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Gewerkschaftliches.

Chriftliche Opferwilligkeit".

So oft die freien Gewerkschaften für Streifzwede frei­willige Beiträge gesammelt haben, sind in Zentrumsblättern auch Artikel erschienen über die Verpulverung von Arbeiter groschen" durch die roten Streitbrüder". Dieses dumme Geschwätz der ultramontanen Presse, an dem sich doch nur die Unternehmer erbaut haben, und das deshalb auch von einsichtigen christlichen Arbeiterführern verurteilt wird, ist nicht ohne Folgen geblieben.

Bugunsten der ausgesperrten Bauarbeiter hat auch der Verband füddeutscher katholischer Arbeitervereine eine Samm­lung unter seinen angeblich mehr als 100 000 Mitgliedern veranstaltet. Das Resultat ist aber geradezu kläglich. 2413 M. wurden insgesamt zusammengebracht.

Das Verbandsorgan muß zugestehen, daß die Sammlung die Erwartungen keineswegs erfüllt hat. Es sagt, man müsse aus der Bauarbeiterbewegung lernen, daß eine Erziehung zu größerer Opferwilligkeit nötig sei.

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Hohn, wenn den christlichen Arbeitern von ihren Führern Blätter zum Abonnement empfohlen werden, die beständig gegen die Interessen auch der christlichen Gewerkschaften arbeiten.

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Aus Induftrie und Dandel.

Schwindel bei Kolonialgründungen.

