Nr. 152. 27. Jahrgang.
2. Beilage des„ Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sounabrud, 2. Juli 1910.
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freigesprochen.
Dieses erste Geständnis der beiden Angeklagten ftande geknüpft hat, dem später zum Offizier beförderten Beugfeldwurde von der Frau WoB in dem weiteren Ber- webel verbleiben. Jedenfalls erhelle aus der ganzen Rechtslage fahren widerrufen. Sie trat plöglich mit der Be so viel, daß es unstatthaft ist, aus dem Umstande, daß der Ans vor den Geschworenen. hauptung hervor, daß sie auf Grund einer Vereinbarung alle spruch auf den Zivilversorgungsschein nur in dem der Verfor Schuld auf sich genommen habe. Den ersten tödlich wirkenden gung der Unterklasse gewidmeten Teil des Gesetzes vom 27. Juni Schlag habe ihre Mutter ausgeführt, die dies auch zugab, offen- 1871 und in dem Mannschaftsversorgungsscheine von 1906 ge Auch zu dem gestrigen( 21.) Sigungstag war die Angeklagte sichtlich um ihre Tochter zu entlasten und selbst die Strafe auf sich regelt worden ist, den Schluß zu ziehen, daß das Recht auf Anist nicht verhandlungsfähig. Wir waren am Donnerstag wiederholt zu nehmen. Vor Gericht behauptete die Angeklagte, daß sie ihren stellung im Zivildienste auf Unteroffiziere beschränkt, also ausges bei der Angeklagten. Sie hatte schwere Krampfanfälle und Zu- Ehemann nur mit einem Stock in das Geficht geschlagen habe, fchloffen sei, wenn ein aus dem Unteroffiziersstande hervorge stände, in denen fie völlig unzurechnungsfähig war. Ihr Zustand während ihre Mutter und ihr Vater mit einem Kochtopf auf ihn gangener Offizier als solcher pensioniert werde. eingeschlagen hätten, bis er zu Boden gestürzt sei. Ihr Vater habe war schnellen Schwankungen unterworfen. Einmal erklärte fie: weiter auf den Kopf ihres Mannes eingeschlagen, bis er tot 4 Jahre Zuchthaus verbüßt, dann im Wiederaufnahmeverfahren Ich bin ganz gesund, dann sagte sie wieder, sie hätte das Gefühl, war. Sie hätten dann der Leiche einen neuen Anzug an= als wenn etwas hinten aus dem Kopfe herausgeschnitten wäre, und gezogen und nach der Scheune getragen. Ihr Vater hätte dann erklärte häufig in monotoner Weise: Es ist alles ganz anders ge- den Vorschlag gemacht, die Leiche vom Dach herunterzuwerfen, 1906 der Kellner Bremer wegen Straßenraub in zwei Fällen zu Vom Schwurgericht in Dortmund war im Oktober des Jahres worden. Am Abend schien der Zustand besser zu werden. Am Freitagmorgen zeigte sich aber das Gegenteil. Sie erklärte, fie um den Anschein herbeizuführen, daß Voß hinuntergestürzt sei. 1906 der Kellner Bremer wegen Straßenraub in zwei Fällen zu Aehnliche Angaben machte der Angeklagte Briß, 7 Jahren Zuchthaus verurteilt worden, einschließlich einer für eine wolle, daß die Sache zu Ende komme, dann sagte sie wieder, ich bin der zugab, den Voß mit dem Kochtopf und einem Beil getötet zu andere Straftat erhaltenen Strafe. Durch Beschluß des Oberlandes ganz gesund, aber es schmeckt alles ganz eigentümlich. Als fie gefragt wurde, ob es nach Gift schmecke, erwidert