®tt GaHdirstäMgs hat leTWtt Aveifel, dah die Tat GSbenSanzusehen ist als die Tat eines ManncS, der unter dem Einflußeiner Wahnidee trieb- und zwangsartig gehandelt hat. Eine der-artige Tat ist aber als eine Tat im Sinne des Z 31 anzusehen.Nach einigen Zwischenfragen von Geschworenen wird die Weiter-Verhandlung auf Dienstag 9� Uhr vertagt. Die Angeklagte warzum Schluß sehr erschöpft, unruhig und matt.Hus Induftrie und Rande!.Lerproviantierung englischer Kriegsschiffe durch Konsumvereine.Im Oktober hatte die englische nationale Handelskammer andas Marineamt eine Protesteingabe gerichtet, die sich gegen die Ver-proviantierung der in den Hafen von LoweStoft einlaufenden Kriegs-schiffe durch den dortigen Konsumverein wandte. Drei Monate späterhat die Handelskammer folgende Antwort erhalten:.Meine LordS sind zu der Entschließung gelangt, daß, abge-sehen in besonderen Fällen des Unvermögens des Konsumvereins,es keinen irgendwie genügend staatlichen oder allgemeinen Grundgibt, die Konsumvereine vom Wettbewerb für die von der Admi»ralität ausgeschriebenen Berproviantierungen der Kriegsschiffe auS-zuschließeu. Sie find deshalb nicht in der Lage, Ihrem Verlangenentsprechen zu können, weil sie überzeugt sind, daß sie dann dieAdmiralität beim Einkauf offensichtlich schädigen würden."'Nach dieser Abfuhr hat die Handelskammer am 1. April eineProtesteingabe an das Parlament gerichtet, doch ist bis jetzt nicht?darüber gehört worden. Der Konsumverein in Lowestost backt in-zwischen Brot für die Kriegsschiffe weiter.Bocholter Textilindustrie. Eine größere Anzahl Webereien hatFeierschichten eingelegt. Für die gegenwärtige Saison rechnet mannicht mehr mit einer Besserung der Geschäftslage. Es wird nament-lich über mangelnden Absatz im Jnlande Klage geführt. Der Ex-Port hat sich in letzter Zeit gehoben. Bei allen Webereien sind dieWarenbestände zurzeit sehr bedeutend.Der Oeltrust rückt vor. Der Petroleumimport aus Amerika hatin den letzten Monaten weiter zugenommen. Die schwedischeVacuum Oel Co.. das nordische Tochterinstitut des Oeltrusts, hatjetzt für das laufende Jahr die Lieferungen für die Marine erhallen.Die Bilanz der deutschen Vakuum Oel Co. ist sehr schlecht aus-gefallen. Dies schadet dem Trust aber nicht viel, sind eS doch dieKosten eines Krieges, in dem der Zwischenhandel und die öfter-reichi'che Oelindustrie die Unterlegenen sind. Gegen die öfter-reichische Regierung hat der Oeltrust die Kriegserklärung losgelassen.Einer seiner Vertreter hat erklärt, es würde sich finden, wer eslänger aushalte, die unbeschränkten Kapitalien deS Trusts, oderdie österreichische Regierung. Die Konsumenten werden die Zechezahlen._Hus der frauenbewegung.Die Arbeiterinne« und die Organisation.AuS dem diesjährigen Bericht der Berliner Gewerkschafts-kommission geht hervor, daß der Verband der Wäschearbciter und-Arbeiterinnen im verflossenen Jahre einen Rückgang seiner weib-lichen Mitgliederzohl um 583 zu verzeichnen hatte. Es ist das gewißkeine erftculiche Erscheinung. Vom Verbände selbst wird an-genommen, daß die Beitragserhöhung als wesentliche Ursache desRückganges anzusehen sei. Es dürften aber auch noch andere Ursachenin Betracht kommen. Vielleicht trägt die allgemeine Erholung imWirtschaftsleben dazu bei, daß viele Frauen, die in derZeit der Depression gewerblich arbeiteten, davon zurücktratenund somit der Organisation verloren gingen. Franen sind vielfachnur vorübergehend erwerbstätig und sie denken dann selten daran.sich zu organisieren. Sie suchen gewerbliche Beschäftigung nur dann,wenn der Mann keine Arbeit hat. Längere Arbeitslosigkeit kommtbei