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fiiBoTcrte köesenIWe Cr�ö�ung fcr Leistungen der Penstonskaste ob. weil nicht auch gleichzeitig die vom Agitator in den Vorder- grund gerückte Forderung der Rückzahlung der Beiträge aus- scheidender Arbeiter von der Firma zugestanden wird und Auge­standen werden kann. So wirb cS, obwohl die Leistungsfähigkeit der Kasse nach einem, wie angedeutet, von versicherungstech- nischer Seite eingezogenen Gutachten außer Zweifel steht, der Firma Th. Goldschmtdt unmöglich gemacht, die Kassenleistungen zu erhöhen und damit den Wünschen der Pensionäre und Hinter- oliebenen von Mitgliedern auf Erhöhung ihrer Bezüge Rechnung zu tragen. Das Bild dieses Kampfes erscheint besonders ge- eignet, zu zeigen, daß den Führern dieser Arbeiterorganisationen jede Handhabe recht ist, ihre hetzerische Agitation daran zu knüpfen. Kämpfen sie doch gegen Einrichtungen einer Pensions- kasse, deren Satzungen ohnedies schon allen Anforderungen ent- sprechen, welche die eigene Presse der sozialdemokratischen Partei und deren Vertreter im Reichstage bisher gestellt haben. Es kommt jenen Organisationen offenbar nur darauf an, Unzu- friedenheit unter der Arbeiterschaft der Firma Th. Goldschmidt zu erregen, und zu diesem Zwecke werden Forderungen gestellt, von denen man genau weiß, daß sie unerfüllbar sind." Dieser Artikel enthält direkte Schwindeleien, denn es ist ein- fach nicht tvahr, daß die Satzungen der Kasseohnedies schon allen Anforderungen entsprechen, welch« die eigene Presse der sozial- demokratischen Partei und deren Vertreter im Reichstage bisher gestellt haben". Weiterversicherung nach dem Ausscheiden oder Rückzahlung der Beiträge ist die allgemeine Forderung der Ar- lbeiter, und gerade um dies« Forderung drehte es sich jüngst in dem Kampf der Goldschmidtschen Arbeiter. Die Goldschmidtsche Chemische Fabrik ist eine jener Gifthütten, in denen aus Dreck Gold gemacht wird und wo die Gesundheits- Verhältnisse der Arbeiter sehr schlecht, der Arbeitecwcchsel sehr groß ist. Die PensionSkasse hat vornehmlich den Zweck, die Arbeiter an das Werk zu fesseln. 1908 hatte di« Kasse(bei zirka 620 Ar- heitern der Fabrik) 4 Pensionäre, die zusammen eine Jahresrente von 627 M., einzeln pro-Tag zirka 36 Pf., bekamen, für Sterbe- fälle wurden noch 999 M. gezahlt, die Arbeiterbeiträge allein über- stiegen aber die JahresauSgaben um inehr als das Achtfach« I Des- chalb beantragten die Arbeiter, im Statut zu bestimmen: ..Mitglieder, die aus den Diensten der Firma freiwillig aus- scheiden, ohne dienstuntauglich zu sein, oder solche, die aus irgendeinem Grunde entlassen werden, haben dann Anspruch auf Rückzahlung der zur Pensionskasse gezahlten Beiträge, wenn diese für ein Jahr lang gezahlt sind. Die Beiträge gelangen erst ein halbes Jahr nach dem Austritt aus den Diensten der Firma zur Auszahlung." Nun setzte eine wütende Agitation der Firma und ihres »Rechtsbeistandes" gegen die Arbeiterforderungen ein. Die Firma beantragte, die Pensionen um die Hälfte zu erhöhen, offenbar in der Absicht, damit für alle Zukunft die Realisierung der Beitrags- rückforderung unmöglich zu machen. Weil die Arbeiter nicht nachgaben, wurde derRädelsführer" gekündigt, und in der Hoffnung, dieRoten " würden sich am Mai- ausflug beteiligen, die entscheidende Versammlung auf den 1. M a i festgesetzt. DerRechtSbeistand" der Firma hielt eine große Rede über die Sozialdemokratie. Opponierenden Arbeitern aber schnitt man das Wort ab. Der Arbeiterantrag erhielt 233. der Antrag