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Lichterfelds ein zahlreiches Publikum bei seinen Versuchen hatte, zeigt jetzt eine anschauliche Aufnahme mit dem Flughügel. Zur Geltung kommt jetzt auch in der Ver- gröjzerung die Aufnahme eines Fluges bei Stölln 1896, wo der Meister über den Kirchtum zu fliegen scheint. Unbekannt ist eine Aufnahme von Grojj-Lichterfelde 189b, wie Otto Lilienthal im Gleit- flieger steht. Bekannt sind andere Aufnahmen des Gleitfliegers, des Hügels und des ersten Schuppens für die Zwecke der Fliegekunst usw. von Steglitz 1893, Grotz-Lichterselde 1894, 189S und 1896. Die ganze Sammlung schmückt eine große Photographie Otto Lilienthals und eine kleinere von Gustav Lilienthal . Eme ähnliche Sammlung besitzt außer dem ReichSpostmuseum nur das Deutsche Museum in München . Ein raffinierter Kautionsschwindler treibt gegenwärtig in Berlin und den westlichen Vororten mit gutem Erfolge sein Un- Wesen. Der Gauner sucht unter dem Namen I. Stegmann durch Inserate in hiesigen Zeitungen lautionsfähige Hausverwalter und läßt sich die Offerten nach dem Postamt W. 15, postlagernd, senden. Bisher hat er bereits eine ganze Menge Opfer gefunden, denen er sämtlich erhebliche Beträge abgenommen hat. In einem Falle hat sich der Betrüger einem Reflektanten gegenüber als Kohlen- Händler Richard Kuntze ausgegeben, der für seinen Sigmaringen - straße 17 in Wilmersdorf belegenen Kohlenplatz einen Verwalter brauche. Die Verhandlungen fanden in der angeblichen Privat- Wohnung Ilhlandstraße 110 statt, die, wie sich später herausstellte, von deni Gauner nur auf zwei Tage gemietet war und von wo «r ohne Zahlung der Miete spurlos verschwunden ist. Der Reflek tont, ein Restaurateur aus Kofel, wurde von dem angeblichen Kohlenhändler durch schriftlichen Vertrag engagiert und mußte eine Kaution von 500 M. hinterlegen. Erst als der neue Verwalter seine Stellung antreten wollte, erfuhr er, daß er einem Betrüger in die Hände gefallen war. Auf dem Grundstück Sigmaringen- straße 17 befindet sich wohl ein Kohlenplatz, doch hat dessen Be- sitzer, der in der Tat Richard Kuntze heißt, niemals einen Ver> Walter gesucht. Der raffinierte Schwindler, der sehr sicher und gewandt auftritt, ist etwa 28 Jahre alt. 1,70 Meter groß, hat ein blasses Gesicht, dunkles Kopfhaar, dunkeln Schnurrbart und auf. fallend zarte Hände. Bekleidet war er gewöhnlich mit dunkelm Jackettanzug, weißer Weste und grauem Filzhut. Abbruch des ReichstagSbaudureauS. DaS alte Baubureau deS Reichstags, daS zuletzt noch einige KünstleratelierS der beim Jnnenbau des Reichstag » beschäftigt gewesenen Künstler beherbergte und gegen- über dem Reichstage am ReichStagSplatz fein Domizil hatte, wird demnächst abgerissen werden. Das dreieckige 80 Ouadratruten große Gelände, das mit seinen Baracken schlecht m daS Gesamtbild hinein- paßte, ist vom FiskuS an die Baugesellschaft Union für 800 000 M. verkauft worden, die ein modernes Geschäftshaus dort errichten wird. Der Ausblick auf die Spree wird dem Reichstage dadurch zum größten Teile genommen werden. r Ein schrecklicher Straßenbahnunfall rief vorgestern nachmittag in der Müllerstraße Aufsehen hervor. Der 20 jährige Radfahrer Edmund Lange aus