vielen Männern, z. B. bei Bauarbeitern, in jedem Winter vor.Weil zur Herstellung gewöhnlicher Wäsche keine Vorkenntnisse gehören,wird dieser Beruf in solchen Fällen bevorzugt. Eine Verpflichtung.sich zu organisieren, empfinden die periodisch gewerblich tätigenFrauen gewöhnlich nicht. Sie hoffen auf die besseren Zeiten, indenen der Mann tvieder als alleiniger Erwerber für die Familie inBetracht kommt. In der Zeit, wo der geringe Verdienst der Fraudie Grundlage der Wirtschaft bildet, glaubt man den Beitrag fürdie Organisation ersparen zu sollen.Junge Mädchen denken noch viel weniger als verheirateteFrauen an eine Berufsarbeit für das ganze Leben. Sie rechnenauf eine schnelle Verheiratung. DaS Schielen nach dieser Erlösungvon der Erwerbstätigkeit läßt die Organisation für das weiblicheGeschlecht als etwas Ueberflüssiges erscheinenKommt es später anders als man gedacht hat, muß doch zumMitverdienen Zuflucht genonunen werden, dann ist dem Gedankender Organisation bei denen, die vorher nicht organisiert waren, nochebenso schwer Zugang zu verschaffen wie früher. Und viele solcherFrauen befinden sich unter den Wäschearbeiterinnen, die kleinbürger-lichen oder Beamtenkreiscn angehören. Diese Lohnsklavinnen sindfür die Organisationen, die auf dem Boden der modernen Arbeiter-bewegung stehen, so gut wie gar nicht zu haben. Es fehlt ihnen indieser Hinsicht jede Anregung und jede Rückenstärkung innerhalb derFamilie. DaS bedingt auch, daß die Frauen dieser Kreise Einflüssenaus den Reihen der Mitarbeiter und-Arbeiterinnen schwer zugänglichbleiben. DaS Vorurteil und die VerständniSlosigkeit sind hier diestärkeren Faktoren.Mit dem Uebergang in einen anderen Beruf gehen auch die Organosierten in einen anderen Verband über. In allen Heimarbeitberufcnsind die in kleinen Betrieben Arbeitenden am schlechtesten organi-siert, obwohl sie eS am nötigsten hätten, sich für die Erringungbesserer Lohn- und Arbeitsbedingungen zusainmcnzuschließcn. Stetskann man beobachten, daß isoliert Arbeitende, die seltenlegenheit haben, mit anderen über die Mißhelligkeiten imArbeitsverhältnis Gedanken auszutauschen, für die proletarische»Emanzipationsbestrebungen kein Verständnis haben. Die Heim-arbeiterinnen sind nun aber oft Angehörige von organisierteil Ge-werkschastlern und Mitgliedern der sozialdemokratischen Partei. Insolchen Fällen sollte ohne weiteres angenommen werden, daß es hiernur einiger Bemühungen bedürfe, um die Franen, Töchter odersonstige tvcibliche Anverwandte der zuständigen Gewerkschaft zuzuführen. Leider wird in dieser Beziehung viel versäuint. In denFamilien bildet der Grundgedanke der Organisation viel zu wenigdaS Objekt der Unterhaltung. Da bedarf es dann mancherlanger Kämpfe, um den Organisationsgedanken zum Siege zuverhelfen. Einzelne Männer halten es überhaupt für überflüssig,daß ihre weiblichen Angehörigen der Organisation angehören,obwohl sie selbst in dieser Beziehung ihre Pflicht und Schuldigkeittun. DaS ist deS UcbelS Quelle I Bei der allgenieinen AgitationS-arbeit kommt man immer nur an gewisse Arbeiterinnen heran, ent-weder an die, die schon Versammlungen besuchen, oder an die Mit-arbeiterinnen. Die Heimarbeiterinnen sind schwer zu erreichen. Hiermuß das Feld von denen bearbeitet werden, die Gelegenheit dazuhaben. Darum tue jeder aufgeklärte Arbeiter, waS in seinenKräften steht I_Gerichts-ZeitungDer Pcary-Prozest vor dem Berliner Landgericht.Vor der lt. Zivilkammer des Landgerichts I findet be-femntlich heute vormittag um 19 Uhr der Verhandlungsterminin der Klage des deutschen Begleiters Dr. Cooks, Rudolf Franke,gegen den Polarforscher