sie:" Ja, ich will haben. Er habe dann die Leiche auf die Tenne geschleppt und gerichts wurde vor einiger Zeit das Wiederaufnahmeverfahren angeordnet. So stand Bremer am 30. Juni wieder vor dem SchwurGift haben, ich will der Sache ein Ende machen," dann wieder: heruntergeworfen. " Ich will kein Gift haben." Dann flammerte sie sich ängstlich an Zu der Verhandlung sind etwa 40 Zeugen und Sachverständige gericht in Dortmund . Hauptzeugen sind wie früher 4 Kinder. An zwei geladen. uns und rief: Gustel, Du mußt hierbleiben." Eine Simulation Für die Verhandlung sind zwei Sigungstage angefeßt Tagen, am 19. und 20. April 1906, waren beide Male zwei Kindern worden. Da die Beweisaufnahme selbst keinerlei bemerkenswerte ist völlig ausgeschlossen. Die Angeklagte ist nicht verhandlungs- Momente ergab, werden wir uns auf die Mitteilung des Urteils be- Gelbbeträge abgenommen worden, die sie nach Versetzen von Gegen Die Verteidiger sprachen ihr Bedenken dagegen aus, ob die schränken. Angeklagte in den letzten 10 Tagen verhandlungsfähig gewesen sei. Der jebige Zustand mache dies Bedenken rege. Die Verteidigung wendete sich auch dagegen, daß die Staatsanwaltschaft vor der
fähig und wahrscheinlich auch morgen nicht.
Erklärung.
Inhaftſebung unterlassen hatte, ein Gutachten von sachverständiger dem Bericht vom Verbandstage des Verbandes der freien GastIn der Nr. 150 des Vorwärts" vom 30. 6. 1910 heißt es in Seite einzuholen, ob die- Angeklagte haftfähig sei. Jeder Sachverständige hätte die Angeklagte so wie der Gerichtsarzt Dr. Strauch und Schantwirte in bezug auf meine Person: für haftunfähig erklären müssen. Mit Unrecht habe der Staatsanwalt einen Eisenbahnarzt Dr. Placzek, der die Angeklagte gar nicht kannte, zur Begutachtung herangezogen, statt die Aerzte zu hören, die die Angeklagte von früher kannten. Der Staatsanwalt wendete ein, das Gutachten des Dr. Placzek habe zu Bedenken teinen Anlaß gegeben. Ueberdies habe er als Laie sich gesagt, jemand, der die anstrengende Reise nach England machen kann, jei auch haftfähig.
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Eine Dorftragödie
Der Bierkrieg zog auch heftige Auseinandersehungen mit den Parteigenossen und den Gewerkschaften in Berlin nach sich. Unser damaliger Redakteur Schulz hatte in einer Anzahl Artikel Behauptungen aufgestellt, die für die Genossen beleidigend waren. In einer Sigung mit der Gewerkschaftskommission und dem Aktionsausschuß der Partei konnte er die Behauptungen nicht beweisen
ständen auf einem Leihhaus erhalten hatten. In der Verhandlung bom 30. Juni bezeichneten wieder drei der Kinder den Angeklagten als den Täter, das vierte Kind aber einen Zeugen, der an den Apriltagen mit dem Angeklagten zusammengewesen war und der anwalt hielt den Angeklagten immer noch für den Täter, die Ges in der jeßigen Verhandlung start bloßgestellt wurde. Der Staatsschworenen verneinten aber alle Schuldfragen. Der Angeklagte wurde freigesprochen und aus der Haft entlaffen. Das Publikum brach nach dem Freispruch in spontane Beifallskundgebungen aus.
