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bes OkdachS ist. Um so weniger konnte man e» sich erklZren, daß er eine größere Summe Geldes besaß. Die Ermittelungen er- gaben. daß in der vergangeneu Nacht einem Dänen im Obdach die Geldkatze mit zweihundert Kronen mit einem Messer vom Leib geschnitten und gestohlen worden war. Der Dieb war Schwarzer. Er war mit den 200 Kronen sofort nach dem Stettiner Bahnhof gegangen, um sie in deutsches Geld umzuwechseln, hatte sich dann betrunken und im Uebermut den Unfug verübt. Der Däne hatte sich unterdessen nach dem Konsulat begeben, um dort über sein Mißgeschick zu berichten. Der Dieb befand sich schon in den Händen der Kriminalpolizei, bevor noch bei dieser eine Anzeige eingegangen ist. Er wurde gestern nachmittag dem Untersuchungs- richler vorgefüht. Daß der Däne mit 200 Kronen in der Tasche gerade das Ob- dach aufsuchen mußte, ist allerdings recht sonderbar. Wegen Heiratsschwindels ist ein 82 Jahre alter wohnungsloser Kaufmann Otto Schulz festgenommen worden. Schulz brachte es fertig, sich mit fünf Mädchen zugleich zu verloben und alle längere Zeit zu täuschen. DaS wurde ihm um so schwieriger, als er alle auch wiederholt anborgte und jeder etwas anderes vorschwindelte. Bald brauchte er Geld zu einer Bürgschaft, bald zur Ein- richtung eines Geschäfts, bald um den Arzt zu bezahlen usw. Dabei ist er auch noch verheiratet. Das Ende war stets. daß� er auch noch den VerlobungSring versetzte. Dann durfte er sich nicht mehr sehen lassen. Durch einen Zufall erfuhr endlich ein Mädchen, daß ihr Bräutigam mit noch zwei anderen verkehre. Braut Nummer 1 ging darauf zu Nummer 2 und klagte ihr ihr Leid. Dann gingen beide zu Nummer 3. um auch diese aufzuklären. Dort aber trafen Sie Schulz. Nummer 3 wollte von einer Aufklärung nichts wissen, war vielmehr ganz da- mit einverstanden, daß Schulz den Besuch kurzerhand vor die Tür setzte. DaS war den Mädchen denn doch zu stark. Sie holten einen Schutzmann und ließen den Schwindler festnehmen. Jetzt haben sich alle Bräute geeinigt und stehen geschloffen ihrem ehemaligen Bräutigam gegenüber. Dieser behauptet, er könne nichts dafür, daß er so viele Bräute auf einmal gehabt habe. Die Mädchen verliebten sich eben zu leicht. Er habe nie Zeit und auch nicht rechten Mut gehabt, jedesmal die alte Beziehung vor Eingang einer neuen zu lösen. Für Führer von Fuhrwerke» ist die Abänderung der Straßen- und Polizeiverordnung von Interesse. Nach einer neuen Verordnung deS Polizeipräsidenten von Berlin vom 30. Mai 1910 erhält§ b folgende Fassung: Schrotleitern, welche zum Aus- und Niederklappen eingerichtet sind, müssen, wenn sie nicht vollständig heruntergeklappt sind, mit mindestens zwei haltbaren Ketten befestigt sein. Während der Fahrt müssen sie stets hinaufgeklappt sein. ß 3 erhält folgende Fassung: Die Geschirre müffen haltbar und in ordnungsmäßigem Zustande sein. Sie müffen mit einer Vorrichtung ausgestaltet sein, welche ein leichtes Hemmen gewähr leistet; die Geschirre der Pferdegespanne von Last-, Arbeits- und Geschüfiswagen, sowie von den zur Beförderung einer größeren Anzahl von Personen bestimmten Fuhrwerken müssen mit Hinterzeug sUinlauf) versehen sein. Aufhalter von Strickwerk stnd unstatthaft. Das Fahren mit einfacher Leine oder mit Aufzäumung ohne Mund- stück ist untersagt. Zwei- oder mehrspänniges Fuhrwerk muß mit Kreuzleine gefahren werden. § 9 erhält folgende Faffung: DaS Koppeln von Wagen an Pferdefuhrwerken ist nur mit besonderer Erlaubnis gestattet. DaS Anhängen von Personen mit oder ohne Handwagen oder auf Fahr rädern oder auf Rollschuhen an jede Art von Fuhrwerk ist verboten. 8 13 erhält folgenden Zusatz als Absatz 1: Der Gespannführer hat während der Fahrt die Zügel so straff in der Hand zu halten, daß er jederzeit das Gespann in seiner Gewalt hat. Ueberhaupt ist jeder Wagenführer zur gehörigen Vorsicht und Aufmerksamkeit bei der Leitung seines Fuhrwerks verpflichtet. ß 17 erhält folgende neue Fassung: Die Absicht deS Still> Haltens und der Verlangsamung der Fahrt ist rechtzeitig durch send rechtes Emporhalten der Peitsche kund zn geben. Bei beabsichtigter Linkswendung Hot der Gespannführer rechtzeitig die Peitsche nach links, bei Rechtswendung nach rechts emporzuhalten. Kraftwagen- führer haben an Stelle deS Peitschenzeichens ein entsprechendes Zeichen mit der Hand zu geben. Das Knallen mit der Peitsche und das Schlagen nach fremden Pferden ist untersagt. Im 8 27 erhält der erste Satz folgende Faffung: Fuhrwerke, welche den Kemperplatz befahren, haben rechts von dem Roland- brunuen herumzufahren. 8 32 erhält folgende neue Fassung: DaS Ausweichen der Fuhr- Werke geschieht unter allen Umständen nach rechts. Bei Fuhrwerken, welche sich kreuzen, hat das von rechts kommende Fuhrwerk die Bor - fahrt. 8 39 Lit. a erhält folgende Fassung: a) in der Slexanderstraße, von der Blumen- bis zur Magazinstraße und von der Kaiserstraße bis zur Königstraße. 8 39 fällt weg. 8 70 hat für Hundebesitzer Interesse und erhält folgende Faffung: Im Tiergarten, Kleinen Tiergarten, im Humboldtham, Friedrichs- Hain, im Vikloriapark und im Schillerpark in diesem nach seiner Vollendung müssen Hunde an der Leine geführt werden. Diese Bestimmung� bezieht sich nicht auf die Fahrdämme und die an der Häuserseitc gelegenen Bürgcrsteige der die genannten Parkanlagen umgebenden öffentlichen Straßen. Auch darf niemand Hunde auf den Blumen« und Schmuckanlagen der öffentlichen Plätze und Straßen umherlaufen lassen. Für die Einführung des im§ 8 geforderten Hinterzeuges film- laufes) wird eine Frist bis zum 1. Juli 1911 gewähn. Ein Knabe ertrunken. An der Brücke an der Köpenicker Straße , wo der Landwehrkanal in die Spree mündet, bemerkten am Diens- tagabend um 7 Uhr Straßenpassanten den Körper eine» etwa zehn Jahre alten KnabenS. Die alarmierte Feuerwehr holte unter großem Zulauf den Knaben heraus und stellte Wiederbelebungsversuche an, die aber erfolglos waren. Ein herbeigerufener Arzt stellte dann den Tod deS Knabens fest. Die Leiche wurde von der Polizei beschlag- nahmt und zur Feststellung der Todesursache und Identität nach dem Schauhause gebracht. Wegen KindeSmordcS ist gestern da? 21 Jahre alte Dienst- Mädchen Henriette Wischnewski, daS bei einem Gastwirt in der Schöneberger Straße 16a in Stellung gewesen war. verhaftet worden. Das Mädchen gebar in der Wohnung der Wirtsleute, die an anderer Stelle ihr Geschäft betreiben, heimlich einen Knaben, tötete ihn durch einen Schnitt in den Hals, wickelte die Leiche in festes Papier ein und verbarg sie in einer Kiste unter dem Bett. DaS veränderte Wesen der Mutter und der Leichengeruch. der sich bei der Hitze bald bemerkbar machte. führte gestern zur Entdeckung der Tat. DaS Mädchen wurde daraufhin zunächst als Polizei- gefangene nach der Charits, die Leiche nach dem Schauhause gebracht. Der Kassenrenbant Rielke, der im Krankenhause Bethanien 3700 Mark unterschlug und vor acht Tagen die Flucht ergriff, als er seine Veruntreuungen nicht länger mehr verbergen konnte, hat sich in Schmöckwitz das Leben genommen und ist als Leiche wiedergesunden worden. AuS dem Gefängnis entsprungen find gestern fünf schwere Jungen, die in Plötzensee längere Strafen zu verbüßen hatten. Hilflos aufgefunden wurde gestern ein alter Mann vor dem Hause Hasenheide 9. Er liegt im Krankenhause am Urban noch un- bekannt und besinnungslos danieder. Er ist etwa 70 Jahre alt, hat einen Vollbart und trug ein graues Jackett und Hose, einen schwarzen, steifen Hut und schwarze Zugstiefel. Lebensgefährlich verbrannt wurde am Mittwochnachmittag bei einem Brande in der Scheringstr. 10 der siebenjährige Knabe Willi Korn. In der Wohnung seiner Eltern war Feuer ausgekommen. Als die Feuerwehr dort ankam, brannten Möbel, der Fußboden u.a. t» der Küche. Der Knabe hatte an den Händen, Beinen und Armen so schwere Verletzungen erlitten, daß er sofort nach dem LazaruS' Krankenhause in der Bernaucr Straße übergeführt werden mußte. Ter Jugendausschuß für Groß-Bcrlin veranstaltet am Sonntag, den 12. Juni, einen Ausflug für die Gruppe Ost-Nordost. Die Teil- nehmer treffen sich morgens 7 Uhr an folgenden Punkten: Prenz - lauer Tor, Landsberger Tor sKriegerdenkmal), Baltenplatz san der Normaluhr) und am Schlcsischen Bahnhof(Koppenstraße, Ecke Madai- straße). Fahrt vom Schlcsischen Bahnhof nach Karlshorst . Wanderung über Sadowa nach Ravensteiner Mühle, Friedrichshagen . Fahrgeld hin und zurück 30 Pf Alle Lehrlinge, jugendlichen Arbeiter und Arbeiterinnen find als Teilnehmer willkommen. Liederbücher nicht vergessen. Alle Arbeitereltern werden gebeten, ihre jugendlichen An- gehörigen auf die Veranstaltungen des Jugendausschusses aufmerksam zu machen._ Vorort- Nachnchtem Wassermangel in Charlottenburg . Wie in Pankow , wo sich in den letzten Jahren namentlich beim Eintritt der heißen Jahreszeit ein erheblicher Wassermangel bemerkbar machte, hat seit einigen Tagen auch die Bevölkerung einzelner Be- zirke Charlotten burgs unter Wassermangel zu leiden. Insbesondere stnd es die Bewohner der oberen Stockwerke, die vorgestern und gestern kein Leirnngswaffer hatten. Anfangs glaubte man, daß eS sich nur um ein Versagen der Leitung handele, schließlich aber wurde zur Gewißheit, daß der Druck nicht mehr ausreichte, das Waffer durch die Röhren in die oberen Stockwerke zu treiben. Der Charlottenburger Magistrat gibt über diese Kalamität folgende Erklärung: .Seit einigen Tagen hat man in Charlottenburg , zumal in deffen östlichen Bezirken zu gewiffen Tageszeiten in den oberen Etagen unter Wassermangel zu leiden, und bei der Berwaltung der Charlottenburger Wasserlverke G. m. b. H. laufen darüber zahl­reiche Beschwerden ein. Diese Kalamität ist auf einen Wasser« verbrauch zurückzuführen, wie er in dieser Höhe, und zwar auf den Kops der Bevölkerung umgerechnet, bisher selbst in den Zeiten größter Hitze auch nicht annähernd beobachtet worden ist. Die Wasserwerlsverwaltung ist bereits eifrig bemüht gewesen, dem Mangel abzuhelfen. Insbesondere wird der Verbrauch für öffentliche Zwecke auf ein möglichst geringes Maß beschränkt. Ferner ist es gelungen, in der am meisten betroffenen Gegend einen Anschluß an das benachbarte Rohrnetz der Charlottenburger Wasserwerke Aktiengesellschaft zu erhalten, der mit Aufbietung aller Arbeitskräfte in der Nacht vom Dienstag zum Mittwoch fertiggestellt worden ist. Weitere Maßnahmen sind in Vorbereitung; Er weiterugSbauten auf den Werken, die bereits seit einiger Zeit im Gange sind, werden nach Möglichkeit beschleunigt. Der ver- ringrrte Wasserdruck bedeutet übrigens keine Gefahr im Falle eines Brande«, da die Dampfspritzen der Feuerwehr jeden erforderlichen Druck erzeugen können."_ Charlottenburg . Zur Zeit der Choleragefahr hatte der hiesige Polizeipräfident der Stadlgemeinde durch Verfügung aufgegeben, eine Anzahl neuer Trink- Wasserstellen an der Spree und am Berbindungskanal auf Char lottenburger Gebiet anzulegen, jdamit die Schiffer gnieS Trinkwasser erhalten könnten und eS nicht vorzögen, statt aus den ungenießbares Wasier liefernden alten Brunnen Waffer aus dem Fluß selbst zu entnehmen. Letzteres würde eine große Gefahr bedeuten. Der Polizeipräsident stützte sich auf 8 LS deS sogenannten Menschen seuchcngesetzes jReichSgesetz vom 30. Juni 1900). Danach können Gemeinden nach Maßgabe ihrer Leistungsfähigkeit zur Herstellung von Einrichtungen zur Versorgung mit Trink- und Wlrtschaftsivasser, die dem allgemeinen Gebrauch dienen, jederzeit an- gehalten werden, wenn die Einrichtungen zum Schutze gegen übertragbare Krankheiten erforderlich sind. Aus die Klage der Stadt hob der Bezirksausschuß die Ver- fügung auf. Da» Oberverwaltungsgericht änderte jedoäi da» Urteil ab, indem es mit Bezug auf eine Anzahl der geforderten Wasserentnahmestellen die Verfügung für berechtigt erklärte, und zwar bezüglich der näher bezeichneten Stellen, die innerhalb der im Zusammenhang gebauten Ortschaft an öffentlichen Lade- Plätzen usw. liegen, wo Beziehungen zum allgemeinen örtlichen Ver- kehr gegeben sind. An solchen Stellen müsse ein allgemeiner Ge- brauch im Sinne deS Gesetzes angenommen werden, wenn auch nur die Benutzung der geforderten Trinkwasicrstellen durch eine gewisse Bevölkerungsklasse allein oder vorzugsweise in Betracht komme. Zur Anlegung von Trinkwafferstellen an privaten Ladestellen, auch wenn sie im Bereich der geschlossen gebauten Ortschaft lägen, könne die Stadt nicht verpflichtet werden. Dort hätten die Besitzer jener Privatplätze dafür zu sorgen. Nach dem Bericht de? hiefigen Gewerbegerichts find im Geschäftsjahre 1909 1704 neue Streitsachen gegen 1539 im Vorjahre anhängig gemacht worden. Die Zunahme der Klagen beträgt 13ö oder 11 Proz. Hieran sind beteiligt dos Baugewerbe und Bau- Handwerk mit 23, die Fabrikbetriebe mit 10 und das übrige Hand- werk und Gewerbe mit 132 Streitsachen. Gegen 1905 ist die Zahl der Streitsachen um annähernd 50 Proz. gewachsen. Dem- entsprechend mußten ständig allwöchentlich an zwei weiteren Tagen Termine zu Vergleichssitztingen anberaumt werden, um die allzuweite HinauSschiebung der Termine un Jntereffe der Be- schleunigung zu vermeiden und die einzelnen Terminstage nicht allzu stark zu belasten. Der Erfolg dieser Maßnahmen ist schon im Berichtsjahre eingetreten; die Durchschniitstahl der an einem Tage angesetzten Termine betrug im Borjahre 23. im Berichtsjahre da- gegen nur 13; in weniger als einer Woche wurden im Vorjahre 752 daS sind 48,9 Proz., im Berichtsjahre dagegen 1024 oder 60,7 Proz. erledigt. In 340 Fällen haben mehrere Kläger gemeinschaftlich Klage erhoben. Die Zahl der Kläger überhaupt betrug 1955. Von sämtlichen Streitsachen entfielen auf daS Bau- Handwerk und Baugewerbe 570, auf Fabriken aller Art 153, auf das übrige Handwerk und Gewerbe 953. Der Wert des Streitgegen- standes betrug von 120 M. in 657 Fällen, mehr als 2050 M. in 468 Fällen, mehr als 50100 M. in 340, und mehr als 100 M. in 216 Fällen. Ohne Wertangabe waren 23 Fälle. Der höckste Streitgegenstand betrug 1829 M. Durch Zurück- nähme wurden 229 Klagen erledigt, durch Anerkenntnis 34, durch Vergleich 524, durch rechtskräftiges Versäumnisurteil 196, durch Endurteil 23. Durch Ruhenlassen des Prozeffes und Abweisung wegen Unzuständigkeit wurden 315 Klagen erledigt. Von sänttlichen Klagen wurden 1024 in weniger als einer Woche erledigt, nur sechs erforderten drei Monate und darüber. Als EinigungSantt ist das Gewerbegericht im Berichtsjahre nicht in Tätigkett getreten. Gut- achten sind nicht erfordert, Anträge nicht gestellt worden. Rixdorf. Einen Einwohnerzuwachs von 2Sö8 Personen hat Rixdorf durch den Aprilumzug erhalten. ES zogen von außerhalb zu 8459 Per- sonen, während aus Rixdorf 4556 Personen abwanderten. Ende Mai zählte Rixdorf 230 500 Einwohner. Ein Roheitsakt wurde gestern in der Kaiser-Friedrichstraße ver» übt. Als der Straßenbahnschaffner Willi Schwanz, Teupitzer Straße 97, mit seiner Frau und einem Kollegen vor dem Hause Kaiser-Friedrichstraße 143 stand und sich unterhielt, wurde plötzlich aus einem Stockwerk ein großer Porzellanteller heruntergeschleudert. Frau Sckw. wurde wuchtig auf den Kopf getroffen, daß sie be« sinnungslos zusammenbrach. Blutüberströmt mußte die Verletzte liach ihrer Wohnung getragen werden. Der Täter konnte noch nicht er- mittelt werden. DaS Opfer eines vckcrfalleS wurde in der gestrigen Nacht der Arbeiter Peter Roffi, Boddinstr. 10. Als R. im Begriff war, daS Haus zu betreten, eilte ein fremder, unheimlich aussehender Mann mit einem Dolch aus ihn zu. Nock ehe der erschrockene R. zurück- springen konnte, brachte ihm der Unbekaitiite im Gesicht unterhalb deS rechten Auges einen tiefen Stich bei. R. ergriff nun die Flucht, so daß sich der Messerheld ungehindert aus dem Staube machen konnte. Auf der Unfallstation erhielt der erheblich Verletzte einen Notverband. Leider vermag R. den Täter nicht zu beschreiben; er weiß nur noch, daß dieser einen kurzen hellen Vollbart hatte. Zehlendorf (Wannseebahn ). Mit einem Fall von Umgehung de« Einkommensteuergesetzes hat sich der Kreisausschuß von Teltow-Beeskow in seiner letzten Sitzung beschäftigt. Der Besitzer eines Grundstücks hat dieses für 800 000 M. an seine drei Töchter verkauft gegen die Verpflichtung, ihm eventuell seiner Witwe eine Rente zu zahlen, die gleich ist der Packt, die sie aus dem Grundstück ziehen. Die drei Töchter waren nun zu je 21 M. Einkommensteuer veranlagt worden. Sie hatten Freistellung beantragt und nach Ablehnung den Klageweg beschritten. Vor dem Ausschuß machten sie durch ihren Ver« treter geltend. daß sie durch den oben bezeichneten Kauf- vertrag außerstande seien. Einkommen auS dem Grundstück zn ziehen. Diese Art des Kaufvertrages fei nur gemacht zwecks Mobilisterung und um die Teilung beim Tode des Vaters zu erleichtern. Mit anderen Ländereien in anderen Ge- marlungen sei es ebenso geschehen. Der Gemeindevorsteher von Zehlendorf Hot Abweisung der Klage beanttagt. Jntereffant war der Einwand deS Vertreters der Klägerinnen, daß diese keine Steuer zahlen können, weil sie kein Einkommen auS dein Grundstück haben, und der Vater ebenso keine Steuern zahlen brauche, weil er nicht Besitzer des Grundstücks sei. Gewiß ein probates Mittel, den Steuer- sacket zu prellen. Der Kreisaussckuß will die Akten der VeranlagungS- kommiffion einholen, um die EinkommenSverhättniffe der Klägerinnen genau zu prüfen. Auf den Ausgang dieses Prozeffes darf man gespannt sein. Brih-Buckow. lieber die Frau im politischen Kampfe referierte in einer von Frauen und Männern besuchten öffentlichen Versammlung Genossin L u n g w i tz. Nach dem Vortrage erstattete Genosse H a d a m e ck Bericht von der Gemeindevertretung. Treptow -Baumschukentveg. Ei» eigenartiger Unglücksfall hat sich vorgestern an der Treidel- bahn deS Teltow -Kanals ereignet. Der Arbeiter August Seeger kam in der Nähe von Banmschulenweg der elektrischen Leitung der Bahn­anlage durch ein Versehen zu nahe. Der elektrische Strom ging nun in einer solchen Stärke durch den Körper deS Mannes, daß Seeger sofort leblos zusammenbrach. In bewußtlosem Zustand wurde der Verunglückte ins nahe KreiSkrankenhauS gebracht, wo er bedenklich daniederliegt. Weiftet, see. Eine Mitgliederversammlung deS Wahlverein» erledigte a« Montag im.Prälaten' den am 24. Mai er. vertagten Antrag der 1. Abteilung und deS 4. Bezirks bezüglich des Extrabeitrages zum AgilationSfond» de» Kreises. Zunächst wurde der Antrag, keine Extrabeiträge zu erheben, sowie daß Parteiangestellte nur gegen Er- stanung der persönlichen Unkosten referieren sollen, abgelehnt, ver Zusatzantrag deS 11. Bezirks:.Bei allen Beitragserhöhungen. Extra» sammlungen wie überhaupt den Kreis betreffende wichtige Angelegen« heften eine Urabstimmung im Kreise vorzunehmen', fand Annahme. Sodann wurde beschloffen, daS diesjährige Stiftungsfest am Sonn» abend, den 15. Oktober er., in der Gemeinde-Turnfesthalle zu be» gehen. Die Arrangierung des Festes bleibt dem noch zu wählenden Komitee überlasten. Es wurde aber gewünscht, daß etwas Kunst» lerisckes geboten werde. Unter VereinSangelegenheiten erwähnte der Bezirksleiter Genosse Köhl, daß der nächste Zahlabend