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Sieben Bentner gewesen sein. Am Abend des 26. Februar wurde nit mit den eigenen Worten des Urtheils dieses fapitalistischen Wirthschaftsweise jede Werner von dem Gendarmen Klößsch, der in der Gerichtes wiedergegeben war. Den zweiten Theil des Be: währenden Wechselungen und Schwantun Nähe verborgen ge jalten, überrascht. Es befanden sich richtes bildeten die Revisionsanträge, die Ausführungen des Ver- und daß bei diesem Entwickelungsprozeß bereits 4 Bentner Fleisch auf dem Wagen. Die in der Werner theidigers und das Urtheil des Reichsgerichts. Diesen Bericht zweigen eine ftetig zunehmende Existenzlosn fchen Wohnung vorgenommene Nachfuchung ergab ein überdruckten eine Reihe von Beitungen ab, und aus einer von ihnen Personen immer häufiger zu Tage triit, ist der d raschendes Resultat. Es wurde im Keller ein großes Faß voll entnahm der Redakteur der Voltswacht", Paul Hennig ficht, daß ein großer Theil der Töpfer und verw Pökelfleisch gefunden, ein gleiches Faß voll Fleisch und sieben in Breslau ihn wörtlich. Das Landgericht Bres genossen, gleichviel ob ledig oder verheirathet, abn Schinken hatte Frau Werner kurz vor der Haussuchung, als fie lau erblickte nun in dieser Wiedergabe eine Be- die Landstraße gedrängt von Ort zu Ort hin- und h von der Verhaftung ihres Mannes erfahren, einem benachbarten leidigung des des Königs Don Preußen und verurtheilte werden, Restaurateur zum Aufbewahren gegeben, und ein Rinderviertel Hennig am 27. April zu 6 Monaten Gefängniß. Eine Wieder In fernerer Erwägung, daß durch vorgenannte The war von der Ehefrau eines Restaurateurs aus der Werner'schen gabe der Urtheilsgründe müssen wir uns aus naheliegenden vielfach die Unmöglichkeit eintritt, eine fleinere Gruppe o Wohnung abgeholt worden. Die Anklage nimmt an, daß alles Gründen versagen, wenngleich sich nicht bestreiten läßt, daß es firter Topfer und Berufsgenossen in einer Einzelorganisa bies Fleisch aus den Diebstählen auf der Abdeckerei im höchsten Grade wünschenswerth wäre, wenn die hierbei zu zusammen zu halten, indem die besten Kräfte innerhalb jed herrührt. Im Besige der Frau Werner fand die Polizei Tage getretenen Rechtsanschauungen zur allgemeinen Kenntniß Arbeiterorganisation am meisten unter dem Druck der Unter zwei Sparkassenbücher über 2500, beziehungsweise 200 M., gelangten.- Die Revision des Angeklagten fam in der nehmerwillfür zu leiden haben und brotlos gemacht werden, das Geschäft scheint demnach ein sehr einträgliches gewesen zu heutigen Stzung des 4. Straffenats des Reichsgerichts zur Ver- Drittens, weil die bestehenden und immer wiederkehrenden fein. Der bereits wegen Betrugs und Diebstahls vorbestrafte handlung. Der Vertheidiger, Herr Rechtsanwalt Hacke von hier, Krifen nach und nach ständig bleiben werden, und bei längerer Werner ist übrigens eine feineswegs gut beleumundete Persönlich der auch im Januar den obenerwähnten Redakteur Feldmann ver- Anbauer fleinere Organisationen ohne weiteres in Frage stellen, feit. Er war der Geliebte der Frau Baneß, die vor einigen treten hatte, rügte Verkennung des Begriffes der Be- Beschließt der 8. deutsche Töpfertongreß, den Allgemeinen Jahren von dem Schneider Klausin ermordet wurde. Frau leidigung. Dem abgedruckten Berichte fehle jede eigene Unterstützungsverein der Töpfer und Berufsgenossen Deutschlands Banes betrieb schon damals einen schwungvollen Fleisch- Kritik und es sei auch nicht festgestellt, daß