itm. n.mm. 3. Keilllßt ites„WliMs" Serlilltt Nllldsdllltt. s.md-«d.zyzMlMPartei- EtagelegenKeiten.Rixdorf. Den Mitgliedern des Wahlvereins hiermit zur Kenntnis,daß die Fortsetzung der Generalversammlung am Dienstag, den2. August, abends 8 Uhr, in Hoppes Festsälen, Hermannstr. 49, statt-findet'. Auf der Tagesordnung steht: 1. Jahresbericht. 2. NeuwahldeS Vorstands. 3. Verschiedenes.Mitgliedsbuch legitimiert.Diejenigen Mitglieder, welche noch keinen Jahresbericht erhaltenhaben, können denselben am Eingang zum Saale in Empfang nehmen.Der Vorstand.Potsdam. Sonntag, den 31. Juli d. I., nachmittags 3 Uhr, imViltoriagarten, Alte Luisenstraße 19: StistungSsest desWahlvereins.— Mittwoch, den 3. August, findet bei Glaser,Kaiser-Wilhelm-Straße, die Generalversammlung des�Wahl-Vereins statt.(HalbjahreSbericht, Vorstandöwahlen und Delegierten-Wahlen zur Krciögeneralversainmlung.) Der Vorstand.Mariendorf. Am Sonntag, den 31. Juli, findet der Familien-ausflug des Wahlveceins nach Blankenfelde statt. Treffpunkt ist friKj8 Uhr an der Dorf- und Großbeerenstraßen-Ecke. Von dort nachBahnhof Marienfelde, von wo aus die Abfahrt nach Mahlow 8 Uhr56 Min. stattfindet. Für Nachzügler ist der Zug von Mariendorf12 Uhr 51 Min. zu benutzen. Für diese beiden Züge ist am Bahn-Hof Mahlow ein Wagen für die Kinder bereitgestellt. Mittag ist für2 Uhr bestellt. Das Komitee hat alles aufgeboten, um den Genoffenmit ihren Familien einen angenehmen Tag zu bereiten.Der Vorstand.Trebbin. Am Sonntagnachmittag in der Plantage CliestonSommervcrgnügen des Wahlvereins. Alle Arbeiter und uisbesonderealle Arbeiterinnen find hiermit eingeladen.LerUner JNfacbncbteiioPiraten im Althandel.Die Not war aufs höchste gestiegen. Ich selbst arbeits-los, die Frau krank, zwei Monate mit der Miete rückständig.nur noch ein paar Groschen in der Tasche zu Brot für dieKinder. Schmalhans war schon seit Wochen bei uns Küchen-meister. Der Armenvorsteher, der niit größtem Widerwillenin Anspruch genommen worden war, hatte einen Rechercheurgeschickt. Der musterte mit kritischen Blicken die wahrlichnicht elegante, aber tadellos erhaltene Wohnungseinrichtungund meinte unzweideutig, daß davon doch nianches Stück eigent-lich überflüssig sei. Also veräußern sollten wir, was mit äußersterMühe, mit Tausenden von Spargroschen angeschafft und unserhäuslicher Stolz war. Ich nrachte eine Faust in der Tasche.Wer haben will, muß in solcher Lage sich bezähmen. Schnellwaren die paar Mark aufgezehrt. Was nun? Schlächterund Bäcker gaben nichts mehr auf Kredit. Ich nahm esihnen nicht übel. Ueberall ging man uns aus dem Wegewie Aussätzigen. Schändet die Armut doch? War uns dieheimlich getragene Not schon an den Augen anzusehen?Tausend wirre Pläne, um Geld und Nahrung zuschaffen, wurden erwogen, tausend wieder verworfen.Und immer festere Gestalt nahm der Rat desArmenpfleaerS an: Verkauft, was ihr entbehren könnt IWieder biß ich die Zähne zusammen, griff nach einem Zei-tungsblatt. Da stände verlockend in langer Reihe hintereinander:„Komme sofort, zahle konkurrenzlos die allerhöchsten Preise...Komme bestimnit. unübertreffliche Preiszahlung... Unglaub-lich hohe Preise zahle ich... Fabelhast hohes, staunenerregen-des Preisangebot... Verpflichte mich, mehr zu zahlen, alsjeder andere Händler..Und sie kamen alle, an die ich mich ausgeliefert hatte,einer nach dem andern, wie auf Kommando. Als ob sie sich verab-redet hätten, die Zitrone bis auf den