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Gerichts- Beitung.

mehr Toleranz uden wird an Andersdenrenden, und er es unter Boltsvertreter vor Augen und empfahl durch die Wahl laffen wird, ins Blaue hinein von Verdummung und Richard Fischer's Protest einzulegen gegen die gesammte heutige Der Prozeß gegen den Bankier Schulze und Genoffen Schlachtfeldern, über den der Angeklagte gefpottet hat, ist steuerungsfystem. Nach einer kurzen Diskussion dieser von leb­Lächerlichkeit zu sprechen. Der Dantesgottesdienst auf den Wirthschaftsweise, den Militarismus und das indirette Be wurde am Dienstag vor der 8. Straffammer des Berliner Land- allerdings nicht eine Einrichtung der christlichen Kirche, hätte er haftem Beifall begleiteten Ausführungen wurde noch von gerichts I verhandelt. Auf der Anklagebank saßen 1. der 38 jährige den Gottesdienst im Allgemeinen beschimpft, dann würde er in Rising zu reger Agitation und zur Hilfeleistung am Wahltage Bankier Erich Biert, 2. beffen 72 jähriger Onkel A. H. Friedr. Diesem Punkte strafbar fein. Der Angeklagte Briem müsse frei aufgefordert. Mit einem braufenden Soch auf die Sozialdemo Schulze, 3. Schulze's 48 jähriger Schwiegersohn, der Haupt: gesprochen werden, da er bei seinen Ausführungen nicht die tratie fand die Versammlung ihren Schluß.

