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Gewerkschaftliches.

Berlin   und Umgegena.

Zur Tariffrage im Tapeziererberuf.

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Zentralverband der Schuhmacher Deutschlands  , Gau 8,

Schlesien und Posen.

Die Dachdeckergehilfen in Mainz  , die feit zwei Jahren ver­geblich um bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen fämpften, legten Dienstag die Arbeit nieder.

Erfolgreiche Lohnbewegung der Bautischler in Stuttgart  .

Vergnügungslust ungünstig einwirkte. Jm laufenden Jahre haben fich aber die Einkommensverhältnisse gebessert, so daß auch in dieser Beziehung die Erwartungen höhergeschraubt werden fonnten. Ob nun die etwas freundlichere Witterung anhält, bleibt ab zuwarten; jedenfalls aber konnten die Gastwirte die Ausfälle bes Juni, die zum Teil bedeutend waren, im allgemeinen wieder einholen. Freilich wird es selbst bei steigenden Umsätzen den Gastwirten schwer, die Verdienste angemessen zu steigern, da die ganzen Vorgänge im Braugewerbe, die Steuererhö hungen, die Boy fottbewegung usw. auf das Gastwirtsgewerbe sehr ungünstig zurüdwirften. Noch immer sträuben sich zahlreiche Konsumenten, die höheren Bierpreise zu bezahlen, und schränken

