Br. 146. 27. Jahrgang. 1. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonbrud, 25. Juni 1910,
Aus der
" Die am 21. Juni 1910 versammelten Gewerkschaftsvorstände der freien Gewerkschaften, die 63 Verwaltungsstellen mit 233 000 Mitgliedern vertreten, protestieren mit aller Entschiedenheit gegen die vom Berliner Magistrat eingebrachte Vorlage betreffend die Erhebung einer Luftbarkeitssteuer. Sie erblicken in der Vorlage, wenn sie in Kraft treten sollte, eine Erdrosselung aller Kunst- und Bildungsbestrebungen, deren sich die Gewerkschaften in vornehmlicher Weise befleißigen.
Der freifinnige Magistrat geht hier mit dem Junkertum Hand in Hand, durch indirekte Steuern die Gewerbetreibenden und Arbeiter zu belasten, die Reichen dagegen zu schonen.
Die Vertreter zur Gewerkschaftskommission für Berlin und Umgegend hielten am 21 Juni d. Js. eine Versammlung ab, um Es wurde hierauf zur Neuwahl des Ausschusses geschritten. den Bericht des Ausschusses und des Sekretäres entgegenzunehmen. Gewählt wurden Albrecht( Buchdrucker), Jul. Cohn( BureauAus dem Kassenbericht, den Genosse Körst en erstattete, ist zu angestellter), Hartmann( Metallarbeiter), Kunze( Schneider), entnehmen, daß die finanziellen Verhältnisse der Gewerkschafts- Ma a B( Holzarbeiter), Mies( Maler), Schuldt( Brauerei fommission als günstige bezeichnet werden können. Im weiteren arbeiter), Schule( Sattler) und Werner( Transportarbeiter). erörterte Redner die Aufgaben, die im Laufe des Jahres der Kom- Als Revisoren bestimmte die Versammlung: Schade( Buchbinder), mission noch bevorstehen und wies dabei auf die im Herbst statt- Urban( Handlungsgehilfe) und Wutty( Gemeindearbeiter). Nach einer kurzen Begründung durch Körsten, der darauf hinfindenden Gewerbegerichts- und Kaufmanngerichtswahlen hin. Ritter stellte die erfreuliche Tatsache nochmals fest, daß das Jahr wies, daß die vom Magistrat eingebrachte Vorlage der Erhebung 1909 mit einer Zunahme von über 9000 Mitgliedern abgeschlossen einer Luftbarkeitssteuer das Berliner Gewerkschaftshaus um etwa habe. In den letzten beiden Jahren war aus Anlaß der wirtschaft- 10 000 Jahr pro Jahr belasten würde, nahm die Versammlung folLachen Krise ein Rückgang zu verzeichnen. Der Gewerkschafts - gende Resolution einstimmig an: fommission sind 63 Verwaltungsstellen, die 57 Organisationen mit 233 060 gewerkschaftlich organisierten Arbeitern bezi. Arbeiterinnen angehören, angeschlossen. Die Zahl der weiblich organisierten be= trug am Jahresschluffe 1909: 17 966 Mitglieder. Auf eine allgemeine Bemerkung Ritters, daß der in einzelnen Gewerkschaften verzeichnete Rückgang nicht immer auf die wirtschaftliche Krise, sondern auf das Fehlen innenorganisatorischer Maßnahmen zurückgeführt werden müsse, bemerkten Gue( Wäschearbeiter) und Misbach ( Bildhauer), daß in ihren Gewerkschaften der Rückgang lediglich auf die große Arbeitslosigkeit zurückzuführen sei, da besonders bei den Bildhauern viele der Kollegen ihrem Berufe Valet sagen und zu einem anderen überzugehen gezwungen sind. Auf die in der Nr. 142 des Vorwärts" vom 21. Juni vom Allgemeinen Deutschen Gärtnerverband" gebrachte Berichtigung wurde bemerkt, daß diese Organisation an diesem Irrtum mit schuld trage, da sie die 450 in den Vororten wohnenden Mitglieder von dem Lohngebiet GroßBerlin zu Unrecht abgezogen habe. Es wurde von Ritter und bom Genossen Gue erneut an die männlichen Vertreter die Aufforderung gerichtet, sich die Organisierung der Arbeiterinnen angelegen fein zu lassen, um den in dieser Beziehung gefaßten Gewerkschaftskongreßbeschlüssen nachzukommen. Das sei nicht nur nötig, soweit es gewerbliche Arbeiterinnen betreffe, sondern die Tätigkeit müsse in noch höherem Grade bei den weiblichen Dienstboten einsetzen, um dem Verband der Hausangestellten neue Mitglieder zuzuführen. Auch unter den männlichen Arbeitern sei vielfach eine totale Unkenntnis der gesetzlichen Bestimmungen für die Dienstboten zu finden, daher sei es nötig, daß in den einzelnen Gewerkschaften mehr Aufflärung in dieser Richtung berbreitet werde. Wie weiter berichtet wurde, nahm die Entwickelung der Ber liner Genossenschaftsbewegung ihren guten Fortgang, so daß Ausficht vorhanden sei, in nicht allzuferner Zeit die Mitgliederziffern von Hamburg und Leipzig zu erreichen.