Peary statt. Ter Klage, deren Erhebungbeträchtliches Aufsehen erregte, weil darin gegen den seit Jahr-zehnten als Polarforscher bekannten Amerikaner schwere, zum Teilehrenrührige Lorwürfe erhoben werden, liegt folgender Tatbestandzugrunde:Franke, bekanntlich Wr einzige Neiße Begkeiker Dr. Cooksauf dessen Forschungsfahrt zum Nordpol, trennte sich auf Cooksausdrücklichen Wunsch nördlich vom Kap Hubbard von diesem, umnach Anoatoc in Nordwest-Grönland zurückzukehren und dort dieStation zu bewachen und aufrechtzuerhalten, da Dr. Cook beab-sichtigte, denselben Weg zurückzukehren. Die Trennung geschahAnfang März 1908. Anfang Mai desselben Jahres kehrten vonden 8 Eskimos, die Cook mitgenommen hatte, 0 zurück und über-brachten Franke ein Schreiben, worin Franke aufgegeben wurde,bis zum Juni in Anoatoc zu warten, dann aber von North-Star»Bah aus zu versuchen, aus Walfischfängern die Rückkehr nachAmerika anzutreten. Bei dem Versuche, der letzteren Order Cooksnachzukommen— denn Cook war bis Ende Juni nicht zurückgekehrt—, verunglückte Franke und blieb schwer krank in Etah liegen.Hier stieß Peary zu ihm und soll ihm die Heimreise nach Amerikaauf seinem Begleitschiffe, her„Eric", nur unter der Bedingunggestattet haben, daß Franke ihm alle Pelze, Narvalhörner undWalrohzähne im Gesamtwerte von 50 000 M., die Franke imAuftrage Dr. Cooks und zusammen mit diesem während der Ueber-Winterung 1907 eingehandelt hatte und die bestimmt waren, dieKosten der gemeinsamen Heimreise zu decken, herausgäbe. An-gesichtZ des sicheren Todes, wenn eS ihm nicht gelang, heimzu-kommen und sich die nötige Pflege angedeihen zu lassen, willFranke dieser kategorischen Aufforderung nachgekommen sein. Erließ sich sogar, wie in der Anklageschrift ausgeführt wird, bereit-finden, Peary n zwei Briefen, die ihm von letzterem diktiert seinsollen, tas Warenlager als einen Tribut der Dankbarkeit anzu-bieten. Darauf sandte Peary ihn mit der„Eric" heim. InAmerika angekommen, setzte sich Franke sofort mit Frau Dr. Cook,Frau Peary und dem deutschen Botschafter, Grafen Bcrnstorff, inVerbindung. Der Botschafter erklärte sich für inkompetent undverwies ihn an die deutschen Gerichte. Auch Frau Peary wies ihnab. Da Franke die Mittel fehlten, seine Sache tatkräftig zu ver-treten, kehrte er entmutigt nach Deutschland zurück und hatte denKampf schon aufgegeben, als Pearys Ankunft in Deutschland ihmneue Hoffnungen gab. Er benutzte, wie bekannt, Pearys An-Wesenheit in Berlin, um die Klage gegen ihn anhängig zu machen.Seinen Schaden bemißt er darum auf 20 000 M., weil einSeparatvertrag mit Dr. Cook ihm die Hälfte des Gewinnes zu.gesichert haben soll. Peary läßt dagegen durch seinen Anwalt dieZuständigkeit des Berliner Gerichts bestreiten und bestreitet fernersämtliche Behauptungen des Klägers. Auch wenn dieselben er-wiesen wären, würden sie, nach Auffassung des Beklagten, denKlageanispruch nicht rechtfertigen.Wegen versuchten Morde» an einem Arbeitskollegen hatte sichgestern vor dem Schwurgericht am Landgericht I unter Vorsitz desLandgerichtsdirektors Geyer der völlig unbescholtene Maschinen-Putzer Martin Baldy, der seinerzeit den Chinafeldzug mitgemachthat und seit längerer Zeit ui der Werkstatt des Schlestschcn Güter-bahnhofes beschäftigt ist, zu verantworten. B. ist verheiratet undwurde gestern von seinen Vorgesetzten und Kollegen übereinstimmendals ein ruhiger, fleißiger Arbeiter gelobt, der auf der Arbeits-statte mit allen Kollegen freundlich verkehrte— nur nicht mit demMaschinenputzer Martin, der mit ihm in demselben Arbeitsraumarbeitete. Letzterer nahm den Angeklagten wiederholt