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Nr. 127. 27. Jahrgang.

3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Partei- Angelegenheiten.

Briz- Buckow . Sonntagnachmittag 6 Uhr findet bei Klein, Budow, Chauffeeftr. 12, eine öffentliche Versammlung statt. Tages ordnung: 1. Bortrag der Genoffin Frau Berta Lungwiz über" Die Frau im politischen Kampfe." Diskussion. Verschiedenes. Sonntag früh 8 Uhr: Handzettelverbreitung. Der Vorstand. Stralau. Am Montag, den 6. Juni, abends 8%, Uhr, findet bei Schmidt, Markgrafendamm 6, die Mitgliederversammlung des " Vereins Jugendheim" statt.

Da wichtige Beschlüsse zu erledigen sind, werden sämtliche Mit­glieder sowie auch Parteigenossen, welche es werden wollen, ersucht, zu erscheinen.

Herzfelde . Sonntag, den 5. Juni, nachmittags 2 Uhr: Deffent­liche Versammlung für Frauen und Männer im Restaurant Wachtel­burg zu Hennikendorf. Tagesordnung: Der Kampf der Arbeiter um Freiheit und Recht." Referent: Reichstagsabgeordneter Artur Stadthagen.

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Die Berliner Genossen, welche nach hier einen Ausflug machen, werden ersucht, an dieser Versammlung teilzunehmen. Die Bezirksleitung.

folgende befanden: " In kurzer Zeit wird eine von mir verfaßte Broschüre er scheinen, mit dem Titel Der Attentäter" und an alle Gelehrten

Freitag, 3. Juni 1910.

Hierselbst stellte es sich nicht nur heraus, daß der Revolver un- nach wie vor fertigte Herr Voigt die Unterstützungsempfänger in geladen, sondern daß Eieriveiß unzweifelhaft geistesgestört war, feinem offenen Laden ab, unbekümmert darum, daß zwischendurch denn er behauptete, daß er das Attentat" nur begangen habe, um seine Kunden kamen, die das mit ansehen konnten. Wir glauben zu feine Erfindung auf dem Gebiete der Wissenschaft bekannt zu machen. Die Schraube, die an dem sogenannten Appart Wissen wissen, daß dem Chef des Armenwesens unserer Stadt teine schaft noch fehle, befände sich in seinem Besitz". Er hätte Dr. Wille der Kritiken des Vorwärts" an der von ihm geleiteten Verwaltung das Manuskript einer Broschüre darüber geschickt und keine Ant- entgeht. Wir stellen fest, daß unfere damalige Mitteilung über den wort erhalten. Ein paar Tage später schidte Gierweiß an Hoff- Empfangsraum" des Armenpflegers Voigt nicht zu einer Be­mann einen vier Attenseiten umfassenden, mit der Schreibmaschine feitigung jenes von uns gerügten Unfugs geführt hat. hergestellten Brief, in welchem sich unter anderen Säken auch Man wird uns fragen, ob ein Geschäftsmann, der als Armen pfleger Unterstützungen auszahlen muß, etwa an jedem Wionatsersten auf eine oder zwei Stunden seinen Laden schließen soll, Nein, das soll er der Welt versandt werden. In dieser Broschüre wird haupt- um in seiner Wohnung die Armen abzufertigen. sächlich der Grund geschildert, was mich veranlagt hatte, einen nicht und das kann er auch nicht. Aber eben deshalb, weil er es sogenannten Mord an so einem Manne zu begehen, für welchen nicht kann, soll man die Auszahlung anderen Kommissions­ich, wie überhaupt für solche Gelehrten, schwärme. Ich gebe mitgliedern überlassen, die fein offenes Geschäft haben Ihnen die Versicherung, daß Herr Dr. B. Wille keine Zeile, also und ihre Wohnung hergeben können. Es ist überhaupt den Sinn meines Wertes nicht verstanden hat. Troßalledem bin bedenklich, die Unterstügungen durch Geschäfts­ich ihm nicht feindlich gesonnen. Es wäre mein voller und Leute auszahlen zu lassen. Arme fönnten leicht sich für heißester Wunsch, vor Ihnen, in Gegenwart noch einiger Ab- sozusagen verpflichtet halten, gegen ihre Neigung bei dem betreffenden geordneten, Berichterstatter und Gelehrten, mündlich Erklä­rungen über den Ausgang des Attentates abzugeben, und bitte Geschäftsmann sogleich Einkäufe zu machen. Festgestellt ist, daß bei höflichst mir Gehör zu schenken. Hochachtungsvoll der Attentäter dem Kaufmann Voigt tatsächlich ein Teil einer eben empfangenen Abraham Gierweiß, Meyerbeerstraße 9." Unterstügung sofort für entnommene Waren hingegeben wurde. Und derartiges vorgekommen sei. über den Kaufmann Buhlmann wird uns gesagt, daß auch bei ihm

