Jm 6. Berliner Wahlkreise werden für den konservativ: antisemitischen Kandidaten Rechtsanwalt Dr. Schwindt zwei Flugblätter von denselben Austrägern verbreitet, welche die Weisung haben, das eine an die Wähler mit jüdisch klingenden Namen, das andere an die christlichen Wähler abzugeben. Das Ichtere macht recht niedlich in Judenheze, während das erstere die Juden ganz aus dem Spiele läßt. Ein echtes Bauernfänger ftückchen, das hoffentlich auch die etwa noch schwankenden Wähler zur Einsicht bringt.
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wird das Wort sein, mit dem die Klassenbewußte Arbeiterschaft| stellung von Arbeitskräften, die früher bei gegenseitigem dann nach der Fürstenbergerstr. 12 zu dem Straßenreiniger in Berlin wie im ganzen Reiche über die Feinde der Kultur und Ausschluß der Kündigungsfrist schon mal von ihnen Arnholdt zog. Schellnack und die Lade arbeiteten, wie gedes sozialen Fortschritts heute, am 15. Juni, zur weltgeschichte Arbeitsbedingungen verwiesen. Etwa fo:" Sie fönnen anfangen, etwa Jahresfrist beschäftigt würden, einfach ganz allgemein auf die früheren meldet, in Reinickendorf beziehungsweise Spandau gingen fie ein Liebesverhältniß lichen Tagesordnung übergehen wird, dem endlichen sicheren Siege Sie wissen ja, wie es bei mir gehandhabt wird." Eine einander Eine einander ein. Schellnack war ein sehr aufgeregter und entgegen! solche Abmachung genügt nicht, die Kündigung zu Gewaltthätigkeiten geneigter Mensch, der schon im auszuschließen, wie durch Erkenntnisse des Gewerbegerichts August vorigen Jahres seine Mutter mit einem Messer festgestellt wurde. Jedoch kann es feinem Arbeiter empfohlen in einem Zwiste zu erstechen drohte. Kurz nachher machte werden, in ähnlichen Fällen sich mit einer gewiffer Sicherheit auf er einen Selbimordversuch durch Gift, weil er eine Anzeige ber diese Erkenntnisse zu stützen und flugs zu klagen, wenn er plöglich Mutter fürchtete. Vor etwa sechs Wochen erklärte er seiner entlassen wird; denn schon ein wenig mehr Genauigkeit genügt zur Mutter, daß er bald nach Pfingsten eine große That vollbringen Giltigkeit der vom Arbeitgeber gestellten Bedingungen, sofern der werde, wozu er einen Revolver gebrauche; die Welt werde über betreffende Arbeiter durch das Aufnehmen der Arbeit sich mit sein Vorhaben in Schrecken gerathen. Frau Schellnack ver ihnen einverstanden erklärt. Einer solchen Untlarheit der muthete, daß er Mutter und seine vier Geschwister umbringen Pflichten und Rechte gegenüber, die aus dem Arbeitsverhältniß wolle, und bat ihn vor acht Tagen, sich ein anderes Untereripachsen, kann nur dringend gerathen werden, daß der Arbeiter tommen zu suchen. Inzwischen war die Braut nach dem Hause Anch in der Ludwig Löwe'schen Fabrit in Martinicen- oder schriftlich, dringt, wenn der Arbeitgeber flüchtig die wichtige bei Frau Strobel Schlafftelle. Am legten Sonnabend legte er in auf möglichste Genauigkeit des Arbeitsvertrages, ob mündlich Fürstenbergerstr. 