der Firma 136 Stimmen, so daß dem Arbeiter« antrag einige Stimmen an der erforderlichen Zweidrittel-Majori- tat fehlten und auch der Antrag der Firma abgelehnt wurde. BloheS Gerücht oder Tatsache? Die in Bonn erscheinendeDeutsche Reichszeitung' krachte kürzlich folgende Meldung in durchschossenem Druck: Elsenborn , 24. Juli. Wie von hier mitgeteilt wird, find bei dem Gewitter vom letzten Freitag zwei Geschütze vom Blitz getroffen worden. Bei dem einen derselben wurden von der Mannschaft acht Leute, darunter«in Offizier und ein Arzt getötet." Elsenborn ist der große MilitSrschießplatz in der Eifel . Ueber den von dem Blatte geschilderten Borgang haben wir in anderen Zeitungen nichts gelesen; auch nähere Mitteilungen über daS furcht- bare Ereignis hat das Blatt bis auf den heutigen Tag nicht gebracht. Widerrufen oder berichtigt hat es aber unseres WissenS die Meldung auch nicht. Merkwürdig an der Notiz war schon, daß sie zwei Tage «ach dem angegebenen Ereignis datiert war. Jedenfalls aber ist die Meldung des rheinischen BlatteS so un- geheuerlicher Art, daß die Angelegenheit unbedingt der Aufklärung bedarf._ Spanien . Zurückgewichen. Madrid , 6. August. Das Komitee für die in San Sebastian geplante Kundgebung der Katholiken hat be- schloffen, auf die Kundgebung zu verzichten. Die katholi- scheu Zeitungen werden heute ein diesen Beschluß erklärendes Manifest veröffentlichen._ Zusammenstoß. Barcelona , 5. August. Gestern abend kam e« zu einem neuen Zusammen stoß zwischen K a r l i st e n und Radikalen. Die Kämpfenden wurden durch die Polizei auseinander getrieben. Eine Versammlungsstatistik. Paris , 6. August.Malm" berichtet aus Madrid : Der Kabinettschef hat eine Statistik aufstellen lassen über die Zahl der Versammlungen und öffentlichen Kundgebungen, welche seil seinem Regierungsantritt, der am 6. Februar d. I. erfolgte, veranstaltet worden find, resp. abgehalten worden seien. Es haben insgesamt 298 Versammlungen und 200 Kundgebungen klerikalen und anti- klerikalen Charakters in dieser Zeit stattgefunden. CanalejaS will durch diese Statistik beweisen, daß keine Regierung der Welt in derselben loyalen und liberalen Weise wie die spanische Regierung, das Recht, Kundgebungen zu veranstalten, gewahrt habe. Rußland. Ein geplanter Anschlag auf das russische Parlament. Man schreibt uns aus Petersburg vom 3. August: Selbst das nachher verworfene und gänzlich umgearbeitete Bu- lyginsche Verfassungsprojekt gewährleistete den Abgeordneten volle Redefreiheit im Parlament, in der notgedrungenen Voraussetzung, daß ein Parlament ohne dieses Vorrecht kaum existieren kann. Und von da ab, sowohl während der kurzen Hausse- als währeav der langen Baissezeit de? russischen Parlamentarismus, galt der Grundsatz als unanfechtbar, daß die Volksvertreter ob ihrer Dumareden nicht zur Verantwortlichkeit gezogen werden dürfen. Oft genug waren daher Deputierte auch solche der dritten Duma in der Lage, die russische Mißwirtschaft zu schildern.und ihre Be. hauptungen unter Namensnennungen und genauen Tatsachen- angaben zu belegen. Darob gab es aber hellen Zorn in der demora. lisierten russischen Bureaukratie, deren schlimmste Vertreter durch die Oeffcntlichkeit um Ehre und Ruf gekommen waren. Traten dann auch für die Gekränkten meist ihre vorgesetzten Minister ein, so fehlte es diesen an wirksamen Argumenten, und mit leeren Redensarten war der Sache nicht geholfen. Darum soll jetzt die Gesetzgebung eingreisen, um dietreuen StaatSdiener" kräftiger zu beschützen. Das Ministerium des