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Lennep Mettmann. Stichwahl zwischen Freifinn und Sozial- I bemokrat.

23. fächsischer Wahlkreis. Blauen i. B. Bis jetzt Gerisch( S.) 8280, v. Polenz( R.) 8238, Kirchbach( V.) 3349. Stichwahl zwischen Gerisch und v. Polenz

2. fächsischer Wahlkreis. 2öbau. Poftelt 4467, Bimmermann( A.) 6172, Herzog( F.) 4598, Hoffmann( N.)

1649.

Gotha  . Bod( S.) 12 841, Hellermann( FB.) 4304, Rudloff ( N.) 6510. Bock's Sieg sicher.

1. fächs. Wahlkreis( Bittan). Reller( 5.) 5463, Rartell 7562, Freifinn 6082.

11. fächs. Wahlkreis( Grimma  - Oschah). Thiele( 6.) 6500, Freifinn 1000, liberal 650, Kartell 9500. Thiele erhielt gegen 1890 4000 Stimmen mehr, der Freifinn 5500 weniger. 18. fächs. Wahlkreis( 3widan). Stolle( S.) 17 000, Rartell 11 500. Stolle gewählt.

1. auhaltischer Wahlkreis( Deffan). Pens( S.) 8000, Rösicke( N.) 6000, Säuberlich( R.) 2000. Stichwahl zwischen Peus und Röside.

2. meiningenscher Wahlkreis( Sonneberg- Saalfeld). Sonneberg   Stadt: Reißhaus( S.) 990, Crämer( FV.) 922. Gesammtresultat bis jetzt Reißhaus 7165, Cramer 4687, Sieg unzweifelhaft. Hoch die rothe Fahne!

22. sächsischer Wahlkreis( Reichenbach Auerbach). Hofmann( 6.) 10 926, Opis( R.) 8560. Sieg sicher.

S. fächfischer Wahlkreis( Pirna  ). Fräsdorf( S.) 7872, Loge( A.) 7088, Freifinn 3649, Ronservativer 1024. Stichwahl zwischen Fräsdorf und Loze.

Frankfurt am Main  . Schmidt 13 494, Oswald( N) 7169, Sonnemann( D u. VP) 7057, Liebermann v. Sonnenberg( A) 1493, Zentrumskandidat 1726. Stichwahl zwischen Sozialdemo­

fratie und Nationalliberalen.

Nürnberg  . Grillenberger 18 000, Bauschinger( F) 7000, Architekt Alt( N) 2300, Demofrat 1500, Diverse 900 Stimmen. Grillenberger( 6) gewählt.

Rottbus- Spremberg. Schulz( S) 6366, Werbed() 5784, Bleu( V) 4149. Stichwa h zwischen Schulz( S) und Werdeck( K).

Waldenburg  ( Schlesien). Bisher: Möller( 5.) 11 519, Goldschmidt( Vg.) 8711, Bitter( R.) 8354.

Grünberg  ( Schlesien). Freifinn 7124, Renfervative 6359, Sozialdemokrat 1976. Stich wahl.

Stettin  . Herbert( S.) 9585, Brömel( Vg.) 5690, Mundel ( FB.) 2455, Heydebred(.) 2323, Förster( A.) 495, Rehler( 3.) 120. Stich wahl zwischen Herbert und Brömel.

Köln   a. Nh. Luecke( So.) 12 098, Greiß( 3.) 18 729, Rennen( N.) 11 771, Richter( F.) 649, Antisemit 527. Stich wahl zwischen Luecke Soz.) und Greiß( 3.) Düsseldorf  . Stichwahl zwischen Grimpe( Soz.) und Mainz  . Joft( S.) 8971, Braun( 9.) 5198, Schlenger( 3.) 5081, Bödel( A.) 205, Schäfer(.) 2091. Stichwahl zwischen Sozialdemokraten und und National

Wenders( 3.)

liberalen.

Tarmstadt. Gramer( S.) 6250, Dfann( 9.) 9424, elfer( M.) 3259, Freifinn 528. Stichwahl zwischen Sozialdemokratie und Nationalliberalen.

