Nr. 151. 27. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
4. Wahlkreis. Am Sonntag, den 3. Juli, findet in den Lokalen Seeterraffe, Lichtenberg , Bellevue, Rummelsburg am See, Ludwigs Bittoriagarten, Treptow , und Alte Taverne, Stralau, das Sommerfest statt. Für Unterhaltung für jung und alt ist Sorge getragen; be fonders find die Kinderspiele in Seeterrasse zu beachten. Infolge des geringen Eintrittspreises von 20 Pf.( Kinder frei), in allen Lokalen, wird auf Massenbesuch gerechnet.
Charlottenburg . Am Dienstag, den 5. Jult, findet im großen Saale des Volkshauses, Refinenstraße 3, eine öffentliche Protest bersammlung gegen die geplante Reichsversicherungsordnung statt. Wir erfuchen alle Barteis und Gewerkschaftsgenossen für besonders starken Besuch der Versammlung Sorge zu tragen. Heute Freitag abend findet hierzu von den bekannten Stellen aus eine Flugblattverbreitung statt. Es ist daher dringend notwendig, daß jeder für die Verbreitung seine Schuldigkeit tut. Der Vorstand des Wahlbereins: A. Wilt. Der Dbmann der Gewerkschaftskommission: W. Richter. Rigdorf. Heute abend 8, Uhr findet in Hoppes Festfälen, Hermannstr. 49( fleiner Saal), für die Teilnehmer des berfloffenen naturwissenschaftlichen Kursus des Genossen Engelbert Graf eine Besprechung statt über einen ebent. Ausflug nach den Rüdersdorfer Kaltbergen mit anschließender Exkursion.
Der Bildungsausschuß. Zehlendorf ( Wannfeebahn). Die geplante öffentliche Bersamm lung am fommenden Sonntag, den 3. Juli, kann umständehalber nicht stattfinden. Näheres geht den Parteigenossen noch zu. Der Vorstand.
Baumschulenweg. Das am Sonntag, den 26. Juni, verregnete Waldfest wird Sonntag, den 3. Juli, fortgesezt. Abmarsch vom Lotal Ernst- und Marienthaler Straße- Ede um 8 Uhr. Bänder und Lose behalten Gültigkeit.
Mariendorf . Am nächsten Dienstag findet bei Breuß, Kurfürstenstraße, eine öffentliche Bersammlung statt, in welcher Landtagsabgeordneter Genosse Hoffmann über die Kirche im Bwangsstaat" sprechen wird. Hierzu findet am Sonntag früh 8 Uhr von den bekannten Bezirkslokalen aus eine Flugblattverbreitung statt. Der Vorstand.
Spandau . Am Sonntag, den 3. Juli, mordens 7%, Uhr, findet bon den Bezirkslokalen aus eine wichtige Flugblattverbreitung statt. Der Vorstand.
Die Stadtverordneten
Freitag, 1. Juli 1910.
In Erwägung, daß durch Reichsgerichtsurteil vom 28. Juni 1910 Zwei Heiratsschwindler wurden gestern von der Kriminalpolizei der Erlaß des Kultusministers als ungeseglich erklärt worden ist, unschädlich gemacht. Ein 82 Jahre alter Mufiter Mag Witte, der nach welchem die Erteilung von Turnunterricht in Turnvereinen an sich ohne Wohnung in Berlin aufhielt, machte sich auf der Straße nicht mehr schulpflichtige Personen von einem Erlaubnisschein ab- an ein 20 Jahre altes Mädchen aus Charlottenburg beran und hängig gemacht wurde, ersucht die Versammlung den Magistrat, dem erreichte auch seine Absicht, mit ihm zunächst in ein Gespräch zu Turnverein" Fichte" die städtischen Turnhallen wieder zur Verfügung dauerte es nicht mehr lange, bis witte das unerfahrene Mädchen durch kommen. Der ersten Bekanntschaft folgte ein Wiedersehen und nun au stellen. ein Chebersprechen ganz für sich gewann. Er stellte der Betörten vor, Der Antrag wird erst nach den Ferien verhandelt werden. daß es zweckmäßig sei, bald Hochzeit zu feiern und lockte ihr nach und nach die Ersparnisse von 300 m. ab unter der Vorspiegelung, Abreise von Ferienkofonisten. 