nur einen einholen und festnehmen. Der Verhastete ist ein wohnungs- loser Kutscher Alfred Wussow. Schöneberg . Falsche Zweimarkstücke wurden gestern hier in Umlauf zu setzen versucht. Vormittags erschien in einem Papiergeschäft in der Kyff- häuserstraste ein großer hagerer Mann mit dunklem Schnurrbart und schwarzem Gehrockanzug bekleidet und verlangte eine Leitung; als er dieselbe bezahlte, richtete er die Frage an die Geschäftsfrau, ob ihm etwas Silbergeld in Gold umgewechselt werden könnte Dieses wurde bejaht. Darauf zählte der Kunde fünf Zweimarkstücke auf. Die Geschäftsfrau machH die Entdeckung, daß die Geldstücke aus Blei waren, auch war die Prägung des AdlerS eine ungeschickte. Als der Betrüger hierauf aufmerksam gemacht wurde, raffte er die auf dem Tische liegenden Falsifikate zusammen und verschwand schleunigst. Der saubere Patron dürste sein Handwerk noch weiter fortsetzen. Die Zweimarkstücke tragen daS Münzzeichen A. Steglitz. Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins hatte nach einem beifällig aufgenommenen Vortrag des Genossen Piek über:„Unsere Taktik" eine reiche Tagesordnung zu erledigen. Zum Punkt Vorstands Wahlen wurden folgende Posten neu reip. wieder besetzt: erster Vorsitzender: Alfermann, zweiter: Paul Mohr; erster Schriftführer: Blechlchmidt, zweiter: Lindemann; erster Kassierer: Höhn; Bei- sitzer: Genossin Babinski; Revisoren: BabinSki, Krug und Spindler. Die Wahlen des zweiten Kassierers und der Kommissionen wurden bis zur nächsten Versammlung vertagt. Als Delegierte zur Kreis- generalversammlung wurden nominiert: Neue, Alfermann und Blech- schmidt, desgleichen zur Verbandsgeneralversammlung: Okonski, Alfermann und Winkler. Ein Antrag deS Vorstandes, von einer größeren Veranstaltung im„Birkenwäldchen" wegen verschiedener Mißstände vorläufig abzusehen, wurde an dem Vorstand zurück- verwiesen. Den Delegierten zur Verbandsgeneralversammlung wird auf den Weg gegeben, die Aufnahme eines Machnowschen Inserates in den„Vorwärts" zur Sprache zu bringen. Dem scheidenden langjährigen ersten Vorsitzenden Krause widmet nach einigen Jnternas Genosse Leimbach unter Zustimmung der Versanmrlung einige Worte der Anerkennung für seine bisherige Opferwilligkeit. Tempelhof . Wie bürgerliche Gemeindevertreter ihr Amt ausüben. Die letzte Sitzung der Gemeindevertretung war eine halbe Stunde nach dem festgesetzten Termin noch nicht beschlußfähig. Hinausschieben wollte man aber diesmal nichts und so sandte man den Kastellan aus, um die Gemeindevertretcr an ihre kommunalen Pflichten zu erinnern. Nach einiger Zeit kam dieser zurück und verkündete, daß Herr Nasche kommen werde. Herr R. ist bei den letzten Wahlen zwar hinaus- �ewählt worden, hat aber infolge Ungültigkeitserklärung der drei Sozialdemokratischen Mandate sein Mandat noch inne. Nach Erscheinen dieses Herrn konnten die Mitteilungen und Vorlagen zur Kenntnis genommen und„genehmigt" werden; von einer wesentlichen Debatte war keine Spur. Wenn schon bei einer öffentlichen Sitzung der Kastellan im Dorfe die Vertreter zusammentrommeln muß, wie mögen dann erst die„Kommissionen" ihre Arbeiten erledigen? Die Kosten für die durch die Erweiterung deS Kirchhofes sich notwendig machenden Planierungsarbeiien in Höhe von 2600 M. wurden bewilligt.