folidarisch erklärten, des Landes zu verweisen. Der Reise- Gastwirte in Gärten, Ausflugsorten, Bädern und Sommerfrischen, artikelfabrikant Wilhelm Meyer in Görlitz   duldet keinen die in so hohem Maße von der Witterung abhängig sind. Gerade gewertschaftlich organisierten Arbeiter in seinem Betriebe; einem im laufenden Jahre schienen die Bedingungen für eine sehr gute nach dem anderen wird der Lohn auf acht Tage im voraus bezahlt Sommersaison gegeben zu sein. Die übergroße Hibe im Monat und die Entlassung gegeben. Es wird dringend ersucht, wie bisher Mai regte nicht nur die Reiselust außerordentlich an, so daß be= Die Filiale Berlin   des Tapeziererverbandes hatte am Montag den Zuzug nach genannten Orten und Firmen streng fernzuhalten. sonders die Hotel und Pensionswirte in den Sommerfrischen sich auf einen lebhaften Geschäftsgang einrichteten, sondern auch eine zahlreich besuchte allgemeine Mitgliederber Die Schuhfabrik Gustav Klemm   in Dels( Schlesien  ) sucht im in der Umgebung der größeren Städte machten die sammlung, die zur Tariffrage und speziell zu dem neulich in der Klebersektion gefaßten Beschlusse Stellung nahm. Der Vor-" Bentralanzeiger für Deutschlands   Lederindustrie und Handel" Restaurationsbefizer und Bächter alle Anstalten für einen regen fihende Bizewiß führte in seinem Referate aus: Seit mehr als Arbeiter verschiedener Branchen unseres Berufs. Es bestehen bei Sommerbetrieb. Die letzten Jahre hatten leinen befriedigenden drei Jahren werde im Tapeziererberuf Berlins   tariflos gearbeitet. der Firma Differenzen und bitten wir die Berufskollegen allerorts, Geschäftsgang gebracht, da der gewerbliche Niedergang Die Ortsverwaltung stehe auch grundsäßlich auf dem Standpunkt, dieses beachten zu wollen und Arbeitsangebote bei dieser Firma naturgemäß auch auf die Befriedigung einer noch so harmlosen daß an sich ein Tarifverhältnis angebahnt werden müßte. Voraus- bis zur Regelung der Differenzen nicht anzunehmen. fegung sei natürlich, daß die Möglichkeit bestehe, einen guten Tarif­bertrag zu erzielen. Wie liegen nun jezt die Verhältnisse? Wäre es zweckmäßig, im Herbst in eine Lohnbewegung einzutreten? Die Frage müsse verneint werden mit Rücksicht auf die schlechte Beit, in der man im vierten Jahre tariflos arbeite, und mit Rüdjicht auf die allgemeine Situation. Einen Tarifvertrag könnte man leicht erreichen, aber keinen brauchbaren. Es müsse ja unum­wunden anerkannt werden, daß die Kleberbranche ganz besonders start unter der schlechten Konjunktur gelitten habe, mehr noch, als Die Bautischlermeister in Stuttgart   find im Arbeitgeberbund die andere Branche. Verständlich sei es ja, wenn nun die Kleber für das Baugewerbe organisiert. Da die Arbeiter den bestehenden das Bestreben hätten, sobald als möglich zu einem Tarif zu kommen. Tarifvertrag zum letzten Frühling kündigten, wollten die Unter- lieber den Biergenuß etwas ein, was natürlich zum Schaden der Das erterme nicht nur die Ortsverwaltung, sondern auch der Haupt- nehmer mit der Bauarbeiterbewegung auch die Bewegung der Gastwirte geschieht. Die Versuche, die ab und zu im Gastwirts borstand an, der bekanntlich gegen eine Lohnbewegung in diesem Tischler erledigen. Sie verlangten von den Arbeitern die Wünsche gewerbe gemacht werden, fich enger aufammen. Herbst Einspruch erhoben hat. Die Zeit sei aber nicht günstig für den neuen Vertrag schon bei Beginn der Bauarbeiteraussper zuschließen, scheitern immer noch an der Bersplitterung, die Die Kleber seien noch zum großen Teil der Meinung, daß ein rung zu wissen. Die Arbeiter hatten es mit dem Tarifabschluß in diesem Gewerbe besteht. Gibt es doch nur noch ganz wenige Sondertarifvertrag für Kleber in Berlin   möglich wäre. Die meisten nicht so eilig, sondern gingen mit aller Ruhe an die Beratung Gewerbezweige, in denen so zahlreiche Kleinbetriebe vorhanden Mitglieder der Ortsverwaltung und auch alle maßgebenden In ihrer Forderungen, was sich naturgemäß wochenlang hinzog. Den find. Im Durchschnitt kommen nach der letzten Berufs- und Be ftanzen seien in der Beziehung aber durchaus gegenteiliger Mei- Arbeitgebern pagte diese gründliche Beratung nicht, fie verlangten triebszählung in der Gast- und Schankwirtschaft auf einen Betrieb nung. Getroffene Feststellungen hätten deutlich erkennen lassen, entweder sofortige Betanntgabe der Forderungen oder es würde nur 2 Beschäftigte. Eine ähnlich hohe Anzahl von Kleinbetrieben daß die Immung auf einen Sondervertrag mit der Kleberbranche die Aussperrung erfolgen, worauf ihnen der Holzarbeiterverband weist nur noch das Bekleidungs- und das Handelsgewerbe auf. nicht eingehen würde. Deshalb müßte man mit einer allgemeinen zu verstehen gab, daß sie tun möchten, was sie nicht laffen könnten. Tarifbewegung im Berliner   Tapeziererberuf rechnen. Die lasse sich als den Unternehmern, die eine Aussperrung nicht fertig brachten, Neue Zollgefahren für die Nürnberger Industrie. aber jetzt mit einem guten Resultat nicht durchführen. Daß die Kaum ist die Nürnberger Spielwarenindustrie der Gefährdung Berhältniffe gebeffert werden müßten, auch in Berlin  , erkenne der dann später die Forderungen der Arbeiter vorgelegt wurden, Hauptvorstand ebenfalls an, und er habe die Versicherung gegeben, paßten ihnen diese auch noch nicht. Insbesondere war es die ges durch einen französischen   Zolltarif entgangen, da der Senat daß er für ein Vorgehen zu haben sein werde, sobald der geeignete bie fie Front machten. In den Möbelfabriken Stuttgarts   wird die Erhöhungen der Deputiertentammer nicht sanktionierte, droht Beitpunkt da sei. Es entspann sich eine lebhafte Diskussion, in der das Für und nämlich seit dem Vorjahre 53 Stunden pro Woche gearbeitet, wäh- ihr neue Gefahr von der Antwort Frankreichs   auf die Aufhebung rend in den Bautischlereien bisher 57stündige Arbeitszeit bestand. der niedrigen Schaumweinzölle durch Deutschland  . Am 15. Juli Wider in der zur Verhandlung stehenden Frage unter Berück- Die Arbeiter verlangten darum Verkürzung auf das gleiche Maß. legte M. Déville in der französischen   Kammer einen Gesezentwurf Spliet vom Hauptvorstand vertrat dessen Standpunkt und be- Wenn die Arbeitgeber sich zunächst auch recht bockbeinig stellten, vor, der die Einführung der seinerzeit fallengelaffenen Bollsäke konnten die Verhandlungen jezt zum Abschluß gebracht werden auf Wand- und Taschenuhren, Bijouterien und Spielsachen ver­tonte, daß der Hauptvorstand mehrfach, auch noch in lezter Zeit, die und wurden die Kommissionsvereinbarungen von den beiderseitigen langt. Der Handelsminister Dupuy hat der Zollkommission des Angelegenheit reiflich erwogen habe, aber unter Berücksichtigung aller Verhältnisse nicht anders hätte eniſcheiben tönnen. Man Versammlungen akzeptiert. Danach ist ein einjähriger Bertrag Senats schon in der ersten Juliwoche seine Bereitwilligkeit gu möge in Berlin   in wirtschaftlich besserer Zeit für den Gesamtberuf abgeschlossen. Er bringt die geforderte Verkürzung der Arbeitszeit Senats schon in der ersten Juliwoche seine Bereitwilligkeit zu von 57 auf 53 Stunden pro Woche und 7 Pf. Lohnerhöhung pro Antwortmaßregeln auf die deutsche Schaumweinzollerhöhung er­günstige Arbeitsbedingungen ertämpfen. Die Redner aus der Stunde. Der Mindestlohn wird sofort von 42 auf 46 Pf., 1911 auf flärt. An der Annahme und Durchführung des Gefeßentwurfes Kleberfektion vertraten demgegenüber ihre Auffassung, daß die 47 und 1912 auf 56 Pf. pro Stunde erhöht. Für Ueberstunden Déville ist kaum zu zweifeln. So ist dank der Hochschutzöllnerei Situation für einen Lohnkampf speziell der Kleber diesen Herbst wird 25 Broz, für Nacht- und Sonntagsarbeit 50 Prog. Buschlag Nürnbergs Spielzeugindustrie mit ihren tausenden Arbeitern günstig sei und Sonderabmachungen zwischen den Arbeitgebern und bezahlt. Ferner regelt der Vertrag das Montagewesen und die schwer bedroht. den Klebern nicht ausgeschlossen wären. weiteren Arbeitsbedingungen. Diesen schönen Erfolg haben die Die Debatte zog sich lange hin. Dann folgte die Abstimmung Tischler Stuttgarts einzig und allein ihrer vorzüglichen Organi­über die am 12. Juli in der Kleberversammluig gefaßte Resolution, fation zu danken. welche lautete:

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" Die heutige Versammlung der Kleber hegt das Bestreben, ihre Lohn- und Arbeitsbedingungen tariflich festzulegen. Sie erwartet von den in Betracht kommenden Faktoren eine entgegen­tommende Behandlung ihrer Forderung, und sie ist gewillt, die felbe eventuell mit den zu Gebote stehenden Mitteln zu erringen. Deshalb fordern die Versammelten jeden der Organisation noch fernstehenden Kollegen auf, sich der Organisation anzuschließen, um gemeinsam die Lage im Berufe zu bessern." Die Abstimmung war eine geheime. Abgegeben wurden 566 Stimmen. Gültige Stimmen abgegeben wurden 333 für und 223 gegen die Resolution.

Die streitenden Schmiede hatten durch den Gesellenausschuß zum Montagabend eine Meisterversammlung einberufen. Sie ent­sprachen damit einem Wunsche mehrerer Meister, die einen bal­digen Friedensschluß herbeiwünschen. Die Versammlung war aber so schwach besucht, daß sie nur den Charakter einer persönlichen Vesprechung zwischen Meistern und Gesellen trug. Nur etwa 18 Meister waren erschienen. Der Ausschuß hatte es so einge­richtet, daß den Meistern persönlich die Einladungsschreiben am Nachmittag desselben Tages durch Gesellen überreicht wurden. Diese Boten machten vielfach recht üble Erfahrungen. Einige Meister verweigerten die Annahme, als fürchteten sie sich vor dem in sehr höflichem Tone gehaltenen Schreiben; andere warfen es fogleich weg oder traten mit Füßen darauf. Ein Meister zerriß einem Boten die Kleider, ein anderer schlug mit einem Anüppel auf den Gesellen ein. In einer Versammlung der Streifenden, die am Dienstag morgen stattfand, war man sich darüber einig, daß alle weiteren Versuche, mit den Meistern zu einer Verständigung zu gelangen, auf unfruchtbaren Boden fallen würden, und daß man vielleicht schon zuviel Entgegenkommen gezeigt habe. Es gelte nun, weiter auszuharren im Kampfe.