Marwitz fuhr hinter einem Straßenbahnwagen der Linie 26 her. Als der Wagen etwas langsamer fuhr, bog L. nach der linken Seite ab. In diesem Augenblick kam von der entgegengesetzten Richtung ein Motorwagen der Linie 25 herangefahren. L. wurde zwischen die beiden Wagen gerissen, mit dem Rade zu Boden ge« schleudert und eine Strecke mitgeschleist. Die Kopfhaut wurde dem Verunglückten fast bis zur Hälfte förmlich vom Kops heruntergerissen. L. wurdet in einer Droschke sofort snach dem Birchow-KrankenhanS geschafft. Die Lichtenrader Bombenexplosion, über die wir gestern be- richteten, beschäftigt die Gendarmerie und auch die Kriminalpolizei noch eifrig. Die Familie Kraatz vermutete, daß ein Mitglied der Familie in Frage kommen könnte, weil dieses mit den Gepflogen- heiten vertraut sei und infolgedessen zu den Erpressecbriefen ge- kommen sein könne. Die Tat sei geschehen, nicht um dadurch einem Familienmitglied körperliche Verletzungen zuzufügen, sondern nur aus Habgier. Die beiden Briefe wurde zweifellos von verfchie- denen Personen geschrieben. Der eine wurde auf liniiertem Papier in ziemlich guter Steilschrift hergestellt und umfaßt drei Seiten, während der zweite eine schreibunkundige Hand erkennen läßt. Beide waren mit 5 Pfennigmarken beklebt; der eine wurde in Lichtenrade , der andere in Berlin aufgegeben. Einer der Briefe zeigt viel« Fett- und Schmutzflecke, so daß seine Herstellung auf eine ungeordnete Häuslichkeit oder auf beschränkte Räumlichleiten schließen läßt. Die von der Kriminalpolizei sofort angestellten Er« Mittelungen haben ergeben, daß das Familienmitglied, das zuerst als Täter ins Auge gefaßt wurde, mit der Sache nicht« zu tun hat. Der junge Mann, der in Frage kam, konnte nachweisen, daß er um die fragliche Zeit weder in Lichtenrade gewesen ist. noch bezüglich der Schrift in Betracht kommen kann. Der eine Brief, worin von 40 Mitgliedern des Komplotts die Rede ist, ist nicht wörtlich zu verstehen. Der Täter scheint eine Person zu sein, die mit den Verhältnissen der Familie Kraatz vertraut ist, und eine zweite Persönlichkeit zu dem zweiten Brief herangezogen hat. Auf mehr Teilnehmer wird nicht gerechnet. Der zweite Briefschreiber ist entweder ortsunlundig in Lichtenrade gewesen oder die Aufschrift wurde absichtlich falsch geschrieben. Auf dem einen Briefe ist der Name Kraatz nur mit einema" geschrieben. Das Befinden des Verletzten gibt zu ernstlichen Befürchtungen keinen Anlaß. Die Pulverladung der vergrabenen Hülse scheint zu schwach gewesen zu sein, so daß die Hülse nicht geplatzt ist. Dadurch wurden schwere Verletzungen verhütet. Kraatz hat nur Brandwunden und einige Verletzungen davongetragen, die durch das mit Steinen durchsetzte Erdreich in seinem Gesicht hervorgebracht wurden. Die zu der Maschine verwandten Gegenstände sind gestern nach dem Polizei- Präsidium gebracht worden. Es handelt sich um eine von dem Täter selbst zusammengestellte Kiste, die wahrscheinlich aus einer größeren stammt, in der Südfrüchte verschickt worden sind, allem Anschein nach Tomaten. Auf der Kiste stand das WortTomatoes ". Der Täter hat dann eine Zweipfundbüchse. an der noch mit sckpvarzer Schrift und roter Umränderung eine Etikette sich zum