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Nr. 193. 27. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 19. August 1910.

Bündnispolitik oder Dienerpolitik?

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Simon Katenftein.

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in jedem Falle haben sich die badischen Genossen über irgend welche man nicht den Gegensatz zum heutigen Staate betont, sondern böswillige oder unverständige Beurteilung ihrer Bündnispolitik inner gerade eine entsprechende Haltung als Demonstration" herabgesetzt halb der Partei nicht zu beklagen gehabt. Man hat sich aufrichtig mit hat, wo schließlich selbst die Bedingungen der abgelehnten Res ihren Wahlerfolgen sowohl als mit der beginnenden Zurückdrängung der solution Frohme nicht erfüllt worden sind, ein solcher Fall nicht in Zentrumsmacht gefreut. Man hat selbst die bescheidenen Erfolge Frage steht, das liegt auf der Hand, von der Disziplinfrage gar Diener tragen insgemein ihrer Herren Livereh". Man follte ihrer Kammertätigkeit( die man freilich höher tagierte, als sie sich nicht zu reden. fast glauben, daß die badischen Nationalliberalen der Großblock"- nun, nach den nationalliberalen Renommistereien, darstellen) nicht Da man die badische Taktik als richtunggebend für die Gesamt­Politik überdrüssig geworden seien, so unbarmherzig höhnen sie ihre hämisch betrittelt, sondern gern, da nicht mehr erreichbar schien, hin- partei hingestellt hat, so werden die badischen Genossen sich auch fozialdemokratischen Bundesgenossen. Oder sie müssen tief überzeugt genommen. Heute freilich stellt es sich heraus, daß die politischen gefallen lassen müssen, daß die Gesamtpartei dazu Stellung nimmt. sein, daß dort von der revolutionären Urkraft der Sozialdemokratie Akte, die ihnen zum Vorwurf gemacht werden, doch nicht so ohne Ünd sofern diese noch nicht die politische Höhe des Oberrheins ers auch gar nichts übrig geblieben und der früher so sehr gehaßte Zusammenhang als häßliche Dekoration ein schönes Bauwerk ver- flommen hat, so werden sie sich auch dem Beschluß der Gesamts Gegner, der nun nicht mehr zurüd fann", ihnen auf Gnade und unzieren, sondern daß die ganze Politik der Rücksichtnehmerci schon partei zu fügen haben. Die deutsche Sozialdemokratie wird sich Ungnade ausgeliefert ist. Wäre das so richtig, wie es falsch ist, be- die parlamentarische Arbeit durchsäuert und die kraftvolle Attion hüten, in ihren Reihen den Briandismus großzuziehen, sei es auch deutete es allerdings die zwingende Notwendigkeit für die deutsche unter den Massen gelähmt hat. Diese Attion aber ist ein sehr nur im badischen Duodezformat. Sozialdemokratie, sich von einer Parteigruppe zu trennen, die wichtiges Mittel selbst der parlamentarischen Machtentfaltung.

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11. Verbandstag der Schneider, Schneiderinnen und Wäschearbeiter Deutschlands .

Freilich muß sie eine Grundbedingung stellen: die Sozial­demokratie muß ein wirklicher Verbündeter mit voller Gleich berechtigung sein, kein Anhängsel, für das fremder Wille die Bedingungen des Zusammenarbeitens eigenmächtig festsetzt. Denken wir uns etwa folgenden Fall: Eine sozialdemokratische Fraktion er Hamburg , 18. Auguft. flärte einer bürgerlichen, die mit ihr Hand in Hand arbeiteu will: In der heutigen Vormittagsfißung wird die Debatte über Ja, aber wir sind, was zu bedenken bleibt, keine monarchische Partei. Wir müssen verlangen, daß ihr unsere republikanischen den zweiten Teil des Geschäftsberichts noch eine Weile fortgesetzt. Gefühle nicht durch Huldigungen vor dem Monarchen verletzt. Es werden einige interne Angelegenheiten behandelt, worauf der Wir wollen dieje Huldigungen nicht stören. Aber wir müssen ber- Haupttassierer Heitmann Berlin bezüglich der Anregung, eine langen, daß ihr daran nicht teilnehmt". Das gäbe keinen schlechten Strankenstatistik im Verbande einzuführen, erklärt, daß der Vorstand Und dieser Anregung nicht ablehnend gegenüberstehe. sozialdemokratische Anmaßung.