Ueber die Lohnforderungen der Streitenden besteht bei den Meistern selbst noch manche Unklarheit, wie aus verschiedenen Be­richten hervorging. Es sei deshalb wiederholt, daß als Mindest­John pro Stunde für Stockgesellen 55 Pf., für Beschlagschmiede 62 Pf. und für Schirrmeister 72 Pf. gefordert werden. In der Provinzpresse werden neuerdings wieder Schmiede nach Berlin   vere langt, natürlich Streifbrecher. Bemerkt wurde noch, daß in der Boltszeitung" Streitbrecher gesucht werden. Die Streifleitung empfahl, den Arbeitsnachweis in der Mulachstraße borläufig zu meiden, auch nicht etwa von dort Arbeit nach außerhalb anzu­nehmen, da gegenwärtig viel Streitarbeit von Berlin   nach außer halb gesandt wird.

Achtung, Tapezierer! Die Werkstatt von R. Spindler, Bernauer Straße 80, früher Schmidt, ist da derselbe von dem bis jetzt gezahlten Tarif 10-25 Broz. abziehen will, für Pol­sterer und Dekorateure gesperrt. Die Ortsverwaltung.

Zur Beachtung! Auf dem Wege von Schonenschestr. 7 bis 13 hat am Sonntag, den 17. Juli, ein Haustassierer des Zentralverbandes der Maurer ein Mitgliederverzeichnis mit 11 Streifmarken à 1 M. und 18 Beitragsmarken à 90 Pf. verloren.

Da der Verlust den Verlierer trifft, werden Genoffen, die von dem Verbleib des Buches etwas wissen, oder der Finder selbst ge­beten, ihre Wahrnehmungen im Bureau der Organisation, Engel ufer 15, 8 Tr., Zimmer 53, oder bei Martin Leß, Tegnerstr. 2, 2. Er., bekanntgeben zu wollen. Etwaige Auslagen werden gern . Der Vorstand des Zentralverbandes der Maurer Deutschlands  , Zweigverein Berlin  .

vergütet.

Deutfches Reich.

Lohnkämpfe der Reiseartikelsattler.

3n Uetersen   haben sämtliche Beschäftigte der Reiseartikel­fabriten von Rönnefeld u. Co. und Wulf wegen Nicht­bewilligung geringfügiger Forderungen die Arbeit eingestellt.

Husland.

Deutsche   Streitbrecher in Belgien  !

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In Turnhout   stehen die Papierarbeiter einer Fabrit im Streit, weil sie sich nicht verpflichten wollten, einer Wertstaffe für Witwen und Waisen beizutreten und dagegen aus der Organi­fation, dem belgischen Buchbinderverbande, auszutreten. Als der Versuch gemacht wurde, die Streifarbeiten in den anderen Papier fabriken ausführen zu lassen, verweigerten dort die Arbeiter diese Arbeit; sie wurden deshalb ausgesperrt, so daß am 17. Juli 510 Arbeiter ausgesperrt und im Streik waren. Wie nun der Vorstand des belgischen Buchbinderverbandes am 16. Juli mit­teilt, sind am Tage vorher 50 deutsche   Arbeiter, angeblich von einer Streitbrecheragentur in Mannheim   angeworben, in Turnhout  angekommen. Sie wurden unter Eskorte von Polizisten und 12 berittenen Gendarmen nach den Fabriken geschafft, wo sie ein logiert wurden und auf Strohfäden auf dem Dachboden schlafen müssen. Es ist ja möglich, daß es sich nur um zusammen­gewürfeltes Gesindel handelt, es tann aber auch sein, daß sich Papierarbeiter aus Untenntnis haben anwerben lassen. Auf jeden Fall sei hiermit vor Zuzug nach Turnhout   gewarnt.

Das christliche Syndikat, das anfänglich mit dem Buchbinder­verband Hand in Hand ging, verübte dann Verrat durch seine Führer, worauf die meisten Mitglieder zum Buchbinderverbande übertraten.

Die Eisen- und Stahlindustrie Großbritanniens   im Jahre 1909 wies eine, im zweiten Halbjahr einsehende Befferung gegen das Vorjahr auf, ohne indes die Ergebnisse von 1906 und 1907 au erreichen. Im nordwestlichen Eisenbezirk stieg die Zahl ber tätigen Hochöfen von 20 auf 29, im schottischen von 79 auf 84. Eifen erze wurden rund 15 Millionen Tonnen( Wert an der Förder stelle rund 75% Millionen Mart) gefördert, 6,33 Millionen Tonnen( 101,7 Millionen Mart) eingeführt. Da die Ausfuhr minimal ist, standen, einschließlich Riesen, 21,92 Millionen Tonnen zur Verfügung.