Tieil befindet mit der AufschriftJung" benutzt. Der Revolver ist mit einer Schnur an dem Boden der Dose befestigt gewesen, dessen Mündung in ein ziemlich starkes, eisernes Rohr ausgeht; das eiserne Rohr war auf der einen Seite roh zugeschlagen, so daß es die Form eines Bechers hat. Der Revolver, der an einer Seite des EisenrohreS zugehauen ist. ist mit Papier zugestopft. Der Wort. laut der beiden ErpreffungSdriefe wird uns mitgeteilt. Der An» fang des ersten lautete: I. V. G. t. d. 29. 6. 1910. Werther Herr O. Kratz I Erlaube mir eine Bitte an sie zu richten, weih bestimmt wenn sie wollen und ein menschliches Gefühl im Leibe haben, und nicht durch den Geiz ihres BaterS davon abgehalten werden, so können und weroen sie es auch tun und zwar mit Leichtigkeit. Werther Herr O. Kratz. Ich bitt um Entschuldigung, wenn ich mich zu wahr- heitSliebend ausgedrückt haben sollt«, denn ich meine ja nur ihre Eltern, die ihnen jedenfalls davon zurückhalten werden ob sür, daß sie eS ihnen mitteilen. Die Eltern sollen dann die. tragenden sein und haben sie dann die Folgen selbst zu tr, Also Herr O. Kratz, um der Sache näher zu kommen, möchi sie bitten, mir doch anonym 3000 M. zu borgen und zwar Lin Jahr. Sie bekommen 3509 M. zurück und außerdem vxrzin. ich ihnen das Geld mit 6 Proz.. welche sie gleich in Abzug bringen können. Werther Herr O. Kratz. Sollten Sie�daS Geld nicht zu Haufe haben, so bitte ich sie, aus tiefstem Herzen, fahren sie morgen nach Berlin , holen sie welche? unZ»U<yiMi fte eS an den Ort, den ich ihnen wie folgt beschreibe» ivstde." Nun folgt die Beschreibung deS Orte»>iei4>idi4 Bombe geplatzt ist. Dann heißt eS weiter: Sagen Sie keinem Menschen Dingen, die es nichts angeht, sowie Vor allem hüten Sie sich, es der diesem Fall« werden Sie noch i quenzen zu tragen haben, wofür tck'chS! Vitt Jhaen vorgeht." .«ZtM i r n, von allen oder Bekannten. teilen, denn in onat die Konse- oaratiere, was Der ziveite Brief ist nach dem Urteil des Sachverständigen von demselben Manne geschrieben, der den ersten geschrieben hat. Der erste in verstellter Handschrift, während der zweite etwas flüchtiger geschrieben ist und außer von furchtbaren Drohungen von orthographischen und sprachlichen Fehlern wimmelt. Die beiden Kuverts und das Papier sind nicht übereinstimmend. Während das eine Kuvert geript ist. ist das andere glatt und innen ge- mustert und trägt die Firma Georg Rupprccht. Inhaber Gustav Kohlmann, Berlin W. 35, Potsdamer Str . 98. Dieses Kuvert ist unzweifelhaft in dieser Gegend geschrieben worden und auf dem zuständigen Postamt aufgegeben worden. Die Briefbogen sind kariertes Gesthäftspapier und sind für die Kuverts viel zu groß. Sie mußten verschiedentlich zusammengeknifft werde». Eine Begutachtung der an Ort und Stelle zurückgebliebenen Ueberreste der Höllenmaschine wird durch einen Sachverständigen der Firma F. Simondt aus der Lützowstr. 