werden.
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tikel der Kölnischen 8tg." als ein ganz perfides Manöver Die Militärvorlage- das ist wohl sicher wird s Die Nichtigkeit der Kölner Wahlen. Ein Bei heraus, durch eine öde Schimpferei auf die Sozialdemo- dem Reichstag sofort bei seinem Zusammentritt zugehen. spiel für das Zutreffende der Ausführungen, daß die tratie die wahren Schuldigen zu decken! Die wahren Wenn es nun aber in militärfrommen Zeitungen als selbst- Reichstags- Wahlkreise bei räumlicher Schuldigen sind die Schüßlinge des nationalmiserablen verständlich betrachtet wird, daß der Reichstag auf Nieder- Veränderung durch Reichsgesetz abgeändert Blattes, die Fabrikanten mit großem und kleinem Kapital, segung einer Kommission verzichten und die Vorlage tnall werden müssen, bietet, wie die Köln . 8tg." darlegt, Go 3= die sich eben nur wenige tüchtige Arbeiter ziehen, weil sie und Fall zur zweiten Lesung bringen und im Hand- lar dar. Im Verzeichniß der Wahlkreise, Anlage C zum für ihren Profit nicht mehr brauchen, die daneben die große umdrehen bewilligen werde, so heißt das den Lesern sehr Ausführungs- Reglement vom 28. Mai 1870( Bund.- Ges.Masse der Proletarier in möglichster Unbildung verkommen viel Dummheit zutrauen. Wir halten es im Gegentheil für Bl. S. 275) ist im 13. hannoverschen Wahlkreise neben lassen, schon damit sie ihnen politisch nicht gefährlich selbstverständlich, daß die Vorlage vor eine Kommission mehreren Aemtern die Stadt Goslar und der hannover , kommt, und daß die Berathungen, da sich inzwischen nicht braunschweigische sogenannte Kommunion- Harz aufgeführt. Daß die Sozialdemokratie dieses feine System immer blos die Vorlage, sondern auch die Parteiverhältnisse ge- Durch Staatsvertrag zwischen Preußen und Braunschweig wieder aufdeckt und so oft aufdecken wird, als Blätter wie ändert haben, einer sehr eingehenden Berathung unterzogen vom 9. März 1874 erfolgte eine Theilung dieses gemeindie„ Köln . Ztg." und ihre Hintermänner sich einfallen lassen, wird. Ebenso selbstverständlich erscheint es uns, daß schaftlichen Gebietes; außerdem wurden dem preußischen nach anderen Leuten als den Dieben zu rufen, das ist der während der Kommissionsberathungen das Plenum seine Staate noch die braunschweigischen Gebietstheile, welche innerMerger der Kapitalisten in ihrer Presse, und dieser Aerger Sigungen einstellt in den Hundstagen läßt sich ohnehin halb der Stadtflur und der Stadt Goslar belegen waren, möge ihnen noch oft bescheert werden, in Sachsen , am Rhein ein beschlußfähiges Haus nicht zusammenbringen, und noch einverleibt. Das Stadtgebiet Goslar änderte sich hierdurch, weniger zusammenhalten. Eine längere Bertagung des und infolge davon wurde auch der 13. hannoversche ReichstagsReichstages nach der ersten Lesung dünkt uns ein Gebot der wahlkreis durch Reichsgesetz vom 15. Dezember 1876 ander Nothwendigkeit. weit festgesetzt. Anstatt der einfachen Bezeichnung Stadt Goslar im Wahlverzeichniß von 1870 heißt es nun in der Anlage zum Reichsgesetz vom 15. Dezember 1876: Stadt harzes und des herzoglich braunschweigischen Gebietes, welche Goslar mit Einschluß derjenigen Theile des Kommuniondem Königreich Preußen durch den Staatsvertrag vom 9. März 1874 einverleibt und dem Gebiete der genannten
und anderswo!
Politische Weberlicht.
Unsere Genossen im Auslande. Aus Kopen hagen geht uns folgende Buschrift zu:
,, An die Sozialdemokratie in Deutschland ! Parteigenossen! Mit großer Begeisterung und hohem Interesse hat die Sozialdemokratie in Dänemark Euren energischen Kampf bei den verlaufenen Reichstagswahlen verfolgt und beglückwünscht Euch nun zu dem gewonnenen glänzenden Wahlsteg. Mit stürmischem Jubel grüßten die auf einer am 19. de. in Kopenhagen abgehaltenen zahlreich besuchten Parteiversammlung anwesenden Genossen Eure Siege bei den Hauptwahlen, und noch höher ist die Begeisterung gestiegen bei der Meldung der Ergebnisse der Stichwahlen. Wir fühlen, daß Euer heldenmüthiger Kampf den Sozialismus in allen Ländern erneute Kraft gegeben hat, und wir rechnen sicher darauf, daß es bei den nächsten Wahlen gelingen wird, die Reichstagsfraktion noch durch jene Parteigenossen zu verstärken, deren Wahl dieses Mal unmöglich war. Ein Hoch der Sozialdemokratie in Deutschland ! Ein Hoch dem internationalen Sozialismus! Ein Hoch der baldigen Be freiung der Arbeiterklasse von der Kapitalherrschaft!
Der Hauptvorstand
der Sozialdemokratie in Dänemark . J. A.: P. Knudsen, Geschäftsführer. Stichwahlergebuiffe. Mit dem Ergebniß der Hauptwahlen zusammen find bis Montag Mittag es stehen noch 35 Wahlen aus- 13- gewählt worden( wir fügen in
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Klammern die bisherige Stärke der Parteien hinzu): Sozialdemokraten 24+20 Konservative
@
49
+20
D. Reichspartei
10
Nationalliberale
27
44( 36) 69( 68) 21( 18) 42( 42)
Ultramontane
81
89( 111)
Freis. Vereinigung
9
12
Freis. Volkspartei
18
18
}( 68)
10
( 10)
5
19( 17)
12
15
1
1
6
+
1
10
( 10)
Südd. Volkspartei
Weljen
Polen
Antisemiten
Däne
Wilde
Elsässer
151B04023159
+++++ ⋅
865720
217+144= 361( 397)
=
Die National Zeitung" schreibt in ihrer Abendausgabe vom 26. Juni:
" Nach den heute bis zum Schluß der Redaktion eingegangenen Stichwahl- Nachrichten sind im ganzen bis jezt als gewählt gemeldet: Nationalliberale 44, Ronservative 69, Freikonservative 19, freifinnige Vereinigung 10, Klerifale für die Militärvorlage 3, Bolen 19, Antifemiten 17, wild 4- zufammen 186 für die Militärvorlage. Dagegen Zentrum 87, Sozialdemokraten 44, freisinnige Volkspartei 18, süddeutsche Demofraten 10, flerifale Elsaß- Lothringer 8, süddeutsche Bauernbündler 3, Welfen 5 und 1 Däne, zusammen 177 gegen die Militärvorlage."
Ein end giltiges Ergebniß kann erst nach dem Einlaufen der letzten Stichwahlergebnisse gefällt werden.
Sauberkeit und artiges Betragen vortheilhaft vor den andern Kindern des Dorfes aus.
Rosa's Mutter hatte ihr Häuschen verkauft und war auf Wunsch des jungen Ehepaares zu ihnen gezogen. Troz ihrer Kränklichkeit konnte sie sich noch manches Jahr an dem Glücke ihrer Lieben sonnen. Den Kleinen wußte sie stets etwas zu erzählen und gewann sich dadurch ihre Zuneigung im Spiele.
Auch Karl zog etliche Jahre später, als er anfing gebrechlich zu werden, zu Maurer's und war dort wie ein Glied der Familie gehalten.
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Zum deutsch - russischen Handelsvertrag. Wolff's Telegraphen- Bureau meldet aus Petersburg : Dem Ver nehmen nach ist die deutsche Antwort auf die im April d. J. übergebenen handelspolitischen Gegenvorschläge Ruß lands hier eingegangen: dieselbe bezeichnet die von russischer Seite angebotenen Konzessionen als un genügend."
Stadt angeschlossen worden sind." So werden auch, wenn Deutsch - serbische Handelsbeziehungen. Zu der die jetzige Verwaltungseintheilung zur Grundlage der gestern von uns gebrachten halbamtlichen Nachricht, daß fünftigen Wahlkreis- Eintheilung gemacht werden soll, der vom 26. Juni ab für die serbische Einfuhr nach Deutsch - 1. und 2. Wahlkreis des Regierungsbezirks Köln: Stadt land der allgemeine Zolltarif bis auf Weiteres wieder in Köln und Kreis Köln , dahin abgeändert werden müssen, Kraft trete, da der neue deutsch - serbische Handelsvertrag daß es heißt: Stadt Köln mit Einschluß der aus dem Landkreis Köln ausnoch nicht ratifizirt sei, verschickt das offiziöse Wolff'sche Landkreise eingemeindeten Orte Telegraphenbureau noch folgende Nachricht: schließlich der dem Gebiete der Stadt Köln angeschlossenen Orte
Der serbische Geschäftsträger in Berlin ist ermächtigt worden, ein Protokoll zu vollziehen, worin mit Rücksicht auf den am 25. d. M. erfolgenden Ablauf des bisherigen serbisch- deutschen Handelsvertrages und die noch nicht ermöglichte Ratifitation des neuen Handelsvertrages der deutschen Einfuhr nach Serbien einstweilen die Fortdauer der Meist begünstigung zugesichert wird. Dem Vernehmen nach ist die Vollziehung dieses Protokolls erfolgt."
Nationalliberaler Stolz. Mit Stolz können sie- die Mordspatrioten und Mannesseelen von Leipzig auf die Reichshauptstadt blicken, wie die Sozialdemokratie in drei Wahlkreisen gefiegt hat, und jetzt die rothe Fahne über fünf von den sechs Wahlkreisen weht." Also zu lesen( wörtlich) im heutigen Leipziger Tageblatt ". Sehr sonderbar, diefer nationalliberale Stolz auf einen sozialdemokratischen Sieg!-
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Der Reich 3- Anzeiger" veröffentlicht eine amt liche Erklärung des serbischen und deutschen Bevollmächs tigten, wonach die serbische Regierung dem Reich, einschließlich der mit demselben zollgeeinten Gebiete, vom Staatliche Vieh- Zwangsversicherung. Vor längerer 25. Juni 1893 bis zum 31. Dezember 1893 jedenfalls die Beit wurde gemeldet, daß der Landwirthschaftsminister Er Meistbegünstigung gewähren wird. Die deutsche Regierung hebungen über den Umfang der verschiedenen Viehverſieht sich zur Abgabe einer entsprechenden Erklärung gegen ſicherungen angeordnet habe. Es handelt sich hierbei," so über der serbischen Regierung zur Zeit wegen mangelnder wird offiziös geschrieben, um die Frage wegen Einführung gesetzlicher Ermächtigung nicht in der Lage. Die deutsche einer obligatorisch en staatlichen Viehver= Regierung verpflichtet sich jedoch, darauf Bedacht zu nehmen, sicherung. Diese Frage ist durch eine Eingabe des daß noch vor dem 31. Dezember 1893 entweder die Ratifikation des am 21./9. August 1892 in Wien abgeschlossenen Handels- und Zollvertrags herbeigeführt, oder aber Serbien Sie Meistbegünstigung gewährt werde.-
Was uns unsere Kriegsflotte foftet. Durch die nationalliberalen Blätter macht folgende Notiz die Runde
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deutschen Fleischerverbandes an den Bundesrath angeregt worden. Man hält eine Entschädigung für die Verluste für nothwendig, die durch die infolge der Fleischschau beschlagnahmten geschlachteten Thiere und Theile derselben entstehen, und meint, daß diese Entschädigung durch Herstellung einer allgemeinen, der staatlichen Aufsicht und Leitung unterstehenden Zwangsversicherung sich am besten ermöglichen lasse. Das Jahr 1898 führt der Kriegsflotte des Deut- Auch der Deutsche Landwirthschaftsrath hat sich bereits da schen Reich 3 9 große Schiffe von zusammen rund 58 000 To. Deplacement zu, d. h. unsere Flotte macht innerhalb dieses hin ausgesprochen, daß für die Tuberkulose im Wege der Beitraums mehr Schiffsmaterial feetlar, wie Reichsgesetzgebung der Grundsatz der allgemeinen Entirgend eine andere Nation außer England. schädigungspflicht festgestellt und durch Landes- beziehungsDrei von den neun Schiffen sind bereits in Dienst gestellt, weise Provinzialgesetzgebung die Art der Entschädigung Da nämlich die Kreuzertorvette ,, Kaiserin Augusta " von 6000 To., und der hieraus erwachsenden Kosten geregelt werde. der Kreuzer Seeadler" von 1460 To., welche beiden Schiffe gegen beantragte der Reichstag im Jahre 1872 den Grlaß bekanntlich zur Eröffnung der Kolumbischen Weltausstellung eines Gesetzes über die Gewährleistung beim Viehhandel, da nach New- York gefandt waren, ferner die Yacht Hohenzollern" damals allgemein eine zeitgemäße und einheitliche Regelung Die übrigen 6 Schiffe, die noch vor Schluß des Jahres fertig dieser Materie im Deutschen Reiche für dringend nothwendig gestellt sein und ihre Probefahrten vollendet haben sollen, sind Panzer Heimdall" und" Sildebrand", je 3500 Tonnen groß, gehalten wurde."- gehören der Siegfried"-Klasse an, haben jedoch stärkeres Agrarierwünsche. Der Bund der Landwirthe. Panzerdeck und über diesem gar keine Holzkonstruktion, auch petitionirt beim Reichskanzler, den deutschen Gesandtist als Baumaterial bereits in umfassender Weise Nickel- chaften flußeisen zur Verwendung gekommen. Die Schiffe laufen schaften landwirthschaftlich und volkswirthschaftlich gebildete 16 Meilen und tragen als Hauptgeschüße drei lange 24 Beamte beizugeben behufs fortlaufender Berichterstattung Bentimeter- Hinterlader. Die anderen vier Panzer find die über die landwirthschaftlichen Produktions- und Handelsvielbesprochenen 10 000 Tonnen großen Schlachtschiffe Kurverhältnisse der betreffenden Länder. Ueber Produktion fürst Friedrich Wilhelm ", Brandenburg"," Weißenburg " und und Handel des Auslands find wir zur Genüge unterWörth", die bis 40 3tm. starten Stahlpanzer tragen und an richtet. Warum erkundigen sich die Bündler nicht nach Artillerie 6-8 8tm.- Hinterlader von 35 Raliber Rohrlänge der Lage der Landarbeiter des Auslands und- des und 44 Zonnen oder 880 Zentner Rohrgewicht, nebst 6 bis Inlands?- 10,5 3tm. und 8-8,7 3tm.- Schnellladern, System Krupp ,
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führen. Zwar haben England, Frankreich , Italien und Ruß- Es giebt keinen Nothstand! versicherte Herr land zahlreichere und bis zu 4000 Tonnen größere Panzer, von Boetticher, Staatssekretär, im Winter dieses Jahres Abmessungen, doch sind die neuen Schiffe an Seetüchtigkeit, sich dabei auf die im Druck oder in der Arbeit befindlichen auch die Vereinigten Staaten bauen vier von bedeutenderen anläßlich unserer Nothstandsinterpellation, und er bezog Schnelligkeit, Panzerschutz und namentlich an Zuverlässigkeit
und Güte der Artillerie jedem modernen schwimmenden Schlacht- Handels- und Gewerbekammer- Berichte, die eine Besserung für das Jahr 1892 feststellen sollten. Ein Theil dieser Schiffe gewachsen." Berichte ist seitdem erschienen, und wir haben gesehen, daß sie dem Herrn Staatssekretär nicht Recht geben. Jetzt liegt auch der Bericht der Leipziger Gewerbekammer vor einer der schönfärberischsten und liebedienerischsten in ganz Deutschland . Und was sagt die Leipziger Gewerbekammer?
Riesige Summen sind auch dieses Jahr für die deutsche Marine verausgabt worden, trohalledem soll noch viel mehr geopfert werden. Man höre nur die Koscielski- Admiralsti und andere Inspirirte"."
Wenn Herr Stedig, der reiche Fabrikbefizer, gehofft hatte, Maurer durch dessen Maßregelung in seiner politischen Thätigkeit lahm zu legen, so hatte er sich gründlich getäuscht. Die Münchener Epidemie. Ueber die Erkrankungen Nun erst, nachdem Maurer sich eine unabhängige und Todesfälle im Jufanterie- Leib- Regiment geht der„ AllStellung errungen, fonnte er sich so ganz nach Herzenslust gemeinen Beitung" vom Kriegsministerium nachstehende der guten Sache der Arbeiter widmen. Er gehörte eben Mittheilung zu: nicht zu jener Sorte charakterschwacher Leute, welche ihre Jugendideale verleugnen, sobald es ihnen einmal beffer geht, sondern hielt treu und unverbrüchlich fest an dem, was er einmal als gut und wahr erkannt hatte.ty
Nachdem er sein Geschäft einmal im Gange mußte, ging er daran, einen Arbeiterbildungsverein zu gründen und obschon er anfangs nur eine kleine Schaar Anhänger fand, so gelang es ihm doch, durch unermüdliches Wirken nach und nach immer mehr Arbeiter zu gewinnen und sie für seine Ideale zu begeistern.
Manche gute und wohlthätige Einrichtung half Maurer in Buchegg schaffen und war stets mit Wort und That bereit, den Armen und Unterdrückten zu helfen.
Herr Stedig, der sich über das wirken seines einstigen Untergebenen gewaltig ärgerte, kreuzte seine Wege nicht mehr lange, denn ein Hirnschlag bereitete bald nach Maurer's Hochzeit seinem Leben ein Ende. Sein Besigthum ging an reiche Verwandte über, welche das Geschäft jedoch nicht selbst betrieben, sondern es in eine Aktiengesellschaft umwandelten.
Arnold Fader, jene verrätherische Kreatur, konnte sich feines Judaslohnes nicht lange erfreuen, denn seine Unfähigkeit tam bald genug an den Tag. Man entzog ihm ben Posten und degradirte ihn wieder zum einfachen Arbeiter, was ihn so fränkte, daß er sich aus Aerger dem Trunte ergab und bald ganz entlassen werden mußte. Von diesem Tage an war und blieb er aus Buchegg verschwunden.
Ende.
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„ Sofort nach Konstatirung der Thatsache, daß es sich bei einer großen Anzahl der seit dem 20. Mai 1. J. dem hiesigen Garnisonslazareth in ganz auffallender Menge zugehenden Mannschaften des tgl. Infanterie Leibregiments unzweifelhaft um Unterleibstyphus handle Vergiftungserscheinungen, sei es durch thierische, sei es durch pflanzliche oder mineralische Gifte, fehlten vollständig wurden von seiten des Kriegsministeriums und der berufenen Dienstesstellen umfassende und weitgehende Anordnungen getroffen, die Ursachen dieser lediglich auf das genannte Regiment und einige demselben Attachirte sich erstreckenden heftigen Epidemie zu erforschen und festzustellen. Nachdem diese Untersuchungen, welche sich auch auf die bezüglichen Boden- und Wasserverhältnisse ausdehnen mußten und welche bei ihrer bekannten Schwierigteit trotz aller Beschleunigung erheblichen Zeitaufwand bean= spruchten, nunmehr nach allen nothwendigen Richtungen hin bethätigt worden sind, werden durch eine vom fgl. Staatsministerium des Innern und dem kgl. Kriegsministerium be rufene Rommission, welche aus Vertretern dieser Ministerien und der hiesigen Stadt, aus hervorragenden Klinikern und Aerzten, sowie Fachmännern gebildet ist, Besprechungen und Berathungen über die Forschungsresultate und die hieraus fich feststellende Ursache der Epidemie, über Vorbeugung einer folchen für die Folge, über Maßnahmen gegen etwaige weitere Ausbreitung 2c. stattfinden. Das Ergebniß dieser Besprechungen und Berathungen wird bekannt gegeben werden."
Diese unbestimmte Erklärung besagt gar nichts. Gesündigt ist worden sei es dadurch, daß die Mannschaften in gesundheitswidrigen Räumen untergebracht, sei es, daß sie durch die Probirkost, das„ Dürrgemüse", geschädigt worden sind.
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Die wirthschaftliche Lage der unserer Geschäftsthätigkeit unterstellten gewerblichen Kreise hat sich im Jahr 1892 gegen das Vorjahr nicht nur nicht gebessert, sondern in vielen Beziehungen noch ungünstiger ge staltet.
Durchgängiger Mangel an Unternehmungslust, der infolge früherer Ueberproduktion noch immer anhaltende Stillstand der Bautbätigkeit, verbunden mit dem fortwährenden Preisbrud fast aller gewerblichen Erzeugnisse, ziemlich harter Winter, die fast bis Mitte des Jahres anhaltenden hohen Lebensmittelpreise, und endlich der infolge drohender Choleragefahr nothwendig gewordene Ausfall der hiesigen Michaelismesse bewirkten zusammen, daß sich das Berichtsjahr für die Gewerbetreibenden des diesseitigen Bezirkes zu einem der ungünstigsten gestaltete, über welche wir uns bisher zu äußern hatten.
Wie an verschiedenen anderen Orten, gaben die Folgen dieser mißlichen Zustände Anfangs des Jahres auch hierorts Anlaß, Volksversammlungen einzuberufen, in denen die betannten Forderungen betreffs gänzlicher Umgestaltung der tapitalistischen Produktionsweise, bezw. verkürzte Arbeitszeit, Fernhalten auswärtiger Arbeitskräfte" und dergleichen mehr erhoben wurden.
Wenn wir im allgemeinen auch keinen großen Werth auf die in derartigen Versammlungen gefaßten Beschlüsse legen, auch nicht fehlzugreifen glauben, daß unter den über Mangel an Beschäftigung flagenden Personen verschiedene sich befunden haben, denen es weniger darum zu thun war, Arbeit als in bequemer Weise Unterstüßung zu erlangen, so müssen wir doch auch zugestehen, daß unter den Gesuchstellern nicht wenige, namentlich Familienväter sich befanden, die durch die Ungunst der Beitverhältnisse in sehr bedrängte Lage gerathen waren; ins. besondere war dies in mehreren der in das Stadtgebiet einbezirten Bororte der Fall