Seran. 2ug( 6.) 7109, 31( St.) 5700, Jeschke( F. B.)

8774. Stich wahl zwischen ersten beiben.

Aschersleben  . Reßler( S.) 12 575, Blade( 9.) 13 422, Engel( V.) 2339. Stichwahl zwischen Reßler und Blade.

Weimar  . Baudert( S.) 5204, sämmtliche Gegner 9629. Stichwahl Baubert's mit Sambammer( Vg.).

Solingen  . Schumacher( S.) 9041, Schaaf( Soz. Gegen­fandidat) 853, Römer( M.) 5466, Fuchs( 3.) 4493, Freifinnige 695. Stichwahl zwischen Sozialdemokraten und Nationalliberalen. Hannover  . Meifter( S.) 20 878, 2ichtenberg( N.) 10 300, Dannenberg  ( 23.) 9300, Antisemit 3000, Richter( F. 2.) 794. Stichwahl zwischen Meister und Lichtenberg.

2. Unvollständige Ergebnisse.

"

Privat Telegramme des Vorwärts". Glauchau  - Meerane  . Auer( So.) 11 680, Schubert( R.) 6356. Hiervon Stadt Meerane   Auer 2885, Schubert 1265, Glauchau  und Umgegend Auer 4764, Schubert 2817.

Paffan 355 sozialdemokratische Stimmen( 1890: 211). 17. württemberg  . Wahlkreis( Ravensburg  ) 721 fozial­demokratische Stimmen.

Bielefeld  ( Stadt). Landé( 5.) 8101, Beige( R.) 2009, Hu mann( 3.) 371, Bachmann( V.) 705.

Schwarzburg- Rudolstadt  . Bis jett ofmann( S) 4209, Gehrfe( FB) 2097, Lüttich  ( Rartell) 1864. ofmanns Wahl wahrscheinlich.

Konstanz  . Stichwahl zwischen Bug( 8.) und Heilig( n.). Die Sozialdemokratie hat auf dem Lande großen Stimmen­zuwachs aufzuweisen.

Altenburg  . Buchwald( 6) 10 118, Jean Baumbach()) 9311, Freifinn(?) 760.

lensburg( Stadt). Mahlte( 8) 2842, Jebsen( N) 1504, Halben( F) 1123,( D) 471.

Rheinbach  - Bonn  . Wiederwahl von Spahn( 3) gefchert. Liegris. Wahltr. 9. Görlig Stadt und Land. Lauban  . Lüders( 8.) 7826 St., v. Eichel( tonf.) 4140 St., Keller( So.). 5270 St. Stichwahl zwischen übers( F.) und Reller( S08.) Westhavelland. Brandenburg  . Obwohl noch die Resultate a- aus 22 Ortschaften fehlen, Stichwa blawischen Wiefite ( Rons. und Bund der Land) and Ewald( Sos) als sider. Minster. Bahlte. 2.( Münster  , Coesfeld  .) Freiherr D. Heerewan( Bentrum) gewählt.

Mannheim  . Dreesbach( S) 10 047, Mufer( 8) 7227, Baffermann( N.) 10 885, Roefter( A) 701. Bier Drte fehlen. Stichwahl zwischen Sozialdemokratie unb tionalliberalen.

bis

Freiburg   i. B. Rohler( S.) bis jetzt 1800 Stimmen. 10. fächsischer Wahlkreis( Döbeln  ). Grünberg( 6.) jest 4618, Rachfe( A.) 4265, Schmidt( F) 839. Braunschweig  . Bis jett Blo3( 6.) 14 804, Blafius( g.) 8172, Schmidt( R.) 8297. Sieg für uns gesichert. Erklärung der Abkürzungen. 6 Sozialdemokrat. Liegnitz  . Resultat aus 4 Städten und 11 Dörfern: R= Konservativ. R= Reichspartel( freifonservativ). 8= Binn  ( 5.) 4846, Rauffmann( 8.8.) 4246, Bornig( R.) 1850, Bentrum. 3. mil. Zentrum für Militärverlage.-- Horn( 3.) 253, Gotsch( A.) 221. Nationalliberal. Bg Freifinnige Vereinigung. FB Frei Schwerin a. b. Warthe.( Wahlkreis Gamter- Birnbaum.) finnige Boltspartei. B= Bollspartei( füddeutsche). A= Antis 96 Sozialdemokratische Stimmen. Bisher die Sozialdemokratie semiten. Elfäffer. P= Polen. D= Dane.= Belfe. im Wahlkreise vollständig unvertreten. U= Unbestimmt.