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Wie in früheren Jahren wurde auch diesmal im Bericht Klage geführt, daß einzelne Gewerberichter in Berlin und Vororten die Arbeiterfekretäre wegen Geschäftsmäßigkeit" zur Vertretung von Parteien nicht zulassen. Die Geschäftsmäßigkeit ist nach ihrer Anficht dann schon als vorhanden zu betrachten, wenn der betreffende Sekretär durch die Form seines Vortrages ein gewisses Uebergewicht gegenüber dem Gegner hat. In einem Fall hat es ein Rigdorfer Gewerberichter nicht einmal für nötig erachtet, den die Vertretung ausübenden Sekretär von der Ablehnung zu benachrichtigen, so daß die Terminsladung an die Klägerin- eine Näherin, die gegen einen Zwischenmeister flagte nach Danzig ging, wo diese an demselben Morgen, als der Termin stattfinden sollte, auf dem Umwege über Danzig wieder im Sekretariat einlief. Dagegen werden Vertretern großer Firmen, die ständig Vertretungen vor den Gewerbegerichten ausführen, feinerlei Schwierigkeiten bereitet, obwohl auf diese der von den Richtern ausgeflügelte Begriff der Geschäftsmäßigteit" in gleicher Weise Anwendung finden müßte.
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Sekretär int ging mit einigen Worten auf das Gebiet des Unfall- und des Alters- und Invalidenversicherungswesens ein, daß auch im Vorjahre den Hauptteil der Tätigkeit des Sekretariats ausgemacht hat. Er richtete an die anwesenden Vertreter die Bitte, in den Gewerkschaften dafür Sorge zu tragen, daß, Invaliden- und Unfallsachen gleich von Anfang an und nicht erst im Stadium der Verhandlungen dem Sekretariat übergeben werden möchten, weil dadurch Zeit und Kraft gespart und dem Sekretariat und den Antragstellern besser gedient sei.
In der Diskussion bemängelt inrichsen( Bimmerer), daß der Bericht bei den Einnahmen für die streikenden schwedischen Arbeiter nicht eine Bemerkung enthalte, daß die Zimmerer nicht auf Sammellisten, sondern durch eine feste Beitragsmarte gesammelt haben. Dadurch könne der Anschein erweckt werden, als haben sich
Kleines feuilleton.
u. Michaelis 1,25.
