Gewerkschaftliches.
Unzufriedenheit im Unternehmerlager.
Dieser Gedanke fam auch in der Diskussion einmütig zum Auss druch. Das Verlangen, eine Lohnbewegung einzuleiten, wurde von allen Rednern gestellt, auch wurden Vorschläge über die aufzustellen den Forderungen gemacht. Einstimmig nahm die Versammlung eine Resolution an, wodurch der Gesellenausschuß und die Ortsverwaltung des Verbandes beauftragt werden, sofort eine Vorlage für die Lohnbewegung auszuarbeiten, dieselbe einer demnächst zu reranstaltenden Versammlung zur Beschlußfassung vorzulegen und den bestehenden Tarifvertrag zu kündigen.
Die Funktionen einer Lohnkommission wurden den Gesellena ausschüssen von Berlin und Charlottenburg übertragen, die in Vers bindung mit der Ortsverwaltung des Verbandes zu arbeiten haben,
beschloß in seiner letzten Sigung einstimmig, für die Dauer der Aus Der Arbeitgeberbund im Baugewerbe versucht sich wieder Sperrung einen Extrabeitrag von 25 Pf. pro Woche zu erheben. in Stimmungsmacherei. Er läßt der bürgerlichen Presse Mit- Von diesem Beitrag sollen sofort 100 M. zur Verfügung gestellt teilungen über die„ beachtenswerte Erweiterung und Kräfti- werden. gung seiner Organisation" zugehen. Ortsverbände sollen sich zu Bezirksverbänden zusammengeschlossen haben, wobei der Zusammenschluß 31 alleinstehender brandenburgischer Ortsberbände zu einem Provinzialverband besondere Freude er- Am Sonnabend, den 14. Mai( Pfingst- Sonnabend) ist regt, weil dadurch auf eine Gefolgschaft dieser Verbände für das Bureau von vormittags 9 Uhr bis nachmittags 5 Uhr Achtung, Steinarbeiter! Die Firma Friesede, Runststeins die Scharfmacher gerechnet wird und auf eine Abkehr von zur Entgegennahme von Sammlungen ohne Unterbrechung fabrit in Brih, Bureau Planufer 94, ist wegen Nichtanerkennung der vom Bund gehaßten Berliner Richtung. Die Bauunter geöffnet. des Steinmektarifes noch immer gesperrt. Zwar wurde der tarife nehmer in Südbayern sollen ihre Arbeiter entlassen haben, liche Stundenlohn bewilligt, doch bot diese Bewilligung keine Gea währ für die Einhaltung der tariflichen Lohnes in Zeiten un weshalb auf eine Verkürzung des Kampfes gerechnet wird. günstigen Geschäftsganges. Die Streifenden stehen fest. Dem Davon weiß man in Arbeiterkreisen ebensowenig Streit nicht angeschlossen hat sich außer den bereits genannten bon einer von den Unternehmern wahrgenommenen Der Tarifabschluß der Brauereiarbeiter. August Bofinger und Otto Glor der Steinmetz Anton Stimmung, die ständig zunehmen soll, auf Grund der Am Mittwoch fand im Gewerkschaftshaus eine Versammlung Dollat. Ses Aleeblatt wird den Frieseckschen Kohl nicht fett Dresdener Kompromißbedingungen des Arbeitgeberbundes der in den Ringbrauereien beschäftigten Vertrauensleute aller an machen. Natürlich ist Herr Friesede eifrig bemüht, den Kreis Frieden zu schließen. Neben der Hilfe der Industrie der Bohnbewegung im Brauereigewerbe beteiligten Organisationen seiner Getreuen zu vergrößern. In der Allgemeinen Zeitung " - der Zentralverband Deutscher Industrieller hat seine Mit- statt. Sodapp vom Brauereiarbeiterverband referierte über die( Deutsches Blatt") sucht derselbe unorganisierte Stein glieder zur Unterstützung der Bauherren aufgefordert auf Grund der in der Neuen Welt gefaßten Resolution stattgefun- meßen. Den auf den Bauten beschäftigten Kollegen aller Firmen wird nun auch auf die Landwirtschaft gerechnet. Dort wird dene Verhandlung mit dem Verein der Brauereien Berlins und nicht viel zu holen sein, denn unsere notleidenden Agrarier Umgegend und verlas das Schreiben des Vereins, in dem mitgeteilt wird, daß der Verein gewillt sei, den vereinbarten Tarifvertrag auf verhalten sich bekanntlich sehr zugeknöpft. die Dauer von 4 Jahren abzuschließen, dagegen wird die Erhöhung der Löhne um 1 M. nach zwei Jahren stritte abgelehnt. Es findet diese Erhöhung demgemäß erst nach 2½ Jahren statt.
wie
erwächst nunmehr die Pflicht, ein wachsames Auge auf die Frieseckes schen Steinmeharbeiten zu haben und alle Vorkommnisse im Verbandsbureau, Seydelstraße 30, Tel. Amt I 9248, unverzüglich zu melden. Zentralverband der Steinarbeiter, Ortsverwaltung Berlin. \ Deutfches Reich.
