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Friedhofe Beerdigt. Der Verstorbene war ein Gerbe und hatte, Bon einem Geschäftswagen überfahren und schwer verletzt System der gebundenen Listen eingeführt. Der Wähler barf an den feine Verwandten. Seine Landsleute, Freunde und Kollegen legten wurde vorgestern der vierjährige Sohn des in der Brunhildstraße 2 gebundenen Listen nichts ändern und nur solche Stimmzettel ab. zusammen und ließen den Genossen auf ihre Kosten beerdigen. wohnenden Lokomotivführers Groke. Der Kleine spielte mit an- geben, die mit der eingereichten Kandidatenliste übereinstimmen. An Seine Mitarbeiter, 25 Kollegen vom Holzarbeiterverband, bezeug- deren Kindern auf dem Fahrdamm der Siegfriedstraße und lief im statt der bisherigen Aufstellung der Wählerliste durch den Gemeindes ten dem fern von der Heimat Verstorbenen ihre Achtung durch Eifer des Spiels gegen die Pferde eines in langsamer Fahrt her Niederlegung eines großen, schönen Kranzes mit roter Schleife. annahenden Geschäftswagens der Firma Morih, Petersburger borstand wird künftig das Geschäft von den Vorsitzenden der beiden plak 7. Der Knabe wurde umgerissen und geriet unter den Gerichte erledigt, bei denen sich innerhalb einer Zweiwochenfrist Ein Leichenfund verursachte gestern in Mariendorf große Auf- Wagen, dessen Räder über ihn hinweggingen. Der Berunglüdte alle Wahlberechtigten schriftlich oder mündlich zu melden haben. regung. Am Donnerstag früh wurde zirka 400 Meter hinter der erlitt außer einem komplizierten Beinbruch schwere innere Ver- Nach den neuen Bestimmungen findet auch die Wahl etwaiger Aus. Endhaltestelle der Straßenbahnlinie an der Lichtenrader Chaussee lekungen und wurde nach dem städtischen Krankenhause überführt. schüsse nach den Grundsägen der Verhältniswahl statt. Die Wahl in Mariendorf von einem Landwirt am Rande eines Roggenfeldes ist unmittelbar und geheim. Die Kandidatenlisten müssen spätestens die Leiche eines gutgefleideten, etwa 40jährigen Mannes auf- Charlottenburg . gefunden. Der Körper des Toten wies an der rechten Hand wie Der geschäftsführende Ausschuß des Voltshauses, Rosinen. brei Wochen vor der Wahl beim Vorsitzenden eingereicht sein. Die auch an der rechten Schläfe eine Schußverlegung auf, von denen straße 3, macht die Gewerkschaften und Vereine darauf aufmerksam, Wählerlisten sind nach Ablauf der Anmeldefrist auf die Dauer einer die lettere zweifellos den Tod des Mannes herbeigeführt hat. Eine daß für das Winterhalbjahr 1910/11 noch einige Sonnabende und Woche öffentlich an amtlicher Stelle auszulegen. Ueber Einsprüche Waffe wurde bei der Leiche oder in deren Umgegend trotz sorg- Sonntage der kleine sowie der große Saat zur Verfügung stehen. gegen die Richtigkeit der Wählerliste entſcheidet der Magistrat, über fältigem Nachsuchens nicht gefunden. Diese auffällige Tatsache gab Es empfiehlt sich, sobald Bedarf dafür vorhanden, schon jetzt die Beschwerden die Aufsichtsbehörde. Drt und Zeit der Wahl werden Veranlassung dazu, daß sich schnell das Gerücht von einem Morde Räume festzumachen, da dieselben später vergeben sein dürften. sechs Wochen vor dem Wahltermin zweimal amtlich bekanntgegeben. berbreitete. Der Verstorbene ist der 41jährige Möbelhändler Kahne Ferner wird darauf hingewiesen, daß ein weiteres neues Vereins- Wichtig ist der Passus: Wird bis spätestens drei Wochen vor der aus der Brandenburgstraße in Berlin , der gestern abend in Lichten- zimmer, zirka 80 bis 100 Personen faffend, geschaffen worden ist. Wahl nur eine Vorschlagsliste eingereicht, so findet keine Wahl statt. rade wohnende Verwandte besuchen wollte und von dem Ausgange Damit ist dem Mangel an fleinen Bersammlung und Sigungs- Die Borgeschlagenen gelten als gewählt. nicht nach Hause zurückgekehrt war. Die Leiche ist am geftrigen zimmern wiederum etwas Abhilfe getan. Auch sonst ist die Ver­Nachmittag von Frau. refognosziert worden. Wie letztere be- maltung des jeßt der organisierten Arbeiterschaft gehörenden Volks hauptet, hatte ihr Mann ein Portemonnaie mit mehreren Hundert hauses bestrebt, den Aufenthalt so angenehm als möglich zu ge Mart bei sich gehabt, das jetzt fehlte. Dieser Umstand bestärkt die stalten. In Anbetracht der ablehnenden Haltung bürgerlicher Lokal­Annahme, daß K. auf dem Nachhausewege überfallen und er- befizer bei Bergabe ihrer Lokalitäten zu Versammlungen ist nur zu schoffen worden ist. Auch die am Tatort eingetroffene Gerichts- wünschen, daß die Arbeiterschaft bei jeder sich passenden Gelegenheit tommission rechnet mit einem Verbrechen. Ein Berliner Polizei ihr Heim frequentiert. Um den Verkehr unter den Gewerkschafts­hund ist zur Aufklärung des in manchen Punkten rätselhaften Vor- und Parteigenoffen mehr zu pflegen, finden jeden Freitag im ge­falles herangezogen worden, doch fonnten bisher irgendwelche pofi- nannten Lotal zwanglofe Busammenfünfte statt. tiben Resultate nicht erzielt werden. Auffällig ist z. B. die Tats sache, daß die goldene Taschenuhr bei der Leiche nicht vorgefunden Lankwiz. wurde.

Zwei schwere Automobilunfälle, bei denen ein Kind getötet und ein zweites lebensgefähulich verlegt wurde, haben sich am Donners­tag nachmittag im Osten der Stadt ereignet. An der Ecke der Ohm­und Rungestraße spielten gegen 26 Uhr mehrere Kinder auf dem Fahrdamm, als plöblich ein elektrisches Automobil herannahte. Während sich die anderen Stinder rechtzeitig in Sicherheit bringen fommen, geriet der 6jährige Sohn Hans des Arbeiters Sinning aus der Borsigstraße 31 gegen den Straftwagen, wurde umgestoßen und überfahren. In bewußtlosem Zustande und mit einer flaffenden Kopfwunde wurde der verunglückte Knabe nach der Unfallstation am Grünen Weg übergeführt, wo er unter den Händen des Arztes infolge eines erlittenen Schädelbruches verstarb.

Der zweite schwere Unglüdsfall trug sich zur felben Beit in der Fruchtstraße zu. Dort lief der Tjährige Sohn Bruno des Königsbergerstraße 11 wohnhaften Schuhmachers Lewin gegen eine Automobildroschke. Der Knabe wurde umgerissen und geriet unter den Kraftwagen, dessen Räder ihm über die Beine hinweggingen und diese vollständig zermalmten. In besinnungslosem Zustande wurde der bedauernswerte Knabe nach der oben erwähnten Un­fallstation und von dort nach dem Krankenhause am Friedrichshain übergeführt, wo ihm die beiden Gliedmaßen amputiert werden mußten.

Vermiste Mädchen. Das Polizeipräsidium teilt mit: Seit dem 22. Mai 1910 wird das Dienstmädchen Marta Koslid, 19. 6. 95 in Stottbus geboren, Drehsestr. 3 bei den Eltern wohnhaft gewesen, bermißt. Beschreibung: Klein, blondes, volles Haar, schwächlich, blaß, Hohe Stirn, Augen grau. Bekleidung: blaugestreifter Rod, weiße Bluse, schwarzer Strohhut mit roten Blumen und Band, Schnür­schuhe. Zweddienliche Mitteilungen, welche zur Auffindung der Genannten dienen können, werden sowohl von der Kriminalpolizei als auch von jedem Polizeirevier zu den Aften 2463. IV. 26. 10. schriftlich oder mündlich entgegengenommen.

Die in Brit, Priesterweg 3, bei ihren Eltern wohnhaft ge wesene unverheiratete Maria Schuster, 8. 8. 91 in Berlin geboren, ist seit dem 10. 6. 1910 verschwunden. Sie ist 1,63 Meter groß, bon untersetter Gestalt, hat braunes, volles Haar, dunkelbraune Augen und unterm Kehlkopf eine ungefähr 4 Zentimeter lange Narbe. Bekleidet war sie bei ihrem Fortgange mit hellgrauem Rod, weißer Bluse und Mantel, weißer Wäsche, schwarzen Schnür stiefeln mit Ladspiben und schwarz- weißem Hut mit Wohnblumen. Nachrichten über den Verbleib der Vermißten werden in jedem Polizeirebier und bei der Kriminalpolizei, Alexanderstr. 3/6, 3 Tr., Bimmer 346a, au 2327. IV. 49. 10. entgegengenommen. Ge Der Arbeiter- Radfahrerbund Solidarität, Gau 9, Brobing Brandenburg, begeht kommenden Sonntag, den 19. Juni, sein Bau­fest in der Seeterrasse Lichtenberg, Nöderstr. 11/13. Das Pro­gramm ist ein reichhaltiges. Angesichts der Tätigkeit der Arbeiter Radfahrer zur Verschönerung bei Partei- und Gewerkschaftsfesten, mie auch bei Parteiarbeiten, wird den Partei- und Gewerkschafts­genossen der Besuch des Festes empfohlen.

Beim Sommerfest der Konsumgenossenschaft Berlins und um gegend im Insel- Restaurant, Seestraße 81, am Sonntag, sind ein Armband, eine Brille, eine Brosche und ein Spazierstod gefunden worden. Die Gegenstände fönnen von den Eigentümern beim Ob mann des Vergnügungskomitees, H. Lüdede, Soldinerftr. 9, born 4 Treppen, in Empfang genommen werden.

Male wiederholt werden.

Im Wissenschaftlichen Theater der Urania wird bielfachen ünschen entsprechend mit Rüdicht auf die beginnende Reisezeit in der nächsten Woche der Vortrag" In den Dolomiten" noch einige Zeugengesuch. Am Sonnabend, den 11. d. M., früh um 7 Uhr, wurde an der Bergstraße und Bernauer Straße ein junger Rad­fahrer von einem Schlächterfuhrwert mit der Deichfel in den Leib gestoßen. Der junge Mann wurde fürchterlich verlegt und ist bereits um 41 Uhr gestorben. Zeugen dieses Vorfalles, ins­besondere der Radfahrer, der den ausrüdenden Schlächter hat fest. stellen lassen, sowie die beiden Radfahrer, die den Verletzten nach dem Lazarus- Krankenhause brachten, werden gebeten, ihre Adressen an Frau Martha Martischeffel, Berlin , Boldenberger Str. 21, Hof 3 Treppen, gelangen zu laffen.

Die Rotherstraße von der Ehrenberg- bis zur Naglerstraße ist vom 16. Juni ab für Fuhrwerke und Reiter gesperrt.

Schöneberg .

Vorort- Nachrichten.

Verkehrstechnisch wichtige Berbesserungen werden durch einen mit dem Militärfistus geschlossenen Vertrag in der Kolonnenstraße ermöglicht. Es ist ein Austausch städtischen Ge­ländes gegen militärfistalisches Terrain zustande gekommen, der für beide Teile bemerkenswerte Borteile bietet. Die vom Fistus einer Baumaste an der Monumentenstraße seitens der Stadt er leichtert. Während der Fistus die Rampe feines Bahnhofs nach Süden verschiebt und fein Anrecht an der Straßenhand der Kolonnenstraße aufgibt, wird deren Verbreiterung und Asphal tierung nun in fürzester Frist vorgenommen werden können. Gleich zeitig ist die Durchlegung der Feurigstraße bis zur Gebanbrüde gesichert, wodurch dem sich stetig steigernden Verkehr der Kolonnen­ftraße abgeholfen wird.

Jugendveranstaltungen.

Die Freie Jugendorganisation Tegel , Borfigwalde und Wittenau hält am Sonnabend, den 18. Juni, abends 8 Uhr, in Borsigwalde , Schubart. straße 38, bei Herrn Schulz ihre Monatsversammlung ab. Bortrag des Herrn Seidel über Entstehung der Erbrinde". Maffenausflug nach Müggelsee". Treffpunkt für sämtliche Kollegen und Sonntag, den 19. Juni, beteiligt sich genannte Organisation an dem Kolleginnen sowie Gäste morgens 17 Uhr an der Endhaltestelle der Straßenbahn. Abfahrt 7 Uhr. Fahrgeld 60 Pf. Liederbücher, mitbringen! Bir bitten die Arbeiterschaft, ihre schulentlassenen Söhne und Töchter auf diese Veranstaltungen hinzuweisen.

Bei der diesjährigen Steuerausschreibung scheint auf dem Gemeindebureau große Flüchtigkeit geherrscht zu haben. Wurden schon verschiedene Jahre lang Kirchenflüchtige" mit Steuern dieser Art bedacht, so ist vollends nicht zu verstehen, wie Gesamtsummen auf Steuerzetteln angegeben werden können, die sich aus den einzelnen Positionen gar nicht ergeben. Hoffentlich machen die Be- nas troffenen von ihrem Einspruchsrecht Gebrauch.

Ueber das Thema: Die Finanz- und Tagespolitit" referierte in einer leider nur mäßig besuchten öffentlichen Versammlung bei Ebel Genoffe Simon Stagenstein. Genosse Dehnst forderte gleich dem Referenten zum Anschluß an die Organisation auf. Wandlik.

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Vermischtes.

Das Hochwaffer.

Ueber die Katastrophe im Ahrtal erhalten wir folgende Privatdepeschen:

Jmmer bedrohlicher lauten die Nachrichten aus den vom Hoch waffer betroffenen Gebieten. Der Rhein und der Bodensee sind bei Konstanz über die Ufer getreten; bei üningen im Ober­Elsaß hat das Hochwasser des Rheins infolge einer großen An­fammlung von Holz- und Balkenmassen die Schiffsbrüde Eine öffentliche Boltsverfammlung des Konservativen Bolts. fortgeriffen. Auch bei Neuenburg wurde eine Schiffs­Es gelang vereins des Kreises Nieder- Barnim war zum letzten Sonntag brüde zerstört, auf der sich 30 Personen befanden. vom Vorsitzenden von Beltheim in ein gesperrtes Lokal einberufen. nach vielen Anstrengungen, die auf den Trümmern treibenden Ile patriotischen Männer von Wandlik und Unglücklichen zu retten. Das Wasser des Rheins ist immer Umgegend" waren zu der Versammlung eingeladen. Die noch im Steigen, so daß ein Zunehmen des Hochwassers zu eifrige Agitation für die Versammlung brachte es zuwege, daß erwarten ist. ganze 26 Mann einschließlich des aus Berlin verschriebenen Redners erschienen waren. In der Versammlung wurde weiblich auf Stadthagen geschimpft und seiner aufreizenden Tonart die Schuld an dem Tumult in der Versammlung vom 22. Mai zuge­schrieben. Zur selben Beit konstituierte sich eine Zahlstelle des sozialdemokratischen Nieder- Barnimer Vereins für Wandlis und Umgegend. Ihr gehören bereits 31 Mitglieder an. Emil Raiser in Wandlik und Karl Brandt in Bosdorf wur­den zu Gruppenführern gewählt. Die Konservativen wollen fich regen des sozialdemokratischen Erfolges rächen. Dem Gastwirt Laffan ist mitgeteilt worden, bei der Bersammlung am 26. b. M. würden die" Patrioten" bei ihm alles turz und klein schlagen. Der Genosse Lehnice ist seitens der Bauern bohtottiert: sie wollen ihm teine Milch mehr verkaufen. Die Wandlizer Milch dürfte bald sauer werden, wenn sie nun bon den Berlinern boykottiert würde. Aber vorab amüsiert sich nur die verständige Einwohnerschaft von Wandlib und Umgegend über das turzsichtige Gebaren der Patrioten und freut sich auf die Versammlung zum 26. d. M. Nieder- Schönhausen.

Genosse

Köln , 16. Juni. Heute wurden wieder eine Anzahl Opfer der Ahrkatastrophe geborgen. Einige Zeichen wurden aus dem Rhein gelandet, man befürchtet, daß eine große Anzahl der vermißten Personen durch den Rhein ab. getrieben worden sind. Unter den geborgenen Beiden befinden sich auch Kinder von wenigen Wochen bis zum Schulalter. Größere Transporte Särge sind einge­troffen, die zur Bestattung der Verunglückten dienen sollen. Nach Angaben von geretteten Personen aus den abge­schwemmten Kantinen sind allein aus zwei Kantinen 114 Mann versajollen. Fortwährend werden noch Leichen unter angeschwemmten Trümmern und Schlammassen hervor. gezogen.

Köln , 16. Juni. Die Abschäzung der Wasserschäden, die aber nur einen Teil des Gesamtschadens dar stellen, hat bisher für die Orte Ahrweiler , Neuen ahr und Bodendorf 1355 000 m. ergeben.

Das Hochwasser in Bayern scheint nach den Berichten des hydrotechnischen Bureaus in München teilweise noch zu. 8unehmen. Wenn auch die Niederschläge im allgemeinen ge ringer sind als bisher, so find doch in einzelnen Bezirken, be fonders im oberen JIlergebiet und im Lechgebiet, gana bedeutende Waffermengen niedergegangen. Auch die Amper. die Loisach , die Jfar, die Donau führen Hochwasser, das immer noch im Steigen ist. Der Bahnverkehr in Bayern erleidet durch das Hochwasser beträchtliche Verspätungen, teilweise vollständige Unterbrechung.

Die lekte Gemeindevertretersizung beschloß zunächst die Ein­Zugleich fegung cines Kuratoriums für die höheren Schulen. wurde die Vorlage einer Sabung und Geschäftsordnung für das Kuratorium angenommen. Herr Havemann wünschte, daß bei der Wahl des Kuratoriums, die in einer der nächsten Sigungen statt finden soll, solche Vertreter gewählt werden, die Aussicht haben, von der Behörde bestätigt zu werden, damit es nicht wieder vor­tomme, wie in früheren Jahren bei der Wahl des Vertreters Aug. Kuhlmann, der damals nicht bestätigt wurde, nur weil er Anhänger der Feuerbestattung war. Herr Kuhlmann betonte demgegenüber, daß es an der Vertretung selbst liege, wenn der Gewählte nicht bestätigt werde. Der Nichtbestätigte müffe eben immer wieder ge­wählt werden, Beharrlichkeit führe bekanntlich auch zum Ziel. Die für die Knabenschule bei Herrn Hamacher gemieteten Räume sollen bis zum 1. April 1911 noch behalten werden. Für die innere Ein­Das bayerische Staatsministerium hat eine Hilfsaktion richtung der Schule und Turnhalle in der Charlottenstraße foivie der Lehrmittel wurden aus der zum Bau aufgenommenen Anleihe augunsten der vom Hochwasser Betroffenen eingeleitet; der Brinz­18 000 m. bewilligt. In der Klagesache Jlnikky, der in der dies- regent hat zur Linderung der augenblidlichen Not 20 000 m. ge jährigen Wählerlifte gestrichen wurde, bestimmte die Vertretung spendet und eine Sammlung von Haus zu Haus ge als Bertreter in dieser Verwaltungsstreitsache Bürgermeister nehmigt. Abraham. Mit der Firma Schier wurde ein Vertrag abgeschlossen

betreffend die ausschließliche Uebertragung aller Asphaltierungs Ueber die Hochwasserkatastrophe im Vorarlberg wird noch ges arbeiten während der nächsten 5 Jahre. Dafür erläßt die Firma meldet: In Schr uns hat das Hochwasser eine Parkett- und eine auf die Unterhaltungskosten bereits ausgeführter Asphaltarbeiten Rodenfabrik zerstört. Die Montafoner Bahn mußte den Betrieb einen Betrag von 13 721 M. Unsere beiden Genossen stimmten da- für mehrere Monate einstellen. An der Montafoner gegen. Die Bautommission hatte beschlossen, die Genehmigung zur Aufstellung einiger Reklameschilder in der Blantenburger Straße Straße sind die Brücken teils weggerissen, teils be­und der Schloßallee an den Terrainspekulanten Joseph zu erteilen. schädigt. In Bregenz ist ein Mann ertrunten. Die Straße Die Gebühr sollte pro Schild und Meter 1 M. betragen. Unser bei Dalaas ist nicht passierbar. Die Staatsbrüde über den Genoffe Breitmann wandte sich gegen die Aufstellung in der Jafluß bei Ludesch ist gefährdet. Bei Reutte ist die Reichsstraße bisherigen Weise. Die großen schweren Schilder seien an den an acht Stellen beschädigt. Die Reichsbrüden bei Martinau, Straßen eine Gefahr für die Bassassnten, der Unternehmer müsse Border- Hornbach und Weißenbach sind weggerissen. Die für etwaigen Schaden haftbar gemacht werden; im übrigen sei Dörfer Breitenwang , Moosau und Binswang stehen die Gebühr eine sehr geringe. Nach längerem Hin und her wurde unter Wasser. Die Lech- Regulierungsarbeiten sind vielfach zer die Genehmigung erteilt und eine Gebühr pro Schild und Meter von 3 M. feitgefeßt. Das Gesuch der Bureaugehilfen um ueber- ftört. In Reutte sind die Wasserleitung und das Elektrizitäts nahme der Krantentassen- und Versicherungsbeiträge auf die Ge- werk beschädigt, so daß der Ort ohne Licht und Trinkwasser ist. meindefaffe zeitigte eine längere Debatte. Genoffe Breitmann Im Laufe des gestrigen Abends hat der Regen überall aufgehört. fowie Herr Aug. Ruhlmann verlangten die Uebernahme der Bei- In Lermoos ist Militär zur Hilfeleistung eingetroffen. träge auch für die Gemeindearbeiter. Eine recht sonderbare An­sicht vertrat Herr Dr. Pratsch, indem er meinte, daß die Ges meindearbeiter die Uebernahme der Beiträge nur als Almosen empfinden würden. Genosse Woschte erwiderte hierauf, daß man dann doch die Löhne der Gemeindearbeiter erhöhen könne. Nach dem der Bürgermeister mitgeteilt hatte, daß die Summe für die Bureaugehilfen pro Jahr 401 M.( pro Person 29 M.) betrage, wurde diese Angelegenheit zurüdgestellt, um Erhebungen anzustellen, wie hoch die Summe sich bei den Gemeindearbeitern beläuft. Die wurde dem hiesigen Malermeister Hartseil zum Preise von 9788 Mart übertragen. Zur Befestigung des Mittelweges in der Bis. mardstraße wurden die Kosten bewilligt. Die neue Biersteuer­ordnung wurde, nachdem die Kommission verschiedene Aenderungen genommen hatte, einstimmig angenommen. Hierauf folgte eine nichtöffentliche Sigung. Tegel .

In entjehlicher Weise hat das Unwetter und das damit ver bundene Hochwasser die Schweizer Alpengebiete verwüstet. Ueber die Katastrophe erhalten wir von unserem Schweizer Kors respondenten folgende Darstellung:

Die schweizerischen Alpentäler sind von Dienstag auf Mitt­woch von einem Hochwasser und einer gewaltigen Ueberschwemmung heimgesucht, wie man das seit dem Jahre 1874 in der Schweiz nicht mehr erlebt hat. Seit 36 Stunden hat es in den Alpen unaufhörlich geregnet. Noch immer hält der Regen an und die Hochwassergefahr ist immer noch im Zunehmen.

Die Sihl und die Limmat haben bereits eine besorgnis.

Ganz besorgniserregende Nachrichten kommen aus Zürich . erregende Höhe angenommen, und die sonst so bescheiden dahina fließenden Flüßchen sind zu reißenden Strömen geworden. Der Verkehr in das Sihltal ist vollständig unterbrochen; die Brüden find gesperrt, soweit sie vom Wasser nicht bereits weggerissen worden sind. Seit heute nachmittag steht der Züricher Bahnhof bereits unter Wasser, das Gas- und Elektrizitätswert steht ebenfalls bereits metertief im Wasser und beide Werke mußten den Betrieb ein. Aenderungen im Wahlmodus zum Gewerbe- und Raufmanns stellen, so daß Zürich die kommende Nacht vollständig ohne öffent gericht. Die beiben Potsdamer Ortsstatute vom 20. Oftober und liche Beleuchtung ist. Der Stadtrat von Zürich tagt in um die notwendigen Vorkehrungen in der 18. November 1902 betreffend das Gewerbe- und Kaufmannsgericht Permanenz, werden jegt einer Aenderung unterzogen. Unter Beibehaltung der Stadt Zürich zu treffen. Sämtliche Polizeimannschaften, das in Berhältniswahl wird an Stelle des Systems der freien Listen das der Kaserne befindliche Militär sind zu Hilfeleistungen konfignierb

Die große Berliner Straßenbahn beabsichtigt, die für den Ver- Erschoffen hat sich gestern vormittag im Lokal von Kindler in tehr Schöneberg nach dem Zentrum wichtige Linie 72 an ber der Schlieperstraße ein Kaufmann Behold aus Berlin . Die Keiche Lühotostraße abzweigen und am Prager Plaz auf Wilmersdorfer Gebiet enden zu lassen. Als Grund dieser Berlegung wurde der wurde nach der Reichenhalle gebracht. große Berkehr angegeben, der sich nach Eröffnung der Untergrund. Potsdam. bahn noch weiter vermehren würde. Die städtischen Körperschaften behaupteten, die Unzulänglichkeit der Benukung dieser Strede nicht zugeben zu follen, und wandten sich beschwerdeführend an das Berliner Polizeipräsidium, das nunmehr zugunsten Schönebergs dahin entschieden hat, daß es bei der bisherigen Linienführung berbleibt.