12 gezogen, und er nahm auf demselben Korridor felde ist durch Anschlag bekannt gemacht, daß um 4 Uhr Nach- Angelegenheit erledigt. G3 sei hier darauf hingewiesen, daß, der genannten Knopffabrik die Arbeit nieder, weil er sich im mittags erst die Fabrik geschlossen wird. Für manche Arbeiter entgegen der falschen Ansicht vieler Arbeiter, die mündliche Ver- Grunewald erschießen wolle. Die Waffe kaufte er noch an dem= wäre es kaum möglich, zur rechten Zeit noch sein Wahllokal zu einbarung volle Rechtskraft besitzt, aber durch eine spätere schrift- felben Abend in der Müllerstraße, ohne daß die Braut von erreichen, wenn sie erst nach 4 Uhr sich auf den Weg machten. liche aufgehoben wird. Natürlich ist die schriftliche vorzuziehen. feinen Planen wußte. Sie folgte daher am Montage willig Wir glauben aber, daß in solchen Ausnahmefällen dem Ein- wie manchmal Arbeitsverträge geschlossen werden, dafür noch feiner Ginladung zu einem Ausfluge nach Tegel , um dort der zelnen wohl gestattet würde, sich früher zu entfernen. Besser folgendes Beispiel: Der Hauptmann a. D., jekt Fabritbesiger Statastrophe entgegenzugehen. Ein eigentlicher Grund zur That wäre es freilich gewesen, wenn die Fabrit am Wahltage schon ftellte einen Werkführer ein und machte ihm die ist nicht ersichtlich und wird auch wohl überhaupt nicht gefunden wie in früheren Beiten bereits um 2 Uhr Feierabend gemacht Sache tlar", indem er also sprach:„ Ich bin Hauptmann ge- werden. hätte, Wie sich die Fabrikleitung auch verhalte, Pflicht der Ar- wesen, Sie Unteroffizier. Sie wissen also, was es heißt, wenn beiter ist es, auf jeden Fall ihr Wahlrecht auszuüben.
Die Lifte Nr. 164 sum Parteifonds ist durch Vertrauens. bruch, wie der frühere Inhaber derselben uns schreibt, verloren gegangen und bittet derselbe, sie, wo sie gefehen wird, anzuhalten. Von Herrn Schlächtermeister Heider, dessen mündliche Erklärung wir in der Mittwochsnummer brachten, geht uns folgendes Schreiben zu, das sich mit jener zwar vollständig deckt, das wir aber dennoch hier wiedergeben:
Die Notiz auf der 2. Seite der 1. Beilage der am Dienstag, den 13. d. M., erschienenen Nr. 136 Ihrer geschäßten Zeitung betreffend den Schlächtermeister Heider, Grünauerstr. 81, beruht vollständig auf unwahrheit.
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Ein sonderbarer Selbstmord wird uns aus Weißenfee gemeldet. Am Dienstag Nachmittag erhängte sich dort der in der Lothringerstr. 3 wohnende Kentier Krüger in einer leeren Stube dieses Hauses. Die Gründe, warum sich der etwa 70 jährige Mann das Leben genommen hat, sind bis jetzt unbekannt. In der Küche lag ein Bettel, der folgenden Worlaut hat: " Liebe Anna, lieber so sterben, als mir vom Barbier Goldschmidt todtschlagen lassen, womit er mir fortwährend droht. Dein Krüger." Die Polizeibehörde Weißensees hat sofort Recherchen an
ich sage, bei mir geht alles militärisch zu. Das erste Mal, Wegen verschmähter Liebe hat sich gestern Vormittag etwa wenn Sie sich etwas zu Schulden kommen lassen, giebt um neun Uhr das 22 Jahre alte Dienstmädchen Hulda Kuttta es einen Verweis; und das zweite Mal: Raus! denn aus einem Feniter des dritten Stockwerts auf den Hof des GrundDer Unteroffizier a. D. wurde vom Hauptmann a. D. entlassen, G. in Stellung war, hatte hinter dem Rücken ihrer Herrschaft in Arrest fann ich Sie jetzt nicht mehr stecken." Bums! itücks Spenerstr. 