bie Berliner Zimmerer an den Sammlungen nur in geringem Maße M. Wegner, 5. Rate 18,40. Bädermeister durch d. Verband d. Bäcker und beteiligt. Das sei aber nicht der Fall. Dies wird von Körsten Konditoren 20,- Maschinenseker bei Grebe 2,40. 398, 399 Tischlerei bestätigt, der aber andererseits darauf hinweist, daß die Samm- Zeifel u. Co. 8,50. 365 Tischlerei Radom u. Helbig 5,20. Durch Günther lungen der Zimmerer, die durch ihren Zentralvorstand abgeführt 1,50. Wahlverein Mariendorf , 1. Bezirk 6,- 477 Tischlerei Simon 8,65. wurden, unmöglich in die Einnahmen der Berliner Sammlungen 11,60. 464 Ginjeger bei Lemble, 5. State 13,40. Tischlerei Stahl Söhne Hilfsarb. d.„ Vorwärts", Werfabt., 3. State 25,70. 428 Tischlerei Riesling gestellt werden konnten, weil sie nicht durch die Kasse der Berliner 8,20. Verband der Lithographen u. verw. Berufsgenossen, Berw. Berlin , Gewerkschaftskommission gegangen sind. a tonto Listen 350,-. Elender Rigdorfer 1,-. 2982 Bittoria- Mühle 20,80. 98 100 Abt. 36, 4. Streis 37,15. Wahlberein Nirdorf 300,-. 346 Gold leiftenfabrik C. Bartels 9,80. Möbelpolierer bei Raschig, 4. State 4,50. Firma Loose 3,75. 5. Wahlkreis auf Listen 96,85. 10973 Klaviaturfabrit Wernede 13,70. Möbelfabrik Steinbod, 2. Rate 4,75. 6621 Pianofabrik G. Jakob 22,30. 6446 Meisenbach u. Riffarth, Abt. Kupferdrud 8,60. Berband der Schneider u. Wäschearbeiter, Filiale Berlin III, auf folgende Listen: 7347 Buschneider Wolf u. Glaserfeldt 6,70. 7350 Blätteret Freher 7377 Hemdennäherei II Wolf u. Glaserfeldt 1,45. 9,80. 7357 Buschneider H. Jordan 2,30. 7373 Buschneider Ackermann 0,50. 7386 Hemdennäherei Grünbaum 2,50. 7387 Hemdennäherei I Wolf u. Glaserfeldt 3,75. 7389 Näherei vorm. Ritter 10,90. 7390 Näherei I Sternberg jun. 8,- 7394 Plätterei Philippsohn u. Leschzins 12, 7395 Blätteret Hirschstein 7399 7396 Plätterei u. Näherei Ackermann 5,70. 7402 Blätterei W. Lewin 5,25. 7410 Plätterei Wolfradt u. Wolf 3,10. Blätterei u. Zuschneider Meier 2,20. 7411 Blätterei van Laat 6,05. 7413 0,70. 7418 Buschneider Cohn u. Samuel, 2. Rate 10,40. Summa 96,60. Hemdenplätterei Gebr. Borchardt 4,05. 7414 Stehkragenplätterei J. Jacoby 1814 Tischlerei( Grünberg 5,70. 416 Vergolder b. Fensch 5,50. 422 Tischlerei Baute 5,20. 423 Tischlerei E. Schmidt 10,-. Riegel u. Lindemann, 5. Rate 8,50. 6617 Bau Fränkel, Westend 6,-. 496 Tischlerei Sponar, 5. Rate 15,90. 9903 Tischlerei Dunsky 19,40. 394 Transportarbeiter vom Vors märts" 12,20. Buchdruckerei- Hilfsarb. Rotationssaal„ Vorwärts", 5. Rate Modell 20,- Verband der Hutmacher, Verw. Berlin , 4. Rate 100,- Steinlein 7,40. Bezirk 401b, T. 2., 4. Kreis 5,-. Branche der Stockarbeiter tischlerei Moldenhauer Söhne 15,65. 6521 11,50. 359 Lederfabrik Gebr. auf folgende Listen: 1837 Manthay 3,50. 1963 Hennig 6,-. 9875 Schülfe, 5. Rate 13,45. 9888 Noa, 3. Rate 14,05. 9889 Goldmann, 5. Rate 7,20. 9890 Redlich, 4. Rate 8,65. 9893 Brüdmann, 5. State 10,50. 14 Handtuch fahrer Firma Hoffnung 3, Verband der Glasarbeiter auf folgende Listen: 7155 Apich 4,50. 7158 Röder u. Meher, 4. State 23,25. 7159 Brätsch 11,25. 7523 Werner 6,10. 