erraten!
Der freffende Moloch.
Daß es unsere Parteigenossen an einer scharfen Kritik dieser 1 Brigade - und 1 Regimentskommandeur, 1 Stabsoffizier, Daß es unsere Parteigenossen an einer scharfen Stritit dieser erhöhungen werden für Offiziere an neuen Stellen geschaffen: schandbaren Mogeleien sowohl in der Presse wie im Landtage nicht 6 Rittmeister und Hauptleute, 19 Subalternoffiziere, 2 Aerzte fehlen ließen, ist selbstverständlich. Alles aber prallte an den ehernen Stirnen der hessischen Wahlrechtsverschlechterer ab, selbst die Unzu- und 3 Veterinäroffiziere. friedenheit der eigenen Anhänger im Lande blieb unbeachtet, und mit großer Mehrheit beschloß die Zweite Stammer nach den Vorschlägen der vereinigten Staatserhaltenden, um sich nach dieser Leistung bis zum Herbst zu vertagen. ng an
Damit sind die Vermehrungen im Rahmen des gegen wärtigen Quinquenats abgeschlossen, und es wird nun abzuwarten sein, was die in diesem Winter bereits tommende Militärvorlage bringen wird.
zurück. Genau wie die Verbandsmitglieder über den Zwangs- 1 gänger, der Reichs- und Landtagsabgeorbftete Röhler- Langdorf , arbeitsnachweis denken, so denken auch die ebenso hart ge dem man freilich seinen eigenen Landtagswahlkreis boshafterweise Der neue Militäretat weist, wie die" Post" miffeilen troffenen christlichen Arbeiter. ganz zerrissen hatte, sprach offen von dem völligen Mangel an Recht fann, eine neue Steigerung der Ausgaben auf. Nach dem im Heute noch arbeitet der Arbeitsnachweis mit schwarzen und Billigkeit bei dieser Wahlkreiseinteilung. Ganz empört waren nächsten Jahre ablaufenden Quinquenat werden in diesem Listen; heute noch werden Arbeiter dauernd aus auch die Freisinnigen, denen man mehrere Wahlkreise direkt weg- Etatsjahr neu errichtet: Ein Kavalleriebrigadestab( 38) bei gesperrt! Es hat sich kaum etwas gegen früher geändert; estamotiert hat. Die Sozialdemokrater lehnten die Aufforderung, der 38. Division in Erfurt , ein Kavallerieregiment( Jägernein, man hat die Bergarbeiterquälerei nur einheitlicher und auch Vorschläge für die Wahlkreiseinteilung zu machen, ab, mit regiment zu Pferde Nr. 8) mit niedrigem Etat und dem besser organisiert. Wohin das führt, ist nicht schwer zu dem Hinweis auf ihren schon 1908 gestellten Antrag, Wahlkreise gleichen Standort Erfurt . Außerdem wird der Etat der mit durchschnittlich 20 000 Einwohnern zu bilden. Die von der schwarz- blauen Soalition gebildeten Wahlkreise zier, 1 Bizefeldwebel, 12 Unteroffiziere und 57 Mann erhöht. 3. Versuchskompagnie beim Luftschifferbataillon um 1 Offi. Die schlechten Löhne, die nicht mehr zum Leben ausreichen, die rigorose Behandlung, die fort- schwanken in der Zahl ihrer Bewohner zwischen 16 000 und mehr Durch diese Heeresvermehrung sowie einige andere Etatsgesezten Gewaltatte der Unternehmer haben eine als 27 000. Stimmung unter den Ruhrbergleuten ausgelöst, die über kurz oder lang zu einer wirtschaftlichen Stata strophe führen muß. In den privaten Gesprächen, in Versammlungen und, wie wir vor wenigen Tagen noch lasen, selbst in der Presse tragen in Arbeit stehende Bergarbeiter ihre Wünsche vor. Sie stüßen sich auf das, was sie täglich schauen und von ihren Kameraden hören und was sie selbst