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Auguft

Br. 188. 27. Jahrgang 4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Souta, 7. u 1910. Mittwoch, den 10. Auguft, Zahlabend in den Bezirken Groß- Berlins.

Partei- Angelegenheiten.

Bur Lokallifte. Am Sonntag, den 7. und Montag, den 8. b. M., findet in Mühlenbeck   Erntefest statt und zwar wird dasselbe aus­schließlich in Lokalen gefeiert, welche der Arbeiterschaft nicht zur Higung stehen. Frei ist bortselbst nur dus Lokal von Adolf Baersch, Woltersdorfer Straße.

Ebenfalls am 7. und 8. d. M. ist in Franz.- Buchholz   Erntefeft. Dort ist nur das Lokal von Kähne, Berliner Straße   39, frei. Die Lokalkommission.

Bierter Wahlkreis. Heute Sonntag finden die Wahlen zum Vor­stand sowie die Delegiertenwahlen zum Barteitag und der Branden­ burger   Brovinzialfonferenz von vormittags 10 Uhr bis 1 Uhr nach­mittags in den am Freitag und Sonnabend bekannt gemachten Lokalen statt. Steglit- Friedenan. Wir machen noch einmal auf das heute Sonntagnachmittag von 2 Uhr an im Birkenwäldchen", Steglig, Schüßenstraße, Ede Chausseestraße, stattfindende Volksfest aufmerksam. Billetts find an der Kaffe zu haben. Jedes Kind erhält ein Frei billett für Stodlaterne, Rodelbahn und Bondon.

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Aenbern Sie's, indem Gie bie Anstalt berlassen!" Dieser Aus­weg wird ja in den Anstalten der Stadt Berlin   so gern den unbequemen Infassen empfohlen, die sich über irgendwelche Mängel beklagen.

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Zu dem Mann, der so um eine Hoffnung ärmer und um eine Erfahrung reicher geworden war, tam bald darauf wieder ein Ber ficherungsagent der Victoria  ". Wieder wurde angefragt, ob man nicht mit der Volksversicherung" einen Vertrag, diesmal vielleicht auf fünfzehn Jahre, abschließen wolle. Wieder wurde der Vorteil mal ein Versicherter bezw. seine Familie haben kann, wenn er bei­hervorgehoben, den bei der Volksversicherung" der Victoria  " auch geiten stirbt. Wer will einem Versicherungsagenten den Gifer vers angewiesen, mit jedem Groschen Provision zu rechnen, der für ihn denken, mit dem er für seine Auftraggeber wirbt? Er ist ja darauf dabei abfällt. Diesmal aber blieb aller Ueberredungskunst der Erfolg versagt.

S. verließ die Anstalt zunächst nicht, sondern wartete, bis seine Beit um sein würde. Daß er aber noch im letzten Augenblid zwangsweise entlassen werden sollte, hätte er sich nicht träumen er gehörte, von Herrn Dr. Neuter- wieder auf Grund einer laffen. Eines Morgens wurde den Infaffen des Zimmers, zu dem eingegangenen Denunziation, und zwar einer irrigen vor hätten. Als S. später den Urheber der Denunziation zur Rede geworfen, daß fie am vorhergehenden Abend Krach gemacht" Das Vertrauen seiner Berufskollegen schnöde mißbraucht hat stellte und es dabei zu einer erregten Szene tam, lief dieser zu der Kassierer des Verbandes der Lederarbeiter Deutschlands  , Filiale Dr. Reuter. Wieder schnitt der Herr Doktor dem angeschuldigten Berlin   II, Alfred Becker, Wirbachstr. 24. Wie uns von der Lei­S. die Verteidigung ab, und er schloß damit, daß er die sofortige tung des Verbandes mitgeteilt wird, hat sich bereits bei einer vor Entlaffung verfügte. S. fagte ihm, er habe kein Geld in der Tasche drei Wochen vorgenommenen Revision herausgestellt, daß Beder die und fönne so nicht nach Berlin   zurüdgelangen; darum solle man Bücher gefälscht hat. Die Fälschungen datieren schon länger zurüc ihm den Aufenthalt in der Anstalt noch bis gegen Abend gestatten, und find so ausgeführt, daß B. bei seinem uneingeschränkten Ver­wo seine Frau eintreffen werde. Dr. Neuter antwortete:" Sie Es handelt sich um Unterschlagungen in Höhe von etwas über 5000 trauen, daß er als Rassiever genoß, die Revisoren täuschen konnte. fönnen ja solange auf dem Bahnhof warten." S. mußte tatsächlich Mart. Die Mitteilung in bürgerlichen Blättern, daß es 8000. Friedenau  . Am Mittwoch, den 10. August, findet im Lokal bon sofort seine Sachen packen und fah sich dann genötigt, Geld von feien, ist unzutreffend. Kurz nachdem man von den Unterschleifen Mechelle, Handjernstr. 60/61, ein gemeinsamer Bahlabend fämt einem Batienten zu leihen, um nach Berlin   fahren zu können. Der Beders Kenntnis hatte, wurde die Staatsanwaltschaft ersucht, gegen licher Bezirke statt. Tagesordnung: Der Magdeburger Parteitag Borfall rief in der Anstalt große Entrüstung hervor, die sich teils Becker vorzugehen; diese hat jedoch bis heute außer einer Berneh und die Budgetbewilligung in Baden. Referent: Stadtverordneter gegen Dr. Neuter, teils gegen den Denunzianten wendete. Dem mung des Bevollmächtigten noch nichts unternommen. Becker, der Genosse Küter. Lichtenberg.  letteren wurde von einem anderen Patienten( nicht von S.) übel erst nach der Schweiz   flüchtete, nach kurzer Zeit aber wieder nach findet im Schwarzen Adler", Frankfurter Chauffee 5/6, eine große geschichte, was alles in Buch möglich ist. Die Erbitterung über das Am Montag, den 8. August, abends 8 Uhr, mitgespielt. Man sieht an dieser Ausschreitung und ihrer Vor- Berlin zurückkehrte, befindet sich gegenwärtig bei seinem Bruder in Rummelsburg  . öffentliche Versammlung, veranstaltet von Partei und Gewertschaft statt. Bortrag des Gewerkschaftssekretärs A. Mann über: Wie Verhalten des Herrn Dr. Reuter veranlaßte schließlich noch einen steht es mit der neuen Reichsversicherungs. Patienten St., freiwillig mit S. der Anstalt den Rücken zu kehren. ordnung." Ob solche höchst unerquidlichen Geschehnisse in Buch zu den Baumschulenweg. Der Bahlabend am Mittwoch ist ein gemein- unvermeidlichkeiten gehören, diese Frage sollte einmal von dem famer für alle vier Bezirke und findet bei Speer, Baumschulenstr. 78, Heimstättenkuratorium ernstlich erwogen werden. Uns will statt. Tagesordnung: 1. Berichterstattung von der Kreisgeneral scheinen, daß manches vermieden werden fönnte, wenn an der versammlung durch Genossen Paul Magel. 2. Der Massenstreit. Spike der Heimstätte eine geeignete Persönlich Referent: Genosse Lübke. Korreferent: Genoffe Waclawiat. Monteit stände, die bei derartigen Konflikten mit der erforderlichen tagabend 8 Uhr Flugblattverbreitung von den Bezirkslokalen aus. Besonnenheit und Umsicht einzugreifen wüßte. Der Vorstand.

Johannisthal  . Dienstag, den 9. August, abends 8 Uhr, findet bei Senftleben, Friedrichstr. 48, der gemeinsame Zahlabend des Wahlvereins statt. Der Vorstand.

Adlershof  . Am Mittwoch, den 10. Auguft, findet an Stelle des fälligen Bahlabends eine außerordentliche Generalversammlung im Lokal von Kaul statt. Tagesordnung: 1. Vortrag: Warum müssen wir dem heutigen Staat die Mittel verweigern?" Referent Genosse Sorlig. 2. Distuffton. 8. Bericht aus der Kreisgeneralversamm Lung. 4. Parteiangelegenheiten und Verschiedenes.

Der Vorstand.

Alt- Glienicke. Am Dienstag, den 9. Auguft, findet im Lokale bes Herrn Troppens die Mitgliederversammlung bes hiesigen Wahl­bereins statt. Tagesordnung wird in der Versammlung bekannt gegeben.

Nowawes  . Mittwoch, den 10. Auguft, abends 8%, Uhr, findet im Schmidtschen Lokal( J. H. Hermann Wolfgramm), Wilhelmstr. 48, die Versammlung des Wahlvereins mit folgender Tagesordnung statt: 1. Geschäftliches. 2. Die Aufregung der bürgerlichen Parteien über die hiesige Fortbildungsschule. 3. Bericht von der Streis generalversammlung  . 4. Berschiedenes.- Gäste haben Zutritt, auch werden neue Mitglieder aufgenommen. Der Vorstand.

Berliner   Nachrichten.

,, Gemütliches" aus der Heimstätte Buch.

frankenhause der 27 Jahre alte Bahnarbeiter Gustav Fiebig aus Seinen Verlegungen erlegen ist gestern bormittag im Lazarus  . Der Gartenstraße Nr. 57, ber verheiratet war. Fiebig berun glüdte am 3. d. M. beim Rangieren auf dem Stettiner Bahnhof und erlitt schwere innere Berlegungen. Das rechte Bein wurde ihm zerquetscht.

dreijährige Sohn Erich des in der Grünthaler Straße 10 wohn Ueberfahren und tödlich verletzt wurde gestern bormittag der haften Arbeiters Stroll. Der Kleine hatte mit älteren Kindern im Humboldthain gespielt und lief beim Ueberqueren des Fahrdamms in der Brunnenstraße gegen einen in langfamer Fahrt heran­Die Einnahmen der städtischen Straßenbahnen im Juli 1910 nahenden Arbeitswagen. Der Knabe wurde umgestoßen und geriet betrugen 131 258,05 20. gegen 71 924 M. im Juli 1909, das ist unter das Gefährt, dessen Städer ihm über Kopf und Brust hinweg eine Tageseinnahme von 4234,13 W., gegen 2320,13 M. im Juli gingen. Der Verunglückte wurde nach der nahen Unfallstation in 1909. Es wurden insgesamt 1426 454 Personen gegen 758 644 der Badstraße gebracht, wo ein tomplizierter Schädelbruch und Personen im Vorjahre befördert. Die Anzahl der im Juli ge- schwere innere Verlegungen festgestellt wurden. Als das tödlich ver­fahrenen Wagentilometer( Motorwagen und Anhängewagen) ift legte Kind, nachdem es Notverbände erhalten hatte, nach dem von 138 316 des Vorjahres auf 241 706 gestiegen. Die Einnahme Krankenhause geschafft werden sollte, erschien plötzlich die Mutter für den Wagenkilometer beträgt 54,80 f. gegen 52 f. im Vor- auf der Station und nahm den sterbenden Knaben mit nach ihrer jahre. Wohnung.

Der Magiftrat beschloß in feiner Sigung, zur Tagung des deut­ schen   Vereins für Armenpflege und Wohltätigkeit in Königsberg  bom 14. bis 17. September die Stadträte Dr. Münsterberg und Düring, und zum Verbandstage der deutschen   Gewerbe- und auf mannsgerichte in Köln   am 15. bis 17, September Magistratsrat bon Schulz als seine Bertreter zu entfenden.

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Den Tod in den Wellen fand der 83 Jahre alte Rentier Hermann Bade aus Berlin  . Der alte Herr hatte sich einige Tage in Woltersdorf   aufgehalten und auf bisher noch nicht aufgeklärte Weise geriet er bei einem Spaziergang in den Flakensee. Spazier. gänger, die bald bemerkten, wie B. mit den Wellen fämpfte, eilten zur Rettung herbei, und es gelang ihnen auch, den Gefährdeten den Fluten zu entreißen. Unter den Händen eines hinzugerufenen Aerztes hauchte B. fein Leben aus. Ob er infolge eines verhäng nisvollen Unfalles in den tüdischen See geraten ist oder ob er in selbstmörderischer Absicht gehandelt hat, konnte bisher nicht auf­geklärt werden. Die Leiche ist vorläufig von der Kgl. Staats anwaltschaft beschlagnahmt worden.