7512 Gerbendorf u. Sohn 4,50. 7512 Hahn 5,-. 7522 Salamonis 8,45. Zusammen 63,05. 459 Tischlerei Zimmermann u. Heinke 9,20. 10925 Bergolder bei Raschig 10,50. 9908 Tischlerei Snittel u. Selar, 2. State 5,40. 77 Rode u. Co. 2,60. 10905, 10906 Flatom u. Priemer, 7. Rate 32,60. Bezirk 597/98, 6. Streis 8,- 9906 6 Tischler bei Hartmann 2,50. Möbelfabr. Stern, 4. State 7,25. 9900 Möbelfabrik Rösler u. Schmidt, 7. Rate 35,- Handtuchfahrer bei Behler 7, 460 Tischleret Ebert u. Gabelin, 5. State 7,40. 10930 Tischlerei Auf Antrag des Verbandes der Handlungsgehilfen, dem, wie Gülle u. Grobowski, 3. Rate 10,- 7191 5,15. Möbelfabrit Gerson 11,60. Ritter berichtete, auch der Ausschuß seine Zustimmung erteilt 493 Darmarbeiter u. Arbeiterinnen F. u. 2., 6. State 6,80. 9887 Tischlerei hatte, und die der Redner zur besonderen Beachtung durch die Ge- Blankenburg u. Schnabel 11,10. 10197 15,30. Tischlerei R. Schmidt, 3. Rate 8,30. 10903 Tischlerei Dibbelt u. Rothe 9,90. 10902 Tischlerei Schwarz und werkschaftsmitglieder empfahl, gelangte ferner noch diese Resolution Fröhlia, 6. State 24,10. 232. Bez. 2. Streis 7,- 1742 Jaloufiefabrik zur Annahme: 5. Freese 18,70. 10909 Pianofabr. Hoffmann 6,90. Tischlerei A. S. Ball Seit Jahren kämpfen die Angestellten und Arbeiter im 5,30. 10910 Tischlerei Sommerlatte, 4. State 11,50. 249 Bez. 402, 4. Streis Handelsgewerbe um Einführung der vollständigen Sonntagsruhe. 3,70. 406 Bez. 403, 4. Streis 5,- Tischler und Maschinenarbeiter bei Die Geschäftsinhaber sträuben sich dagegen und fast ausnahmslos Bedemit 10,25. 424 Tischlerei Böhler u. Schwab 4,55. 10940 Tischlerei mit der Begründung, daß im Interesse des taufenden Publikums, Oftend, 4. Nate 11,55. Bezir! 542e, 6. Streis 11, 10908 Bergolderet besonders der Arbeiterschaft, die Geschäfte an den Sonntagen 15,70. 10956 Tischlerei Abb u. Daum, 5. Rate 24,50. Bildhaueret Koch J. Müller 5,80. Schröders Möbelmagazin 5,40. 9885 Tischlerei Lüdtke offengehalten werden müssen. stupferschmiede, Berw. Berlin , auf folgende Listen: 2010, 2031, 2039, 2035, 5, Verein der Berliner Buchdrucker u. Schriftgießer 2500. Berband der Hartmann, Gitschiner Straße 90,95. 2019 Chflop 6,75. 2014 Daimler 16,30. 2021 Martin u. Hinide 2,-. Unterkommission Charlottenburg a. folg. Listen: Bardemann 2, Hofmann u. Co. 6,- 290 Buchdr. G. Heinide 3,40. Cudell- Motoren- Gesellsch. 10,- Arbeiter- Radfahrerverein Weißensee 5,- Unterkommission Weißensee auf folgende Listen: 2132, 2133 und 2135 Verband der Maler, Ortsgruppe Charlottenburg 21,55. 2101, 2103, 2159 u. To. 12,10. 2169 Tischlerei H. Schulz u. Co. , 2, Rate 16,75. 2127 Tischl. Fabritarbeiter 18,35. 2152 August Weisheit 20,- 2130 Tischlerei Seiler Hischer u. Conradsen, 2. Rate 16,70. 2164 Bäder 16,50. 2138, 2165, 2167 Verband der Schneider, Charlottenburg 27,50. Drtsverein der Buchdrucker 10,-. Summa 159,45. 10. Abt. 4. Streis 30,10. 415 Tischlerei Harris
Diefe Steuer trifft aber nicht nur finanziell die Armen, fie wirkt auch, wie es die Erfahrung in anderen Städten gelehrt hat, schikanös und unterbindet durch ihre Kontrolle allen gesellschaftlichen und Vereinsverkehr.