Es entspinnt sich hieran eine rege Diskussion und wird von Der Hilfsarbeiterstreik in der Faberschen Buchdruckerei zu einzelnen Vertrauensleuten beantragt, noch in dieser Woche eine Magdeburg , über den wir vorige Woche berichteten, ist beendet. Urabstimmung in den Betrieben vorzunehmen. Diesem Antrage Die Firma erzielte vor dem Tarifamt der Buchdrucker eine Ver wird lebhaft widersprochen mit der Begründung, daß die Resolution urteilung des Personals wegen Tarifbruches. Da die Firma von vem 8. Mai der Lohnkommission das Recht gibt, den Tarifvertrag 25 männlichen und 17 weiblichen Ausständigen jedoch nur einen mit den Unternehmern auf Grund der gemachten Zugeständnisse,(„ kräftigen") Hilfsarbeiter zu einem Wochenlohn von 17 M. und jedoch nicht über die Dauer von 4 Jahre, abzuschließen. 10 Anlegerinnen wiedereinstellen wollte, haben nur 5 von den StreiMit 117 gegen 46 Stimmen wird die Urabstimmung abgelehnt. fenden die Arbeit aufgenommen. Wegen den vorausgegangenen Wir lassen hier, um allem Zweifel zu begegnen, die Resolution Maßregelungen, die zur Arbeitseinstellung führten, wird das Tariffolgen: wer den" Tarifbruch" des Personals provoziert hat. amt noch zu entscheiden haben, wobei auch festgestellt werden dürfte,
Die heute, am 8. Mai, stattfindende Versammlung aller in den Lagerbierbrauereien beschäftigten organisierten Arbeitnehmer ermächtigt die Lohnkommission, mit dem Verein der Brauereien Berlins und Umgegend auf Grund der bisher gemachten Zuges ständnisse einen Tarifvertrag, jedoch nicht über die Dauer von 4 Jahren, abzuschließen."
Die Stimmung in Unternehmertreisen wird als sehr zuversichtlich" bezeichnet. Hierbei wird wohl der Wunsch der Bater des Gedankens gewesen sein, denn nachstehende Zuschrift aus der„ Kölnischen Volkszeitung" läßt etwas wesentlich anberes erkennen. Unter der Ueberschrift„ Mißstimmung im Arbeitgeberlager" wird nämlich geschrieben: Wenn nicht in türzester Frist eine Einlenkung durch den Arbeitgeberbund herbeigeführt wird, ist eine Spaltung im Arbeit geberlager laum vermeidlich. Eine tiefe Mißftimmung hat sich weiter Arbeitgeberkreise bemächtigt, die mit den Maßnahmen der Bundesleitung nicht einverstanden sind. Die Ablehnung des unparteiischen Schiedsgerichts ist sehr übel vermerkt worden. Allmählich bricht sich auch die Ueberzeugung Bahn, daß die Versicherung der Bundesleitungen, in einigen wenigen Wochen würde der Kampf beendet sein, nicht stichhaltig ist. Es ist nicht zu verheimlichen, daß nur ein Drittel der organisierten Bauarbeiter der Aussperrung anheimgefallen ist und daß so ihre vorhandenen Mittel mit den wöchentlichen Sonderbeiträgen, die eine beträchtliche Höhe erreichen, im Verein mit den eingeleiteten allgemeinen Sammlungen die Weiter geben wir eine Aufstellung der Löhne, wie sich dieselben Führung des Kampfes auf Monate hinaus ermöglichen. Die Dispenz- nach dem Abschluß gestalten werden: Brauer 36,50 M., nach erteilung für Notstandsarbeiten an einzelne Arbeitgeber stößt eben- 2½ Jahren 37,50 M., Innere Betriebsarbeiter 30,50 M.( 31,50 m.), falls auf Schwierigkeiten, da der Konkurrenzneid dadurch aufgestachelt Böttcher 36,50 M.( 37,50 M.), Gärtner 30,50 M.( 31,50 M.), Sattler, wird. Bei Verweigerung derselben geraten einzelne Unternehmer in Waler, Radierer 32,50 M.( 33,50 M.), für die übrigen Handwerker große Schwierigkeiten und empfinden die ihnen nicht sympathische Aus- 34,50 M.( 35,50 M.), Handwerker- Hilfsarbeiter 28,50 M.( 29,50 M.), sperrung um so brückender. Gedrängt werden die Bauunternehmer auch Maschinisten 33,50 M.( 34,50 M.), Seizer 31,50 M.( 32,50 M.), Abvon den Materiallieferanten, denen jeder Tag der Aussperrung be- schmierer und Kohlenschieber 28,50 M.( 29,50 m.), für Flaschen trächtliche Verluste einbringt, die nach den boraufgegangenen Krisen tellerarbeiter 27,50 M.( 28,50 M.), Hofarbeiter 27,50 M.( 28,50 M.). un jo übler bemerkt werden. Zudem werden hier und da die Für Bahnlader 1 M. Zuschlag. Für Böttcherei- Hilfsarbeiter 30,50 Bauherren des Wartens müde und hatten liegengebliebene Bauten Mark, nach 2½ Jahren 31,50 M. in eigener Regie vollendet. Alle diese Momente werden zu einer Im Maschinen- und Kesselpersonal, twelches die tariflichen baldigen Abbröckelung der Sperre beitragen, wodurch die Lage des Höchstlöhne bereits bezieht, wird eine sofortige persönliche Zulage Arbeitgeberberbandes teine rofige wird. Weitere Sonderabschlüsse von 1. gewährt. Faßfahrer Garantielohn 3000 m. ein wie die in Berlin und hamburg stellen dessen ganze fchließlich Spesen. Flaschenfahrer Garantielohn 2000 m. Existenz in Frage. Nach Lage der Dinge wäre das zu bedauern, einschließlich Spesen. Faßmitfahrer 26,50 M., nach da eine gefunde Tarifgewerbepolitit nur möglich ist bei starten 2% Jahren 27,50 M. und 7½ Pf. Provision pro 100 Liter Drganisationen, sowohl auf feiten der Arbeitgeber, wie auf seiten bertauften Bieres. der Arbeiter."
Was hier von der Kölnischen Volkszeitung" als allgemein gültig behauptet wird, läßt sich im einzelnen nachprüfen, so an den Ziffern, die für Württemberg feststehen.
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Flaschen- Mitfahrer 27 M., nach 2½ Jahren 28 M. und 1 Pf. Provision pro 30 Flaschen, 1 Syphon, 1 Achtel usw. verkauften Bieres. Reservefahrer 29,50 M., nach 2½ Jahren 30,50 M., Stallleute 29,50 W., nach 2½ Jahren 30,50 M., Last- Chauffeure 40 M. Die unter Diverses" fallenden Arbeiter erhalten eine Zulage von 1,50 M., nach 2½ Jahren eine weitere Mart.
Nach den Aufzeichnungen der drei Drganisationen wurden im Rönigreich Württemberg ausgesperrt: 1944 Maurer , Die Monatslöhne der Wächter und Portiers werden in Wochen679 Bimmerer und 294 Bauhilfsarbeiter, zusammen also 2917 Arbeiter. Der Arbeitgeberbund hat 4100 Ausgesperrte
löhne umgewandelt.
Die Nettoarbeitszeit bei Tage wird um ½ Stunde verkürzt, angegeben, also 1183 mehr. Die Erklärung für diese Nicht die Nettoarbeitszeit für Flaschenkellerarbeiter bei Nacht ebenfalls
übereinstimmung ist einerseits darin zu suchen, daß ein Teil
um Stunde.
der Ausgesperrten sofort nach der Entlassung unter Verzicht auf Die Bruttoarbeitszeit am Tage wird um Stunde verkürzt jegliche Unterstützung abgereift ist, andererseits sind aber offenbar für alle diejenigen, deren Bruttoarbeitszeit durch diese Regelung bem Arbeitgeberbund weit mehr Ausgesperrte von seinen Mitgliedern nicht unter 11 Stunden herabfintt. gemeldet worden, als in Wahrheit ausgesperrt worden sind. Doch Eine genaue Erläuterung des Vertrages erfolgt in den nach der Arbeiterschaft tann dies gleich sein. Der Ausgang des Kampfes Pfingsten stattfindenden Gruppenversammlungen. wird nicht entschieden durch die Zahl der Ausgesperrten, sondern durch die Zahl der zu unterstützenden Arbeiter. In dieser Beziehung verfügt die Arbeiterschaft über sehr genaue Zahlen; denn wer sich nicht zur Kontrolle meldet, erhält auch feine Unterstügung.
als ihr Können!
Lohnbewegung der Schmiede.
Zur Aussperrung der Gießereiarbeiter in Lünen . Die Firmen haben ihre Betriebe den Unorganisierten wieder geöffnet. Ein großer Teil der Unorganisierten hat sich jedoch mit den ausgesperrten Organisierten solidarisch erklärt, sie haben die Arbeit nicht aufgenommen. Es arbeiten etwa 80 Mann.
Husland.
Der Streit im Baugewerbe Kristianias hat sich in den letzten Tagen noch weiter ausgedehnt, indem auch die Steinsowie die Erd- und die Zementarbeiter die Arbeit arbeiter eingestellt haben. Diese Gruppen des Baugewerbes waren am 7. Mai noch nicht mit in den Streit getreten, weil für sie die Verhandlungen mit den Arbeitgebern noch nicht zu Ende geführt waren. Nachdem nun aber die übrige Arbeiterschaft des Baugewerbes die Arbeit niederlegte, machte die Arbeitgebervereinigung die Fortsetzung der Verhandlungen mit jenen Gruppen davon abhängig, daß die Maler die Arbeit auf den Schiffswerften wieder aufnehmen sollten, wo sie jetzt sehr notwendig gebraucht werden. Dieses Verlangen mußte selbstverständlich von der Arbeiterschaft abgelehnt werden, und damit wurde auch für jene drei Gruppen der Streit unvermeidlich.
Den wirklichen Wert der Lohnerhöhungen, die mehrere der großen amerikanischen Eisenbahngesellschaften für ihre Angestellten haben eintreten lassen, hat Mr. C. W. Brown, der Präsident der New York Zentraleisenbahn, offen dargelegt. Er bemerkte in einer Unterredung, die Angestellten seien trop der Lohnerhöhungen nicht besser daran als die Angestellten in anderen Ländern mit niedrigeren Löhnen, denn die Kosten des Lebensunterhalts feien in den Vereinigten Staaten derart gestiegen, daß selbst die Lohnerhö hungen dafür keinen Ausgleich bieten. Die Kauffraft des Geldes ist allein in den lezten drei Jahren um 40 Broz. zurüdgegangen. Die von den Eisenbahnen für dieses Jahr zu zahlenden Löhne be tragen rund 4900 Millionen Mark, während die bisher erreichte höchste Lohnfumme 4320 Mart betrug.
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Letzte Nachrichten und Depeschen. Gegen den Rechtsbruch der russischen Regierung. Die Lohn und Arbeitsverhältnisse der bei den Innungs- London , 12. Mai. ( W. T. B.) 120 Mitglieder des britischen Am 6. Mai haben sich in Württemberg zur Kontrolle gemeldet: meistern beschäftigten Schmiedegesellen sind durch eine Statistit feft- Barlaments haben an die Duma zwei Schreiben gerichtet, in denen 1284 Maurer, 228 Zimmerer und 84 Bauhilfsarbeiter, zusammen also 1596 zu unterstüßende Mitglieder. Das sind gestellt worden, welche der Verband der Schmiede im März d. I. fie die geplante Beschränkung der alten Freiheiten Finnlands schark noch nicht einmal 39 Proz. der vom Arbeitgeberbund für Württem- in Berlin und den Vororten aufgenommen hat. Die Ergebnisse der verurteilen. Die Absender betonen ausdrücklich, sie wünschten nicht, berg angegebenen 4100 Ausgesperrten! Alle übrigen Ausgesperrten Statistit trug Siering am Mittwoch in einer start besuchten sich in die inneren Angelegenheiten Rußlands einzumischen, sie Versammlung der bei Schmiedemeistern beschäftigten Gesellen vor. find entweder wieder im Baugewerbe untergebracht oder abgereift Die Erhebungen erstreďten sich auf 492 von den 506 überhaupt feien einzig von dem Wunsche beseelt, die günstigen Bedingungen oder in anderweiter Beschäftigung. Die Aussperrung besteht nur noch in Stuttgart mit weiterer Umgebung( Feuerbach , borhandenen Werkstätten. In den 492 Werkstätten sind 1058 Ge- der englisch - russischen Freundschaft aufrechtzuerhalten. Jede Be Eßlingen, Ludwigsburg , Buffenhausen), Göppingen , Heil: sellen beschäftigt. 