mann der Reserve des 3. Garderegiments 3. F. Ingenieur Paul Geistlichen im Allgemeinen, sondern nur den Prediger von G. E. D. Treutler und 4. sein Prokurist, Kaufmann Alex. Friedrichsfelde im Auge gehabt und legterer einen Strafantrag ferner im Friedrichstädtischen Kasino. An Stelle Curt Gne öffentliche Wählerversammlung tagte Jof. Rich. Fischer. Durch die Anklage wurden beschuldigt: wegen Beleidigung nicht gestellt habe. Prettfi dagegen bildet ein Baate's, der verhindert war zu erscheinen, referirte Roopmann. 1. Schulze und viert gemeinschaftlich: 1. die Geschäftsbücher der Seitenstück zum Angeklagten Thal. Auf die mangelhafte Bildung Derfelbe beleuchtete noch einmal die gegenwärtige politische Lage und Firma unordentlich geführt und es unterlassen zu haben, die der Angeklagten und besonders des Thal müsse bei der Straf - forderte die Anwesenden auf, die Macht, welche die Sozial­vorschriftsmäßigen Bilanzen zu ziehen. 2. gemeinschaftlich durch abmessung Rücksicht genommen werden; sie suchen sich zu bemokratie am 15, Juni bei der Hauptwahl zum Schrecken der 88 felbständige Sandlungen Depots unterschlagen, 3. in 12 Fällen bilden, sie befinden sich auf Frrwegen, sie sind schwer zu Gegner gezeigt hat, auch am Sonnabend zu entfalten und die sich der Untreue schuldig gemacht und 4. in 2 Fällen durch Bor- belehren, weil sie niemand hören wollen; aber sie schaden auch noch indifferenten Arbeiter zur Ausübung der Wahl heranzuziehen, Spiegelung falscher Thatsachen eine Wittwe Krischt zur Hergabe fehr viel, indem sie ihre Halbbildung in die Maffen schleudern, damit sich ein sicherer Damm gegen die weitere Erhöhung ber von 16 000 m. in ruffischen Bapieren und eine Wittwe Barth zur bie oft noch weniger Bildung besitzen und dort allen Glauben Militärlaften und gegen jede Verkürzung der Boltsrechte erhebe. Sergabe von 115 000 m. in Papieren bewogen zu haben. II. Ange- vernichten. Schließlich beantragte der Staatsanwalt für Thal Mit lebhaftem Beifall stimmten die Anwesenden den Aus­flagter Biert allein: 1. durch 41 selbständige Handlungen als 6 Wochen, für Briem Freisprechung, für Prettfi 2 Wochen Ge- führungen des Referenten zu. In der Diskussion meldeten fich Bevollmächtigter des Angeklagten Schulze absichtlich zum Nach fängniß. Angeklagter Thal: Die Intoleranz ist beim Staats- troy Aufforderung und Zusicherung vollster Redefreiheit Gegner theile desselben über der Firma anvertraute Vermögensstücke zu anwalt, der dem Zeugen im Waffenrocke des Kaisers mehr nicht zum Wort. Drei Genossen traten dann für eifrige Be­gunsten des Angeklagten Treutler verfügt zu haben, 2. durch Glauben schenkt, als wie den Beugen im Zivilrod, mehr als bei theiligung an der Stichwahl ein. Der Vorsitzende machte darauf Vorspiegelung falscher Tbatsachen und um der Firma August mir zu suchen. Wenn ich im Uebrigen angeführt habe, aufmerksam, daß bei der Hauptwahl allein auf dem Bock" H. F. Schulze einen Vermögensvortheil zu verschaffen, ein daß seit dem Krimfriege 3 Millionen Menschen auf den 37 Wähler, die zum Theil die Wählerlisten eingeſehen Fräulein Sauer zur Hergabe von 10 000 m. in