Nr. 180. 27. Jahrgang.
Donnerstag, 4. August 1910.
Generalversammlungen der Berliner Genoffen.
Da infolge der ausgedehnten Debatten über den Diszi-[ zu organisieren, wo und wann es nur möglich sei.( Lebhafte Bu-| verteilung von Flugblättern. Man war bestrebt, die Frauen heranplinbruch in Baden die am 26. Juli abgehaltenen General- ftimmung.) zuziehen und agitierte unermüdlich. In der verflossenen Geschäfts Die Kassenverhältnisse, zu denen der Kassierer Schmidt das periode, die sich über 18 Monate erstreckt, fanden statt: 12 Voltsbersammlungen die Tagesordnungen nicht erledigen konnten, Wort nahm, gestalteten sich in den anderthalb Jahren so: Im Halb- versammlungen, 3 Frauen, 4 Sonntags-, 8 Kommunalwähler-, blieb die Erörterung der geschäftlichen Angelegenheiten den jahr Januar/ Juni 1909 wurden eingenommen 12 538,84 m., aus- 8 Generalversammlungen, 7 Streiskonferenzen und 31 Vorstandsfür den 2. August einberufenen Versammlungen vorbehalten. gegeben 11 673,90 M. Einschließlich des verbleibenden Ueberschusses fizungen. 7 Flugblätter wurden in einer Gesamtauflage von Wir berichten darüber wie folgt: von 864,94 m. wurden im nächsten Halbjahr Juli/ Dezember 1909 294 000 verbreitet. Außerdem tamen zu der Stadtverordnetenwahl insgesamt 13 274,10 M. eingenommen, welcher Einnahme eine Aus: 87 000 Flugblätter zur Verteilung. Zur Agitation und zur Gewinnung gabe von 12 432,67 M. gegenüberstand, so daß ein Bestand von von Abonnenten wurden 42 000 Exemplare einer Eriraausgabe des 841,43 m. verblieb. Das Halbjahr Januar/ Juni 1910 rechnete Bortvärts" verbreitet. einer Gesamteinnahme von 15 518,40 Mart und mit mit Es verbleibt ein einer Gesamtausgabe von 14 318,16 Mark. Bestand von 1200,24 M. Der Wahlverein hat jezt 4781 Mitglieder, darunter 363 weibliche. Genosse Grunwald berichtete für die Preßkommission: Zu den Anträgen, die aus Genossenkreisen stets wiederkommen, aber vorläufig abgelehnt werden müssen, gehöre der auf
Erster Wahlkreis.
Den Vorstandsbericht erstattete o Ibersky. Im Mittelpunkt der Ereignisse stand der Wahlrechtskampf. Redner gibt einen eingehenden Ueberblick von den Veranstaltungen, Sizungen usw. des ersten Kreises und hebt besonders hervor, daß die Demonstrationsbersammlungen ungewöhnlich gut besucht waren. Den berühmten Tiergartenspaziergang bezeichnet Woldersky als einzig dastehend in der Geschichte der Partei; er habe bei allen, die ihm beiwohnten, einen unvergeßlichen Eindruck hinterlassen. Ueber die Arbeit der eingesetzten Kommission zur Formulierung von Vorschlägen für eine wirksame, durchgreifende Agitation im Streise ist der Kreiskonferenz schon berichtet worden. Zurzeit befigt der erste Streis 848 Mitglieder, darunter 105 weibliche.
Den Kassenbericht gibt Bittner: Die Einnahmen betrugen 8868,90 W., die Ausgaben 2558,23 M., bleibt Bestand 1310,67 Mart. 2ucht bedauert, daß das Flugblatt Dem Volte kein Wahl recht, dem König 32 Millionen Bulage" nicht in größerer Anzahl berbreitet wurde. Dieses Flugblatt sei den Arbeitern gerade aus der Seele geschrieben.
werden.
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gesprochen, die anderen Kreise seien aber durch den Kostenanschlag anderen Sinnes geworden und selbst der 5. Streis habe seinen Antrag zurückgezogen. Nach Woldis Meinung resultiert das Uebel aus dem Widerspruch, der in der Vereinigung eines Zentrals nnd Lokalorgans liegt. Der Vorwärts " werde in seiner Eigenschaft als Zentralorgan zu sehr mit Angelegenheiten überladen, die für Berlin wenig Intereffe haben. Dadurch werde der Vorwärts" immer teurer sein als die übrigen Parteiblätter.
