Gewerkschaftliches.
Die fortfchrittliche Krähe in fozialistischen
federn.
Ueber die Beendigung der Hagener Aussperrung liest man in der bürgerlichen Presse, daß sich die Fortschrittspartei um den Frieden sehr verdient gemacht habe. Zweimal habe die Fortschrittspartei im Hagener Stadtparlament den Anlaß zu Berhandlungen gegeben. Das erstemal seien die Berhandlungen ergebnislos verlaufen, das anderemal sei aber der Friede zustande gekommen. Diese Darstellung ist durchaus falsch. Die sozialdemokratischen Stadtverordneten waren es, welche die Einführung von Notstandsarbeiten für die nicht organisierten Arbeiter verlangten. Und daraufhin nahm die Fortschrittspartei die Gelegenheit wahr und stellte Anträge, Einigungsverhandlungen anzubahnen. Auch der Haus- und Grundbesizerverein und eine Kommission, die in einer Ver fammlung in Schwelm gewählt war, stellte Anträge auf Einigungsverhandlungen an die Landräte der in Frage tommenden Kreise und an den Herrn Dr. Puller in Schwelm . Also kann die Fortschrittspartei sich nicht allzubiel auf ihre Mitwirkung beim Friedensschluß einbilden. Man will durch Ausstreuung derartiger Mitteilungen wohl die Ausführungen des Reichstagsabgeordneten und Oberbürgermeisters Cuno( Mitglied der Fortschrittspartei) abschwächen, der beim ersten Vorstoß der Sozialdemokraten im Stadt parlament als Anwalt der Unternehmer auftrat. Bemerkt fei noch, daß ein großer Teil der dortigen Unternehmer, die ausgesperrt hatten, der Fortschrittspartei angehören, unter anderem auch der Vorsitende dieser Partei: Herr Busch haus. Daß die Angelegenheit im Stadtparlament ins Rollen gebracht wurde, kann man nur der Sozialdemokratie berdanken
Bum Kampf tn der Bleistiftindustrie Nürnbergs . allgemeinen Eisenbahnerausstandes. Die Konferenzen erstreďten Wir haben bereits berichtet, daß am 6. Juli sämtliche Arbeiter sich namentlich auf den Punkt der Behebung eines plötzlich einund Arbeiterinnen der Firma Johann Faber die Arbeit eingestellt tretenden Verkehrsstillstandes. Bekanntlich wurde von den Eisenhaben und daß daraufhin weitere drei Firmen die Aussperrung an- bahnern ein allgemeines Aufhören mitten in der Arbeit auf freier drohten. Diese ist inzwischen zur Tatsache geworden und sind bei Strecke zur ganz bestimmten Zeit beschlossen. Paris , 22. Juli. Die Angestellten der Metro", der Pariser den Firmen Schwanhäuser, Städler und Froscheis sämtliche organisierten Arbeiter und Arbeiterinnen ausgesperrt. Untergrundbahn, haben sich den Reihen der Unzufriedenen ange Die wenigen Nichtorganisierten schlossen sich den Verbandsmits schlossen; sie agitieren gleichfalls für den Generalstreit und werden gliedern an, so daß diese Fabriken vollständig leer sind. Die Farb- bei dessen Eröffnung 12 000 Mann stark die Arbeit niederlegen. macher- ein gesonderter Betrieb der Ficma Faber- arbeiteten In einer von der C. T. G. einberufenen Massenversammlung auf Anweisung des Fabrikarbeiterverbandes zunächst weiter, haben wurde der 14. August als der geeignetste Tag für die Eröffnung nunmehr aber ebenfalls die Arbeit eingestellt. Insgesamt beträgt des Generalstreifs bezeichnet. Beim Verlassen der Versammlung die Zahl der Streitenden nunmehr rund 1000 und die der Aus- durchzogen deren Teilnehmer, die Internationale singend, die gesperrten etwa 800. Von diesen 1800 sind ungefähr 1200 Arbeite. Straßen. Die Führer der Bewegung sind noch ungewiß, ob sie die rinnen. In den Fabriken sind nur die Vorarbeiter mit dem Jn Verantwortung des großen Verkehrsausstandes auf sich nehmen Denn sobald die Regierung, wie ja aus ihren Maßstandhalten und Reinigen der Maschinen beschäftigt. Die Firma fönnen. Faber hat dem größten Teil der Vorarbeiter einen vierzehntägigen nahmen hervorgeht, die Aufrechterhaltung des Bahnverkehrs durch urlaub erteilt, jedoch haben sie ihren genauen Aufenthaltsort an- Militär durchsetzt, muß es zu blutigen Zusammenstößen und damit geben müssen, um gegebenenfalls telegraphisch zurüdgerufen werden zu kämpfen zwischen französischen Bürgern kommen. Derartige zu fönnen. Folgen fürchtet aber ein Teil der Eisenbahner.