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Die Gewerkschaftsvorstände nehmen mit Bedauern Kenntnis, daß es wieder freisinnige Vertreter im Rathause sind die an= geblich Kunst, Bildung und Wissenschaft als oberstes Gebot verTangen-, die sich dazu hergeben, eine Vorlage einzubringen, die fultur- und bildungsfeindlich ist und der arbeitenden Klasse es immer mehr zur Unmöglichkeit macht, sich weiter bilden zu fönnen."
Die Vertreter zur Gewerkschaftskommission Berlins und Umgegend erachten die Einführung der vollständigen Sonntagsruhe im Handelsgewerbe als dringend notwendig und weisen die Rücksichtnahme auf die Arbeiterschaft als Konsument ganz entschieden zurüd.
Die Vertreter fordern die Arbeiterschaft auf, keine Einkäufe an den Sonntagen zu machen und verpflichten sich, in ihren Gewerkschaften darauf hinzuwirken, daß die Mitglieder und deren Familienangehörige ihre Einkäufe nur an den Wochentagen beforgen."
Für die ausgesperrten Bauarbeiter. Bei der Gewerkschaftskommiffion für Berlin und Umgegend gingen ferner für die ausgesperrten Bauarbeiter Deutschlands ein:
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u. Sheldon 14,55. 1813 7,65. 9852 Tischlerei Blendinger, Bredow u. Co., 4. Rate 7,90. Verband der Musiker, Vert. Berlin 100,-. Verband der
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Maler und Lackierer auf folgende Listen: 5652 10,55. 5655 16,- 5675
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das
13,15, 5676 2,75. 5677 10,90. 5678 11,70. 5683 12,90. 5685 7,80. 5688 5,80. 5689 1,45. 5694 12,70. 5699 10,95. 5706 8,70. 5707 5,35. 5708 Allgemeiner Deutscher Gärtnerverein, Berto. Berlin 100,-. Verband 15,50. 5710 9,40. 5717 Lackierer der Berl. Motorenfabr. 15,-. Radierer b. Bergarbeiter, Bezirk Hamm 50, Tischlerei Kaufmann u. Graff 11,70. bei Graf 1,20. Busammen 171,80. Verband der Textilarbetter, Berto. Tischlerei Rosenberg 5,- Bilin 3,05. Baullempner bei Müller 3,40. Lifte Berlin auf folgende Listen: 979 Gesammelt im Bureau 16, 917 stügungsfonds d. Glasarbeiter Stralau, 7. Rate 50,-. Durch Merkig 3,50. Striderei Engel und Bezirk 343, Often 10,70. 971 Lande 7,15. Serb 973 273, 279 Unterfommission Tempelhof- Mariendorf- Marienfelde 12,20, Unter- Stiderei Herz 14,90. 918 Ludwig 11,30 . 921 Stiderbranche 6,55. 965 möbelfabrit Groschtus 32,-. Handwerker u. Maschinenpers. Schultheiß IV 8,-. 980 6,80. 15,-. Italienischer Dstar, 4. Rate 5,- M. Mengers u. Söhne 945 7,- 952 11,55. Einfeger Wilmersdorf 10,30. 966 Färberei Pröffel 8,-. Sieben Gürtler bei Lindström 3,50. Babst, Schönhausen 3, Deutscher Teppichfabriken: 922 Feibisch 16,20. 974 Baader 10,45. 975 Benjamin 2,70. 970 Färberei und Wäscherei Bloch 6,30. Holzarbeiterverband, Bahlstelle Stegliz 100,-. Tischlerei Heinz, Lauter 976 do. 19,65. 977 bo, 16,75. Defateure: 937 Behmad 12,05. 956 CI u. Co., 3. State 24,25. Charlottenburg , 3. Gruppe Bade 20,- Sollegen 5,10. 959 Oppenheim u. Rawit 7,95. 953 leher 4,20. Summa 209,30. bei A. Hain 15,-. Dr. A. Südefum 3,-. 6533 Gips- u. Bementbranche Unterfommission Rigdorf auf folgende Listen: 6006 Tischlerei Haase Qüdile, 6. Rate 7,95. 5996 Walter 5,60. Glasarbeiterverband, Berwaltung 6072 Bezirk 4b Rigd. 11,70. 