erleiden. Offen wird mit dem Kampf von Nun gehen Wahlrechtsvorlage wie Wahlkreiseinteilung an die unten gedroht, da die Verhältnisse auf den Gruben nicht mehr zu ertragen sind! So haben Erste Kammer, die sich natürlich nicht sträuben wird, das reatBergarbeiter vor großen wirtschaftlichen Ereignissen immer tionäre Machwerk der Volksvertretung" zu sanktionieren, wennnoch ihre Meinung zum Ausdruck gebracht. Und es wäre ein gleich die edlen Herren" es gern noch schlechter gehabt hätten. Im Vergehen, diesen offenen Verzweiflungsausbrüchen nur geringe Herbst 1911 wird dann zum ersten Male in Hessen nach den neuen Bedeutung zuzumessen. Man könnte unangenehm enttäuscht Bestimmungen gewählt. Wenn die hessischen Sozialdemokraten den werden, wollte man leicht über solche Dinge hinweggehen. Herren nur nicht einen dicken Strich durch die Rechnung machen Bisher haben im Ruhrbecken die Führer der Bergarbeiter und doch mehr Sozialdemokraten in den Landtag schicken, als die noch teinen Streit gemacht, dieser fam bis jetzt frechen Betrüger an den politischen Rechten des Boltes es sich so noch immer wie die Windsbraut in der Nacht, von unten fein ausgerechnet haben. herauf! Ist der Druck zu start, dann gibt es fein Halten mehr, dann schlägt die Flamme der Empörung über alle Bergarbeiter, ohne Unterschied der Partei, der Religion und der Raffe. Das gute dabei ist, daß in solchen Zeiten alle Kalkulationen christlicher Gewerkschaftsführer über den Haufen geworfen werden. Diese Führer haben sich dann zu bequemen, den Haß gegen die übrigen Verbände vorläufig zurückzustellen und die Sympathien für die Zechen nicht zum Ausdruck zu bringen.
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Politische Ueberlicht.
Berlin , den 19. Juli 1910. Zur Wahlreform.
Die zuweilen offiziös bediente Korrespondenz Woth" schreibt:
Wurde da unlängst von der Kolonialen Rundschau eine eigene Reflamenummer für Herrn Dernburg herausgegeben, in der Vater Dernburg den Werdegang seines großen Sohnes schildert und dabei folgendes erzählt: Schon vor Jahresfrist teilte er mir mit, daß er zu Ostern sein Dienstbuch fordern werde", oder wie er im Scherz fagte, Cincinnatus tehrt zu seinem Pfluge zurüd". Bis zu jenem Termin glaubte er die in seinem dem Kaiser unterbreiteten Antrittsprogramm vorgesehenen organisatorischen Maßnahmen durchführen zu können; eine lediglich berwal. tende Tätigkeit entsprach weder seiner Veranlagung, noch fonnte fie ihn politisch befriedigen...
Seiner ganzen Veranlagung nach kann Bernhard Dernburg von einer Regierung Schwäche am wenigsten ertragen. Die Preisgabe des taiserlichen Ansehens unter Fürst Bülow hat er für einen schweren Fehler gehalten. Man nennt ihn oft eine Herrennatur". In dieser Bezeichnung liegt indessen ein Zug von egoistischer Selbstherrlichkeit, die ihm fremd ist. Aber als Mann der Autoris tät berlangt er eine feste and; seine Devise ist: Wer in schwankender Beit schwankend gesinnt ist, der vermehrt das Uebel. Was er in einer rüdschauenden Selbstkritik bei sich am stärksten beanstandet, ist, daß er die Zeit als entscheidenden Faktor nicht hoch genug eingeschäßt und, von seinem starten Temperament verführt, manchmal den Augenblick zu sehr belastet hat."