Innern bereitet nämlich einen Gesetzentwurf vor, der die Verantwortung der Deputierten wegen Ver- leumdung von Staatsbeamten" in Dumareden statuiert. So weit geht also schon in Rußland die Ausgestaltung einervernünftigen parlamentarischen Immunität". Laut dem Gesetzentwurf soll jedem Staatsbeamten anheimgestellt werden, wenn er in der Rede irgend eines Deputierten die MerkMle einer Ver» leumdung wahrnimmt, sich dadüber bei seinÄn DoWsetziest b'i-' schweren. Wenn der betreffende Ressortchef die Beschwerde für begründet erachtet, hat er sie dem Ministerrate zu unterbreiten, welcher dann darüber entscheidet, ob gegen den Deputierten durch das erste Departement des Reichsratcs eine gerichtliche Anklage zu erheben oder die Sache einzustellen sei. Wenn dieser Entwurf tat- sächlich Gesetz werden sollte, so würde man von einem I n t e r- pellatiönsrecht in Rußland noch kaum reden können: einbeleidigter" Beamter würde nun das Recht er- halten, jeden Deputierten den Widerwärtigkeiten eines gerichtlichen Verfahrens und durch seine Macht auch schweren Strafen auszu- setzen; denn jeder Ressortchcf wird sich sicher seines Beamten zumal gegen einen oppositionellen Abgeordneten annehmen. Die Selbständigkeit cknd Unabhängigkeit, d. h. die Lebenskraft und der politische Sinn der gesetzgebenden Körperschaft würden unter solchen Umständen ganz verschwinden. Der sibirische Jntendantursumps. ES wäre geradezu unnatürlich, wenn das entlegenere Sibirien nicht eine ebenso gestaltete Intendantur, wie das zentrale Rußland, hätte. Dort konnte man ja im Gegenteil in noch patriarchalischerer Weise(soweit dies denkbar ist!) ungestört wirtschaften. Tatsächlich weist die sibirische Intendantur dasselbe bekannte Bild auf, und wenn irgend ein Unterschied doch wahr- zunehmen ist, so ist er vorwiegend quantitativer Natur. So pflegte in früheren Zeiten der sibirische Intendant alsD e m o k r a t" zu gelten. Denn während seine Moskauer und anderen Kollegen vermittelst verschiedener Kombinationen mit Preisen, fiktiven An- kaufen, Prozenten usw. operierten, mußte sich der sibirische Inten- dant bloß mitkleinen Diebstählen", wie sich einer der Revisoren äußerte, begnügen. Und wenn die Herren sich trotzdem auch in Sibirien große Summenerwarben", so mußten sie, um solche Re- sultate zu erzielen, einfach fertige War« aus dem Lager schleppen und anderweitig verkaufen.Schleppen" konnte man gewöhnlich nur »n kleineren Portionen von jeder Lieferung; daher erhielten die sibirischen Intendanten die verächtliche BezeichnungKleinhändler' im Gegensatz zu denGroßuitternehmern" von Moskau , PeterS bürg, Kiew , Kasan , Warschau usw. Nur während des Krieges entfalteten auch die sibirischen Intendanten einearistokratische" Schwungkraft, indem sie Privatwaren als Kriegsmaterial tranS- portiertcn. In friedlichen Zeiten hingegen waren die Intendanten hauptsächlich auf dieNaturalwirtschaft" angewiesen. Die von den Revisoren vorgeladenen Sachkundigen gaben ihr Gutachten über den auf dem Lager der Jrkutsker Garnison gefundenen Zucker dahin ab, die Kisten wären statt mit Zucker mit einer feuchten grauen Masse gefüllt, die wohl nicht als Zucker, aber als Sirup zu verwenden wäre. Ueber den Ursprung dieser Masse äußerten sich die Experten, daß den Kisten ein bestimmtes Quantum Zucker entnommen worden sei, worauf man, um daS Fehlgewicht zu verdecken, Wasser hineinzugießen pflegte. In derselben Weise wirtschaftete man auch mit sämtlichen anderen Produkten, die für daS Militär bestimmt waren. Daraus entwickelte sich