Ein Vertreter des Magistrats der Stadt Nürnberg versuchte, Verhandlungen in die Wege zu leiten; diese scheiterten aber Drohender Bergarbeiterstreit in Frankreich . daran, daß die Fabrikanten erklärten, die seitens des Holzarbeiter-" Journal" berichtet aus St. Etienne: In den Beratungen des Diese betragen bekanntlich für Arbeiter über 18 Jahre 20 M., über gestern abend nach mehrstündiger Sibung, die äußerst erregte De verbandes geforderten Einstellungslöhne nicht zahlen zu können. Verbandskomitees der Grubenarbeiter des Loirebeckens, welche erst 16 Jahre 15 und unter 16 Jahren 12 M. pro Woche und für Arbei- batten gebracht hatte, gegen 12 Uhr endigte, erklärte der Sekretär, terinnen über 18 Jahre 13 M., über 16 Jahre 10 und unter daß das Verbandskomitee seitens der verschiedenen Syndikate für 16 Jahren 8 M. pro Woche; Lohnsätze, die doch wahrhaftig nicht seine Absichten und Pläne die volle Zustimmung erhalten habe. zum Schlemmerleben reichen. Wenn die Fabrikanten sagen, sie Er fügte hinzu: Wir haben alle Maßregeln getroffen, damit der fönnen diese Löhne nicht zahlen, so sei darauf verwiesen, daß die Ausstand der Grubenarbeiter bereits nächsten Montag beginnen Firma Faber, die vor einer Reihe von Jahren in eine Aktiengesell- tann. schaft umgewandelt wurde, in den letzten vier Jahren neben horrenDie Beendigung des englischen Eisenbahnerstreiks den Abschreibungen, glänzenden Direktorengehältern und Tantiemen 15 Proz. Dividende verteilt. Schwanhäuser sen. hat seinen ist nach Mitteilungen bürgerlicher Depeschenbureaus auf die Er beiden Söhnen ein Vermögen von 14 Millionen Mark hinterlassen, flärung des Sekretärs William des Generalsyndikats der Eisendas durch die Bleistiftfabrikation zusammengewirtschaftet wurde. bahnangestellten zurückzuführen, daß das Syndikat nicht in der Lage Die Firma Froscheis wird 8 Millionen schwer geschäßt, während sei, die Streifenden weiter zu unterstützen. Sofort bildete sich ein der Grundbesitz der Firma Städler nur einige" Millionen wert Komitee. Drei Mann, an der Spize William, begaben sich nach sein soll. Die Bleistiftindustrie nährt also ihren Mann, d. H. den dem Bureau der Eisenbahngesellschaft und nahmen namens der Fabrikanten, der aber die von den Arbeitern verlangten Eine Streifenden die von der Direttion der Gesellschaft stellungslöhne nicht zahlen kann, um das Anhäufen weiterer Mil- gestellten Bedingungen an. lionen zu beschleunigen. Dabei spielt sich der Inhaber der Firma Schwanhäuser, ein Dr. phil. , sogar als Sozialpolitiker auf, der in der Theorie alle möglichen Probleme löst, auch Mitglied der„ Gesellschaft für soziale Reform" ist. Hier aber, wo seine sozialpolitische Schivärmerei, in die Praxis umgesetzt, den Unternehmergewinn um ein geringes schmälern würde, sind seine ganzen sozialpolitischen Grundsäße wie weggefegt.
Eine erfreuliche Folgeerscheinung der Bewegung ist aber, daß der Holzarbeiterverband in Nürnberg wieder 200 neue weibliche Mitglieder gewonnen hat und jetzt deren über 2000 zählt. Der Kampf wird von den beteiligten Arbeitern mit aller Ruhe und Entschiedenheit geführt. Besonders die Arbeiterinnen suchen ihre männlichen Kollegen durch ihren Ernst und Eifer in allen zu verrichtenden Arbeiten, sowohl in der Leitung wie im Außendienst zu übertrumpfen. Von früh bis spät in die Nacht versehen sie ihren Dienst sowohl als Streifpoften wie als Kontrolleure, und wehe dem Kollegen, der nachlässig seiner Pflicht nachkommt, er darf seiner Strafpredigt sicher sein, die in dem Falle, weil sie von einer KolTegin gehalten wird, doppelt nachhaltig wirft.
