Mr. 118. 27. Jahrgang.

1. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Säuglingsfürforge.

Mit dem Zusammendrängen der Proletariermassen in enge, Sumpfe, licht- und luftlose Stadtwohnungen, mit der rapiden Zunahme der Erwerbstätigkeit der Frau, speziell der verheirateten, nahm auch die Kindersterblichkeit in beängstigender Weise zu. Wenn auch seit Jahren die öffentliche Aufmerksamkeit auf diese böse soziale Erscheinung hingelenkt worden ist, durch die Sozial­bersicherung, durch gemeindliche Fürsorge und durch private Initiative dem Wüten des Würgengels etwas gesteuert werden konnte, so haben wir doch immer noch eine erschreckend hohe Säuglingssterb= lichkeit. Von 100 Lebendgeborenen starben z. B. in Preußen im ersten Lebensjahre durchschnittlich jährlich in dem Zeitraum von 1901 bis 1908: überhaupt 18,3, bei der ehelichen 17,3 und bei den unehelichen 31,7 Proz. Demnach starben fast 20 Proz. der Bebend­geborenen im Säuglingsalter. Die Wurzeln des Uebels find boden­ftändig in unserer Gesellschaftsordnung. Gewiß, die Säuglings­fterblichkeit läßt sich nicht ganz inhibieren, aber in einer ber­nünftigen Gesellschaftsordnung wird sie doch auf ein Minimum des heutigen Umfanges beschränkt werden können. Daß es fich um eine vorwiegend soziale Erscheinung handelt, beweist die schon öfter nachgewiesene Differenzierung der Sterblichkeit nach der wirtschaftlichen Stellung der Eltern. Mit dem Problem der Säuglingssterblichkeit beschäftigte sich der am 20. und 21. Mai in München   abgehaltene 2. Kongreß für Säuglingsfürsorge, an dem sich außer jozialen, bürgerlichen Vereinigungen, Regierungen und Behörden beteiligten. Bieht man die Zusammensetzung in Betracht, dann fann anerkannt werden, daß der Kongreß wenigstens in tritischer Beziehung lobenswerte Arbeit geleistet hat. Pro­feffor Dr. Schloßmann- Düsseldorf beschäftigte sich z. B. mit dem Dekorationsstück des Stillgeldes in der Reichsversicherungs: ordnung. Er bemerkte dazu:

Dienstag, 24. Mai 1910.

Frauen würden dadurch wieder Kenntnis von der Wichtigkeit des Die Zentraltasse hatte mit Einschluß des aus dem Jahre 1907 Stillens in bezug auf den Organismus bekommen. Die Wirkung übernommenen Kassenbestandes von 351 386,52 M. eine Ein. dieser Maßregel auf die Mutter ist aber nur möglich, wenn sie nahme in den zwei Jahren von 1079 204,99 M., die Ausgabe allgemein eingeführt und zur Zwangsleistung gemacht wird. Das betrug 647 938,98 M. Am Schluß der Geschäftsperiode verblieb ein Stillgeld muß so ausreichend bemessen werden, daß der Stillungs- Kassenbestand von 431 266,01 M. An Unterstügungen wur­not, soweit sie auf wirtschaftlichen Gründen beruht, ein Ende ge- den folgende riesige Summen ausgegeben: Streitunterstützung macht wird. Fakultative Leistungen stehen meistens nur auf dem 254 553,71 M., Maßregelungsunterstützung 18 109,19 M., Kranten­Papier. Die Leistungen der Krankenversicherung bilden das unterstützung 124 345,75 M., Sterbeunterstübung 1470 M., Reise­Fundament aller Bestrebungen, die die Lage von Mutter und unterstüßung 42 434,70 M., Umzugsunterstüßung 1271,42 M., Kind bessern und die allzu große Säuglingssterblichkeit verhindern Rechtsschutz 3658,19 M., Notstands- und sonstige Unterstützungen follen. Auch Schwangerschaftsunterstüßung bei Arbeitsunfähigkeit 4187,70 M., in Summa 450 030,65 M. der Schwangeren ist als obligatorische Leistung zu fordern." Wir werden über die Verhandlungen der Generalversamm­lung Bericht erstatten.

Die Versammlung begnügte sich damit, ihre Sympathie mit den erhobenen Forderungen zu befunden, sah aber von einer Be­schlußfassung ab. Vielleicht geschah das mit Rücksicht auf die an­wesenden Regierungsvertreter.