96 stattfinden. Es handelt sich um eine starke eiserne Hülse, die ursprünglich als Gas- rohr gedient hat und wahrscheinlich beim Abbruch eines Hauses mitverkauft wurde. Es ist ein Rohr, das zu der Hauptleitung von der Straße nach dem Hause gehört hat. ES hat eine Länge von 15 Zentimeter. Das«ine Ende dieses RohreS ist zugeschmiedet, so daß es auf der einen Seite verschlossen ist. An diesem ver- schlossenen Ende befindet sich auf der Seite in der Hülse ein Loch, das wahrscheinlich als Zündloch gedient hat und nach den vor- handenen Rostspuren erst kürzlich hineingebohrt wurde. Zur Bohrung dieses Loches hat wahrscheinlich ein starker Eisenbohrer gedient, wie man solche in Schmiede- oder Schlosserwerkstätten vor- findet. Da diese Umänderung des Gasrohres erst kürzlich vor- genommen zu sein scheint, so sei hier auf diesen Punkt besonders hingewiesen. Alle diejenigen Personen, denen ein solches Rohr zur Verarbeitung anvertraut wurde, wollen sich bei der Kriminal- Polizei melden. Ein weiterer Sackiverständiger hat das Holz der Kiste, die von dem Täter zu seinem Zweck aus einer größeren Kiste hergestellt worden ist, untersucht. Auf der Stirnseite der Kiste befinden sich die Buchstaben M. H. H., während die Seitenwände das Wort Tomatoes enthalten. Die Zeitungsblätter, die in der Hülse unzweifelhaft als Pfropfen gedient haben, sind von dem Sach, verständigen Dr. Schneikert untersucht worden und hat, nachdem die Fetzen zusammengesetzt waren, ergeben, daß es sich um denFriede- nauer Anzeiger" Nr. 90 handelt. Auf dem Amt in Mahlow , dem zuständigen Amt für Lichtenrade , sind verschiedene Personen nach dem Amt geholt worden, um dort ihre Bekundungen zur Tat zu machen. Der Revolver ist in kunstgerechter Weise in die Kiste hinein- gebracht worden, an dessen Abzug ein dünner Bindfaden befestigt war. Der Revolver ist sehr minderwertig und hat einen einfachen Holzschaft. Die Trommel kann mit 6 Patronen geladen werden. Die Sicherung am Revolver war abgebrochen oder abgekniffen. Die Blechbüchse, in die die 3000 M. hineingelegt werden sollten und die, nachdem dieses nicht geschehen, unzweifelhaft als Abzug für die Höllenmaschine gebraucht worden ist, trägt das Fabrikzeichen A. S.. in den Deckel der Hülse eingestanzt. Die Mündung deS Revolvers war sicherlich auf das Zündloch des Gasrohres gerichtet vnB mutzte dadurch das unter dem Zündloch befindliche Pulver zur Explosion gebracht werden. Urder einen Selbstmord eines Krankenwärters de« Viridow- Krankenhauses gehen uns Mitteilungen zu, die wir zum Zweck der Aufhellung der Angelegenheit glauben veröffentlichen zu sollen. Vorige Woche vergiftete sich in einem hiesigen Hotel ein Kranken- Wärter Reinhold Steinbach und starb kurz darauf im Krankenhause. Dieser Wärter war längere Zeit im Virchow-Krankenhause tätig und genoß nicht nur da» volle Vertrauen des Herrn Sanitäts- ratS Dr. Wechselmann, sondern erfreute sich auch allgemeiner Be- liebtheit bei den Patienten seiner Statton. Der verstorbene Wärter, der als ein ungemein pflichteifriger und vor allem sehr bescheidener, ruhiger Mensch geschildert wird, geriet nun eines Tage» mit einem jungen Arzt, der etwas nervös sein soll, in Differenzen, weil er eine von diesem übertragene Arbeit, die ihm nicht zukam und die er wegen anderweitiger Inanspruchnahme auch nicht habe ausführen können, nicht ausführte. Die Folge war, daß der Wärter versetzt werden sollte, was dieser als eine Strafversetzung ansah und wo- durch der Mann in feinem Ehrgefühl sich tief verletzt gefühlt haben