Der Komet Halley als Diebstahlsanstifter. Welche absonderlichen Gedanken und Pläne das Erscheinen des Halleyschen Kometen in den Köpfen einfältiger Leute hatte reifen Diese Darstellung steht mit den Tatsachen nicht im Einklang. lassen, zeigte eine Verhandlung vor der 1. Strafkammer des LandDer Vorfigende beraumte für den Sonnabend eine Vormittags- Die seinerzeit von den Berliner Genossen beanstandeten Artikel gerichts II. Wegen versuchten schweren Diebstahls war der BäckerDer Angeklagte hatte bei fizung und vorsichtshalber auch gleichzeitig eine Nachmittagssitung waren geraume Zeit vorher geschrieben, sogar in Drud gegeben geselle Gottlieb Ganter angeklagt. an. Am Nachmittag machte die Angeklagte wieder einmal einen und zum Teil schon in Händen der Verbandsmitglieder, ehe über dem Konditoreibefizer Kraft in Groß- Lichterfelde eine gutbezahlte Selbstmordversuch. Sie suchte eine Pulsader zu durchschneiden. haupt von den Berliner Partei- und Gewerkschaftsgenossen an Stellung inne. Als die ersten Nachrichten über das Erscheinen des Der Arzt Dr. Salzmann legte einen Verband an. Der Geistes- eine Stellungnahme zu einem evtl. Bierkrieg gedacht war. In Halleyschen Kometen und den damit verbundenen Weltuntergang zustand der Angeklagten wurde so bedenklich, daß sie noch gestern der Sizung mit dem Aktionsausschuß und der Gewerkschafts - auftauchten, ging mit dem sonst fleißigen und tüchtigen Gesellen nachmittag nach der Provinzialirrenanstalt in Kortau übergeführt fommission habe ich den Beweis geführt, daß dies der Fall, daß die eine recht auffällige Veränderung vor. Er wurde faul und nachwurde. Somit erscheint es höchst unwahrscheinlich, daß die Ver- Artikel" Das Recht der Konsumenten"( Nr. 39 und 40 Freier Gast- lässig und legte eine absolute Gleichgültigkeit gegen alle Sachen an handlung morgen fortgesetzt wird, wenn nicht was immerhin wirte) fich lediglich auf Vorgänge und Auswüchse in der Be- den Tag. Je näher der Tag des prophezeiten Weltuntergangs nicht ganz ausgeschloffen ist ein überraschender Umschwung in fämpfung namentlich der parteigenössischen Gastwirte in Frant- heranrüdte, umsomehr verschärfte sich der Zustand des Angeklagten, dem Zustand der Angeklagten inzwischen eintritt. furt a. M., Zwidau, Köln a. Rh., Hamburg , Rostock usw. bezogen. der sich fest einbildete, daß tatsächlich die Erde bei dem Zusammen. Die Protokolle der Vorstandssitzungen müssen es ebenfalls stoß mit dem Kometen in tausend Stüde gehen würde. Einige ausweisen, daß diese meine Darstellung zutreffend ist, denn der Tage vor dieser Ratastrophe" fündigte der Angeklagte seine StelleVerbandsvorstand hat sich noch in seiner letzten Sizung, die kurz und machte alles was er an Geldeswert besaß zu Gelde. An dem bor der mit dem Aktionsausschuß abgehaltenen stattfand, einmütig Tage des Kometendurchgangs unternahm er eine Bierreise, bei der bildet den Gegenstand eines recht umfangreichen Strafprozesses, der dahin ausgesprochen, daß in obengenannten Artikeln die Wahrheit, er alles was er besaß berjugte. Mit einem Mordsrausch behaftet, gestern vor dem Schwurgericht des Landgerichts II begann. Aus wenn auch etwas sehr derbe, gesagt worden sei und der Vorstand erwartete er dann den Weltuntergang. Als er am nächsten Morgen mit einem Gefühl erwachte, als ob nicht die Erde, sondern er der Untersuchungshaft wurden die 25jährige Frau Emma Voß und samt und sonders hinter mir stehen müsse. der 73 jährige Altfizer Friedrich Bris vorgeführt, um sich wegen Beleidigungen einzelner Berliner Parteigenossen entstammen durch das sog. graue Glend. Da er nur noch das besaß was er auf telle Die allerdings