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Gewerkschaftliches.

Die kleinen, Götter" und das Reichs­

vereinsgefetz.

Berlin und Umgegend. Die Tarifbewegung der Jalousiearbeiter.

Versammlungen.

Beteiligten Gewerkschaften ein Abkommen gefchloffen, nach welchem der Bund den Boykott aufhebt und die Firma zur Organisierung ihrer Arbeiter die Einwilligung gibt und ihre Prozeßflage zurüc In einer sehr zahlreich besuchten Branchenversammlung der nimmt. Dieser nach mehrjährigem Kampfe von den Gewerks Jalousiearbeiter am Montag bei Boeker in der Weberstraße berichtete schaften erfochtene Sieg läßt jedoch die Unternehmerorganisation Rosemann über die gegenwärtige Situation, die insofern günstig nicht ruben, sie erklärt, daß die Klage gegen den Gewerkschafts­Wie das Reichsvereinsgesetz von den Behörden ge- handhabt iei, als es in der Branche nicht an Arbeit fehle, die Organisation bund auch in dieser Sache nunmehr von ihr selbst weitergeführt start und der Drang nach Verbesserung der Verhältnisse allgemein werden wird. wird, davon kann der Landarbeiterverband erzählen. Landräte, Amts- sei. Die Fabrikanten hätten am legten Freitag eine Sigung ab­vorsteher und andere Despötchen machten ihn zum Objekt ihrer gehalten, um, wie es in der Einladung hieß, über den Streik" der Staatsretterei. Es wurde verlangt, daß die öffentlichen Be- Jalousiearbeiter zu beraten. Das Wort Streif" in der Ein­sprechungen der Landarbeiter, in denen die Frage der Verbesserung ladung sollte offenbar dazu dienen, die Fabrikanten aufzurütteln, der Lohn- und Arbeitsverhältnisse besprochen wurde, gemäߧ 5 des denn tatsächlich handele es sich ja vorläufig um eine Tarif- Schiffseigner, Boots- und Steuerleute. Am Sonntagnach­Reichsvereinsgefebes als politische Versammlungen angemeldet wer- bewegung, die die Arbeiter, soweit es möglich wird, ohne den sollen. Man kalkulierte, daß wenn ein Gendarm oder Amtsvor- Stampf durchführen möchten. Es liege also an den Fabrikanten selbst, mittag fand in der Neuen Philharmonie" eine äußerst steher die Versammlung überwache, die Landarbeiter es nicht riskieren ob sich aus der Bewegung ein Streit entwickelt oder ob sie auf gut besuchte Versammlung der Binnenschiffer statt, in der Genosse würden, dort zu erscheinen. In verschiedenen Fällen wurden Geld- friedlichem Wege beendet werden kann. Die Beratungen der Fa- und die Binnenschiffer" referierte. Redner zeichnete ein treffen­Julius Hildebrandt- Rigdorf über:" Die politische Lage strafen gegen die Veranstalter und Leiter von Landarbeiter- Ver- brikanten zeugten von großer Uneinigkeit in ihren Reihen. Einige fammlungen verhängt. Die Aktionen der Behörden endeten jedoch äußerten, daß sie bewilligen wollten, andere meinten, daß sie unter des Bild von den derzeitigen politischen Verhältnissen und unter­in allen Fällen mit einer Niederlage. feinen Umständen Bugeständnisse machen, ja nicht einmal den alten 30g die Tätigkeit des Reichstages, besonders seit 1907, einer Tarif anerkennen wollten. Im allgemeinen ging die Stimmung scharfen Kritik. Unter allseitiger Zustimmung ging Redner speziell dahin, daß man erst einmal abwarten wollte, bis die Arbeiter mit auf die Lage der Binnenschiffer ein und zeigte an vielen schlagen­ihren Forderungen an die einzelnen Fabrikanten herantreten. Zu den Beispielen, wie sie gerade von den Zöllen in außerordentlicher Berhandlungen mit den Arbeitern haben sie sich also nicht bereit ge Weise betroffen und sie obendrein noch bei der Ausübung ihres funden, obwohl es in diesem Frühjahr die Fabrikanten waren, die Gewerbes auf jede Art schikaniert werden. Mit einem flammenden den Wunsch nach Abschluß eines neuen Tarifs geäußert hatten. Der Appell an die Anwesenden, bei der kommenden Reichstagswahl den Redner eiflärte zum Schluß, daß man nochmals versuchen müsse, Ver- Volksverrätern und Volksausbeutern die gebührende Antwort zu handlungen mit den Fabrikanten anzufnüpfen, wenn aber das nicht zum geben, schloß der Referent unter großem Beifall seinen Vortrag. Biele führe, den anderen Weg zu wählen habe. Er überließ es im In der Diskussion ergänzte Genosse Schwedler die Aus­übrigen erst einmal der Versammlung, ihre Meinung über diese führungen des Referenten noch nach manchen Seiten hin. Auch wies er auf die Schurigeleien hin, denen die Schiffer von seiten Frage zu äußern. der Schleusenbeamten ausgesetzt sind, und belegte dies durch einige besonders krasse Beispiele. Er erntete bei der Versammlung leb­haft Zustimmung, als er die Aufforderung ergehen ließ, die Kriegervereine zu meiden, in die Wahlvereine einzutreten und die sezialdemokratische Presse zu abonnieren. Auch der Vorsitzende von den Binnenschiffern in Berlin , Genosse Schüning, griff sehr wirkungsvoll in die Debatte ein und zeigte den Anwesenden, daß es nicht genüge, Bersammlungen zu besuchen und Beifall zu spenden, es müsse auch gehandelt werden. Im Winter werde die Agitation in den Schifferorten mit erneuter Energie aufgenommen