Stralsund  . Bis jetzt 1689 fozialdemokratische Stimmen. Altona  . Frohme( S.) 18 581, die Gegner insgesammt 6787. Sieg sicher.

Meh. Liebknecht( S) 2395, Baas() 4864, Liebermann v. Sonnenberg( 2) 2475. 128 Ortschaften stehen aus.

Augsburg  . Breder( S) 5200 Stimmen. Bis jett Stich­wahl mit Zentrum wahrscheinlich.

Iserlohn  . Meist( S) 4911, Lenzman( FB) 5583, opp. ftaedter( 9) 6704, Stoegel( 3) 8300.

Landsberg  - Sohden. Bisher Landsberg Schröder( Bg) 8682, Ebert( S) 2110, Pictenbach( 2) 1691, Basel  ( S) 2284. Weftprieguis. Bisher Wittenberge  : Roopmann( S) 1018, Schula( 2) 787, Kochhann( Bg) 326, Podnalsti() 238. Kalan- Lucan. Bisher aus Senftenberg  : Tempel( S) 219, Kreitling 430, Manteuffel( R) 140.

Schleswig  . v. Elm( S) 2621. Brandenburg   a.$. Ewald( S) 6587, Hermes( F) 8094, iesite( S) 2649, v. Börte( A) 309, Stephan(?) 252. Ober- Baruim. Bisher: runs( S) 4254, Pauli( R) 6787. Althaus( Vg) 4200.

Hanan. Hoch( S) 8576, Stroh( R) 6467. Stiwal

zwischen Hoch und Konservativen.

Staffel. Pfannkuch( S. 9162, Hüpeden( S) 4927, Martin Bartifularift) 2047, Enthoft() 1606, Endemann( 9) 4648, Sieben Orte fehlen, ändern aber nichts an der Stichwahl awischen Pfannkuch( S) und Hüpeden( S).

Seidelberg. Rüdt( S) 2400, Weber( M) 6600, Gehrke( FB) 4700, Fürst Löwenstein( R) 2400, Röster( 2) 1000.

Schergendienste eines Freistaats.

Mit nicht geringem Erstaunen und nicht minderer Entrüstung hat man im zivilifirten Europa   die Nachricht entgegengenommen, daß die Regierung des größten Freis staats der Welt, der Bereinigten Staaten von Amerika  , sich nicht geschämt hat, einen Auslieferungsvertrag mit dem russischen Despotenregiment abzuschließen und daß der amerikanische   Senat diesen schmählichen Vertrag ratifizirt, also durch seine Bustimmung gutgeheißen und rechtskräftig gemacht hat. Wie das überhaupt hat tommen können, ohne daß die Millionen freiheitliebender Amerikaner Vers wahrung einlegten gegen diesen schmählichen Mißbrauch der Bollmacht durch die Regierungsmänner, darüber giebt George Rennan, der bekannte Schilderer der schaurigen sibirischen Zustände Aufschluß. Free Ruffia", das in London   veröffentlichte Organ der Freunde russischer Freis beit" theilt einen Brief Rennan's mit, in welchem es heißt:

Die Empörung fiber den Vertrag scheint im ganzen Lande sehr start zu sein und ich glaube, wir werden im stande sein, ein Gesetz oder eine gemeinschaftliche Resolution in beiden 6798, Müller( F. V.) 6007, Förster(.) 6016.[ Darunter find Teltow Beeskow- Storfow. Zubeil( S.) 21 880, Ring( R.) Häusern des Kongresses im kommenden Herbst zur Annahme 6798, Müller( F. V.) 6007, Förster( A.) 6016.[ Darunter find: zu bringen, welche den Präsidenten auffordert, die erforder Sharlottenburg: Bubeil 6538, Ring 2119, Müller 2467, lichen Schritte zur Aufhebung des Auslieferungsvertrages Förster 1996; Schöneberg  : Bubeil 3382, Ring 989, Müller 959, Förster 958; Stopenid: Bubeil 2081, Ring 411, Müller zu ergreifen. Jedenfalls werben wir das Unsrige thun, um 889, Förster 101. Schlußresultat: Zubeil 29 010, Müller das durchzusehen. Der Vertrag hätte niemals durch den 9265, Ring 10 192, Förster 6288, Zentrum 235. Bubeil Senat ratifigirt werben tönnen, wenn wir irgend eine wahrscheinlich gewählt. Ahnung gehabt hätten, daß er zur Berathung ftand. Un glücklicher Weise ist es bei uns ständiger Brauch, Ver­träge mit fremden Staaten in sogenannten getutiofeffionen" au berathen, alfo im Beheimen. Niemand aber im Bublikum hatte erfahren, daß der fragliche Bertrag auf die Tagesordnung gesetzt war, bis plöglich die Nachricht veröffentlicht wurde, daß er ratifizirt worden sei."

Burg.( Kreis Jerichow, Prov. Sachfen). Mode( 6) 8490, Bölmer( F) 3245, Herbert Bismard 5559. Hildesheim  . Bertram( S) 4373, v. Bodenberg( 29) 5767, Sander( N) 6453, Antisemit 648, Birchow( F) 477. 70 Drt Zilterbogk- Belzig: Bisher gezählt: Gerisher( s) 4825, Frähndrich( FB) 1680, Sobrecht( 9) 458, Kropatiched( R) 1787. Königsberg i. d. Neumark  : Bisher Neudamm   549.

fchaften fehlen.

Depeschen der Telegraphen- Bureand. Jufel Helgoland.( Schleswig- Holstein   5, Dithmarschen.) Thomsen( freis. Bereinig.) 441, Martite( Soz.) 19 Stimmen. Würzburg  . Unterfranten und Aschaffenburg  , abltreis 6. Stichwahl zwischen Nedermann( Bentrum) und

Fülle( Soz.) gilt als sicher.

Krefeld  . Dr. Bachem( 3) 10 997, Senffarbt( 9) 4168, Helbing( S) 3730 Stimmen. Bachem gewählt.

Dortmund  . Stadt und Land: Möller( M) 15 485, Lenfing ( 8) 12 585, Tölde( S) 16 107 Stimmen. Stichwahl awischen Möller und Lölcke.

Homburg   v. d. H. Stichwahl zwischen Westermacher( natt.) und Brünne( Soz.). Dresden  - Land. Stichwahl zwischen Hänichen  ( Antifem.)

und Horn( Soz.).

Nieder Barnim  .

Frmer( R) 11 249, Bachler( A) 2751, Perls( FV) 8136, Stadthagen  ( S) 17 283. Stich wahl zwischen Frmer und Stadthagen  .

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Dieser Brief erflärt allerdings die Neberrumpelung des amerikanischen   Boltes durch die in seiner Regierung fizenden Freunde des russischen Despotismus", er enthebt aber nicht die zahlreichen Freunde der russischen Freiheit" in den Bereinigten Staaten des Vorwurfs der Läffigkeit. Daß ein solcher Vers trag im Werte, war längst bekannt, und da das fible Berfahren der Geheimhaltung der Verhandlungen über Verträge mit fremden Staaten gleichfalls ein alter Branch ift, hätten bie Gegner des Bertrages rechtzeitig eine Entrüftungsbewegung im amerikanischen   Volke gegen diesen schmählichen Plan einleiten können und müssen. Nechtzeitig eingeleitet, hätte diese Bewegung ihre Wirkung nicht verfehlt.