Gussow( Kreis Teltow). Am Sonntag, den 5. Juni, nachmittags 3 Uhr, findet im Lokale des Herrn Schuft eine öffentliche Versamm- merken, daß nach Lage der Sache weder die Freireligiöse Gemeinde Diesen Brief übersandte Hoffmann der Behörde, mit dem Be­lung für Frauen und Männer statt. Tagesordnung: Der Klassen- noch Herr Dr. Br. Wille an der Verfolgung der Sache irgend tampf des Proletariats. Referentin: Frau Frida Wulff- Berlin . welches Interesse hätten, die Frau des pp. Gierweiß, die wieder­Diskussion. Nach der Versammlung gemütliches Beisammensein. holt bei Hoffmann gewesen wäre, nur wirtschaftlich durch eine Frauen und Männer! Erscheint in Massen zu dieser Versammlung. Ausweisung Gierweiß' als Ausländer unschuldig und ungerecht­Bezirk Oranienburg. Sonntag nachmittag 3%, Uhr findet für fertigt schwer geschädigt würde. Der erste Amtsanwalt teilte dann die Ortschaften Malz, Friedrichsthal , Glashütte, am 28. Januar 1910 mit, daß er zu einem Einschreiten gegen Fichtengrund und Umgegend eine öffentliche Ver- Eierweiß, das natürlich von keiner Seite beantragt war, nicht in Tammlung im Garten des Lokals von W. Neubertin Malz der Lage sei und das Verfahren gegen den Betreffenden einstelle. ( Schleuse) statt, in welcher der Genosse Reichstagsabgeordneter Wir können natürlich nur wünschen, daß im Interesse der Emil Eichhorn über die politische Lage in Preußen und Deutsch - unschuldigen Frau und ihrer Eristenz die Sache diesmal für den Land spricht. Parteigenossen, agitiert für Massenbesuch dieser Ver- Attentäter" ebenso glimpflich abläuft. fammlung. Die Bezirksleitung.

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belebten Straßen Berlins zu steuern, hat die städtische Schul­Rollschuhlaufen und Schule. Um dem Rollschuhlaufen auf den deputation folgende Verfügung erlassen: Der Polizeipräsident hat bereits wiederholt in öffentlichen Bekanntmachungen darauf hins gewiesen, daß die Nollschuhläufer sich auf den öffentlichen Straßen größere Beschränkungen auferlegen müssen, um Behinderungen des übrigen Verkehrs und Gefährdungen des Publikums zu vermeiden, und daß anderenfalls ein polizeiliches Verbot des Rollschuhlaufens eintreten müsse. Da die Bekanntmachungen den gewünschten Erfolg nicht gehabt haben und namentlich auch viele schulpflichtige Kinder auf Rollschuhen laufen, so nehmen wir auf Wunsch des In der gestrigen Situng der Straßenreinigungsdeputation lag Polizeipräsidenten Veranlassung, die Kreisschulinspektoren der Bericht über die Beseitigung der im letzten Winter nieder- ersuchen, die Lehrer der Gemeindeschulen zur entsprechenden Bes gegangenen Schneemassen aus den Straßen Berlins vor und was lehrung der Gemeindeschüler und Schülerinnen anzuweisen. Es muß fie gekostet hat. Die erste Schneeperiode dauerte vom 17. November im Interesse des öffentlichen Verkehrs und der Sicherheit der Roll­bis 3. Dezember vorigen Jahres, die zweite setzte am 25. Januar schuhläufer selbst besonders verlangt werden, daß die Kinder die dieses Jahres ein. Jusgesamt wurden in beiden Perioden verkehrsreichsten Straßen und Straßen mit Straßenbahnen gänzlich Wie steht es um die Löhne der Gemeinde- 274 908 Subikmeter Schnee beseitigt, was einen Kosten meiden, auf den übrigen Straßen stets die rechte Seite des Fahr­arbeiter? Wo bleibt die Erfüllung des Versprechens, daß aufwand von 344 605 M. erforderte. Durch Unternehmer wurden dammes benutzen, Kettenlaufen und das Befahren der Bürgersteige ihnen die Löhne allgemein aufgebessert werden sollen? Ueber abgefahren 221 634 Kubikmeter, durch Fahrzeuge der Riefelgüter gänglich zu unterlassen. Es ist zu wünschen, daß diese Regeln be den Antrag der sozialdemokratischen Frattion, 15 736 Stubikmeter, und durch die Arbeiter der Verwaltung wurden folgt werden, damit nicht die Auswüchse des Rollschuhlaufens den der dem Magistrat eine Auskunft auf diese Frage abnötigen 1180 Wagen gestellt werden. Verlangt wurden während der beiden für die Jugend gewiß niglichen Sport auf den öffentlichen Straßen 37 538 Stubikmeter beseitigt. Von den Unternehmern mußten täglich Polizeipräsidenten zu seinem Bedauern zwingen müssen, diesen auch will, wurde gestern verhandelt. Was Genosse Wehl zur Schnceperioden täglich 3000 Hilfsarbeiter. Die Zahl der sich gänzlich zu verbieten."

