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fet. D5 fich die Sache so verhalten habe, wissen wir| flift, einer von Senen, bei Sem die beiden herrschenden bürgerlichen| Maßregeln zur Unterbrüdung von Unruhen ergreifen müffe..m nicht. Wir to infchen aber, daß das von seinem Nach Parteien sich der Menge bedienen, um ihre Zwede durchzusehen. sich zu überzeugen, welche Bedeutung Moskau   beigemessen wurde, folger nit gejagt werden tönne. Möge er im nächsten Während der Wahlhandlung versuchte diese Menge das Rathaus zu muß erwähnt werden, daß der Minister des Innern den Befehl Etat mindestens diejenigen landwirtschaftlichen Forderungen durchſtürmen. Nach der Aussage der Karabinieri hätten die Demon- erteilte, ihm täglich über die allgemeine Situation in Mostau und fegen, welche bisher schon bon seinem Vorgänger als berechtigt anerkannt wurden, aber nicht berüdfichtigt worden tranten 200 Revolverschüsse abgegeben; aber es müssen sehr mert. ben Stand der 4prozentigen Rente an der Moskauer Börje tele stranten 200 Revolverschüsse abgegeben; aber es müssen sehr mert- phonisch Bericht zu erstatten." General Reinbott schließt die Schil find, weil die Staatsfinanzen angeblich eine Berücksichtigung würdige Schüsse gewesen sein, denn fein einziger Karabiniere ist berung der damaligen Situation mit dem Hinweis auf die Ein­nicht gestatteten. Gewiß ist auch jetzt die Lage der preußischen verletzt. Die von diesen selbst abgegebenen Schüsse waren schon führung der Feldgerichte, wo der Administrator eigentlich schon Finanzen nicht besonders rosig. Aber wenn man anerkannte, be- anderer Art und hatten andere Wirkung. Die 40 Sugeln streckten durch die Unterzeichnung des Papiers wegen der Ueberweisung der fcheidene, unbedingt notwendige Forderungen der Landwirtschaft nämlich 10 Personen nieder, von denen 2 auf dem Wege zum Angelegenheit an das Feldgericht das Todesurteil bestätigte." aus finanziellen Gründen nicht erfüllt, so spart man am unrechten Hospital ihren Geist aufgaben. Die übliche Enquete und die übliche Aus der Verteidigungsschrift Reinbotts hört man deutlich her­Orte, weil man schließlich dadurch die Steuerkraft der Landwirt- überflüssige Entsendung von Militär bilden auch diesmal den Ab- aus, daß er über die Undankbarkeit" empört ist, mit welcher die schaft schwächt. worden. schlußz. In der Stadt Andria ist der Generalstreit proflamiert Regierung Stolypin   gegen ihren treuesten Diener, gegen ihren Helfershelfer in der Zeit der Not vorgeht. Seine Enthüllungen bilden eine wertvolle Ergänzung zu allem, was über das Regie­Spanien. rungssystem Stolypin   bekannt geworden ist. Eben darum haben sie in den Petersburger Regierungsfreisen eine ungeheure Erre­gung hervorgerufen und selbst die halboffiziöse Nowoje Wremja" Paris  , 3. Auguft. Matin" berichtet aus Rom  : Jm Vatikan zu dem Ausruf veranlaßt: warum haben die Beschützer von ist bis jetzt keinerlei Entschluß getroffen worden bezüglich der Gesetz und Recht ihre Revision nicht auf die Tätigkeit der zentralen Rüdberufung des päpstlichen Nuntius. Die Abberufung des Organe ausgedehnt, die in den veröffentlichten Dokumenten be spanischen Gesandten beim Vatikan Ojeda kam dem Vatikan   ziem- rührt wird, und welch ein Bild werden wir erblicken, wenn man lich unerwartet und hat mehr Bestürzung hervorgerufen, als einmal die Revisoren selbst revidieren wird?"

Nur teine Sparfamkeit, too das Interesse der Großgrundbefizer in Frage kommt. Wenn auch die Staatsfinanzlage eine ungünstige ist, so versteht doch bei geschickter Handhabung die Steuerschraube noch manche Summen aus der großen Masse herauszupreffen.

Noch ein Vertrauensvotum für Baffermann. Die nationalliberale Reichstagsfraktion hat dem Abgeordneten Bassermann folgenden Brief zugehen lassen: Berlin  , 30. Juli 1910. Hochberehrter Herr Baffermann!