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Decharge erteilt.

Bei Neudruck der

" Die Forderung nach Betriebswerkstätten soll mehr in den Vordergrund gestellt werden."

Der Vorstand wird beauftragt, zweds Regelung des Arbeits­nachweises auf paritätischer Grundlage baldigst mit dem Vorstand des Arbeitgeberverbandes in Verbindung zu treten."

Um für die Zukunft eine erfolgsichere Agitation betreiben au fönnen, wolle der Verbandstag eine neue, zweckmäßigere Gau bezw. Bezirkseinteilung treffen. Eventuell sind von der Hauptkasse befoldete Bezirksleiter anzustellen."

" In Anbetracht dessen, daß die innere Festlegung der Organis fation eine der wesentlichsten Borbedingungen für deren Schlag fertigkeit ist, und in der Erkenntnis, daß hierzu eine gute und pünktliche Beitragsleistung ein wichtiges Mittel ist, ber pflichtet der Verbandstag sämtliche Filialen, der Beitrags­taffierung die größte Aufmerksamkeit zuzuwenden und alle Mittel anzuwenden, die geeignet sind, eine Hebung der Beitragsleistung herbeizuführen."

derart unwiderruflich zu Hinterfassen einer bürgerlichen Bartei und in jedem Falle dient sie der Erziehung, der Auf- Soweit Genosse Kazenstein. Zu seinen Bemerkungen über die geworden wäre. Und welcher Partei? Wir erinnern uns, daß in rüttelung und Organisation der Massen, die uns schließlich früheren Jahren, als der Kampf gegen die badischen Budgetbewilliger wichtiger sein muß, als selbst die erfolgreichste, geschweige denn eine für deutsche Verhältnisse, die ja hier allein in Frage kommen, die Nürnberger Resolution möchten wir nur noch bemerken, daß uns und Hofgangwilligen( damals kam es noch nicht soweit) geführt an Erfolgen mäßige parlamentarische Arbeit. Jedenfalls aber hat für deutsche Verhältnisse, die ja hier allein in Frage kommen, die wurde, noch nicht die Notwendigkeit vorgeschoben wurde, unter allen fich gezeigt, daß die deutsche Sozialdemokratie nicht jede Bündnis- Nürnberger Resolution ausreichend erscheint. Umständen und mit dem Opfer alles Prinzipienballastes das Zentrum politit verwirft. bon der Futterkrippe zu verscheuchen. Denn damals, in der Zeit des Kampfes um die Wahlreform, ging unsere badische Partei not­gedrungen mit dem Zentrum zusammen gegen dieselbe national­liberale Partei, die unter Eisenlohr und nachher noch der direkten Wahl den entschiedensten Widerstand entgegensetzte. Diefelbe nationalliberale Partei, deren Regierung unter dem Ausnahmegesetz mit besonderer Brutalität den Vernichtungskampf gegen die rote Rotte betrieben hatte und nachher noch mit Hochverratsprozeß, Verbot der Gedenkfeier für 1849 und strupelloser Mobilmachung der Bezirksämter und ihrer Amtspresse in der gleichen Richtung weiter arbeitete. Es ist wohl kein Zufall, daß Genosse Adolf Ged, der diese staatserhaltende Bolitit noch miterlebt und am eigenen Leibe ver- Entrüstungssturm fpürt hat, nicht über das Mißtrauen gegen die jetzigen liberalen" dabei hätte man von dem Gegner nicht etwa eine Huldigung vor formulare könnte eine derartige Rubrik eingeführt werden, die Schlafgenoffen hinwegkommen fann. Und wie es gekommen ist, unserem demokratischen Staatsideal, sondern einfach eine Schonung gewissenhaft auszufüllen Sache der Lokalverwaltungen sein müsse. daß der Fuchs zum Bußeprediger geworden ist, daß die badischen unserer Gefühle" durch Unterlassung entgegengerichteter Kund- Die gestrigen Ausführungen Stühmers hinsichtlich der Agitation