der Angeklagte als Organisation für die Töpfer Deutschlands anzuerkennen; die handel. In der Boruntersuchung hatte Werner angegeben, die Absicht gehabt habe, nur durch die objektive Wiedergabe zu Kollegen werden allerorts ersucht, Mitgliedschaften des vordaß er das gestohlene Fleisch an Schiffer verkauft beleidigen. Herr Reichsanwalt Kreplin beantragte die genannten Vereins zu gründen und sich durch Wahl eines Vorhabe, die mit ihren Kähnen bei Stralau und Rummels Verwerfung der Revision, da das, worauf es in solchen Fällen standes oder Vertrauensmannes anschließen zu lassen. burg lagen. Im Verhandlungstermin widerrief er diese ankomme, fehlerlos festgestellt sei. Mit Recht sage das Urtheil, Der Kongreß tritt endlich der irrigen Meinung entgegen, die Angaben insoweit, als er den Schiffern ausdrücklich gesagt daß der Angeflagte, wenn er einen anderen Zweck als den der lokalen Mitgliedschaften hätten teine Bewegungsfreiheit. Jede haben will, daß das Fleisch nur als Hundefutter zu verwerthen Wiedergabe der Beleidigung verfolgt hätte, er sich anders hätte Mitgliedschaft wird aufgefordert, wenn erforderlich, mit Gewerk. fei. Er habe es auch nur als solches bezahlt erhalten. Das ausdrücken und die fraglichen Stellen hätte weglassen tönnen, schaften gleicher Art Verträge einzugehen, welche für die lokalen Fett habe er vorher von dem Fleische losgetrennt und es an daß er demnach die Beleidigung habe weiter verbreiten wollen. Verhältnisse des einzelnen Ortes nüßlich sind. Seifenfieder verkauft. Werner behauptete ferner, daß dasjenige Das Urtheil des Reichsgerichts lautete ohne weitere Begründung Fleisch, welches in seiner Wohnung beschlagnahmt, und dasjenige, auf Verwerfung der Revision. welches an Restaurateure geliefert wurde, gesund und gut gewesen sei. Er sei ein ständiger Einkäufer in der Markthalle gewesen und könne sich hierüber auf Zeugen berufen. Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Wurm, hielt diesen Entlastungsbeweis für so wichtig, daß er die Vertagung beantragte. Der Gerichts hof glaubte ebenfalls, dem Angeklagten Werner diesen Beweis nicht abschneiden zu sollen und vertagte deshalb die Verhandlung. Gewerbegericht. Sigung vom 24. Juni. Rammer VI. Der Schleifer Schiller flagt gegen die Stockfabrikanten Gebrüder Kalinowsti auf Zahlung eines Lohnrestes für einen Tag, und awar verlangt er den zweiten Pfingsttag, und im Falle der AbLehnung feines Klageantrages, den Himmelsfahrtstag bezahlt. Er stüßt sich darauf, daß er in Wochenlohn bei den Beklagten beschäftigt war. Kläger hat, wie seine Bernehmung ergab, beinahe ein Jahr bei denselben gearbeitet und während dieser Zeit bisher nie auf die Bezahlung der gesetzlichen Feiertage Anspruch erhoben. Er wurde mit seiner Klage tostenpflichtig abgewiesen. Die Urtheilsbegründung lautete: Der Gerichtshof habe ich nicht davon überzeugen können, daß, wenn auch Kläger in Wochen John angenommen war, er Anspruch hatte auf die Bezahlung berartiger gefeßlicher Feiertage. Prinzipiell ist diese Entschei dung nicht, da besondere Umstände in diesem Ginzelfalle für sie maßgebend waren; betreffs der Bezahlung der Feiertage an Wochenlohnarbeiter hat das Gewerbegericht bisher noch feine grundsägliche Entscheidung getroffen. Nur einmal wurde von einem der amtirenden Assessoren die Bezahlung eines gefeß lichen Feiertags an einen in Wochenlohn stehenden Arbeiter als gefeglich bezeichnet, worauf der beklagte Arbeitgeber einen entsprechenden Vergleich schloß.