" Die Frage der Wahlreform hat in letzter Zeit wiederholt Wird es im Ruhrbeden überhaupt zu einem in der Presse erneut die Gemüter erregt als der neue Minister Streit tommen? Alle Anzeichen weisen darauf hin, v. Dallwitz die Geschäfte übernahm. Man sprach davon, daß das er kommen wird. Die Schuhriegelung der Bergarbeiter nunmehr, nachdem der Bauderer Moltke erledigt sei, der neue auf den Gruben ist so stark geworden, daß der Verdacht auf- Mann eine neue Wahlvorlage ausarbeiten werde. Zunächst taucht, daß die Grubenbefizer selbst den entscheidet über wichtige Fragen das Staatsministerium und Alfo der ehemals freisinnige Politiker, ist ein Mann der Streit noch in diesem Jahre provozieren der einzelne Ressortminister ist nur ausführendes Organ, Bis wollen. Den Werksherren passen die jetzigen Kohlenpreise jetzt hat das Staatsministerium über die Wahlvorlage nach Autorität und Fürst Bülow war ihm zu wenig nicht. Ein Streit würde annehmbarere Preise" für die Berg - der Sigung, in der die Zurückziehung der Vorlage beschlossen monarchisch. Herr Dernburg hätte viel lieber sich gleich dem werksbesitzer bringen. Und auch sonst käme es den Herren wurde, erneut keine Beschlüsse gefaßt. An der Auffassung Jamuschauer Oldenburg royalistischer als der König selbst erwiesen, gelegen, wenn der Streit möglichst früh ausbricht. Sie des Staatsministeriums, daß das gegebene Königswort in der und wenn er statt Bülow Reichstanzler gewesen, er hätte die Bewürden desto eher mit den Bergarbeitern fertig werden. Wahlfrage noch nicht eingelöst set, hat sich nichts geändert tämpfer des persönlichen Regiments schon zu Paaren getrieben. Später ist das schwieriger. Beil dem aber so ist, tann ein und es ist deshalb als feststehend zu betrachten, daß die Wahl- Papa Dernburg hat es sicher seinem Sohne gut vermeint. Wir zu früh ausbrechender Streit nicht begrüßt werden. Wie frage später erneut den Landtag beschäftigen wird. Ueber meinen aber nicht, daß diese byzantinische Reklame viel nüßen wird. im vergangenen Winter, so fehlen auch heute noch die den Zeitpunkt der Einbringung ist bisher nichts beschlossen, Allerdings die treuzzeitung" ist versöhnt und findet sich sympathisch Vorbedingungen für einen Streit, der den Ruhrbergleuten den auch über die Ausarbeitung eines neuen Gefeßes verlautet berührt. längst erwarteten Einfluß auf die Lohn- und Arbeitsbedin- nichts. Herr v. Dallwitz hat sein Amt erst kaum übernommen. gungen bringen soll. Dazu gehört mehr als der Wille zum Zunächst braucht er Muße, um sich über alle wichtigeren Der Erlaß zur Beschleunigung der Reichstagserfagwahlen Streit, dazu gehören in erster Linie gefüllte Kassen Fragen seines Ressorts zu informieren, erst später fann er und starte Organisationen! Mit beiden geht es sich auf Einzelheiten einlassen. Soweit wir unterrichtet sind, scheint den Regierungspräsidenten in Frankfurt a. b. Ober ja nun schon besser als im vergangenen Winter, aber der besteht vorläufig nicht die Absicht, dem Landtage be- nicht zu fümmern, benn er hat für das dort erledigte Reichstags. Stand der Kaffen und der Drganisation ist immer noch nicht reits in der nächsten Session eine neue Wahlvorlage zu unter- mandat bis heute noch teinen Termin zur Nachwahl an ausreichend genug, um einen Kampf zu wagen, der zu be- breiten, die Parteiverhältnisse haben sich nicht geändert, die gefeßt. Wie es scheint, soll diese Nachwahl bis nach der Ernte stimmten