im Artikel der Nr. 41 1909 Fr. G." enthaltenen selbst und vor allem sein Kopf in Stücke gegangen war, pacte ihn gemeinschaftlichen Totschlages vor den Geschworenen zu beraus nicht meiner Initiative, sie sind vielmehr von mehreren im Leibe trug, war nun guter Rat teuer. Zu seiner bisherigen Stelle antworten. Beide Angeklagten werden beschuldigt, in der Nacht zum Gastwirteverband hervorragenb tätigen Genossen in einer Ver- zurückzugehen, schämte er sich. Nachdem er einige Zeit mit hun 15. Mai, dem Pfingſtſonntag, den Arbeiter Hermann 2oz bor fäglich getötet zu haben.- Den Borfiz im Gerichtshofe führt Land- bandsfunktionäresibung bei Litfin, sowie in einer bei Steller, gerndem Magen herumgelaufen war, beschloß er sich durch einen gerichtsdirektor Dr. Liepmann, die Anklage wird vom Staats- Stoppenstraße stattgehabten Generalversammlung aufgestellt und Diebstahl in den Besitz von Geldmitteln zu sehen. Er schlich sich anwalt Assessor Rehr vertreten, die Verteidigung der beiden An- ausgesprochen worden. Da ich in diesen Versammlungen die Funk- heimlich in die Gesellenstube seines früheren Arbeitgebers und war tion eines Berichterstatters für den Freien Gastwirt" ausübte, gerade dabei, aus einem erbrochenen Spind ein Portemonnaie zu geklagten führen die Rechtsanwälte Dr. Walter Jaffé, Dr. Donig habe ich, da ein Versammlungsbericht doch originaliter sein soll, stehlen, als er von einem hinzukommenden Gesellen überrascht In dem kleinen Dörfchen Wünsdorf bei 8ossen entstand am diese Behauptungen in dem Artikel„ Die Situation in Berlin " wurde. Pfingstfonntagmorgen eine nicht geringe Aufregung, als es wie ein( Nr. 41 1909 Fr. G.") veröffentlichen müssen. Lauffeuer durch das Dorf ging, daß ein Mord verübt sei. Während alles damit beschäftigt war, Häuser und Wohnung mit den frisch geschnittenen Pfingstmaien zu schmücken, tauchte das Gericht auf, daß der Arbeiter Hermann Voß auf seinem Grundstüd als Leiche daß der Arbeiter Hermann Voß auf seinem Grundstück als Leiche aufgefunden worden sei. Als der Gemeindevorsteher Barnewig als erster auf dem Grundstück erschien,
und Dr. Alsberg.
und der Gewerkschaftskommission denselben Mut beseffen wie in Hätten die Genoffen in der Sitzung mit dem Aktionsausschuß den Zusammenkünften bei Litfin und bei Keller, dann hätten sie zweifellos die von ihnen gebrauchten Redewendungen selbst zurüdgenommen, resp. sich persönlich dazu bekannt, ohne den wenig rühmlichen Weg zu wählen, einen anderen als Sündenbod in die wurde ihm Wüste zu schicken.
Ich betone nochmals ausdrücklich, daß es mir persönlich fernDinge, die ich in den Artikeln„ Das Recht der Konsumenten" behandelt habe, sich lediglich als auf Vorkommnisse im Reiche beziehend darstellen. Carl Schulza, Berlin , Petersburger Straße 34.
von dem Musiker Briz, dem Bruder des Angeklagten, mits geteilt, Boß sei bon der Tenne heruntergestürzt und habe sich anscheinend das Genid gebrochen. Da der Gemeindevor- gelegen hat, die Berliner Parteigenossen zu beleidigen, daß die steher an der angeblichen Unfallstelle die Leiche des Voz in einer steher an der angeblichen Unfallstelle die Leiche des Voß in einer fehr unnatürlichen Stellung fand, stieg in ihm der Verdacht auf, daß hier ein Verbrechen verübt worden sei. Er benachrichtigte deshalb sofort die Polizeibehörde in Boffen, welche die weiteren Er mittelungen aufnahm. Ein hinzugezogener Arzt stellte fest, daß der Schädel der Leiche in viele große und kleine Stüde zertrümmert worden war und daß das ganze Gehirn eine Blutige Masse bildete. Da diese Verlegungen unmöglich ein Hinunterstürzen von burch der Tenne entstanden sein
Gerichts- Zeitung.