33 gestürzt. Die Kuttka, die bei dem Kaufmann weil er ein Glas zerschlagen hatte; ohne seine Schuld, wie ein Liebesverhältniß mit einem Soldaten geschlossen, der aber er angab. Dem Hauptmann, von welchem sein so plöglich von von ihr nichts mehr wissen wollte. Dies war die Veranlassung der Lait der Arbeit befreiter Werkführer 60 m. einklagte den zu dem Sprunge. Die S. trug derartige Verlegungen davon, Lohn für 14 Tage wurde eröffnet, daß die famose Art seiner daß fie nach etwa zehn Minuten starb. Die Leiche ist dem Schaus Abmachung doch sehr zweifelhaft erscheinen lasse, ob er mit der baufe zugeführt worden. Die Kuttfa hat schon vorgestern dem Grünplöglichen Entlaffung eines Glases wegen im Rechte sei, und daß framhandler R. gegenüber angedeutet, daß sie sich das Leben es für ihn sehr rathsam sein würde, sich mit dem Kläger zu nehmen werde. vergleichen. Das geschah denn auch, der Kläger ermäßigte freiwillig feine Forderung auf 30 M. Unzweifelhaft wäre der Beklagte Nicht eine Kundin, sondern ein kleines Kind erschien Abends sonst verurtheilt worden, den Erfahrungen nach zu urtheilen, gegen 10 Uhr in meinem Geschäftslokal und legte meiner Frau welche Schreiber dieses als Zuschauer bezw. Zuhörer auf dem eine Sammelliste zur Zeichnung vor; ob das eine Liste der Gewerbegericht gemacht hat. Bei unrechtmäßiger Lösung des fozialdemokratischen oder einer anderen Partei war, wußte meine Arbeitverhältnisses durch den Unternehmer begeben sich die ArFrau nicht einmal. Ich selbst war nicht anwesend. Mit Rück- beiter oft ihres Rechtes, indem sie durch ihr Stillschweigen den ficht hierauf erklärte meine Frau gegenwärtig nicht zeichnen Anschein erwecken, als seien fie mit der Entlassung eventuell ein zu können, da sie zuvor meine Genehmigung einholen wolle. Davon, verstanden. Ein Fall für viele: Ein Schriftseter klagt Daß meinerseits der gezeichnete Betrag ausgestrichen oder gar die Be- gegen seine Chefs auf eine auf eine Entschädigung dafür, daß merkung:„ Für folches Gesindel gebe ich nichts", gethan worden ist, kann er nicht 14 Tage vor der Entlassung gefündigt wurde. gestellt, die jedoch zu feinem Resultat geführt haben. feine Rede sein, da ich, wie schon hervorgehoben, bei dem ganzen Er hatte dem Faktotum des Chefs, einem lange Jahre Borfall nicht zugegen war. Auch feitens meiner Frau sind der und ihm die Beendigung feiner Thätigkeit ankündigte, erklärt, Kindes herbeigeführt, wird uns aus Köpenick gemeldet. Das bei diesem beschäftigten Buchbinder, welcher den Lohn auszahlt Ein fchrecklicher luglücksfall, der leider den Tod eines Wir können nicht umbin, bei dieser Gelegenheit die ganz daß er damit nicht einverstanden sei, er wolle die vierzehn Tage 5jährige Söhnchen der Förster'schen Eheleute der Mann ist ge= unverantwortliche Leichtfertigkeit zu tadeln, mit welcher Genoffen, eingehalten haben. Besagter Buchbinder meinte darauf zu ihm, lähmt, die Frau wäscht außer dem Hause war am Montag auf teren Zuverlässigkeit wir rechnen müssen, sich hintergehen er könne nichts dazu thun, er möge zum Chef gehen. Das that Nachmittag gegen 4 Uhr in den Pferdestall des Joch'schen laffen und dann dazu beitragen, das Partei- Organ zu miß er aber nicht. Er wurde mit seiner Klage abgewiesen. Grund: Grundstückes gegangen, in welchem sich eine Menge Stroh, alte brauchen. Es ist dieses, um tein berberes Wort zu brauchen, im Daß er nicht zum Chef gegangen und mit diesem gesprochen, Kisten