Papieren und Schlachtfeldern der Kulturvölker gefallen find, so beziehe hatten, ihr Wahlrecht nicht ausüben fonnten, weil ihr einen Rentier Noack zur Hergabe von 9200 M. bewogen zu haben. ich mich auf die Statistik, die ich der Kreuz- Zeitung " ent- Name 3. Treutler und Fischer: Den Angeklagten Viert zur Begehung nommen habe, und diese denke ich-" wird wohl auch der lichen Fällen müsse stets gerechnet werden und daher dürfe falsch worden abgeschrieben der ihm ad 2 vorgeworfenen Untreue und in der Zeit vom Herr Staatsanwalt als maßgebend anerkennen.( Staatsanwalt tein Wahlberechtigter der Urne fernbleiben. Nach einem Schluß­war. Mit ähn 22. Januar 1890 bis 20. September 1892 zur Unterschlagung" Nein!") Nach langer Berathung sprach der Gerichtshof die worte des Referenten, in welchem derselbe nochmals zur Wahl von Wetthpapieren im Gesammtbetrage von 171 228 m. durch Angeklagten Briem und Pretti fret, Thal wurde zu zwei, Fischer's aufforderte, wurde bekannt gemacht, daß Donnerstag Ueberredung vorsätzlich bestimmt zu haben. Gegen Fischer, Wochen Gefängniß verurtheilt. Thal habe offenbar das Be Flugblattvertheilung stattfindet. Dann wurde die Bersammlung welcher flüchtig ist, wurde die Verhandlung ausgesetzt. Der Ge- ftreben, sich zu bilden, was lobenswerth ist, dagegen ist zu tadeln, mit einem Hoch auf die Sozialdemokratie gefchloffen. richtshof verurtheilte den Angeklagten Viert zu acht Jahren baß er nicht alles prüft, sondern nur das, was seiner vorgefaßten Gefängniß und acht Jahren Ehrverlust, den An- Ansicht entspricht. Würde er auch die gegnerischen Ansichten wurde am Dienstag Abend ebenfalls in Reinhardt's Neuem getlagten Schulze zu fünf Jahren Gefängniß und studiren, so würde er anders urtheilen. Im Uebrigen wurde aus Gesellschaftshaus abgehalten. Der Referent; Reichstags­Eine Wählerverfammlung für den 2. Wahlkreis fünf Jahren Ghrverlust und rechnete den Verurtheilten je der Menge der zur Anklage stehenden Säge nur einer als fandidat Richard Fischer, stellte in seinem Vortrage den 6 Monate durch die erlittene Untersuchungshaft ab. Der Un- strafbar herausgegriffen, der von den Dankgottesdiensten auf den glänzenden Erfolgen, welche die Sozialdemokratie am 15. Juni getlagte Treutler wurde freigesprochen, da ein Beweis seiner Schlachtfeldern handelte, denn wenn dies auch keine Einrichtung wiederum errungen, das Urtheil gegenüber, welches die Wählerschaft Mitschuld nach feiner Richtung hin erbracht sei. sei, so sei es doch ein Gebrauch der christlichen Kirche und diefer an diesem Tage über die Partei Eugen Richter's , des Vernichters der Gebrauch sei beschimpft worden. Sozialdemokratie, gefällt hat. Herr Eugen Richter und sein An­hang sei geschlagen auf der ganzen Linie, und die wenigen Mandate, welche die Freisinnige Volkspartei noch etwa in ber Stichwahl erobere, erhalte fie größtentheils durch die Gnade eben der Partei, die man Anfangs Februar dieses Jahres todt­schäftigte sich Fischer mit seinem Gegenfandidaten Virchow und gefchwätt geglaubt habe. Jm weiteren Verlaufe seiner Rede be­brachte einige Aussprüche dieses Mannes zur Verlesung, welche