Verbilligung des Vorwärts".
Der Mitgliederbestand betrug zu Anfaug des Jahres 1909 2412, darunter 128 weibliche Mitglieder. 995 Neuaufnahmen( darunter 181 Frauen) wurden in dem ersten Halbjahr des Jahres 1910 vers zeichnet. Von anderen Kreisen wurden 713 Mitglieder überwiesen, zusammen waren also 1708 neue Mitglieder zu verzeichnen. Dagegen betrug die Zahl der ausgeschiedenen und den anderen Kreisen überwiesenen Mitglieder 1626; mithin verbleibt also am 30. Juni 1910 ein Mitgliederbestand von 2494. Durch die große Fluktuation im Kreise( Abzug nach der Peripherie und den Vororten Groß- Berlins, wenn auch fortwährend neue Mitglieder gewonnen werden) ist nur eine Zunahme von 82 Mitgliedern zu verzeichnen.
Dieser fei nahezu einstimmig abgelehnt worden, nachdem ein gehende Beratungen und Berechnungen ergeben hätten, daß auch bei einer Verbilligung um nur 10 Bf. ein solches Defizit herausfäme, daß man glaubte, nicht die Verantwortung dafür übernehmen zu Einige Differenzen wurden mit leichter Mühe gefchlichtet. Die Beschwerdekommission hat nur sehr wenig zu tun gehabt. können. Bei den Berechnungen sei schon eine Vermehrung der Der Kassenbericht, den Genosse Albert Harndt vorlegte, zeigt Abonnenten berücksichtigt worden. Auch der Antrag auf Einrichtung für die letzten sechs Monate eine Einnahme von 9697,81 m. gegen eines Abendblattes scheitere an der Finanzfrage. Auch hierbei über einer Ausgabe von 6771,08 m., somit einen Bestand von müßte, felbst eine Abonnentenvermehrung angenommen, mit 2926,73 M. Der Gesamtbericht für die Geschäftsperiode von achteinem größeren Defizit gerechnet werden. Burzeit fähen zehn Monaten zeigt eine Einnahme von 27 128,56 M., eine Ausgabe deshalb die Instanzen davon ab. Das Feuilleton habe an- bon 22 064,68., einen Bestand von 5063,88 m. Woldersky teilt mit, daß die Mitgliederzahl des Vereins läglich des Hyanschen Romans die Breßkommission be= für Arbeiter Jugendheime auf 214 gestiegen fei. Bezüglich des er schäftigt. Eines Romans, der absolut nichts Stünstlerisches an sich der Versammlung Decharge erteilt. Außer einigen Anfragen au Auf Antrag der Revisoren wurde für die Kassenführung von wähnten Flugblattes meinte er, der Vorstand müsse sich nach den habe und dessen Veröffentlichung in einem täglich erscheinenden den Kassierer, die zufriedenstellend beantwortet wurden, fand keinerlei Angaben der Abteilungsführer richten, es feien immer sehr viele Blatte, das auch jungen Leuten in die Hände komme, man nicht Diskussion über den Vorstandsbericht statt. Genosse Pohl gab beFlugblätter übrig geblieben, man könne das Geld besser anlegen billigen könne, selbst wenn man kein Sittlichkeitsfeg sei. Der Partei fannt, daß der gedruckte Bericht den Mitgliedern noch zugehen werde. als in Makulatur. Redner bedauert, daß die Beteiligung an der vorstand habe dem in einer Resolution entgegentreten und namentlich Kleinarbeit in den einzelnen Bezirken viel zu wünschen übrig läßt. für die Zukunft vorbeugen wollen. Den Bericht der Preßkommission erstattete Genosse Robert Leider hätte ihn die Preßinße, der sich ausführlich mit der Tätigkeit der Kommission Ferner verweist er auf die neuerrichtete Kinderschußkommission, fommission nicht genügend unterstützt, sondern mit Stimmengleichheit beschäftigte und eine lebhafte Diskussion anregte, als er einige schon deren Bericht soll in der nächsten Generalversammlung erörtert den Antrag abgelehnt.