Pflicht auf Herausgabe des Zivilversorgungsscheins.
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Die Straftammer billigte dem sonderbaren Heiligen mildernde Umstände zu und erkannte auf 6 Wochen Gefängnis unter Anrechnung von zwei Wochen der erlittenen Untersuchungshaft. Dummheit
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In das Reich des Aberglaubens und der führte eine Verhandlung, welche gestern unter Vorsiz des Amtsgerichtsrats Bennewitz das Schöffengericht Berlin- Schöneberg beschäftigte. Wegen Sachbeschädigung war eine Frau Duhm an getlagt. Die Angeklagte hatte sich vor längerer Zeit aus unbefannten Gründen mit ihren erwachsenen Kindern entzweit. Da sie von einer auf gleichem geistigen Niveau stehenden Frau gehört hatte, daß es eine" weise" Frau gebe, die es verstehe, durch Zaubermittel einen Menschen Liebe und Zuneigung einzuflößen, beschloß die Angeklagte dieses Mittel anzuwenden. Sie ging zu dieser, alles andere nur nicht weisen Frau und erzählte dieser, daß sie sich auf irgend eine Weise die Zuneigung ihrer Kinder wieder er ringen wolle. Die Zauberin" gab ihr gegen Zahlung von 1 Mt. darauf einen Rat, der zu dem größten Blödsinn gehört, der auf diesem, leider immer noch recht großen Gebiet wohl je produziert ist. Die Angeklagte sollte nämlich Kuh- und Pferdemist zu gleichen
fonnten und ferner bekannt wurde, daß am Abend vorher Gegen den Reichsmilitärfistus entschied dieser Tage das Teilen mischen, dann mit Wasser und einer gewissen anderen Flüssig. zwischen dem Getöteten einerseits und feiner Ehefrau und seinem Reichsgericht in folgendem Rechtsstreit des Zeugleutnants 2. in tannten Menschen dreimal in die Wohnung gießen, der in einem feit verdünnen und dann diesen appetitlichen Trant einem unbe Schwiegervater, den jetzigen Angeklagten, andererseits ein beftiger Schöneberg . Der Kläger hat nach einer 12jährigen Dienstzeit im Vorort in einem Hause mit einer ungraden Hausnummer wohnen Streit stattgefunden hatte, wurden beide unter dem Verdacht des Unteroffiziersstande im Oktober 1904 den Zivilversorgungsschein mußte. Um die gleiche Beit erlebte der in der Tempelhofer Totschlags verhaftet. Die weiteren Ermittelungen ergaben folgendes: ausgehändigt erhalten, ist aber als Zeugfeldwebel im Dienste ver Straße 19 wohnhafte Oberpostsekretär Caspari ein recht eigen Die Voßsche Ehe bestand seit ungefähr fünf Jahren. Ein Jahr blieben und am 19. März 1906 zum Zeugleutnant befördert wornach der Hochzeit traten die Eltern der Angeklagten ihre Büdner den. Am 27. März 1906 wurde 2. zur Verfügung gestellt und artiges Abenteuer. Als er des Morgens erwachte, hatte er, da seine Geruchsnerben ordnungsmäßig funktionierten, das unbewirtschaft gegen Gewährung des Altenteils an den Ehemann Boß ab. erhielt das Ruhegehalt eines Zeugleutnants. Im Juli 1906 er stimmte Gefühl, daß er sich versehentlich nicht in seiner Wohnung. Dieser lebte mit seiner Frau und deren Eltern seit Jahren in Streit, öffnete ihm das Kriegsministerium, daß sein Zivilversorgungs- sondern in einem Kuhstall zur Ruhe gelegt habe. Durch die Wohder häufig zu Tätlichkeiten führte. Veranlassung hierzu bildete, daß schein mit der Ernennung zum Zeugleutnant