Berliner Nachrichten.

Aus der Stadtverordnetenversammlung.

angenommen.

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Die Empfangsräume" der Armenpfleger

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Die

,, Nur" ein Dienstmädchen.

te i tausgesetzt. Wenn in einem Haushalt etwas abhanden ge Ein Dienstmädchen ist leicht dem Verdacht der Unehrlich= tommen ist, so richtet in der Regel zuerst gegen das Dienstmädchen sich der Argwohnt. Dem Dienstmädchen traut man so etwas zu, und mit ihm wird meist kurzer Prozeß gemacht.

einen Diebstahl, der bei ihm verübt sein sollte, ohne weiteres zu­Einem Dienstmädchen hat auch ein Gelderheber der Stadt getraut und auf den Kopf zugesagt. Dem Gelderheber Herrn

Begründung vorbrachte, war ein so überzeugender Nachweis Meldenden betrug 1800, an die eine Lohnfumme von 73 261 M. der Notwendigkeit einer endlichen allgemeinen Lohn- gezahlt wurde. Nach einem statistischen Ausweis hat die Schnee aufbesserung für die Gemeindearbeiter, daß der ant- abfuhr in der Zeit bon 1890 bis 1909 die Summe von 6 876 575 W. mortende Oberbürgermeister Sirschner es vorzog, auf verschlungen. Davon entfielen als Lohnfumme auf die Hilfsarbeiter Einzelheiten lieber nicht einzugehen. Er begnügte sich 1917 736 M. damit, Der Aufnahme mehrerer Straßen in den Arbeitsplan wurde den mahnenden Ausführungen unseres Redners die kecke Behauptung entgegenzustellen, die durch die durch die zugestimmt. bie zugestimmt. Desgleichen der Weiterzahlung der Unterstützung bon jährlich 420 m. an den entlassenen Arbeiter Marks. Wirtschaftslage notwendig gewordene Erhöhung der Gemeinde- Unterstügung an den entlassenen Arbeiter Stleinschmidt wurde auf arbeiterlöhne sei schon vor zwei und drei Jahren vorweg- jährlich 240 m. reduziert, da er inzwischen eine Stelle bei der genommen worden. Von einer nochmaligen Aufbesserung Bach- und Schließgesellschaft erhalten hat, mit der ein Jahreseinkommen undhente, der im Hause Jüterbogerstraße 7 wohnt, hatte für die Gesamtheit der Gemeindearbeiter fönne, so fügte er von 960 m. verbunden ist. Der Versicherung der Mobilien der Maurermeister Herr Schmidt( Heimstraße 15), durch sein hinzu, teine Rede sein. So, nun wissen es die Arbeiter unserer der Verwaltung bei einer privaten Versicherungsanstalt wurde Dienstmädchen Fräulein R. die Kanalisationsgebühr zugesandt, die Stadt genau, was sie zu erwarten haben! Daß sie etwas anderes zugestimmt in Verbindung mit Verneinung der vom Magistrat ge- er als Hausbefizer zu entrichten hatte. Das Mädchen bekam einen erwartet hatten und nach früheren Erklärungen des Oberbürger- stellten Anfrage, ob sich die Gründung einer städtischen Versicherungs- Hundertmarkschein mit, übergab diesen dem Gelderheber, ließ sich meisters auch erwarten durften, setzte Genosse Hinge in einer anstalt empfehle.- Die Statistik der Disziplinarstrafen weist die den überschießenden Betrag herausgeben, nahm die Quittung in Erwiderung auseinander. Zu einer weiteren Debatte tam 3iffer von 25 Prozent auf, worunter jedoch die schweren Fälle Empfang und ging arglos nach Hause. Etwa zwei Stunden später es dann nicht mehr, und der Antrag unserer Genossen wurde nur 6 Prozent ausmachen. Die größere Mehrzahl der Fälle iſt kam Herr Mundhente in großer Gile nach der Heimstraße gelaufen, auf Quipätkommen beim Dienstantritt zurückzuführen. Zum Kon- flingelte erregt an der Wohnung des Herrn Schmidt und stürmte Die Versammlung darf nun einer Vorlage greß der Verwaltungen für städtische Straßenreinigung, der im August auf das öffnende Mädchen ein mit der Drohung, sie solle sofort zur Kenntnisnahme entgegensehen, in der der Magistrat wird 5. J. in Brüssel stattfindet, werden Herr Baurat Spalla, Subdirektor den Hundertmartschein herausgeben, der ihm fehle, eingestehen müssen, daß die Gemeindearbeiter Berlins wieder Serr Nobeling und Stadtv. Jakoby delegiert. Bugestimmt wurde andernfalls werde er Haussuchung vornehmen lassen. Fräulein St. mal durch den Stadtfreifinn in ihren Hoff- der Umwandlung der letzten sechs noch mit Pferdebespannung im war aufs höchste erschroden und beteuerte, keinen Hundertmarkschein nungen betrogen worden sind. Betrieb befindlichen Waschmaschinen in solche mit Motorbetrieb, und zu haben. Auch die in der Wohnung anwesende Frau Schmidt ver­Die Beratung der neuen Vorlage über die Lust barbie der Reklame dienen sollen. Als Gegenleistung wird der Unter- davon sein, daß das Mädchen, das von erprobter Ehrlichkeit sei, ihn der Anbringung von Spiegeln in den Kabinen der Bedürfnishäuschen, sicherte dem ungestümen Herrn Mundhente, es könne keine Rede feitssteuer nahm die zweite Hälfte der gestrigen Sigung nehmer das Selofettpapier liefern, wodurch der Verwaltung eine Er- bestohlen habe. Doch Herr Mundhente ließ sich nicht beruhigen und in Anspruch. Der Stadtkämmerer Steiniger führte das sparnis bis zu 2500 m. erwächst. Kind seines Geistes ein und empfahl es den Stadtverordneten blieb dabei, ihm fehle der Hundertmarkschein. Ihn trieb es, die Polizei zu holen, aber dann könnte ja das Mädchen inzwischen den mit der Versicherung, die Stadt brauche Geld und müsse Hundertmarkschein beseitigen. Um feine Sorge zu beschwichtigen, es natürlich da nehmen, wo es zu friegen sei. Genosse geben immer wieder Anlaß zu Klagen. Im Vorwärts" ist wieder- mußte aus einer Nachbarwohnung ein Unparteiischer herbeigerufen Heimann wies nach, daß es wie immer wieder in holt gerügt worden, daß z. B. Armenpfleger, die ein Ladengeschäft werden, der die vermeintliche Diebin zu bewachen hatte. Wie wenn erster Linie die minderbemittelten Schichten der haben, die Auszahlung der Unterstügungen einfach nicht schon die Anwesenheit der Hausfrau genügt hätte, zu ver­Bevölkerung sind, von denen man das Geld friegen" will. in ihrem Geschäftstotal vornehmen. Dieses Verhüten, daß das angeblich gestohlene Geld verschwände. Herr Mund­Das eben sei der Fluch aller indirekten Steuern, fahren ist bequem für die Geschäftsinhaber, aber es stellt die Be- beamten zurück, den er sich vom 85. Polizeibureau( Heimftr. S Henke lief davon und kehrte bald mit einem Kriminale daß sie nur dann etwas einbringen, wenn sie die Mafie dürftigen bloß, da sie von jedem zufällig eintretenden Käufer mitgebracht hatte. Wieder wurde dem Mädchen zugefeht, wiede treffen. Unser Redner geißelte in sehr wirkungsvollen beobachtet werden können. Die Veröffentlichungen durch den wurde gefragt und gedrängt, und als nichts herauszukriegen war, Ausführungen die Verteuerungspolitik des Magistrats, der Borwärts" haben die Folge gehabt, daß die Armendirektion ging's an ein eifriges Suchen. Ueberall, wo Fräulein S. den alles verteuernden Steuertünsten der die Empfangsräume" der Armenkommissionsvorsteher, denen ja aus das Geld hätte versteden können, wurde umhergeframt. In Käften volksfeindlichen Reichstagsmehrheit nacheifern zu wollen dem Stadtfädel eine jährliche Vergütung von 300 Mart gewährt und Schränken wurde geforscht, ihr Bett wurde aufgewühlt, nichts scheine. Symptomatisch sei in dieser Hinsicht der bei dem wird, einmal einer genaueren Besichtigung unterzog. Die Armen von ihren Kleidern, ihrer Wäsche und ihren sonstigen Sabfeligkeiten Rämmerer rege gewordene Wunsch, sogar für die Benutzung direktion follte aber ihre Wißbegier auch auf die anderen Kommissions in der Küche wurde unter Geschirr und Wirtschaftsgeräten nach. wurde verschont, auch ihre Briefschaften wurden durchstöbert, selbst der Volksbibliotheken künftig eine Gebühr zu erheben. Diese mitglieder ausdehnen, soweit fie damit betraut werden, Unter- gesehen und jedes mögliche Versteck durchschnüffelt aber der Mitteilung wurde von dem Tribünenpublikum mit ent- ftügungen auszuzahlen. Wird ihnen auch nicht, wie den Vorstehern, Hundertmartschein