u. f. w. befinden. Dort hat der Kleine mit einer Schachtel höchsten Grade zu tadeln. habe zu der Annahme berechtigt, er sei mit der Entlassung nach Streichhälzer gespielt und dürfte mit einem derselben das Stroh träglich einverstanden gewesen. Weitverbreitet ist unter den in Brand gesetzt haben. Auffällig ist der Umstand, das niemand Arbeitgebern die Praxis, Arbeiter und Arbeiterinnen trot Nicht des aus dem Stallschuppen hervordringenden Rauches gewahr ausschlusses der gefeßlichen Kündigungsfrist im betreffenden Be- wurde, erst als die Flammen aus dem Gebäude schlugen, triebe ohne Kündigung zu entlassen, blos weil sie oft sehr ge- orangen Hausbewohner in dasselbe und hier bot sich ihnen ein ringfügige Fehler bei der Arbeit begehen, oder langjam entfeglicher Anblick dar. Inmitten des Qualms, von Flammen arbeiten, oder nicht jeder Anordnung des Prinzipals nach umgeben, fauerte das Kind in der Ecke an eine Kiite gelehnt. tommen, vielleicht nicht ganz fein in ihrem Benehmen sind und dergleichen. Wenn Arbeiter in solchen Fällen flagten, bekamen jie, wo nicht Vergleiche zu stande kamen, fal. ausschließlich Recht. Selbstverständlich ist, daß grove" Vergehen, wie sie die GewerbeOrdnung als Gründe zur sofortigen Entlassung verzeichnet, hier mit nicht gemeint sind. Dies zur Sichtschuur jür die, welche es angeht.
artige Aeußerungen nicht gefallen."
Der Architekt F. Fessel ersucht uns zu erklären, daß er nicht identisch ist mit dem wegen fahrlässigen Meineid verurtheilten Robert Fessel, über den in Vir, 135 des Vorwärts" berichtet wurde.
Die gefehlichen Garantien unserer Presfreiheit" zeigten sich in ihrer ganzen Werthlosigkeit in der gestrigen Gerichtsverhandlung gegen den Genossen Wilke. Das von diesem herausgegebene Fenblatt zum 18. März wurde noch ehe es in weiteren Kreisen verbreitet werden konnte auf polizeiliche Veranlaffung hin durch den Richter beschlagnahmt. Im Gesetz ist bestimmt, daß ein solcher Beschluß durch Anjührung der Stellen strafbaren Inhalts begründet werden muß, dieser Verpflichtung genügte das Gericht durch die Anführung:
Weil der ganze Juhalt, insbesondere aber das Titelblatt, die Gedichte, Freiheitsregen( letter Vers), Die Carmagnole ( letter Vers), Im Friedrichshain ( letzter Vers) ganz offenkundige und direkte Aufforderungen zur Gewalt enthalten. Biergegen giebt es zwei gefeßliche Garantien", das Recht der sofortigen Beschwerde und die Berpflichtung des Staatsanwalts, binnen einer sehr kurz bemessenen Frist Anklage zu er heben, widrigenfalls die Beschlagnahme hinfällig wird.
28ilte erhob durch den Hechtsanwalt eine rechtzeitig die Beschwerde. Er begründete diese kurz mit einer Anführung der " gefährlichen" Stellen. Das erste Gedicht fordert auf Kämpft mit echten Geistes Waffen",
bie Camagnole schließt:
"
Frisch auf zum Kampfe seid bereit"
" Bum heil'gen Kampf ums Brot."
"
und die letzte Strophe des Gedichts Im Friedrichshain " enthält überhaupt feinerlei Aufforderung und ebensowenig wie die anderen Stellen eine zur Gewalt. Rechtsanwalt Heine führte dies genau aus und wies auch aus anderen Artikeln der Festnummer nach, daß die Märzkämpfer nicht gerade deshalb gefeiert würden, weil fie mit den Waffen, sondern weil sie für Ideale gekämpft hätten und gestorben wären.