eine ausgiebige Jntendanturindustrie: die gestohlenen Waren gehörten zu den besten Sorten und fanden deshalb leichten Absatz. ES ging ganz geschäftsmäßig zu, die Intendanten nahmen rechtzeitig Bestellungen entgegen und erledigten sie unmittelbar nach Ankunft eines neuen Transports. Wie groß dieHandels- Umsätze" waren, lehrt eine Leistung deS Intendanten Pawlow, der während des Krieges auf einmal 800 000 Pud Heu, das für die Kavallerie bestimmt war, an Private verkaufte. Zwar erhielt der Generalintendant RostkowSky von dieser Ope- ration Kenntnis, er traf aber leine Maßnahmen zum Schutz der Staatskasse Anfangs 1906 kamen die Intendanten der aktiven Armee nach Jrkutsk und lehrten ihre Kollegen, größere Gewinne zu er- zielen, so daß die Schüler bald ihre Lehrer übertrafen. In Si- birien erreichten nach kurzem die Unterschlcife und Gaunereien der Intendantur horrende Dimensionen. Wo auch immer eine Garni- son vorhanden war, gab es Orgien des Diebstahls. Die In- tendanten hatten kaum die Möglichkeit, alles, was sie stahlen, zu Geld zu machen, und das zusammengeraffte Gold erweckte alle son- stigen Instinkte und Leidenschaften. Die Nächte hindurch spielten die Herren Hazardspiele, bei denen große Gläser, mit Gold gefüllt, als Einsätze dienten. Sie wirtschafteten wie Wahnsinnige, ohne an irgendwelche Nemesis zu denken. Und wer weiß auch jetzt, wie das Endergebnis fein wird? CilHtei. Meuterei? Konstantinopel , 6. August. Heute früh wurde hier Gewehr- feuer gehört, das zu verschiedenen unkontrollierbaren Ge- riichten Anlaß gab. Es wirdj unter anderem davon gesprochen, daß die für das Haurangebiet bestimmten Truppenteile gemeutert hätten, wobei es v i e l e T o t e und Verwundete gegeben habe. Der für gestern in Aussicht genommene Truppentransport ist heute abgegangen.__ Hub Induftm und Handel Anziehen der Preisschraube. Durch Jnnungsbeschlüsse sind, wie dieDeutsche Fleischer- Zeitung" mitteilt, bisher die Fleischpreise in über 40 Städten heraufgesetzt worden. Weitere Preissteigerungen sollen un- mittelbar bevorstehen, da die Viehpreise so enorm hohe seien. daß ohne Erhöhung mit Schaden gearbeitet werde. In Nürnberg habe der Magistrat offiziell anerkannt, daß die Preiserhöhung gerechtfertigt sei, und auch sonst hätten Unter- suchungen ergeben, daß die Fleischpreise nur zögernd den enorm steigenden Mehpreisen folgten. Eine gewisse Rolle spielen, wie der Vorstand der Hannoverschen Fleischerinnung erklärte, bei der Teuerung auch die Viehverwertungs-Genossen- schaften. Diese seien weit davon entfernt, durch Ausschaltung des Zwischenhandels die Preise herabzudrücken, sondern suchten sie auf möglichster Höhe �u halten, um den Gewinn der Land- Wirte zu vermehren. Es ist gar keine Frage, schreibt das genannte Organ, daß, wenn nicht durchgreifende Maßregeln von feiten der Reichsregierung ergriffen werden, eine Fleisch- kalamität zu erwarten sei, gegen welche die des Jahres 1906 geringfügig genannt werden könne. In den Fleischerkreisen fordert man einmütig eine gänzlich veränderte Zollpolitik und eine Oeffnung der Grenzen für Schlachtvieh. Im zweiten Vierteljahr 1910 sind die Schlachtungen außer. ordentlich zurückgegangen. Es sind u. a. nahezu 11 000 Jungrinder und über 72 000 Kälber weniger geschlachtet worden als im gleichen Vierteljahr des Vorjahres. Auch die Schlachtungen von Bullen bleiben um 4000 gegen das Vorjahr zurück. Die Schwemeschlach- tungen sind nur um 11000 gestiegen, eine Ziffer, die viel zu ge- ring ist. die nicht im entferntesten dem Wachstum der