seine Gültigkeit ver: nung zogen liebliche Düfte, die nebenbei einen starken Niesreiz die Angeklagte Voß wegen Diebstahls bestraft worden war und loren habe. 2. klagte deshalb gegen den Reichsmilitärfiskus auf hervorriefen. Als er nach der Ursache dieser zum mindesten aufdaß Boß mit den Zahlungen des Altenteils, hauptsächlich des Feststellung, daß der von ihm als Feldwebel erworbene Zivilverfor- fälligen Erscheinung forschte und auf den korridor hinaustrai, Kleidergeldes von 24 m. jährlich, seit drei Jahren im Rückstande gungsschein durch seine Ernennung zum Zeugleutnant die Gültig wurden seine Füße von etwas Weichem" umfangen, welches sich geblieben war. Insbesondere hatte sich bei dem 78 jährigen Briz feit nicht verloren habe, während der beklagte Fiskus Verurtei- bei näherem Busehen als veritabler- Submist entpuppte. Zu seinem ein tiefer Saß gegen seinen Schwiegerfohn Voß eingewurzelt, da lung des Klägers zur Herausgabe des Zivilversorgungsscheins be- nicht geringen Erstaunen entdeckte er, daß der ganze Korridor mit dieser häufig seine Ehefrau mißhandelte. Boß schien deshalb sich gehrte. seines Lebens nicht mehr recht sicher zu fühlen, denn er äußerte einer träge dahinfließenden sonderbaren Masse bedeckt war, welche Das Landgericht I Berlin erkannte zugunsten des Reichsmili- einen Geruch ausströmte, der nach keiner Richtung hin an die einmal, daß er noch einmal abgemurkst" werden würde, wenn er tärfistus. Im selben Sinne entschied auf die Berufung des Klägers Rosengärten von Schiras erinnerte. Nachdem das übelriechende nicht ordentlich aufpasse. Vor dem Untersuchungsrichter legten das Kammergericht zu Berlin . Der Zivilversorgungsschein, führte Beug mit großer Mühe entfernt worden, ereignete sich am nächsten beide Angeklagte ein Geständnis ab, in welchem sie die Tat das Kammergericht aus, bilde einen Teil der im Geseze von 1871 Morgen die gleiche Szene. Da C. glaubte, daß ihm jemand einen folgendermaßen schilderten: Boß sei am Pfingstsonnabendabend an- bestimmten Bersorgung der Militärpersonen der Unterklassen; diese Schabernad spielen wollte, legte er sich in der nächsten Nacht auf getrunken nach Hause gekommen und habe sofort mit ihnen Streit Versorgung beziehe sich aber nur auf diejenigen Militärpersonen, die Lauer. Gegen Morgen erschien die jetzige Angeklagte Duhm, angefangen. Boß hatte, wie festgestellt wurde, seine Schwieger- die als Angehörige der Unterklassen aus dem Heere ausschieden. um hier zum dritten Male ihr eigenartiges Zaubermittel" anmutter bedroht, sie mit Petroleum zu begießen und anzuzünden. Dieser Begründung des Kammergerichts trat das Reichsgericht zuwenden. Als sie ihr mixtum compositum wieder durch die Als die alte Frau in ihr Schlafzimmer flüchtete, lief er ihr nach entgegen. Es hob auf die Revision des Klägers das Urteil bes Beitungsklappe gießen wollte, wurde sie von C. festgehalten. Vor und schlug mit einem Beil gegen die Tür. In ihrer Angst sprang Kammergerichts auf, stellte fest, daß der vom Kläger erworbene Gericht erzählte die Angeklagte die obenerwähnte Geschichte von die Frau schließlich aus dem Fenster. Als Voß dann in der Küche Zivilversorgungsschein seine Gültigkeit nicht verloren hat und der weisen Frau und dem Zaubermittel. Das Gericht erkannte eine Kaffeekanne nach dem Angeklagten Brit schleuderte, ergriff wies die Widerklage des Fiskus auf Herausgabe des Versorgungs- auf eine Geldstrafe von 9 Mart, eventl. 