in den Ab» teilungen wieder ein gemeinschaftlicher sei, da zu den kommenden Neuwahlen zur Bezirksleitung Stellung genommen werden müffe. Die wiederholt vom Genoffen Diener eingebrachten Anträge: 1..Den Extrabeitrag zum Kreisagitationsfonds in einen freiwilligen Beitrag abzuändern', 2..Den Extrabeitrag nur auf eine bestimmte Zeit zu bewilligen', wurden abgelehnt. Dagegen wurde der Antrag: .In Zukunft sind dergleichen Aktionen in Groß-Berlin einheitlich reip. gemeinsam durchzuführen', angenommen. Potsdam . Einr� neue Anleihe von 1 325 90v M. soll neben htt in fkt letzten Stadtverordnetensitzung bereits genehmigten besonderen Grundstücksanleihe von 1 675 000 M. von der Stadt aufgenommen werden Sie ist bestimmt für zum größten Teil bereits genehmigte Aufwendungen, von denen die hauptsächlichsten find: der Bau einer Turnhalle in der Kurfürstenstraße, Erweiterungen deS Schlacht- hcfeS, der elektrischen Zentrale und der Kabelnetze in die Vororte Potsdams , sowie die Kosten der Regulierung einiger neuer Straßen. Außerdem soll aus dieser Anleihe ein sogenannter Bau. f o n d S in Höhe von 200 000 M. entnommen werden. Die Stadt ist gemäß der GrundstückSanleih« und sonst aus wirtschaftlichen Gründen zum allmählichen Verkauf von Parzellen der städtischen Ländereien gezwungen. Der Verkauf stößt häufig auf Schwierig. leiten, weil der Käufer einer Parzelle, die er zum' Bau eines Wohnhauses benutzen will, Baugeld zu angemeffenem Zinsfuß schwer erhält. Einige Berliner Baugeldbanken geben seit einiger Zeit grundsätzlich kein Baugeld mehr nach Potsdam . Um nun diesem Mißstände abzuhelfen und die Bautätigkeit anzuregen, will die Stadt aus dem 200 000 M-Fonds Baugeld zn angemessenen Be­dingungen hergeben._>- Jugendveranstaltungen. Dchöneberg. Morgen Freitag, den 19. Juni, abends»'/, Uhr, findet bei Poschmann, Vorbcrgstr. S, der sünste Vortragsabend statt. OenoQe Urban referiert über:.Die Kunst der Rede< Der JugendbildmigsauSlchuß. BoxbageN'RummelSburg 'Stralau. Sonntag, den 12. Juni, ver> anstaltet der Jugendausfchuß eine Besichtigung des Botanifchen Gatten» w Dahlem . Treffpunkt mittag» t2 Ubr im Jugendheim. Fahrt hin und zurück 40 Pf. Um rege Beteiligung der Jugendlichen sowie mich Erwachsenen wird ersucht. Das Jugendheim bleibt Sonntag, den 12. und 19. Juni, der Ausflüge wegen geschlossen. «mtlicher Marktbericht der städtischen ZHartthaHen-Direktion Oder den Groybandel in den Zentral-Markthallen. Marktlage: Fleisch: Zutubr schwach, Geichäit still, Preise unverändert. Wild: Zufuhr ge- nügcnd, Gctchäst füll, Preiie wenig verändert. Keslügel: Zufuhr über Bedars, Geschält sehr still. Preise gedrückt. Fische: Zusuhr reichlich. Ge- schält ruhig, Preis« wenig vcrändett. Butter und Käse: Geschäft ruhig, Preiie unverändett. Gemüse, Obft und Südfrüchte: Zu- fuhr genügend, Geschäst Icbhast, Preise wenig befriedigend. WasierftandZ. Nachrichten der LandeSanstalt für Gewässerkunde, mitgeteilt vom Berlin « Welterbureau. Wasserstand Memel . Tilfi« B r e g e l. Jnsterburg Weichsel, Thom Oder, Ratibor , Krassen . Frankfurt Warth«, Schrimm , Landsberg Netz«, Vordamm Elbe, Leitmctttz , Dresden , Barby . Magdeburg »)+ bedeutet Such», Fall. Unterpegel.