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Der Kongreß erklärt weiter, jeder Zöpfer, welcher als organisirt gelten will, muß dem Allgemeinen deutschen Töpferverein angehören.( Berlin ausgenommen.)
Leipzig , 28. Juni. Das Reichsgericht hat in dem LandesDem Berichte der drei Delegirten Hagen, David und verraths- Prozesse gegen den Gastwirth Emil Fohrer aus Bies- Thieme folgte eine ausgedehnte Diskussion, an der von beim im Elsaß den Angeklagten wegen versuchten Landesverraths zentralistischer Seite Jacobey, Tschibulati, Münsterzu 7 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust verurtheilt post und Greier theilnahmen. Bu bemerken ist noch, daß und die Vernichtung des beschlagnahmten Notizbuchs des An- die Verbandsbeiträge wie folgt normirt sind: bei einem Wochengeklagten, welches Stizzen der Forts von Neubreifach enthält, lohn bis zu 13 M. Beitrag 15 Pf. pro Woche, von 18-20 m. angeordnet. Während der Urtheilsbegründung wurde wegen Beitrag 20 Pf. pro Woche, von 20-30 M. und darüber BeiGefährdung der Sicherheit des Staates die Oeffentlichkeit wieder trag 30 Pf. pro Woche. Zum Schlusse der Diskussion und mit ausgeschlossen. ihr der Versammlung gelangte unter Ablehnung einer von Jacobey und Genossen beantragten Resolution folgende von Daudert eingebrachte Resolution mit bedeutender Stimmenmehrheit zur Annahme:
Soziale Meberlicht.
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Aufnahme in den
Die heutige Versammlung erklärt sich mit der Thätigkeit ihrer drei Delegirten auf dem 8. deutschen Töpferkongresse einverstanden und beschließt strengste Verwahrung einzulegen der letzten Volkszählung, am 1. Juni 1890, aus 62 622 250 Per ben Rongreß, sowie gegen Eingehung irgend eines Kompromisses, Die Bevölkerung der Vereinigten Staaten bestand be gegen eine Beseitigung des Vertrauensmänner- Systems durch sonen; mit den Indianern und anderen Personen auf indianischem da das Fortbestehen einer Verbandsfiliale in Berlin bei event. Territorium, indianischen Reservatgebieten und in Alaska mit vorkommenden Lohnkämpfen, wie es die letzte Lohnbewegung beeingerechnet, betrug die Bevölkerung 62 979 766 Personen. Im wiesen hat, ein gemeinsames Vorgehen unmöglich macht. In Jahre 1880 belief sie sich mit Ausschluß der vorerwähnten anbetracht dessen beschließt die heutige Versammlung, die bisIndianer- auf 50 155 283. Der absolute Zuwachs in dem herige Form des Vertrauensmänner Systems als geeignetste Jahrzehnt war daher 12 466 467 oder 25 pCt. Zwischen 1860 Stampfesorganisation beizubehalten, diefelbe nach Kräften auszuund 1890 verdoppelte sich die Bevölkerung: im ersteren Jahre bauen und die Kollegen Deutschlands zu veranlassen, hierzu betrug fie 81 448 321- die Indianer nicht mit einbegriffen. Stellung zu nehmen, um mit der unzulänglichen festen Zentraliangenommen, daß die Zunahme der Bevölkerung seit 1. Juni fationsform endgiltig aufzuräumen, da dieselbe für den eigent1890 sich in demselben Verhältniß vermehrt habe, wie während lichen Hauptzwed, Lohnfampf und Agitation, teine Mittel übrig der Jahre 1860-90, so müßte dieselbe am 1. Juni 1893 bei- bat, vielmehr der weitaus größte Theil aller Einnahmen für nahe 67 300 000 gewesen sein. Von der Gesammtbevölkerung Verwaltungsfoften, Wanderunterstützung zc. verbraucht wird, wie Die Elberfelder Straffammer verhandelte vor einigen die Indianer ausgeschlossen- waren 53 372 703 ameridieses der Rechenschaftsbericht von Halle und die erfolgten AbZagen gegen den verantwortlichen Redakteur des hiesigen tanischer und 9 249 547 oder 14,7 pct. fremder Geburt. Die rechnungen anderer Berbände zur Genüge ergeben haben." Generalanzeigers", Herrn Dr. Roßbach, wegen Belei größte Anzahl der letzteren Klasse war in North Dakota , welches digung der hiesigen Hauptlehrer. Angeklagt war 45.58 pGt. hatte. Unter den anderen Staaten hatte Minnesota In der Versammlung des Vereins zur Wahrung ein Artikel in Nr. 181 des Generalanzeigers" vom 5. Ottober 35,9 pt., Wistonsin 30,78, Rhode Island 30,77, Kalifornien der Interessen der Gast- und Schantwirthe vorigen Jahres, worin den hiesigen Hauptlehrern absucht 30,32, Massachusetts 29,35, Newport 26,19, Michigan 25,97, vom 23. Juni hielt Dr. 3 adet einen Vortrag über:„ Die und Gewiffenlosigkeit vorgeworfen wurde. In Konnektikut 24,6, New Jersey 22,77, Illinois 21,01, Sowa 16,95, optischen und physikalischen Instrumente in der Medizin". Eine Disdem Artikel wurde behauptet, daß die Hauptlehrer von der Pennsylvanien 16,08, Ohio 12,51 und Kansas 10,86 pet. Be fussion über den mit großem Beifalle aufgenommenen Bortrag ihnen für Reinigung und Heizung der Klassenzimmer ausgefeßten völferung von fremder Geburt. Mehrere der neuen Staaten fand nicht statt. Der Antrag des Kollegen E. Böhl, 200 M. für Pauschalsumme von 96 M. jährlich dadurch Ersparnisse machten, und Territorien im Nordwesten hatten große fremde Be- den Wahlfonds der sozialdemokratischen Partei zu bewilligen, daß sie minderwerthiges, mit Asche und Kehricht vermischtes völkerungen. Unter den nördlichen Staaten hat Indiana den wurde nach längerer Debatte angenommen. Heizungsmaterial lieferten. Die Verhandlung ergab, daß der geringsten Prozentsah von Einwohnern fremder Geburt- Verein fanden folgende Kollegen: Wilh. Dannenberg , KastanienArtikelschreiber so ziemlich ins Schwarze getroffen hatte. Sechs nämlich 6,67 pet.; Virginien , Tennessee und Arkansas haben jedes Allee 94; Heinrich Möller, Straße 44a Nr. 8; Joh. Schoemann, zehn als Zeugen geladene Klaffenlehrer bekundeten, daß that nur 1 pet. Die Gesammitzahl der Personen von afrikanischer Ab- Heimstr. 16. Mehrere Anträge, welche noch auf der Tagesfächlich seit dreizehn Jahren in fünf hiesigen Schulen wegen des stammung war am 1. Juni 1890 in den Vereinigten Staaten 7 470 040, ordnung standen, wurden vertagt, um denjenigen, welche fich schlechten und dazu nicht einmal ausreichenden Heizungsmaterials außerdem gab es noch 107475 Chinesen und 2039 Japaner. Im Jahre noch an der Agitation für die Stichwahlen betheiligen wollten, im Winter die Zimmertemperatur so niedrig gewesen ist durch 1860, gerade vor dem Ausbruch des Sezessionisten Strieges, nicht länger aufzuhalten. Deshalb fand auch die Versammlung schnittlich 5-9 Grad Reaumur, daß Lehrer und Schüler die zählte die Bevölkerung von afrikanischer Abfunft 4441 830 Per einen frühen Abschluß. Mäntel anziehen mußten, um sich gegen die Kälte einigermaßen fonen. New York war bis zur Zeit der Volkszählung von zu schützen. Alle Beschwerden bei den Hauptlehrern und in 1890 der volfreichste Staat der Union . Illinois nahm 1890 den Arbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands erörterte in seiner Der Verband der im Vergolder- Gewerbe beschäftigten einzelnen Fällen bei der vorgesetzten Behörde brachten feine Ab zweiten Rang, Ohio den vierten, Missouri den fünften ein, und legten Bersammlung die betrübenden Zustände, welche naienthilfe. Die Verhandlung warf namentlich interessante Streiflichter bann folgten Maffachusetts, Texas , Indiana und Jowa. Die lich in der Leistenbranche vorherrschen. Bei den Firmen Jörs auf das Verhalten der städtischen Schulverwaltung den ver- Bevölkerung der nordwestlichen Gruppen von neuen Staaten veru. Sohn, August Werkmeister und andere sind z. B. Löhne von einzelten Beschwerden gegenüber. Ginem Klassenlehrer, der dem doppelte sich während 1880-90, während Nevada an Bevölke 10 bis 15 M. feine Ausnahme. Durch vielfache Abzüge ist der Stadtschulrath Dr. Bordstein gegenüber diese Mißstände erörtert rung abnahm. Das Wachsthum des Staates Washington von Lohn für Akkordarbeit auf die Hälfte gesunten; die Arbeiter hatte, wurde mit Verfegung bedroht; ein anderer Lehrer, der sich 1880-90 war verhältnißmäßig größer als das irgend eines fehen unter diesen Umständen ihre Lage immer tiefer sinken, ohne beschwerdeführend an die vorgesetzte Behörde gewandt hatte, anderen Staates, seine Bevölkerung verfünffachte sich beinahe baß sie, dank ihrer Indifferenz, ernsthaft an eine Bewegung zur wurde derartig barsch angefahren, daß er es vorzog, lieber weiter während dieser Periode. In 1880 gab es nur eine Stadt, die Besserstellung ihrer Lohn- und Arbeitsverhältnisse denken. Bezu frieren, als die Angelegenheit ein zweites Mal zur Sprache eine Bevölkerung von über 1 000 000 Seelen besaßnämlich schlossen wurde, durch lebhafte Agitation die unorganisirten zu bringen. Ein Mitglied des Schulvorstandes, das die Richtig New- York . Im Jahre 1890 gab es drei solcher Städte näm Rollegen an ihre gewerkschaftlichen Blichten zu gemahnen. Zum feit einer eingelaufenen Beschwerde untersuchen sollte, begnügte lich New- York , Chicago und Philadelphia . Im Jahre 1870 gab Schluß wurde noch bekannt gegeben, daß die Firma Rosenzweig, sich damit, festzustellen, daß es in dem Klassenzimmer allerdings es nur 14 Städte, von denen jede mehr als 100 000 Einwohner Lüneburgerstr. 24, ebenfalls Lohntürzungen vornimmt. sehr kalt sei und die Kinder auf den kommenden Frühling zu enthielt; 1880 hatte sich diese Bahl auf 20 und 1890 auf 28 vertrösten. Angesichts eines solchen Verhaltens der städtischen vermehrt. Schulverwaltung ist es erklärlich, wenn die Klassenlehrer sich nicht weiter beschwerdeführend an die vorgesetzte Behörde wandten, wie denn auch sämmtliche Beugen auf Befragen, warum sie nicht Anzeige erstattet hätten, erklärten, daß es eine mißliche Sache sei, sich mit dem Hauptlehrer zu überwerfen und sich bei der städtischen Schulverwaltung in Mißkredit zu bringen. Ein Klaffenlehrer führte ein Halsleiden, mit Der sozialdemokratische Wahlverein für den vierten dem er seit einigen Jahren behaftet, ist und ein anderer Berliner Reichstags- Wahlkreis hatte am Dienstag eine Vereinen hartnäckigen Rheumatismus auf diese Uebelstände zurück. fammlung, in welcher Adler einen mit lebhaftem Beifall aufNach etwa einstündiger Berathung verkündete der Gerichtshof genommenen Vortrag über die Landbevölkerung und die Sozial- Im Verein der Bau- und gewerblichen Hilfsarbeiter das Urtheil, das dem Angeklagten zwanzig Mart Geld- demokratie hielt. Unter anderen flocht der Redner eine Reihe für Schöneberg und Umgegend wurde am 18. Juni über einen strafe auferlegte. In der Begründung wurde hervorgehoben, von Mittheilungen über vorgekommene Wahlbeeinflussungen in von Seibel eingebrachten Antrag verhandelt, wonach franke daß die oben geschilderten Zustände allerdings die Kritik heraus- fein Referat ein, die von Neuhaus, Stabernack, Dastig, Lapen, Kollegen vom Verein aus unterstützt werden sollen. Dieser Angefordert hätten. Der Angeklagte hätte seine Beschuldigungen Lütgenau, Koch und Göriß noch ergänzt wurden. Zu Revisoren trag wurde jedoch abgelehnt und beschlossen, daß Kranke wie aber nicht gegen alle Hauptlehrer richten dürfen, ba nur in bezug wählte die Versammlung darauf die Genossen Fischer, Scholz bisher auf privatem Wege durch Listensammlung unterstüt auf fünf der Beweis der Wahrheit geführt worden sei. Die und Gadegast. Nachdem auf die am 11. Juli stattfindende werden sollen. Zum Schluß wurden die Mitglieder in einer Frankfurter Beitung", der wir diesen Bericht entnehmen, be- Generalversammlung hingewiesen war, wurden die Briefkasten- Resolution zur fleißigen Betheiligung an der Wahlarbeit aufmerkt hierzu: Dieses Urtheil bildet wieder eine interessante Fragen erledigt. Bu längerer Debatte gab die Anfrage wegen gefordert. Illustration unserer preßrechtlichen Zustände. Der Redakteur Berleihung der Fahnen und Dekorations- Utensilien an den zieht schwere Uebelstände aus Tageslicht und führt dadurch Arbeiter- Sängerbund Veranlassung. Diese Organisation hält geDie in der Marmor- und Granitbranche beschäftigten voraussichtlich deren Abstellung herbei. Er hat sich dadurch ohne meinschaftlich mit der Arbeiter Bildungsschule am 9. Juli ein Arbeiter nahmen in einer am 27. Juni stattgefundenen öffentZweifel um weite Kreise des Publikums ein großes Verdienst Fest ab, bei welchem diese Gegenstände verwendet werden sollen. lichen Versammlung den Bericht ihres Delegirten vom 6. Steinund den Dank der Eltern, Lehrer und Kinder erworben; das Gegen einige Stimmen wurde schließlich ein Antrag angenommen, megfongreß in Frankfurt a. M. entgegen. Der Kongreß hat auf Gericht aber diktirt ihm wegen eines geringfügigen, wahrschein wonach die Fahnen und Dekorationsstücke zu diesem Fest herzu- Antrag der sächsischen Delegirten hin mit großer Majorität als lich kaum vermeidbaren Formfehlers eine Geldstrafe! Wie leihen find. fernere Organisationsform die lose Zentralorganisation mit Verermuthigend muß das wirken!" Aber, liebe Frankfurterin, foll trauensmännersystem gewählt. Der bisherige Zentralverband denn zur Aufdeckung von Mißständen überhaupt ermuthigt den Bericht über den letzten deutschen Töpferfongreß in Halle a. S. und macht der 3 entral Organisation aller in der Eine öffentliche Töpferversammlung nahm am 27. d. M. der Steinmegen Deutschlands ", geht zum 1. Oktober d. J. ein entgegen. Auf dem Kongreffe waren 22 Ortschaften durch Steinindustrie beschäftigten Arbeiter Deutsch = Reichsgericht. Leipzig , 27, Juni. ( Majestäts 32 Delegirte vertreten. Der Zentralverband ist durch den Kongreß land 3" Play, in der sich alle verwandten Berufe verschmelzen beleidigung.) Daß auch in dem Abdruck eines Berichtes begründet worden. Die Berliner Töpfer werden als organisirt follen. Berlin wurde als Vorort und Siz der Geschäftsleitung über eine Verhandlung wegen Majestätsbeleidigung unter Um- gelten, auch wenn sie nicht dem Verbande beitreten; auch werden gewählt. Einige Berliner Delegirte wurden beauftragt, unter ständen eine neue Majestätsbeleidigung erblickt werden kann, hat die reifenden organisirten Berliner Töpfer Wanderunterstüßung Hinzuziehung befähigter Kollegen in fürzester Zeit den Organi der Redakteur der( sozialdemokratischen) Volkswacht" in Breslau vom Verbande erhalten, sofern dieselben ihren hiesigen Ber- fationsplan auszuarbeiten. Außer den Delegirten von Halle, erfahren müssen. Im Januar d. J. fand vor dem Reichsgericht pflichtungen nachgekommen sind. Ebenso find die Berliner Magdeburg und Augsburg waren alle Theilnehmer des Kongresses bie Revisionsverhandlung gegen den sozialdemokratischen Rebatteur Töpfer zur Unterstüßung verpflichtet. Das Fachorgan Der durchaus nicht mit der Schreibweise des Bauhandwerker" Feldmann in Langenbielau statt, welcher vom Landgericht Schweid- Töpfer" bleibt bestehen. In betreff der Koatstorbfrage und( ihres Fachorgans) einverstanden, da jedoch keins der Organe nig wegen Beleidigung des Königs von Preußen zu 1 Jahre Ge- Fensterfrage wurde eine Petition an den Reichstag um reichs- verwandter Berufe so wie„ Der Bauhandwerker" auf dem Boden fängniß verurtheilt worden war. Ueber diese Berhandlung ging gefegliche Regelung dieser Fragen beschlossen. Die internationalen der losen Zentralorganisation steht, so werde man dies Blatt einer größeren Anzahl von Zeitungen aller Parteien ein gleich beziehungen foll eine Kommission regeln. Die vom Kongreffe wohl auch in Zukunft beibehalten. Um die Agitation möglichst lautender Bericht zu, in welcher der Thatbestand( es handelte sich beschlossene Resolution betreffs der Organisation lautet wie folgt: intensiv betreiben zu können, foll Deutschland in Bezirke mit beum den Abdruck einer Thierfabel) angedeutet und die bemfelben In Erwägung, daß bei der heutigen industriellen Ent- stimmten Vororten getheilt werden. Nur wenn geeignete zu theil gewordene Beurtheilung durch das Landgericht Schweide wickelung, sowie unter der immer weiter um sich greifenden agitatorische Kräfte in demselben nicht vorhanden sind, hat die
werden?
Versammlungen.
Der Bauarbeiterverein der Rosenthaler Vorstadt beschloß in seiner Versammlung vom 18. Juni, daß dem Mitglied Ehrengrube die Unterstützung von 6 M. nicht gewährt werden foll. Die Angelegenheit des Mitgliedes Häusler fand dadurch ihre Erledigung, daß die Krankheitsbescheinigung vorgebracht wurde. Zum Schluß forderte Gaßmann die Mitglieder auf, das am 12. August in Noack's Festsälen, Brunnenstr. 6, stattfindende neunzehnte Stiftungsfest zahlreich zu besuchen. Die nächste Verfammlung tagt am 16. Juli.