in Nationalliberalen, die von dem Ansturm von rechts( Bentrum) und gebungen verlangt. Hier aber untersteht man sich, als Bedingung der Wäschebranche beziehen sich nicht auf Berlin III, sondern auf In seinem Schlußwort sagt Redakteur links, wo einstweilen noch die Sozialdemokratie steht, in die Ecke gemeinsamer Arbeit zu fordern, daß wir nicht etwa republikanische Aue im Erzgebirge . aller durchführbaren Anregungen getrieben worden sind, ganz zuletzt ihr liberales Herz entdeckt und sich Rundgebungen unterlassen( die haben wir bisher, vielleicht allzu Sabath Berücksichtigung zunächst mit den zahlenmäßig bedeutungslosen Lintsliberalen, schließ vorsichtig, stets vermieden), sondern daß wir uns pofitiv an entgegen zu und ersucht die Kollegen um tatkräftige Unterstützung der Redaktion. Der Antialkoholbewegung stehe er durchaus nicht uns lich gar mit der Sozialdemokratie haben verbünden müssen, das liegt ſtehenden monarchischen Demonstrationen beteiligen. sympathisch gegenüber, nur vermöge er fein kompetentes wiſſen­flar vor aller Augen. Wer sich noch erinnert, mit welcher Anmaßung diese und noch schöner: unsere Genossen lassen sich diese Degradierung zuschaftliches Urteil darüber zu fällen. Sollten Kollegen solche Artikel Nationalliberalen, als sie noch die Alleinherrscher in der Kammer waren, Bundesgenossen vierter Güte gefallen. Die Ausrede, daß dort ihr Spiel getrieben haben, wie die strupelloseste patriotische" Hezze Geschäftsordnung das sogar zur Gewissenssache gemacht habe, ist zu schreiben imstande sein, so würden diese Aufnahme im Organ gerade im Lande des Lahrer Hinkenden Boten und unter der Aegide natürlich nicht ernst zu nehmen. Denn es hätte nichts gehindert, finden. Der Raummangel führe dazu, daß viele Einsendungen des Großherzogs Friedrich betrieben wurde, der weiß auch, daß es bereits vor Uebernahme der betreffenden Aemter die Ablehnung zurückgestellt werden müßten. Sollte alles Brauchbare Aufnahme sich bei der jetzigen Zurückhaltung um feine innere Wandlung höfischer Verpflichtungen zu erklären nötigenfalls auf die Gefahr finden, dann müßte das Blatt räumlich bedeutend erweitert und eine fondern um eine notgedrungene Rücksichtnahme auf die geänderten bin, auf diesen Anteil an der politischen Macht, die ja Genosse zweite Kraft angestellt werden. Der Gesamt- Geschäftsführung wurde einstimmig Zeitverhältnisse handelt. Und daß diese Rücksichtnahme nie soweit Stolb bereits in höherem Grade als in Preußen errungen glaubt, zu geht, in das, was man so die nationalliberalen Prinzipien nennt, verzichten. Es wurden diese Anträge angenommen: ernsthaft einzugreifen, das haben die Rebmann und ihre Genossen Daß man für die Budgetbewilligung diesmal nur Es ist in der Zukunft bei allen Lohnbewegungen in der in der Kölnischen Beitung", der Straßburger Bost" usw. deutlich Eintagsinteressen und die Abwehr flerifaler Hofintrigen angeführt Uniformbranche darauf Rücksicht zu nehmen, daß für einzelne Drte hat, ist verständig, wenn es auch die Sache nicht besser macht. genug gezeigt. und angrenzende wirtschaftlich zugehörige oder gleichartige Gebiete Stellen wir zunächst noch einmal fest, daß es sich in dem ganzen Jedenfalls ist der Gesichtspunkt, der vor neun Jahren in Frage tam, die Tarife einheitlich werden." inneren Streite selbstverständlich nicht um den angeblichen Gegensatz daß die Sozialdemokratie nicht dem Staate sein Funktionieren un zwischen