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Gewerkschaftliches.

Militär im Lobnkampfe.

Auf Ihr Schreiben vom gestrigen Tage teile ich Ihnen mit, daß die Beurlaubung von drei Kanonieren des Regiments zur Aushilfe als Pferdewärter bei der Stiftsbrauerei mit meiner Ge­nehmigung auf Grund der Verfügung des Kriegsministeriums vom 14. 3. 05 Nr. 427/2 05 A. 2 erfolgt ist.

Deutfches Reich. Unternehmerterrorismus.

"

In

Streifenden das Streifpoftenstehen erschwerten. Diese Mitteilung| Meister wollten nur 2 Bf. pro Stunde auf eine dreijährige Tarif­gibt allerdings die subjektive Auffassung der Streitenden richtig dauer bewilligen. Der neue Tarif enthält die 9½stündige Arbeits­wieder. Der tatsächliche Hergang wird aber von den angegriffenen zeit und eine Lohnzulage von 5 Pf. pro Stunde, bei einer drei­Geschäftsleuten anders dargestellt. Auf Wunsch der Beteiligten jährigen Tarifdauer. Wir berichteten, daß bei dem Streit der Braueretarbeiter bitten wir davon Notiz zu nehmen. Das Deckpersonal der Rheinschiffe bei den Firmen: Badische in der Stiftsbrauerei in Minden   drei Mann vom Achtung, Lithographen! Die Firma H. Juhre bewilligte am Aftiengesellschaft für Rheinschiffahrt- und Seetransport; Rhein­Feldartillerie- Regiment als Streifbrecher der Brauerei zur Sonnabend, den 30. Juli, die verlangten Lohnzulagen. Die über schiffahrts- Aktien- Gesellschaft vorm. Fendel; Mannheimer Lager­Verfügung gestellt wurden. Auf Beschwerde an das Re- die Firma berhängte Sperre wird hiermit aufhaus- Gesellschaft Badenia"; Rhein  - und Seeschiffahrtsgesellschaft; sämtlich gimentskommando traf folgende Antwort an den Bezirksleiter gehoben. Ueber die anderen Punkte war bereits durch Ver- Mannheimer Dampfschleppschiffahrts- Gesellschaft, Brülling des Brauereiarbeiterverbandes ein: Handlung eine Verständigung erzielt worden. Die Verwaltung. Mannheim   ist in eine Lohnbewegung eingetreten. Die Schiffer ber­Langen eine Aufbesserung der Löhne, Einführung der Nachts- und Sonntagsruhe resp. angemessene Bezahlung dieser Arbeiten. Die Unternehmer haben die Forderung des Dedpersonals zurüdge. Seit Anfang Mai streifen die Flensburger   Brauereiarbeiter. wiejen. Die Arbeitsbedingungen sind sehr verbesserungsbedürftig. Der Lohn für Matrosen beträgt im Durchschnitt 21,50 M. pro Die Arbeiterschaft Flensburgs und in einigen Orten Schles: Woche, d. h. für 7 Tage, der bei durchschnittlich 16-18stündiger wig- Holsteins unterstützt diesen Kampf der Brauereiarbeiter durch Arbeitszeit verdient werden muß. Außerdem sind Arbeitszeiten Meidung der Produkte der bestreikten Brauereien. Die Braue- von 60-72 Stunden ununterbrochen, wie auch 100-135stündige reien werden das in ihrem Absah des Bieres immer mehr gewahr. Arbeitszeit im Laufe einer Woche keine Seltenheit ist. Sie haben am 27. Juli nun als Gegenmaßnahme schwarze Listen Von dem Lohn muß der Matrose sich selbst an Bord und seine herausgegeben. Die Unternehmer werden darin aufgefordert, von Familie an Land unterhalten. Nach dem gegenwärtigen Stande der Liste der Streifenden 58 namentlich aufgeführten Arbeitern der Bewegung ist auf friedliche Lösung wenig Aussicht, im Gegen feine Arbeit zu geben, oder wenn Streifende bereits eingestellt teil ist mit Rüdsicht auf eine Arbeitseinstellung zu rechnen. In ind, dieje wieder zu entlassen. Das wird nun freilich ein Schlag Frage kommen bei einem event!. Streit rund 1000 im deutschen ins Wasser sein, denn die Streifenden kannten die vom Arbeitgeber- age 1000 verbande angewendete Kampfesmethode schon und suchten deshalb dürfte durch eine Arbeitseinstellung der gesamte süddeutsche Handel, Transportarbeiterverbande organisierte Schiffer. Schwer getroffen gleich solche Arbeitgeber auf, die sich dem Terrorismus nicht an- wie auch der Schweizer   und südfranzösische Handel werden. Die schließen. Die Nache der Brauereien wird daher nur bezwecken, vorgenannten Firmen haben ihre Schiffe in Fahrt von Basel  , daß die gesamte Arbeiterschaft in den beteiligten Orten den Kampf Straßburg   und Mannheim  / Ludwigshafen   bis nach Rotterdam  , nur um so schärfer führt. Amsterdam   und Antwerpen  . Gelingt es, den Zuzug fernzuhalten,