— Zur Klage der Genossen Schmidt, Müller und Franz wegen des Beschlusses der Gemeinde vom 14. April betr. Ungültigkeitserklärung ihrer Mandate sollte die Gemeinde einen Ver- treter bestellen. Die Gemeindevertreter aber machten hiervon keinen Gebrauch, sondern überlassen es ihrem Vorstande, der für die Gültigkeit der Wahlen stimmte, zu retten, was zu retten ist. Selbst die Herren Radbruch und Trenner, die sich für die Ungültigkeits- erklärung ins Zeug legten, fanden hierzu nicht den Mut. — Die Normen für die Gewährung von Freistellen an den höheren Lehranstalten wurden generell dahin abgeändert, daß, wenn aus einer Familie drei Kinder in die höhere Lehranstalt gesandt werden, das- jenige Kind eine Freistelle erhält, für welches das niedrigste Schul- geld bezahlt werden würde.— Daß in dem königstreuen Dorf- Parlament anläßlich des 2ö. Stiftungsfestes des hiesigen Krieger- Vereins ein Bild im Werte von 87 M. ohne Debatte bewilligt wurde, braucht nicht besonders erwähnt zu werden. Zur Sicherheit der ver- traglichen Rechte sowie der Vereinfachung der Geschäftsführung halber stellte die Terraingesellschaft Berlin und Vororte eine Generalkaution von 187 000 M., welche als Hypothek auf einem Grundstück eingetragen wurde.— Da es an der Zeit ist, die Albrcchtstraße neu auszubauen, wie überhaupt den ganzen dortigen Ortsteil anbaufähig zu machen, mutz in der Moltkestraße eine Regenwasserleitung geschaffen werden. Die Kosten im Betrage von IS 800 M. wurden bewilligt.— Nach- dem die Vertretung noch von der Vergrößerung deS Pferdebestandes Mitteilung erhalten und sich noch vom Pferdekauf unterhalten hatte, gab der Vorsteher zu, daß sich die Unterhaltung deS PferdebestandeS durch die Gemeinde sehr gut bewährt habe. Warum nimmt man nicht auch andere Zweige der Verwaltung in eigene Regie? Mariendorf . Wie wenig die Kirche bei Beerdigungen Andersgläubiger Pietät walten läßt, haben wir erst kürzlich an einem Vorkommnis auf dem hiesigen der Kirchengemeinde gehörenden Friedhofe gezeigt. Bei einem vor ein paar Tagen stattgefundenen Begräbnis hat sich ein ähnlicher Vorgang wiederholt. Als der Vorsitzende deS hiesigen Wahlvereins bei der Kranzniederlegung die üblichen Widmungsworte am Grabe sagen wollte, wurde er in barschem Tone vom Toten- >räber angefahren, daS Reden am Grabe zu unterlassen. Auch ver» angte dieser ganz überflüssiaerweise die Entfernung der roten Schleife am Kranze, die unser Genoffe bereits losgelöst in der Hand hielt. Durch ihre Intoleranz Andersdenkenden gegenüber ruft die Kirche natürlich in weiten Kreisen der Bevölkerung Empörung hervor, so daß die Zahl derjenigen, die heute bereits mit ihr gebrochen haben, ständig im Wachsen begriffen ist. Stralau. In der Mitgliederversammlung de» WahlbereinS referierte Genoffe Gebel über:„Arbeiterwohlfahrtseinrichtungen". Er schilderte den ganzen Werdegang dieser Einrichtungen und legte besonderen Wert darauf, der Versammlung vor Augen zu führen. daß die Unternehmer überhaupt nur dergleichen Einrichtungen treffen, um die Arbeiter an sich zu fesseln, damit sie dadurch um so mehr ausgebeutet werden können. Zum Schluß forderte er die Genossen auf, recht rege für die Partei und Gewerkschaft zu agitieren. Unter Vereinsangelegenheiten nahm die Versammlung einen Vorschlag des Genossen Wessel, von dem Ueberschuß der Mai- feier 100 Mk. für die ausgesperrten Bauarbeiter zu bewilligen, einstimmig an. Nachdem das Komitee für da? Sommervergnügcn gewählt war, gab Genosse Rausch den Bericht von der Gemeinde- Vertreterkonferenz deS Kreise». Zum Schluß erstattete Genosse IWessel den Bericht über die