1002 Berliner Ferienkolonisten baß er die notwendigste Einrichtung für das eigene Heim faufen wurden gestern vormittag vom Stettiner Bahnhof ab nach Mecklen wolle. Auch zwei Stand Betten, die das Mädchen besaß, vertraute burg, Pommern und der Insel Rügen befördert. Mit den Kindern es dem Geliebten an. Dieser hatte nichts Eiligeres zu tun, als sie waren zahlreiche Angehörige erschienen, die auf dem Bahnhofe einem Gastwirt, dem er noch Miete und Kost schuldig ist, zu ben fleinen schon ungeduldig auf Abfahrt wartenden Lieblingen berpfänden. Als das Mädchen nichts mehr hatte, ließ sich der noch manche Verhaltungsmaßregel und kleine Leckerbissen mit auf Schwindler nicht mehr sehen. Auf Geld und Schmuckdie Reise gaben. Der erste Zug nach Rostock verließ pünktlich fachen hatte es der zweite Schwindler abgesehen, ein ebenfalls um 8,51 Uhr die Halle; er entführte 520 Kinder. Der zweite mit 32 Jahre alter Koch Hans Nodig, der auch keine Wohnung hatte. 582 Kolonisten dampfte um 9,31 Uhr nach Stralsund ab. Vorher Rodig machte im Tiergarten die Bekanntschaft eines 24 Jahre alten mit fahrplanmäßigen Bügen waren schon 160 Mädchen nach Demmin Mädchens, nahm ihm erst 100 Mart bares Geld ab, um sie, auf die und anderen Orten in Pommern gefahren und 80 Knaben nach Sparkasse zu bringen" und dann noch Uhr und Kette und andere Gielow und Kiebigberg am Mürissee. Heute morgen früh 7,50 Uhr Schmucksachen, um ein Monogramm einzeichnen zu lassen." Beide werden 150 Knaben nach Stolberg expediert und am 4. Juli 1180 Schwindler wurden gestern dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Kinder von verschiedenen Bahnhöfen nach Schlesien , Sachsen , Thüringen , dem Harz usw., denen dann am 6. und 11. Juli weitere 400 Kinder folgen. Dazu die große Menge der übrigen Reisenden, die zu Tausenden in die Sommerfrische eilen oder nach Berlin tommen.
Die Deputation für die städtischen Fach- und Fortbildungsschulen beschloß in ihrer gestrigen Sigung, den Unterricht in den Pflichtfortbildungsschulen bei großer Size zu beschränken. Es sollen bei sechsstündigem Nachmittagsunterricht, falls die Temperatur nachmittags um 4 Uhr noch 25 Grad Celsius im Schatten beträgt, die beiden legten Stunden ausfallen, und außerdem sollen sämtliche Unterrichtsstunden verkürzt und die Erholungspausen verlängert werden.
Unglücksfälle.
Durch einen Krampfanfall tödlich verunglückt ist gestern morgen die 44 Jahre alte Schankwirtsfrau Agnes Mertens aus der Warschauer Straße 25. Als sie die Kellerlute im Schankraum öffnete, befam fie Krämpfe, stürzte die Treppe hinab in den Keller und zog sich einen Schädelbruch zu. Als ein Arzt kam, war die Berunglückte schon tot. Durch einen Sturz von der Treppe ist gestern abend auch die Frau Wilhelmine Riebelsberger geb. Naujok vom Falfplatz 2 um das Leben gekommen. Sie besuchte ihre verheiratete Tochter in der Kastanienallee 1, wollte dort wäsche auf den Boden bringen, kam auf der Bodentreppe zu Fall und erlitt eine Gehirnerschütterung, an der fie in der vergangenen Nacht starb.
Steaßenbahnunfälle. In der Schloßstraße in Stegliz ber suchte gestern nachmittag der 34jährige Kutscher Hermann Lorenz aus Nowawes vor einem herannahenden Straßenbahnwagen der Im Konferenzsaale der Kriminalpolizei wurde gestern in An- Linie D über das Gleis zu gehen, wurde umgestoßen und geriet wesenheit von zahlreichen Polizeikommissaren und Vorgesetzten von unter den Vorderperron. Er erlitt eine schwere Quetschung des Meistern des Jiu- Jitschukampfes eine Vorstellung gegeben. Die linken Armes, eine blutende Kopfwunde sowie erhebliche HautStampfmethode ist in erster Linie nicht auf Verlegung oder Tötung abschürfungen am ganzen Körper und mußte, nachdem ihm auf der des Gegners gerichtet, sondern soll in erster Linie nur den Gegner Unfallstation Notverbände angelegt worden waren, nach dem Oberlinunschädlich machen. Jede Uebung wurde zuerst schnell ausgeführt Kreiskrankenhaus übergeführt werden.