war nicht zu finden. Blieb nur noch übrig rüsteten Pfui"-Rufen begleitet, die dem Magistrat deutlich eine Vergütung zugebilligt, so muß doch gefordert werden, daß eine Leibesdurchsuchung auszuführen. Frau Schmidt genug zeigten, wie man in der Bevölkerung über seine auch sie einen angemessenen Raum hergeben. Das ist gewiß nicht fragte den Kriminalbeamten, wer denn das machen werde. Schließ­ftrupellofen Plusmachergelüste denkt. Heimann zu viel verlangt, da sie ja nur einmal im ganzen Monat für eine lich übernahm sie selber es, um dem geängstigten Mädchen den an­schloß seine großangelegte Rede mit dem Nat, die geradezu oder zwei Stunden in die Lage kommen, Arme bei sich zu sehen. gedrohten Transport zur Polizeiwache und die Durchsuchung von Kulturfeindliche Lustbarkeitssteuervorlage kurzerhand ohne Die neueste Klage, die uns vorgetragen wird, richtet sich gegen nad te aut wurde die völlig Entkleidete durchsucht, aber Frau vielleicht minder rücksichtsvollen Händen zu ersparen. Bis auf die Ausschußberatung abzulehnen. Ihm antwortete ein Wort einen Materialwarenhändler Buhlmann, Mitglied der Schmidt mußte berichten, daß auch hierbei, wie sie erwartet hatte, führer der freisinnigen Mehrheit, der Stadtverordnete armentommission 125F, zu der die Woldenberger nichts gefunden worden sei. In wüstem Durcheinander lag die Jacobi, mit der rückhaltlosen Erklärung, es sei ganz Straße nebst Teilen der Pasteur, Hufeland-, Esmarch- und Allen- Babe des Mädchens umber, als Herr Mundhente samt seinem egal, ob eine Steuer eine direkte oder eine steiner Straße gehören. Auch dieser Herr hält es für unbedenklich, Sriminalbeamten die Wohnung verließ. Mit Fräulein K. wurde indirette ist". Sie muß nur," fügte er hinzu, mögben ihm zugewiesenen Armen die Unterstützungen in seinem offenen dann noch auf der Wache, wohin der inzwischen heimgekehrte Herr lichst viel einbringen, dann ist sie eine gute". Gewiß, Laden( Woldenberger Straße 32) auszuzahlen. Herr Puhlmann hat Schmidt fie begleitete, ein Protokoll aufgenommen. Herr Schmidt das ist die Weisheit aller Befürworter indirekter Steuern. als Auszahlungszeit die Stunden von 8-10 Uhr vormittags ge- hente nachzuforschen, ob er überhaupt bestohlen worden sei. Aber bezeichnete es als wünschenswert, lieber einmal bei Herrn Mund Ueber Herrn Jacobi kam gestern die Beratung nicht hinaus. wählt, in denen bei ihm, wie wir am 1. Juni durch eigene Be- die Polizei Tehnte ab, zu diesem letzten Mittel zu greifen, und Ein Antrag Mommsen forderte im Hinblick auf die große obachtung festgestellt haben, bereits ein recht reger Geschäftsverkehr unterließ es, Herrn Mundhente zu nötigen, daß er seine Kasse Zahl der noch gemeldeten Redner die Vertagung, die herrscht. Da werden dann in seinem Laden neben und durch genauer prüfte. Das von so schlimmer Verdächtigung nieder. gegen den Widerspruch unserer Genossen beschlossen wurde. einander die Käufer und die Armen abgefertigt, so daß die Unter- gebrüdte Mädchen fehrte in großer Aufregung in die Wohnung stüßungsempfänger sich von Unberufenen beobachten lassen müssen. zurüc, froh, nicht auch noch in Haft genommen worden zu sein. Wenn der Armendirektion diese Ungehörigkeit bisher nicht bekannt während sie daheim der bangen Sorge um das, was nun geschehen werde, sich überließ, erschien plötzlich abends um 49 Uhr noch ein prinzen die Konservenbüchse mit den Perlbohnen warf, ist, wie gewesen ist, so wird sie hiermit von uns darauf aufmerksam gemal Herr Mundhente und stammefte in fleinlauter Verlegenheit, macht. Allerdings kann man bezweifeln, ob solche Belehrung Aula der Gemeindeschule, Kleine Frankfurterstraße, woselbst Sonn- der Armendirektion über die in ihrer Verwaltung herrschenden Bus sich berrechnet. tags die Vorträge der Freireligiösen Gemeinde stattfinden, den Re- stände den gewünschten Erfolg haben wird. Es wäre nicht das erste