- Als ein Segen habe sich die Aenderung öfter geäußerte Wünsche in bezug auf den Vorwärts" zur Sprache in der Handhabung der juristischen Sprechstunde erwiesen, da jekt brachte. So war es besonders der Wunsch, daß eine Boldt, als Breßtommiffionsmitglied, erstattet Bericht über die Ratsuchenden nicht mehr bloß auf wenige Stunden angewiesen die Tätigkeit der Kommission. Redner faßt sich furz und verweist seien und außerdem oft schon formulierte Anträge usw. mit nach Abendausgabe oder ein Montagsblatt auf den kommenden gedruckten Jahresbericht, worin ausführlich be- Hause nehmen könnten. Mit der prinzipiellen Haltung des herausgegeben werde, der mit allem Nachdruck wieder hervor trat, richtet werde. Die juristische Sprechstunde sei nun so ausgebaut," Borwärts", namentlich mit der Art seiner Stellungnahme in der obwohl Genosse Hinge erklärte, daß sich dieser Wunsch zurzeit nicht daß sie ihren 8wed in jeder Hinsicht erfülle, die Beschwerden seien badischen Angelegenheit, seien Preßkommission und Parteivorstand erfüllen lasse. Ein Genosse meinte, daß das Anzeigengeschäft und denn auch auf ein Minimum zurückgegangen. In Sachen des durchaus zufrieden. der Straßenverkauf des Vorwärts" viel besser ausgenützt werden Abendblattes feien ja die meisten Genossen des 1. Kreises der Genosse 8inte erstattete den Bericht der Agitationstommission. tönnte. Gegen eine Verkürzung der Parlamentsberichte sprachen sich Meinung, daß die Morgenausgabe unter den heutigen Verhältnissen Er konnte von schönen Erfolgen und tüchtiger Arbeit in der Provinz mehrere Redner aus, und der eine wünschte noch besonders, daß die nicht mehr genüge. Die diesbezüglichen Anträge des 1. und 5. Kreises berichten. Die Zahl der Stadtverordneten und Gemeindevertreter neu angenommenen Geseze den Lesern mehr zur Kenntnis gebracht hätten veranlaßt, daß der Geschäftsführer des Vorwärtsverlages hat sich erheblich vermehrt. Die Aussichten für die am 15. September werden müßten. Für die Gewerkschaften, besonders für die kleineren, einen Kostenanschlag vorlegte, woraus hervorging, daß die Mehr in Frankfurt - Lebus stattfindende Reichstagswahl seien günstig. Man wünschte ein Genosse mehr Berücksichtigung im" Borwärts". Bulegt tosten ganz erheblich sein würden. Er, Redner, habe energisch für hoffe den Kreis( im ersten Wahlgange) zu nehmen. Der fehrten die Wünsche in bezug auf ein Abend- oder MontagsEinführung des Abendblattes Wahlrechtskampf in der Provinz habe uns eine Anzahl Strafprozesse blatt in Form von Anträgen wieder, die aber schließlich abgelehnt eingebracht, wovon 47 erledigt seien. Dazu kämen die üblichen wurden. Die Versammlung hörte dann den Bericht des Genossen Aysche Brozesse wegen Uebertretung der Verfrommungsverordunng durch Flugblattverbreitung am Sonntag und dergleichen. Die organisierten von der Agitationstommission, der sehr hoffnungsvoll ausklang und Das seien von bemerkenswerten Erfolgen der Agitation auf dem Lande ero Genossen in der Proving hätten sich um 4286 vermehrt. 20 Broz. Es feien jegt ungefähr 23 000 Mitglieder in der Provinz. zählte. Unter den Frauen habe man mehr Verständnis für die Auch in den beiden Streifen, die dem zweiten Berliner Wahlkreise zu öffentlichen Angelegenheiten gefunden, als man erwarten konnte. Die geteilt wären, sei die Mitgliederzunahme eine erfreulich starte. Mit der Bewegung unter den Land- und Forstarbeitern bringe Fortschritte; Einführung der Zeitung für die Neumark( Kopfblatt der Märkischen in manchen Dörfern, wohin man früher sich kaum wagen durfte, Boltsstimme") tönne man nach den bisherigen Resultaten ganz zu finde die Agitation für unsere Jdeen fruchtbaren Boden. Durch be stimmte Abkommen, die man mit den Gewerkschaften traf, werde frieden sein. Genosse Schröder von der Lokalkommission berichtete über die Agitation aufs beste gefördert. Auf Schwierigkeiten stoße man die Erledigung verschiedener Beschwerden und erörterte dann die noch vielfach bei den Schiffern, die sich recht unzugänglich zeigen, Angelegenheit der Stammersäle" in der Teltower Straße, aber auch hier