Vorarbeiten zur Gründung eine» Vereins Jugendheim, wozu sich schon eine ansehnliche Zahl Mit- glieder gemeldet haben. Ober-Schöneweide. Die Leiche eines etwa 18jährige« jungen Manne?, die eine Schußwunde in der Schläfe aufwies, wurde vorgestern in der Muhl- Heide aufgefunden. Neben dem Toten lag eine geladene Browning- Pistole, während sich eine zweite in seinen Taschen vorfand. Der Selbstmörder trug einen grauen, mit den Buchstaben A. D. gezeichneten Schlapphut. Niederlehme. Nächtlicher«rand dreier Kähne. Drei auf der Dahme ankernde. mit Kalk schwer beladene Kähne schöpften vorgestern nacht Wasser. wodurch der Kalk zu brennen anfing. Nur zwei Kähne konnten ge- löscht werden, das dritte Boot sank mit einer Ladung von ItOV Zentnern in die Tiefe.. I Spaudau. lieber die Behandlung, die dem hiesigen Arbeiterturnverein durch den Magistrat und die Stadtverordnetenversammlung widerfährt, protestierten die Arbeiter Spandaus am Dienstag, den 31. Mai, in einer sehr stark besuchten öffentlichen Versammlung bei Wöhle, Havel - straße 20. Der Stadtverordnete Genosse Pieper gab zunächst einen Bericht über den 7. Ausschuß. Anschließend daran geißelte er mit scharfen Worten das Verhalten des Magistrats und der Stadtverordnetenversammlung gegenüber den Vereinigungen, die irgendwie mit der Sozialdemokratie in Verbindung stehen könnten, insbesondere gegenüber dem Arbeiterturnverein, der nun schon einen monatelangen Kampf mit den hiesigen Behörden um Mitbenutzung der aus städtischen Mitteln erbauten Jubiläumsturnhalle führt. Genosse Pieper erntete mit seinen Ausführungen rauschenden Bei- fall. Hierauf sprach Genosse Fr. Gent -Berlin über das all- gemeine Verhalten der Behörden den Arbeitervereinigungen deren Fortkommen sie mit den verschiedensten ftteln zu erschweren versuchen, jedoch immer mit entgegengesetztem Erfolg. Zum Schluß seiner Ausführungen be- leuchtete er noch an einem besonders krassen Beispiel die mangel- hafte Geschäftsführung des Magistrats. Der hiesige Arbeiter-Turn- verein hat gegen ein jährliches Fixum einen Platz von der Stadt als Turnplatz gepachtet. Am 2. April er. erging eine Aufforderung an den Vorsitzenden des Vereins. die Kosten der Beleuchtung zu bezahlen. Drei Tage darauf beglich auch der Vorsitzende personlich die Rechnung. Am 19. April und 6. Mai bekam derselbe trotzdem nochmalige Aufforderungen, doch nun endlich die BeleuchwngS- kosten zu bezahlen. Auf eine schriftliche Erklärung des Borsitzenden ist bis heute noch keine Antwort eingegangen. UebrigenS nützt den Turnern die Beleuchtung nichts. da dieselbe gar nicht in Ordnung ist und auch für dieselbe trotz mehnnaliger Aufforderung nichts getan wird. Nach einer regen Diskussion, an der sich die Genossen Pieper, Reichert und Schubert beteiligten, gelangte folgende Resolution einstimmig zur Annahme: „Die heute den 31. Mai er. im Restaurant Volksheim tagende Protestversammlung erhebt nach Entgegennahme der Referate auf daS entschiedenste Protest gegen die Behandlung, die die Stadt- verordneten und der Magistrat der freien Turnerschaft Spandau ? zu- teil werden lassen. Die Versammelten verlangen, daß die aus städti- scheu Mitteln gebaute Jubiläumsturnhalle auch den Arbeiterturnern zur Verfügung gestellt wird._ Jugendveranstaltungen. Lichtenberg -Friedrichsfelde . Am Sonntag, den 5. Juni, findet ein Ausflug nach Hirichgarien, Restaurant Ravenstein , statt. Treffpunkt mittags pünktlich 1 Uhr am Bahnhos