Nr. 141. 27. Jahrgang.
11. Generalversammlung des Deutschen Buchbinder
verbandes.
Die Abstimmungen über die zum Punkt Lattik bei Lohnbewegungen" vorliegenden Anträge sowie über die vom Referenten Aloth dazu unterbreitete Resolution ergab die völlige Uebereinstimmung der Delegierten mit den von Kloth zum Tarifwesen und zur Tattit geäußerten Leitgedanken. Seine im gestrigen Bericht mitgeteilten Resolutionen wurden einstimmig anges Gine Anzahl Anträge aus den verschiedensten Orten: Stuttgart , Potsdam , Nowaves, Düsseldorf , Mannheim , Ludwigshafen , die alle, tonform den Ansichten des Referenten, der Entwickelung zum Reichstarif den Weg ebnen wollen, wurden dem Vorstand zur Ertvägung überwiesen. Als typisch für die Tendenz dieser Anträge führen wir den von Mannheim - Ludwigshafen gestellten an:
nommen.
Sonntag, 19. Juni 1910.
,, Unser Berhältnis zu den graphischen Organisationen". binder und Buchbrucereiarbeiter, soweit diese Es handelt sich um das Projekt des graphischen Indu noch nicht in einem Tarifverhältnis stehen, strieberbandes. Der Referent Ioth warf einen Rüdblid gemeinsam und nach einem festen Programm zu auf die hierüber schon gepflogenen Auseinandersetzungen und die bersuchen. Erfurt , 16. Jumi. Hindernisse, die sich bis jetzt der Verwirklichung entgegenstellten. Die Delegierten, die in der Sache das Wort ergriffen, Er berkannte nicht jene Schwierigkeiten, die heute noch vorhanden traten alle rüdhaltlos für den Busammenschluß ein. Sie sowohl sind und die besonders im inneren Ausbau der einzelnen Organi- wie Sloth in seinem Schlußwort hielten manche der von Döblin fationen und der Buntscheckigkeit ihres Unterstüßungs- und Kaffen und Thiede angeführten Befürchtungen und Schwierigkeiten für wesens bestehen. Aber diese Hindernisse fallen, wie der Referent nicht so sehr wichtig oder zum Teil nicht für stichhaltig. nachwies, mehr und mehr. Dafür häufen und verstärken sich aber Der Verbandstag nahm einstimmig einen Antrag an, der die die vielen Berührungspunkte, die die graphischen Organisationen Bahlstellen verpflichtet, möglichst an allen Orten graphische im wirtschaftlichen Leben und bei den gewerkschaftlichen Kämpfen Kartelle zu gründen, um auf diese Weise den Boden für den aufeinander anweisen. Der Referent trat infolgedessen mit aller Industrieberband vorzubereiten. Ferner eine Resolution, die dem Wärme für die Einheitsorganisation ein. Vorstand den Auftrag gibt, an die Vorstände der anderen graphischen Nach ihm nahmen nacheinander die Vertreter der brei anderen Verbände heranzutreten und die Frage der Gründung eines Ingraphischen Verbände, Döblin , Sillter und Genossin Thiede, dustrieverbandes energisch weiterzutreiben. das Wort. Aber ihre Stellungnahme war eine sehr verschieden. Danach wurden die Verhandlungen auf Freitag bertagt. artige. Während Sillier mit Energie und Feuer die Ansicht vertrat, daß die Entwickelung geradezu zum Industrieverband dränge und man durch bloße graphische Kartelle nie das erreiche, was sich dem Unternehmertum gegenüber als notwendig heraus gestellt hat, standen Döblin wie auch Genoffin Thiebe der Einheitsorganisation sehr fühl und steptisch gegenüber. Döblin Zentralverband der Töpfer. In der am Montag abgehaltenen war zwar auch der Meinung, daß der Bauf der Zeiten die Einheits- Mitgliederversammlung der Filiale Berlin hielt Hauptlehrer Diese allgemeinen Tarifbestimmungen sollen mit den Brin- organisation bringe, aber sie fönne erst dann berwirklicht werden, Riebel- München einen Vortrag über:„ Die Bedeutung der Heizzipalsverbänden der Buchbinderei- und Buchdruckereibefizer end- wenn die Verhältnisse in den graphischen Berufen wenigstens technischen Kommissionen für das Töpfergewerbe." Solche Kom gültig vereinbart werden und haben den örtlichen Lohnbewegungen einigermaßen aähnliche seien. Man müsse sich stets auf dem missionen bestehen in mehreren Großstädten und haben die Aufsämtlicher Zahlstellen als Grundlage zu dienen." Boden der gegebenen Verhältnisse stellen und von diesen ausgabe, der mehr und mehr vordringenden Zentralheizung gegenüber Gin Antrag, dem Vorstand ebenfalls zur Erwägung überwiesen, fich fragen: wie wird inmitten dieser Verhältnisse ein Industrie- ben Kachelofen wieder zu Ehren zu bringen. Das Ziel soll erreicht will, daß bei Tarifforderungen auch überall die Forderung nach verband wirken?!- Dann zeichnete Döblin die verschiedensten werden nicht nur durch Propaganda für den Kachelofen, sondern Sommerurlaub gestellt werden soll. Situationen, die heute notwendigerweise bei den wirtschaftlichen namentlich durch Verwertung wissenschaftlicher Untersuchungen und Ferner soll der Vorstand in allen Zahlstellen auf Errichtung Kämpfen der einzelnen graphischen Berufe entstehen und nach seiner praktischer Erfahrungen in bezug auf die Einrichtung des Kachel. paritätischer oder städtischer Arbeitsnachweise hinwirken. Meinung Konfliktsstoffe in Gülle und Fülle in sich bergen, die ofens, das beim Bau desselben zu verwendende Material uji. Borausseßung ist dabei, daß von den Zahlstellen geeignete Ver- gerade in einer Ginheitsorganisation am ehesten zur Entladung Diese Bewegung ist von den Stachelofeninteressenten in München treter als Arbeitsvermittler oder als Beisiger in die gemeinschaft- kommen und die größte Uneinigkeit herbeiführen würden. Für ausgegangen und der Referent, der an der dortigen Gewerbeschule liche Verwaltung gesandt werden. Wo jedoch gut funktionierende den Buchdruderberband würde nach Lage der unterrichtet, ist für die Bewegung zur Hebung des Kachelofens Gehilfen nachweise vorhanden sind, sind diese beizubehalten. ganzen Verhältnisse der Industrieberband aura literarisch tätig. Sein Vortrag, der vorwiegend technisches InterDann hatte Brüdner- Berlin nacheinander die Referate seit ein Sindernis zur Entwidelung sein. Es habe effe hat, flang in die Mahnung aus, daß sich die Angehörigen des über ben verflossenen und über den im nächsten Jahre stattfindenden aber feinen 8wed, eine Organisation und einen Beruf durch eine Töpfergewerbes, Meister wie Gehilfen, an den Bestrebungen der Gewerkschaftskongres Zusammenschweißung in ihrer Entwickelung zu hemmen, ohne daß Heiztechnischen Kommisionen beteiligen möchten, um die Vorzüge
„ Der Verbandsvorstand wird beauftragt, einen Tarifentwurf auszuarbeiten, der in ganz Deutschland eingeführt werden kann. Als Grundpofitionen soll er enthalten: 1. Arbeitszeit, 2. einheit lichen Minimallohn mit Lokalzuschlägen, 3. Regelung der Ueberstundenbezahlung, 4. Lehrlingsstala, 5. Bezahlung der gesetzlichen Feiertage, 6. Akkordarbeit usw.
Die Bersammlung schloß sich einstimmig den vom Gewerkschaftstongreß aufgestellten Forderungen an. Sie feien das mindeste dessen, was die Arbeiter an Verbesserungen der sozialen Versiche rungen verlangen müßten. Auch der Beschluß des Kongresses, daß die Gewerkschaftsmitglieder im Falle der Halbierung der Krankentaffenbeiträge diese frei gewordenen Mittel zur Erhöhung der Verbandsbeiträge verwenden sollen, wurde einstimmig gutgeheißen.
Eine turge lebhafte Debatte entspann sich über den Antrag: bie Delegierten zum Gewerkschaftskongreß nicht mehr auf der Generalversammlung, sondern durch Urabstimmung zu wählen. Der Antrag kam jedoch mit 34 gegen 20 Stimmen zu Fall. Der Vorstand beantragte, gemäß den Sabungen zur Beschidung der Gewerkschaftskongreffe( auf je 3000 Mitglieder ein Delegierter) 8 Delegierte zum nächsten Kongreß zu senden. Der Verbandstag beschloß, es bei sechs bewenden zu lassen. Gewählt wurden Brudner, Aloth, Michaelis Berlin, 8inte- Leipzig , füße Chemnik, Küsters- Hamburg . Bum
Internationalen Kongreß in Kopenhagen ,
über den Kloth referierte, wurde dieser delegiert.
die anderen atompagnierten Organisationen dadurch sonderlich ge fördert werden. Redner legte Wert auf die Betonung, daß nicht andere besondere Gegenfäße, sondern nur die technischen und organi. satorischen Unterschiede es sind, die die graphischen Berufe heute dem augenblicklichen Stande der Dinge angemessen sei, schlug er noch trennen. Als einen Schritt zur engeren Literung, wie er bor , die örtlichen Kartellverbindungen auszubauen. In allen solchen Fällen, wo dann sämt liche graphische Organisationen berührende Ma B- nahmen getroffen werden können, haben die örtlichen Vorstände ihre Vorschläge ihren 8entralvorständen zu unterbreiten, und diese hätten in jedem einzelnen Falle gemeinsam zu prüfen, ob und wie sich das Biel erreichen läßt.
Verfammlungen.
des Kachelofens zur Geltung zu bringen.
Sierüber herrschte auch in der Diskussion polles Einverständnis.
Gine Resolution tourde angenommen, deren wesentlicher Inhalt folgender ist:
Die Versammlung erkennt an, daß heiztechnische Kom missionen für das Töpfergewerbe Ersprießliches leisten können, und verpflichtet sich, die hebung dieser Kommissionen anzustreben. Es soll unter den Kollegen dahin gewirkt werden, daß bei Herstellung von Oefen besonders auf deren Heizfähigkeit ges achtet wird. Von den Meistern wird erivartet, daß sie mehr als bisher auf die Lieferung von gutem Ausbaumaterial durch die Bauunternehmer halten und daß sie mehr darauf achten, daß nicht, wie es in letter Zeit öfter borkommt, Oefen gesezt werden, welche zu flein sind, um den Raum zu heizen. Anderenfalls muß angenommen werden, daß die Meister an der Hebung des Kachelofens und des Gewerbes fein Interesse haben und nur deshalb fo fleine Defen gefekt werden, um indirekt den Tarif zu ume gehen.
Auch Genoffin Thiede befürchtete, auf Grund der Erfahrungen, die das Hilfspersonal der Steindruckerei gemacht hat, daß ihre Verbandsmitglieder, als Silfsarbeiter, in rechtlicher Be ziehung in einer Einheitsorganisation ins Hintertreffen kämen. Sie würden in einer selbständigen Organisation sicher freier Die Berichterstattung vom Verbandstage wurde der vor. arbeiten und in der Entwidelung ungehemmter sein. Die Rednerin gerüdten Zeit wegen bon der Tagesordnung abgefekt. In den ging in einer Hinsicht einen Schritt weiter als Döblin, indem sie Bentralvorstand wurden Semmnib und Klaveri gewählt. drei Ferner wurde bekanntgegeben, daß in den Vororten an der Gruppen: Lithographen und Steindrucker, Buch- Ostbahn der Streit proklamiert ist.
Bu einem lebhaften Meinungsaustausch führte die Erörterung den Vorschlag machte, Lohnbewegungen der des Punktes
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