seien.

Soziale Leberlicht.

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Eine für Schankwirthe interessante Verhandlung fand geftern vor der 128. Abtheilung des Schöffengerichts statt. Die auf der Anklagebant befindliche Frau Marie Arpadi hat im Hause Friedrichstr. 114 ein Kellerlokal inne, worin sie Ungar­weine und Speisen verabfolgt. Es war nur ein Raum tongeffionirt, welcher der Inhaberin nicht genügte. Sie fam des­halb beim Polizeipräsidium um Konzessionirung zweier an 7-800 Siegele Arbeiter streiten in Damm Saft stoßender Kellerräume ein. Dies wurde unter Hinweis auf die wegen 25 prozentiger Herabsetzung des Attorblohns. Die im furz zuvor erlassene Verfügung, wonach Rellerlofale, welche tiefer Tagelohn stehenden Arbeiter sind fufolge dessen auch brotlos. dessen politische Unzuverlässigkeit, dessen Schwenkung nach rechts als/ Meter unter dem Bürgersteige liegen, zu Schantzwecken Sollte sich der Streit über sämmtliche Ziegeleien der Gegend unzweideutig darlegen. Am 24. Juni fei die vorgeschrittene als 1/2 Meter unter dem Bürgersteige liegen, zu Schantzwecken ausdehnen, so werden auch viele Schiffer zum Feiern gezwungen, Wählerschaft berufen, die Scheidung zu vollziehen zwischen der nicht benutzt werden dürfen, abgelehnt. Bald darauf ließ die nicht benutzt werden dürfen, abgelehnt. Bald darauf ließ die denn wenn feine Steine gemacht werden, so tönnen auch keine reaktionären Masse, zu der auch die Freisinnigen sich um ihrer Behörde das Lokal revidiren. Der Schußmann stellte fest, daß in den beiden beanstandeten Nebenräumen Getränke und abgefahren werden. Im Akkord verdienen bie Biegelei Arbeiter fümmerlichen Selbsterhaltung willen bald offenkundig schlagen Speisen lagerten, die Polizei erblickte hierin den Betrieb der nach dem neuen Tarif bei einer Arbeitszeit von früh 15 bis müßten, und der Sozialdemokratie, welche erkannt habe, daß der Edhantwirthschaft und nahm die Angeklagte in die gesegliche Abends 1/29 Uhr, nach Abzug der Pausen also 15-16 stündigen morsche Bau der alten Gesellschaft seinem Schicksal unrettbar Schankwirthschaft und nahm die Angeklagte in die gesetzliche Strafe. Im geftrigen Termine fonnte die Behauptung der An- thatsächlichen Arbeitszeit bei angeſtrengtester Thätigkeit ca. 4. verfallen' fei und daß an seiner Stelle fich ein neues Gebäude getlagten, daß sie die beiden fraglichen Räume nur als Auf- Die im Tagelohn arbeitenden Kameraden bekommen bei einer erhebe, welches allen, auch den Ausgestoßenen von heute, Raum bewahrungsstellen und nicht zum Aufenthalt von Gästen benutzt noch je eine Stunde zu rechnen ist, die sie von ihrem Heim zur An der Debatte betheiligten sich Sucker, Dochow und Frau Arbeitszeit von 6 Uhr Morgens bis 7 Uhr Abends wozu biete. Dem Vortrage folgte stürmischer, anhaltender Applaus. habe, nicht widerlegt werden. Der Staatsanwalt hielt Arbeitsstätte und von da nach Hause zurückzulegen haben die Angeklagte dennoch für schuldig, da auch die beiden Räume, von denen aus die Speisen und Getränke ich nur 1,75 M. Lohn. Die letzteren sind daher der Unterstüßung tage ihre Pflicht zu thun. Mit einem begeisterten Hoch auf die täg- Fahrenwald. Letztere forderte die Frauen auf, am Stichwahl= nach dem Schanfraume gebracht wurden, fonzessionspflichtig der Arbeiter besonders bedürftig. Bei ihrem dürftigen Verdienst Sozialdemokratie ging die Versammlung auseinander. Dieser Auffassung wurde seitens des Bertheidigers, find fie direkt dem Hunger überliefert, wenn sie acht Tage lang R.-A. Leop. Meyer, widersprochen. Die Konzession beziebe sich außer Arbeit sind. Im Sozialdemokratischen Wahlverein für den fechsten naturgemäß nur auf die von der Polizei genehmigten Räume, aber niemand könne dem Inhaber verweigern, die neben dem worte wird der Bildhauer Zeitung" aus Würzburg be- Was lehrt uns der 15. Juni?" In Ermangelung eines Re­Berliner Reichstags- Wahlkreis stand in der am 20. d. M. Blüthen unferes Militärstaates. Unter diesem Stich abgehaltenen Mitgliederversammlung die Frage zur Erörterung: Echantzimmer befindlichen Räume als Aufbewahrungs bezw. richtet: Noch nicht genug, daß das minder bemittelte, aber um ferenten trat die gut besuchte Versammlung in eine freie Dis­Zubereitungsräume zu benutzen. Wenn die Ansicht des Staats- so mehr arbeitende Volk den größten Theil zur Deckung der kussion über die Frage ein. Man gelangte angesichts der mannig­anwalts richtig sei, müßten ja auch Küche, Keller, Speisekammer Militärausgaben durch direkte und indirekte Steuern zu tragen fachen Schwankungen in der Stimmenabgabe einzelner Wahlkreise, und andere für die Gäste nicht bestimmten Räume tonzessions bat, wird in neuester Zeit, wie nachstehender Fall beweist, die ja des stellenweise zu verzeichnenden Rückganges der sozialdemo pflichtig sein. Der Staatsanwalt beantragte ein Gutachten des Kaserne auch noch zur Werkstätte gemacht, wodurch für den Ge- fratischen Stimmen zu der Erkenntniß, daß Mittel und Wege Bezirksausschusses über diese Frage einzuholen. Der Gerichtshof schäftsmann Konturrenz und als nothwendige Folge für den gefunden werden müssen, um die Agitation noch nachhaltiger und hielt dies nicht für erforderlich, sondern erkannte auf Freisprechung Arbeiter Brotlosigkeit erwächst. Der Angeklagten, wobei auch die Kosten der Vertheidigung der Infanterie- Offiziertafinos hier werden nämlich fondern überzeugte, zielbewußte Sozialdemokraten, auf die man sich Bei dem Bau des neuen wirksamer zu gestalten als bisher, um nicht nur Wähler zu erhalten, Staatstaffe auferlegt wurden. Bildhauerarbeiten von eigens dazu kommandirten verlassen tann. Bezüglich der bevorstehenden Stichwahlen erging Wegen Gefährdung des öffentlichen Friedens durch Auf- Soldaten hergestellt und infolge dessen wurden drei Kollegen nochmals an alle verfügbaren Kräfte die dringende Mahnung, in reizung verschiedener Bevölkerungsklassen gegen einander standen in der Hofmöbel- Fabrit von Gebr. Ostberg entlassen. Wenn man den Dienst der Partei zu treten und sich an den im Borwärts" gestern der Tischlergeselle Anton Brzestwieniewicz und nun den geplagten Ferienkolonisten auch gerne die möglichste Er- bekannt gegebenen Stellen zu melden. Unter Vereinsangelegen der Klavierarbeiter Franz Morawski vor der zweiten Straf- leichterung ihres anstrengenden strapaziösen Lebens und kleine beiten stellten Rogert und Gen. zur Generalversammlung den Der Klavierarbeiter Franz Morawski vor der zweiten Straf­fammer des Landgerichts I . Der erste Angeklagte ist Redakteur, petuniäre Bortheile gönnt, so wird selbst dieses Wenige zu Wasser, wenn Antrag, das Bereinsmitglied D. Baer aus dem Verein auszu­der zweite Verleger der hier erscheinenden polnischen Arbeiter man bedenkt, daß die betreffenden Soldaten, die mit der Ausschließen. Trotzdem die Versammlung mit großer Majorität zeitung Gazetta Robotnicza". In der Nr. 7 des Blattes erführung eines Theiles der Bildhauerarbeiten betraut sind, als Ent- gegen diesen Antrag Stellung nahm, wird derselbe doch auf der schien ein Artikel, worin die Arbeiter gegen die Unter- breißig Pfennige erhalten; den Profit steckt der Unter- davon, daß statutenmäßig jedem Mitgliede das Recht zusteht, worin die Arbeiter gegen die Unter- Schädigung refp. Lohn pro Tag 30- fage nnd schreibe Tagesordnung der Generalversammlung erscheinen, da, abgesehen drückungen und Ungerechtigkeiten der Arbeitgeber in Schutz genommen werden. Die strafbare Aufreizung wird darin in nehmer ein. Dem Soldaten ist mit diesen paar Pfennigen auch Anträge zu stellen, besagter Antrag auch von anderer Seite wie­folgenden Stellen gefunden:" Euere Kraft sind die sozial- nicht viel gedient, der Geschäftsmann und somit der Arbeiter der aufgenommen wurde. Nach Erschöpfung der Tagesordnung folgenden Stellen gefunden:" Euere Kraft sind die sozial aber sehr benachtheiligt. Das Offizierkasino wird auf Kosten der wurde die Versammlung mit einem Hoch auf die internationale demokratischen Organisationen, welche mit allem fämpfen, was Euch quält und bedrückt zum Zwecke der Befreiung Staatskaffe, mithin aus den Taschen des steuerzahlenden Bolts Sozialdemokratie geschlossen. der Menschheit von dem sie quälenden Unglück. In den sozial hergestellt, mithin sollte es auch an den Arbeiten dieses selben demokratischen Organisationen, im Kampf mit den Herren und Fabrikanten fönnt Ihr nur den rechten Weg finden, welcher Euch aus Eurer schrecklichen Lage herausführt. Kämpft bis zum letzten Tropfen Bluts mit der Aussaugung und mit der Un gerechtigkeit, und der Sieg wird der Eure fein!" Die An geklagten erklärten, daß der Artikel nur eine Wiedergabe des von dem Priester Peter Sciegienny an die Arbeiter Polens gerichteten offenen Briefes sei. Während der Staatsanwalt gegen den ersten Angeklagten 6, gegen den zweiten 9 Monate Gefäng niß beantragte, folgte der Gerichtshof den Ausführungen des Vertheidigers Rechtsanwalt Freudenthal und und erkannte auf Freisprechung, da in dem Artikel von eigentlichen Gewalt­thätigkeiten teine Rede sei.

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Staates Antheil haben.

In Bergamo ( Lombardei ) haben sämmtliche( ungefähr 4000) Seidenspinner und Weber, nachdem wochenlange Ver­handlungen mit den Unternehmern ohne Ergebniß verlaufen sind, die Arbeit eingestellt. Sie verlangen verkürzte Arbeitszeit und höhern Lohn.

Versammlungen.

Wilmersdorf . Große öffentliche Bolts- und Wähler- Bersammlung für Männer und Frauen am Donnerstag, den 22. Junt, in Schulze's Restaurant, Reichstagswahl. Referent Genosse Antric. Berliner - und Augustastraßen- Ecke. Tagesordnung: Die bevorstehende Stich bei Th. Bois, Alte Jakobstr. 75. Bortrag des Herrn Dr. Christeller. Lehr­Lehrkurfus der Berliner Arbeiter und Arbeiterinnen que ersten Hilfe bei Unglücksfällen. und uebungsstunde. Donnerstag, den 22. Juni, Abends 8% ihr,

Verband deutscher Barbiere, Friseure und Pervüdtenmacher. Bweigverein. Donnerstag, den aa. Juni, Abends 10 Uhr, Nosenthalerfir. 88. Bersammlung.

platens

7006200

Vermischtes:

Ein

Eine öffentliche Wählerversammlung für den 1. Bereber die Ursache des Konflikts zwischen Publikum liner Neichstags- Wahlkreis tagte am Dienstag in den Armin­Wegen Gotteslästerung und wegen Beschimpfung begeisternder Wirkung und forderte die Parteigenossen unter dem den Angaben von Augenzeugen folgendes ermittelt: hallen. Der Referent, Dr. 3 adet, hielt eine Ansprache von und Polizei in Breslau hat die Breslauer Wolfswacht" nach von Einrichtungen der chriftlichen Kirche waren der Arbeiter Adolf Otto Julius Thal aus Reinickendorf , der rauschenden Beifall der Versammlung auf, dahin zu arbeiten, daß Matthiasstraße ein Pferd verkauft; da er und fein Sohn, nach Band mann aus Festenberg hatte in einem Gasthof auf der in einem Gasthof auf der Töpfergeselle Franz Johannes Priem und der Tischler auch der erste Nepomut Prettti letztere beiden in Friedrichsfelde wohn- treten werde. Auch Täterow, der sozialdemokratische anderer Mittheilung fein Knecht, mit zwei Wagen in der Stadt haft felde eine Bersammlung statt, in welcher Thal die ihm zur Last alles aufgeboten werden müsse, um diesen Kreis für die Sozial- heran, um ihn zur Anzeige zu notiren. Es entspann sich bald angeflagt. Am 27. November v. J. fand in Friedrichs Kandidat, sprach sich dahin aus, daß, obgleich die Aussichten im waren, foppelten sie den Wagen, von welchem sie das Pferd ver­ersten Wahltreise weniger günstig sind als anderswo, dennoch kauft hatten, an den anderen, um so ihren Heimweg anzutreten. gelegten Delifte gelegentlich eines Vortrages, den er hielt, be- demokratie zu erobern. Der Schuhmann Kirmiß trat an das Gefährt des Landmanns gangen haben soll, wogegen sich die beiden Mitangeklagten der In der ferneren Debatte gab ein gleichen Bergehen in der Diskussion schuldig gemacht haben sollen. Schlesischer Genoffe ein beschämendes Bild von dem Druck und der eine Auseinandersetzung zwischen den beiden, die dem Schutz­Während die als Beugen bei der Verhandlung anwesenden feindliche Wahlen erziehlt worden sind. Zum Schluß wurde zur arten etwas berb und auch, aus Beranlassung des Pferde­Beeinflussung, womit in diesen dunkeln Gegenden bisher volts- mann schließlich Veranlassung gab, zur Verhaftung des Land­Gendarmen, welche die Versammlung überwachten, dabei blieben, feindliche Wahlen erziehlt worden sind. Zum Schluß wurde zur manns zu schreiten. Der Landmann foll in seinen Redens­daß die Worte, welche die Angeklagten gesprochen haben, nach regen Betheiligung an der am Donnerstag erfolgenden Flugblatt­ganz anderen, lediglich wissenschaftliche Zweifel ausdrückenden 28ählerversammlung aufgefordert. Mit einem Hoch auf die Bauer hielt sich an seinem Gefährt nur fest und wollte sich nicht ihrer Ansicht sträflich gewesen seien, legten die Angeklagten einen Berbreitung, sowie zum Besuch der am Freitag stattfindenden verkaufes, etwas angetrunken gewesen sein. Bu Thätlichkeiten soll gekommen sein. Der verhaften lassen. Ein Arbeiter, und zwar wie es heißt

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Sinn unter. Das Interessanteste an der Verhandlung waren die Sozialdemokratie gingen die Versammelten auseinander. Plaidoyers mit den daran schließenden Re- und Dupliken. Der Im zweiten Berliner Reichstags- Wahlkreis waren ein sehr zweifelhaftes Individuum, kam zunächst dem Schutzmann Vertreter der Staatsanwaltschaft, Assessor Damme, bemerkte ein- um Dienstag vier große Wählerversammlungen einberufen. Auf au Hilfe, nicht bedrohte er ihn, wie der wahrheitsliebende" leitend: Ich fann es nicht leugnen, daß es für mich stets etwas Tivoli wollte sich Virchow nur allen denen, welche seine General- Anzeiger " und die Morgen- Beitung" ausführen. Be­Rührendes hat, wenn Arbeiter, die den ganzen Tag angestrengt Wahl zu unterstützen gesonnen wären, vorstellen. In dem treffender Arbeiter soll von anderen Arbeitern unter dem Ruf: thätig sein müffen, ihre Mußestunden benußen, sich wissenschaft- großen Saal, der an 4000 Perfonen faßt, batten sich nur an- Du hast den Bauer mit todtschlagen helfen, gehörig lich zu bilden, selbst wenn sie hinterher auftreten und die Welt nähernd 200 Wähler eingefunden. Birchow erschien nicht und geprügelt worden sein. Dem Schuhmann und dem Arbeiter, belehren wollen. Darin liegt aber auch gleichzeitig das Be so hielt es der Einberufer, der freisinnige Stadtverordnete welche an dem sich am Wagen festhaltenden Bauer zerrten dentliche, daß fie in mangelnder Vorbildung nur halb Kreitling, für das beite, die Versammlung gleich nach der hierbei soll dem Schußmann die Uniform zerrissen worden sein begreifen und verstehen, daß sie ihre Halbbildung wirkliche Bildung halten als Eröffnung wieder zu schließen. und Kritik üben an Dingen, Die vom sozialdemokratischen Wahlkomitee einberufenen drei berichten, auf Ersuchen des Schußmanns, der Fleischermeister Eisebit tam nun ungerufen, nicht, wie die bürgerlichen Blätter an welche fich unfere höchsten Geistesgrößen nicht heranwagen. öffentlichen Wählerversammlungen waren dagegen aus zu Hilfe. Diefer, ein sehr träftiger Mann, riß in unverantwortlicher Der Angeklagte Thal hat an den schwersten Problemen Kritit gezeichnet besucht. geübt und sich dabei auf Humboldt, Galilei und Ropernifus be rufen, er hat geglaubt, deren Forschungen zu begreifen, obwohl über Die bevorstehende Stichwahl zwischen Virchow und den Kopf aufschlagen hörte. Gisebit schlug dann mit der Faust Weise den Landmann zu Boden, dabei schlug letterer mit dem Jm Königshof( Bülowftraße), wo Otto Antrid Kopf fo heftig aufs Steinpflaster, daß man mehrere Schritte weit er deren Namen nicht einmal richtig aussprechen kann. Dabei unserem Randidaten Richard Fischer" referirte, wurde bald 10 bis 12mal auf den am Boden Liegenden ein und soll den war Humboldt der frömmste Mann und intime Freund des nach Eröffnung der Versammlung der Saal polizeilich Bauer auch fogar mit dem Fuße in wüthender Weise getreten frömmsten Königs Friedrich Wilhelm IV. Ich glaube, wenn der abgesperrt. Der Redner führte in faft zweiftündigem haben. Dies alles foll sich mit einer solchen Geschwindigkeit voll­der freifinnigen Izogen haben, daß allem Anscheine nach der Schußmann für den

Angeklagte einen höheren Reisegrad der Bildung erlangt, er auch Vortrage den Anwesenden die Sünden