Lichtenberg-FriedrtchSselde. Von hier gebt eS zu Fuß nach Bahnhos Kietz-RummelSburg und alsdann mit der Bahn bis Köpenick . Am Endpunkt« der Waidpartie finden geineinsame Spiele im Waide statt. DaS Fahrgeld für Hin- und Rücksahrt kostet 29 Ps., Kaffee 15 Ps. Die Jugendlichen werden ersucht, zahlreich an dem Ausfluge teilzunehmen und die Liederbücher mitzubringen. VcrmifchtCQ. BtntQvcrfdyxviegcnhcit Unserem Dortmunder Parteiorgan wurden zwei Briefe zum Wdruck zur Verfügung gestellt, von denen der erste lautet: Dortmund , den 1». Mai 1910. An die Königliche Staatsanwaltschaft ' Dortmund . Den Herrn Königlichen Staatsanwalt möchte ich in nach- stehender Sache ganz ergebenst um Auskunft gebeten haben: Im Februar v. Js. bin ich von einem Kriminalbeamten in dienstlicher Ausführung seines Berufes in meiner Werkstatt u m zwanzig Mark angepumpt worden und versprach mir derselbe, diesen Betrag in Raten zurückzuzahlen. Da ich aber bis heute auf die ihm geliehenen 20 Mark noch leinen Pfennig wiedererhalten habe, und ich den Namen de? betreffenden Beamten nicht kenne, so bitte ich um Benach- richtigung, wie der Kriminalbeamte heißt, der im Februar v. IS. das Protokoll in der Sache Alteköster contra Linnhoff geführt hat. Dieser Beamte war eS, dem ich den Betrag geliehen habe. Im voraus sage ich Ihnen für die freundliche Auskunftserteilung meinen ergebensten Dank. Mit größter Ergebenheit (Unterschrift.) Da» zweite Schreiben ist die Antwort auf diese höfliche An- frage: Der Erste Staatsanwalt. I. I. 545— 09. Auf Ihre Eingabe vom 10. Mai 1910. Die Nennung des Namens des betreffenden Beamten lehn« ich ab. Friedheim. Eine kurze und deutliche Antwort. Vielleicht wäre«S aber doch besser gewesen, wenn der Herr Staatsanwalt hinzugefügt hätte, warum er die Namensnennung des pumpenden Kriminal- beamten ablehnt. Vielleicht löst eine Beschwerde an die vor» gesetzte Behörde dem schweigsamen Herrn die Zunge., Folgenschwerer Schiffsznsammenstost. DaS englische Kriegsschiff„Wasp" ist in der Nacht zum Mittwoch während einer Uebungsfahrt auf der Höhe von F a l m o u t h mit einem Fischerboote zusammen- e st o ß e n. DaS Boot wurde von dem Kriegsschiff durch» hnitten. sank sofort und fünf Mann seiner Be- satzung ertranken._ Automatische Verkaufsläden. Thomas A. Edison , der große Erfinder, geht mit der Absicht um, automatische Verkaufsläden zu etablieren, wo der Käufer alle Arten Lebensmittel sowie Kohlen, Holz und dergleichen von Einwurstnaschinen beziehen kann. Wie die„New Aorker Handels» zeitung" schreibt, hat er die bezüglichen Maschinen bereits konstruiert. Dieselben sind größtenteils auf Käufe für je 5 Cent berechnet, sollen aber dem Käufer ein größeres Quantum liefern, als er jetzt für diesen Betrag erhalten kann. Edison ist außerdem noch mit der Konstruktion einer Akku m u l a t o r e n- B a t t e r i e und mit dem Zementguß-Hause beschäftigt, welches in sechs Tagen für 1200 Dollar hergestellt werden soll. Mit beiden Projekten ist er so ziemlich fertig und wird dann, wenn sich nicht vorher jemand hier- für findet, den ersten automatischen Verkaufsladen selbst eröffnen. Die Teufelsaustreibung in Paderborn . In Paderborn wurde vor kurzem durch Kapuzinerpatres eine sogenannte heilige Mission, bestehend aus Andachten. Predioten. Messen, Beichten, abgehalten, an der die gesamte katholische Bevölkerung teilnahm. Nicht gerade sehr geschmackvoll wird diese« Ereignis jetzt in einem.Gedicht' gefeiert, da» für 