10 Meister arbeiten ohne Gesellen und Lehrlinge, einträchtigung der konftitutionellen Regierung in Finnland müsse bronn, Reutlingen und Tübingen . Das übrige Württem- 16 Meister halten nur Lehrlinge und feine Gefellen, in 153 Be- einen schmerzlichen Eindruck in Großbritannien hervorrufen. berg iſt aussperrungsfrei", das heißt, es find feine arbeitslosen trieben wird je 1 Gefelle beschäftigt, in 169 Betrieben je 2 Gefellen, in 75 Betrieben je 3 Gesellen, in 37 Betrieben je 4 Gefellen, in 18 Petersburg, 12. Mai. ( W. Z. B.) In der heutigen Situng Ausgesperrten mehr vorhanden. Ueberall wird lustig gebaut; auch Betrieben je 5 Gefellen, in 5 Betrieben je 6 Gefellen, in 4 Be- der Kommiffion der Reichsduma für die Finnlandsvorlage erklärte iu den Städten Freudenstadt , Heidenheim , Schram berg und Im, wo die Unternehmer einen schüchternen Versuch trieben je 7 Gesellen, in 5 Betrieben je 8 Gesellen, in 1 Betrieb der Sozialdemokrat Gegetschkori bei Beratung der einzelnen Parain Aussperrung machten. Auch im badischen Oberland, in Gesellen, in 1 Betrieb 13 Gesellen. Die Arbeitszeit beträgt in den Kreisen Konstanz und Villingen , besteht feine Aus- den meisten Fällen 9 Stunden, es fommen aber auch Arbeitszeiten graphen, die Regierung und die sie unterstützende Mehrheit der Kom. sperrung mehr. D6 den Unternehmern nun bald ein Licht aufgehen bon 10 bis 12 Stunden vor. Die Arbeit beginnt in einzelnen Be- mission hielten es nicht für notwendig, ihren prinzipiellen Standwird? Das Wollen der Scharfmacher war eben bedeutend größer trieben schon um 5% Uhr, in anderen um 6, auch 6%, meistens aber punkt zu verfechten, indem sie auf juristische Beweisgründe nicht einum 7 Uhr morgens. In 12 Betrieben wird regelmäßig Sonntags gehen, sondern alle Anträge einfach durch Abstimmung zur Ents Auch in Baden verläuft aller Voraussicht nach die Aussperrung gearbeitet. In einem großen Teil der Werkstätten werden regel- fcheidung bringen wollten. Seine politische Würde als Vertreter der für die Unternehmer erfolglos. Der fürzlich auf dem Delegiertentag mäßig Ueberstunden gemacht, zum Teil, ohne daß dafür ein Auf- Arbeiterklasse gestatte es ihm nicht, Zeuge der zerstörenden Arbeit in Offenburg gefaßte Beschluß, am 7. Mai alle noch beschäftigten schlag gewährt wird. In manchen Betrieben herrscht der Brauch, der Kommission zu sein. Der Kadett Miljukow schloß sich dieser Erunorganisterten Bauarbeiter auszusperren, wurde von den Unter- daß der Meister die vollen Versicherungsbeiträge zahlt und die Ge- klärung an. Darauf verließen die Kadetten und Sozialdemokraten nehmern nicht vollzogen. Nirgends wurden die jetzt noch Beschäftigten sellen als Gegenleistung Ueberstunden ohne Bezahlung machen. Hinden Sisungsfaal. ausgesperrt. Ju Wannheim, wo an den Staatsbauten weiter fichtlich des Lohnes fonnte festgestellt werden, daß er seit 1905 für gearbeitet wird, hat am 9. Mai der Bauunternehmer Xaver die qualifizierten Arbeiter etwas gestiegen ist. Von den SchirrSchmitt auf seinen sämtlichen Bauten die Arbeit wieder auf- meistern erhalten 23 den Minimallohn von 60 Pf., 164 werden über, genommen. Er trat aus der Unternehmervereinigung aus und zahlt 11 unter dem Minimallohn bezahlt. Der Durchschnittslohn beträgt bie Stonventionalstrafe von mehreren hundert Mark. Birla hundert 644 Pf.