jöevölkexung entspricht._ Bom Warenmarkt. In Berlin war die Preisbewegung für Weizen eine rückläufige und die Notierung für Septemberweizen war am Ende der Berichts- Woche um 2 M. niedriger als am Beginn. Die Notierungen der deutschen Zuckermärkte folgen weiter der Tendenz nach oben. In Hamburg stieg der Preis für Lugusllieferung Vis auf Vi M. und ist bainit um die Hälsis höher als M e: sprechenden VorjahreSzeit. Die Exportausfichten, besonders nc England, sind schlecht und drohen nach Ablauf der Konvention nc schlechter zu werden.. An der New U orker Baumwollbörse stiegen die Notierungen si.. Augustlieferuug bis auf 16,60 M. und in Bremen notierte Lokoware am Schluß der Woche mit 77.76 M. Entsprechend der sommerlichen Jahreszeit war daS Geschäft an den deutschen Wollmärkten in der abgelaufenen Woche recht sttll. Die Antwerpeuer Notierung für La Plata Kammgarnzug erhöhte sich von S.07i/z Fr. auf 6.10 Fr. Die Notierungen am Londoner Kupferinarkt erlitten nur geringe Veränderungen. Standardlupser schloß per loko mit 65% Pfd. Sterl. Am Hamburger Kaffeemarkte haben die Preise neuerdings eine Erhöhung erfahren. Die Notierung für Septemberlieferüng erhöhte sich auf 33 M. Ebenso zogen in Havre die Preise an. Gewinnsteigernng. Die Rrihrgrubenmagnaten jammern, wie die Agrarier, über UN» genügende Rentabilität. Die Löhne werden gekürzt, der Sozial. Politik erklärt man den Krieg und die Ueberschüsse steigen! Die folgende Gegenüberstellung der Resultate der ersten Halbjahre resp. der beiden zweiten Quartale der Jahre 1910 und 1909 beweisen das. ES erzielten Ueberschüsse: l. Halbjahr: Mark Mark Harpen........ 3779000 gegen 3 400 000 Hibernia....... 2 456 767 2 623 488 Essener Steinkohlen...1589 194 1774079 Q. Quartal: Mlllheimer Bergwerlsverein 601493 609186 Köuigsborn...... 581 548 669 686 König Wilhelm..... 646 161 554 857 Massen........ 179 203 171624 Aplerbecker Aktien-Verein. 112 844 132127 Bochumer Bergw.-Gesellsch. 95 641 62 335 Bon den Ruhrkohlen- Gesellschaften erzielten Graf Bismarck..... 1 002 869 gegen 1 000 066 Ewald Eriedrich der Große ömg Ludwig.. Königin Elisabeth. Dorstfeld.... Helene u. Amalie. Eintracht-Tiefbau. Joh. Deimelsberg . 1 023 172 454 994 428 126 410 458 342 154 195 081 J 47 788 102 382 801 805 638 440 423 503 890 885 377146 189 970 143 591 04 016 174 618 78 163 46 050 52 947 25 373 ras Schwerin ..... 161 784 Caroline....... 80 014 Blankenburg ...... 48 455 Schürbank u. Charlottenburg 85 287 Alte Haase...... 25 325 Insgesamt ergibt sich eine Zunahme des Uebcrschusscö von rund 200 000 M. Aber die Abschlüsse geben kein ungeiriibtcs Bild von den wahren Verhältnissen; vielfach läßt man die Ueberschüsse geringer erscheinen als sie sind, um Lohiireduktionen und Preisaufschläge nach außen zu rechtfertigen._ Wie man die deutsche Arbeitschützt". Ende Juli tagte in Berlin die außerordentliche Hauptver- sammlung des Vereins deutscher Zündholzfabrikanten, dem gegenwärtig so ziemlich die gesamte Zündholzindustrie des Reichs angehört. Die Versammlung brachte in einer Resolution die ungeheure Notlage zum Ausdruck, unter der die Zünd» Holzindustrie Deutschlands seit Inkrafttreten des neuen Steuer» gesetzes leidet. Eine große Anzahl von Fabriken mußte den Betrieb gänzlich einstellen, andere arbeiten unter großen Verlusten mit der Hälfte oder einem Drittel ihrer ProduktionSfähigkeit. Tausende von Arbet. tern sind brotlos gemacht oder im Verdienst wesentlich geschmälert.. Diese Notlage ist zunächst durch die ungeheuerliche Verteue- rung der Zündhölzer