10 Pfennig in allen Papierhandlungen Paderborns käuflich ist. Hier nur einige Proben daraus: So ist denn nun die große Schlacht geschlagen Und diese Stadt, sie war da« KampfeSfeld; E» galt den Satan und sein Heer verjagen. Viel heiße Kämpfe gab'S in diesen Tagen. Kaum schaute heiß're jemals wohl die Welt; DeS Satans Macht ist übergroß auf Erden—— Darum ward diese Geistesschlacht geschlagen. Erprobte Feldherrn haben treu geführet DaS Heer zum Kampfe gen des Teufels Macht, Nun fortgetrieben ward mit Schmach und Schande Der Feind aus jeglichem Versteck hinaus, Der Lueifer mit seiner Teufelsbande, Sein Käme schon erfüllt die Brust mit Trau». Held Michael mit deinen Enzelscharen, Woll' vor der Teufel Rückkehr uns bewahren! Auch unsre Hirten, die sie uns gesendet, Zum Kampfs riefen gen der Wölfe Heer . usw. usw. Es scheinen unter den Frommen w Paderborn ja recht erbauliche Zustände zu herrschen, daß eS sich als notwendig erweist, so gewaltige Schlachten wider der Sünde Heer zu schlagen. Die schwarze Armee in Belgien . Den wesentlichsten Fortschritt unter dem 26jährigen klerikalen Regime in Belgien verzeichnen die— Klöster. Im Jahre 1846 zählte Belgien „bloS" gegen 800 Klöster bei einem Geistlichenstand von 11 968 Personen. Im Jahre 1880 stieg die Zahl der Klöster auf 1500, die der Nonnen und Geistlichen auf etwa 25 000. 1900 war die Zahl der Klöster bereits aufS doppelte angewachsen und die Kopfzahl des Klerus auf beinahe 45 000 gestiegen. DaS fran- zösische Trennungsgesetz hat Tausende von Angehörigen französischer Orden nach Belgien getrieben und heute wird die Zahl der schwarzen Armee nicht weit von 60 000 sein l Obgleich man nach den üppigen Subventionen, mit denen die klerikalen Regierungen die Klöster be» denken— sie haben ihnen im Laufe der Jahre 135 Millionen Frank für Schulzwecke usw. bewilligt— glauben möchte, daß der belgische Klerus am Hungertuche nagt, zeigt selbst die offizielle Statistik, daß die Klöster über Millionen und aber Millionen ver» fügen. Der Wert der Immobilien der Kongregationen beziffert sich nach der amtlichen Statistik auf 615 Millionen Frank, das bewegliche Gut, Kunstgegenstände usw. auf 310 Millionen Frank und ihr Grundbesitz auf 130 Millionen Frank Summa Summarum auf eine Milliarde 55 Millionen Frank! Daß sich auch in diesem von Klostermauern umzingelten Lande der Geist des erwachenden Proletariats regt, zeigt, wie viel gesunde, nicht zu vernichtende Kräfte in der Volksseele leben. Kleine Notizen. Durch ein Glasdach gestürzt. In den Adlerwerken in Frankfurt a. M. stürzte am Mittwochnachmittag der Maurer Stammler bei seiner Arbeit durch ein Glasdach. Aus etwa 10 Meter Höhe fiel er in den Hof hinab; er ist seinen Verletzungen im Kranken- hause erlegen. Der Verunglückte hinterläßt Frau und zehn Kinder. Durch Explodieren einer Petroleumlampe wurde in Wiesbaden die Kleidung eines Dienstmädchens in Brand gesetzt. DaS Mädchen rannte vor Schmerzen die Treppen hinauf und stürzte sich auS dem zweiten Stockwerk auf den Hof hinab. Wenige Stunden nach der Einlieferung in das Krankenhaus starb die Unglückliche. Erdbeben in Serbien . In Kragujewatz wurde in der Rocht zum Mttwoch ein Erdbeben verspürt. Die Erschütterungen zogen sich von Norden nach Süden. DaS etwa fünf Minuten dauernde Beben hat keinen nennenswerten Schaden an» gericktet. 29 Todesurteile. DaS Kriegsgericht in Petersburg fällte am Mittwoch das Urteil über eine Räuberbande, die beschuldigt wird, 38 räuberische Ueberfälle und mehrere Raubmorde verübt zu haben. 