Sie find in den vergangenen Wochen Gegenstand gegneri­scher Angriffe gewesen, die Ihr, während vieler Jahre betätigtes politisches Wirten im Dienste der nationalliberalen Partei und Ihre Führung der nationalliberalen Reichstagsfraktion zum Biele hatten.

Die Vertrauensfundgebungen aus der Partei heraus werben Ihnen zu erkennen gegeben haben, mit welcher Treue diese zu Ihnen steht.

Uns aber, den Mitgliedern der Reichstagsfraktion, ist es ebenso ein Bedürfnis, Ihnen zu sagen, welch Gefühl der Dankbarkeit wir für Ihre aufopferungsvolle Arbeit empfinden und welch ein Vertrauen wir in Ihre dem Vaterlande und der Partei dienende Führung sehen.

Wir verbinden damit den einmütigen Wunsch, daß es auch der nationalliberalen Fraktion des künftigen Reichstags vergönni fein möge, unter Jörer bewährten, die volle Unabhängigkeit der Partei gewährleistenden Führung in ernſten Zeiten für das

Wohl des Waterlandes zu arbeiten."

Baffermann, der ernstlich gar nicht an einen Rücktritt gedacht hat, Damit dürfte die Komödie ihr Ende erreicht haben. Serr fandidiert wieber, er macht einen Schritt nach rechts, und alles ist wieder im schönsten Gleise falls nicht die Wähler einen diden Strich durch die nationalliberale Rechnung machen.

Zur angeblichen Steuerhinterziehung des Freiherrn von Richthofen.

uns

Der Kulturkampf.

man zuerst annahm. Der Kardinal- Staatssekretär bereitet den Wortlaut einer Antwortnote auf die spanische Note vor. Dieser Wortlaut wird dem Kardinal für außerordentliche kirchliche An­gelegenheiten zur Gutachtung und dann dem Papste zur Unter schrift unterbreitet werden. Offiziell ist der päpstliche Nuntius in Madrid   noch nicht zurüdberufen worden.

Klerikale Demonstranten.

Rußland.

System Reinbott und System Stolypin  .

Hus Induftrie und Handel.

Die Konzentration in der elektrotechnischen Industrie.