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Der Attentäter mit der Konservenbüchse.

Herr Abraham Gierweiß, welcher am 1. Juni nach dem Kron­

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Man sagt uns, daß daraufhin der Dienstherr des Mädchens bolber gegen Herrn Dr. Bruno Wille richtete, in dem Augenblic, Mal, wenn trotz öffentlicher Festnagelung alles beim alten bliebe. dem schnellfertigen Herrn Mundhente nach Gebühr den Standpunkt als derselbe von der allgemeinen Menschenliebe sprach. Der offen- So haben wir vor zwei Monaten an dieser Stelle die Armen- flar gemacht habe. Unseres Grachtens kann aber hiermit die Ans bar geistestrante Mensch zog einen Revolver aus der Brusttasche direktion darauf hingewiesen, daß in der Armentommission gelegenheit nicht erledigt fein. Zweierlei wird noch zu prüfen sein: und richtete denselben auf Dr. Wille mit den Worten:" Das wer- 60, die Teile der Wiener Straße und einiger anderer erstens, ob nicht gegen Herrn Mundhente strafrechtlich vorgegangen ben Sie jetzt erst beweisen!" Der zweite Vorsitzende, Genosse Straßen nahe den Görlizer Bahnhof umfaßt, das Kom- werden kann, und zweitens, ob der Kriminalbeamte zu der so­Adolf Hoffmann zog ihn aus der empörten Zuhörerschar heraus fortigen Durchsuchung befugt war. Es handelt sich nur" um ein und führte ihn behufs Feststellung seiner Berson, da er sich missionsmitglied Staufmann Voigt, den Armen die Unter- Dienstmädchen. Aber sicher scheint uns, daß der Herr Gelderheber weigerte, anzugeben, wer er sei, und erklärte, er lege großen ftügung in seinem Materialwarenladen( Wiener Straße 47) aus- Mundhente, wenn ein Dienstmädchen ihn in dieser Weije eines Wert darauf, daß die Sache der Behörde gemeldet zahlt. Am 1. Juni wollten wir uns durch den Augenschein davon Diebstahls bezichtigte, sich schiver beleidigt fühlen und als beamtete werde, zur Polizeiwache nach der Großen Frankfurterstraße, überzeugen, ob inzwischen dieser Zustand beseitigt worden ist. Aber Person sogar den Staatsanwalt anrufen würde. Ein Lichtblic