Ich bemerke noch, daß die betreffenden Mannschaften sich frei­willig gemeldet haben und daß die Stiftsbrauerei sich verpflichtet hat, diese Leute nur zum Füttern, Putzen und Bewegen der Pferde zu verwenden, bis andere Hilfskräfte eingestellt sein werden, was boraussichtlich am 26. d. Mts. der Fall sein wird.

Kleyenstüber,

so ist mit Sicherheit auf einen Erfolg zu hoffen.

Husland.

Engerer Zusammenschluß des schwedischen Unternehmertums.

Oberstleutnant und Regimentskommandeur." Diese Verfügung des Kriegsministeriums ist uns leider nicht bekannt. Gestattet sie die Streitbrecherlieferung überhaupt oder macht sie bei bestimmten Arbeiten, hier Versorgung der Pferde, einen Unterschied?- Jm Grunde ist dies aber das­felbe, denn auch die Versorgung der Pferde, die zum Bier­transport verwendet werden, gehörte zu den täglichen Arbeiten der Streifenden. Um darin keine Störung eintreten zu lassen, brauchte die Betriebsleitung nur ihren von dem Wider die Willkür der Leipziger   Metallindustriellen. Scharfmacherverband der Brauereien eingegebenen Herren­Schon im Herbst vorigen Jahres sahen sich die Leipziger  standpunkt aufzugeben und mit der Organisation zu ver- Metallarbeiter genötigt, gegen die schamlosen, auf dem Arbeits­handeln. Die Bereitstellung von Mannschaften zu dieser nachweis der Metallindustriellen Leipzigs geübten Praktiken öffent­Arbeit ist genau so verwerflich und parteiisch gegen die im lich vorzugehen. In einer in der Alberthalle abgehaltenen großen Die Schwedische Arbeitgebervereinigung sowie der Zentrale Are Kampfe stehenden Arbeiter, als wenn sie für andere Arbeiten ver. Bersammlung wurden damals die ungemein ſchoflen Handlungen beitgeberverband, Schwedens   Reedereibereinigung und der Schwe wendet würden. Es wird notwendig sein, den Kriegsminister des Arbeitsnachweisführers Birnbaum an das Licht gezogen, was bische Landarbeitgeberverband haben am Donnerstag auf einer Non­gelegentlich im Reichstag darüber zu interpellieren zur Folge hatte, daß auf kurze Zeit eine kleine Besserung wenig ferenz in Stockholm   beschlossen, einen gemeinsamen Vertrauensrat und ihm zu sagen, daß die Söhne des Volkes doch deshalb stens in dem Auftreten des Birnbaum eintrat. Sobald er aber einzusehen. Damit wird ein Zusammenschluß der genannten Unter­nicht in den Dienst des Vaterlandes" genommen werden, um die Gewißheit hatte, daß die Leipziger   Metallindustriellen gegen nehmerorganisationen herbeigeführt, der rund 5500 Arbeitgeber mit während dieses Dienstes auch Streitbrecherdienste für das seine gemeine Aufführung nichts einzuwenden hatten, schwoll ihm 250 000 Arbeitern umfaßt. Als Aufgaben der neuen Zentralisation Unternehmertum zu verrichten. wieder der Kamm, und er behandelte die Arbeitsuchenden in der des Unternehmertums werden unter anderem angeführt: Förderung felben Weise wie früher." Ihr sollt mir noch aus der Hand der gemeinsamen Zwecke der Arbeitgeberorganisationen, Wahrung fressen," war seine Redensart. Die Vergebung der Arbeit be- der Arbeitgeberinteressen gegenüber den Arbeiterorganisationen, Schaffung einer planmäßigen Arbeitsstatistik, Durchführung ein handelte er völlig willkürlich und der Industriellenverband ließ heitlicher Grundsäge bei Stollektivverträgen usw. Bei Arbeits­ihm dabei freies Spiel. Ueber die geradezu gemeingefährliche fämpfen, oder wenn solche auszubrechen drohen, soll der Ver­Tätigkeit dieses Arbeitsnachweises hat nun der Metallarbeiter trauensrat die Sachlage prüfen und zweckmäßige Maßnahmen vors verband ein umfangreiches Material gesammelt; ein Metallarbeiter schlagen. Als Präsident der Zentrale wurde der Direktor der Schwe hat auch einen Prozeß gegen den Arbeitsnachweisführer wegen dischen Arbeitgebervereinigung Hjalmar von Sydow   aus­Verweigerung des Nachweisscheines durchgefochten, und zwar zu ersehen, der ja schon lange als der Hauptanführer des Unternehmers seinen Gunsten. Die Leipziger   Metallarbeiter sind nun ent- tums bekannt ist und diese Rolle auch im Generalstreit von 1909 zuräumen und haben am Freitag abend in vier von über 8000 fammenschluß beteiligt, obwohl im übrigen die Arbeitgeber fast aller schlossen, mit dem Unfug dieses Industriellenarbeitsnachweises auf- spielte. Merkwürdig ist es, daß die Werkstättenvereinigung", die Arbeitgeberorganisation der Metallindustrie, sich nicht an dem Zu­Mann besuchten Versammlungen beschlossen, alles aufzubieten, um Industriezweige und selbst der Landwirtschaft und der Schiffahrt eine Aenderung dieser Zustände herbeizuführen. In allen Ber  - darin vertreten sind. fammlungen wurde einstimmig eine Resolution angenommen, daß die Metallarbeiter bereit sind, lieber alle Opfer auf sich zu nehmen, auch längere Arbeitslosigkeit, als noch länger tatenlos zuzusehen, daß ihre Menschenwürde mit Füßen getreten wird. Die Orts­verwaltung wurde beauftragt, dem Metallindustriellenverbande fol­gende Forderungen zu unterbreiten:

Stüßt sich aber der Regimentskommandeur auf die frei willige Meldung der drei Kanoniere zum Streifbruch, so weiß man ja, welche Wirkung solche freundschaftlichen" Anfragen seitens der Vorgesetzten beim Militär ausüben. Man sollte folche Anfragen eben gar nicht stellen und die Unternehmer mit ihrem Anfinnen nach Hause schicken.

Berlin   und Umgegend.

Eine schaurige Streifgeschichte burchlief Freitag die bürgerliche Presse. Beim Streit der Berliner  Schmiede soll es zu einem Ueberfall eines Arbeitswilligen ge­tommen sein. Dieser, der Schmied Nowad, sollte, als er sich zur Arbeitsstätte begeben wollte, von vier streikenden Schmieden ge­stellt, durch höhnische Worte belästigt und mit Knüppeln nieder­geschlagen worden sein. Er sei bewußtlos zu Boden gefunten. Auf seine Hilferufe eilten Passanten und der Schmiedemeister Bernau   herbei und stellten den Hauptattentäter; später wurde auch sein Romplice dingfest gemacht. Der Ueberfallene habe erheb liche Kopfwunden davongetragen und mußte sich in ärztliche Bes handlung begeben.

Bei einem Schmiedemeister Benz brangen 15 Streifende ein, zertrümmerten durch Steinwürfe die Fenster und verwundeten Benz. Zwei der Streikenden. fonnten sogleich dingfest gemacht werden.

Auf unsere Anfrage an das Bureau des Schmiedeberbandes erhalten wir folgende Zuschrift und Darstellung des Sachverhalts: Die ganze Notiz ist von Anfang bis Ende erlogen und so­weit einige Nebensächlichkeiten in Frage kommen, völlig über­trieben.