als Ziel-Punkt von Hänseleien und Verspottungen, wobei er auch mehrfachauf dessen polnische Abstammung und katholische Religion anspielte.Der Angeklagte hat sich diese Anzapfungen wiederholt ernstlich ver-beten. Als am Montag, 2. Mai, ein neuer Streit entstand, be-schwerte sich der Angeklagte bei der vorgesetzten Stelle und bat umBeschäftigung in einer anderen Station, da es ihm unmöglich sei,mit Martin zusammen weiter zu arbeiten. DaS Gesuch wurde ihmabgeschlagen und nun geriet B. in eine gewaltige Erregung. Erkaufte sich einen Revolver, lud diesen mit einigen scharfen Patronenund erschien, mit dem Revolver bewaffnet, am nächsten Tage inder Werkstatt, wo eS gleich auffiel, daß er in seiner Straßen-kleidung verblieb und nicht, wie es sonst üblich ist, seine Arbeits-kleider anzog. Als der Angeklagte seines Feindes ansichtig wurde,folgte er ihm bis auf eine Entfernung von drei bis vier Meternund gab einen Schutz auf ihn ab, der glücklicherweise fehlging, aberden Martin so erschreckte, daß dieser zu Boden fiel. Nachdem derAngeklagte den Revolver noch einmal abgefeuert hatte, ohne jemandzu treffen, begab er sich auf die Straße, trat an den nächstenSchutzmann heran und sagte zu diesem:„Herr Wachtmeister,nehmen Sie mich fest, ich habe eben ein Unheil angerichtet." DerAngeklagte ist dann auch festgenommen worden. Im Termin be-stritt er die Absicht der Tötung und behauptete, daß er sich in ge-waltiger Erregung befunden und nur einen Schreckschutz habe ab-geben wollen.— Staatsanwaltsassessor Dr. Fricdcbcrg erkannte an,daß das durch die Beweisaufnahme gewonnene Gesamtbild demAngeklagten günstig und dem Zeugen Martin mehr ungünstig sichdarstelle und beantragte, nur die Schuldfrage nach versuchtem Tot-schlag zu bejahen, die Frage nach versuchtem Mord aber zu ver-neincn.— Der Rechtsbeistand des Angeklagten führte den Ge-schworenen vor, daß der von seinen Vorgesetzten und Kollegen sogünstig beurteilte Angeklagte zweifellos in einem Zustande größterErregung gehandelt habe. Er verdiene die mildeste Beurteilungund man könne ihm glauben, daß er nur Schreckschüsse habe abgebenwollen.— Die Geschworenen verneinten die ihnen unterbreitetenbeiden Schuldfragen, worauf die Freisprechung des Angeklagten er-folgte._Ein empfehlenswerter Liebhabermußte sich gestern in der Person des früheren Kanzlisten Andrea?Fischer vor der 10. Strafkammer des Landgerichts I verantworten.— Der Angeklagte lernte vor einiger Zeit auf der Promenade im„Zoo" ein Fräulein D. kennen. Zwischen beiden entstand einintime? Liebesverhältnis, welches jedoch von der D. wieder gelöstwurde. Von diesem Zeitpunkte an wurde Fräulein D. mit ano-nymen Schmähbriefen unfläthigsten Inhalts förmlich überschüttet.Fast täglich erhielt sie eine Postkarte, auf der sie beschuldigt wurde,sie gehe nachts in der Friedrichstraße spazieren und begehe Ver-brechen Wider das keimende Leben. Auf anderen Karten wurde siemit den gemeinsten Schimpfworten belegt. Als Absender dieserKarten und Briefe wurde der Angeklagte Fischer entlarvt.— DerAngeklagte behauptete früher, geistig nicht zurechnungsfähig zu sein.Eine längere Beobachtung hat dieses jedoch nicht bestätigt. MitRücksicht auf die von dem Angeklagten zutage gelegte überaus ge-meine und verwerfliche Gesinnung erkannte die Strafkammer demAntrage des Staatsanwalts gemäß auf ein Jahr Gefängnis.Vom Zettelverteilen!Zu einer Versammlung der Gemeindearbeiter in Halle solltenauf der Straße Handzettel mit der Tagesordnung der Versammlungan die aus den städtischen Betrieben kommenden Arbeiter verteiltwerden. Dem Filialvorsitzenden Lorenz wurde jedoch von