Zielen führen soll. Kommt der Streit dennoch, dann Chancen für die Wahlreform sind also die gleichen wie bisher, hinausgeschoben werden. Daran mögen vielleicht die Konservativen darf der Bergarbeiterverband ihm ruhig entgegensehen. Für wahrscheinlich dürfte die Frage erst nach den Land- ein gewisses Interesse haben, jedenfalls aber entspricht dieses seine Mitglieder ist und wird gesorgt werden. Wenn tagsneuwahlen gelöst werden." Hinauszögern der Wahl nicht der Verfügung, die der Minister des dann der Streit nicht die Anerkennung Danach scheinen sich die„ Homogenen" wirklich sehr die Innern erlaffen hat. der Organisation der Arbeiter herbeiführt, auch Beit nehmen zu wollen. Eine solche Verschleppung der Wahlbezüglich der Lohn- und Arbeitsbedingungen nicht reform würde doch sehr viel böses Blut machen und für die die Erwartungen erfüllt, die die Berg- Reichstagswahlen den Oppositionsparteien den denkbar besten arbeiter an ihn knüpfen, so wird er gewiß Agitationsstoff liefern. einen Erfolg zeitigen: nämlich endlich die Auf der anderen Seite freilich wäre für die Regierung Erkenntnis reifen, daß siegreiche Streits auch nichts gewonnen, wenn sie abermals mit einer solchen im Ruhrbecken nur geführt werden können, Spottreform an den Landtag fäme, wie sie die letzte Vorlage wenn mit dem Indifferentismus unter der oder auch das Herrenhauskompromiß darstellte. Einerlei, ob die EmBelegschaft aufgeräumt wird, und gleich eine solche Vorlage Annahme fände oder nicht zeitig auch mit der Bersplitterungstätigkeit pörung der betrogenen und verhöhnten Volksmassen würde christlicher und nationaler Demagogen. Schon durch solch neue Wahlrechtsfarce nur noch mehr aufgepeitscht die kommenden Sicherheitsmännerwahlen und die Knapp- werden. schaftsältestenwahlen werden die Ruhrbergarbeiterschaft ein gut Stück Weges weiter in dieser Erkenntnis bringen. Mehr noch der kommende Kampf um Brot, Licht und Leben. Gegen diese Erkenntnis ist kein Straut gewachsen, sie kommt, wie der Kampf selbst- von unten herauf!
Die heffliche Landtagswahlreform.
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Welches Uebel der Regierung als das kleinere erscheinen wird, läßt sich schwer erraten. Da indes auch die letzte Wahlrechtsvorlage ganz unvermutet auf der Bildfläche erschien, wäre ein abermaliger Ueberrumpelungsversuch keineswegs ausgeschlossen.
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Reichstagskandidat auf bestimmte Zeit. Wir meldeten bereits, daß der Sohn des ersten Vizepräsi benten Spahn von den Vertrauensmännern des Zentrums im Streise ar burg dazu ausersehen sei, den Kreis als Nachfolger des Abgeordneten Schmidt im Reichstage zu vertreten. Randidatur scheint aber nur auf ein Jahr zu gelten. Denn die Mehrheit der Vertrauensmänner beschloß eine Resolution, in der es heißt:
Die
Den Zentrumswählern des Wahlkreises Warburg . Sögter wird empfohlen, ihre berechtigten Wünsche in betreff einer Kandidatur aus dem Wahlkreise für die jeßige Ersabwahl im Interesse der Allgemeinheit und aus ganz triftigen, befon beren Gründen zurüdzustellen. Wir versprechen indessen, bei den allgemeinen Wahlen im Jahre 1911 beaiv. 1912 den Wünschen der Wählerschaft nach einheimischen Kandidaten Rechnung zu tragen.
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Sehr viel Sympathie scheint man also dem importierten Kan. didaten gerade nicht entgegenzubringen.
Ein neues Mordinstrument.
Der neue Finanzminister über die Finanzreform. Die Kreuzeitung" regt sich darüber auf, daß der han Einem Münchener Blatt wird aus Berlin mitgeteilt, daß das noversche Stadtdirettor Tramm sich abfällige Aeußerungen über die preußische Kriegsministerium eine große finanzielle Unterstützung zu Talonsteuer erlaubt hat. Da ist nun das Berliner Tage gesagt hat für den Bau eines eigenartigen Ballontyps, eines dreiblatt" boshaft genug, das konservative Organ, das sich darüber gliedrigen, starren und rasch zerlegbaren Kriegs- Motor. entrüstete, weil der Stadtdirektor nicht ganz in dem Tone schuldi- uftigiffes. Die deutsche Heeresverwaltung stellt folgende Be gen tespektes von dieser Perle schwarzblauer Finanzkunst gedingungen: Leichte Manöverierbarkeit, Lenkbarkeit, große Beweglich. sprochen habe, darauf aufmerksam zu machen, daß auch der Ober- feit, um feindlichen Angriffen ausweichen zu können, gefahrlose Vera. bürgermeister einer preußischen Großstadt gelegentlich einer Anwendung des Funkenspruchs, leichte Zerlegbarkeit, fowie eine frage bei zahlreichen Stadtverwaltungen erklärt habe: artilleristische Leistung durch Werfen von Sprenggeschoffen.
" Die Beseitigung der Steuerpflicht der Binsbogen halte ich felbstverständlich für dringend erwünscht: Den Städten ist durch diese Steuerpflicht zu den vielen anderen neuen Lasten eine Belastung erwachsen, welche bei Beratung des Gesetzes wohl von teiner Seite beabsichtigt ge. wesen ist. Die Abwälzung dieser Laft auf die Binsbogen inhaber ist aus vielfach erörterten Gründen ausgeschlossen." Der Oberbürgermeister aber, der so scharf zum Kampfe wider die Talonsteuer aufgefordert habe, fei fein anderer, als Herr Lente, der neue preußische Finanzminister! Die Städte aber würden nun wohl, so fährt das Blatt ironisch fort, die Genugtuung erleben, daß Herr Lenze nunmehr energisch für
Im Welzheimer Wahlbezirk, wo durch das Ausscheiden des nationalliberalen Abg. Dr. Hieber Erfahwahl zum Landtag not. wendig geworden war, erzielte am letzten Freitag die Sozialdemo fiatie einen schönen Erfolg. Trotzdem der Wahlkreis ein überwiegend bäuerlicher, brachte es unsere Partei, die 1906 741( bei der roporzwahl 1907 687) Stimmen auf sich vereinigt hatte, auf 1000 Stimmen, die größte Bahl, die überhaupt auf einen der fünf Standidaten entfiel. Die Nationalliberalen, die 1906 mit Unter stützung des Bundes der Landwirte 1809 Stimmen aufgebracht hatten, mußten sich diesmal mit 597 Stimmen begnügen, während Ser Bündler 602 Stimmen, der Volksparteiler 770 und das Bens trum 94 auf sich bereinigten.