In einem Falle erkannte das Schöffengericht Hannover durch Urteil vom 11. Mai d. J. auf Freisprechung des Angeklagten, weil die Versammlung( in Laaben bei Hannover ) nicht zur Erörterung politischer Angelegenheiten bestimmt gewesen sei. Anders die Schöffengerichte in Rothenburg a. T.( Bayern ), Osterburg ( Provinz Sachsen ) und Pasewalt( Pommern ). Hier kamen die Richter zu Verurteilungen. Alle drei Urteile wur­den jedoch durch Landgerichtsurteile aufgehoben. Sehr leicht machte es sich das Schöffengericht in Osterburg . Es stellte fest", daß der Referent in der Versammlung den Tert eines zubor verbreiteten Flugblattes seiner Rede zugrunde gelegt, des Inhalts:" Der Ar­beitslohn der Landarbeiter ist viel zu niedrig; die Arbeitskraft wird von den reichen Leuten, den Herren, schamlos ausgenutzt. Der Ar­beiter ist vollständig rechtlos. Die geringe Aufbefferung der Lage der Arbeiter ist allein den sozialdemokratischen Abgeordneten zu ber­danken. Zusammenschließung der Arbeiter im festen Verband ist nötig zur Erlangung höheren Lohnes und des dem Arbeiter zu­stehenden Rechts." Der Inhalt der Rede beweise, daß es sich um eine politische Versammlung gehandelt habe.

Auf einen entgegengesetten Standpunkt stellte sich aber das Landgericht Stendal als Berufungsinstanz. Es sagt in dem Urteil vom 8. April d. J.: Wenn auch die in der Versammlung er­örterte Lohnfrage und die besprochenen wirtschaftlichen Verhältnisse der Landarbeiter öffentliche, nationalökonomische und soziale Fragen find, so werden sie deshalb noch nicht gleichzeitig politische Ange­legenheiten. Sie werden solche erst, wenn sie von dem wirtschaft­lichen Gebiet auf das politische hinübergeführt werden, wenn also ihre Grörterung eine Aenderung sozialer Zustände mittels staatlichen Bugs, staatlicher Einrichtungen oder Beseitigung geltender Ber­fajjungsgrundsäße erstrebt. Dies treffe aber auf die Rede in Oster burg nicht zu." Das Urteil schließt deshalb:" Man tann ja nicht berkennen, daß der organisierte Abschluß der Arbeiterverträge unter Umständen öffentlich- rechtliche, sozialpolitische oder sogar rein poli­tische Bedeutung erlangen fann. Trotzdem bleiben die Arbeiter berträge, da sie der freien Vereinbarung der Vertragschließenden unterliegen, lediglich ein Gegenstand des Privatrechts und nicht der Politik. Hiernach mußte der Angeklagte freigesprochen werden."

In der lebhaften Diskussion zeigte es sich deutlich, daß die Jalousiearbeiter, wenn alle Versuche einer friedlichen Vereinbarung scheitern, den offenen Stampf nicht scheuen. Es trat eine starte Strömung für fofortige Arbeitsniederlegung hervor, jedoch beschloß die Versammlung, daß die Vertrauensmänner in den einzelnen Be­trieben anderen Tages noch einmal bei den Fabrikanten vorstellig werden sollten. Von der Antwort der Fabrikanten hängt es nun ab, ob es in ihren Betrieben zur Arbeitsniederlegung kommt oder nicht.

Deutfches Reich.

Der Krieg auf den Werften.

Von den streitenden Werftarbeitern Hamburgs meldeten sich am Montag zur Kontrolle: Metallarbeiter 3552, Schmiede 420, Fabrikarbeiter 477, Holzarbeiter 293, Kupferschmiede 68, Heizer und Maschinister 138, Schiffszimmerer 539 und Maler 96, insgesamt 5588. Von den ursprünglich gemeldeten 6574 Streifenden, soweit sie den freien Verbänden angehörten, welche Zahl sich durch spätere Meldungen etwas erhöht hat, sind über 1000 abgereist oder anderweitig in Arbeit getreten.

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Die Hamb . Nachrichten" nehmen sich in ihrer Morgenausgabe vom Dienstag der armen Unorganisierten an, die feine Unterstügung erhielten. Sie nennen den Beschluß einen schmählichen Vertrauens­bruch". Das edle Blatt ist überhaupt mit den Beschlüssen der Streifenden nicht einverstanden, ein Beweis dafür, daß diese sich auf dem rechten Pfade befinden. Wäre Uneinigkeit unter den Werft staven entstanden, dann hätte das Scharfmacherorgan aus einem anderen Loche gepfiffen.

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Buchdruckereibesitzer als Scharfmacher.

werden.

Schiffer Ganzer erklärte, daß diejenigen Schiffer, die der Sozialdemokratie fernstehen, auf falschem Wege seien; denn nur die Sozialdemokratie sei die Partei der arbeitenden Klassen. Lieber sei ihm ein Liebknecht als zehn Paulis, der den Mittelstand vertreten wolle, aber den Konservativen nachlaufe. Jeder Schiffer müsse sozialdemokratisch wählen. Im gleichen Sinne beteiligten sich noch andere Schiffer an der Debatte, die allen ihren Klagen Ausdruck gaben.

Schwedler ging noch auf die Kinderschifferschulen ein, wo die Kinder nur im Sinne der Besitzenden und Herrschenden zu­rechtgeknetet werden, und weist im Gegensab hierzu auf die Be­strebungen der Sozialdemokratie hin, die für eine tendenzlose wirkliche Volksschule eintrete.

Nach einem Schlußworte des Referenten schloß Genosse A y sche von der Agitationskommission die Versammlung mit der Auf­ferderung, in die Organisationen einzutreten, die sozialdemo fratische Bresse zu lesen und besonders auch die Frauen aufzu flären. Mit einem begeisterten Hoch auf die Sozialdemokratie gingen die Antvesenden auseinander.

Die Zahlstelle Berlin des Deutschen Tabalarbeiterverbandes hielt am 11. August im Rosenthaler Hof" ihre ordentliche Mit­gliederversammlung ab. Die Abrechnung ergab in der Hauptkasse eine Einnahme und Ausgabe von 5366,36 Mart. Der Etat der am Schlusse des 2. Quartals 766. Mit einer Ausnahme erklärten sich sämtliche Redner mit den Arbeiten der letzten General versammlung des Verbandes einverstanden.