wie überall arbeite man mit Geduld und Zähigkeit, Ede Bellealliancestraße. Der Inhaber, Herr Palm, habe die Lokal- um schließlich doch gute Früchte zu ernten. Für die Lokalkommission berichtete Genosse Sönig, daß die tommiffion hinzuziehen gesucht. Schließlich habe er gewünscht, man solle das Lokal, dessen Besizerin die Handwerkerkammer sei, als Kommission unverdrossen tätig sei, der Arbeiterschaft Versammlungsneutral betrachten. Er wollte es zu feinerlei politischen Ver- lokale zu gewinnen und zu erhalten. Leider werde oft die wirksame sammlungen, also auch nicht zu sozialdemokratischen hergeben. Unterstützung durch die Genossen vermißt, die durchaus gefordert Dagegen rechnete auf Unterstützung durch Vergnügungen werden müsse, wenn die Kommission zur allgemeinen Zufriedenheit im zweiten Kreise. Man habe ihm eine Einladung zu arbeiten soll. Der Redner wünscht, daß Vereine, die Verträge mit die in seinem Gastwirten abschließen, sich dagegen sichern, daß der Wirt seine einer politischen tonservativen Veranstaltung, Lokal stattfand, entgegenhalten können. Er habe dann versprechen Unterschrift von der Lokalliste zurückzieht; auch sollten die Wirte wollen, in Zukunft sollten teine politischen Versammlungen mehr in auf den kostenlosen Nachweis der Gastwirtsgehilfen aufmerksam den Kammerfälen stattfinden. Im Einverständnis mit dem Vorstand gemacht werden. Eine Diskussion über diese Berichte wurden nicht beliebt. Kunert berichtet über die Vorschläge, die die gewählte Kom- habe Redner das Lokal darauf für gesperrt erklärt. So schwierig Die Neuwahlen der Funktionäre ergaben das folgende Resultat: mission zur Hebung der Agitation ausgearbeitet hat. Das ganze der Kampf auch erscheine, er müsse im Interesse des VersammlungsMaterial foll dem Borstande überwiesen werden. Dann wird zu den lebens im zweiten Streise durchgeführt werden. Herr Balm werde 1. Vorsitzender Bohl, 2. Borsitzender atob, 1. Staifierer Albert Wahlen geschritten. Genosse Woldersky legt sein Amt, da er wohl, wenn jeder auf dem Posten sei, bald die 85 000 m. Pacht arndt, 2. Kassierer Frizz Schmidt, 1. Schriftführer Paul Hahn, Als Beisiger wurden die Abteilungszirka fünf Jahre dem Borstande angehört hat und vier Jahre Vor- nicht mehr zahlen können, und die Handwerkerkammer werde mit 2. Schriftführer Grimm. figender war, nieder, um an anderer Stelle weiter zu arbeiten. fich reden lassen müssen. Jeder einzelne sei verpflichtet, der Lokal- führer bestätigt und Genoffin Frau Mittag gewählt; als Revisoren An seine Stelle wird Täterow gewählt. Ferner Petermann fommission gleich davon Mitteilung zu machen, wenn er von Vereins- Alex. Fröhlich, Ast und Bößich; als Mitglied der Prep2. Borsitzender, 1. Stassierer Bolzmann, 2. Raffierer Simmel, bergnügungen in den Kammersälen höre. Da man erfahren Kommission Robert Hinge; als Mitglied der Agitationskommission 1. Schriftführer Bublik, 2. Schriftführer Ketty Guttmann , habe, daß das Café Ruhwald in Woltersdorfer Schleuse, Ayiche und der Lokalkommission Miller gewählt. als Rebijoren Tabbert, Strehlow, Frl. Sehner, in die das Balm erst hatte, ihm auch jetzt noch gehöre und daß der Lokalfommission Ege, als Agitationsmitglied Schuster. Ein angebliche jezige Inhaber wahrscheinlich nur ein Vertreter Balms von Ketty Guttmann begründeter Antrag, statt fünf weiblicher fei, jo sei bei der Lokalkommission der Antrag gestellt, über das Bertreterinnen deren acht in den Zentralvorstand zu entfenden, wird Café Nuhwald auch die Sperre auszusprechen. Mindestens müßten sich Vereine vorsehen bei Abschluß von Dampferpartien für das Genoffin Ottilie Baader machte dann einige Mitteilungen Agitation unter den Frauen
Kunze bedauert die Haltung der Kreise in der Frage des Abendblattes.