Für eine neue Regelung des Ammenwesens stellte der Re­ferent, Professor Dr. Keller- Berlin, unter anderem folgende Forde rungen auf:

Die Ammenbermittelung erfolgt nur durch staatlich an­erkannte Anstalten, welche die Verantwortung für die Gesundheit und Stillfähigkeit der Ammen und für den Schutz des Ammen­findes tragen. Vor Ablauf von drei Monaten nach der Entbindung darf keine Person eine Stelle als Amme übernehmen oder als Amme an­genommen werden."

Der Referent hob hervor, daß heute die Fürsorge für das Ammentind oft genug den Tod des eigenen Kindes der Amme bedeute. Von der Durchführung seiner Forderungen erhofft er eine Besserung der bestehenden Zustände. Staatsanwalt Burkhart München trat ebenfalls für eine reichsgesetzliche Regelung der Materie ein. Gemäß Beschluß der Versammlung soll der Vor­stand das Material des Referenten zu Eingaben an die gesetz­gebenden Körperschaften verwenden.

Der Zentralverband der Steinarbeiter

Aus Induftrie und Handel. Kapitalistische Praktiken.

Wie jede Ware mit mehr oder minder großem Monopolcharakter, ist auch das Brennöl ein gut funktionierendes Instrument zur Aus­beutung der Konsumenten. In dem Grade, wie bisher die Ver­einigung der Produzenten unter den Hut des amerikanischen  Betroleumtruftes gelang, wurden auch die Abnehmer gefchröpft. Immerhin, ein Weltmonopol hat der Trust noch nicht erlangen können. Früher war es hauptsächlich russisches Petroleum, das den Amerikanern die Preispolitit etwas regulierte; in den letzten Jahren hat sich dem amerikanischen   Trust Desterreich- Ungarn als Konkurrent unliebsam bemerkbar gemacht. Während wir z. B. aus Desterreich­Ungarn im Jahre 1888 erst 14 390 Tonnen Petroleum einführten gegen 46 464 Tonnen aus Rußland  , betrug unsere Einfuhr aus ersterem Lande im Jahre 1908 fchon 131 033 Tonnen, aus Rußland  nur noch 45 180 Tonnen. In derselben Zeit stieg unser Import aus den Vereinigten Staaten   von rund 268 000 Tonnen auf rund 850 000 Tonnen. Die Preise unterlagen bisher ziemlich erheblichen Schwankungen. Es notierte 3. B. amerikanisches Petroleum 1 Doppelzentner mit Faß in Berlin  ( 20 Proz. Tara) Mart:

1894 1903 1905 1906 1907 1908 1909 18,3 23,1 20,4 22,0 22,2 22,7 21,9

Die nation

bier ersten Monaten der beiden letzten Jahre verteilt sich auf die Hauptproduktionständer wie folgt: Desterreich Rumänien Rußland Vereinigte Ungarn Staaten To. 59 786 47.986

" Der erste Entwurf der neuen Reichsversicherungsordnung Zu dem letzten Punkt der Tagesordnung: Säuglings enthielt als Fortschritt gegenüber dem bestehenden Rechte eine fürsorge auf dem Lande, insbesondere Mit Ausdehnung der Zahl der weiblichen Personen, die der Ver- wirkung der Aerzte und Hebammen bei Be sicherungspflicht unterliegen, und die Verlängerung der obligatori- kämpfung der Säuglingssterblichkeit", führte der zweite Entwurf der Reichsversicherungsordnung, der jetzt dem" Die Sterblichkeit in Bayern   ist in manchem Bezirksamt auf dem Reichstag vorliegt, enthält in§ 213 ein Novum, das als Fortschritt Lande 2, 3 Broz. größer als in den umliegenden Städten. Das anzuerkennen und zweifellos auf die Tätigkeit der der Säuglings- beweist die Notwendigkeit, die Säuglingsfürsorge auch auf das Der Ridgang im letzten Jahre dürfte hauptsächlich auf die fürsorge dienenden Organisationen zurückzuführen ist, nämlich flache Land zu erstrecken. Die Säuglingsfürsorge auf dem flachen Konkurrenz des österreichisch ungarischen Petroleums zurückzuführen den Begriff des Stillgeldes, das in Höhe des halben Kranken- Lande 2,3 Proz. größer als in den umliegenden Städten. Das fein. Gegen dieses führt die Standard Oil Co. seit Jahr und Tag geldes bis zum Ablauf der zwölften Woche nach der Niederkunft winden seien. Die Ernährung der Säuglinge mit der Mutter einen erbitterten Konkurrenztampf. Wie dieser schließlich auslaufen durch die Sagung der Kassen zugebilligt werden kann. In der brust ist in Bayern   in den Kreisen Oberbayern  , Niederbayern   und wird, darüber kann kaum ein Zweifel bestehen. Bei dem Kampf kommt Festlegung, daß diese Leistung fakultativ in das Ermessen der Schwaben   ganz aus der Mode gekommen. Darin liegt die Ursache, Staffen gestellt ist, liegt aber der wunde Punkt der ganzen gesetz- daß in manchen Orten die Sterblichkeit bis auf 50 Proz. gestiegen es lediglich auf die Bedingungen der Vereinigung an. lichen Regelung. Wir verlangen, daß diese Leistungen ebenso ist. Gleich wichtig ist die Frage der künstlichen Ernährung der nalen Phrasen, mit denen in diesem Kampfe schon sehr reichlich ges wie die im§ 212 vorgesehenen( Krankengeld bei Arbeitsunfähig. Kinder, die nicht mehr oder überhaupt nicht gestillt werden." arbeitet worden ist, verschleiern nur die rein kapitalistischen Motive. teit für Schwangere infolge der Schwangerschaft, ärztliche Bes Redner empfiehlt Hebammenprämien, um die Hebammen zur Mit- Die Gestaltung der Einfuhr Deutschlands   an Petroleum   scheint handlung der Schwangerschaftsbeschwerden, erforderliche Heb- arbeit für die Weitereinführung des Stillens zu gewinnen. In darauf hinzudeuten, daß die Amerikaner den Desterreichern die Ver­ammendienste) obligatorisch werden. Mit fakultativer Leistung fochen tierischer Milch sorgen. Es sei auch eine schärfere Be- aus Desterreich- Ungarn   ist erheblich zurückgegangen, die aus den Mit fakultativer Leistung jeder Gemeinde müßten Milchküchen für das unentgeltliche Ab- ständigungsbedingungen schließlich diftieren werden. Die Einfuhr ift überhaupt nichts anzufangen. Sie sind Dekorationsstücke auf dem Papier, da die Verwaltung aufsichtigung des Softtinderwesens nötig und die Unterstützung des Vereinigten Staaten start   gestiegen. Unsere Gesamteinfuhr in den der Kaffen fast ausnahmslos in Männerhänden liegt und nur die Staates hierbei unentbehrlich. wenigsten Männer ein rechtes Urteil über Frauenbedürfnisse zu fällen in der Lage sind. In der Begründung des Geseßes heißt es, daß die neue Vorschrift des§ 213 Krankenkassen, die sich in günstiger Vermögenslage befinden, die vielfach erwünschte Mög­lichkeit gewährt, sich auf dem wichtigen Gebiet der Säuglings- hält bom 28. bis 28. Mai seinen Verbandstag in Eisenach   ab. fürsorge in zwedmäßiger Weise zu betätigen. Der Vortragende Auch der Steinseherberuf hat in den letzten zwei Jahren sehr betonte weiter, daß alle Krankenkassen, welche vernünftig organi- ernste Zeiten durchgemacht; der Verband ist nicht ohne Mitglieder. siert sind, mit einem Betrage von 4 bis 4% Proz. eine obligatorische berlust aus der Krise herausgegangen und hat besonders im Mutterschutzversicherung in weitgehendem Maße tragen fönnen. vorigen Jahre sehr starke Lasten an Unterstüßungen zu tragen fast 20 Prozent aus; dem steht eine Mehrausfuhr aus den Ver­Wenn der Gesetzgeber selbst Säuglingsfürsorge für ein wichtiges gehabt. Aber die Mitgliederzahlen zeigen im vierten Quartal des Gebiet erachtet, dann müsse er auch dafür sorgen, daß derart vorigen Jahres wieder wesentliche Erhöhungen, und ist aus der einigten Staaten von über 10 Prozent entgegen. Der Kampf, den wichtige Bestimmungen nicht in das Belieben eines Kassen- ganzen Situation heraus für das gegenwärtige Jahr mit Be- die Standard Oil Co. führt, beschränkt sich nicht auf die Verdrängung vorstandes oder einer mehr oder weniger fäuglingsfeindlichen stimmtheit ein Steigen der Mitgliederzahl zu erwarten. Troß der Konkurrenten durch Preiskonzessionen, die amerikanische   Gesell­Generalversammlung gestellt würden. Die deutsche Vereinigung der Krise wurde der Kampf mit dem Unternehmertum mit aller fchaft geht planmäßig darauf hinaus, den gesamten Handel auszu­für Säuglingsschuß, alle Vereine und Gesellschaften, welche dem Schärfe( zahlreiche Lohnbewegungen ohne Arbeitseinstellung, schalten. Den Großhandel drängte sie bei Seite, indem sie durch gleichen Zwecke dienen, alle sozial denkenden Männer und Frauen 97 Streits mit 4134 Beteiligten) und, wie die Tabellen im Vor- Tankanlagen und den Vertrieb mittels Tankwagen direkt mit den müßten sich jetzt rühren und dafür eintreten, daß der Reichstag   standsbericht zeigen, auch mit verhältnismäßig gutem Erfolge ge- Händlern in Verbindung trat. Neuerdings fucht sie auch diese aus­zum mindesten die fakultativ gedachten Bestimmungen in obliga- führt. torische Leistungen verwandele." Bei der diesmaligen Generalversammlung haben eine ganze zuschalten. Sie gründete sogenannte Kannenvertriebsgesellschaften, Regierungsrat Pistor- Darmstadt betonte ebenfalls den Zu- Anzahl Filialen und Bezirke Elsaß  , Schwarzwald  , Schlesien  , die den Konsumenten das Brennöl direkt zuführen. sammenhang zwischen Mutter- und Säuglingsschuß. Seine Aus- Striegau  - die Anstellung befoldeter Gauleiter beantragt. Der auch das ein Kampfmittel gegen die Konkurrenz sein führungen lassen sich dahin zusammenfassen: Gau Württemberg hat den Antrag gestellt, sich mit der General- soll, erfennt man ohne weiteres aus ber Breis fommission in Verbindung zu sehen betreffs Anstellung eines differenzierung. An Orten, tvo anderes Petroleum den italienischen Agitators für das Baugewerbe; mehrere Filialen Amerikanern den Warft streitig macht, ist das amerikanische   Kannenöt beantragen Schritte zwecks Verschmelzung mit dem Bauarbeiter- viel billiger als dort, wo die Standard Dil Co. allein dominiert. verband; vom Vorstand wird eine ausführliche Vorlage zur Ein- Einer Zusammenstellung in der Zeitschrift„ Petroleum  " ist zu ent­führung der Erwerbslosenunterstüßung unterbreitet. So harren der Delegierten recht wesentliche Aufgaben zum inneren Ausbau und äußeren Fortschritt des Verbands.

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„ Es ist offenbar, daß man die Fürsorge von Kind und Mutter nicht trennen kann. Der Mutter nußt das, was dem Kinde gut ist, ebenso und die Mutter fann ihre natürliche Pflicht gegen das Kind nur erfüllen, wenn für sie selbst in der fritischen Zeit des Wochenbettes und später gesorgt ist. Es taucht dabei immer wieder der Vorschlag auf, stillenden Müttern außer dem Wochengeld obligatorisches Stillgeld zu zahlen. Diese Vorschrift würde eine gewaltige Propaganda für das Selbststillen der Mütter sein und weit über die Kreise der Versicherten hinaus wirken. Millionen

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Kleines feuilleton.

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Der Verband besaß am Schlusse des Jahres 1909 in 303 Bahl. stellen 17 095 Mitglieder.

zum Beispiel in Bayern   131,6, in Württemberg   133.6, in Sachsen  130,2, in Preußen 125,5, in Desterreich 127,3, in Frankreich   125,7. Wir haben es also hier mit einer ganz gefeßmäßigen Erscheinung zu tun, die ihren Hauptgrund in der stärkeren Gefährdung und Schwächung der größeren männlichen Frucht bei der Geburt hat. Auch finden sich gewiffe Strankheitsdispositionen bei den Knaben häufiger bererbt als bei den Mädchen. Bis zum Ende des ersten Lebensjahres hat sich dann die Sterblichkeit der beiden Geschlechter so weit ausgeglichen, daß die Differenz zugunsten der Mädchen nur noch 15 Prozent Musik.