Zu einem freisprechenden Urteil tam auch das Landgericht Ansbach unterm 22. April 1910, gegenüber einem verurteilenden Erkenntnis des Schöffengerichts Rothenburg a. T. Es stellte fest, daß die fragliche Versammlung eine öffentliche war, zu der jeder mann Zutritt hatte. Für die Anmeldepflicht sei aber entscheidend der nach der ganzen Sachlage von dem Veranstalter ersichtlich ver­folgte Zweck, nicht aber der Inhalt des in der Versammlung Er- Der Deutsche Bruchdruckerverein" ist am 30. Juli unter Voll­örterben. Nach dem Inhalt des Einladungszettels, der sich an staat- ziehung des Beschlusses der Stuttgarter Hauptversammlung dem liche Waldarbeiter wandte, habe es sich um die Erörterung wirt- Bunde der Industriellen beigetreten. Herr Dr. Petersmann, der Lofaltasse bilanziert mit 7595,57 Mart. Die Mitgliederzahl betrug schaftlicher und beruflicher Fragen gehandelt. Diese an und für sich Vorsitzende, in Leipzig teilt soeben mit, daß den Mitgliedern des nicht politischen Angelegenheiten werden auch dadurch nicht politisch, Buchdruckervereins die Beteiligung an der Streifversicherung offen daß staatliche Waldarbeiter in Frage kommen. Das Dienstverhältnis steht; sie dürfen sich nur in Dresden anmelden bei der Gesell­der Waldarbeiter ist ein privatrechtliches und untersteht ausschließ schaft des Verbandes Sächsischer Industrieller zur Entschädigung bei lich den Bestimmungen des Bürgerlichen Gesetzbuchs . Die Regelung Arbeitseinstellungen". Die Gemeinsamkeit der Tendenzen des dieses Privatrechtverhältnisses ist nicht politischer Natur, auch wenn der Staat der Arbeitgeber ist. Die Versammlung wurde aber da- Bundes werden, so sagt der Vorsitzende Dr. Petersmann, den Be­durch nicht zu einer politischen, indem zum Anschluß an den Wald- strebungen der Buchdrucker größeren Nachdruck verschaffen; in der arbeiterverband aufgefordert wurde. Dies wäre nur der Fall, Gemeinschaft dieses einflußreichen Industriellenverbandes fühle sich wenn dieser Verband ein politischer Verein wäre, was er nach seinen der Buchdruckerverein wohler gegenüber verschiedenen An­für die Entscheidung dieser Frage in erster Linie maßgebenden feindungen" aus Arbeitgeberkreisen. Statuten nicht ist.. Die Versammlung wurde aber auch da­durch nicht zu einer politischen, daß das politische Gebiet im Zu fammenhang mit der rein wirtschaftlichen Frage der Organisation nebenbei furz gestreift wurde und daß dies, wie anzunehmen ist, auch von vornherein beabsichtigt war.

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Zentralverband der Schuhmacher Deutschlands . Die Zahlstelle Berlin hatte am Montag eine Branchenversammlung der Ballschuh macher einberufen, in der Hamann über die verflossene Lohn bewegung berichtete. Redner gab ein Bild von der Bewegung und betonte, daß in Zukunft mehr Wert auf die Konferenzen gelegt wer den solle, sonst würden leicht wieder Abzüge eintreten, wie dies in früheren Fällen zu verzeichnen war. Die Hauptsache in der letzten famen, sei eine wesentliche Verbesserung eingetreten. Angesichts der Lohnbewegung ist die Lohnverbesserung in den Massenartikeln( Lad­artikeln) gerade in den Betrieben, die hierbei besonders in Betracht Tatsache, daß die Lohnbewegung schöne Erfolge gebracht habe, ohne größere Opfer au fosten, fönne man mit dem Berlauf zufrieden sein. Eine Diskussion fand nicht statt. Als zweiter Branchenleiter wurde Schi chord gewählt.

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Die Opfer der Schiffskatastrophe. Tarifa , 16. August. ( W. T. B.) Bei dem Untergang des mit dem deutschen Dampfer Elsa" zusammengestoßenen spanischen Dampfer Marton" find 45 Personen ertrunken. 65 Personen sind von der Elsa" an Bord genommen worden.( Siehe unter Vermischtes.). Die Gefahren der Aviatik.