Die Erzeugung von Roheisen wurde auf rund 9% Millionen Tonnen geschätzt( gegen etwas über 9 Millionen i. 2., 10,2 und 10,1 Millionen in 1906 und 1907). Die Ausfuhr belief sich auf 1,14 Millionen( gleich 84,8 Millionen Mart), davon nach dem Deutschen Reich 133 800 Tonnen( 7,57 Millionen Mark). 1907 wurden 1.94 Millionen Tonnen ausgeführt. Eingeführt wurden( hauptsächlich schwedisches Holzkohleneisen) 109 600 Tonnen gleich 10,4 Millionen Mart. Der inländische Verbrauch war 8,1 Millionen Tonnen. Die Erzeugung von Stahl betrug 1,6 Milli onen Tonnen( 1908 gleich 5,3 und 1907 gleich 6,5 Millionen).

Abgesehen von Roheisen, betrug die Gesamt aus fuhr 3,08 Millionen Tonnen( 1908 gleich 2,8 und 1907 gleidy 3,21 Milli onen) im Werte von 792,6 Millionen Mart  ( 1908 gleich 680 und 1907 gleich 803 Millionen Mark) die Einfuhr 1,084 Willi onen Tonnen( 1908: 1,052 und 1907: 0,83 Millionen) im Werte von 151 Millionen Mart  ( 152,3 und 138 Millionen Mark), wovon 21 000 Tonnen( 4,65 Millionen Mart  ), wieder ausgeführt wurden.

Aus der Frauenbewegung.

Aus der italienischen Eisenbahnerbewegung. Rom  , den 16. Juli 1910.( Gig. Ber.) Die italienischen Eisenbahner haben mit Unwillen gesehen, daß die Kammer ihre Sommerferien angetreten hat, ohne über das Memorandum zu beraten, das sie vor einigen Monaten eingebracht hatten. Diese Zum Kampf ums englische Frauenstimmrecht. unzufriedenheit hat den Landesverband der Eisenbahnbeamten London  , 19. Juli. Zahlreiche liberale Mitglieder des bewogen, eine Zusammenkunft einzuberufen, um sich über die Taftit schlüssig zu werden. Da nun aber die Eisenbahnorgani- Unterhauses treten morgen zu einer Beratung zusammen, während fationen dreifach gespalten sind, einmal in das alte Syndikat, das welcher der Wortlaut eines neuen Gesekentwurfes beraten wird. alle Kategorien umfaßt und die meisten Mitglieder zählt, dann in Dieser Gesetzentwurf betrifft das Frauenstimmrecht. Die Grund­den Landesverband der Beamten und schließlich in das Syndikat lage dieses Gesezentipurfes ist von dem Minister Lord George der Eisenbahner, so leitet sich die heutige Agitation damit ein, daß ausgearbeitet worden. Der Entwurf wird bei der nächsten Tagung alle brei Organisationen eine andere Stellung einnehmen. Das des Unterhauses diesem unterbreitet werden. Der Gesezentwurf Syndikat der Arbeiter hat es abgelehnt, an der Zusammenkunft ist von Lord George, Churchill, Burton unterzeichnet worden. Der teilzunehmen, und erklärt, daß es feinen Grund hätte, dem Minister Sacchi sein Vertrauen zu entziehen. Der alte Zentral. Entwurf soll bedeutend liberaler gehalten sein als der Entwurf verband seinerseits hat ein Referendum unter seinen Sektionen Shakletons. Er ist der Unterstüßung der großen Mehrheit der angesagt. Der Avanti" lobt den Entschluß des Synditats der Linken sicher. Die Konservativen dagegen, welche den Vorschlag Arbeiter und meint, daß man durch die heutige drohende Saltung Shakletons unterstützt haben, werden die neue Vorlage bekämpfen, nur die Arbeit zunichte mache, die die Parteifraktion zugunsten der da diese zu demokratisch ist. Eisenbahner entfaltet hätte und noch entfaltet.

Aus

Induſtrie und Handel.

Erhöhung der Kokspreise.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Zur Explosionskatastrophe in Friedrichshafen  . Friedrichshafen  , 19. Juli. Bei der Explosion des Karbonium­Mit einer selbst bei dieser Ausbeutersippe ungewöhnlichen werkes sind nach einer neueren Meldung 8 Personen verlegt wor Dreistigkeit hat das Kohlensyndikat die Kofspreise erhöht, obwohl den. Ein Arbeiter ist, wie bereits unter Vermischtes" gemeldet, der Geschäftsgang in der Gisenindustrie noch sehr viel zu wünschen gestorben. Verletzt wurden auch zwei Betriebsingenieure. läßt. Die Beiratsfibung hat befchloffen, die Richtpreise für das Das Karboniumwerk ist vollständig zerstört. In dem Wert wurden Winterhalbjahr 1910/1911 für Hochofentots um 1,50 m., durch Spaltung des Azetylengases auf elektrischem Wege als Haupt­für Gießereitofs, Brechstofs I und 11 sowie für halb gesiebte und halb produkt Ruß und als Nebenprobutt Wasserstoffgas, das hauptsächlich gebrochene Rota um 1 M. und für Brechtofs III, Knabbelfoks und für die Zwecke der Luftschiffbau- Gesellschaft Beppelin Verwendung Kofsgruß um 0,50 M. und außerdem für Stokstohlen um 1 m. fand, hergestellt. Der Ruß wurde unter anderem zur Herstellung pro Tonne zu erhöhen.( Es handelt sich nicht um die Verkaufspreise, chinesischer Tusche und Druckerschwärze verwendet. sondern um die Richtpreise, die dem Verrechnungs- und Verkaufs­preis zugrunde gelegt werden.) Bei der Beschlußfassung enthielt sich eine der Hüttenzechen der Abstimmung, um der mehrfach ge­äußerten Auffassung entgegenzutreten, daß bei der Preisfestsetzung die Hüttenzechen ausschlaggebend seien.

Hochsaison im Gastwirtsgewerbe.

Eisenbahnkatastrophe in England.

London  , 19. Juli.  ( W. T. B.) Ein mit Ausflüglern befester Zug, dessen Maschine abgefuppelt worden war, fette Der Streit der Koffer-, Taschen und Schulranzenarbeiter sich in der irländischen Station Roscrea auf abfallendem bei der Firma Julius Arnade in Görlig- Moys dauert Gelände in Bewegung und stieß nach fünf Meilen rasender unverändert fort. Die Firma lehnt jede Verhandlung von dritter Seite schroff ab, obgleich fie nach eigenem Geständnis sich in yue jo ziemlich alle Zweige des Beherbergungs- und Er. Fahrt auf einen von Birr kommenden Personenzug. Zahl. großer Kalamität befindet. Trotz eifrigen Inserierens nach Ar- quidungsgewerbes bedeuten die Sommermonate Hochsaison. Den reiche Personen sprangen aus dem in Bewegung geratenen beitswilligen mußte fie nämlich auf die Einreichung von Offerten Höhepunkt aber erreicht die Saison in den Hundstagsferien, wo Buge und wurden schwer verletzt. Beide Züge bilden einen beim Armeebekleidungsamt in Bofen verzichten. In einem nur eine ganz schlechte Witterung den Zug ins Freie au Trümmerbaufen. Die Gesamtzahl der Verletzten be Briefe an dieses Amt schreibt Arnade, daß ein Teil seiner Sattler hemmen vermag. Da im laufenden Jahre der Himmel ein Ein- trägt über hundert. infolge sozialdemokratischer Agitation troh sehr hohen Verdienstes sehen hatte und trotz der verregneten Siebenschläfer die vom Volts. die Arbeit eingestellt hat. Nach den organisationsseitig gemachten munde berbürgten sieben langen Regenwochen nicht so streng durch­Feststellungen betragen die Verdienste bei 60stündiger Arbeitszeit führt, so heitert sich auch die Miene manchen Gastwirtes oder für gelernte Sattler 14-15 Mt. pro Woche. Meister erhalten nach Hotelbefibers auf, der, von dem glänzenden Pfingſtverkehr zu seitns der türkischen Behörden wandern täglich viele Serben aus 10jähriger Tätigkeit 22 Mt. Wochenlohn. Inzwischen fährt der ganz besonders hochgespannten Erwartungen verleitet, in den Amtsvorsteher Herr v. Wikleben fort, Ausländer, die 9 bis letzten Wochen angesichts des häufigen Regens schon die Hoff. der Türkei  , besonders aus dem Sandjak Novibazar nach Serbien  10 Jahre bei Arnade tätig waren und die sich mit den Kämpfenden nungen sinten ließ. Es sind natürlich in erster Linie die aus.

Auswanderung der Serben aus der Türkei  . Belgrad  , 19. Juli.  ( B. H.  ) Wegen der Verfolgungen

Berantw. Redaft.: Richard Barth  , Berlin  . Inseratenteil verantw.: E. Glode, Berlin  . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsantals Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl