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Gewerkschaftliches.

Der Krieg auf den Werften.

borgenannten Angestellten 40 Pf. bis 47%, Pf. und Wochenlöhne von I in Anspruch zu nehmen, daran denkt natürlich kein Verbands 24 M. bis 28,70 M.

Diese Löhne, die schon seit Jahren unverändert bestehen, sind

mitglied.

Deutfches Reich.

Heeresschau der Königsberger freien Gewerkschaften.

niedriger als die vom Zentralverband der Maschinisten und Heizer Wie schon telegraphisch berichtet, hat am Sonnabend die tariflich festgelegten, die in manchen anderen Betrieben gezahlt werden. Den Arbeitern kommt es aber zunächst darauf an, die lange Am Sonntag, den 7. August, feierten die Königsberger freien Generalversammlung der Gruppe der Schiffswerften beschlossen, rbeitszeit zu verkürzen, und sie beschlossen nach einer regen Gewerkschaften im Parteilokal Ludwigshof ihr diesjähriges Sommer­im Laufe dieser Woche auf sämtlichen Seeschiffswerften Deutsch Diskussion, den Arbeiterausschuß zu beauftragen, bei der Direktion fest. Eingeleitet wurde die Feier durch einen Festzug, der im Stadt­lands eine große Betriebseinschränkung vor die Einführung der achtstündigen Arbeitszeit zu beantragen. Für innern Aufstellung genommen hatte, und der sich in drei großen zunehmen. Es sollen 60 Prozent aller Arbeiter den Fall aber, daß die Direktion damit nicht einverstanden Zügen durch die Straßen der Stadt nach dem Parteietablissement ausgesperrt werden. Ob die restlichen 40 Prozent ist, soll eine Erhöhung der Löhne um 5 Pf. pro Stunde gefordert bewegte. Am Festzug bewegten sich 33 Gewerkschaften mit rund diesen Rauswurf ihrer Kollegen ruhig ansehen werden, wird werden. Wird die achtstündige Arbeitszeit eingeführt, so darf sich bald herausstellen. Wie uns mitgeteilt wird, ist es den natürlich deswegen keine Kürzung der jetzt gezahlten Löhne ein- 8000 Teilnehmer, einschließlich der Arbeitergesang- und Sport­einzelnen Arbeiterorganisationen überlassen worden, zu dieser Man ist ferner mit der jetzt geübten Pragis mit Bezug auf die Freie Turnerschaft und die Mitgliedschaft Königsberg des Arbeiter­treten. Für Ueberstunden wird ein Aufschlag von 25 Proz. verlangt. vereine, Männergesangverein Vorwärts, Metallarbeiter- Liedertafel, Angelegenheit Stellung zu nehmen. Auf den Seeschiffswerften Sonntagsruhe nicht länger einverstanden, da diese Pragis gegen die radfahrervereins Solidarität. Die Schuhmannschaft hielt sich vollständig sind insgesamt 33 000 Arbeiter aller Branchen beschäftigt. Der Bestimmungen der Gewerbeordnung berstößt. Die Beschlüsse reserviert, die Aufsicht übten die von den Gewerkschaften erwählten Kampf wird also riesige Dimensionen annehmen. wurden einstimmig angenommen. In der Diskussion wurde das Ordner aus. Alles flappte mustergültig. Der Vorbeimarsch des Zuges Spar- und Ausbeutungssystem der B. E.-W., das manchen Unglücks- nahm fast eine Stunde in Anspruch, der ganze Aufmarsch dauerte fall unter dem Maschinenpersonal schon zur Folge gehabt hat, scharf zwei Stunden. Für die Marschweisen sorgten drei Musikhöre. verurteilt. An der Gartenveranstaltung nahmen zirka 15 000 Personen teil. Hier gelangte eine Festschrift zur Ausgabe, die unter andern einen Artikel über die Entwickelung der Gewerkschaften in Königsberg i. Pr. bringt und in der der Satz steht:

Nach den Angaben der Werften sind am Streit über 9500 Arbeiter beteiligt. Von den freigewerkschaftlich Organi­fierten haben sich 6574 Werftarbeiter aller Stategorien ge­

meldet.

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Gewerkschaft und Partei- zwischen beiden Teilen der Arbeiterbewegung eriſtieren feine Differenzen, diese Zeiten sind ein für allemal vorüber. Wir sind an den Zeitpunkt angelangt, daß beide Glieder des großen Körpers nach dem einen großen Ziele streben.

In der Stadt selbst herrschte ein lebhaftes Treiben als sich der Festzug durch die Straßen bewegte, tausende Personen bildeten Spalier, in den Häusern waren alle Fenster besetzt, das Bürgertum fah mit Staunen die große Heerschau des gewerkschaftlich organi fierten Proletariats.

Das Hamb. Fremdenblatt", das seit Ausbruch des Streits einen wahren Eiertanz aufführt und aus dem Einerseits und Andererseits nicht herauskommt, verwahrt sich dagegen, eine arbeiterfeindliche Haltung eingenommen zu haben; es will nur " Zuschriften" Raum gewährt haben, in denen von, exorbitanten" Tarifbestrebungen der Elektromonteure. Forderungen der Arbeiter die Rede sei. Nach den bisherigen Wie stellen wir uns zu den Tarifverträgen?" stand auf der Erfahrungen in solchen Dingen trägt die Neutralität dieses Tagesordnung einer allgemeinen Versammlung der Elektromonteure liberalen Organs einen etwas verdächtigen Charakter. Im und Helfer, die am Sonntag den großen Saal von Dräsel in der übrigen tritt das Blatt dafür ein, daß von privater oder Neuen Friedrichstraße füllte. Der Bevollmächtigte Handke vom staatlicher Seite auf eine Verständigung hingewirkt wird, wie Deutschen Metallarbeiterverband schilderte die Entwickelung des sie beim Ausstand der Schauerleute und zuletzt noch bei der Tarifvertragswesens und die Verbreitung, die es nunmehr in Maurerbewegung erfolgreich eingetreten ist". Die mit offenem Industrie und Handwerk gefunden hat. Der Deutsche Metallarbeiter Visier kämpfenden Arbeiter sind stets zu Verhandlungen bereit, verband hatte im Jahre 1903 erst 32 Tarifverträge für 11 800 Arbeiter weil ihre äußerst bescheidenen Forderungen das Licht der und Arbeiterinnen abgeschlossen, Ende des Jahres 1909 aber waren Deffentlichkeit nicht zu scheuen brauchen. es 398 Verträge, die für 10 752 Betriebe mit 95 137 Arbeiter und Arbeiterinnen galten. Auch für die Elektromonteure bestehen schon in verschiedenen Städten Deutschlands , in Hamburg , Hannover , Breslau , Mannheim , Tarifverträge; in Berlin wird jedoch in diesem Berufs- Kunstziegeleien in Liegnig nach Ablauf der Kündigungsfrist und Zieglerstreik. Am 6. August trat die Arbeiterschaft der Notherschen zweige noch völlig tariflos gearbeitet, und die Lohnbewegung im nachdem alle Versuche, auf gütlichem Wege zu einem Tarifabschluß Jahre 1907 hatte nicht den gewünschten Erfolg, wenn auch in zu kommen, an dem organisationsfeindlichen Verhalten der Firma mehreren Betrieben Lohnerhöhungen erzielt wurden. Im allgemeinen gescheitert, in den Streif. Beteiligt sind 63 Männer und 41 Frauen. ist die Bezahlung fehr ungleichmäßig und die Löhne bleiben in Als Streitbrecher blieben 13 Hirsch- Dunckersche Arbeiter und ebenso­vielen Fällen weit hinter dem zurüd, was zu einem halbwegs biel Unorganisierte stehen. Der Firma gehören noch die Ziegeleis menschenwürdigen Dasein notwendig ist. Die Arbeitszeit ist teil- und Tonwerke in Haynau , Siegersdorf, Bienitz und Lauban , und weise noch 10 Stunden und wird durch Ueberstunden auf 11, 12, ja wird die Firma jedenfalls versuchen, Arbeiter von dort nach Liegni 13 Stunden ausgedehnt. Unter solchen Umständen ist eine allgemeine zu dirigieren, was hoffentlich an dem Solidaritätsgefühl der tarifliche Regelung der Lohn- und Arbeitsverhältnisse um so bortigen Arbeiter scheitert. Zuzug ist unter allen Umständen fern­dringender notwendig. Diese Ueberzeugung trat auch in der zuhalten. regen Diskussion, die dem Referat folgte, allgemein hervor. Die Beendigung der Lohnbewegung der Rheinschiffer. Bersammlung schloß mit einstimmiger Annahme folgender Resolution: Die Versammlung erkennt, daß die Lohn- und Arbeits­Die Lohnbewegung des Personals der Rheinschiffe der Firmen: verhältnisse der Elektromonteure und Helfer einer Verbesserung Badische Attien- Gesellschaft für Rheinschiffahrt und Seetransport; dringend bedürfen. Um dies Ziel zu erreichen, ist es notwendig, Rheinschiffahrts- Aktien- Gesellschaft vorm. Fendel; Mannheimer Lager­daß die Organisationsverhältnisse der Elektromonteure und Helfer haus- Gesellschaft Badenia"; Rhein - und Seeschiffahrts- Gesellschaft so gestaltet werden, daß eine etwaige Lohnbewegung auch mit und Mannheimer Dampfschleppschiffahrts- Gesellschaft, sämtlich in Erfolg durchgeführt werden kann. Darum verpflichten sich die Mannheim , ist mit vollem Erfolg für die Arbeiter erledigt. Versammelten, für die Ausbreitung des Deutschen Metallarbeiter- Wiederholte Verhandlungen führten zu einem für die Arbeiter berbandes in den Reihen ihrer Berufsgenossen zu sorgen. Die annehmbaren Resultat. Versammlung beauftragt die Agitationstommission, in Verbindung mit der Ortsverwaltung geeignete Maßnahmen zu treffen, um eine allgemeine Verbesserung der Lohn- und Arbeitsbedingungen der Elektromonteure und Helfer auf Grund schriftlicher Verein­barungen herbeizuführen."

Das provokatorische Schreiben der Gruppe deutscher Seeschiffs. werften an den Vorsitzenden des Deutschen Metallarbeiter- Verbandes hat folgenden Wortlaut: Die gestrige Versammlung der Gruppe deutscher Seeschiffs­werften hat die von Ihnen unterm 11. Juli eingereichte Vorlage durch beraten. Die Lage des deutschen Schiffbaues ist nicht derart, daß er irgendwelche Beunruhigung oder Maßnahmen bertragen fann, welche geeignet sind, seine Leistungsfähigkeit noch mehr zu beeinträchtigen.

Wir weisen insbesondere darauf hin, daß noch in der letzten Zeit die für Neubauten erzielten Preise im Kriegsschiffbau wie im Handelsschiffbau so niedrig sind, daß eher eine Er­mäßigung als eine Erhöhung der Löhne daraus resultieren sollte. Zudem hat die am 1. Oftober 1907 eingeführte Verkürzung der Arbeitszeit auf 57 resp. 56 Stunden noch nicht bewiesen, daß dadurch die Arbeitsleistungen der Arbeiter entsprechend größer sind, so daß die Werften nicht daran denken können, sich auf eine weitere Arbeitszeitverkürzung einzulassen.

Die anderen Punkte Ihrer Vorlage haben den vereinigten Werften feine Möglichkeit gegeben, denselben zuzustimmen, weil sie darin eine Beeinträchtigung erblicken nicht nur zwischen sich und den Arbeitern, sondern auch der einzelnen Arbeiterkategorien zu­einander.

Wenn Sie nach Vorstehendem glauben, daß in der Arbeiter­schaft der Wunsch besteht, die Gründe für unsere vorstehend ftizzierte Stellungnahme mündlich erläutert zu erhalten, so erklären wir uns gern bereit, mit Vertretern unserer Arbeiterschaft zu fammenzukommen und Sie zur Teilnahme an dieser Sigung, wie im Jahre 1907, einzuladen.

Hochachtungsvoll( Unterschrift).

Der Vorsitzende des Deutschen Metallarbeiter berbandes, Alexander Schlicke , antwortete darauf mit folgendem Schreiben:

An die Gruppe Deutscher Seeschiffswerften 8. H. des Herrn Hermann Blohm Hamburg .

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Die Wochenlöhne haben im allgemeinen eine Steigerung bis zu 50. erfahren, außerdem ist die Forderung des Personals auf Be zahlung der Ueber- und Nachtarbeit erfüllt worden. Für Uebers stunden, für die bisher gar nichts oder nur sehr wenig gezahlt wurde, gilt in Zukunft der Satz von 0,50 M.; Nachtarbeit, die bis­her zu dem Sage von 2,50 M. oder umsonst verrichtet werden mußte, wird ab 1. August mit 0,75 M. pro Stunde vergütet, wobei als Nachtarbeit die Arbeit in der Zeit von 9 Uhr abends bis 5 Uhr morgens gilt.

Die Tarifbewegung in der Stapelkonfektion. verträge in der Stapelkonfektion zu treffen, hatte sich die Arbeiterschaft Um die weiteren Vorbereitungen zur Durchführung fester Tarifs dieses Zweiges der Herrenkonfekton am Sonnabend wiederum bei Schulz in der Münzstraße versammelt. Entsprechend den in der vorigen er Letzte Nachrichten und Depefchen. Ber

Ein neuer Streik in Hamburg .

Attentat auf einen Spitzel.

ſammlung aufgestellten Grundsätzen hatte die dort gewählte Rommission über die an die Zwischenmeister zu stellenden Forde rungen beraten und einen Tarifentwurf ausgearbeitet. Nachdem Kunze nun eine furze Uebersicht über die allgemeine Situation ge- Samburg, 8. August. ( W. T. B.) Die Schiffsreiniger, Malen geben, und über die Arbeiten der Kommission berichtet hatte, wurde der Entwurf zur Diskussion gestellt und dann mit einigen Ab- und Dockarbeiter der Hamburg- Amerika- Linie haben in einer heute änderungen von der Versammlung gutgeheißen. Er enthält in abend abgehaltenen Versammlung mit großer Stimmenmehrheit Ihnen den Empfang Ihres Schreibens vom 26. d. Mts. Be- den Hauptpunkten folgende Forderungen: Beschränkung der Arbeits- beschlossen, am Dienstag die Arbeit niederzulegen. stätigend, erlaube ich mir namens der Vorstände des Deutschen zeit auf 10 Stunden täglich, ausschließlich der Pausen; Festsetzung Metallarbeiterverbandes, des Deutschen Holzarbeiterverbandes, des von Mindestlöhnen für die verschiedenen Gruppen, und zwar für die Verbandes aller in der Schmiederei beschäftigten Personen, des ersten Bügler von 42 M. die Woche, die zweiten Bügler 34 M., die Verbandes der Kupferschmiede Deutschlands , des Verbandes der ersten Stepper 44 M., die zweiten Stepper 38 M., die Taschenmacher Krakau, 8. August. ( W. T. B.) Ein Beamter eines polnischen Heizer und Maschinisten Deutschlands , des Verbandes der Schiffs- 36 M., die Futtermacher 32 M., die ersten Handnäher 34 W., die Volksschulvereins, Namens Rybat, ist auf offener Straße durch zimmerer, des Verbandes der Maler und Lackierer und des Ver- zweiten Handnäher 30 M. und für die Ausfertigerinnen 21 M. Die drei Revolverschüsse getötet worden. Der Täter wurde verhaftet und bandes der Fabrik und gewerblichen Hilfsarbeiter hier- hier angeführten Löhne werden, soweit erste Kräfte in Frage kommen, durch zu bemerken, daß unserer Ansicht nach in den in den meisten Fällen schon jetzt bezahlt; im wesentlichen wird es gab auf der Polizei an, er habe Rybak als einen russischen Spion Kreifen der Arbeiterschaft, die Mitglieder unserer gewerk- sich nur bei den schlechter bezahlten Arbeitskräften um eine geringe und Agent provocateur auf Befehl seiner Partei ermordet. Lohnerhöhung handeln. Die geforderten Löhne sind selbstverständlich Wie ein Telegramm des Preß- Tel. aus Kratau meldet, ist schaftlichen Zentralverbände find, wohl gern darauf ber immer als Mindestlöhne anzusehen, so daß, wo höhere gezahlt werden, der Attentäter der Student Stanislaus Trobnowsky. Als sich zichtet werden dürfte, von Ihnen eine Erläuterung für Ihre ablehnende Haltung den von den Arbeitern feine Lohnkürzung eintreten darf. Für Ueberzeitarbeit bis 10 Uhr Bassanten auf ihn stürzten und ihn I yn chen wollten, rief er ihnen durch uns eingereichten Vorschlägen gegenüber in mündlicher Aus- abends werden 25 Prozent Buschlag verlangt, für Nacht und zu: Laßt mich, ich habe einen russischen Spion getötet, der tausend sprache zu erhalten, zumal da ja Ihrerseits vor Ihrer Stellung- Sonntagsarbeit 50 Pf. Das Berlangen nach Erledigung eines be- Menschen nach Sibirien gebracht hat!" Eine Untersuchung hat in nahme auf eine mündliche Begründung der gemachten Vorschläge stimmten Arbeitspensums, wodurch die Regelung der Arbeitszeit der Tat ergeben, daß Rybat ein Spion in russischem Gold war. Er durch Vertreter der Arbeiter auch verzichtet wurde. Ihre außer Kraft gefeßt würde, soll untersagt werden. Streitigkeiten aus Entschließungen werden wir aber mit der uns zugegangenen Er- dem Tarifvertrag sollen durch Verhandlungen der Organisations- berkehrte in der Krakauer Gesellschaft, kundschaftete hier die Ge­läuterung den unseren Berbänden angehörenden Arbeitern zur Gewerbegericht als Einigungsamt entschieden werden. bertreter mit den Zwischenmeistern erledigt, und eventuell durch das finnungen vieler aus und berichtete getreulich an die russische Als Dauer Polizei, die dann entsprechende Maßnahmen ergriff. Trobnowsky Kenntnis und Stellungnahme unterbreiten. des Vertrages wird, wie bei den übrigen Tarifen für die Herren - wurde ins Gefängnis abgeführt. tonfektion, die Zeit bis zum 1. März 1913 vorgeschlagen. Ebenso ist eine dreimonatige Kündigungsfrist vorgesehen.

Hochachtungsvoll

Namens der oben angeführten gewerkschaftlichen Zentralverbände gez. Alexander Schlicke .

Berlin und Umgegend. Forderungen an die B. E.-W. erhoben die Maschinisten, Heizer und Berufsgenossen, die in einer Bersammlung am Sonntagmorgen sich mit den Verhältnissen in den Zentralen der Berliner Elektrizitätswerte eingehend beschäftigten. Das Maschinenpersonal dieser Werke ist unzufrieden mit den Be dingungen unter denen sie arbeiten müssen. Und sie haben dazu um so mehr Grund, als das Maschinenpersonal in anderen Betrieben weit besser gestellt ist, zum Beispiel in den Brauereien, wo die acht­stündige Arbeitszeit eingeführt worden ist und sich auch recht gut bewährt hat. In den B. E.-W. herrscht die zehnstündige Arbeitszeit, bie, wie der Vortragende Sch wittau in der Versammlung aus­führte, für die schwere und verantwortungsvolle Arbeit des Maschinen­personals entschieden zu lang ist. Und dazu kommen die schlechten Löhne, die dort gezahlt werden.

Die folgende Lohntabelle der Berliner Elektrizitätswerke wurde bon Schwittau bekannt gegeben:

Ueber die Einreichung der Tarife foll in einer späteren Ber­fammlung beschlossen werden.

Achtung, Holzarbeiter! Die Unternehmer in Stolp i. Bommern , bei denen unsere Kollegen die Arbeit niedergelegt haben, suchen Arbeitswillige in Berlin anzuwverben. Sie bedienen sich hierzu einer Agentur in der Destillation Linienstr. 206, Ede Kl. Rosenthalerstraße. Wir ersuchen unsere Kollegen, den Werbungsagenten die gebührende Antwort zu geben und Stolp streng zu meiden.

Deutscher Holzarbeiterverband, Ortsverwaltung Berlin .

Die

Die Differenzen bei der Wäsche fabrit von J. Becher, G. m. b. S., Große Frankfurter Straße 137, find beigelegt. Buschneider haben ihre Kündigung zurückgenommen; in der strittigen ungelegenheit fand eine Einigung statt.

Die Sperre wird hiermit aufgehoben. Verband der Schneider und Wäschearbeiter, Filiale Berlin III. Die Ortsverwaltung.

Der Streit der Gummiarbeiter bei der Norddeutschen Gummi­warenfabrit dauert an. Die angebahnten Verhandlungen mit der Direktion sind ergebnislos verlaufen.

Die Hilfsmaschinenmeister erhalten einen Anfangslohn von 55 Pf. pro Stunde, der langsam steigt, so daß nach drei Jahren 65 Pf. erzielt werden. Der Wochenlohn beträgt als niedrigster Glasarbeiter! Wegen Differenzen sind für Glasmacher gesperrt: die Firma Fertig, Glasschleiferei, Friedrichstr. 2, und. E. G., Die Maschinenschlosser bekommen 50 Pf. bis 60 Pf. Stunden- Glühlampenfabrik, Sidingenstraße; lektere Firma wegen Lohn­John unter denselben Bedingungen; ebenso Wochenlöhne von 30 m. abzuges in Höhe von 50 Proz

88 M., als höchster 39 M.

bis 36 M.

Die Obermaschinisten und Oberheizer haben 521 f. bis höchstens 60 Bf. und Wochenlöhne von 31,70 M. bis 36 m.

Die Maschinisten und Schaltisten erzielen 45 Pf. bis 52% Bf. und Wochenlöhne von 27 M. bis 31,70 m.

Bentralverband der Glasarbeiter. Lokalverband Berlin .

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Abrüftung in

Marokko .

Paris , 8. August. ( W. T. B.) Aus Fes wird gemeldet, der Sultan habe beschlossen, in Rücksicht auf die Finanzlage den Ges samtbestand der scherifischen Truppen auf 10 000 Mann zu redus sieren.

Wirklich ein wildes Land, dieses Marokko . Wäre es ein Kultur­staat mie reußen Deutschland , brauchte es bei den Militärlasten teine Rücksicht auf die Finanglage zu nehmen. Ein paar neue Steuern auf notwendige Lebensmittel und sofort wären genügend Mittel für militärische Zwecke vors handen.

Menschenopfer.

Saargemünd , 8. August. ( B. H. ) Im Hayinger Hoch­ofenwert wurde ein 30jähriger verheirateter Hüttenarbeiter germalmt.

Vom Bergarbeiterstreik in Spanien . Madrid , 8. August. ( Preß- Tel.) Trotz aller Versuche, ein Ende des Bergarbeiterstreits herbeizuführen, greift dieser immer mehr um sich. So haben die Bergleute von Gallara den Shma pathieausstand erklärt und fordern ihre sämtlichen Kollegen zum Generalstreit auf. In vielfachen Protestversammlungen wurde, wie in Luchana, den Ausständigen die Sympathie ausgesprochen. In Cadiz und Kartagena fanden große Protestversammlun gen gegen die Bergwerksbesizer statt. Allenthalben ist man auf, seiten der Arbeiter. Sogar die Toreros von Kartagena haben ihre Sonntagseinnahmen für die Streikkaffen gespendet.

Abgeschlossener Tarifvertrag.

Anwürfe gegen den Metallarbeiterverband. In der Notiz unter vorstehender Stichmarke in der Sonntagsnummer des Vorwärts" hat der Druckfehlerteufel gehaust. Im ersten Absatz heißt es: Als nun arbeitslose Rohrleger, welche unsere Mitglieder sind, bei dieser Manchester , 8. August. ( W. T. B.) Heute ist zwischen Arbeit. Firma Arbeit erhielten, jedoch sich erst die Erlaubnis von dem gebern und Arbeitnehmern der Baumwollenindustrie ein Vertrag Die Affumulatorenwärter, Schmierer, Kesselreiniger, Kohlen- Arbeitsnachweis Wiesenthals holen wollten...", während es heißen unterzeichnet worden, der den Frieden in dieser Industrie auf fünf zieher, Arbeiter erzielen unter den gleichen Bedingungen wie die soll holen sollten".- Die Hilfe eines Wiesenthal- Arbeitsnachweis Jahre fichert.

Die Heizer beziehen 45 Pf. bis 55 Pf. und Wochenlöhne von 27 m. bis 33 M.

Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.: Ch. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstad Paul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u. Unterhaltungsbl,