Der Vorgang hat sich folgendermaßen abgespielt:

Der Schmied Stellmacher stand vor der Werkstatt des Schmiedemeisters Pernau, Gr. Frankfurter Straße als Streifposten, als der Arbeitswillige Nomad zur Arbeit gehen wollte. Stellmacher trat an Nowack heran und machte ihn in höflicher Form darauf aufmerksam, daß doch bei Bernau   ge­streift wird und daß er( Nowack) sich den Streifenden an­schließen möge. Ohne ein Wort zu sagen, drang Nowac sofort auf Stellmacher ein und stieß ihn zur Seite. Diesen Angriff wollte Stellmacher mit seinem Spazierstod abwehren, wobei der Stock aus dem Handgriff( Krüde) herausflog. Nowad nahm den Stock und lief damit fort. Stellmacher wollte seinen Stock wiederhaben und lief ihm nach. Als er ihn erreichte, warf Nowack den Stock dem Stellmacher vor die Beine. Darauf ging Stellmacher ruhig seines Weges und wurde dann von einem Schußmann sistiert. Dies ist der Ueberfall". Der Rädels­führer also war der Angegriffene, und er hatte auch nur noch einen Kollegen bei sich, nicht drei. Erlogen ist, daß Nowad bewußtlos zu Boden sant, denn sonst hätte er ja mit dem Stock nicht fortrennen können, auch hatte er teine Hilferufe ausge­stoßen. Der zweite Schmied, Bausemer, hatte mit der Sache überhaupt gar nichts zu tun, sondern stand nur vor dem Hause, in dem er wohnt.

Aehnlich hat sich der Vorgang bei Lena, Linienftr. 7, ab­gespielt. Nicht 15, sondern nur 3 Streitende gingen auf den Sof, um festzustellen, ob bei Lenz Arbeitswillige tätig sind. Als der Schmiedemeister Lenz die Streitposten bemerkte, warf er von der Werkstatt aus mit einem Stück Eisen nach den Streikenden. Die Streifenden waren darauf im Begriff, das Grundstück zu berlassen, als Herr Lenz ihnen einen Hammer nachwarf, ohne jedoch jemand zu verlegen. Einer der Streifenden warf nun­mehr den Hammer zurüd.

Darauf erfolgte die Siftierung von zwei Kollegen. Die Fenster hat Herr Lenz mit dem Wurf des Hammers felbst zertrümmert.

1. Zusicherung anständiger Behandlung der Arbeitsuchenden. 2. Beseitigung der Sperre über Arbeiter nach Beendigung bon Streifs.

3. Herbeiführung des früheren Zustandes, nach dem der Arbeiter, bevor er den Arbeitsnachweis aufsucht, sich in einem solchen Betriebe Arbeit verschaffen kann, wo er fie seinen Wünschen entsprechend findet und nicht ge­zwungen ist, eine ihm nicht zusagende Arbeitsgelegenheit anzunehmen, wenn er nicht befürchten will, deshalb vom Arbeitsnachweis ausgeschlossen zu werden.

4. Gewährung ausreichender Garantien, daß die in den Buntten 1 bis 3 geforderten Aenderungen sofort und strikte durchgeführt werden.

Uebrigens find von Sydow und seine Leute auch unablässig bemüht, die internationalen Bande des Unternehmertums immer fefter zu knüpfen. Vor einigen Wochen hatten sie in Kristiania  eine Konferenz des Unternehmertums ganz Skandinaviens   sanit Finnlands   veranstaltet, die diesem Zwecke diente, deren Verhand­lungen jedoch geheim gehalten wurden.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Aus dem Kreise der Edelsten und Besten. Kiel  , 30. Juli.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Ein Leutnant v. Bismard vom Infanterieregiment Nr. 85 in Rendsburg   ist verhaftet und in das Militärgefängnis in Flensburg   gebracht worden. Die Verhaftung erfolgte schon vor mehreren Tagen, doch haben die Flensburger   Lokalblätter den Fall gänzlich totgeschwiegen. Der Leutnant wird Die Versammelten nahmen zurzeit noch Abstand davon, gegen beschuldigt, mit einem dreizehnjährigen Mädchen Umgang den Arbeitsnachweis selbst Stellung zu nehmen, obwohl sie das gehabt zu haben. Das Mädchen ist jetzt noch nicht vierzehn mit ihren prinzipiellen Standpuntt gegen einseitige Arbeits- Jahre alt und hat vor einigen Wochen in Kiel   in der Klinik bermittelung nicht aufgeben; sie betonten vielmehr ausdrücklich, einem Kinde das Leben gegeben. Die Affäre soll übrigens daß sie sich gegenwärtig nur gegen die angeführten Auswüchse noch weitere Kreise ziehen. wenden. Sollte bis zum 6. August eine endgültige Regelung nach den aufgestellten Forderungen nicht geschehen, so sind von der örtlichen Leitung der Metallarbeiter sofort geeignete Maß­regeln nach folgenden Beschlüssen zu fassen:

1. Leipzig   wird für Metallarbeiter aller Branchen mit Ausnahme derjenigen Branchen, wo Tarifverträge bestehen und solcher, die bisher den Arbeitsnachweis des Verbandes der Metallindustriellen überhaupt nicht benutten, wie Bauklempner, Drücker, Feilenhauer, Graveure, Heizungs­monteure und Schlosseranschläger, bom 8. August 1910 ab gesperrt. Die Annahme von Arbeit durch auswärtige Kollegen wird dem Streitbruch gleich erachtet.

2. Auswärtige Kollegen dürfen Arbeit in nichtgesperrten Branchen nur nach Verständigung mit der Leipziger Orts­

verwaltung annehmen.

3. Der Arbeitsnachweis des Verbandes der Metall­industriellen, Bezirk Leipzig, wird für die Leipziger Metallarbeiter vom 8. August ab gänzlich gesperrt. Arbeitslose können zwar in den Bezirken selbst nach Arbeit anfragen, dürfen aber keineswegs den Arbeitsnachweis benützen. Zuwiderhandlung wird gleichfalls als Streit

bruch behandelt.

Es kracht weiter.

Dortmund  , 30. Juli.  ( W. T. B.) Infolge des Zusammen bruches der Niederdeutschen Bant ist heute über das Vermögen der Dortmunder Elektrizitäts- Gesellschaft m. b. S. Der Geschäfts­das Konkursverfahren eröffnet worden. führer der Gesellschaft ist ein Schwager des verhafteten Direktors Ohm.

Das Militärluftschiff M. III" auf der Fahrt. Gotha  , 30. Juli.  ( W. T. B.) Das Militärluftschiff M. III" ist um 3 Uhr 55 Min. in der Richtung auf Erfurt   abgefahren. Erfurt   um 9 Uhr 45 Min. in ruhiger Fahrt passiert und die Nich Erfurt, 30. Juli.  ( W. T. B.) Das Luftschiff M. III" hat tung nach Weimar   eingeschlagen.

Beendeter Streik.

Zürich  , 30. Juli.  ( B. H.  ) Jm Brauereikonflikt ist heute eine Einigung zustande gekommen. Die Arbeiter verpflichten sich, den Bierboykott bis zum 5. August aufzuheben. Die Verbandsbrauereien

4. Während der Dauer des Kampfes sind alle Ueberstunden der Schweiz   nehmen von den 2150 ausgesperrten und streifenden in denjenigen Betrieben, wo Arbeiter nur durch Vermitte- Arbeitern 500 wieder auf und sind bereit, bei Bedarf weitere 200 lung des Arbeitsnachweises eingestellt werden, zu ver- in ihre Betriebe wieder aufzunehmen. weigern.

In allen Versammlungen herrschte große Begeisterung, überall

nisierten Metallarbeiter Leipzigs   find aber gewillt, den Kampf mit allen Mitteln durchzufechten.

Die Cholera in Rußland  .

Eisenbahnkatastrophe in Arabien  .

Iman, 30. Juli.  ( W. T. B.) Bei einer Eisenbahn­fatastrophe, die sich im Küstengebiet ereignet hat, sind vier Personen getötet und vierzehn Güterwagen zertrümmert

worden.

fam nachdrücklich der Wille zum Ausdruck, den elenden Verhält- Petersburg, 30. Juli.  ( W. T. B.) In den lebten 24 Stun. Die streikenden Gummiarbeiter der Norddeutschen Gummi- nissen ein Ende zu machen. Die Leipziger   Metallindustriellen den sind an der Cholera 83 Personen erkrankt und 28 gestorben. warenfabrik versammelten sich am Sonnabendmorgen in der werden aber wahrscheinlich den Herrn im Hause herauskehren Die Zahl der erkrankten Personen beträgt 439. Ressource", Möckernstraße. Die eingesetzte Kommission berichtete, und so einen Kampf heraufbeschwören, wie ihn die Leipziger  daß sie mit dem Direktor Schoen konferiert habe. Als Bedingung Metallindustrie noch nicht gesehen hat. Die mehr als 13 000 orga= zu einer Verständigung verlangte der Direktor, daß Krüger, ber, als Arbeiterausschußmitglied ihm nicht genehm war, dem Aus­schuß fernbleibe. Und wenn es uns 100 000 m. loftet!" jo er tlärte er. Krüger selbst war bereit, zurückzutreten, aber die Ar­beiter wollen ihn nicht preisgeben, sie verteidigen ihr Recht, sich den Die Dresdener   Droschkenkutscher 1. und 2. Klasse haben be= Ausschuß in einer Fabrik als ihre Vertrauenskörperschaft frei zu schlossen, von heute früh 7 Uhr ab in den Streit zu treten. Sie wählen. Die Position des Direktors, der ihnen dieses überall an- fordern in Zukunft anstatt 1 M. tägliche Löhnung eine solche von erkannte Recht streitig machen will, ist natürlich eine sehr schwache. 1,50 M. sowie durchgängig 25 Proz. Anteil an den Einnahmen. Sie Er hofft aber, daß sich die Arbeiter durch die Bekanntmachung haben den jeßigen Zeitpunkt für die Inszenesehung des Streits des schrecken lassen, daß jeder seine Papiere erhält, der sich bis zum Montagmorgen um 9 1hr nicht zur Arbeit meldet. Die Arbeiter und Arbeiterinnen stehen aber geschloffen zusammen und in der Fabrik arbeiten nur etwa 40 Leute( Packer, Hausdiener usw. ein­geschlossen). Der Fabrikarbeiterverband bemüht sich, die Organi­fation, unter den Arbeiterinnen besonders, zu stärken. Die Ar­beitsverhältnisse in dieser Fabrik sind noch in mancher Beziehung berbesserungsbedürftig.

Ein neuer Aufstand.

New York  , 30. Juli.  ( W. T. B.) Nach hierher gelangten Meldungen hat am Montag bei Ceiba in Honduras   ein Stampf zwischen Revolutionären und Regierungstruppen statt­gefunden, in dem hundert Mann getötet und zweihundert ver wundet worden sind.

Raffenkämpfe in Texas  .

halb als am günstigsten gefunden, weil heute in Dresden   die be­fannte Dresdener   Bogelwiese beginnt, während der bekanntlich in Dresden   für die Dauer von einer Woche ein riesenhafter Fremden­verkehr stattfindet. Wie es heißt, werden nur sehr wenige Droschfen, nämlich nur die von den kleinen Droschtenkutschern selbst geführten auf den Bahnhöfen erscheinen, so daß der Droschtenverkehr für die Stadt so gut wie völlig aufgehört haben wird. Die Dauer des Streits ist nicht abzusehen, da sich die Droschtenbesitzer den Forde- Houston( Texas  ), 30. Juli.  ( W.. B.) In Slocum und Anderson sind ernste Rassenkämpfe ausgebrochen. Zehn Neger In einer Versammlung der streikenden Schmiede, über die in rungen der Kutscher gegenüber vollständig ablehnend verhalten. der Nr. 175 des" Vorwärts" berichtet wurde, wird darüber geklagt, Zu einem Tarifabschluß mit der Dresdener   Böttcherinnung wurden getötet, drei Weiße schwer verwundet. Die Unruhen, zu daß der Barbier und Gastwirt des Hauses Koloniestr. 127 den ist es noch kurz vor der Arbeitsniederlegung gekommen. Die deren Unterdrückung Truppen abgesandt sind, dauern fort. Verantw. Redakt.: Richard Barth  , Berlin  . Inferatenteil verantw. Th. Glode, Berlin  , Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 4 Beilagen,