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Die Kleider waren dem unglücklichen Jungen auf dem Leibe ver brannt, den ganzen Körper bedeckten gräßliche Brandwunden. Das Feuer, an und für sich unbedeutend, wurde bald gelöscht, das schwerverletzte Kind nach dem Köpenicker Krankenhause geschafft, woselbst es bald verstarb.
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Am Ufer des Oranefees erhängt wurde am 8. d. M. nahe bei Hohen- Schönhausen ein etwa dreißigjähriger Mann Bierter Klasse auf der Eisenbahn zu fahren, ist kein Ver- aufgefunden. Der Unbekannte scheint abfichtlich vorher alles gnügen, und auch eine Fahrt in der dritten Klasse ist nur ein entfernt zu haben, was zur Feststellung seiner Persönlichkeit einen fehr mäßiger Genuß. Der Besiylose, welcher in diese untersten Anhalt hätte bieten können. Ungenommen wird, daß er nach Wagentlassen hineingedrängt wird, muß das täglich am eigenen Berlin gehört. Der Todte hat schwarzes Haar und einen ebenLeibe erfahren. Die Unbehaglichkeit einer solchen Fahrt wird solchen Bollbart, und ist mit einem schwarzen Rock und grauihm aber durch die Eisenbahnverwaltungen noch über Gebühr gestreiftem Beinkleid angethan. vergrößert; er muß sich zu dem Mangel an Bequemlichkeit noch die weitestgehende Beschränkung des Raumes gefallen lassen. Die Gerichtsverhandlung gegen den Schriftsteller Johannes Wie ungleich die Besetzung der einzelnen Wagenklassen in den Berndt, der seiner Zeit aus Eifersucht auf den Stedakteur Personenzügen der preußischen Staatsbahnen auch im ver- Dr. Maier schoß, wird am 23. d. Mts. im Schwurgerichtssaale gangenen Jahre wieder gewesen ist, ergiebt sich aus dem Ber- Nr. 102, Vormittags um 9/2 Uhr beginnen. P waltungsbericht 1891/92. Danach wurden von den vorhandenen Plätzen durch zahlende Reisende benußt: in allen Klassen zus Polizeibericht. Am 13. d. M. Morgens sprang ein fammen 24,7 pt., jedoch in der ersten Klasse allein nur 9 pšt., Mädchen von der Potsdamer Brücke in den Landwehrkanal, in der zweiten Klasse allein 18,4 pct., in der dritten Klasse wurde jedoch, anscheinend ohne Schaden genommen zu haben, 22,9 pet. und in der vierten Klasse 34,5 pet. Dieses Miß- aus dem Wasser gezogen und nach seiner Wohnung gebracht. verhältniß zu ungunsten der dritten und besonders der vierten Oberhalb der Freiarchenbrücke fiel Nachmittags ein siebenjähriger Klasse ist nicht zu verwundern. Den Reisenden der Knabe beim Spielen in den Fluthgraben und ertrant.- Im ersten und zweiten Klasse werden alle möglichen Zugeständ- Hopfengraben am Garten- Ufer wurde die Leiche eines neugeborenen niffe in bezug auf Bequemlichkeit und Bewegungsfreiheit gemacht, indes angeschwemmt. Vor dem Hause Oranienstr. 170 wurde besonders im Sommer, während in die Wagen dritter und vierter ein zwölfjähriger Knabe durch einen Rollwagen überfahren. Klasse bineingepropft werden, soviel nur irgend hineingehen, oder Abends gerieth ein Schuhmacher an der Potsdamer Brücke unter auch noch mehr. Das ist nicht blos an schönen Sommersoun- die Räder eines Dunibus und wurde an beiden Beinen so tagen auf den Ferliner Stadt und Vorortzügen der Fall, schwer verleßt, daß seine Neberführung nach der Charitee er sondern es geschieht auf manchen Linien und bei gewissen