Nun hat die hessische Zweite Kammer in einer zweitägigen Sommertagung das Schlußstück der hessischen Wahlreform gefertigt, die neue Wahlkreiseinteilung. Sie schließt sich dem Uebrigen, den verschärften Rautelen gegen gar zu viele Arbeiter wähler, wie Steuerrüdstandsklausel usw., dem Zweistimmenwahl. recht für Wähler über 50 Jahre, würdig an. Die Vorschläge der Regierung zur Neueinteilung der Landtagswahlkreise waren den Intereffen der Sozialdemokratie gewiß nicht günstig, wie man von einer Regierung, die sozialdemokratischen Stadträten beharrlich die amtliche Bestätigung verweigert, ohne weiteres annehmen fann. Aber diese Vorschläge waren den im Landtage maßgebenden bürgerTichen Parteien, Nationalliberalem, Zentrum und Bündlern, noch biel zu borteilhaft für die Sozialdemokratie. Man verhandelte monatelang hinter verschlossenen Türen und brachte dann eine geradezu standalöse Wahlkreiseinteilung an das Tageslicht. Allen geographischen, wirtschaftlichen und geschichtLichen Zusammenhängen zum Trok hat man die einzelnen Orte zu Wahlkreifen zusammengelegt, ganz nach den Bedürfnissen der in Betracht kommenden maßgebenden 3 Parteien.„ Die reine Laubsäge- die Beseitigung der getadelten Steuer eintreten werde. arbeit," wie ein sozialdemokratischer Redner im Landtage die äußere Gestalt der einzelnen Wahlkreise treffend charakterisierte. Ea tam den Wahlkreisgeometern nur darauf an, möglichst sichere Daß Graf Pofadowsky von dem Gang der inneren Wahlkreise für sich zu schaffen. Die schon der Sozialdemokratie Politik Deutschlands und namentlich von dem vollständigen ficheren Wahlkreise machte man durch Hinzufügung weiterer Orte Stillstand und beständigen Verschlechterungsversuchen in der mit großer sozialdemokratischer Stimmenzahl noch sicherer, um das fozialpolitischen Gesetzgebung nichts weniger als entmit die so bereinigten" verbleibenden Bezirke zu um so sicheren zückt ist, weiß man. Die Magdeburger Zeitung" weiß dar- Im baherischen Landtagswahlkreis Aichach hat Gonntag eine Wahlkreisen der Wahlrechtsmogler zu gestalten. Dabei schnitt das über noch ein paar Details zu berichten und teilt dabei als des Nachwahl stattgefunden. Der Kreis ist sicherer Zentrumsbefiz und pfäffisch schlaue 8entrum am besten ab, das insbesondere in Grafen ,, authentische Worte" mit:" Es ist nicht besser ge- der ultramontane Kandidat Melchner wurde gewählt. Rheinheffen die Nationalliberalen ganz von sich abhängig machte. gangen, seitdem ich aus dem Amte schied. Es ist sogar Nach den bisherigen Feststellungen wurden abgegeben: für den Das verursachte sogar eine Rebellion der Mainzer National- von diesem Augenblick an fchlechter gegangen." sozialdemokratischen Kandidaten 1081 Stimmen, liberalen, die in einer geharnischten Protestresolution an bie Man sieht, jezt gehören sogar die Minister- wenigstens für das Zentrum 6273, für die Liberalen 617 und für den Bauern nationalliberale Landtagsfraktion heftigen Widerspruch gegen die die gewefenen zu den Unzufriedenen. Und es ist nicht un- bund 845 Stimmen. Aus 23 Gemeinden steht das Resultat noch zwei „ Auslieferung nationalliberaler Kreise an das Zentrum" erhoben interessant, daß die Magdeburger Zeitung" auch zu berichten aus. Bei der Hauptwahl im Jahre 1907 erhielten in diesem atvei und ihrem Mainzer Abgeordneten der übrigens mit Hilfe des weiß, daß Posadowsky ein Zusammentreffen mit Bülow männigen Wahlkreis die Ultramontanen 7574 und 7614, die Libe. Zentrums gegen den Sozialdemokraten gewählt war mit Ab- bermeidet, obwohl sie beide gleichzeitig in Berlin find. Be- ralen 923 und 924, die Bauernbündler 1003 und 1005, die So. änderungsvorschlägen in den Landtag schickten. Auch die Bündler stätigt das doch die Ansicht, daß Posadowsky von Bülow aialdemokraten 514 und 520 Stimmen. waren mit ihrem Anteil an der Beute, mit der Einteilung Ober- gegen seinen Willen rücksichtslos abgehalftert worden ist. Obwohl unsere Parteigenossen in der Agitation für diese Nachheffens, nicht zufrieden und insbesondere ein bündlerischer Ginwahl, über deren Resultat ja tein Zweifel bestehen konnte, night
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Ein Unzufriedener.
Nach einem bereits vor der Hauptwahl getroffenen Abkommen wollen die Nationalliberalen die Boltspartei im zweiten Wahl. gange unterstüßen.