verursacht muß man doch jetzt dreimal soviel bezahlen wie vor der Steuer. In einer Zuschrift an die Deutsche Tageszeitung" gibt ein Fabrikant an, daß infolgedessen seit Wirksamkeit der Steuer knapp ein Drittel der früheren Pro- duktion abgesetzt sei. Doch ist dies nicht der einzige Grund. In der'Franks. Ztg.' wird nachgewiesen-, daß die Steuer die Kon. kurrenzfähigkeit des Auslandes auf dem deutschen Markte gewaltig gesteigert hat. Ehemals kostete im Detailhandel eine Schachtel sogenannter inländischer Schweden 1 Pf., heute 3 Pf. Die Steuer von 1% Pf. pro Schachtel muß von ausländischer wie inländischer Ware gezahlt werden, bleibt also für die Konkurrenzfähigkeit außer Betracht. Außerdem zahlt die ausländisch« Ware 30 M. EinaangSzoll pro Doppelzentner. Ein Pack zu 10 Schachteln mit je 60 Stück wiegt 125 bis 135 Gramm. Es kommen also auf den Doppelzentner 740 bis 800 Pakete mit 7400 bis 8000 Schachteln. Der frühere Zoll für die Schachtel be. trug 0,125 bis 0,136 Pf., und es verblieben bei dem in Deutsch - land damals üblichen Verkaufspreise von 1 Pf. pro Schachtel dem ausländischen Fabrikanten 0,865 bis 0,876 Pf. Bruttonutzen. Jetzt beträgt der Zoll pro Schachtel 0,376 bis 0,406 Pf. bei einem Ver. kaufspreis von 3 Pf. pro Schachtel. Es verbleiben mithin dem anS» ländischen Fabrikanten gegenwärtig 2,696 bis 2,626 Pf. Brutto. nutzen; die Wettbewerbsfähigkeit des ausländi» schen Fabrikates ist also um 200 Proz. durch die famose Steuergesetzgebung g«steigert worden. Der Einwand, daß die enorme Steigerung der Einfuhr nur eine vorübergehende gewesen, wird als hinfällig bezeichnet; die Einfuhr habe jetzt nur wegen der Uebersättigung des Markte» nachgelassen. Sobald die großen Mengen verbraucht sind, werdv die Einfuhr weiter steigen. Komisch wirkt, daß bei dieser Sachlage ein Gewährsmann der Deutschen Tageszeitung" der Steuer noch das Wort redet und auch noch die Besteuerung sämtlicher Ersatzmittel(Feuerzeuge usw.) verlangt._ Die verkrachte Bank. Nachdem die Verhältnisse bei der verkrachten Bank in Dort. mund etwas geklärt sind, soweit daS bei den Ächachtelgeschäften überhaupt möglich ist, glaubt man, daß vielleicht 40 Prozent in der Masse liegen bei völligem Verlust deS Aktienkapitals. Nach Schätzungen belaufen sich die gesamten Verbindlichkeiten der Bank auf etwa 40 Millionen, darunter etwa 7 Millionen Akzeptver­pflichtungen, 22 Millionen Schulden bei Banken und Bankiers und rund 10 Millionen Depositen- und Scheckcinlagen. Die Leidtragen- den sind fast ausschließlich kleinere Geschäfts- und Privatleute. Schlechte Nachrichten ans der amerikanischen Eisenindustrie. Der diesmalige Bericht des Jron Monger über die Lage der amerika» nischen Eisen- und Stahlindustrie lautet ebensowenig zufrieden» stellend wie die Berichte der Vorwochen. Die Hochöfen haben nichts zu tun und die Vorräte sind im Steigen begriffen. Auch sollen bereits Preisreduktionen zu verzeichnen sein. Demgegenüber erklärt aber der Stahltrust, daß er keine Herabsetzung seiner Forderungen für Fertigmaterial habe vornehmen müssen. Doch wird auch doii führender industrieller Seite in den Vereinigten Staaten nicht be» stritten, daß der Union eint Abschwächung der industriellen Kon» junktur bevorstehe. Hat doch der Chef des Bankhauses Hallgarten in New Dorf neulich in derNeuen Freien Presse" erklärt, daß die schlechteren Zeiten nicht ausbleiben würden. Es verlautet, der Stahltrust verkaufe nun Posten Schienen 1'/« Dollar unter dem bisherigen Preise. Unabhängige Werke gewährte» schon früher Preisnachlässe.