Täterow spricht zur Frage der Einführung eines Abendblattes und bedauert die Vertagung derselben. Er bezweifle, ob alle Momente genügend berücksichtigt worden seien. Weite Kreise seien da für, viele Genossen müßten sich heute noch Nebenblätter halten, um fchnell unterrichtet zu werden. Der Vorwärts", der eine Monopolstellung einnehme, müsse leisten können, was bürgerliche Blätter auch leisten. Die Genossen werden nicht ruhen, bis ihren Wünschen Geltung verschafft sein wird.
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Gebauer bedauert auch, daß wir gerade in der kommenden Reichstagswahl kein Abendblatt haben werden. Bartsch von der Lokalkommission ersucht die Genossen, die Lokalliste noch strenger zu beachten. Der Bericht der Brandenburger Kommission wird später gegeben, da der Vorsitzende verreist ist.
angenommen.
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Nachdem noch die Schiedskommission gewählt worden war, sprach Genosse Aysche über die Aufgaben der bevorstehenden Provinzialkonferenz, zu der die Versammlung die Genossen Grimm und Wenzel und die Genossin Frau Berta Klinger delegierte. Die vorgeschlagenen 21 Delegierten zur Verbandsgeneralversammlung erhielten die Zustimmung der Versammlung, die ebenso nach einem Vorschlag des Genossen Pohl ihr Einverständnis damit erklärte, daß die Delegierten des dritten Kreises auf der Verbandsgeneralversammlung für die Wahl der Genossen Ernst, Liepmann und Böste in den engeren Ausschuß stimmen. Vierter Wahlkreis.
Dem langjährigen Staffierer Bittner, der von seinem Bosten nächste Jahr. zurüdtritt, weil er nach außerhalb verzieht, wird einstimmig Decharge über die Gegen den Antrag, den Monatsbeitrag auf 40 Pf. zu ers höhen, wandten sich weihnacht, Bittner und andere Ge- im zweiten Kreise. Insbesondere verwies sie auf die Lese- und nossen, die auf die augenblidliche mißliche Wirtschaftslage, Diskutierabende, von denen der eine im Süden, der andere im unter der die Arbeiter besonders schwer zu leiden hätten, Westen abgehalten wird. Im Westen tamen durchschnittlich 36 Frauen, hinwiesen, während Woldersky mit aller Wärme für den im Süden 45 Frauen. Die Zahl der weiblichen Mitglieder des WahlAntrag eintrat, da wir im bevorstehenden Reichstagswahlkampf be- vereins hat sich im letzten Jahre um etwa 100 vermehrt. Rednerin fonders viel Munition brauchen werden und auch die neuen Ein- bat zum Schluß, daß die Genossen bei ihren Frauen lebhaft für den Die gutbesuchte Generalversammlung tagte in Kellers Festrichtungen in der Partei, wie Parteischule, Jugendorganisation usw. Besuch der Leseadende eintreten und immer mehr Frauen zum An- fälen. Der Tätigkeitsbericht des Vorstandes lag gedruckt vor. Da hohe finanzielle Anforderungen an unsere Stasse stellen. Der Antrag schluß an die Organisation bewegen möchten. Die organisierten das Geschäftsjahr vom 1. Juli bis 30. Juni laufen soll, erstreckte sid den Bestimmungen des neuen Organisationsstatuts entsprechend wurde mit 57. gegen 50 Stimmen angenommen. Zur Provinzial Genossinnen würden das ihre tun. Konferenz werden gewählt: Bitttner, Badut, Strehlow. diesmal der Geschäftsbericht auf 1½ Jahre, und zwar vom 1. Jas Dem Kassierer wurde Decharge erteilt. Die Wahl des Zur Verbandsgeneralversammlung: Strehlow, Badut, Borstandes beziehungsweise der Funktionäre führte wegen einer uar 1909 bis 30. Juni 1910. Infolge der Wahlrechtsbewegung er. Bittner, Bublik, Sehner, Ege. In die Preßkommission Kandidatenfrage zu etwas erregten Auseinandersetzungen. Das Re- hielten 25 Mitglieder Anklagen. Ein Genosse wurde mit einer wurde Genoffe Boldt mit großer Mehrheit wiedergewählt; auf sultat der Wohlen ist folgendes: Woche Gefängnis bestraft, fünf mit 68 Tagen Haft. Bei den übri den Genossen Kunze fielen 14 Stimmen. gen 19 beliefen sich die Strafen und Gerichtstoften auf 546,05 m. In die Berichtszeit fiel auch die durch den von der freisinnigen Partei beranlaßten Biermandatsraub
Zweiter Wahlkreis.