6073 Bezirt 4c 10,65. 6075 8,90. 6076 4,35. 7,10. 6614 Nowałowski 23,25. 6555 Lorenz 8,- Pniot 2, 449 Tischlerei 14,10. 6007 10,30. 6030 F. 2. Schulz 16,25. 6038 Tischlerei Glazer 3,30. Berlin 'I auf folgende Listen: 7513 Strönte 4,40. 7511 Gregoleit 4,95. 7501 6080 Tischlerei Kaiser 22,10. 6100 Stoll. bei Adermann 16, 6102 BergStreuzberger 3,10. 7515 Jeffel 3,25. 7510 Häfe u. Hark 7,20. 7503 Lourette feld 31,10. 6120 Pianofabrit Jafob 10,60. 6121 5,30. 6123 16,- 6134 11,35. 7154 Salamonis 7,95. 7153 Werner 6,10. 470 Tischlerei Hyan, J. C. Pfaff 13,55. 6136 7,25. 6139 16,70. 6140 Bezirk 11b Rigdorf 8,05. 4. Nate 12,60. Tischleret Sievert u. Schwefinger 8,40. 457, 556 Tischlerei 6143 12,-. 6148 7,60. 6149 4.70. 6181 Gossom 10,05. 6182 Werkstatt der Klangschönheit alter und moderner Celloinstrumente herbeizu die Sonntagsruhe ist so tief und so gründlich, daß man in einer führen. Vor einem Auditorium, das sich aus den vorzüglichsten englischen Stadt am Sonntag an die Stille des Kirchhofs gemahnt Cellovirtuosen und Professoren des Cellospiels von Paris zusammen wird. Trotz dieser Trübseligkeit und Troftlosigkeit des englischen Die Zukunft der deutschen Aussprache. Einer der besten aus- fette, spielte Pablo Casals ein und dasselbe Tonstück auf zwölf In- Sonntags glauben einige besonders fromme Menschen immer noch, ländischen Kenner der deutschen Sprache, Professor George D. Curme strumenten, von denen sechs alt und sechs neu waren. In dem Saal daß der Feiertag nicht genug geheiligt werde, und daß die Sache noch von der Northwestern University in Nordamerika , hat den vorigen herrschte tiefe Dunkelheit, so daß man auch die Form der Cellos ein bißchen trifter oder wie sie es nennen feierlicher ausfallen Sommer zu Beobachtungen über die heutige deutsche Sprache in nicht erkennen konnte. Die sechs alten Instrumente waren Werke könnte. So haben sich jüngst die Weltesten der PresbyterianerDeutschland zugebracht und über die Ergebnisse dieser Reise Bericht der erlauchtesten Geigenbauer, eines Stradivarius, Guarnerius , gemeinde der guten Stadt Winchester in Kentuch zusammengetan, erstattet. Da der letzte Aufenthalt Professor Curmes in Deutschland Gagliano u. a. Die sechs modernen stammten aus den Werkstätten um über eine hochwichtige Frage zu diskutieren: Was soll man fo in das Jahr 1890 gefallen war, richtete er ſein besonderes Augen 1-25 Jahren. Nach Casals spielte ein anderer Cellovirtuose Loeben - am Sonntag legen? Das Huhn, das ein Ei legt, arbeitet von guten französischen Geigenbauern und hatten ein Alter von lautete die Frage mit den Giern anfangen, die gottlose Hühner mert darauf, об in dieſen Jahren ein deutlicher Ent wickelungszug in der Aussprache des Deutschen wirkjam geurteile wurden von den Schiedsrichtern in einer Anzahl von bundenen Mühen nicht aus eigener Erfahrung fennt. Da man aber sohn ein anderes Stück auf den zwölf Instrumenten. Die Wert- wird selbst der zugeben müssen, der die mit dem Gierlegen ver. wesen ist. Das ist nach Curme in der Tat der Fall, und zwar Punkten angegeben, die je höher waren, je schöner der Ton erschien. am Sonntag nicht arbeiten darf, begeht das eierlegende Huhn ohne findet er diesen Bug in einer ausgesprochenen