Seit der großen Konzentrationsbewegung in der Elektrizitäts.  industrie, die gewissermaßen die drei großen Konzerne: A. E. G., Siemens- Schudert und gelten u. Guillaume- Lahmeyer, zu Be Paris, 3. August. Echo de Paris" berichtet aus Madrid   verschoben. Die Bergmannwerte sind als Mitbewerber für herrschern des Marktes machte, hat sich die Marktlage wesentlich In allen religiösen Fragen ist keinerlei Aenderung vor der Rüd- größere Projekte auf dem Plane erschienen und verfügen heute bei fehr des spanischen   Gesandten Ojeda beim Vatikan   abzusehen. einer dreifachen Rentabilität über ein höheres Aftientapital als Die Katholiten von Bilbao   treffen trotz des Verbots der das Frankfurter   Stammhaus der Lahmehergruppe. Die Berliner  Regierung große Vorbereitungen zu einer ungeheuren Kund. Maschinenbau Aktiengesellschaft Schwarzkopff hat im leßten Jahr­gebung am nächsten Sonntage. Sie beabsichtigen, nach San achnt ihre elektrische Abteilung zu großer Leistungsfähigkeit aus­Sebastian zu gehen, um dort einen großen Demonstrations- gebaut, und auch eine Reihe anderer Firmen belastet mit ihren umzug sowie andere regierungsfeindliche Kundgebungen zu ver- Erzeugnissen wieder den Markt. Insbesondere hat die Schweizer  anstalten. Man glaubt, daß zirka 60 000 Personen sich an diesen Attiengesellschaft Brown, Boveri u. Cie. mit ihrem Streben ernstliche Unruhen und hat verschiedene Militärabteilungen aunt in Mannheim  , seit Jahren einen starten Preiskampf in der Stundgebungen beteiligen werden. Man befürchtet deshalb bereits nach Griveiterung ihres Absatzgebietes in Deutschland   durch ihre Interessenvertretung, die Brown, Boveri u. Cie., Attiengesellschaft, Abmarsch nach Bilbao   fertig machen lassen. Die Einwohner von deutschen   Elektrizitätsindustrie hervorgerufen. Zwar bestanden San Sebastian  , die bekanntlich die ärgsten Gegner der Regierung awischen den drei großen Konzernen immer noch Verein. in dem Kampfe mit dem Vatikan sind, haben in verschiedenen Ver- barungen über die Preislage, die aber bei dem Mit­sammlungen Beschlüsse gefaßt, dahingehend, daß sie es nicht bewerb anderer Firmen außer Straft getreten und nur dort An­dulden werden, daß die Regierung in ihrer Haltung gegen den wendung finden konnten, wo die drei Konzerne allein zum Wett­Batitan berharre. Andererseits hat ein großer Teil, namentlich beverb aufgefordert waren. Während die Rentabilität des werben. Freiherrn   von Richthofen erhobenen Beschuldigung der Steuer- gesprochen, daß die Kundgebungen sich in ihrer Stadt vollziehen. Die Deutsche Journalpoft" schreibt zu der gegen ben der Bewohner der Umgebung von San Sebastian   sich dagegen aus den Aktienkapitals der beiden größten Konzerne gesteigert werden fonnte, hat sich das Geschäftsergebnis der Lahmeyer­hinterziehung: Gesellschaft in letter Zeit ungünstiger gestaltet, zumal gerade in ihrem Interessengebiet sich der Wettbewerb von Brown, Boveri u. Cie. sehr stark bemerkbar machte. Das beste Geschäft, das die Lahmeyer- Gesellschaft jemals gemacht hat und das ihren Ruf als ausführende Firma in erster Linie befestigte, war der Vertrag über den Bau und den Betrieb als Bächter des Charlotten­ burger   Elettrizitätswertes. Es ist ein offenes Ge heimnis, daß der Frankfurter   Firma aus diesem Geschäft jährlich in den letzten Jahren hohe Gewinne zuflossen, die die Dividende um mehr als 1 Broz. beeinflußt haben. Am 1. Auguft hat die Stadt Charlottenburg   das Elektrizitätswerk nach Ablauf des Ver­trages in eigene Verwaltung übernommen, so daß diese Einnahme für das Rechnungsergebnis der nächsten Jahre fortfällt. Die Miß­wurde noch durch das Aufhören der Intereffengemein ftimmung bei der Frankfurter   Firma über die jeßige Marktlage schaft zwischen Dresdner Bank und Schaaffhausen­chem Bantverein, den Stüßen der Elettrobant für die Lahmehergruppe, und durch die Kostspieligkeit der Vertretungen im Auslande verschärft. Andererseits empfinden auch die beiden größten Konzerne den Wettbewerb von Brown, Boveri u. Cie. diefes Unternehmens völlig aufgegeben zu haben, da sie neben dem immer stärker. Die A. E. G. scheint den Plan einer Angliederung Erwerb von mehr als der Hälfte der Aktien der Bank für elektrische Unternehmungen in Zürich   ihren Besit von 4 200 000 Frank Attien der ersten Gesellschaft abgestoßen hat. Es ist anzunehmen, daß sich zwischen A. E. G. und Brown, Boveri u. Cie. durch die neue Transs aftion infolge des größeren gemeinschaftlichen Interessengebietes beiber Firmen ein scharfer Kampf abspielen wird. Ferner scheinen die Berhältnisse auf dem österreichischen Markte ebenfalls mitgesprochen zu haben. Neben der Errichtung eines Stabelwertes Boveri   u. Cie. zu einem Vordringen nach Desterreich entschlossen, in Bodenbach   durch Bergmann hat sich neuerdings auch Brown, zumal da hier der Ausbau der Wasserkräfte und die Elektrisierung der Bahnen immer festere Formen annimmt. Durch die Gründung der österreichischen Brown- Boveri Werke und die Uebernahme der Fabrik der Vereinigten Elektrizitätsgesellschaft hat die Schweizer  Firma in Oesterreich   Fuß gefaßt, wo die beiden großen deutschen  Konzerne durch die österreichischen Siemens- Schudertwerke und bie Aktiengesellschaft für elektrischen Bedarf interessiert sind. Durch die Verfettung mit der Lahmeyergruppe bekommt die A. E. G. in Desterreich direkte Beziehungen zu den der Lahmeyergruppe ge­hörenden Werken. werken.)