hervor: Eintrittsgefld: 50 Pfg. und Mitgliedsbeitrag: 1 Mt. pro 1000 Aus den Bedingungen für die Streifentschädigung heben wir Mark Jahreslohnsumme. Entschädigung bei Streits per streitenden Arbeiter 25 Proz. des durchschnittlichen Tagesverdienstes. Ent­Sehr start weicht auch die Rechtsauffassung des Stettiner schädigung bei Aussperrungen: 25 Proz. wie vorstehend, wenn die Landgerichts als Berufungsinstanz von einem Schöffengerichtsurteil Bahl der bei einer Firma ausgesperrten Arbeiter 500 nicht über­in Basewalt ab. Lehteres fand, daß eine Versammlung eine steigt; sonst kann noch gewährt werden für 501-1000 Ausgesperrte politische" gewesen sei, weil der Referent nach den einwandfreien 12% Prog. , für 1001-2000 Ausgesperrte Proz., für 2001-4000 Pekundungen des Gendarmeriewachtmeiſters ſich in seinem Vortrag Ausgesperrte 5 Proz., über 4000 Ausgesperrte Pro. Letzte Nachrichten und Depeschen. vor den Landarbeitern fast ausschließlich mit einer fritisierenden müssen die Buchdruckereibetriebe sich auf eine 5jährige Mitglied­Besprechung der verschiedenen staatlichen Einrichtungen befaßt habe" schaft verpflichten. Die Auszahlung der Entschädigungen erfolgt Er habe die nach seiner Ansicht äußerst schlechten- Lohn- und Wohnungsverhältnisse der Landarbeiter beleuchtet, dargetan, daß die nach der Zusammenstellung am Jahresschlusse innerhalb 3 Monaten; Gefindeordnung beseitigt werden müßte,... daß die auch für die Vorschuß wird in dringenden Fällen gewährt. Landbevölkerung vorgesehenen Gewerbegerichte(?) abzulehnen seien ( eine Gendarmenbekundung, die vom Angeklagten als barer Unsinn Wenn das am grünen Holze passiert... abgelehnt wurde,.... daß die staatliche Alters- und Invaliden­Die Wahlen der Sicherheitsmänner im Waldenburger Kohlen­Versicherung völlig unzureichend sei u. a. m. Alle diese Themata rebier haben mit einer vollständigen Niederlage für die Reichstreuen feien ohne Zweifel als politische" im Sinne des Reichsvereins- und die mit ihnen verbündeten Fachabteiler und Hirsch- Dunckerschen gefeßes zu bezeichnen. Es folgt die Berufung auf zwei Kammer- Gewerkvereine geendet. In allen Revieren, wo gewählt wurde, ist Gatschina, 16. August.( W. Z. B.) Leutnant Rogotow gerichtsurteile vom 26. Aprill 1886 und 7. Januar 1910, nach welchen ein großer Sieg des Bergarbeiterverbandes zu verzeichnen. unter politischen Fragen nicht nur die Gegenstände der Politik im Auf den schlesischen Kohlen- und Kotswerten sowie auf der ist mit seinem Flugapparat infolge eines Motorschadens abge. engeren Sinne zu verstehen seien, sondern auch alles, was unter dem Wenzelausgrube blieb den Reichstreuen fein einziges Mandat. Hier stürzt. Der Apparat ist total zerbrochen. Bei dem Sturze er­Begriff der Staatswissenschaft im weiteren Sinne zu subsumieren wurden nur Verbändler gewählt. Auf dem Fürstlich Pleßichen litt Kogotom schwere Berlegungen. sei. Schließlich lassen auch die in der Versammlung verteilten Bahnschacht, dem Hauptsitz der Reichstreuen, wurden von 22 Sicher Budapest , 16. August. ( B. H. ) Der Aviatiker Adorjan Statuten, Flugblätter, Zeitungsnummern usw. nicht den geringsten heitsmännern 11 Berbändler gewählt, obwohl die Reichstreuen den stürzte bei Budapest aus einer Höhe von 12 Metern ab und kam Biveifel, daß die Versammlung vor allen Dingen eine Aufreizung Verbändlern hier überhaupt feinen Sicherheitsmann prophezeiten. unter den Flugapparat zu liegen. Er erlitt schwere Verlegungen. der arbeitenden Klassen zum Ansturm gegen bestehende Staatsein- Auf den Weißsteiner Gruben war die Niederlage eine noch größere. richtungen( huhu!) und erst in zweiter Linie vielleicht(!) einen Zu- Von 15 Sicherheitsmännern und 4 Ausschußmitgliedern erhielt der sammenschluß der Landarbeiter zum Zweck der Erlangung günstiger Bergarbeiterverband 18 Mandate sofort, das legte ist in einer aus­Wieder ein Eisenbahnunglüd in Frankreich . Lohn- und Arbeitsbedingungen bezweďte." Lyon , 16. August.( Preß- Tel.) Der Angeklagte wurde Auf dem Bahnhof von sichtsreichen Stichwahl zu verteidigen. Auf den Hermsdorfer Gruben verurteilt, weil die politische Versammlung" polizeilich nicht an- wurden 15 Berbandsmitglieder gewählt, vier stehen ebenfalls in Craponne stieß ein Personenzug auf einen infolge Maschinen­Dagegen kam das Landgericht Stettin am 21. Juli d. Js. aussichtsreicher Stichwahl. Hier waren 22 Mandate zu vergeben. defektes auf dem Einfahrtsgleis stehenden zweiten Personenzug Dieser Sieg wurde errungen in dem Gebiet, wo die reichstreuen der West- Chonais- Bahn. Die ersten Wagen wurden ineinander­zu einer Aufhebung dieses Urteils und Uebernahme der Koften auf Bergarbeiter vom Fürsten v. Pleß ausgehalten werden, wo ein geschoben. Zehn Personen find verwundet. Da der einfahrende Die Staatstaffe. Das Urteil stellt fest, daß der Redner in der Ver- Gustab Ermert seit Jahren tätig ist. Daß Grubenbeamte sammlung zur Erreichung befferer Lebensstellung und höherer in ungefeglicher Weise die Wahl zugunsten der Grubenbarone Bug nur mit berminderter Geschwindigkeit fuhr, wurde ein Löhne den Anschluß an den Landarbeiterverband empfohlen, die beeinflussen wollten, versteht sich von selbst. Den Reichstreuen wird größeres Unglück vermieden. preußische Gesindeordnung und andere( sozialpolitische) Gesetze be­rührt habe. Das Urteil läßt es dahingestellt sein, ob sich aus den ezt schon angst und bange vor den nächsten allgemeinen Knapp­schaftswahlen. Worten zur Erörterung"( politischer Angelegenheiten,§ 5 R. V. G.) Frankfurt a. M., 16. Auguft.( B. S.) In Kelsterbach wurde ergibt, daß für die Entscheidung der Frage der Anzeigepflicht nicht der Inhalt des in der Versammlung Erörterten maßgebend sei, son- Beendigung des Kampfes in der Textilindustrie zu Enschede. ein 6jähriger Knabe vom Automobil ber Kunstseidenfabrit über. fahren und fofort getötet. dern der nach der ganzen Sachlage von dem Veranstallter der Ver- Die Textilarbeiter von Enschede haben Ende voriger Woche be­sammlung ersichtlich verfolgte 3med." Die Versammlung ist nicht schlossen, den Streit bei der Firma Menco, der die Beranlassung zu dadurch zu einer politischen geworden, daß auch das politische Ge- der allgemeinen Aussperrung bildete, aufzuheben, nachdem das New York , 16. Auguft.( W. T. B.) Der republikanische Aus­biet, z. B. Gesindeordnung, Gewerbegerichte im Zusammenhang mit Komitee der Fabrikanten versichert hatte, daß der Arbeiterschaft bei den rein wirtschaftlichen Fragen der Verbesserung der Lebensstellung Menco in Bufunft eine gerechte Behandlung zuteil werden soll. schuß, der die Vorbereitungen für den am 27. September in und der Organisation nebenbei gestreift und berührt ist, auch wenn Die modern- organisierten Tegtilarbeiter waren von diesem Ver- Sarato ga zusammentretenden Staatstonbent trifft, hat dies, wie anzunehmen, auch von vornherein beabsichtigt gewesen ist. sprechen, das ja etwas Sicheres nicht bietet, nicht befriedigt und den Vorschlag, Roosevelt zum Präsidenten des Konvents zu machen, Ein derartiges kurzes Streifen wird sich bei einem Vortrag nicht gaben sich erst auf Drängen der christlich organisierten damit abgelehnt und einstimmig den Bundesvizepräsidenten Sherman bermeiden laffen und fann als ein Erörtern nicht angesehen werden. zufrieden. Die Fabrikanten haben nun auch die Aussperrung auf- für diesen Ehrenposten ausersehen. Die fragliche Landarbeiterversammlung sei daher als eine nicht gehoben. politische anzusehen, für die nach§ 5 N. 2. G. teine Anzeigepflicht Der Prozeß der Bucks Stove Co. bestand.

gemeldet war.

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Ausland.

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Vom Automobil getötet.

Ein Reinfall Roosevelts.

Die Pest in Odessa .

Obeffa, 16. August.( W. T. B.) In den letzten vier Tagen Somit liegen Urteile von preußischen und einem bahrischen Ge- gegen den amerikanischen Gewerkschaftsbund wegen Bohlrott­richt vor, nach denen die Versammlungen des Landarbeiterverbandes schädigung, in dessen Verlauf bekanntlich Gompers und zwei weitere sind hier elf Erkrankungen vorgekommen, bei denen Pestverdacht teine politischen und daher auch nicht der Anmeldepflicht unter- Beamte des Bundes zu längeren Gefängnisstrafen verurteilt wurden, vorliegt. Seit Beginn der Epidemie sind 16 Personen an Best er 13 Erkrankte wurden Tiegen, so lange der Referent tein Thema behandelt, das seiner Natur hat jezt eine für die Gewerkschaften höchst ehrenvolle Wendung ge- frantt, in 7 Fällen liegt Pestverdacht vor. nach von vornherein als ein politisches zu betrachten ist. nommen. Die flägerische Firma hat mit dem Bunde und mit den geheilt, 7 starben.

Berantw. Rebatteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.:

b. Glode, Berlin . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanftals Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsbl