Nr. 124. 27. Jahrgang.

1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Abgeordnetenbaus.

74. Sigung vom Montag, den 30. mai, bormittags 11 Uhr.

Am Ministertisch: Justizminister Befeler.

Zunächst werden ohne Diskussion die Wahlen der Abgeordneten Dr. Lohmann( natl.), Blande( ft.) und Nissen( Dane) für gültig erklärt. Die Wahlen der Abgg. Runze( Fortschr. Bp.), deren Gültigkeit, und Fürbringer( natl.), deren ungültigkeit die Kommission beantragt, zu denen Anträge vorliegen, werden bis zur Drucklegung der Anträge zurückgestellt. Hierauf wird die Novelle zum Gerichtsto stengefes und zur Gebührenordnung für Notare in dritter Lesung Die Nachwahl in Moabit .

angenommen.

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Alsdann wird der Bericht der Wahlprüfungstom mission über die Wahl des Abg. Dr. Runze( Fortschr. Vp.) zur Debatte gestellt. Die Kommission beantragt die Wahl für gültig zu erklären.

Ein Antrag Borgmann( Soz.) bezwedt, die Wahl zu be anstanden und durch eidliche Vernehmung eine Zeugenerhebung darüber anzustellen, ob in einzelnen Urwahlbezirken das Wahllokal zum Agitieren benutzt worden ist.

Abg. Hirsch( Soz.):

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wirklich ordnungsmäßige Wahlen zustande kommen, müßten Sie unserem Antrage zustimmen. Mir ist mitgeteilt worden, daß die vereinigten bürgerlichen Parteien bei den letzten Wahlen in Moabit einen unerhörten Terrorismus

Abg. Itschert( 8.): Es handelt sich um eine völlig unsubstantiierte Behauptung, über die wir zur Tagesordnung übergehen können. Ich bitte, den Antrag abzulehnen.

Abg. Hirsch- Berlin( Soz.):

Dienstag, 31. Mai 1910.

Ein Regierungskommiffar bemerkt, der Minister müsse an seinem vorgestern dargelegten ablehnenden Standpunkt festhalten.

Abg. Hoffmann( Soz.):

Die Austritte aus der Kirche werden sich das

Sie

Ich will Herrn Grafen Spee nur kurz erwidern, denn, wie das hohe Haus zeigt, scheint ja trotz der Abmahnung des Kollegen Kaufmann ausgeübt haben. Man hat fast regelmäßig Vorgesezte von Beamten der größte Teil der Abgeordneten wieder auf Agitation abwesend zu als Wahlmänner aufgestellt. In Moabit wohnen ja bekanntlich sein.( Seiterkeit.) Wir sind selbstverständlich auch gegen den Antrag zahlreiche Beamte. Die Beamten wurden faft mit Gewalt zur Wahl des Zentrums. Ich verweise auf meine Ausführungen am Sonn­geschleppt und mußten in Gegenwart ihrer Borgesetzten öffentlich ab- abend, daß gerade der Religionsunterricht am Sonntage, dem stimmen. Das Ziel, das damit beabsichtigt war, ist ja nicht erreicht einzigen Tage, wo Lehrlinge und jugendliche Arbeiter einige Stunden worden. Sie sehen, daß der sozialdemokratische Gegenkandidat, Kollege frei haben, berechtigte Empörung unter den Jugenlichen hervor Hoffmann, doch wieder in das Haus eingetreten ist. Wir wollen also rufen muß. lediglich feststellen, ob eine solche Agitation, wie sie in Wahllokalen von durch nur vermehren. Mit Beendigung des Schulunters bürgerlicher Seite geübt worden ist, im Sinne der Mehrheit richts ist der Jugendliche in firchlichen Angelegenheiten mündig des Hauses liegt. Sollte sich herausstellen, daß im Wahllokal und kann seinen Austritt aus jeder Kirche selbst erklären. feine Beeinflussung geübt worden ist, werden wir natürlich für haben also kein Recht, solche Schüler zum Religionsunterricht Gültigkeit der Wahl stimmen. Stellt sich aber heraus, daß tatsächlich im Wahllokal agitiert worden ist, so hoffen wir von dem Ge- zu zwingen. Und wenn Knaben und Mädchen in diesem Alter an den Geistlichen beim Unterricht Fragen richten, fämen Sie in Gefahr, rechtigkeitssium der Mehrheit des Hauses, daß Sie die dort ge- daß die noch Gläubigen geschädigt werden. Im übrigen habe ich wählten Wahlmänner für ungültig erklären werden. Dann wird sich schon am Sonnabend nachgewiesen, daß da, wo die schwärzesten eine Mehrheit für Herrn Dr. Runze nicht mehr ergeben.( Bravo ! Gegenden unseres Vaterlandes find, die Roheits- und anderen bei den Sozialdemokraten.) Kapitalverbrechen nach der Statistik am allermeisten vorkommen. Das ist nicht zu widerlegen. Wemi Graf Spee von meiner Glaubens losigkeit sprach, so irrt er sich. Wir Sozialdemokraten haben den Glauben an die bessere Zukunft der Menschheit, und das ist der stärkste Glaube, denn er ist auf der Vernunft aufgebaut. ( Sehr wahr! bei den Sozialdemokraten.) Wie mangelhaft Ihr Es ist keine dankbare Aufgabe, wenn die Kommission einstimmig wenn Ihr die Gültigkeit einer Wahl beantragt, den Verfuch zu machen, das Es ist richtig, daß die Behauptung unsubstantiiert ist. Worauf Glaube ist, beweisen Sie durch Ihren Antrag; Haus zu einem anderen Beschluß zu veranlassen. Es sind in einer es mir aber ankommt, ist, nachzuweisen, daß in früheren Fällen, wo Glaube start wäre, müßten Sie ihm so viel Kraft zutrauen, Reihe von Urwahlbezirken Verstöße gegen das Wahlreglement auch nur unsubstantiierte Behauptungen vorgelegen haben, die daß er die Kinder auch ohne Zwang den Geistlichen zuführt. bezw. das Gesetz vorgekommen. Die Kommission hat sich Stommission anders verfahren ist. So war in dem schon erwähnten Im übrigen weiß ich nicht, wo mehr religiöses Gefühl vorhanden allerdings nicht die Mühe genommen, Beweise über die Ve- Brotest gegen die Wahl der Berliner sozialdemokratischen Abgeord- ist, bei der Masse des Volkes oder etwa bei Herrn v. Hammer Hauptungen zu erheben, die in den Protesten aufgestellt sind, sondern neten im vorigen Jahre die völlig unsubstantiierte Behauptung auf- it ein oder bei gewiffen Astloch gudern.( Heiterkeit.) Wenn hat ohne solche Beweise entschieden. Einige Stimmen hat sie für gestellt, daß die Bildung der Abteilungen nicht überall ordnungs- Graf Spee schließlich auf meine angeblichen Urväter hinwies, als sie ungültig erklärt und von dem Gesamtresultat abgezogen. Und mäßig fei. Die Kommission hat aber trotzdem alle mög- noch auf den Bäumen saßen, so faim ich ihm nur antworten, was wenn ich weiter erwähne, daß bereits auf Veranlassung des sozial- lichen Erhebungen veranstaltet und ist schließlich dazu ich einem feiner Parteigenossen schon einmal im Reichstage erwidert demokratischen Wahlkomitees für den 12. Berliner Landtags- gekommen, die Ungültigkeit der Wahlen zu beantragen. Wenn Sie habe: Darwin hat niemals gelehrt, daß die Menschen vom Affen Wahlfreis etwa zwei Dutzend Wahlmännerwahlen für ungültig erklärt gerecht fein wollen, müssen Sie im vorliegenden Falle genau so abstammen. Aber mauche solcher Ausführungen beweisen mir, daß werden mußten wegen erheblicher Verstöße gegen das Wahlreglement, verfahren, müssen Sie prüfen, was an der angeblich unsubstantiierten es auch eine umgekehrte Entwickelung geben kann, die da aufhört, so ergibt sich daraus, wie schwer es ist, einen Wahlvorstand zu finden, Behauptung wahr ist. Erst dann können Sie zu einem gerechten wo sie angeblich nach Darwin beginnen soll.( Große Heiterkeit. Sehr gut! Bei den Sozialdemokraten.) dem es möglich ist, unter diesem Geseze ordnungsmäßige Wahlen Urteil kommen.( Sehr wahr bei den Sozialdemokraten.) bollziehen zu laffen.( Sehr richtig! bei den Sozialdemokraten.) Damit schließt die Diskussion. Unter Ablehnung des Antrages Gerade uns ist es zu danken, daß die Wahlvorsteher in Berlin auf Borgmann wird die Wahl für gültig erklärt. die zabreichen Verstöße aufmerksam gemacht worden sind. Ich will Die Wahl des Abg. Fürbringer( natl.) beantragt die Kom­nur einen hervorheben. Gewöhnlich werden, wenn in solchen Fällen, mission für ungültig zu erklären. wo nicht zwei, sondern vier Wahlmänner zu wählen sind, Stich. Abg. Eder- Binsen( natl.) beantragt, die Wahl für gültig zu er­wahlen stattfinden, Lose ausgegeben, aber nicht etwa auf die Namen flären, ebent. an die Kommission zurückzuberweisen und weitere der 4, die die meisten Stimmen erhalten haben, sondern einfach nach Beweiserhebungen vorzunehmen. den Parteien. Der größte Teil der Wahlborsteher steht auf dem Standpunkt, daß in folchen Fällen nicht die Wahlmänner, sondern die Parteien ausgelost werden. Sollte bei den nächsten Wahlen, was ich nicht hoffe, noch das indirekte Wahlsystem gelten, so wäre es vielleicht eine dankbare Aufgabe für die Regierung, An­weisungen an die Wahlmänner herauszugeben, aus denen diese ersehen, wie sie in solchen Fällen zu verfahren haben.

Abg. Kirsch( 3.): Ich will nur gegenüber Herrn Hoffmann fest­stellen, daß er neulich sagte, seine Fraktionsgenossen hätten auf eine Angelegenheit hier nicht eingehen können, da sie auf Agitationsreisen waren. Die Sozialdemokraten halten es also mit ihrer Pflicht als Abgeordnete für vereinbar, die Sigung zu schwänzen und auf Agitation zu gehen. Ich beglückwünsche die Stadt Berlin zu solchen Abgeordneten. Abg. v. Goßler( t.): Wir legen besonderen Wert darauf, daß Abg. Witmann( natl.) teilt als Berichterstatter der Kommission der Unterricht in mit, daß noch ein neuer Protest eingegangen fei, der eine Zurück- religiösem Sinne erteilt wird. Trotzdem find wir nicht in in christlich, der Fortbildungsschule verweisung der Sache an die Kommission wünschenswert mache. neuen Protestes, da ein solches Vorgehen dem Brauche des Hauses den Religionsunterricht in den Fortbildungsschulunterricht aufzu Abg. Lüdicke( ft.) wendet sich gegen die Berücksichtigung des der Lage, für den Zentrumsantrag zu stimmen, weil wir den Sonn­tag freihalten wollen von jedem Zwangsunterricht. Die Möglichkeit, widerspreche. Seine Freunde würden für den Kommissionsbeschluß nehmen, besteht schon jetzt. Allerdings wird dazu die Zeit vielfach Abg. Haarmann- Altena ( natt.) betont, daß auch auf tonjerau inapp sein.( Sehr richtig!) Abg. Ecker- Winsen( natl.) wendet sich ebenfalls gegen den An vativer Seite Wahlverstöße vorgekommen seien. Würden dieje trag des Zentrums. berücksichtigt, so sei der Wahlfieg Fürbringers zweifellos.

stimmen.

Abg. Hoffmann( Soz.):

Der Bericht der Kommission ergibt, daß der Abgeordnete Dr. Runze, wenn man die von der Kommiffion für ungültig erklärten Wahlmännerftimmen abzieht, nur noch zwei Stimmen über die absolute Mehrheit hatte.( Hört! hört! bei den Sozialdemokraten.) In der Abstimmung wird der nationalliberale Antrag abgelehnt Der Kandidat der vereinigten bürgerlichen Parteien hat also mit und die Wahl des Abg. Fürbringer für ungültig erklärt. Wenn Herr Kirsch sich darüber aufhielt, daß ich häufig spreche, einer ganz geringen Mehrheit über den sozialdemokratischen Nach debatteloser Erledigung der Novelle zum Zwischenkredit- so hätten Sie es ja in der Hand gehabt, ein Gesez zu schaffen, Kandidaten gefiegt. Um so notwendiger ist es, daß Be gefeß in dritter Lesung folgt die dritte Lesung des Gesetzes be- das uns ermöglicht, eine größere 3ahl von Vertretern weis darüber erhoben wird, ob tatsächlich Wahllokale zum treffend die in dies Haus zu bringen. Dann wären Sie die Unannehm Agitieren benutzt worden sind. Der Herr, bon dem der Dann lichkeit Ios, immer wieder denselben Redner zu hören. ländlichen Zwangsfortbildungsschulen für Schlesien . Protest ausging, hat ausdrücklich 8eugen angegeben, die glaubte Herr Kirsch vor dem Lande festnageln zu müssen, daß Abg. Graf Spee( 3) befürwortet einen Antrag, wonach am die sozialdemokratischen Abgeordneten Sigungen schwänzen. Nun, bereit sind, die Richtigkeit seiner Behauptungen zu bekunden. Die Stommission hat es für überflüssig gehalten, nur einen Sonntag in der Fortbildungsschule Religionsunterricht wenn wir einmal den Versuch machen würden, eine Anwesen­einzigen der genannten Beugen zu vernehmen.( hört! hört! bei erteilt werden dürfe, und polemisiert gegen die Ausführungen des heitsliste zu führen, würden wir Wunderdinge erleben. Wir den Sozialdemokraten.) Sie erklärt, der Protest jei unsub. Abg. Hoffmann am Sonnabend. In Religionssachen vertritt find bisher nie unter 66% Proz. vertreten gewesen.( Heiterkeit.) So leicht dürfte sich die Kommission ihre Aufgabe Abg. Hoffmann den denkbar reaktionärsten Standpunkt.( Sehr wahr! Von Ihnen waren aber meist nicht 20 Proz. anwesend. Im übrigen stantiiert. nicht machen. In anderen Fällen ist sie auch anders verfahren. im Zentrum.) Das religiöse Empfinden liegt in jedem Menschen, man Ich erinnere an die Wahl der sozialdemokratischen Abgeordneten für müßte denn gerade auf die Ururanfänge der Menschheit zurückgehen, Berlin , die Sie im vorigen Jahre für ungültig erklärt haben. Da wie sie die Darwinisten darstellen. Wenn Herr Hoffmann sich mit war eine Behauptung im Protest aufgestellt, die noch viel unfub- feiner Glaubenslosigkeit auf seinen Ururahnen aus jener Zeit beruft, ftantiierter war, als die in dem vorliegenden Protest. mag er ja recht haben.( Heiterkeit.) Trotzdem hat man fich daran und Beweis geflammert Abg. v. Kardorff( ff.) wendet sich gegen den Antrag Spee. Nach erhoben, der schließlich dazu führte, daß die Wahlen für Meinung seiner Freunde gehöre der Religionsunterricht nicht zu den ungültig erklärt wurden. Wenn Ihnen daran liegt, daß Aufgaben der Fortbildungsschule.

Kleines feuilleton.

entsandte eilends. einen Boten in

eine

halten wir es auch nicht für die Aufgabe eines Abgeordneten, unter allen Umständen hier zu figen und etwa bei der Sekundärbahn vorlage 24 Jahre lang hintereinander wie Herr Ahrend ein und dieselbe Bahn zu verlangen, sondern es ist auch Pflicht der Abgeordneten, mit den Wählern in Fühlung zu treten. Wir mußten damals nach Rheinland- Westfalen . um das Volk über den Volksverrat des Zentrums bei der Wahlrechtsvorlage aufzuklären. Wir sind nicht nur mit Wissen, sondern im Auftrage

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Notizen.

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Licht produzieren, außerordentlich groß ist. Neuere Befunde haben erledigten. Zwei Leute müßten doch dieselbe Arbeit, die einer nicht ganz erstaunliche Verbreitung der Leuchtorgane gezeigt. rechtzeitig erledigen kann, pünktlich fertigstellen können", meinte er. So ist häufig die Zahl diefer Organe an ein und dem„ Das trifft wohl für ein kaufmännisches, aber nicht für ein be­In den Tiefen des hördliches Bureau zi," antwortete der Oberbürgermeister.„ Jufolge Aus Robert Kochs Anfängen. Man weiß, daß der Begründer der selben Tiere nach Hunderten bemessen. modernen Bakteriologie feine grundlegenden Forschungen über den Hardanger Fjords wurde unter den Seesternen eine besonders der Trennung der Registraturgeschäfte von den Kalkulaturgeschäften neuen Aften, Listen, Verzeichnissen und Milzbrandbazillus während seiner Tätigkeit als Streisphyfikus in leuchtende Form gefunden, die nach dem strahlenden Kleinod der mußten Hunderte von Wollstein anstellte. Im Jahre 1876 war toch damit zum Abschluß Freya als" Brinsinga“ bezeichnet wurde. In den Weltmeeren, deren Büchern angelegt und Taufende von neuen Formularen usw. ent­Räume unterhalb einer Grenze von 500-600 meter liegen, in die worfen werden. Das alles macht den beiden Herren Beamten so gekommen und er wandte sich mit seinen Resultaten an den Breslauer Botaniter Ferdinand Cohn , der sich um die Bakteriologie nie ein Strahl der Sonne bringt, handelt es sich nicht um eine viel Arbeit, daß noch auf Jahre hinaus an eine pünktliche Erledi. fehr große Verdienste erworben hatte und der auch schon ein einzelne Spezies, die leuchtet, sondern alles, was dort freucht und gung ihrer Obliegenheiten nicht zu denken ift.(„ Simpliciffimus".) Jahr früher die Vermutung ausgesprochen hatte, daß sich in den fleucht, fann leuchten. Selbst das farbige Licht fehlt hier nicht: Milzbrandkulturen Dauersporen finden lassen würden, durch welche prachtvolles Ultramarinblau, Himmelblau und Rubinrot sind ver­treten. Daraus, daß vom Grunde des Meeres alles leuchtend und die Fortpflanzung der Bakterien erfolge. Gerade diese Sporen aber sichtbar wird, erklärt sich auch die extreme Entwickelung der Augen- Vorträge. In der Urania findet am Dienstag, den hatte Robert Koch aufgefunden. Er kam am 30. April 1876 nach bei so vielen Tieffeefischen. Die Leuchtkraft des Organismenlichts 31. Mai, abends 8 Uhr, anläßlich des V. internationalen Ornitho Breslau und wiederholte dort im Pflanzenphysiologischen Institut logen- Stongresses ein Festvortrag Lebende Bilder aus der bis zum 3. Mai die in Wollstein betriebenen Versuche in Gegenwart wird auf 150 Normalferze geschätzt. der Breslauer Biologen. Der Eindruck, welchen Kochs Demonstration Bom Nährwert der Pilze. Der vielfach gehegten und immer heimischen Tierwelt" statt, in dem Dr. Heinroth u. a. auch die finematographischen Zieraufnahmen der Gebrüder Stearton vorführen auf die Teilnehmer machte, war tief und nachhaltig. Ferd. Cohn wieder verbreiteten Behauptung, daß die eßbaren Pilze„ an Nähr- und den Gesang der Vögel auf dem Grammophon zu Gehör das Pathologische Institut wert dem Fleische gleichzustellen" seien, jedenfalls aber alle anderen bringen wird. mit der Nachricht, die Sache von Koch jei richtig und Vegetabilien an Nährkraft übertreffen, tritt Prof. Dr. Hans Schinz , höchst interessant". In der Voltsoper werden unter Vermittelung des Es folle einer ber Bathologen hinüber der Direktor des Botanischen Gartens in Zürich , im Jahres- Rechtsschußbureaus der Bühnengenossenschaft Berhandlungen ge fommen und sich selbst überzeugen. Der Leiter des Patho- bericht seines Instituts nachdrücklich entgegen. Er stellt die bisher pflogen, die zur Zurücknahme der Kündigung und zum Wieder logischen Instituts Julius Cohnheim ging selbst in die bekannten chemischen Untersuchungen zusammen, aus denen botanische Anstalt, und als er wiederfam, fagte er zu seinen unter anderem einen dürften. hervorgeht, daß der Steinpilz nur engagement der meisten der 16 engagierten Schauspieler führen Assistenten:" Nun lassen Sie alles stehen und liegen und geben geringen Nährwert besigt, weil der hohe Wassergehalt den Die Friz Reuter Ausstellung, die zum 100. Ge­Sie zu Stoch; der Mann hat eine großartige Entdeckung gemacht, wirklichen Eiweißgehalt auf ein Minimum herabdrückt. und zwar alles aus fich heraus, ohne andere wissenschaftliche Unterliche experimentelle Feststellungen wurden hinsichtlich der Aus- eröffnet werden soll, wird durch die Hauptstationen von Reuters burtstage des plattdeutschen Humoristen im Berliner Künstlerhaus stügung. Dabei ist die Sache völlig eraft und absolut fertig. Ich nutzbarkeit des Champignons gemacht. Dazu kommt noch als Leben und Schaffen führen. 1. a. werden viele Manuskripte von halte sie für die größte Entdeckung auf dem Gebiete der Mikro- weiteres Hindernis für eine sehr ausgebreitete Anwendung von ihm und seinen Beziehungen, Ausgaben seiner Werke, die Reuter­Drganismen." Bon da ab datierte Kochs Ruhm, und er hat be- Bilzgerichten, daß es nach Ansicht des Hygienikers R. H. Saltet Literatur, Porträts, Stizzen von seiner Hand, Möbel, Urkunden aus­kanntlich dann die höchsten Erwartungen noch übertroffen. " den meisten Menschen unmöglich sein dürfte, öfters eine nur Das Licht in der Meerestiefe. In einer intereffanten Arbeit einigermaßen ins Gewicht fallende Menge von Schwämmen bei gestellt sein. Prof. St. Th. Gaeder, der Veranstalter der Ausstellung von ( Berlin W., Genthiner Straße 15), bittet die Besizer zweckdienlichen über die räumliche Verbreitung des Lichtes und das Sehen der einer Mahlzeit zu verzehren". Augenblicklich sind wieder im Züricher Materials um freundliche Ueberlajjung. Tiere, die Profeffor v. Michel in der Deutschen Revue" veröffent- Bolytechnikum neue Ünterfuchungen über den Nährwert der Bilz Zum Tode Robert Koch 8. Dem großen Forscher licht, werden auch die Lichtverhältnisse in den Meerestiefen eingehend forten im Gange. In jedem Falle aber ist nach Professor Schinz werden in der ganzen Welt ehrende Nachrufe gewidmet. In der erörtert. In 483 Meter Tiefe it in Waffer bei Zenithstand der die Ueberzeugung begründet, daß den Bilzen vorläufig nur die Rolle italienischen Deputiertenkammer gedachte am Montag Profeffor Sonne das Licht bis zu bem des Wollmondes, bas sich zu ihm eines Genußmittels, aber nicht eines Bolksnährmittels zuerkannt Castellino des Hinscheidens Kochs, rühmte seine großen Verdienste wie 1: 569 500 berhält, abgeschwächt. In 896 Meter Tiefe würde werden kann. um die Wissenschaft und die Menschheit und schilderte die Wichtig­noch die Lichtstärke des Sternes Capella, die sich zu der der Sonne feit seiner Entdeckungen. Präsident Marcora gab dem Beileid der wie 1: 555 760 millionen verhält, vorhanden sein. Durch Ver Hat alles feinen guten Grund. In 8. rügte in Kammer an dem Tode des großen Gelehrten Ausdruck, den er als fentung photographischer Platten im Mittelmeer wurde festgestellt, einer Stadtverordnetenversammlung ein Stadtverordneter, daß der hervorragenden Wohltäter der Menschheit pries.( Lebhafte Zu­daß sie noch in 500-600 Meter Tiefe affiziert wurden. Bei den Kalkulator und Registrator X. fortwährend mit Arbeiten im Rück- stimmung.) Im Namen der Regierung schloß sich Ministerpräsident angeführten Zahlen wird indeffen von der Voraussetzung aus ftande sei. Luzzatti den Beleidskundgebungen an. Montag nachmittag fand gegangen, daß die Verhältnisse der natürlichen Gewässer gleich Der Herr Registrator und Kalkulator ist mit Arbeiten über die Feuerbestattung Sochs in Baden- Baden statt. denen des destillierten Waffers feien: die Zahlen sind also zu laftet, meine Herren!" sagte der Oberbürgermeister. Es empfiehlt Ein Freiligrath Denkmal foll in Rolandsed hoch gegriffen, da das Meer eine Reihe von Sintstoffen enthält, sich, die Regiftratur- und Kalfulaturgeschäfte zu trennen, also eine am Rhein errichtet werden. Am 17. Juni, dem Tage der hundertsten durch die das Licht viel stärker ausgelöscht wird. Im allgemeinen neue Stelle zu schaffen." Biederkehr feines Geburtstages, hoffen die rheinischen Honoratioren fann man annehmen, daß die Wassermassen, die unter einer Grenze Die Herren Stadtverordneten erhoben diese Anregung zum Be- den Grundstein zu legen. Sie finden nämlich, daß Freiligrath bon 400-500 meter liegen, fein fosmisches Licht mehr erhalten, schluß. ein trefflicher Sänger und ein brauchbarer Gegenstand patriotischer also dunkel sind. Nun haben aber die neueren Forschungen ergeben, Fünf Jahre später bemängelte derselbe Stadiberordnete, daß Festreden fei. Den Freiheitsfänger und Revolutionär estamotiert daß in der Tiefe des Meeres die Zahl der Drganismen, die selbst weder Kalkulator X. noch Registrator. ihre Arbeiten rechtzeitig man dabei ganz einfach nach berühmten Mustern.

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Humor und Satire.

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