Zügen forderlich wurde. auch in der Woche in genau demselben Umfange. Die Be- Brände statt. Stimmungen über geringere Besetzung der Wagen bei großer Hize, welche mit Beginn jedes Sommers wieder in Grinnerung Diese gefeßliche Garantie" versagte also ganz. Mit der gebracht werden, können bei der dritten und vierten Stlasse von anderen war es nicht besser. Der Staatsanwalt reichte rechtzeitig den ausführenden Beamten nicht beachtet werden, weil hier nicht seine Auflage ein. Ueber die Frage, ob der Augeflagte das genügende Wagenmaterial zur Verfügung gestellt wird. dringend verdächtig sei, die ihm zur Last gelegte straf- Welcher Ueberflus an Platz dagegen den Reisenden der ersten bare Handlung begangen zu haben, mußten nunmehr wieder und zweiten Klasse gewährt wird, beweist nicht nur die oben andrei andere Richter Beschluß faffen. Der Vertheidiger be- geführte Zahlenreihe, sondern man tann sich auch auf jedem leuchtete nochmals in einer Schuhschrift die Saltlosigkeit der Bahnhofe durch den Augenschein davon überzeugen. Für die ganzen Anklage, aber es half nichts, das Hauptverfahren wurde leer mitgeschleppten Wagen erster und zweiter Klasse sollte man eröffnet, weil die Ausführungen der Schußschrift nicht gelieber noch ebenso viel Wagen dritter und vierter Klasse ein eignet sind, den durch das Ermittelungsergebniß begründeten stellen. Noch besser wäre es freilich, wenn man überhaupt mit Verdacht zu entfräjten". dem Klassenwesen auf der Eisenbahn bräche. Aver was sollte Endlich fand nun Termin zur Hauptverhandlung vor aus der Gesellschaft des Klassenftantes werden, wenn nicht einer anderen, wieder aus 5 Richtern bestehenden Straf überall da, wo es Geld fostet, die Menschen in Klassen getheilt tammer statt; der Staatsanwalt beantragte drei Monate werden könnten? Gefängniß gegen Wilfe und je vierzehn Tage gegen
Die Beschwerde wurde vom Landgericht zurückgewiesen, denn bie Drudschrift enthalte eine Berherrlichung der Revolution, preise die Rämpfer um die sogenannte Freiheit als Helden und Märtyrer und feuere in unverblümter Weise die Proletarier zur Nacheiferung an".
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Im Laufe des Tages fanden fünf eine
Gerichts- Beifung.
Nautionsschwindeleien sind das Verfuchsfeld des Kellners Heinrich Hauffe, welcher gestern wegen wiederholten Betruges vor der 1. Straffammer des Landgerichts I stand. Der Angeklagte hat schon einmal eine recht empfindliche Strafe erlittent, weil er unter falfchen Vorspiegelungen Kellnern und Hausdienern, welche von ihm angestellt wurden, das Geld abnahm. Er ist durch die Strafe aber nicht flug geworden, sondern hat den ziemlich bequemen Echwindel aufs neue angefangen und dabei die Erfahrungen des ersten Prozesses zu verwerthen gesucht. Er nahm sich diejenigen Leute aufs Korn, welche durch Annoncen Stellungen bei Restaurateuren nachsuchten. Er spielte dann die Drucker Maurer u. Dimmick. Der Bertheidiger wiederholte Durch die Geistesgegenwart eines Pioniers vom Eisen- selbst die Rolle eines gut fituirten Gastwirths und bot lediglich seine bereits zweimal gemachten schriftlichen Aus- bahn- diegiment, Alfred Pofer, wurde am Sonntag Abend ein den Betreffenden gute Stellen gegen Bürgschaft an. Aus dem führungen und das Gericht