soll. Steinbach soll versucht haben, Herrn SanitätSrat Dr. Wechsel mann persönlich zu sprechen, der an dieser Angelegenheit beteiligte Arzt. Herr Tand, soll ihm jedoch erklärt haben, der Herr Sanitäts rat wolle nicht belästigt sein. Kurz nach diesem Vorfall habe der Wärter sich daS Leben genommen. In Patientenkreisen geht nun die Meinung, daß die Tat in ursächlichem Zusammenhang mit der erwähnten Behandlung zu bringen sei. Ob daS richtig ist, ent» zieht sich unserer Kenntnis, aber gerade weil eine solche Meinung verbreitet ist, ist eine Untersuchung und Aufklärung deS Vorfalles dringend am Platze. Ein gräßlicher Unfall ereignete sich gestern nachmittag in der Buchbinderei Kahn in der Wallstr. 22/23. Von dem Maschinen- gesckäft Krause war ein Hausdiener abgeschickt worden, um daS Messer der Schneidemaschine abzuholen. Beim Herausnehmen de» Messers, bei dem der junge Mann behilflich war, wurde dem Aermsten der Daumen der linken Hand buchstäblich abgerissen. Bewußtlos wurde der Verunglückte zunächst nach der Charitö und dann nach einem Kranlenhause gebracht. In der Bauindnstrie-AuSstrllung am Bahnhof Baumschulen- weg findet am Donnerstag, den 14. Juli, ein populärer Vortrag deS Herrn Professor Lehnert-Berlin , des Geschäftsführers des Vereins für Kunstgewerbe, über die Keramik im Kunstgewerbe statt. Die Geschichte des Berliner Kachelofens wird ein genauer Kenner der Osensetzerlunst, der Gründer des OrtS- museums in der Ofenstadt Velten, Kantor Gericke, am Freitag in der Bauindustnc-AuSstellung erläutern. Der Vortrag in der Festhalle, der für 7 Uhr angesetzt ist, dürfte vor allem diejenigen interessieren, die die Auferstehung des alten guten Kachelofens in neuer künstlerischer Form verfolgt haben. Deutscher Arveiter- Gängerbund, Ga« Berlin . Anschließend an den gestrigen Hinweis auf das am Sonntag stattfindende Sängerfest in Friedrichshagen ist noch mitzuteilen, daß Billetts a 35 Pf. zu den Dampfern, welche vormittags um 3'/* 10'/, und 12 Uhr und nachmittags 2 Uhr von der OberbouNlbrj>-i»ftWlcke«st»tnstrobe) und Michaelbrücke abfahren, bei«»hrechtstr. 8. I zu haben find. Die Dampfer um Ie6en auch in Köpenick an. Feuer in einer Lederfabrik. Durch dreifachen Alarm wurden Dienstag nachmittag mehrere Löschzüge der Berliner Feuerwehr nach der Ksthmieftraße 22 im Norden Berlins gerufen. AlS Brand. meifter Tgaun mit den Zügen anrückte, standen dort die Fabrik- ----»rAasfianlederfabrik von Heinrich FuchS u. Sohn in ,$09 Feuer nahm einen gefahrdrohenden Charakter an itit drei Schlauchleitungen bekämpft werden. Um wirk- te Flammen vorgehen zu können, stellten die Rohr» ..... Steckleitergänge her. Nach einstündigem Wasseraeben ie Gefahr als beseitigt. Der Schaden ist beträchtlich, da rößercr Posten der Warenvorräte vernichtet wurde. Auch das «schoß des Gebäudes ist stark in Mitleidenschaft gezogen n. Die Ursache des Feuers konnte nicht ermittelt tveüen. Wege» eines großen DachstuhlbrandeS wurde in der letzten Nacht die 4. Kompagnie nach der WilSnacker Str. 1 gerufen. Dort stand der ausgedehnte Dachstuhl des großen Eckhauses WilSnacker Str. 1 und Alt-Moabit 21/22 gegenüber dem Luisen-Gymnafium in Flammen. Als Stratzenpassanten nach 2 Uhr die Gefahr bemerkten, schlugen die Flammen schon an mehreren Stellen aus dem Dache des Border- bause» mächtig empor. Die Feuerwehr, von drei Seiten alarmiert, war bald zur Stelle. Ueber Treppen und mechanische Leitern wurde mit fünf Rohren angegriffen und tüchtig Wasser gegeben. Es gelang das Feuer zu lokalisieren und auf den Dachstuhl, der nicht mehr zu rette» war. zu beschränken. Der Schaden ist ganz erheblich. Außer dem Dachstuhl ist der Inhalt der Bodenberschläge ein Raub der Flammen geworden. Mehrere Mieter, von denen einige verreist sind, habe» beträchtliche Verluste erlitten, auch ist Wasser in die oberen Stockwerke eingedrungen. Nach sechsstündiger Tätigkeit konnte die Wehr wieder abrücken. Die Entstehung war nicht zu er- mittel»._ Vorort- JVacbricbtesn Tegel . Eine» Reinfall haben wieder einmal gewisse Tegeler Ortsgrößen erlitten. Am 27. April v. I. wurde in der dritten Abteilung in einer Ersatzwahl der Kassenbeamte Genosse Arendsee mit großer Mehrheit in die Gemeindevertretung ge« wählt. Gegen die Gültigkeit dieser Wahl erhoben der Land- messer Westphal und der Gcfängnisassistent Gehrke bei der Gemeindevertretung Einspruch. Der Einspruch wurde aber zurückgewiesen, und nun beschritten die Kläger den Weg des Verwaltungsstreitversahrens. Zuerst bemängelten sie die Orts- ansässigkeit des A. A. hatte nämlich einen Hundertteil auf das Grundstück Tegel , Berliner Straße 86/87, für 265 M. vom Gastwirt Rentner ertvorben, allerdings sollte der Bcrtrag, der grundbuchlich eingetragen war, aus finanztechnischen Gründen jederzeit gelöst werden können. Ferner ivurde die Kürze der Wahlzeit von den Klägern bemängelt. Der Kreis- ausschuß Niederbarnim hatte unter Berufung auf eine Ober- verlvaltungsgerichtSentscheidung der Klage stattgegeben und die Wahl für ungültig erklärt. Der Potsdamer Bczirksaus- schuß änderte gestern das erstinstanzliche Urteil ab und wieS die Klage ab. Die Kosten wurden den Klägern auferlegt. Damit ist die Gültigkeit der Wahl anerkannt, und damit sind die Praktiken des Gemeindevorstehers von Tegel , Herrn Weigert, bei der letzten Gemeindewahl als ungerechte fest­gestellt. Wilmersdorf . Durch Sturz in eine Kanalisationsgrube schwer verunglückt ist die vierjährige Tochter Gertrud des Fahrswhlfabrikanten Bull aus der Ringbahnstraße 144 in Wilmersdorf . Die Kleine spielte mit anderen Kindern vor dem Neubau Ringbahnstraße 106. Hier ist zum Zwecke der Bornahme von Kanalisatronsarbeiten ein« 10 Meter tiefe Grube ausgehoben, die mit einer Barriere umgeben worden war. Ein neunjähriger Knabe hatte das mittlere Brett ans der Umzäunung herausgerissen, so daß eine einen halben Meter breite Oesfnung entstand. Durch diese stürzte die kleine B., als sie sich zu iveit hinüberbeugte, in die Grube hinab. Da» Mädchen erhielt eine llaffende Wunde an der Stirn und eine Gehirnerschütterung und liegt in bedenklichem Zustande danieder. Weiftensee. Die Unsitte, mit Petroleum Feuer anzumachen, hat wiederum einen schweren Unglücksfall herbeigeführt. Die Frau des Bauarbeiters Bellerbeck aus der Elsaßstraße in Weißens« wollte vorgestern vormittag ihrem Manne schnell warmes Essen zubereiten und goß Petroleum in daS Herdfeuer. Die emporzüngelnden Flammen schlugen in die Petroleumflasche, die die Frau noch in der Hand hielt, und setzten den Inhalt derselben in Brand. Die Flasche explodierte und im Nu stand die Kleidung der Frau B. in hellen Flammen. Ehe der Ehe« mann und hinzueilende Hausbewohner dds Feuer ersticken konnten, hatte die Unvorsichtige so schwere Brandwunden und auch Verletzungen durch umherfliegende GlaSsplitter erlitten, daß sie in bedenklichem Zustande nach dem Krankenhaus übergeführt werden mußte.. Ober-Schötieweide. Gefaßt« Einbrecher. Die Einbrecher, welche im September vorigen Jahres in die hiesige Ortskrankenkaffe einen Einbruch ver» übten und dabei zirka 5000 M. und Zinsscheine im Werte von 13 000 M. erbeuteten, befinden sich jetzt hinter Schloß und Riegel. Unter einer in Berlin festgenommenen Bande befand sich auch ei» Teilnehmer diese» Einbruches, welcher geständig war und auch feine zwei Komplicen verriet. Außer diesem Einbruch sind von ihm eine ganze Anzahl weiterer in der Umgebung verübter zugegeben worden. Die gestohlenen Wertpapiere wollen die Einbrecher sofort nach der Tat vernichtet haben. Ins Wasser gesprungen ist gestern mittag von der Laufbrücke der A. E. G. der frühere Kontorist Rich. Dietrich, AndreaSstr. 13 wohnhaft. Bon einem vorbeifahrenden VergniigungSdampser war der Vorfall bemerkt worden und D.. der gerade auftauchte, wurde von einem herbeigeholten Polizeibeamten auS Land gezogen. Noch schwache Lebenszeichen von sich gebend, brachte man den Lebens- müden nach dem Ruminelsburger Kraulenhause. Nahrungssorge» sollen da» Motiv zur Tat sein. Amtlicher Marktbericht der städtischen Marlthallen-DIreMon»der den Großhandel in den Zenwal-Marstballen. Marktlage: Fleisch: Zusilhr Ichwach, Geschäft still, Preise unverändert. Wild : Zusudr nicht aennqcnd. Geschält rege, Preise gut. Geflügel: Zusuhr genügend Geschalt schleppend, Preise kaum behauptet. Fisch«: Zusuhr etwa» reich- llcher, Geschält ziemlich rege. Preise wenig verändert. Butter und Käs«! Geschäft ruhig, Preis« unverändert. Gemüse, Obst und Südsrücht«! Zusuhr genügend, Geschäst ruhig, Preise unwesentlich ver« ändert._ Zeutralverband der freien Händler. Hausierer und verwandte» Bernfsgenossen Deutschlands . Sitz Essen . Verwaltungsstelle Berlin . Beztrt III. Osten. Heute abend«'/, Uhr: Versammlung bei Rott, Sttaßmannstr. LS. Gäste willkommen. «itterungSüderstcht vom IS. Juli 1»I0. morgen« S Uhr. Swtneuid«. Hamburg verlw Franst. a VI München Dien II 76S91 76� S5S 7SÜW 7SZNO 764®» 763 N» S «etter 3 heiter 2 wölken! 3 wolkig 3 heiter 2 wollig 2 wölken! WS u« mW L-S Wi Ie m Ä S Vetter Haparanda 763N Petersburg 7S1 Still Gctllh ildrrdeea Bart» 765 OSO 768 mm 765 NO 4 halb dd. heiter 1 wölken! 1 bedeckt 2 bedeckt -s 16 18 17 11 1« Wetterprognose für Donnerstag, den 14. Juli ISIV. Sin wenig kühler bei veränderlicher Bewölkung, etwas Regen mit mäßigen nordwestlichen Winden. Berliner Welterbureau. Wasserstand». lUachrtehteu der Landesanstalt sür Gewässerkunde, mitgeteilt vom verliner Welterbureau. Wasserstand M e m e l. Tilst« P r e g e l. Jnsterbmg Weichsel. Tborn Oder. Ratibor , Krossen , Frankfurt Warth«, Schrim» , Landsberg Reh«, Vordamm Eide, Leittuerch , Dresden , Barby , Magdeburg 0+ bedeutet Such», Fall. Unterpeget.