Wie hoch reicht die Lufthülle der Erde? Diese Frage beant­wortet Dr. Alfred Wegener   auf Grund der neuen Ergebnisse der Aerologie", wie man die Erforschung der höheren Luftschichten genannt hat, in einer interessanten Arbeit über das Profil der At­mosphäre, die er in der„ Umschau" veröffentlicht. In einem Quer- beträgt. schnitt durch die Lufthülle werden die verschiedenen Höhen angege ben, bis zu denen noch Erscheinungen auftreten, die von dem Vor­handensein einer Atmosphäre von merklicher Dichte Zeugnis ab- Der Dichter Friedrich Nietzsche   verherrlichte gerne den Tanz. Tegen. Die äußerste Grenze läßt sich nach den Gasgesehen nicht Vielleicht nicht nur, weil es ihm um einen Gegensatz des Leicht­näher angeben; die größten Höhen, die man noch beobachten kann, füßigen gegen das Schwerfüßige zu tun war; vielleicht lockte ihn geben die Polarlichter, die in allen Höhenlagen der Atmosphäre, auch dies, daß kaum eine Kunst so, wie diefe, Gelegenheit zu der bis zu 500 kilometer vorkommen und besonders häufig bei großen Züchtung" gibt. Fleißiger wurde und wird kaum jemals etta 200 Kilometer und dann wieder bei 60-70 Stilometer Höhe irgendwo gearbeitet, als im Tanz als Kunstwert. So von den liegen. Ebenso bilden die Sternschnuppen ein Phänomen, das von fultischen Anfängen aller Tramatit angefangen bis zum fürft­dem Vorhandensein von Luft in sehr großen Höhen Zeugnis ablegt; lichen Opernballett der Neuzeit. Aber nun tam auch die Schrfeite; die Hauptmasse liegt etwa zwischen 150 und 100 Stilometer. Die das übervirtuose können verleitet zur Lostrennung einer Stunft aus Dämmerungserscheinungen zeigen, daß die Grenze der Luftmassen, ihren natürlichen Zusammenhängen. Tanz ist künstlerische Geberden die noch dicht genug sind, um Licht zu reflektieren, bei etwa 70 Stilo Sprache, wie Dichtung fünstlerische Wortsprache und Musik künstlerische meter liegt; eine Höhe von 80 Kilometer ergab sich für die eigen- Tonsprache. Tanz-, Ton- und Tichtsprache: so faßte Richard Wagner   die tümlichen leuchtenden Nachtwolfen", die beim Ausbruch des Kra- Drei zufammen. Nun können Gebärde, Wort und Ton statt Mittel fatau im Jahre 1883 bis weit über die Grenze der gewöhnlichen zum Zweck gleich selbst der Zweck werden und arten zum Formen­Wolten hinaufgetragen wurden. Für die Witterungsvorgänge fom- fpiel aus. Die ganze neuere Geschichte der Tanzkunst ist ein Wett­men diefe Höhen der Luftschicht nicht mehr in Betracht; die on- fampf des mehr formalen und des mehr inhaltlichen Tanzprinzips. densation des Wasserdampfes und damit die Witterungsvorgänge Die Balletteinlagen der großen" Opern sind fast nur Ornament; überhaupt sind vielmehr auf eine der Höhe nach fast verschwindende Darstellung hingegen wollen die selbständigen Ballette" sein, die Zone von rund 10 Kilometer Dicke beschränkt; aber an der oberen sich ja stets als" Bantomimen" ausgeben, jedoch tatsächlich dies mehr Grenze der Zone der Witterungserscheinungen" herrscht nur noch nur als Ausrede für die bekannten„ beinlichen" Situationen und ein Biertel des Gesamtluftdruds, sodaß sie also troß ihrer geringen spannenden" Trikots benußen. Mächtigkeit bereits dreiviertel der Gesamtatmosphäre in fich ver­dichtet, während die darüber lagernden Schichten, die sich zu der außerordentlichen Höhe von 400 und 500 Kilometer erheben, nur noch ein Viertel der Masse enthalten.

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1909 1910

To.

4.090 6 097

To. 13 800

15 911

To. 308 899 344 880

Der Rückgang unseres Importes aus Desterreich- Ungarn   macht

Das

nehmen, daß 3. B. in Zittau   1 Liter Kannenöl 23 Bf. fostet, in Hamburg   dagegen nur 12 Pf. In Altona   sind die Detailpreise für Petroleum von 18 Pf. in furzer Zeit auf 14 bis 12 Bf. hinab­gegangen. In Hannover  , wo Kannenvertrieb erfolgt, betragen die

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Das russische   Ballett ist wohl das berühmteste der Welt. Seine Stärke dürfte noch immer in der großen Züchtung zum Vir­tuofentum der Grazie liegen. Aber der alte Tanzfern und feine neuen Triebe von tonstitutionellerer" Welt her brechen auch im Absolutistischen" ein wenig durch. Das Ballett der faiserlichen Theater in Petersburg   und Moskau  kam heuer wiederum zu uns, mit einem kleineren Spiel in der Komischen Oper und mit einem größeren im Theater des Westens  . Hier faben wir am Sonnabend eine Reihe von drei Stücken. Nur das erste betitelte sich dramatisch, als„ Mimodrama". Es hieß„ Kleopatra  ". Dann folgten ein romantisches Poem" und eine choreographische Suite"; beides anscheinend doch noch mehr nach dem Herzen und Bein der russischen Stünstler. Wir müßten weit ausholen, um dem fylphidischen", oder sagen wir: lyrischen Zauber sowie der temperamentheißen Rhythmik der vielen Tänzerinnen und der Tänzer mit ihren wohl bald auch hier berühmt werdenden Namen gerecht zu werden. Nur die Musit zivingt noch zu einem Verweilen. Ballettmusik in allen Ehren, felbst wenn sie an sich nicht das höchste erreicht. Aber Treffsicherheit und einen einheitlichen, kontinuierlichen, furz: echten Zug soll sie doch wohl haben. Nun heißt es bei dem Poem:" Musik von Chopin  "; und beim Mimodrama waren sogar bier berühmte Russen als Komponisten angegeben. Und das deutsche Publikum soll die" Notlige" gar noch glauben, wenn da und dort etwas herausgerissen und in die Szene hineingezwängt wird, ob's trefft" oder nicht! Zudem war auch dem Orchester­ersichtlich eine übereilte Ein­ständigen Kapelle des„ Westens" ftudierung zugemutet worden.

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wohl der

SZ.

Notizen. -Theaterchronit. Die Leitung des russischen Gastspiels im Theater des Westens will mun die Aufführungen auch den weiteren Streifen zugänglich machen. Die Preise der Plätze sind bedeutend er Das Bein und das Trikot: beide fennzeichnen am anschaulichsten mäßigt. den Abfall des Tanzes von seinem geschichtlichen Ursprung und von Hugo b. Hofmannsthal   hat von seiner Komödie seinem bleibenden Stern. Die Ausbildung des leiblichen Formen- Christinas Heimreise" eine neue Fassung hergestellt, die spieles verlangt Unabhängigkeit von Henunnissen der jeweiligen Kultur- in S. Fischers Verlag, Berlin  , erschienen ist. fleidung, namentlich für die Tänzerin. So entsteht die Ballettkleidung, die Peter Rojegger ist an einer schweren Bronchitis in Die Sterblichkeit im ersten Lebensmonat ist, wie vielleicht nicht sich vornehmlich durch Tüllröckchen charakterisiert und die für weltferne Strieglach erkrankt. allgemein bekannt sein dürfte, bei den beiden Geschlechtern eine sehr mythologische Geschichten auch ganz wohl pagt. Aber auf die-David Friedrich Strauß  , der von den Orthodoren verschiedene. Knaben weisen eine viel höhere Sterblichkeit auf als Dauer till der Tanz zurück zum Tanz. Das Gegenwartsballett, wegen seines Lebens Jesu  " und seiner Evangelienkritif" gehaßte Mädchen, wie sie auch schon bei den Totgeburten überwiegen. Nach englisch   up to date ballet, ringt sich empor, über Bein und Trikot liberale Theologe, hat jetzt auch sein Denkmal erhalten( man könnte auch einer Zusammenstellung von Dr. E. Roesle in der Zeitschrift für und Tüll hinaus. In England hat es vielleicht seinen stärksten An- sagen die Anerkennung, daß er unschädlich geworden ist). In Soziale Medizin  " beträgt, wenn man die Sterblichkeit der Mädchen lauf, in Amerika   vielleicht den stärksten Zug zum Varietéspaß ge- Ludwigsburg   im fgl. Schloßgarten ist es am Sonntag enthüät im ersten Lebensmonat gleich 100 feßt, die Sterblichkeit der Knaben gommen.

worden.