sprach alle drei Angeklagten frei um 9 Uhr 30 Minuten in Südende, Anhalter Bahn, einlaufender früheren Prozesse gewißigt, tnüpite er zum Schein Kaufsverhand Seit der Beschlagnahme einer absolut harmlofen Druck- Personenzug vor dem Zusammenstoß mit mehreren ihm entgegen- tungen mit verschiedenen Restaurateuren an, die feinerlei reelle schrift bis zur Freisprechung sind trotz aller gefeglichen Garantien fahrenden Güterwagen bewahrt. Der genannte Pionier hatte Unterlage hatten, ihm aber doch ermöglichten, die Stellungs brei Monate vergangen. Legt der Staatsanwalt Revision in Tempelhof den Bug verlassen, um über den Ererzierplay suchenden in die betreffenden Restaurationen zu entbieten und ein, so werden wohl 6 Monate daraus werden, und auch wenn eiligst feinen Weg nach der Kaserne zu nehmen, als er eine fich dort so auszuspielen, als ob der Kauf schon ein ganz aber es nicht thut, so ist doch die für eine bestimmte Gelegenheit Lokomotive mit 5 Güterwagen berankommen sah. Durch laute gemachter fei. Auf diese Weise gelang es ihm leicht, den verhergestellte Festschrift schon jest längst werthlose Matulatur. Rufe gelang es ihm, den Zugführer des Personenzuges aufmerksam trauensseligen Personen unter der Bezeichnung„ Kaution" ihre Rein Mensch entschädigt den Herausgeber für diesen Geldverlust. zu machen, so daß dieser noch zu rechter Zeit den Zug zum Sparpfennige abzunehmen. Der Gerichtshof verurtheilte den Keine Freisprechung vermag es zu ändern, daß troy Benutzung Halten bringen konnte. Schwindler zu 8 Jahren Zuchthaus, 750 M. Geldbuße aller gefeglichen Garantien und auf formell ganz unanfechtbare und Ehrverlust auf 5 Jahre. Weise die ganz barmlose Druckschrift thatsächlich unter brudt worden ist, von Rechtswegen und auf grund der deutschen Preßfreiheit.
Schießplatz wird berichtet, daß die beiden Leichen, von denen Zu dem Mord und Selbstmord auf dem Tegeler wir in der vorlegten Nummer berichteten, gestern Abend Jadson, welcher im September v. J. vor der ersten Straf Der Prozeß gegen die russische Konzertfängerin Eveline refognoszirt worden sind. Der Mörder ist der am 6. November fammer des Landgerichts I stattfand, erfuhr gestern vor dem Gewerbegerichtliches. Ungenauigkeiten beim Eingehen oder 1874 geborene Arbeiter Theodor Schellnad, der bis felben Gerichtshofe insofern eine Wiederholung, als der damalige der Lösung des Arbeitsverhältnisses haben oft unangenehme gestern vor acht Tagen bei seiner Mutter, der Gürtlerwittwe Mitangeklagte der Jackson, der Kaufmann Grünspan, der zu Folgen für die Betheiligten. Das tritt so recht zu Tage bei Sch., Fürstenbergerjir. 14, wohnte. In der Erschossenen hat einer Gefängnißstrafe von 3 Monaten verurtheilt worden war, Klagen auf Bahlung einer vierzehntägigen Lohnentschädigung, man die am 2. Mai 1875 geborene unverehelichte Bertha gegen das Erkenntniß mit Erfolg die Revision eingelegt und der welche in Masse das Gewerbegericht beschäftigen. Mehrfach ist abe ermittelt, die sich bis 1. April bei ihrem Vater, dem Gerichtshof nun nochmals zu prüfen hatte, ob G. em Beihelfer es beispielsweise vorgekommen, daß Arbeitgeber bei der Ein- Bizewirth Lade, in dem Hause Cbrijtburgerstr. 42 aufhielt und zum Betruge, oder, wie er behauptete, ebenfalls ein Betrogener