( 1905: 61% Pf.). Von den Feuer- und Beschlagschmieden Maurer und Bauhilfsarbeiter tommen dadurch wieder in Arbeit. erhalten 23 den Minimallohn von 45 Bf., 113 werden über, 25 Ein anderer Unternehmer in Sandhofen bei Mannheim folgte unter dem Minimallohn bezahlt. Der niedrigste Lohn beträgt 42, diesem Beispiel. Auch sonst sind Anzeichen dafür vorhanden, daß es der höchste 72 Pf., der Durchschnittslohn 57% Pf. Von den Be noch mehr Unternehmer gleich so machen werden, da die Material- schlagschmieden erhalten 47 den Minimallohn von 50 Bf., 197 were den über, 20 unter dem Minimallohn bezahlt. Der niedrigste Lohn sperre unwirksam ist. beträgt 40, der höchste 67 Pf., der Durchschnittslohn ist 54% Pf. Von den Stock- und Beschlaggesellen erhalten 22 den Minimallohn von 46 Pf., 74 werden über, 52 unter dem Minimallohn bezahlt. Der niedrigste Lohn beträgt 30, der höchste 56 Pf., der DurchschnittsJohn ist 47% Pf. Von den Stockgesellen erhalten 35 den Minimal. John von 42 Pf., 72 werden über, 15 unter dem Minimallohn bezahlt. Der niedrigste Lohn beträgt 32, der höchfte 55 Pf. In 31 Betrieben( 11 in Berlin , 20 in den Vororten) find die Gesellen in Rost und Logis beim Meister. Das Kost- und Logiswesen ist fort. Taufende fliehen von San José. Die Bultane Pass und Jrzu also noch ziemlich weit verbreitet. Der 1905 abgeschlossene Tarif vertrag wird in allen Punkten nur in 35 Betrieben innegehalten. Sieht man ab von dem im Vertrag abgesehenen Aushang der Arbeitsbedingungen, so sind 61 Betriebe als tariftreu zu betrachten. Die tarifmäßigen Löhne werden in 89 Betrieben bezahlt. Siering zog aus den Ergebnissen der Statistit den Schluß: Die Lohn= und Arbeitsverhältnisse bedürfen Is Unterstützungen für die Ausgesperrten bringend der Aufbesserung. Löhne von 30 bis 40 Bi. haben die Holzarbeiter in Lübeck als 1. State 500 M2. betvilligt, pro Stunde reichen nicht aus, um das Leben zu fristen. Eine Er. die Schneider 400 M. und Erhebung eines wöchentlichen Ertra- höhung der Minimallöhne erscheint deshalb notwendig. Berantw. Rebatt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.: Ch. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl
Nene Einigungsversuche.
Inzwischen lassen sich unparteiische beamtete Personen" durch die Abweisung der Bauunternehmer nicht beirren, immer wieder Vermittelungsversuche zu machen. Neben der Erklärung des sächsischen Ministers im Landtage, als Vermittler jederzeit bereit zu sein und den zweimaligen Versuchen des badischen Ministers, FreiHerrn v. Bodmann, die Parteien zur Verhandlung zu bewegen, fommt jetzt die Meldung, daß der Dresdener Oberbürgermeister aum 21. d. Mts. die Parteien zu Berhandlungen geladen hat.
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Munition für die kämpfenden Arbeiter.
Unwetternachrichten aus Süddeutschland . Frankfurt a. M., 12. Mai. ( B. H. ) Nach einer bei der hiesigen Wasserbauinspektion eingegangenen telegraphischen Meldung ist in der Gegend von Bischburg im Fichtelgebirge ein sehr starker Wolken. bruch niedergegangen; das Univetter haufte dort nahezu brei Stunden. Große Flächen wurden in Seen verwandelt. Das Un wetter hat an Feldern und Fluren bedeutenden Schaden angerichtet. Infolgedessen ist der Main bedeutend gewachsen.
Duderstadt , 12. Mai. ( B. H. ) Schwere Anwetter mit wolfenbruch artigen Regengüssen haben inSüdhannover, auf dem Eichsfelde, im nördlichen Heffen und im Unstruttal stellenweise die Ernte vernichtet. Die Wasserfluten führen Vieh und weggeriffene Gebäudeteile mit sich.
Das Erdbeben in Costarico.
New York , 12. Mai. ( B. H. ) In Costarice dauern die Erdbeben stehen in Eruption und stoßen feine Asche aus, die sich in schweren Wolfen über weite Streden lagert. Seuchen grassieren in den Lagern der Flüchtlinge.
Eine Schiffskatastrophe.