Die Sache der Arbeiter steht gut; bei solch tapferer Schar muß
Notwehr gegen die gelbe Gefahr.
Barcelona , 22. Juli. Die Fördermannschaft der Kohlenbergwerke droht am 26. Juli in den Ausstand zu treten. Die Arbeiter fordern die Erlaubnis, eine eigene Gewerkschaft bilden zu dürfen, ohne wie bisher vor ihrem Eintritt in ein Unternehmen einem unter Leitung der Arbeitgeber stehenden Verbande beitreten zu müssen.
nehmer Einigungsversuche eingeleitet. Er hofft, diese noch vor Der Abgeordnete Munoz hat mit Einwilligung der Unterdem Ausbruch des Streites zum glüdlichen Ende führen zu
fönnen.
Die Großze Berliner Straßenbahn und ihre Angestellten. In einer am Donnerstag vom Transportarbeiterverband ein berufenen öffentlichen Straßenbahnerversammlung erörterte der Referent Ortmann das Verhältnis der Großen Berliner Straßenbahndirektion zu den Angestellten. Es war ein langes Sündenregister der Direktion, welches er vor dem zahlreich er schienenen Straßenbahnpersonal entrollte. Er zeigte, wie die Direktion seit dem großen Streit im Jahre 1900 planmäßig gegen Die Wirkungen des Kampfes machen sich schon jetzt bemerkbar. die gewerkschaftliche Organisation der Angestellten vorgegangen ist in den Fabriken Breitenfelder, Wuzel, Krämer und Kurz, die die und deren Arbeitsverhältnisse lediglich vom Standpunkt des Ge- Forderungen des Holzarbeiterverbandes anerkannten und die rund schäftsinteresses der Gesellschaft betrachtet und gestaltet hat. In 600 Arbeiter beschäftigen, wird mit Hochdrud gearbeitet. In den bezug auf die Vorgänge in lezter Beit erinnerte der Referent letten Tagen wurden eine ganze Anzahl Streifender eingestellt. Es daran, daß anläßlich der Zulage von 5 M. monatlich, welche dem scheint, als wenn diese Firmen erfolgreich bestrebt sind, die KundPersonal im Herbst vorigen Jahres gewährt wurde, ein großes fchaft der bestreitten Firmen an sich zu ziehen. Den Arbeitern Einigungsversuche im amerikanischen Bahnerstreik. Jubelgeschrei angestimmt wurde, obgleich diese geringe Zulage, die kann dieses recht sein, denn ob sie bei der einen oder anderen Firma Der kanadische Arbeitsminister King bemüht sich um die Bek in gar feinem Verhältnis zu dem Geschäftsgewinn der Gesellschaft beschäftigt werden, ist ihnen einerlei. Eine weitere Folge des steht, durch vermehrte Anspannung der Arbeitskräfte des Perso- Kampfes ist, daß die Firma A. W. Faber in Stein bei Nürn- legung des Streikes auf der Grand Trunk Railway. Er hat mit nals überreich aufgewogen wird. Ist doch die tägliche Touren- berg in den letzten Tagen in allen Sparten erhebliche Lohnaufbeffe- deren Präsidenten Haynes sowie mit den Arbeitervertretern zahl der Angestellten durch Einführung der kürzeren Fahrzeiten rungen durchführte. Hoffentlich vergessen die dort beschäftigten längere Unterredungen gehabt und beiden vorgeschlagen, die Streits vermehrt worden, und durch die Anwendung der Stromzeitzähler Arbeiter nicht, daß sie dieses nur dem Eingreifen der Organisation fragen einem Schiedsgerichte vorzulegen. Sahnes hat sich zur An werden die Fahrer veranlaßt, durch Ersparung von elektrischem zu verdanken haben, und schließen sich dieser ohne Ausnahme an. erkennung eines Schiedsgerichtes bereiterklärt, wenn er auch bis Strom der Gesellschaft einen erheblichen Gewinn zuzuwenden. Bei zur endgültigen Zusage eine 24ftündige Bedenkzeit gefordert hat. der letzten, vor einigen Wochen abgehaltenen Konferenz der VerDie Ausständigen sind bereit, sich dem Schiedsspruch eines trauensmänner der Angestellten forderten diese eine Verkürzung Kommission zu fügen. Ueber deren Zusammenseßung ist man