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nicht gelungen, fte einzuführen; die versuchten Berschlechterungen wurden nicht nur zurückgewiesen, sondern auch ganz ansehnliche Verbesserungen erzielt. Namentlich um die Verkürzung der Arbeits­zeit wurde hartnädig gekämpft. Hierbei hatte der sächsische In­Wie der angebliche Patriotismus" zum Schwindeln benutt bustriellenverband feine Hand im Spiel, der eine Verkürzung der Arbeitszeit verhindern wollte. Trotzdem ist es gelungen, fie um wird, zeigt wieder einmal eine Veröffentlichung des Berliner eine halbe Stunde auf 9 Stunden pro Tag zu verkürzen; für die Tageblatt", welche darauf hinweist, daß bei der Gründung von Bierfahrer wurde eine Stunde Ruhezeit mehr erreicht. Ferner wurde Aktiengesellschaften für Unternehmungen in den Kolonien eine Lohnerhöhung von durchschnittlich 2,50 M. pro Woche während der meistens dem Publikum ganz falsche Vorspiegelungen gemacht Tarifdauer erzielt, für Maschinisten, Heizer und Handwerker 2,75 m. werden. In den Prospekten werden Dividenden von 25-50 Proz. Die Bierentschädigung wurde um 5 Pf. pro Liter, der Aufschlag für in Aussicht gestellt, und diese werden durch Rentabilitätsberech Sonntagsarbeit bon 10 auf 15 Proz. und der Urlaub ohne Bohn- nungen herauskalkuliert, in denen für mehrere Jahre bereits die abzug um einen Tag erhöht. Erträgnisse genau auf Mark und Pfennig ausgerechnet sind, und Für diese Lohnbewegung kommen rund 1200 Personen in Frage, die dann von einem" Sachverständigen" oder von einem Bücher bie mit ganz geringen Ausnahmen dem Brauereiarbeiterverbande revisor, der nie in den Kolonien gewesen war, geprüft und als angehören. Mit den außerhalb der Unternehmerorganisation stehenden richtig befunden werden. Häufig sind auch den Prospetten Gut­Brauereien in Dresden und Umgebung wird der Abschluß in den achten bekannter Kolonialautoritäten" beigegeben, nächsten Tagen erfolgen. die weder die Pflanzungen je gesehen haben noch die Verhältnisse des betreffenden Landes überhaupt kennen. Diese Gutachten sind sofern sie nicht aus Kolonialbüchern abgeschrieben sind in sehr Ein Streik der Proletarier in der Bleistiftindustrie. vielen Fällen mit Freianteilen der Gesellschaft be­1000 Arbeiter und Arbeiterinnen bei der Weltfirma Johann Faber Durch die Tagespresse ist bereits bekannt geworden, daß rund zahlt worden. Die Rentabilitätsberechnungen find denn auch danach. Zunächst in Nürnberg die Arbeit eingestellt haben. Bemerkenswert ist in werden die Erträgnisse der Pflanzungen oft viel zu hoch angesetzt. Die christlichen Gewerkschaften haben jezt einmal einen erster Linie bei diesem Streit, daß daran rund 650 Arbeiterinnen So hatte kürzlich noch ein afrikanisches Baumwollunternehmen deutlichen Beweis erhalten, daß die von der Zentrumspreffe beteiligt sind. Veranlassung zu dem Kampfe gaben Forderungen, einen Durchschnittsertrag von Baumwolle von 500 Pfund pro und gewissen ultramontanen Agitatoren geistlichen und die in sämtlichen Nürnberger Bleistiftfabriken durch den Holz- Hektar in Rechnung geseht, während beispielsweise in diesem Jahre weltlichen Standes- betriebene Hege gegen die freien arbeiterverband eingereicht wurden. Ueber die Frage der Arbeits - verschiedene Unternehmungen kaum 100 Pfund auf den Hektar Gewerkschaften nur der christlichen Arbeiterbewegung schadet. zeit wurde durch Verhandlungen eine Ginigung erzielt, es handelt erzielt haben. Dann wird das erste Ertragsjahr viel zu früh ein­Deshalb sollten sie sich auch als erste Aufgabe setzen: Die fich gegenwärtig im wesentlichen um Lohnforderungen. In der gesetzt, denn beispielsweise Kautschuk braucht eine große Reihe von Zentrumspresse wenigstens zu einigem Verständnis für die Nürnberger Bleistiftindustrie, einschließlich der nahegelegenen Orte, Jahren, bis er verwendbar ist. Die Spesen werden nicht berüd­Arbeiterbewegung zu erziehen. Denn es ist doch der reine werden rund 4500 Arbeiter beschäftigt. In Deutschland ist das sichtigt, die Preise viel zu hoch angenommen. Für Sisalhanf z. B. Absatzgebiet der Nürnberger Fabrikanten fast unbestritten, während hatte man den Preis von 900 M. pro Tonne angesetzt, der in der im Auslande einige amerikanische und österreichische und in ganz bochtonjunktur des Jahres 1907 erreicht wurde, inzwischen aber neuer Beit auch japanische Fabriken in Konturrena treten, ohne auf 530 M. gefallen ist. Der schlimmste Schwindel sind aber die indes der Nürnberger Industrie wesentlichen Abbruch zu tun. Die bekannten und angesehenen Namen", mit denen man solche Pro­Nürnberger Fabriten haben, weil sie den Weltmarkt auch heute noch spette unterzeichnet: nationale" Parlamentarier, Offiziere a. D., fast unbeschränkt beherrschen, auch in der letzten Zeit noch horrende Kolonialpolitiker usw. Wie aber werden diese Namen gewonnen? Berlin und Umgegend. Gewinne abgeworfen. Die Fabrikanten befizen durchweg Riesen- Dem B. T." hat ein Brief vorgelegen, der kürzlich von einem Sum Streit der Schmiede ist zu berichten, daß heute, am bermögen, die meisten sind durch die Ausbeutung der Arbeiter oftafrikanischen Unternehmen an eine Anzahl bekannter Herren Sum Streit der Schmiede ist zu berichten, daß heute, am Millionäre geworden. Die Maschinen zur Herstellung des Fabritats gesandt worden ist und worin es heißt: Sonntagmorgen, der Gesellenausschuß eine Sigung abhält, zu der wurden auch in der Bleistiftindustrie im letzten Jahrzehnt wesent auch die Innungsmeister erscheinen werden. Biele Meister sehen lich berbeffert, und neue Maschinen für Vorrichtungen konstruiert, empfehlend zu unterstützen. Diese Unterſtüßung soll nicht etwa in mit Ungeduld dem Ende des Streits entgegen. Drei Meister haben die bis in die jüngste Zeit mit der Hand ausgeführt werden mußten. petuniärer Beteiligung zum Ausdruck kommen, sondern sich lediglich der Streitleitung mitgeteilt, daß fie noch bis Montag warten Die Organisation der Arbeiter ließ bisher in einer Anzahl Fabriken auf die Erlaubnis beschränken, am Schlusse von Seite 20 mit Guer wollten; wenn dann kein Friede geschlossen würde, seien sie bereit, ihre Unterschrift zu geben, weil ihre Geschäfte nicht länger unter du wünschen übrig und mußten besonders in diesen eine große Hochwohlgeboren geschätztem Namen die beiliegende Denkschrift dem Unfrieden leiden tönnten. Seit Donnerstag haben drei andere Anzahl Arbeiter sich mit wahren Hungerlöhnen zufrieden geben. zeichnen zu dürfen. Wir wollen nicht unterlassen zu bemerken, daß Meister bereits ihre Unterschrift gegeben, und in zwei Werkstätten, In den Fabriken, in denen die Organisation der Arbeiter gut war, hiermit weder ein Aufwand an Mühe noch Zeit verbunden ist.(!) wo bisher nicht gestreift wurde, ist es gelungen, die Leute heraus. war es in den letzten Jahren möglich, eine wesentliche Verbesserung Selbstverständlich sind wir bereit für Euer Hochwohlgeboren wert­der Arbeitsbedingungen durchzuführen. bolle Unterstübung mit Gegenleistungen zu dienen. Beispielsweise zuziehen. Ein Meister bot seine Unterschrift an, falls er die Liste derjenigen sehen dürfte, die bewilligt haben. Das wurde natürlich Verbesserung der Arbeitsverhältnisse im allgemeinen im wesent- ftellen reserviert, für die abgesehen von dem Ersatz der Unkosten Bei der gegenwärtigen Bewegung handelte es sich neben der haben wir für die uns zur Seite stehenden Herren die Aufsichtsrats abgelehnt. In der letzten Bersammlung der Streikenden, die am lichen auch darum, möglichst einheitliche Arbeitsbedingungen für bilanzmäßig eine Tantieme von vorläufig etwa 10 Broz, aus Sonnabendmorgen stattfand, wurde unter anderem eine Mitteilung alle Fabriken zu schaffen. Die einzelnen Fabrikanten haben das geworfen ist. Je nach Wunsch werden den Herren Förderern auch der Deutschen Schmiede- Beitung" besprochen, in der die Berliner der Deutschen Schmiede- Beitung" besprochen, in der die Berliner bei früheren Gelegenheiten auch immer verlangt. Bei der gegen als voll eingezahlt geltende Aktien überlassen." Meister ihre auswärtigen Kollegen bitten, die von Berlin zu wärtigen Bewegung waren es die Inhaber der Fabriken Breiten­Und dann gehen die Prospekte hinaus und preisen markt. gereisten Gesellen nicht einzustellen. Es wird dann behauptet, daß felder, Wuzel, Krämer und Kurz, die die allgemeinen, schreierisch an, daß es sich um eine nationale" Sache handelt. nur 400 Gesellen die Arbeit niedergelegt hätten, daß aber in der vom Holzarbeiterverband geforderten Bedingungen akzeptierten, aber Uns wundert bei der ganzen Affäre nur zweierlei: erstens daß Presse zu diesen auch noch die übrigen in Berlin fremd liegenden verlangten, daß diese nun auch in den anderen Fabriken durch das" B. T." diesen ausgemachten Schwindel nur mit dem zarten Gesellen und die notorischen Nichtstuer hinzugezählt" würden. Gegen diese Darstellung, besonders was die notorischen geführt werden. Besonders handelte es sich um die Festlegung von Namen ungesunder Optimismus" bezeichnet, und zweitens daß Einstellungslöhnen, und da wurde vom Holzarbeiterverband vor die kapitalistischen Handelsblätter- wie an diesem Beispiel wieder Nichtstuer" anbetrifft, legen die Streifenden Verwahrung ein und geschlagen: Als Einstellungs- und Mindestlohne für Arbeiter über zu sehen nicht müde werden, das private Stapital vor einer halten die von ihnen bekannt gegebenen Zahlen aufrecht. 18 Jahre 20 M. pro Woche, von 16-18 Jahren 15 M., unter Beteiligung an den Kolonialunternehmungen zu warnen, indes Das Verhalten der Geschäftsinhaber zur Sonntagsruhe! 18 Jahren 12 M.; Arbeiterinnen über 18 Jahre 13 M., von 16 bis sie im gleichen Atemzuge vom Reich, also aus der Kaffe der 18 Jahren 10 M., unter 16 Jahren 8 M. pro Woche. Bei allen Steuerzahler, die Anwendung größester Summen fordern. So lautete das Thema, über das Genosse Udo in einer vom in Afford Beschäftigten nachstehende Garantie- und Grundlöhne: 8entralverbande der Handlungsgehilfen und Arbeiter über 18 Jahre 25 M., von 16-18 Jahren 18,75 M. pro Gehilfinnen( Bezirt Norden Wedding) einberufenen Woche; Arbeiterinnen über 18 Jahren 16,75 M., von 16-18 Jahren Versammlung in der Bockbrauerei, Chausseestraße, referierte. 12,50 M. pro Woche. Arbeiter und Arbeiterinnen unter 16 Jahren werden nicht in Afford beschäftigt.

Der Zentralverband der Handlungsgehilfen und

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Euer Hochwohlgeboren bitten wir, unser Unternehmen gütigst

Hus der Frauenbewegung.

Versammlungen- Veranstaltungen.

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Fünfter Kreis. Frauen der 1. und 2. Abteilung: Montag, 11. Juli, nachmittags 3 Uhr, Kaffeekochen in Rummelsburg , Café Bellevue"( Inhaber Tempel). Bahlreiche Beteiligung erwünscht. Sechster Wahlkreis. Die Genossinnen der 11. und 13. Ab. teilung veranstalten am Montag den 11. Juli, einen Ausflug nach Schulzendorf . Treffpunkt früh 9 Uhr, Bahnhof Gesundbrunnen, 9% Uhr Bahnhof Schönholz. Für Nachzügler Treffpunkt Restaurant Hubertus, Inhaber Mlosch, in Schulzendorf .

Die Cholera in Rußland .

Der Redner konnte über eine Vereinbarung berichten, die mit Wie schon oben erwähnt, wurden diese Bedingungen von vier einer Anzahl Firmen abgeschlossen ist, auf Grund deren die in Fabrikanten anerkannt. Diese beschäftigen rund 600 Arbeiter. Frage kommenden Geschäfte während der Sommermonate Sonntags 3wei weitere Firmen erklärten, erhebliche Bedenken gegen die bon 10 Uhr ab geschlossen halten. Ein großer Teil der Geschäfts- Forderungen nicht zu haben, wünschten aber, daß besonders bei inhaber glaube immer noch der Vereinbarung nicht beitreten zu ihrem Hauptkonkurrenten, der Firma Johann Faber , die Bedin­tönnen mit Rücksicht auf die Arbeiterkundschaft". Wenn die Ar- gungen auch zur Anerkennung gebracht würden. Das wurde von beiter und Arbeiterfrauen jeden Einkauf am Sonntag vermeiden den Vertretern des Holzarbeiterverbandes gern zugesagt. Nicht würden, könnte den Chefs das fadenscheinige Argument genommen wenig erstaunt war man daher, als einige Tage später von den werden. Den Handlungsgehilfen würde der Kampf dadurch wesent- Firmen Schwanhäuser, Städtler, Froscheis und Johann Faber ein gemeinschaftlich unterzeichnetes Schriftstück übersandt lich erleichtert. Bis jetzt konnten sich nur die Waren- und Kauf wurde, in dem die Forderungen als unannehmbar bezeichnet wurden. häuser entschließen, den Angestellten einen Schritt entgegenzukommen. Eingeleitete Verhandlungen verliefen resultatlos, und war es be­sonders Herr Direktor ubelmeyer von der Firma Faber, Letzte Nachrichten und Depefchen. -Gehilfinnen Deutschlands wird aber den Kampf nicht der die letzte Verhandlung zum Scheitern brachte. Dort wurde von ruhen lassen und er wird auch in dieser Frage zum Siege gelangen. den Fabrikanten noch zum Ausdruck gebracht, daß, wenn in einer Fabrik die Arbeit eingestellt würde, sofort die Aussperrung aller Die Lohnbewegung der Böttcher. übrigen Bleistiftarbeiter erfolgt. Am anderen Morgen hatten sämt­Wie wir gestern bereits mitteilten, haben die Böttcher Berling liche Arbeiter und Arbeiterinnen der Firma Faber die Arbeit beschlossen, von morgen ab die Arbeit in allen den Werkstätten niedergelegt. Darauf haben die übrigen drei Fabrikanten nun ruhen zu lassen, wo ihre Forderungen nicht bewilligt sind und eine ihren Arbejtern mitgeteilt, daß sie aussperren werden. Bis zu Berständigung nicht erzielt worden ist. Aus dem Bericht, den der dieser Stunde ist das noch nicht geschehen. Wenn aber diese Herren Bevollmächtigte Klappschuß in der Versammlung am Freitag meinen, ihrem hauptsächlichen Konkurrenten beispringen zu müssen, über den Stand der Lohnbewegung gab, ist zu entnehmen, daß die und wenn sie sich die Finger verbrennen wollen, so mögen sie es Forderungen in der Bierfaßbranche bewilligt sind. Die Arbeit- tun. Es würden in diesem Falle weitere 1000 Arbeiter und Arbeite­rinnen in den Kampf verwickelt. Dadurch würde an der entschie­Die Korruption in Rußland. geber dieser Branche hatten sich am selben Abend versammelt, um denen Durchführung desselben aber absolut nichts geändert, denn ben Tarifvertrag gemeinschaftlich zu unterzeichnen. In den an die bescheidenen Forderungen dieser Proletarier müssen vom Holz- Neidhardt hat 75 Personen, darunter 11 Stabsoffiziere, wegen Warschau , 9. Juli. ( W. T. B.) Der Revisor Senator deren Branchen hatten einzelne Arbeitgeber bewilligt, einzelne Arbeiterkategorie ein wenig eingeschränkt wird. Bewundernswert Erpressung und Bestechlichkeit dem Gericht übergeben. hatten Verhandlungen angebahnt, die meisten verhielten sich jedoch Abeiterkategorie ein wenig eingeschränkt wird. Bewundernswert noch abwartend oder ablehnend. Im allgemeinen schien es, als habe ist die Einmütigkeit besonders der Arbeiterinnen, mit der sie dem man es auf eine Verschleppung der ganzen Angelegenheit ab- Rufe zur Arbeitseinstellung Folge geleistet haben. Mancher Ar­gesehen. Den Beschluß, bei den Firmen, die innerhalb der ber beiter fönnte sich hieran ein Beispiel nehmen. Bemerkt sei noch, flossenen Woche keine Neigung zur Bewilligung der Forderungen zeigten, die Arbeit einzustellen, hatten die Böttcher schon einmal, daß der Zahlstelle Nürnberg des Holzarbeiterverbandes gegen und zwar am vorigen Montag gefaßt. Dieser Beschluß war auch wärtig rund 1800 Arbeiterinnen angehören. sofort den beiden Böttcherinnungen mitgeteilt worden. Der Ver­

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fammlung am Freitag lag nun ein Schreiben der Innungen vor. Nach einem Telegramm aus Nürnberg fanden am Sonn­Die Meister hatten inzwischen eine Versammlung abgehalten, abend vor dem Gewerbegericht Verhandlungen mit den Vertretern waren wohl geneigt, 5 Pf. Lohnerhöhungen zu gewähren, aber zu der Arbeiter der Firma Johann aber statt. Da die Ver­teinem endgültigen Beschluß über die Tarifvorlage gekommen. Sie handlungen ergebnislos verlaufen sind, wurden abends sämtliche wollten am nächsten Mittwoch in einer neuen Versammlung zu Betriebe der vier größten Bleistiftfabriken in Nürnberg geschlossen. der Sache Stellung nehmen. In der regen Diskussion, die dem Von der Aussperrung sind über 1500 Arbeiter betroffen. Bericht folgte, zeigte es sich, daß manche Arbeitgeber noch eine recht unflare Stellung in der Lohnbewegung einnehmen, und erst im Laufe des Sonnabends zu erfahren war, wie die Sache eigentlich steht. Aus diesen Gründen berschob man die ursprünglich schon für Sonnabend früh geplante Arbeitsniederlegung auf Montag früh.

Achtung, Lithographen! Die Firma Albrecht u. Meister, Berlin- Reinickendorf beabsichtigt die Einführung der Akkord arbeit und ist infolgedessen bis auf weiteres gesperrt. Die Verwaltung.

Husland.

Petersburg, 9. Juli. ( W. T. B.) Die Gouvernements Jeta. terinoslaw, Cherson , Poltawa , der Jajumbezirk und das Ostrogoshstgebiet sind für choleragefährlich, die Gouvernements Bessarabien , Astrachan , Simbirst, jasan und die Stadt Tiflis für cholerabedroht erklärt

worden.

Der Vesub in Tätigkeit.

Neapel , 9. Juli. ( W. T. B.) Am Gipfel des Vesuvs fieht man eine gewaltige helle Rauchwolfe. Seit heute vor­mittag fällt ein Regen von rötlicher Asche auf die Dörfer San Giuseppe und Ottajano; die Einwohner haben ihre Häuser verlassen und find in die Kirchen geflüchtet. Der Aschenregen dauert an.

Betrügerischer Beamter.

Heilbronn , 9. Juli.( B. H. ) Vor dem Schwurgericht wurde heute gegen den vormaligen Schultheiß, Grundbuchbeamten Benz aus Löchau, verhandelt. Er wurde beschuldigt, in den Jahren 1892 bis 1909 au ofen, Walheim und Löchau in Lohnbewegung der schweizer Buchbinder. 70 Fällen gefälschte Pfand- und Hypothekenbriefe im Gesamt­Wegen Erneuerung des bereits am 1. Juli abgelaufenen Tarif- betrage von 461.750 m. ausgestellt und dem Privatsparverein vertrages befinden sich die Buchbinder in Bern in einer Lohn Künzelsau zur Beleihung im Gesamtbetrage von 166 286 M., der bewegung. Sie fordern: Einführung der neunstündigen Arbeitszeit, 30 Fr. wöchentlichen Minimallohn, Lohnerhöhung von 10 Proz. für Sparkasse Bretten im Gesamtbetrage von 295 284 M. übergeben zu alle diejenigen, die den Minimallohn bereits bekommen. Außerdem haben. Er wurde zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt. find noch besondere Forderungen für die Spezial- und Hilfsarbeiter aufgestellt. Die Unternehmer haben mit einem Gegenvorschlag geantwortet, Zugunfall. der gegenüber dem bisherigen Zustand fast teine Berbesserungen Taganrog ( Rußland ), 9. Juli. ( W. T. B.) Jn der Nähe der bringt und deshalb von den Arbeitern ungenügend Station Mospius prallte ein Warenzug wegen Bersagens der Nach äußerst hartnädig geführten Verhandlungen zwischen dem der neunstündigen Arbeitszeit und eines festen Wochenlohnes( der die einer Höhe von drei Faden hinab. Der Zug wurde völlig zera abgelehnt wurde. Es wurde beschlossen, an der Einführung Bremse an das Dammende eines Schienenweges an und fiel aus Brauereiarbeiterverband und dem Verein der Brauereien von Bezahlung der Feiertage in sich schließen würde) festzuhalten und mit trümmert. Mehrere Personen find tot oder verwundet. Dresden und Umgebung ist es am 8. Juli zu einer Einigung ge­tommen. Während der Dauer der Lohnbewegung war die Situation Bezug auf die übrigen Forderungen neue Verhandlungen zu pflegen. eine sehr gespannte, wiederholt ford en die Arbeiter den Streit. Da die Buchbinder in Bern in den zumeist in Betracht kommenden Die Erregung war erklärlich an chts des anfänglichen An- gößeren Betrieben zu 95 Broz. organisiert find, so ist wohl damit gebots der Brauereien, die nur bis zu einer Mart Lohn- wendig ist jedoch, daß die nach der Schweiz reifenden Buchbinder zu rechnen, daß sie ihre Forderungen durchzusetzen bermögen. Not­erhöhung boten, daneben aber eine ganze Reihe Ber Bern unter allen Umständen meiden. schlechterungen sehr wesentlicher Natur den Arbeitern aufzu oftronieren beabsichtigten. Noch bis zum legten Augenblick hielten trengstens gesperrt. fie an einzelnen Verschlechterungen fest. Es ist ihnen indessen

Deutfches Reich.

Tarifabschluß der Brauereiarbeiter in Dresden .

Bern ist für die Buchbinder aller Branchen

Fünfzig Personen verlegt.

dung sind bei der Kesselexplosion auf dem Dampfschiff Cherson , 9. Juli. ( W. T. B.) Nach einer neueren Mel­Lowky"( siehe auch unter Vermischtes") 50 Personen schwer verlegt und 1 Mann getötet worden. Das Schiff fank zwei Stunden nach der Explosion in eine Tiefe von 22 Fuß. Hierzu 4 Beilagen

Berantw. Redakt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.: Ch. Glocke, Berlin , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin SW,