Doch das Versäumte tann nachgeholt werden und gleich seitig, indem fie eine fräftige Agitation gegen den Aus lieferungsvertrag in Schwung bringen, werden die Freiheits freunde Ameritas gut thun, darauf zu bringen, daß der Brauch der Geheimhaltung auswärtiger Berträge bis zu ihrer Publizirung aufgegeben wird. Sonst fönnten gar leicht ähnliche Neberrumpelungen fich wiederholen.

Posen. Stabt und Kreis Posen. Herse( F.) 3122, Hoffmeister( R.) 2466, Cegielsti( Bole) 4288, Dr. Szymansti Bereits ist die Anti- Auslieferungsbewegung in den Ver ( Pole) 1422, Morawski( S.) 1046 Stimmen. Stichwahl zwischen einigten Staaten gut im Gange. Durch zahlreiche Bro­Hoffmeister und Cegielski. Stollberg Schneeberg. Seifert( S.) mit großer Schüren und Versammlungsreden wird das Bolt über die Schmach dieser Abmachung aufgeklärt, und in verschiedenen Mehrheit gewählt. Trier  . Wahltr. 3.( Trier  , Stadt und Land.) Rintelen Städten der Union   haben die Entrüftungsversammlungen ( 8entrum) gewählt. eine Sprache geführt, die an Deutlichkeit nichts zu wünschen

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teine unlauteren Abfichten hegte. Dieser ging den beiden Frauen auch sonst an die Hand, sei es durch Besorgung leinerer Geschäfte, oder indem er ihr Dasein durch allerlei Aufmerksamkeiten zu verschönern suchte.

Dieser lehnte jedoch ihren Dant bescheiden ab; als ihn Mütterchen hätte sie ja freudig noch viel Schwereres ge- sich wenig darum, war fie doch davon überzeugt, daß Karl die beiden jedoch mit freundlichen Worten einluden, ihr opfert. Wäre schon damals wie heute bescheidenes Nachteffen mit ihnen zu theilen, sagte er nicht die Haftpflicht nein, denn es schien ihm offenbar Bergnügen zu machen, der Arbeitgeber anerkannt und gefeßlich geregelt gewesen, so ihre Gesellschaft noch länger zu genießen. wäre die kleine Familie wenigstens vor der äußersten Noth Bald saß die kleine Gesellschaft zu Tische, und wenn geschüßt gewesen, so aber mußte fie ein recht fümmerliches ihr Appetit infolge der vorhergegangenen Aufregung auch Dasein fristen, da sich Herr Stebig, der reiche Fabritbesitzer, nicht gerade groß war, so verging ihnen die Abendstunde zu feiner freiwilligen Entschädigung hatte bewegen lassen, doch sehr rasch, denn ihr Gast war ein unermüdlicher trotzdem es ihm von wohlwollender Seite war nahe gelegt Plauderer, ohne dabei die Leute zu ermüden. So ift ja leider die große Mehrzahl unserer heutigen Daß man im Verlaufe des Gesprächs immer und immer wieder auf das heutige Erlebniß zu sprechen Arbeitgeber: In der Jagd nach Gewinn glauben sie selbst fam, war natürlich. Alle brei waren empört über das die einfachsten Gebote der Menschlichkeit gegenüber den Ar­freche Auftreten dieser beim Bahnbau beschäftigten Italiener, beitern außer Acht lassen zu dürfen und wenn sie sich je und es wurde beschlossen, energische Maßregeln gegen den zu einer Konzession an diese herablassen, so geschieht es nur nach heißem, erbittertem Rampfe. heutigen Attentäter zu veranlaffen.

Als man jedoch andern Tags nach seinem Verbleib forschte, war er verschwunden, und keiner seiner Rameraden wollte seinen Aufenthalt tennen, und so blieb die freche That denn einstweilen ungerächt.

worden.

Wenn der Kampf der Arbeiter um beffere Existenz­bedingungen deshalb da und dort etwas bizig geworden ist, so möge man nicht diese oder ihre Führer dafür verant­wortlich machen, sondern gerade jenes gewinnsüchtige, nimmersatte Unternehmerthum, dem nichts heilig ist, so lange die Rendite in Frage tommt.