Erster Vorsitzender Schwemte, zweiter Vorsitzender Häuser, erster Rassierer G. Schmidt, zweiter Staffierer Lohse, erster Schriftführer Rautmann, zweiter Schriftführer Jacubowski, Die Generalversammlung im zweiten Wahlkreise, die im großen Beisiger Werner und Fräulein Baader, Revisoren Henning. Saale der Bockbrauerei tagte, war sehr gut besucht. Genosse Simon und Balkow. Ferner wurden gewählt in die Preß- notwendig gewordene Landtagswahl. Drei von den beteiligt geSchwemte erstattete den Vorstandsbericht. Dieser umfaßte dies- fommiffion Ewald und Grunwald, in die Agitationskommission wesenen Landtagswahlbezirken liegen im vierten Reichstagswahlmal anderthalb Jahre. Da ein schriftlicher Bericht vorlag und den Binte, in die Lokalkommission Schröder, in die Vergnügungs- freis. Jm 5. Landtagswahlbezirk steigerte sich die Zahl der sozialMitgliedern halbjährlich Berichte gegeben wurden, so äußerte sich kommission die Genossinnen Wurm und Hermankus sowie demokratischen Urwählerstimmen von 18 213 im Jahre 1908 auf Redner im wesentlichen über die Vorgänge im letzten halben Jahre. die Genossen Keufer, Kolz, Peina, Schlachtinger und 18674, obwohl die Zahl der eingeschriebenen Wähler von 33 096 auf Es stand da im Vordergrunde der Stampf um ein freies, gleiches, Galt, in den Aktionsausschuß Schwemte, als Revisor für 32 700 und die der abgegebenen Stimmen von 20 590 auf 20 440 geheimes und direktes Wahlrecht, bei dem auch die Genoffen des Groß- Berlin G. Schmidt. zurückgegangen war. Die gegnerischen Stimmen gingen von 2323 zweiten Wahlkreises ihren Mann standen. Auch ließ man es nicht Dann wählte man noch zur Generalversammlung von Groß auf 1764 zurüd. 50,1 Proz. der Wahlmänner entfielen diesmal fehlen an der Agitation. Zahlreiche Flugblätter wurden verteilt, Berlin 41 Delegierte und bestätigte die Bezirksführer. auf unsere Partei, gegenüber 57,4 Proz. im Jahre 1908. Chenja insgesamt 958 000. Es ist manches geschehen, um die Zahlabende beffer auszugestalten. In verschiedenen Bezirken wurden Referate war das Wahlergebnis im 6. Bezirk. Die Zahl der eingeschriebenen Dritter Wahlkreis. Wahler ging von 49 976 auf 49 442 und die der abgegebenen Stima gehalten. Der Vorwärts" hat im Kreise 6000 Abonnenten, der Die Generalversammlung des dritten reises fand im Gewerk- men von 25 620 auf 25 288 zurüd. Auf die Sozialdemokratie entBahre Jacob" 738, die" Gleichheit" 146 und der Süddeutsche schaftshause statt. Genosse ohl erstattete den Borstandsbericht. ficlen 21 863 Stimmen, gegenüber 21 137 im Jahre 1908. Die Bostillion" 31. Redner richtete zum Schluß eine fräftige Er Zuerst gab er ein Bild von der Tätigkeit der Parteigenossen des Stimmen der Gegner gingen von 4393 auf 3425 zurüd. Von den mahnung an die Versammelten, alles Persönliche im Barteileben Streises während der letzten sechs Monate. Es fehlte nicht an Wahlmännermandaten eroberte die Partei 555 Proz. gegenüber beiseite zu lassen, fest aufammenzuhalten und zu agitieren und allerlei Veranstaltungen, Versammlungen, Demonstrationen. Maffen- 152,5 108. von 1908,
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