Wegen eines großen Brandes wurde am Freitag nachmittag die Feuerwehr nach der Schillingstraße 1 alarmiert. Dort stand ein Keller mit Papiervorräten in großer Ausdehnung in Flammen. Brandmeister Sandberg fand bei seinem Eintreffen eine fritische Lage vor. Die Flammen gefährdeten die oberen Geschoffe, und der Qualm war so enorm, daß alle Feuerwehrmänner es nicht lange in dem Qualm aushalten fonnten. Es mußte deshalb Luft ge Beim Durchqueren des Müggelsees ertrunken. Mit dem Tode macht werden, und dann gelang es durch träftiges Waffergeben mit hat ein unbekannter Schwimmer ein gewagtes Unternehmen büßen zwei Rohren, die Gefahr einer weiteren Ausdehnung zu verhüten. müssen. Nachdem er sich am Rahnsdorfer   Ufer der Kleider ent In der Heimstätte Buch, wo der Arzt Dr. Reuter tomman. Der Keller stand schließlich fußhoch unter Wasser. Die Auf- lebigt hatte, schwamm er in der Absicht in den See hinaus, um das biert, gibt es immer wieder Zusammenstöße zwischen ihm und Die Entstehung des gefährlichen Brandes war nicht mehr zu erscheinend start überschätzt. Noch hatte er nicht den dritten Teil räumungsarbeiten nahmen dann noch geraume Zeit in Anspruch. andere Ufer zu erreichen. Der Schwimmer hatte sich aber an feinen Patienten. Der Ton, ſeinen Patienten. Der Ton, den er manchmal ihnen gegenüber an- mitteln, bermutlich liegt Fahrlässigkeit vor. Der Schaden soll bes Sees burchquert, als seine Sträfte plöglich nachließen und laute schlägt, ist nicht mehr so unsanft wie früher, aber fanft kann man durch Versicherung gedeckt sein. Hilferufe ertönten. Unglüdlicherweise war aber in diesem Augen ihn auch jetzt noch nicht nennen. Viel Verdruß wird seinen blid tein Fahrzeug in der Nähe und so mußte der kühne Schwimmer Patienten und ihm selber dadurch bereitet, daß er die mehr oder hilflos ertrinken. Die Leiche konnte bisher noch nicht geborgen Die sogenannte Bolksversicherung" minder harmlosen Ungehörigkeiten, an denen es leider so manche der Versicherungsgesellschaft Bittoria" fucht hauptsächlich in werden. Batienten nicht fehlen lassen, zu schweren Bergehen aufbauscht. der Arbeiterbevölkerung die Leute, mit denen sie ihr Geschäft machen Ein Zusammenstoß zwischen einem Straßenbahnwagen der Linie Dabei ist er bei Reibereien zwischen Patienten nur zu geschwind will. Die Sache ficht auf den ersten Blick billig aus, und die der Schultheißbrauerei ereignete sich gestern, Sonnabendabend, um Bentralviehhof- Birchow- Krankenhaus und einem Flaschenbierwagen den Denunziationen zugänglich, mit denen einzelne Patienten Chancen des Versicherten erscheinen günstig, wenigstens für den der Schultheißbrauerei ereignete fich gestern, Sonnabendabend, um sich bei dem Herrn Dottor the Recht holen" au sollen meinen. Fall, daß er zeitig stirbt. Man schließt eine Versicherung über 8 Uhr in der Bernauer Straße  , Ede Wolliner Straße. Einige auf Gewiß, es ist dringend zu wünschen, daß die Patienten unterein- einige hundert Mart ab, zahlt allwöchentlich eine Mart oder einen dem Borderperron des Straßenbahnwagens stehende Fahrgäste ander Frieden halten und alles Ungehörige vermeiden; das liegt ähnlichen Betrag in nicht unerschwinglich scheinender Höhe, und wurden hierbei durch die von dem Flaschenbierwagen herabftürzenden im Intereffe der Patienten selber, und anders ist ein Betrieb einer tann sich nun damit trösten, daß für die Familie gesorgt" ist, wenn Flaschen und Bierfästen leicht verlegt. Der Wagenführer der solchen Anstalt nicht möglich. Wer so unsozial ist, über diese selbst stirbt aber doch nicht so bald, wie der Versicherungsagent es ihm den starken Busammenprall auf die Straße geschleudert und erlitten solchen Anstalt nicht möglich. Wer so unsozial ist, über diese selbst- ihr der Ernährer plößlich durch den Tod entrissen wird. Wancher Elektrischen und der Kutscher des Schultheißwagens wurden durch berſtändliche Forderung sich hinwegzusehen, der darf hinterher sich als möglich hingestellt hatte. Wenn der Versicherte lange genug ebenfalls leichtere Verlegungen. Der Vorderperron des Straßenbahn­nicht beflagen, wenn auch gegen ihn feine Rücksicht geübt wird. gelebt und Woche für Woche sein Geld hingegeben hat, was ihm wagens wurde sehr stark beschädigt. Aber sehr oft kann ein Anstaltsleiter einem Konflitt die besonders in Zeiten der Arbeitslosigkeit sehr schwer werden kann, Arbeiterbildungsschule. Sonntag, den 14. August, Ausflug nach Schärfe nehmen, indem er sich begnügt, etwa mit einem dann wird nach Ablauf der in der Bersicherungspolice bereinbarten Sarlshorst, Pferdebucht, Hirschgarten. Treffpunkt: Im Lotal am humorvollen Wort in den Streit einzugreifen oder einen vorlauten frist ihm ausgezahlt, was er zu fordern hat. Da gibt es nun Bahnhof bis 10,80 Uhr. Abfahrt Bahnhof Alexanderplatz 8,30 Uhr, Batienten zurückzuweisen. Indes, eben das versteht der Herr Dr. immer wieder deute, die sich einbilden, jeder Versicherte habe min- Schlesischer Bahnhof   8,35 Uhr bis Karlshorst  . Die Nachzügler Reuter ganz und gar nicht. Seine Forsche" ist die, polternd da- destens das zu fordern, was er im Laufe all der Jahre eingezahlt zwischen zu fahren, dem Angeschuldigten womöglich jede Widerrede hat, und womöglich noch ein niedliches Sümmchen Binsen dazu. fahren bis Hirschgarten und treffen sich in der Waldburg  ". In­abzuschneiden und vermeintliche Unbotmäßigkeit mit sofortiger Indes, zu solchem Zweck macht selbstverständlich keine Bersicherungs- haber Keller, am Bahnhof. Dafelbst Aufenthalt von 12,30 Uhr ab. gesellschaft ihre Geschäfte und am allerwenigsten die Bolksversiche rung" der Biftoria".

Entlassung zu ahnden.

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Man glaubt's nicht, aus was für Kleinigkeiten der Herr Doktor Groß ist die Enttäuschung manches Versicherten, wenn Groß ist die Enttäuschung manches Versicherten, wenn eine hochwichtige Affäre zu machen weiß. Da weilte fürzlich in ihm die Abrechnung überreicht wird. Giner, dem's so ergangen ist, dem Reich des Dr. Reuter als Patient ein Schloffer S., der es teilt uns seine Erfahrungen mit und legt uns als Beweisstück die liebt, sich manchmal ein bißchen drastisch auszubrüden, braftischer, Abrechnung vor. Vor zehn Jahren ließ er als junger, unverhei­als es empfindliche Naturen bertragen. Den verdroß es schon rateter Wann sich verleiten, mit der" Bittoria" auf zehn Jahre lange, daß bei Tische die langsameren Effer in der Regel zu kurz 1 Mart zu zahlen hatte. Bei solchen Bedingungen entrichtet der eine Versicherung über 350 M. abzuschließen, wofür er wöchentlich kommen, weil die geschwinderen den gesamten Speisenborrat durch Versicherte, wie jeder sich ausrechnen tann, schon in fieben Jahren zwei oder dreimalige Nachforderung vertilgen, ehe die anderen mehr als voll die Summe von 350 Mart, wobei noch von Berzin­recht mit ihrer ersten Portion fertig werden. Da auch er selber sung abgesehen ist. Wenn der Versicherte nicht rechtzeitig starb, zu den Langsamen gehört, so ließ er eines Mittags gegenüber so hatte er bis zum Ablauf des zehnten Jahres weiterzuzahlen, einem Patienten V., der schon zum soundsovielten Male fich noch aber dafür wintte ihm bei der schließlichen Auszahlung seiner 350 ein Kledschen Kompott holte, sich zu einem Zuruf hinreißen, der Mark noch ein Gewinnanteil". Behn Jahre hindurch zahlte er etwa so lautete:" Du, Langer! Wieviel Wuchten hast Du Dir also jede Woche seine Mart, so daß er in 10mal 52 Wochen im denn schon wieder geholt? Kannst Du denn anderen nicht auch ganzen 520 Mark hingab. Zählt man die Gebühren für die Auf­' was zukommen laffen?" V., der in einer Anstalt der Stadt Berlin   er uns, eine Gesamtaufwendung von 522,50 M. heraus. Und als nahme und für zehn Jahresquittungsfarten hinzu, so tommt, sagt angestellt ist, nahm diese Derbheit krumm, einmal deshalb, weil er er nach Ablauf der zehn Jahre immer noch nicht gestorben war, was mit S. auf so vertraulichem Fuß nicht stand, vor allem aber wohl wurde ihm da ausgezahlt? Die schriftliche Abrechnung, die ihm beshalb, weil er sich nicht zu den Arbeitern, sondern sozusagen überreicht wurde und jest uns vorliegt, billigte ihm außer der Ber zu den Beamten" zählen zu sollen glaubt. Er lief mit einer ficherungssumme von 350 M. einen Gewinnanteil von 134,79 m. Beschwerde zu Dr. Reuter, und der lachte nicht etwa den über zu. Das macht zusammen 484,79., um 87,71 m. weniger, empfindlichen B. aus, sondern nahm sich S. vor und fanzelte ihn als er in bar hingegeben hatte. Die Abrechnung schließt in echt Reuterschem Tone ab. Als S. sich verteidigte, er habe nur mit dem folgenden Sab:" In der Hoffnung, daß Sie unserer Ge­sellschaft und ihren Einrichtungen ein freundliches Interesse be gegen die Benachteiligung der langsameren Effer mal Einspruch wahren und geneigt sein werden, unsere Boltsversicherung in wei­erheben wollen, wehrte Dr. Reuter ab:" Jeder ist hier so viel, wie teren Streifen zu empfehlen, zeichnen wir hochachtungsvoll Victoria  er triegt. Wenn Ihnen das nicht paßt, so ändern Sie es doch zu Berlin   usw." Nachdenklich las der Empfänger biefen Schluß Bch ändere die Sache nicht," Das sollte bermutlich heißen; fab, nachdentlich steckte er seiné 484,79 m, ein

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Deutscher Arbeiter- Sängerbund, Gau Berlin   und Umgegend. Heute am 7. Auguſt tommen die Emil Salzer- Chöre, Leipzig  ( M. b. . S. 8.) nach der Reichshauptstadt und werden bei dieser Gelegen heit im Konzertgarten der Brauerei Friedrichshain   ein Stonzert veranstalten. Die Parteigenossen und Sangesfreunde werden hier auf hingewiesen, da die Leistungen der Leipziger Sänger gelegent. lich der Mitwirkung beim legten Leipziger   Parteitage alle Aner­fennung gefunden haben.

In der Wassertorstraße suchte gestern ein junger Mann mit Büchern( Bühne und Sport") Geschäftsleute dadurch zu brand schazen, daß er angab, ihre Kunden seien Besteller der Bücher, augenblidlich feien sie jedoch nicht zu Hause. Der Beireffende er­fuchte dann die Geschäftsleute, da er Zahlung leisten müsse, zur Abnahme und Zahlung der Bücher. Der Bote leistet Quittung mit dem Namen Schitelbelt, Blücherstr. 35. Der angegebene Name aber ist im genannten Hause nicht zu ermitteln. dem in Treptow   belegenen Turnplaß des Turnvereins Fichte" an Arbeiter- Samariterbund, Kolonne Berlin  . Die für heute auf gesetzte Uebung findet bei regnerischem Wetter nicht statt. Donnerstag lebungsstunde der dritten Abteilung in Schöneberg  . bei Wieloch, Grunewaldstr. 82.

Am

Im Soologischen Garten ist vor wenigen Tagen ein DriI geboren worden, den die Mutter sorglich nährt und an ihrer Bruft umherträgt. Das nur ganz spärlich behaarte Töchterchen beobachtet bereits mit Interesse die Umgebung und gedeiht vor aüglich. Mutter und Kind Hausen im Stäfig des prächtigen wohl befannten Nasendrils im alten Affenhause, der sich ausgezeichnet mit ihnen verträgt, während Vater Dril, der sich weniger rüd fichtsvoll benimmt den Nebentäfig bewohnt. Ga ist wohl das