Noja's Matter lebte in den dürftigsten Verhältnissen. Ihr Mann war vor etlichen Jahren durch einen schweren Unfall in der Stedig'schen Fabrik ums Leben gekommen, Dant dem energischen Auftreten der selbst in Arbeiter­und da er ihr nebst ihrem Häuschen, weiter nichts hinter- treisen noch so viel geschmähten organisirten Arbeiterschaft laffen hatte, so war sie gezwungen gewesen, selbst ihren ist es übrigens auf dem Gebiete des Arbeiterschußes heute Lebensunterhalt für sich und Rosa.- glücklicherweise ihr besser geworden. Tausende, welche heute diesen Schutz ge­einziges Kind zu verdienen. nießen, dürften freilich kaum eine Ahnung davon haben, wie viel schwere Rämpfe es gekostet hat, um unsere Arbeit­geber nur so weit zu bringen.

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Das ftrenge Arbeiten hatte jedoch die so wie so schon schwache Gesundheit der Wittwe rasch untergraben, so daß fie feit geraumer Zeit taum mehr das nöthigste in der Haushaltung besorgen konnte.

Da war es denn ein großes Glück für sie gewesen, daß Rosa die Lücke ausfüllen und ihrem Berdienst in der Fabrit nachgehen konnte.

Doch kehren wir nach dieser kurzen Abschweifung auf bas Gebiet des sozialen Kampfes wieder zu unserer Er zählung zurück.

Karl verdiente fich seinen Lebensunterhalt theils durch Besorgung des Botendienstes, theils durch einen kleinen Holzhandel, den er nebenbei betrieb, und da seine Bedürf niffe teine großen waren, so reichte sein Einkommen voll tommen hin, ja er hatte sich mit der Zeit sogar ein fleines Sümmchen erspart und sicher angelegt.

Ein Jahr verfloß nun, ohne daß fich etwas Rennens

werthes in unserer kleinen Familie zutrug.

Da Rosa eine geschickte Arbeiterin war, hatte man ihr in der Fabrik eine kleine Aufbefferung nicht vorenthalten, so daß sich ihre ökonomischen Verhältnisse um ein Geringes gebessert hatten.

Leider hatte fich der Gesundheitszustand ihrer Mutter während dieser Zeit noch verschlimmert, so daß Mosa sehr besorgt um sie war und heimlich viele Thränen ihretwegen

pergoẞ.

Rosa selbst hatte sich dagegen seit Jahresfrist sehr zu ihren Gunsten entwickelt, und man fonnte sich taum eine anmuthigere Erscheinung denken, als unsere Fabriklerin; bewundernd ruhten benn auch die Augen der männlichen Jugend auf ihr.

Unter den jungen Leuten, welche sich um ihre Gunst bes warben, that fich namentlich einer hervor: der Schreiber der Stedig'schen Fabrik, Namens Heinrich Schmeichler. Keine Gelegenheit ließ dieser vorübergehen, ohne ihr seine Krazfüße zu machen.

Von dem Tage jenes Ueberfalles an hatte Rosa von Rosa hatte jedoch den widerwärtigen und unheimlichen und nach der Fabril einen steten Begleiter: Karl, ben Menschen schon deshalb nie gemocht, weil sie wußte, daß er Rosa selbst hätte freilich lieber etwas Rechtes gelernt, Buckligen. Regelmäßig wie eine Uhr stand er morgens bei Herrn Stedig den Buträger machte. Wenn irgend ftatt Fabritterin zu werden, allein die Verhältnisse lagen und Abends zu ihrer Begleitung bereit und nichts tonnte etwas unter den Arbeitern vorging, dann wußte es der nun einmal so, daß die Erfüllung ihres geheimen Wunsches ihn an der Erfüllung dieser Freundespflicht hindern. falsche Mensch aufzuschnappen und dem Fabrikanten zu schlechterdings unmöglich war, und so fügte fie fich ohne Rosa bekam deswegen viele anzügliche Nebensarten hinterbringen. Murren in das unerbittliche Wuß. Für ihr liebes feitens ihrer Nebenarbeiterinnen zu hören, allein sie scherte ( Fortsetzung folgt.)