29 Angeklagten wurden zum Tode verurteilt und 18 frei» esprochen. Gegen verschiedene Angeklagte wurden Ge» ängniS st rasen ausgesprochen. Beraubtes Kloster. Im Kreise Slawjanoserbek(Rußland ) wurde von unbekannten Tätem ein Kloster beraubt. Durch die Ex» plosion einer dabei geworfenen Bombe wurde die Wohnung de? Abtes beschädigt. Ein Mönch wurde getötet, der Abt wurde schwer verletzt und ein Priester kam mit leichteren Ver« letzungen davon. Smgegangene Druchrchnftcn. Hat der Jesus des Evangelium» wirklich gelebt? Eine AM. wort an Prof. Dr. Jülich er. Bon Prof. Dr. P. Jensen.— Frankfurt a. M. Neuer Franllurter Verlag. 59 Pf. BerzeichniS von Sommerwohnungen im Erzgebirge . 1919. Zusammengestellt vom Preß- und VerkehrSauSschuß. 19 Ps.—» Srasert Verlag, Annaberg t. Erzgeb. IS. Jahresbericht deS ArbetterserretartatS und«efchäft», bericht des Gewerkschaftsvereins München 1909. 12S Seiten.— Selbstverlag. Jahrbuch für 1999 de» Zentralverbande» aller t» be» Schmiederet beschäftigten Personen. 169 Seite». Selbstverlag in Hamburg . Gewerbeordnung für das Deutsche Reich nebst dem lkwderschutz» gesetz und dem Gesetz velr. Beschlagnahme deS Arbeitslohnes. 1,29 M.— Gesetzverlag L. Schwarz u. Comp., Verlin S. 14. Christians Heimreise. Komödie von H. v. HosmannSthal. 169 Seite» S. Fischer. Berlin . Bülowstr. 99. Die Kirche und die ihr entfremdeten«rbettennaffe«. Bon P. W. Kötzschte. 59 Ps.- C. L. Ungelenk. DreSden-A. n roltterungSübersicht vom 1. Juni 1910. morgens» Uhr. h .52 B)=i Swtnemd« erlin a K üncheo Wien Vetter 755 WSW 755 WSW 757 SW 758 SW 769« 759 S 5 wolkig 5 bedeckt 2wollenl 4 heiter 2 wolkig 1 heiter i»K üb ti ** Ctattonta aranda | I L& 747 S» rSburg 755SSW Seilitz Werdern Part« 75t S 748 WS« 758 SS« 2Neb«I 2 bedeckt 5 bedeckt 2 halb bd. 6 11 12 2 bald 66, 1» Ä i i «etterprognoie für Donnerstag, den 2. Juni 1910. Ziemlich warm, vielfach heiter, aber veränderlich bei mäßigen sudwest« lichen Winden, etwaS Regen und Gewitterneigung. Berliner ««tterburea». stvasserstands-Rachrtcktte» her LandeSanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Benmet Wetterbureau. Wasserstand Kemel , TUM Pregel, Jnsterburg Weichsel. Thoru Oder, Rattbor „«rossen , Frankfurt Warthe , Schrimm , Landsberg Netze, Bordamm Elb«, Leitmeritz , Dresden „ varbtz , Magdeburg Wasserstand Saale . Srochlltz Havel. Spandau ») v, R-tbenow«) Spree. Epremberg'j , BeeSkow Weser. Münden Minden Rhett», MaximUtanSau , Kaub » Köln Neckar, Hellbronn Main. Wertheim N o I e l. Trier i) 4. bedeutet Such».— Fall, Unterpegel. Smkkaften der Redahtion. *1« InrlftlfdK«prechfwa», stnde» Ltndeaftr» tze Re. 99. dter Trepv«» Fabrttudl—. wochintSglich von»>/, et» 7llt—. »o«. Jeder Slufraae ist»to vuchftab» and»in« Zabl al« vtertzetche» beizufSaen. vrtefliche Antwort wird«t»,«tritt,«tlige Srage«-rag« man in der evrr<bfw°de vor. . dorn abend» man------- O. M. 89. 1. und 2. Denn es martt' da» heißt um einen ohne behö marktähnlichen Berkebr handelt, müssen schaffen. Handelt eS sich um einen mit veqorouim'r«vrirrvnew-— v Markt, so bedürfen Sie keines WandergewerbelcheinS nach§§ 65, 64 der Gewerbeordnung. 8. Gemeindeverwaltung Tempelhof . 4. Ja, aber erst nach Abmeldung de» Gewerbes.— Weise 8. Die Steuer muß gezahlt werden.— G. 1. 15. Da» Deutsche Volkslied: Wien , jährlich 6 M..
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