derPolizeiverwaltung die nachgesuchte Erlaubnis verweigert. Nach ver-geblichen Beschwerden klagte L. beim Oberverwaliungsgcricht.Dieses wies dieser Tage die Klage mit folgender Begründung ab:Es sei anzunehmen, daß die Erlaubnis zum unentgeltlichen öffent-lichen Verteilen der Handzettel mit der Tagesordnung der Ver-sammlung, also von Bekanntmachungen, nachgesucht worden sei. Dieöffentliche unentgeltliche Verteilung von Bekanntmachungen, Pla-katen und Aufrufen sei aber nach 8 10 deS preußischen Preß-gesetzes in der durch ß 30 Absatz 2 des Reichs-Preßgesetzes erhaltenenFassung von einer polizeilichen Erlaubnis abhängig. Die Erlaubnissei im ordnungspolizeilichen Interesse versagt worden. Gegen dieseBegründung habe die Klage gar nichts gesagt. Der Senat könnedeshalb in eine Nachprüfung nicht eintreten.Vermischtes.MlKelm XI. als predigenAm Sonntagmorgen fand in K i e l an Bord deS„Hohen.zollern" ein Gottesdienst statt, den Wilhelm II. selbst ab»hielt. AIS Unterlage für seine Predigt hatte er sich das Lukas»evangelium Kapitel 23, Vers 44, ausgesucht. Es heißt dort:„Und es war um die sechste Stunde, und es ward eineFinsternis über das ganze Land bis an dieneunte Stunde."Bei dem regen Interesse, das Wilhelm II. an den politischenVorgängen nimmt, ist anzunehmen, daß er nicht unabsichtlichgerade diesen Text gewählt hat. Offenbar ist unter der Finsternis,die über dem ganzen Lande lagert, der schwarzblaue Blockzu verstehen. In der neunten Stunde aber— das heißt durch dieletzten erfolgreichen Wahlen � beginnt die Finsterniszu weichen.Sehr erfreut über die seltene Uebereinstimmung mit Wil-Helm II., wird es unser erstes Bestreben sein, auch weiterhin Lichtzu verbreiten in den bisher noch von der Finsternis bedecktenLandesteilen.Zum fVtedberger Bankraub.Als Komplize des Bankräubers W i n g e s soll der aus Kaiser».lautern stammende 20 Jahre alte Dachdecker Werner ev»mittelt worden sein. Er hielt sich vor Ausübung des Anschlags inNauheim auf, wo er auch durch einen früheren Schulkameradengesehen wurde. Durch Vermittelung der Polizeibehörde in Kaisers.lautern wurde bei den Eltern des Werner eine Photographie be-schlagnahmt, in der alle FrieÄberger Zeugen das Bild de»Fremden erkann ten, der unter dem Namen Schmidt imBurghotel abgestiegen war. Durch einen an seine Eltern gerichtetenBrief wurde ermittelt, daß Werner sich in Lüttich aufhält.Die Berliner Kriminalpolizei, die zur Entdeckungder Täter mit in Anspruch genommen worden war, hatte durchihren Erkennungsdienst festgestellt, daß als Mittäter! bei demFriedberger Bankraub ein gewisser Willi Hockradt aus Neutzin Frage komme. Das hat sich als unrichtig herausgestellt.denn Hockradt befand sich zur Zeit der Tat bei seinen Eltern inLeipzig._Bomben explosion in einem Theater.Wie ein Telegramm aus Buenos Aires meldet.wurde im Theater in Coulon während der Vorstellungein Bombenattentat verübt. Durch die umher-fliegenden Metallstücke sind sieben Personen verletztworden, zwei von ihnen sehr schwer. Der zahlreich anwesen-den Besucher bemächtigte sich eine große Aufregung; es ent-stand eine Panik, bei der mehrere Besucher im Gedrängeleichtere Verletzungen erlitten.Neues Hochwasser.Wie auS Konstanz gemeldet wird, ist der Bodensee infolgeanhaltenden Regens stark g e st i e g e n. Der Stadtpark, die See-straße und der Stadtteil Paradies sind zum großen Teilüberschwemmt.Infolge Deichbruches des L e i s s e f l u s s e s wurde beiChambörh in Frankreich die ganze Ebene über»schwemmt. DaS Hochwasser hat großen Schaden angerichtet,viele Ortschaften sind bedroht. Der Eisenbahnverkehrist zum Teil unterbrochen._Ueberfall auf einen Gxprestzug.Der amerikanische Oregon Shortline Expreßzug wurde in derNacht zum Sonntag an der äußersten Grenze der Stadt O y d e nim Staate Utah von drei Räubern zum Stillstand gebracht.Die Passagiere wurden mit Revolvern bedroht und ausgeraubt.Die Banditen schlugen j e d d n nieder, der den geringstenWiderstand wogte. Eine Frau erlitt dabei schwere Ver»l e tz u n g e n. Die Verfolgung der Räuber, die unerkannt entkamen,wurde von einer großen Menge Einwohner aufgenommen.Brandkatastrophe auf einem Mississippidampfer.Am Sonnabend brach auf einem Mississippidampfer, der 1800Passagiere an Bord hatte, ein heftiges Feuer aus. DerKapitän ließ den Dampfer sofort ausS Land laufen und schiffte die Passa-giere aus. Unter ihnen kam es zu einer Panik; einige Frauen warfenihre Kinder in den Fluß und sprangen ihnen nach, wobei sieertranken. Soweit bis jetzt festgestellt ist, sind außerdem vierPersonen umgekommen und etwa zwölf verletzt worden.Kleine Notizen.GekenterteS Segelboot. Auf der Elbe in der Nähe Ham»b u r g s kenterte am Sonntag ein Segelboot mit drei Insassen.Zwei davon ertranken, während der dritte von der Strom-polizei gerettet werden konnte.Ballonunfall. Der französische Ballon Eseapade, der am Sonn-tag nachmittag in Paris aufgestiegen war, ist Montag vormittag11 Uhr mit beschädigter Hülle mitten aus dem Walchen»see niedergegangen. Der Jusasse des Ballons konnte ge»rettet werden.Erschossener Wilddieb. Im Böblinger Wald in Württem»berg wurde ein Wilddieb von zwei Landjägern beim Wildern er»tappt. Der Wilddieb legte auf die Landjäger an, doch machtendiese im selben Moment von den Waffen Gebrauch und erschossenden Wilddieb.UeberranilteS Postautomobil. Wie ein Telegramm aus M ö h»ringen in Baden meldet, wurde dort an einem Bahnübergang einvon Waldenbuch kommendes Postautomobil von einem zu gleicherteit die Kreuzung passierenden Zug erfaßt und zur Seite geschleudert.iämtliche Insassen des Automobils wurden verletzt, unter ihnendrei besonders schwer.Ein blutiger Streit. Am Sonntag früh gerieten in der Dur-lacher Straße in Karlsruhe zwei Brüder in einen Wortwechsel,der in Tätlichkeiten ausartete. Der Jüngere der beiden flüchteteauf das Dach eines Hauses und stürzte infolge eines Fehltrittes ab;er brach dabei das Genick. In diesem Augenblick kam ein dritterBruder hinzu und stach mit einem Messer nach dem anderen an demStreite Beteiligten, der schwer verletzt wurde.Uuglück bei einem Feuerwerk. Bei einem Parkfeste inRoundhay(England) explodierten mehrere Feuerwerkskörpervorzeitig. Durch umherfliegende Metallteile sind 2 Personengetötet und 14 verletzt worden.Auf der Zeche Alstaden bei Essen wurden heute vormittagder Direktor Sternberg und der Fahrsteiger Mehrhotsvon einem beladenen Kohlenwagen überrannt» Mehrhoff wurvvgetötet, Sternberg verwundet.Vierzig Soldaten an Vergiftung erkrankt. Nach einem Tele.gramm aus V e r d u n(Frankreich) sind nach einem Frühstück, daSaus einer Suppe und einer Fleischspeise mit Tomatensauce be-stand, 40 Soldaten unter Vergiftungserscheinungenerkrankt. Fünf von ihnen befinden sich in LebenS,g e f a h r.Auf der Brüsseler Weltausstellung brach am Sonntag vor»mittag in dem Restaurant Metropole ein Brand aus, der das Ge-bände einäscherte. Nur dem schnellen Eingreifen des Personalsder deutschen Abteilung ist es zu verdanken, Mß die in nächsterNähe gelegene deutsche Abteilung nicht vom Brande ergriffenwurde.verantwortlicher Redakteur Richard Barth, Berlin. Für den Jnseratenteilverantw.: Th. Glocke. Berlin. Druck».Verlag: Vorwärts Luchdruckerei u. Verlagsgnjtalt Paul Singer& Co.. Berlin SW.