letzten Tropfen auszupressen.Ob ich nicht die ganze Wirtschaft verkaufen und neue Sachen aufAbzahlung nehmen wolle? Scheinbar ging ich auf das An-gebot ein. Tausend Mark reichlich waren allein in die Möbelhineingesteckt. Was boten die Hyänen des Althandels? Denunübertrefflichen, staunenerregenden, fabelhaft hohen Preisvon— hundert Mark 1 1 1 Wenn du die jetzt hättest..., dirwäre geholfen. Nur ein Moment des Schwankens, dannsiegte die Vernunft. Den ersten Zitronenpresser lachte ich aus.den zweiten bat ich, schleunigst die Tür von draußen zu-zumachen, den dritten, der für ein guterhaltcncs Kleiderspindo Mark bot und für einen Winterübcrzieher die Hälfte,nahm ich beim Kragen und setzte ihn an die frische Luft.Allen Nachzüglern wünschte ich hohnlachend glückliche Reiseins Psefferland. Aber am Abend schrien die Kinder nachBrot. Wutfiebernd schrieb ich wieder, auch an jenen, dermeine Faust im Nacken gespürt hatte. Er kam... sogarsofort. Windelweich und demütig. Er könne beim bestenWillen nicht mehr zahlen als vier Mark für daS Klciderspindund anderthalb für den Ueberzieher. Und die sechs Stühle(unter Brüdern waren sie mindestens vierzig Mark wert)wolle er auch noch nehmen, das Stück für zwei Mark, auchdie Waschtollette für sechs Mark. Mir wurde es schwarz vorden Augen. Hinter mir flehte mein Jüngstes:„Vater,kriegen ivir nun bald was zu essen? Ich habe so furcht-baren Hunger...." Wild schlug ich mit der Faust auf denTisch: �.Halunken seid ihr doch alle I In Dreiteufelsnameu....her mit dem Geld I Her, sage ich... hört ihr nicht dasJammern meiner Kinder?" Nicht doch, so schnell ging dasnoch nicht.„Wie haißt... Geld? Muß ich doch erst ab-holen lassen die Sachen... und bringe sofort noch heute dasGeld." Also wieder warten... warten... und denJammer mitanhören. Er hielt Wort, fürchtete wohl, daßihm der Raub noch entgehen könnte. Ein Stück nach dem anderntrugen sie mitleidslos hinaus... und tausend wehmütige Er-inneruugeu. Wie Feuer brannte das Goldstück in meiner Hand.Klirrend flog es in die äußerste Ecke. Und mit dem roten Golde.das zum Leben reichte für acht Tage, spielten die hungerndenKinder. Was dann werden sollte, wenn wieder der letzteGroschen für Brot ausgegeben war... nein, nur nicht denken,nur ausharren und... nach Arbeit jagen. Als drei Tagespäter das Unglück durch einen Zufall sich wendete und ichmeine in der äußersten Not für ein Sündengeld verschleudertenSachen zurückkaufen wollte, waren sie in alle Winde zerstreut,Verschachert. Und so oft mein Blick wieder mal auf jeneZeitungsrubrik fällt, hinter der so viel Tücke lauert, packt michdie Wut über jene gewerbsmäßigen Hyänen, die die Not aus-Playern bis auss Hemd._Die jugendliche» StraßenrelnigungSarbeiter,die man als Asphaltburschen zu bezeichnen pflegt, sind für dieStaßenreinigungsverwaltung von jeher„ein Stein des Anstoßes"gewesen.- Immer wieber hat he geklagt, daß he Mit ihnen wenig! Freude erlebe, und daß viele schon nach kurzer Zeit wieder entlassen(werden müssen oder selber ihre Tätigkeit aufgeben. Sie hat dasoft daraus erklären wollen, daß es den meisten an der rechten Lust!fehle. Im„Vorwärts" aber ist wiederholt die Frage aufgeworfenworden, ob nicht die Hauptschuld auf Seiten der Verwaltung liege.Sie wünscht, daß die jugendlichen Straßenreinigungsarbeitermehr Berufsfreudigkeit zeigen. Gewiß, dieser Wunsch istberechtigt. Aber wenn ihm Erfüllung werden soll, so muß vor allemsie selber noch