Richtung zur Annäherung Das Resultat war ein vollständiger Sieg der modernen 3n- 3weifel eine Sünde, und die Gier sind sozusagen ,, Corpora delicti". und Ausgleichung, der im ganzen deutschen Sprachgebiet die ber strumente, die 1484 Punkte erhielten, während den alten Cellos Ein Mitglied der frommen Presbyterianergemeinde folgerte daher schiedensten Laute und Lautverbindungen ergriffen hat. An Orten, wo gebildete Deutsche aus allen Teilen des deutschen Sprachgebiets nur 883 Punkte zuteil wurden. Der Preis der Instrumente stand gang richtig, daß die fündigen Eier ohne weiteres vernichtet werden zusammenkommen, wie z. B. in den Schweizer Kurorten, war der zu dieser Bewertung in einem merkwürdigen Gegenfaz, denn die müßten, und dieser Ansicht schloffen sich noch mehrere andere Herren, Berfasser oft erstaunt über die weitgehende Aehnlichkeit, die die alten Cellos repräsentierten eine Summe von 150 000 Franks und lauter Leuchten des wahren Glaubens, an. Andere Kirchenlichter Aussprache auch bei räumlich weit entfernt wohnenden Deutschen die sechs neuen eine Summe von 4000 Franks. waren aber etwas praktischer: Sie sagten, daß die Vernichtung der aufties. So spricht z. B. ein Teil der Süddeutschen, namentlich Die Ausrottung der Bögel durch die Mode. Die aufsehen. Gier ganz finn- und zwecklos wäre, und da diese praktischen Herren der Desterreicher, das p und t im Gegensatz zu 6 und d zwar immer erregenden Feststellungen von Schillings, der aus den Damenhüten die Mehrheit bildeten, beschloß man schließlich, den Verkauf der anders( stimmlos) aus als der Norddeutsche, aber er ersetzt den zahlenmäßige Angaben für die unter den Vögeln angerichtete Ver- Sonntags gelegten Gier zu gestatten, unter der Bedingung jedoch, Unterschied der norddeutschen Aussprache( stimmhaftes b und b) durch heerung gewann, werden durch die eratten Untersuchungen eines daß der Ertrag der Kirchenfasse anheimfalle. Es ist zu hoffen und einen stärkeren Drud und erzielt damit die gleiche Wirkung englischen Sachverständigen James Buckland bestätigt, der dieser zu wünschen, daß durch diese weise Maßregel auch die Hühner zuv der scharfen Unterscheidung der früher zumeist ganz ungeschiedenen Tage in London einen Vortrag über den Handel mit Federn und wahren Frömmigkeit erzogen werden und das Eierlegen an Sonnvaute. Jm allgemeinen fand Curne, daß bei uns die Neigung die Notwendigkeit einer Gefeßgebung" hielt. Nach seiner Meinung und Feiertagen schließlich ganz einstellen. besteht, die Aussprache dem Schriftbild anzupassen und demgemäß ist die Zahl der Vögel durch den ungeheueren Verbrauch von Federn für einen bestimmten Laut auch womöglich nur eine Aussprache bereits in beunruhigender Weise vermindert. Im Jahre 1898 festzuhalten, was natürlich vielfach Schwierigkeiten bereitet, so z. B. wurden in Venezuela 1 538 738 weiße Reiher getötet; ihre Zahl bei der Aussprache des" g" in den verschiedenen Beugungsfällen von war im Jahre 1908 trop eifrigen Jagens auf 257 916 gefallen. Wörtern wie„ Tag" oder„ Weg". Der sogenannten Bühnen- In neuester Zeit hat man 1- man daher den Vernichtungskrieg Was eine Volkszählung in Amerika be aussprache" tamen auf seinen Fahrten norddeutsche Lehrer und