräbt es. Ueber verwesende Körper schüttet man Erde und auf faule Geschebnisse schaufelt man Verschwiegenheit. Lassen Sie mich die Geschichte hier abbrechen!"

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" Nein, ich will das Ende hören. Wurde das Urtheil

Ja," sagte er traurig. Aber nur um den armen Tenfel meiner Schwester Sohn im Biegenstall zu ver vollzogen?" glauben -waren wir stecken. Von seinem Vorhaben ahnte ich nichts­Sie mir- ich schwöre."

Ju zehn Minuten es war halb Zwei Alle im Pfarrhof versammelt. Die Meldung traf ein, daß im Dorfe auf unsere Leute geschossen worden und daß zwei Häuser, wo dies geschehen, brennen.

Es fehlten uns fünf Mann und Lieutenant v. R. Den Letzteren vermutheten wir bei der Bifitirung der

Ich glaubte ihm- aber was nüßte das! Was be vorstand, ich sah es fommen. Der Kommandant war von dem Vorfall pflichtmäßig in Renntniß gesezt worden- um 19 Uhr traf das Urtheil ein.

Natürlich. Es mußte sein. Der Krieg kann nicht mit weicher Hand geführt werden. Ich selber ertheilte den Befehl. Zuerst verkündigte ich die über den alten Mann verhängte Todesstrafe, ohne die Todesart zu nennen." Das habe ich erwartet", sprach er mit Sanfimuth und mit Ruhe. Ich bin bereit."

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