manches tun. Zur Berufsfteudigkeit bedarf es nichtnur einer auskömmlichen Höhe des Lohnes und einer angemessenenBeschränkung der Arbcitsdauer, sondern auch einer die Person-lichkeit achtenden Behandlung durch die sogenannten Borgesetzten.Obwohl in manchem die Lage der Asphaltburschen sich in neuererZeit gebessert hat, kann doch auch heute noch keineswegs ihr Lohnals hoch angesehen oder die ihnen zugemutete Arbeitsleistung einemäßige genannt werden. Hinsichtlich der Behandlung durchdie Vorgesetzten scheint sich wenig oder nichts geändert zuhaben. Noch immer ist bei der Straßcnreinigung der Unter-offizierSton üblich, noch immer werden besonders die jugend-liehen Arbeiter in einer Weise behandelt, die nicht mal auf demKasernenhof als zulässig gilt. Daraus mag sich dann die docheinigermaßen auffällige Tatsache erklären, daß bei den Asphalt-burschen auch an dem Hin und Her der Ausscheidenden und neuEintretenden und wieder Ausscheidenden sich nicht viel geändert hatund dort noch immer ein ständiges Kommen und Gehenwie in einem Taubenschlag zu beobachten ist. Die meistenBurschen lassen sich die ungehörige Behandlung eine Zeitlang ge-fallen, und auch die Eltern schweigen dazu im Hinblick auf die demSohn für später winkende„Lebensstellung", bis eines Tages dieGeduld reißt und der Sohn mit Zustimmung der Eltern oder auchohne solche die Arbeit hinwirft.Selten dringt etwas über diese Zustände in weitere Kreise.Eine Mutter hat uns jetzt gebeten, einmal öffentlich zu sprechen,welche Erfahrungen ihr Sohn bei der Straßenreinigung in derAbteilung 27 gemacht hat, deren Depot sich in der E l b i n g e rStraße befindet. Andere Burschen, die in derselben Abteilungbeschäftigt sind oder waren, haben die uns gemachten Angaben be-stätigt. Der Aufseher Orth scheut nicht davor zurück, zur„Er-ziehung" der ihm unterstellten Burschen sich grober Schimpf-Wörter zu bedienen.„Bummler",„Vagabund",„Strolch", das sind Ausdrücke, mit denen er Burschen seinerAbteilung titulieren zu dürfen gemeint hat. Kürzlich äußerte ervor seinen Burschen, bei der Straßenreinigung melde sich ja keinerweiter als die Faulenzer, die nicht arbeiten wollen; wenndies« Bummler arbeiten wollten, so wären sie nicht hierher ge-kommen. Danach scheint Herr Orth aus seiner Erfahrung herauszu der Ansicht gelangt zu sein, daß man bei der Straßen-reinigung ein Bumniler- und Faulenzerlebenführen könne. Die Burschen, die unter ihm tätig sein müssen,sind anderer Meinung, und auch die erwachsenen Arbeiter seinerAbteilung dürften schwerlich ihm bestätigen, daß sie selber aufRosen gebettet seien. Gegenüber den jugendlichen Arbeitern schlägtdort übrigens auch ein Vorarbeiter Schmidt einen Tonan, der schäfste Rüge verdient. Eines Tages erklärte er, dieBurschen müßten mit dem Ochsenziemer gehauen werden,morgen? zweimal und abends fünfmal. Man sieht:„Wie derHerr«, so'S Gescherre", wie der Aufseher Orth, so sein VorarbeiterSchmidt! Daß unter einem solchen Aufsichtspersonal den Jugend-liehen die Zugehörigkeit zu einer der Verwaltungunbequemen Organisation noch mehr erschwert wirdals den Erwachsenen, das versteht sich von selber. Als einmal diezur freien Jiugendorganisation gehörenden Asphaltburschen voneinem der anderen als„rote Hunde" beschimpft wurden undes darüber zu einem Wortwechsel kam, wurde dem Aufseher Orthbekannt, daß Burschen seiner Abteilung es getoagt hatten, ihrerUeberzeugung zu folgen und sich jener Organisation anzuschließen.Er versammelte seine Burschen, fragte sie, wer zur freien Jugendorganisation gehöre, und drohte dafür Entlassung an. So siehtdie„Freiheit" aus, die bei der Straßenreinigung der Stadt Berlinherrscht. Auch ein erwachsener Arbeiter mußte den Zorn deS Aufsehers Orth sühnen, als er es gewagt hatte, in seiner freien Zeitdie Jugendlichen durch Zettel zum Besuch einer Versammlung ein-zuladen. Ihm wurde das unter groben Schimpfreden verboten.Di« Straßcnreinigungsverwaltung wird sich diesen Herrn Orthund vielleicht auch seinen Vorarbeiter Schmidt einmal etwa?genauer besehen müssen. Daß solchem AuffichrSpersonal dasHandwerk gelegt werde, liegt nicht nur im Interesse der jugendlichenStraßenreinigungsarbciter, sondern auch der Verwaltung selber. Siesollte dafür sorgen, daß alle» vermieden wird, was den Jugend-lichen die Freude an ihrem Beruf fch mä lert undihr selber die Heranziehung eines S t a mmr e s tüch-tiger. Burschen erschwert. Es gibt zu denken, daß bei525 bis 556 Burschcnstellen im Jahre rund 366 neu besetzt werdenmüssen. Die Mehrzahl der Burschen halten nicht länger als einJahr aus, bei vielen dauert eS sogar nur ein paar Monate, bis siees satt haben und um eine Enttäuschung reicher von bannen gehen.Schon manchem Vater und mancher Mutter sank da jäh die Hoff-nung auf eine„Lebensstellung" des Sohnes in nichts zusammen.Rückkehr von Frrienkolonisten.lieber 1600 Berliner Ferienkolonisten sind vorgestern undgestern mit zwei Sonderzügen und den fahrplanmäßigen Zügenauf dem Stettiner und Anhalter Bahnhof wohlbehalten wieder inBerlin eingetroffen. Groß war die Freude der Eltern, als sie ihrevon der Lust gebräunten Lieblinge wieder. in Empfang nehmenkonnten. Trotz des nicht immer besonders günstigen Wetters wardie Gewichtszunahme bei den meisten Kolomsten eine recht erfreu»liche. Unfälle, Krankheiten und iinangenehme Vorfälle sind trotzder großen Zahl der schwächlichen Kinder fast gar nicht zu verzeich.nen gewesen. Herzerftischend war es mitanzuschen, wie die Kmdervon ihren Führern und Führerinncn Abschied nahmen und vonihren Angehörigen ausgeftagt und gemustert wurden. Aus BadSulza kamen 100 Mädchen, aus Kolberg 150 Mädchen, aus Zingst,Prcrow, Wustrow, von Rügen, aus Waren, Demmin i. P. trafenzahlreiche Knaben und Mädchen ein.So erfteulich es ist. daß diesen armen Kindern ein stärkenderLandaufenthalt zu teil wurde, so dürfte eS noch eine kurze SpanneZeit dauern, bis die Kinder ihre frühere blasse Farbe wieder be-kommen, weil sie in dieselben trostlosen Verhältnisse wieder hinein-kommen, aus denen sie einige Wochen herausgeholt worden sind.Die Kastanienläume i» der BcllevuestraßeHäven eS feit einiger Zeit dem„Berliner Tageblatt" angetan. Ohnezu wissen, um waS es sich bei dem Beschluß der Tiefbaudeputationund der diesen Beschluß sanktionierenden Zustimmung deS Magistratshandelte, hat es verschiedene Artikel verbrochen, in denen eS sichin der heftigsten Weife gegen die Entfernung der Kastanien-bäume in der Bellevnestraße wendete. Die„B. Z. am Mitlag" unddie„Vossische Zeitung" folgten dem Beispiel des„Berl. Tageblatt'und selbst die„Kommunale Praxis" schloß sich w einem vomGenossen Dr. Südekum verfaßten Artikel dem Protest des„Tage-blattes" an. In Wirklichkeit beruhten alle die Protestartikelauf falschen Voraussetzungen und ungenügender Information.Wir selbst haben kürzlich über die Sachlage eingehende, aufGrund genauer Kenntnis der Dinge beruhende Mitteilungen gemacht,die zeigten, daß der Beschluß der Tiefbaudcputation ei,, sehr wohl-erwogener war und im Interesse der Stadt eine vorausschauendePolitik verriet, nach welchem auf Jahre hinaus an eme Beseitigungder Bäume gar nicht zu denken sei. Die genannten Blätterkümmerten sich um diese Sachdarstellung nickt. Allerdings ist daSNochrichtenamt des Magistrats an der falschen Auffassung derBlätter nicht ganz unschuldig, da die erste Mitteilung des Nach-richtcnamtes sehr unvollkommen war und jede Auslegung zuließ.Jetzt bringt das Nachrichtenamt eine, wenn auch noch nicht ganzkorrekte Ergänzung jener ersten mißverständlichen Notiz, die sich imRahmen der von uns gegebenen Sachdarstellung bewegt. DaS«Berliner Tageblatt" meint nun, der Magistrat trete mit dieser Auf-klärung den«Rückzug" in der Sache an.„Es unterliege keinem Zweifel, daß die.Durchführung' desPlanes der„Festsetzung" sofort gefolgt wäre, wenn nicht rechtzeitigin entschiedenster Form dagegen Verwahrung eingelegt worden wäreund wenn unser energischer Protest nicht einen so starken Widerhallim Publikum gefunden hätte. Man würde indessen sehr leichtsinnighandeln, wenn man nun die Angelegenheit für erledigt ansehenwollte. Es wird im Gegenteil notwendig sein, sie recht genau imAuge zu behalten, damit nicht die eben gerettete Kastanienallee ineiner stillen Nacht doch der„vorausschauenden Kommunalpolitik" ge-wiffer Projektenmacher geopfert wird."Was das„Tageblatt" hier schreibt, ist purer Unsinn. DerMagistrat hat seit der Zeit, da er dem Beschlüsse der Tiefbau«depulation zustimmte, in der Sache keinen anderen Beschluß gefaßt,kann also gar keinen Rückzug angetreten haben. Uebrig bleibt nur,daß„Tageblatt" und andere Blätter ihre Tinte an einer Sache ver«schwendet haben, die sie gar nicht kannten.Der Postdefrandant Bergmann, der im Postamt 17 50 000 M.unterschlagen hat, ist noch nicht ergriffen. Nach neueren Meldungenwird angenommen, daß B. sich noch in Berlin befindet. Die Post-direktion gibt in Ergänzung unserer Mitteilungen bekannt:Der Geldbetrag bestand zu 26 700 M. in Hundertmarkscheinen,deren Nummern unbekannt sind, 20 000 M. in Gold, 3200 M. inSilber und 100 M. in Nickel. Auf die Ergreifung des Bergmannund die Wiederherbeischaffung des Geldes ist eine Belohnung von1000 M. ausgesetzt worden. Mitgeteilt wird außerdem, daß Berg-mann vor einem Vierteljahre vom Wilmersdorfer Postamt nachPostamt 17 strafversetzt worden sei. Es befremdet daher, daßseine Vorgesetzten ihm so großes Vertrauen entgegengebracht hätten.Bon unserer Steuerverwaltung.Dieser Tage kam ein Arbeiter C., der in der Elsasser Straße Swohnt, nach Hause und war nicht wenig erstaunt, an der Tür seinerWohnung einen vom Steuererheber Klitsche angehefteten Mahn-zettel wegen Zahlung rückständiger Steuern zu finden. Adressiertwar der Zettel an ihn selbst, so daß die an der Wohnungstür vor»übergehenden Mieter glauben mußten, die öffentliche Biahnunggelte ihm. dem Inhaber der Wohnung. Auf der Rückseite des Mahn»zettels fand sich folgender mit Bleistift gemachter Vermerk:..In derSteuerangelegenheit für Herrn Schulz war ich heute zur Pfändungohne Schlosser hier. Bei Nichtwiederantreffen wird die Wohnungzwecks Pfändung ITdm Schlosser geöffnet."Aus diesem Vermerk ergibt sich, daß nicht C., sondern ein ge»wisser Schulz der Steuerschuldner ist und es ist also ganz unver-ständlich, warum der Steuererheber Klitsche den Mahnzcttel auf derfür jedermann sichtbaren Vorderseite mit der Adresse des C. ver-sah. Dazu kommt aber, daß Schulz bei dem C. zwar gewohnt hat,aber seit einem Vierteljahr ausgezogen und auch polizeilich ab-gemeldet ist. Brickt unter diesen Umständen der Steuererheber inAbwesenheit des Wohnungsinhabers C. in die Wohnung ein, so kannder Eifer dem Herrn Klitsche sehr teuer zu stehen kommen. DerVorfall zeigt aber, in welcher Weise von unseren SteuerbureauSgearbeitet wird._Unter einem Bretterstapel begraben. Ein entsetzlicher Un-glückSfall hat sich gestern nachmittag auf einem Holzplay am Kott»buser Ufer ereignet. Dort spielten die 5jährige Tochter Bertha undder sechsjährige Sohn Paul der bei der Holzfirma beschäftigtenArbeiter Reuter und Giese neben einem hohen Brelterstapel. Plötz»lich gerieten die Hölzer aus bisher nicht ermittelter Ursache inSRutschen und die beiden Kinder wurden vor den Augen ihrer Vätervon den herabstürzenden Brettern begraben. Sämtliche auf demHolzplatz anwesenden Arbeiter und Kutscher machten sich sofort andie Rettungsarbeiten und es gelang ihren Anstrengungen, die Ver-unglückten schon nach wenigen Minuten zu befreien. Während derKnabe wunderbarerweise mit allerdings ziemlich erheblichen Haut-abschürfungen am Kopf und an den Beinen davongekommen war,hatte das Mädchen außer einer klaffenden Kopfwunde und einemBruch beider Beine schwere innere Verletzungen erlitten. DaSbedauernswerte Kind verstarb unter entsetzlichen Schmerzen in denHänden de» zu Hilfe gerufenen ArzteS.Seinen Verletzungen erlegen ist der achtjährige Knabe ErichGünzel, der dieser Tage in der Alten Schönhauier Straße von einemschweren Lastwagen, den der Vater fuhr, überfahren wurde. Wieuns in Ergänzung unserer neulichen Mitteilung berichtet wird, gingder Knabe neben dem Wagen recktS auf dem Trottoir her, rutschteaus und geriet zum Entsetzen deS Vaterö zwischen Border- undHinterrad deS Wagens. Das linke Bein mußte dem Knaben ampu-tiert werden, er überstand aber die Amputation nicht.Beim Kinderfest deS vierten Kreises im Elhsium find zweiSchirme verloren gegangen; es wird um Abgabe gebeten im Bureaudes Wahlvereins, Slralauer Platz 1/2.Vorort- NacbrichtemCharlottenburg.Die Gehaltsfestsetzungen für die Lehrerinnen und HandarleitS»lchrerinncn an den Gcmrindcschulen in Charlottenburg sind von derkönigl. Regierung zu Potsdam in der vom Magistrat seinerzeit be»antragten Höhe nunmehr genehmigt worden. Für die Lehrerinnenbeträgt hiernach das Grundgehalt 960 M.. steigend nach 31 Dienst-jähren auf 1200 M., die Mictsentschädigung 550 M., Ortszulage250 M., steigend bis auf 450 M., die AlterSzulage beginnendnach sieben Dienstjahren mit 100 M., steigend bis auf 1250Mark; zusammen SnfangSgehalt 1760 M., Höchstgehalt nach31 Jahren 8450 M. Für die Handarbeitslehrerinnenbeträgt das Grundgehalt 800 M., steigend nach 81 Dienstjahren aus1000 M.. die Mietsentschädigung 550 M., die Ortszulage 150 bezw.100 und 50 M., die AlterSzulage beginnend nach 7 Dienstjahren mit100 M., steigend bis auf 1250 M., zusammen Anfangsgehalt1500 M.. Höchstgehalt nach 31 Jahren 2800 M.Die Besoldungsordnung für Rektoren und Lehrer an. den Ge«meindeschulen ist noch nicht genehmigt; sie liegt noch dem Pro-vinzialrat zur Entscheidung vor. Wegen der Amtszulage für dieRektoren. die vom Magistrat auf 1200 M. angesetzt, voiv der Regierung in Potsdam in dieser Höhe aber nicht genehmigt wurde, istvom Magistrat Beschwerde beim Unterrichtsminister eingereicht.