und dann langsam wiederholt. Alle nur denkbaren Situationen, in Gegen 9 Uhr abends wollte in der Maaßenstraße ber 15jährige die ein Beamter bei Siftierungen oder tätlichen Angriffen geraten Sohn Friz des in der Birkenstr. 14 wohnhaften Tischlers Rechentin kann, wurden von den Ringern berücksichtigt. Halsangriffe, Abwehr einen Straßenbahnwagen der Linie 3 während der Fahrt besteigen, bon Fußstößen, Umklammerung zweier Gegner, Ueberfall von der Rück- stürzte jedoch ab und geriet unter das seitliche Trittbrett des Anhänge hatten gestern in ihrer letten Sigung vor den Ferien eine lange feite und Angriffe mit Stöden, Revolvern und Messern wurden auswagens. Er trug eine schwere Quetschung der linken Hüfte und des Reihe von Resten" aufzuarbeiten. Darunter war noch geführt, wobei sich die Ueberlegenheit der japanischen Kampfmethode linken Oberschenkels davon und mußte nach dem Strantenhause am manche wichtige Sache, die zu anderer Beit vielleicht mit mehr scharf markierte. Präfident v. Jagow sprach am Schluß seine Befriedigung Urban eingeliefert werden. Bedacht erledigt. worden wäre. Es ist überhaupt Brauch aus und erkundigte sich, welche Zeit ein Ausbildungskursus in Anspruch nähme und wieviel Personen gleichzeitig daran teilnehmen im Magistrat, furz vor den Sommerferien noch schnell austönnten. Es ist nicht ausgeschlossen, daß zunächst eine kleinere Anzahl allen Winkeln alles zusammenzusuchen, was der Erledigung von Bolizeibeamten einen Kurius durchmachen wird, um dann die harrt, und es den Stadtverordneten für ihre lezten Sigungen jüngeren Beamten im Jtu- Jitschu zu unterrichten. zu servieren..
Es ist also Aussicht vorhanden, daß nächstens die japanische Kampfmethode bon Berliner Polizeibeamten angewendet wird. Japan wird also für uns noch verbindlich werden.
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Relognosziert ist der Tote, der gestern im Tegeler Schloßpart erfchoffen aufgefunden wurde. Es handelt sich um den 41 jährigen Bildhauer Franke aus Berlin , der wahrscheinlich einer unheilbaren Krankheit wegen Selbstmord berübt hat.
Mit schweren äußeren Verletzungen wurde gestern früh gegen 7 Uhr vor dem Hause Moßftr. 9 ein etwa achtjähriger Snabe be finnungslos aufgefunden. Der Portier des Hauses brachte das be Der Armenarzt Dr. Weinstock( Stralsunder Str. 30) teilt uns dauernswerte Kind, das nur noch schwache Lebenszeichen von sich gab, nach der Unfallstation in der Vorbergstraße, to festgestellt mit, daß er sich verletzt fühle durch unseren in Nr. 135( 12. Juni) wurde, daß der Kleine einen komplizierten Schädelbruch und schwere veröffentlichten Artikel, Ein Armenarzt ein Arzt für innere Verlegungen erlitten hatte. Eine halbe Stunde nach der Arme". Er legt uns eine lange Erklärung vor, die er veröffent Ginlieferung verstarb der Knabe unter den Händen des Arztes, ohne licht zu sehen wünscht. Herr Dr. Weinstock ist empfindlicher als er die Besinnung wieder erlangt zu haben. Die Personalien des nötig hat. Von schwerer Ehrenkränkung"," schweren Vorwürfen" Kindes fonnten bisher nicht ermittelt werden. Die Leiche wurde gegen feine Armenarzttätigkeit fann feine Rede fein. Aber wenn ihm ein Gefallen damit erwiesen wird, so wollen wir aus seiner nach dem Charlottenburger Schauhaufe übergeführt. Erklärung mitteilen, daß er sich vollkommen bewußt ist, in seiner balb 15jährigen Tätigkeit als Armenarzt nicht nur stets seine Pflicht erfüllt, sondern auch seiner armen Kranten sich stets in humaner Weise angenommen zu haben."
Vorort- Nachrichten.
Hierzu gehört die Vorlage über die Schaffung eines neuen Gemeindefriedhof, die nicht mal einer Ausschußberatung gewürdigt worden wäre, wenn nicht die sozialdemofratische Fraktion darauf gedrungen hätte. Gestern führte Genosse Borgmann aus, daß auch im Ausschuß die Beratung nicht so sorgfältig gewesen ist, wie die Rücksicht auf die Bevölkerung es erfordert hätte. Der Magistrat gab durch Stadtrat Ra st eine nichtssagende Antwort, und dann wurde, wie der Ausschuß es empfahl, die Vorlage angenommen. Borher wurde der von Freifinnigen eingebrachte Antrag Zeugengesuch! Bersonen, welche am Montag, den 20. Juni, über die Einführung der Feuerbestattung verhandelt, der als Frucht einer fürzlich von unseren Genoffen gegebenen Anbormittags 10 Uhr, gesehen haben, wie an der Weidendammer regung zu betrachten ist. Der Antrag fand nur Befürworter; Brücke ein Radfahrer von einem Autoomnibus der Linie 4a angefahren und infolgedessen das Rad überfahren wurde, insbesondere er ersucht den Magistrat, bei der Staatsregierung vorstellig Zur Sache behauptet er, daß die in dem Artikel behaupteten die Fahrgäste des Autos und der Handwagenfahrer, gegen welchen zu werden und eine entsprechende Aenderung des Gesetzes Tatsachen zum größten Teil unwahr" seien. Demgegen- der betreffende Radfahrer flog, werden gebeten, ihre Adresse an Starl zu fordern. Für die sozialdemokratische Fraktion unterzog über haben wir die Pflicht, festzustellen, daß die Frau K., auf deren Heilmann, N. 39, Gerichtstr. 74, b. IV, gelangen zu lassen. Genosse Manasse sich der kaum noch nötigen Aufgabe, den Angaben jener Artikel sich stüßte, erklärt hat, fie habe nichts Nachweis zu führen, daß alle die üblichen Einwendungen zurüdzunehmen und halte an der von uns wiedergegebenen gegen die Feuerbestattung hinfällig sind. Der Antrag wurde Darstellung fest. Dr. W. fagt, es sei nicht unmöglich( obwohl er -anscheinend einstimmig angenommen. sich dessen nicht entsinnen tönne), daß er am 3. Juni Frau K. ge= Zu den wichtigen Angelegenheiten, die leider erst kurz fragt haben mag, ob ihr Mann Arbeit habe! Eine folche Frage Die Stadtverordnetenversammlung verhandelte in ihrer legten bor Toresschluß an die Stadtverordnetenversammlung gelangt tehe, meint er, mit den Anweisungen für die Armenärzte nicht in Widerspruch. Wir verweisen auf die Anweisungen, die wir find, gehört auch die Vorlage über den Vertrag mit den in Nr. 135 mitgeteilt haben; sie passen schlecht zu einem Recht des Sigung vor den Ferien, am Mittwoch, zunächst in nicht öffentlicher Albuminwerken, die dem Viehhof angegliedert sind. Genosse Armenarztes, den Hilfefuchenden noch einmal über Gigung über Grundstücksankäufe. Erst nach 1 Stunden, um Wurm legte dar, daß in dem Vertrag, wie der Magistrat seine Bedürftigteit auszufragen. Dr. W. nennt es 28 Uhr, wurde in die öffentliche Sigung eingetreten, in der zuerst eine Reihe Kleinerer Vorlagen debattelos resp. nach unwesentlicher ihn vorschlägt, die Interessen der Stadt keineswegs hin- unwahr, daß er auch schon im Winter Frau K. danach gefragt habe, Debatte angenommen wurden. Wir erwähnen davon nur die Vorreichend gewahrt sind. Man müsse daher fordern, daß die daß er damals die weitere Frage: Warum hat denn Ihr Mann Sache zunächst einem Ausschuß überwiesen werde, der dann keine Arbeit?" an sie gerichtet habe, daß er zu ihrer Antwort die lage, den Milchausschank in dem Milchhäuschen auf dem Stuttgarter natürlich erst nach den Ferien an seine Arbeit gehen könnte. Bemerkung:„ Ja, die Herren Bauarbeiter!" gemacht habe. Hier Platz dem gemeinnüßigen Verein für Milchausschant in Berlin zu übertragen, da der Verein für Kaffeestuben und Erfrischungskarren, dem Wurm hob auch hervor, daß alle Verdrießlichkeiten und verläßt Dr. W. fich auf sein Gedächtnis, das in dem neueren Fall die Bewirtschaftung dieses sowie der Milchhäuschen auf dem Witten ( vom 3. Juni) ihm selber nicht ganz sicher erscheint. Als Schwierigkeiten, die von solchen Betrieben ausgehen, am unwahr bezeichnet er auch, daß Frau K., nachdem sie für ihr Anfang des Jahres aufgelöst und den Betrieb der Häuschen am bergplatz und am Friedrich- Karl- Plazz früher übertragen war, sich au leichtesten beseitigt werden könnten, wenn die Stadt selber sie sind ihn in Anspruch genommen hatte, doch auch einen Privatarst 31. Januar eingestellt hat. In den Häuschen, welche der Berliner übernehme. Aber das ist eine Forderung, die natürlich dem habe herbeirufen müssen. Mit Verlaub, Herr Doktor! Was Verein bisher gebaut hat und bewirtschaftet, erfolgt der Verkauf der Stadtfreifinn nicht in feinen Stram paßt. Die Ausschuß- Frau. tun zu müssen glaubte, kann nur sie wissen, Milch nicht durch das Fenster nach außen, sondern die Milch kann beratung wurde beschlossen. in kleinen Räumen im Innern der Häuschen genossen werden. Von der Bewirtschaftung des Häuschens auf dem Friedrich- Karl- Blaz wird Abstand genommen, weil der Milchverkauf in jener Gegend zu gering war, das Häuschen ist der Säuglingsfürsorge VI zur Berauss das Häuschen auf dem Wittenbergplatz wird wegen der bevorgabung von Säuglingsnahrung zur Verfügung gestellt worden, und stehenden Bauten für die neue Untergrundbahnlinie abgebrochen werden. Bufolge einer Anregung aus der Stadtverordneten versammlung soll es bis dahin als Unterkunftsraum für die Straßen. bersammlung soll es bis dahin als Unterkunftsraum für die Straßenund Parkarbeiter bei schlechtem Wetter dienen. und Barkarbeiter bei schlechtem Wetter dienen.
nicht Sie!
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Dr. W.
Der letzte Teil der Sigung brachte die Beratung eines Für unwahr erklärt er schließlich noch, daß er den Zustand des Das ist auch an feiner Stelle des von der sozialdemokratischen Fraktion gestellten Antrages, der Kindes falich beurteilt habe. fich gegen den nächtlichen Apothekenschluß aussprach. Genosse Artikels gefagt worden. Gesagt wurde lediglich, daß Dr. B. eine Badef beleuchtete den unhaltbaren Zustand, der durch diese vom babe. Wenn im Lazarustrantenhaus, dem das Kind auf Anordnung Halsentzündung und der Privatarzt eine Diphtheritis angenommen Bolizeipräsidium versuchsweise bewilligte Reform" geschaffen des Brivatarztes zugeführt wurde, nur eine fieberhafte Halsentworden ist. Er kam zu dem Schluß, daß vielleicht die Stadt zündung angenommen worden ist, so wollen wir uns in ben für die Arzneibeschaffung bei Nacht werde sorgen müssen, wie Streit der Aerate nicht hineinmischen. Wir legen wirklich fie schon an der Sorge für Beschaffung ärztlicher Hilfe bei fein Gewicht auf solche Differenzen. Wir wissen, daß auch Aerzte Nacht sich beteiligt. Viel Freunde fand der Apothekenschluß Menschen sind und irren fönnen, und bei einer Meinungsverschieden auf teiner Seite. Selbst Stadtverordneter Kuhlmann, beit können wir es auf sich beruhen lassen, wer da irrt. der den Apothekern nahe steht, hatte nicht den Mut, den da legt uns ein Attest vor, in dem das Lazaruskrankenhaus ihm bedurch geschaffenen Zustand allzusehr zu beschönigen. Der scheinigt, daß neben der Halsentzündung zwei Tage nach der Aufnahme ein Scharlacheganthem eingetreten, aber der Verlauf der ErAntrag wurde angenommen; sein an den Magistrat gerichtetes frankung leicht gewesen sei und Fieber nur am 1. Tage bestanden Ersuchen, entsprechende Schritte zu tun, wird hoffentlich habe. it alles sehr nebensächlich, da wir nicht Herrn Dr. W. baldigst befolgt werden. ärztliche Tätigkeit fritisiert haben, sondern nur die Wißbegier, Den Schluß der Sigung sollte ein noch im letzten Augen- die von Frau St. als überflüssige 8utat empfunden worden blick eingebrachter dringlicher Antrag der sozialdemokratischen war und von uns als nicht zu den Pflichten eines Fraktion machen, der von dem Magistrat die schleunige Auf- Armenarates gehörend bezeichnet wurde. Wir schließen hebung der über den Arbeiter- Turnverein Fichte" verhängten hiermit die Diskussion. Turnhallensperre fordert, nachdem nunmehr durch Ent- Ein wandernder Uhrmacher tritt seit einiger Zeit als Schwindler scheidung des Reichsgerichts der letzte Vorwand für diese und Dieb auf. Er besucht Gastwirtschaften und auch Privatwohnungen blamable Maßregel genommen worden ist. Ein Freisinniger und gibt an Uhren auf der Stelle zu reparieren. Erhält er aber erhob Widerspruch gegen sofortige Beratung, und so mußte wertvollere Stücke, so schwindelt er den Leuten vor, daß er sie, um die Beratung geschäftsordnungsmäßig der nächsten Sizung, die Arbeit ordentlich machen zu können, nach Hause mitnehmen müsse. zugewiesen, d. 5. bis nach den Ferien verschoben werden. Das Jest läßt er sich natürlich nicht wieder sehen. In einer Pfandleihe benutte er einen solchen Besuch, einen Brillantring zu stehlen. Der war fein rühmlicher Abschiedsgruß der Mehrheit der in die Schwindler legt sich verschiedene Namen bei. Bulegt nannte er fich Ferien gehenden Stadtverordnetenversammlung. Bruno Kunze aus der Stuttgarter Str. 40 in Rigdorf. Er ist etwa 50 Jahre alt und mittelgroß, hat spärliches, granes Haar mit sehr großer Glaze, einen grauen Schnurrbart, ein bolles Gesicht und gerade Haltung und trug zuletzt einen grauen Ueberzieher und einen grünen, runden Hut.
Turnverein Fichte" und die städtischen Turnhallen. Die fozialdemokratische Fraktion der Stadtverordnetenversammlung hat folgenden Antrag eingebracht:
Erheblicheres Interesse erregte der Bericht des Ausschusses über bie Vorlage betreffend Einrichtung eines Wohnungsamtes, über die hier schon eingehende Mitteilung erfolgt ist. Der Ausschuß empfahl Dr. Liepmann( natl.) bekämpfte die Vorlage mit den reaktionären die Annahme der nur unwesentlich geänderten Borlage. Der Stadtv. Argumenten wie bei der ersten Lesung, u. a. bezeichnete er die wirklich Argumenten wie bei der ersten Lesung, u. a. bezeichnete er die wirklich bescheidene Vorlage als eine„ umwälzende soziale Neuerung", zu ber eine einzelne Stabt gar kein Recht habe, die fie bielmehr der Landesoder Reichsgesetzgebung überlassen müsse. Bon liberaler Seite sprang ihm der Stadtv. Jacobi bei, boch folge diesem die Wehrheit seiner Freunde nicht. Die Zustimmung unserer Fraktion sprang ihm der Stadtv. Jacobi bei, doch folge dieſem die zu der Vorlage erklärte Genosse Lehmann, der zugleich darauf hinwies, wie unzureichend die Funktionen des Wohnungsamtes feien, dessen Aufsicht nur die Ein- und Zweizimmerwohnungen unterstellt werden; nicht die Zahl der Zimmer, sondern die Größe der Bodens fläche und des Luftraumes hätte man zum Kriterium in dieser Richtung nehmen sollen.
Die Vorlage wurde mit großer Mehrheit angenommen. Eine außerordentlich lange Debatte rief der Bericht des Ausschuffes über die neue 40 Millionen Anleihe hervor. Der Ausschuß hat 720 000 2. zur Unterführung der Kaiser FriedrichStraße unter dem Charlottenburger Bahnhof abgefeßt, da mit dem dringend notwendigen Umbau des Bahnhofes seitens des Eisenbahnfistus in absehbarer Zeit nicht gerechnet wird. Einige Liberale und unsere Freunde beantragten, diesen Betrag wieder einzustellen, doch