gegen andere Bögel unternommen, so gegen den amerika- deutet. Wohl eine der gewaltigsten statistischen Unternehmungen Geschäftsleute am nächsten, was sich indessen einfach dadurch nischen Jabiru, von dessen weißen Flügeln und Schwanzfedern ist die große Volkszählung, die gegenwärtig in Amerika stattfindet. erklärt, daß diese„ Bühnenaussprache" im wesentlichen auf der allein in London jährlich 30 000 Stück berfauft werden. Obwohl Schon vor zwei Jahren wurden die Ankündigungen in allen ameri möglichst an das Schriftbild angelehnten norddeutschen Aussprache 1903 von der indischen Regierung ein Gesetz gegen den Export von kanischen Bostämtern ausgehängt; das Schriftstück ist in nicht beruht. Bezeichnend für die Gesamtentwickelung war die Klage, Federn wilder Vögel erlassen wurde, so findet doch noch immer ein weniger als 24 verschiedenen Sprachen abgefaßt, darunter Hebräisch, eines medlenburgischen Lehrers, daß die heimische Aussprache reger Handel zwischen Indien und London statt, da man das Ver- Shrisch, Chinesisch und Arabisch, und soll den niederen Volksständen ( S- tein, f- prechen u. f. f. und Zungen r) immer mehr der bot durch allerlei Sniffe umgeht; die Federn werden unter falschen darlegen, daß die Volkszählung ohne steuerpolitische Hintergedanken preußischen" Sprechweise( Schtein, schprechen und Bäpfchen- r) weicht. Angaben eingeführt oder auch geschmuggelt. Auch die Ausfuhr des geschieht. Am 15. April begann eine Armee von nicht weniger als Im ganzen scheint dem Verfasser die Entwickelung unzweifelhaft Kolibri aus Westindien ist durch Gesez start beschränkt, und doch 70 000 Volkszählern ihre Arbeit. Da in den Vereinigten Staaten dahin zu gehen, daß zwar die Annäherung der Ausspracheweisen sind in diesem Jahre bereits mehr als 25 000 Tiere nach London mehr als 90 Millionen Menschen leben, kommen auf jeden Zähler weitere Fortschritte machen wird, daß aber schließlich doch zwei gekommen. Der australische Leierschwanz, der früher im Feder- rund 1300 Einwohner. Von jedem Einwohner muß er sich ein For große Hauptgebiete der Aussprache sich gegenüber stehen werden, ein handel eine Rolle spielte, ist jetzt fast ganz vom Markte verschwunden. mular ausfüllen lassen, das gegen 30 Fragen stellt. Nach 4 Wochen norddeutsches und ein süddeutsches, von denen das erste geringere, Er ist bereits so selten geworden, daß die Modedamen trotz aller waren bei dem großen statistischen Amt in Washington bereits das zweite mehr und stärkere landschaftliche Unterschiede aufweisen Sehnsucht auf diesen Schmuck verzichten müssen. 125 Tonnen solcher ausgefüllter Formulare eingelaufen. 3500 Beamte haben sofort mit der Riesenarbeit begonnen, diese beant worteten Fragezettel nach Klassen zu ordnen. Alles in allem wird die Volkszählung einen Kostenaufwand von weit über 50 Millionen Mark verursachen.
wird.
Tiefgründige Betrachtungen über Sonntagseier. Man weiß, Die Konkurrenz der Cellos. Ein eigenartiges Experiment daß in England und in Amerita der Sonntag vollständig dem Gebet, tourde jüngst in Baris unternommen, um einen Vergleich zwischen der Andacht und der Ruhe geweiht ist oder doch geweiht sein soll:
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Notizen.