sich des Hilfsdienstes der Schaffner und Verlängerung der Haltezeit an den Endpunkten der Straßenbahnlinien. Die Direktion hat jedoch noch nicht einig. Die Streitenden verlangen, daß das diese bescheidenen Forderungen rundweg abgelehnt. Den AngeSchiedsgericht aus denselben Männern bestehe, die während dev stellten wurde gesagt, die Haltezeit sei nicht dazu da, daß sie sich lezten Zeit in 14 großen Bahnstreits der Union vermittelt haben, ausruhen, sondern sie sollten in dieser Zeit die Wagen für die Präsident Haynes von der Bahngesellschaft berlangt dagegen, daß nächste Tour rangieren und dazu sei die Zeit ausreichend. Im das Schiedsgericht ausschließlich aus Kanadiern, die von der Regie Anschluß an diese Darlegungen warf der Referent die Frage auf, rung ernannt werden sollen, besteht. Der Arbeitsminister, der die was zu tun fei, um die berechtigten Wünsche und Forderungen Ginigungsverhandlungen eingeleitet hat, hofft, in kürzester Zeit der Angestellten durchzuführen. Die Antwort auf diese Frage ging dahin: Solange die Mehrheit des Personals sich der Direktion ein beiden Parteien genehmes Schiedsgericht einsehen zu können, Ottawa , 22. Juli. Wie das Reutersche Bureau erfährt, ist ea in jeder Hinsicht gefügig zeigt, solange sie dem direktionsfreund der Sieg auf seiten der Arbeiter sein. zwischen der Canadian Pacific- Eisenbahn und ihren lichen Verein anhängen, ist an eine nennenswerte Verbesserung der Arbeitsverhältnisse nicht zu denken. Hat doch dieser Verein Ein Tarifvertrag im Bäckergewerbe. Angestellten zu einer vollständigen Ginigung gekommen. Die Eisenin den zehn Jahren seines Bestehens nicht vermocht, den berech Nach langwierigen Verhandlungen wurde zwischen dem Deut. bahnangestellten haben, wie verlautet, 90 Proz. ihrer Forderungen tigten Forderungen des Personals Anerkennung zu verschaffen. ichen Bäderverband( Orisverwaltung Solingen) und der zugebilligt erhalten. Nur die gewertschaftliche Organisation, welche ihren Forderungen Freien Bäckerinnung daselbst ein Tarifvertrag abgeschlossen. Nachdrud verleihen kann und sich nicht lediglich auf das zweifel- Das Kost- und Logiswesen bei den Meistern wurde abgeschafft. hafte Wohlwollen der Direktion verläßt, kann die Interessen der Der Minimallohn beträgt 25 Mt. Für gefeßliche Wochenfeiertage, Angestellten mit Erfolg wahrnehmen. an denen nicht gearbeitet wird, darf kein Lohnabzug stattfinden. Bisher bestandene Bergünstigungen dürfen nicht gefürzt werden. beschäftigte dieser Tage wieder einmal das Gewerbegericht. Ein Die Arbeitszeit ist eine zwölftündige, einschließlich der notwendigen Fräulein B. klagte auf erauszahlung des Lehrgeldes senspausen. Ueberstunden werden mit 50 Pf. pro Stunde ber- bon 20 Mart. Fräulein B. war auf ein Inserat hin zu Steingütet. Durchaus notwendige Arbeiten an Sonn- und Festtagen berg gegangen, weil sie den im Prospekt gemachten Angaben auf werden mit dem Ueberstundenlohnsak bezahlt. Von dem von den spätere Beschäftigung glaubte. Ihr wurde als Quittung für die vertragschließenden Parteien zu errichtenden Arbeitsnachweis find bezahlten 20 Wart ein zusammengefalteter Schein ausgehändigt, die Gehilfen ohne Rücksicht auf ihre gewerkschaftliche oder politische ben sich das Fräulein erst später ansah. Auf diesem Schein steht Zugehörigkeit der Reihenfolge nach in Arbeit zu schicken. Der nichts von späterer Beschäftigung. Das im Prospett gemachte Ver Tarif gilt bis zum 1. Mai 1912. Erfolgt zwei Monate vor Ab- sprechen soll wohl damit aufgehoben werden. Der Beklagte wandte lauf desselben feine Kündigung, so besteht derselbe ein Jahr weiter. ein, daß er in Wirklichkeit nicht A. und G. Steinberg sei, obwohl Aus dem Vertrag entstehende Streitigkeiten sind dem Tarifamt er Mitinhaber der Firma wäre. Außerdem aber bestritt er die zu unterbreiten. Beide Parteien verpflichten sich, dafür einzu- Zuständigkeit des Gerichts, weil die Firma Steinberg ein Lehrtreten, daß diese Vereinbarungen zur Durchführung gelangen. Der institut und kein Gewerbebetrieb sei. Er verwies auch darauf, Tarif tritt sofort in Kraft und wird auch in jedem Betrieb an daß er wiederholt von Gerichten freigesprochen worden sei. Die Einwände Steinbergs wurden vom Gewerbegericht fichtbarer Stelle ausgehängt. Auch bei diesem Tarifabschluß bersuchte die Streifbrecherorganisation der Gelben das Zustande unter Vorfit des Magistratsrats Dr. Leo( II. Ram tommen eines Tarifs zu verhindern. Schon vor der Tarifkündi- mer) als unbegründet erachtet, nachdem die Klägerin in der Vergung wurde der Innung von den Gelben eine schwarze Liste ein handlung die Klage sofort als gegen A. Steinberg gerichtet begereicht, auf der diejenigen Bäckermeister verzeichnet waren, bei zeichnet hatte. Das Gericht erklärte sich auch für zuständig. Es denen Mitglieder des Verbandes beschäftigt waren. Die Liste hatte handele sich in der Tat um einen Gewerbebetrieb im Sinne der aber den gegenteiligen Erfolg als den, welchen sich die Gelben da- Gewerbeordnung. Die Klage selbst wurde als gerechtfertigt erbon versprachen. Außerdem hatten die Gelben einen besonderen achtet und Steinberg zur Zurückzahlung des LehrTarif eingereicht, in dem noch weniger Lohn berlangt geldes an Fräulein B. verurteilt. Damit hat sich wurde, als bisher schon bezahlt wurde! Ferner er das Gewerbegericht auf den von uns ständig vertretenen Standflärten sie sich bereit, im Falle es zu einem Kampf fommen sollte, punkt gestellt im Gegensatz zu früheren Entscheidungen. Hoffentlich Streifbrecherdienste zu verrichten und für die genügende Anzahl hält das Gewerbegericht diesen dem Gesez entsprechenden StandStreifbrecher sorgen zu wollen. Alle ihre Liebesmühe und Ber- punkt aufrecht. räterstreiche waren aber umsonst. Die Solinger Bäckermeister in
stellten ist.
Dieser Gedanke wurde auch von den zahlreichen Diskussions. rednern mit aller Entschiedenheit vertreten. Zwar versuchte ein Mitglied des direktionsfreundlichen Vereins die Meinung zu er weden, als ob dieser Verein die Interessen der Angestellten vertrete, aber seine Ausführungen fanden keinen Glauben. Vielmehr wurde ihm durch die nachfolgenden Redner bewiesen, daß dieser Verein alles andere, nur teine Interessenvertretung der Ange Achtung! Täschner , Portefeuiller! In der Taschenfabrik von Bollmar u. Rohde, Prinzenstraße 28, find wegen erfolgter Abzüge und wegen der Maßregelung unseres Vertrauensmannes Differenzen ausgebrochen. Der Betrieb ist für alle Stollegen unbedingt gesperrt. Die Drtsverwaltung Berlin des Verbandes der Sattler und Portefeuiller.
Der Streit der Hafenarbeiter in Spandau ist mit vollem Erfolge für die Streifenden beendet worden. Die Firma R. Thomas hat mit dem Transportarbeiterverband einen Tarifvertrag abgeschlossen, der den Arbeitern erhebliche Vorteile bringt. Die Streitenden nahmen am Freitag, den 22. Juli, nach mittags, nach achttägigem Streit die Arbeit geschlossen wieder auf.
Deutfches Reich.
Der Streit der Kupferschmiede in Magdeburg ist beendet. Durch Verhandlungen mit den einzelnen Arbeitgebern wurde eine durchschnittliche Lohnerhöhung von wöchentlich 1,80 m. und eine beffere Regelung der Montagezuschläge erzielt. Der Abschluß eines Tarifvertrages tonnte nicht erzielt werden.
Soziales.
Der Krawattenakademie- Direktor Steinberg
ihrer Mehrzahl waren bernünftig genug, lieber mit ihren einge Letzte Nachrichten und Depeschen.
arbeiteten Gehilfen einen Tarifvertrag zu schließen, als zweifelhafte Elemente ins Haus zu bekommen und sich bohtottieren zu lassen.
Husland.
Von der Tribüne auf die Bühne!
Ministerkonferenz über den drohenden Eisenbahners ausstand.
Der Generalftreik proklamiert.
Rom , 22. Juli. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Die Arbeiterkammer in Imola proklamierte heute den Generalstreik als Protest gegen das parteiische Verhalten der Polizei, die die Einführung der Streitbrechermaschine in Imola trop des lebhaften Widerstandes der Arbeiterpartei ermöglichte. Die Situation ist äußerst gespannt. Die Cholera in Rußland . Petersburg, 22. Juli.
Zur Ungesetzlichkeit gezwungen sollen die Arbeiter auf dem Breß- und Walzwerk A.-G. in Düsselborf- Reißholz werden. Dort sind in der mechanischen Abteilung Differenzen ausgebrochen, welche eine ganz eigenartige Ursache haben. Es handelt sich um ein Wert, für welches die BundesratsDas Journal" schreibt, der bekannte Streifführer Pataud berordnung zum Schuße der Arbeiter der Großeisenindustrie Anwendung findet. Die Arbeiter müssen deshalb während der zwölf habe mit einem Impresario, der in Frankreich Belgien und der wendung findet. Die Arbeiter müssen deshalb während der zwölf stündigen Wechselschicht drei Pausen im Gesamtbetrage von zwei Schweiz das Stück„ La Barricade" von Bourget aufführen wolle, Stunden haben. Die Firma berlangt nun von den Arbeitern, daß einen Vertrag abgeschlossen, der ihn verpflichte, vor jeder Vorsie die Pausen durcharbeiten sollen, ohne dieselben anzuschreiben, stellung einen Vortrag über Syndikalismus und Ausstandsbewegung ( W. T. B.) In den legken b. h. der erzielte Mehrberdienst soll auf die regulären Stunden zu halten. umgerechnet werden, um die geseßlichen Bestimmungen zu um 24 Stunden sind 45 Personen an Cholera erkrankt und gehen. Die Arbeiter weigern sich selbstverständlich, dieser sonderzwölf gestorben. Die Zahl der Erkrankten beträgt 151. Die baren Zumutung zu entsprechen, und sollen nun dazu gezwungen Paris , 22. Juli. Der Kabinettschef Briand empfing gestern Gouvernements jäsan, Nishniinowgorod, Rawerden. Einem Arbeiter hat man bereits gekündigt und weitere Simbirst, Samara, Saratow und Kündigungen in Aussicht gestellt. Die Firma maßregelt also Ar- nachmittag den Justizminister Barthou , den Polizeipräfetten fan, beiter, die sich weigern, ungesegliche Dinge zu begehen. Da auch épine und den Arbeitsminister Viviani. Nach dieser Konferens Stawropol find für choleragefährlich erklärt worden. bie Affordpreise außerordentlich gebrüdt worden sind, so daß neu hatte er eine Unterredung mit dem Chefingenieur der Nordbahnen anfangende Arbeiter nichts verdienen fönnen und meistens nach Sajtiqug, dem Direktor der Eisenbahngesellschaft Paris - Lyonmenigen Tagen wieder aufhören, ist von den beteiligten Organic Mittelmeer, Maris, sowie später mit dem Unterrichtsminister fativen beschloffen worden, den Betrieb vorläufig zu sperren. Bu- Doumergue, welcher augenblicklich als interimistischer Minister in Britisch- Kolumbia wüten heftige Waldbrände und richten großen zug von Drehern, Hoblern, Schlossern usw. ist deshalb fernzuhalten. für öffentliche Bauten fungiert. trafen den drohenden Eisenbahnerausstand." Matin" berichtet, Schaben an. Tausende bekämpfen die Feuersbrunst, um ihre Die Porzellanarbeiter in Schönwald in Oberfranken stehen in daß auf Grund dieser Besprechungen der Kabinettschef Briand Häuser und die Städte zu retten. Die im Westen herrschende einer ernsten Lohnbewegung. alle Maßregeln getroffen habe, bezüglich der Eventualität eines Trodenheit erhöht den Ernst der Lage. Berantw. Stedalt.: Richard Barth , Berlin . Inseratenteil verantw.: Ch. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsb
Alle diese Unterredungen be