Der Abgeordnete Freiherr   v. Richthofen   läßt durch die Ronservative Korrespondenz erklären, daß die bon mitgeteilten Angaben des Wirtschaftsinspektors Raften über seine Steuerverhältnisse falsch seien. Wir nehmen von dieser Er­flärung Rotiz, bemerken jedoch, daß die Stastenschen Angaben als eidesstattliche Versicherung" dem Justizminister be­aiehungsweise der Staatsanwaltschaft Liegnig unterbreitet worden sind und daß die Angabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung strafbar ist, daß andererseits auch ber Wirtschafts­inspektor Rasten in einer Zuschrift an die Stonservative Korrespondenz" feine Angaben aufrecht erhält. Wir haben als neutrale Korrespondenz lediglich die tatsächlichen Angaben( dieser eidesstattlichen Versicherung wiedergegeben und lehnen aus- gierungssystems an den Branger stellt. drücklich jede Auseinandersetzung über die politische Seite der Angelegenheit ab, die uns nicht interessiert. Sollte Herr v. Richthofen jedoch seine Drohung wahr machen und flagbar gegen uns vorgehen, so wird uns der Prozeß Gelegenheit geben, auf gewisse Vorgänge Bezug zu nehmen, die vor der Publikation der ganzen Sache gespielt haben und die den Ausführungen ber Kreuzzeitung" dirett entgegenstehen, wonach wir unsere Veröffentlichung unternommen hätten, ehe man fich durch Nachfrage an maßgebender Stelle davon überzeugt hatte, welchen Wert ihr die in Betracht kommenden Behörden bei­messen". Aus diesem Grunde lehnen wir auch die Bor­haltungen über die journalistische Behandlung der Sache ab und stellen ausbrüdlich fest, daß wir zu einem näheren Gingehen auf die Affäre erst durch Herrn v. Richthofens Erklärung in der Kreuzzeitung  " provoziert worden sind, wonach unsere turze tatsächliche Mitteilung zur Sache Eine Verleumdung" set.

Als der frühere Moskauer   Stadthauptmann General ein bott vor etwa Jahren seines Amtes enthoben und dem Ge­richt übergeben wurde, war es allen flar, daß die Untersuchung gegen ihn den ganzen russischen Korruptionefumpf aufdecken würde und das ganze heutige System an den Branger stellen müsse. Die Ereignisse übertrafen aber die höchftgespannten Erwartungen. Die Regierung fah sich nicht nur gezwungen, im Anschluß an die Moskauer   Senatorenrevision ähnliche Revisionen im ganzen Reiche au veranstalten, sie steht nun auch als Hauptangeklagte vor uns, ärgsten Anflagen borhält und die Heuchelei des herrschenden Re­Der General. Reinbott an der Hand offizieller Dokumente die

General Reinbott hat dieser Tage eine ausführliche Antwort auf die gegen ihn erhobenen Anklagen veröffentlicht, die als emi nent wichtiges Dokument dienen kann. Man kann es General Steinbott nicht berübeln, wenn er sich auf den Standpunkt stellt, stellen, da er doch nur Fleisch vom Fleische und Blut vom Blute man dürfe die Berbrechen, die er begangen, nicht auf sein Konto des herrschenden Regierungssystems gewesen sei. Er bestätigt damit nur die Richtigkeit der Anschauungen in der sozialistischen Bresse, die den liberalen Heuchlern entgegenhielt, daß das System Rein­bott nur die logiche Konsequenz des russischen Scheintonstitutio­nalismus war, die sich nur durch größere Infamie und rücksichts­lofere Gewalt von dem borkonstitutionellen" Absolutismus   unter­schied. General Reinbott tat aber noch ein weiteres. Um sich einzuwaschen, deckte er rücksichtslos die Triebfedern der Politit menten, die nicht nur in geschichtlicher Hinsicht von eminenter Be­Stolypins auf und veröffentlichte eine Reihe von Geheimdotu beutung sind.

Bon allen Anklagen gegen Reinbott feien drei verschiedene Gruppen hervorgehoben: Begünstigung der Hazardklubs, Begünsti­Wie die deutsche Regierung ihre Bürger schütt. gung des Bordellwesens, Unterschlagung und falsche Buchung von staatlichen Geldern. Ueber die Hazardklubs, die unter General Wie wir feinerzeit berichteten, wurden in Jekaterinodar Reinbott in allen Ecken der Stadt aufblühten und ungeheuere ( Rubangebiet) der deutsche Reichsangehörige Truhn und seine Schwäger Summen für ihn abwarfen, schreibt der frühere Stadthauptmann 2. und A. Ugnowvento in der Nacht zum 16. Mai 1908 von be folgendes: Er habe bei seinem Dienstantritt gegen die Klubs an­trunkenen Polizisten ermordet. Es wurde festgestellt, daß die Gr- gekämpft, aber die Veranstalter und Mitglieder derselben hatten mordung auf Befehl des Polizeikommissars Golowko stattfand, der große Verbindungen, die sich bei jedem Konflikt mit ihnen die Polizeibehörde befehligte. Obgleich in der Presse Lärm ge- rührten". Dasselbe schreibt er über seinen anfänglichen Stampf schlagen wurde, wurden die Mörder auf Befehl des General- gegen das Bordellwefen. Er habe eine höchst autoritative Ver­gouverneurs Babitsch nicht dem Gericht übergeben und auf ihrem warnung" erhalten und einen Brief des Ministers des Innern Boften zurüdbehalten. Golowto avancierte sogar zum Gehilfen Trepow an den Moskauer   General- Gouverneur, in welchem seine des Polizeiministers und entfaltete eine rege provokatorische Verfügungen aufgehoben wurden. General Neinbott sah aus diesen Tätigkeit. Erst nachdem der Kriegszustand in Jekaterinodar   auf- Anzeichen, daß das Bordellwesen und das Hazardspiel von Peters­gehoben wurde, wurden die Mörder im Juli 1909 verhaftet und burg aus begünstigt wurden und ging nun mit ruhigem Ge­bem Gericht übergeben. Wie nun mitgeteilt wird, tommt der wissen an die materielle Ausbeutung dieser Geldquellen. Broges erst am 23. August d. J. zur Verhandlung. Wer die Milde russischer Gerichte gegenüber uniformierten Mördern und Bogrom­gelden fennt, zweifelt teinen Augenblick, welchen Ausgang der Brozeß nehmen wird.

Feuerbestattung.

Die Feuerbestattung in Bayern   wird nun doch zur Tatsache werden. In Nürnberg   haben beide städtische Kollegien fast ein stimmig beschlossen, mit einem Aufwand von 230 000 m. ein Serematorium zu bauen und das Verbrennen anzufangen, un­bekümmert um das Geschrei der Klerikalen.

In Preußen wird bekanntlich die Genehmigung zur Errichtung von Strematorien nicht erteilt, da höheren Orts noch immer nicht die schwierige Frage gelöst ist, ob auch die Verbrannten am jüngsten Tage auferstehen werden.

Italien  .

ihm von Petersburg   aus vorgeschrieben. General Reinbott zitiert Auch die Unterschlagungen und falschen Buchungen wurden eine Verfügung des Bolizeibepartements, in welcher ihm empfohlen wurde, fittibe Ernennungen zu vollziehen, um für die era nannten Personen aus dem Finanzressort Pensionen zu erhalten, wobei ihm ans Herz gelegt wurde, dieses recht unbemerkt zu in­fzenieren. Aber vor allem war es der Kampf gegen die Voltsbewe gung, bie, nach General Reinbotts Angaben, die Administration au Fälschungen und Unterschlagungen trieb. Er schreibt: Freie Regierung feftigen und ihr Ansehen stärken. Mittel sind einer der mächtigsten Faktoren, die die Position der " Und da er von der Zentralregierung den Auftrag erhalten hatte, die revolutionäre Bewegung im aufständischen Moskau   zu unterbrüden, fo raffte er, wo nur möglich, Gelder zusammen, um die Polizei zu verboll­ständigen und die Lodspigelei und Spionage auf die Höhe zu bringen.

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Eine Abfindung.

Der Aufsichtsrat der Hohenlohe- Werke- Aktiengesellschaft hat be­schlossen, einer auf den 16. September einzuberufenden General­bersammlung die Ausgabe von 32 Mill. Mark neuen, ab 1. April 1910 dividendenberechtigten Inhaberattien vorzuschlagen, welche als nach feinem Vertrage mit der Gesellschaft dauernd zustehenden einmalige Gefamtabfindung des Fürsten   zu Hohenlohe für die ihm Jahresrente von 3 Mill. Mark dienen sollen.

Erntefchätzung für Winterroggen 1910.

Das Königl. Statistische Landesamt hat eine vorläufige Ernte­schäßung veranlaßt, nach welcher sich für Preußen folgende Daten Boranssichtlicher Ertrag

ergeven:

pro Hektar im ganzen 1,78 8 811 541

1909 wurden geerntet

pro Hektar im ganzen in Tonnen 1,83

1909 geschätzte Mittelernte pro Heftar 8471 007 1,68 Wenn man berücksichtigt, daß die vorjährige Ernte außergewöhn lich groß war und die damalige Schäßung von 1,68 pro hektar hinter der diesjährigen mit 1,78 erheblich zurückstand, dann haben wir wieder mit einer sehr guten Ernte zu rechnen.

Interessant ist, was General Reinbott über die Haltung der Regierung vor der Sprengung der ersten Duma mitteilt. Der Wahlfieg der Volksparteien in Genua  . Am 30. Juni 1906 oder fast einen Monat vor der gewaltsamen Auf­lösung der Duma, wurde er nach Petersburg   berufen, um dem Nachlaffen der Weizen- und Mehlpreise. Interessentenkreise Nom, 1. Auguft.( Eig. Ber.) Bei den gestrigen kommunalen Ministerpräsidenten Goremykin   über die Lage in Moskau   Bericht sind geschäftig dabei, durch allerhand Stimmungsberichte und unkon. Wahlen in Genua  , bei denen es sich um Erneuerung der ganzen zu erstatten. Sierbei fo schreibt er erklärte mir der Mitrollierbare Nachrichten ein erneutes Sinauftreiben der Getreide Stadtverwaltung handelte, ist die Liste der Volksparteien mit niste: Stolypin  , daß es im Prinzip befchloffene Sache sei, die trollierbare Nachrichten ein erneutes Hinauftreiben der Getreide einer Mehrheit von 3000 Stimmen durchgedrungen. Unter den Reichsduma zu schließen, aber baß man gerabe für Mostau fürchte, preise zu erzielen. Den Hauffemachern dürfte folgende Meldung Gewählten befinden sich 18 Sozialisten. Bisher lag die Stadt- da Unruhen in der Residenz einen ungünstigen Einbrud in Europa   sehr ungelegen kommen: 16 ausüben und auf unsere Finanzen zurüdwirten könnten." verwaltung der größten italienischen Hafenstadt in Händen der Paris  , 2. Auguft.( Meldung der Agence Havas.) Laut amt. Alerifalen. Große Voltsdemonstrationen feierten den Sieg. Am 19. Juli, d. h. zwei Tage vor der Auflösung der Duma, lichen Nachrichten dürfte ein leichtes Nachlassen der Preise von wurde Reinbott wieder nach Petersburg   berufen, wo Stolypin   ihn Weizen und Mehl erfolgen. Die Aufwärtsbewegung hat anscheinend wieder fragte, ob er im Falle der Auflösung der Duma für die ihren Höhepunkt erreicht. Angesehene Landwirte sind der Ansicht, Ordnung in Mostau bürgen fönne. Auf die Angaben seiner daß die Ernte noch 82 Millionen Benter ausmachen und damit noch ruhigende Antwort.

Und wieder Blutvergießen.

tönigkeit reiht sich in Süditalien   ein Blutbad an das andere.

Rom  , 1. Auguft.( Eig. Ber.) Mit gräßlicher fiereotyper Ein. Spione und Lodspikel gestüßt, gab General Reinbott eine beunt bierzehn Millionen größer fein wird als im Krisenjahre 1897. Wieder ist Apulien   der Schauplatz der Tragödie, diesmal Andria Nr. 33038 in Kenntnis gesetzt, daß die Reichsduma am folgen. Brotpreise, die in Paris   festgestellt sind, werden nur von kurzer Am 8./21. Jult wurde Meinbolt durch das Telegramm unter Es ist also kein Grund zur Beunruhigung vorhanden, und die hohen in der Provinz Bari  . Der Anlaß war wieder ein tommunaler Kone   den Tage aufgelöst werden würde, und daß er die energiiditen Pauer fein