3 Tage Gefängnis. feine Ehefrau einen Kartoffelstampfer und schlug auf ihn ein. Der scheins ab. In den Gründen heißt es: Der Erwerb des Zivilvererste Schlag, der die Schläfe traf und unbedingt tötlich wirken sorgungsscheins erfolge regelmäßig durch die 12jährige Dienstzeit mußte, war mit solcher Wucht geführt, daß der eiserne Stampfer und stele somit die Abgeltung für eine so lange militärische Dienstvon dem Stiei abflog. Voß stürzte zu Boden, versuchte jedoch noch zeit als Unteroffizier dar. Dies spreche dafür, daß das Gesetz hier. fich zu erheben. In diesem Augenblick erhielt er von seinem bei den endgültigen Erwerb eines Rechts im Auge habe. DesSchwiegervater Brig mit einem eisernen Topf einen zweiten Schlag halb misse die Rücksicht auf die spätere Gestaltung der militäriauf den Kopf, der mit solcher Wucht geführt wurde, daß der Topf schen Laufbahn des Berechtigten als irgendwie maßgebendes in Trümmern ging. Als Voß trotzdem noch versuchte wieder Hoch- Motiv ausscheiden. Diese Auffassung ergebe sich auch ohne weiteres zukommen, ergriff Briz ein Beil und schlug solange auf den am aus der Entstehungsgeschichte der hierfür in Betracht kommenden Stinemide. 750 28 3 bedeckt 14 Babaranda 751 D Boden Liegenden ein, bis dieser kein Glied mehr rührte. Hierbei Vorschriften. Schärfer noch erhelle diese Ansicht des Gesetzes aus 13 Petersburg 754 S Hamburg 750 BSW 6 bedeckt äußerte er: Wenn es erst einmal angefangen ist, muß es auch zu der Faffung, die der Inhalt des§ 10 Abs. 1 der Novelle vom Berlin 752 SW 4 bebedt 13 Scillb 757 WNW Ende geführt werden! 3hr solltet Euch freuen, daß Ihr ihn 4. April 1874 in dem Mannschaftsversorgungsgesete vom 31. Mai Franka M. 756 S 6 moltig 13 berdeen 748 Ios feid, er hat Euch genug geschlagen. Die beiden Schwieger- 1906 erhalten habe. Der§ 15 dieses Gesezes laute in Absatz 1 Dünden 5 wolfig 14 Baris 759 S eltern und die Ehefrau betteten dann den Erschlagenen auf eine ganz prfignant dahin: Rapitulanten erwerben durch 12jährige Bien 4 heiter 16 Leiter und trugen ihn nach der Scheune, um den Anschein zu er- Dienstzet den Anspruch auf den Zivilversorgungsschein, wenn sie Wetterprognose für Sonnabend, den 2. Juli 1910. weden, als ob er von der Tenne gestürzt sei. Die Angeklagte zum Beimten würdig und brauchbar erscheinen." Demnach müß- Vielfach heiter, am Tage etwas wärmer aber noch veränderlich mit ge. wischte das Blut auf, während Briz durch Uebertünchen der Wand ten aud die besonderen Rechte, die das Gesez en den Abschluß ringen Regenfällen und mäßigen südwestlichen Minden . mit grüner Farbe die Blutspriger zu beseitigen suchte. einer Repitulation und eine 12jährige Dienstzeit im Unteroffiziers.
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Witterungsübersicht vom 1. Juli 1910, morgens 8 Uhr.
Stationen
Barometer
fland mm
Wind
76023
76028
richtung
Windstärke
Better
Kemp. n. T.
Stationen
Better
15
2bebedt
1 wollen 15
4 mollig
13
1 bededt 11
25ededt
14