positivem Schaffen und öder Negation" handelt, wie gern be- möglich machen, nicht der Lokomotive die Kohlen verweigern hauptet wird. Unsere badischen Wortführer erinnern sich wohl noch dürfe, nicht zu halten. Wir wollen gewiß auch, daß die Lokomotive von früher aus ihrer eigenen Agitationstätigkeit her, wie zahllos oft fährt, aber die janze Richtung paßt uns nicht". Wir wollen sie auf fie selbst den Nachweis für den schaffensfreudigen und schaffens andere Gleise drängen und müssen ihr inzwischen den Brennstoff ver­fähigen Charakter der alten, noch nicht rotgelb adjustierten Sozial- weigern. Sind doch unter all den Kulturaufgaben, die da als demokratie geliefert haben. Daß seit J. B. Schweizers und Bebels außerhalb jeder Diskussion stehend( im Gegensatz zu den Kosten der Anfängen bis auf den heutigen Tag die Partei nicht nur indirekt Hofhaltung, der Kirche u. a., deren Anfechtbarkeit zugegeben wird) durch Aufrüttelung der Gewissen und Steigerung der Arbeiter- z. B. die Organe der inneren Verwaltung mit ihrer völlig bureau­macht, sondern direkt durch eine Fülle praktischer und durch fratisch- plutokratischen Organisation, die noch eben gerade der ver­gearbeiteter Forderungen und Vorschläge gewirkt hat. Sie wissen ständnisvolle Minister v. Bodman sehr pathetisch dem roten wohl auch noch, daß in dieser Hinsicht tein Unterschied in der Budrang verschließen zu müssen glaubte. Dabei ist die Gerichts­Gesamtpartei besteht, daß die radikalen Leipziger um fein Jota organisation, die heute als Werkzeug der Klassenherrschaft so un­minder praktisch und erfolgreich soweit die Gesetze es möglich geheuer viel Leid über das arme Bolf verbreitet. Dabei sind Eisen­machen gearbeitet haben als die Karlsruher . Wenn man freilich bahnen und Schulen, deren Kulturtert wir gewiß selbst in ihrer unter praktischer Arbeit, wie es jüngst geschehen ist, die Auf heutigen Verfassung nicht berkennen, denen wir aber doch, solange stellung erfüllbarer" Forderungen verstehen, d. h. solcher, die unsere fie so sehr allen Arbeiterinteressen wie den pädagogischen Forde Gegner zu erfüllen geneigt sind, dann wird die ganze Bewegung in rungen entgegenstehende Einrichtungen der Klassenherrschaft sind, Die Breßlommission wird aufgehoben. Etwaige Beschwerden die Schablone eingespannt werden, die den jeweilig maßgebenden die Zustimmung in ihrer heutigen Form verweigern müssen. Mit über die Presse sind dem Ausschuß zu unterbreiten, während die schon betont, daß selbst eine bürgerliche bürgerlichen Kreisen gerade noch genehm ist. Dann kommen wir zu Recht hat man Prüfung der Kassengeschäfte von den Hauptkassenrevisoren vor­der Naumannschen Parole, daß Politik Mehrheitsbildung sein müsse, Opposition, die ernst genommen sein will, ihren Gegnern das Budget zunehmen find." was natürlich nicht bedeutet( das wäre eine Selbstverständlichkeit), verweigern müßte. Und nun erst wir, die das ganze System, in Dem Vorstande zur Berücksichtigung überwiesen werden daß jede Partei selbst streben müsse, zur Mehrheit zu werden, son- dessen Dienste alle heutigen Regierungen stehen müssen, von Grund dern daß man zu jeder Zeit sich bemühen solle, bei irgend einer aus verdammen. Hat übrigens die badische Regierung, gegen die die Anträge betr. die Einberufung einer Uniform regierungsfähigen" Mehrheit mit dabei zu sein. Und da unsere man in Baden nicht demonstrieren" wollte, in der Reichs- schneider Konferenz, welche die Richtlinien für den bürgerlichen lassen nun einmal ein viel ausgeprägteres Slaffen politit ihre Wege von denen der Reichsregierung getrennt? Sat Einheitstarif sowie die Taltit bei zukünftigen Lohnbewegungen in bewußtsein besigen, als es im allgemeinen in der Arbeiterfchaft fie gegen die Reichsfinanzreform, gegen die militaristische Politik, der Uniformibranche festzulegen hat, betr. die Anstellung einer vorhanden ist, so bedeutet es, daß unsere organisierte Macht gerade gegen die Entrechtung der Arbeiter in den Krantentassen Stellung weiblichen agitationstraft für das ganze Reich, betr. bie Einberufung einer Wäschearbeiter. gut genug ist, irgendwo angehängt und um der oder jener genommen? Deffentlich sicher nicht, jedenfalls überhaupt nicht. Augenblidsvorteile willen in den Dienst fremder Intereffen gestellt Wohl aber hat fie, getreu dem Berliner Vorbild, die indirekten Konferenz, damit diese die Tattit fowie die Grundzüge zwecks zu werden. Am Ende führt das zum Mitdabeiseinwollen um jeden Steuern vermehrt, hat die Entschädigung der dadurch brotlos Erlangung einheitlicher Tarifforderungen usw. aufstellen könne. Ferner wird demBorstande eine Resolution zur Berücksichtigung Preis, zur Regierung um der Regierung willen, wie es uns die werdenden Arbeiter, wie die der vom Reiche nicht mehr versorgten Briandfche Politit, die heute ihre wärmsten Freunde auf der Rechten Tabatarbeiter von sich gewiesen. Und wie alle die Sünden heißen, überwiesen, welche verlangt, daß, wie im Herbst 1909, eine allgemeine findet und schon von den ernsten Radikalen wie Combes bekämpft die unsere Genoffen von der badischen Opposition ja genügend ins Agitationstour mit vorhergehender Flugblattverbreitung in die Wege geleitet werde. wird, deutlich zeigt. Es ist nebenbei kennzeichnend und kein Zufall, Licht gesezt haben. Bur Statutenberatung liegen 92 Abänderungsanträge Schließlich: war es wirklich notwendig, um gemäßigt- liberale daß dieselben Genossen, die nicht genug Widerwillen gegen die gewiß nicht erfreuliche revolutionäre Phrase aufzubringen und Politik treiben zu helfen, den Nationalliberalen mit solcher Selbst- bor, von denen die meisten die erforderliche Unterstützung erhalten. Diese werden, abgesehen von In der Generaldebatte erklärte sich ein Berliner Delegierter gegen jedem Schmod um die Wette unsere Unentwegten berleugnung entgegenzukommen? und Dogmenfanatiker" zu berulfen wissen, sich so wider einer Minderzahl von Aengstlingen, unbedingt lieber mit uns gehen jede Aenderung der Beiträge und Unterstützungsfäße. Ein anderer standslos in den Bann der leersten bürgerlichen Agitationsphrafen als mit dem Zentrum. Denn dieses ist ein sehr anspruchsvoller Redner schließt sich dieser Ansicht an und betont, daß der Kampf­begeben haben: von der komischen Gespreiztheit des Großblocks" an Verbündeter. Nicht allein kirchliche und Schulzugeständnisse verlangt charakter der Organisation stets im Vordergrund bleiben müsse. bis zu all den feinen und tiefen Wendungen, mit denen Frankfurter es, die ja siehe Bedlin- Kompromiß- den echten National Beitung"," Hilfe" und" Berl. Tagebl." ihre Leser nun seit 1/2 Jahr- liberalen nicht allzu fauer werden. Es will auch mit aus der zehnten erbauen. Da sie im eigenen Lager spottwenig Anilang Schüssel essen. Nicht allein die Geistlichkeit weiß, daß das damit gefunden haben und die Liberalen, trog aller Tropfen sozialen himmlische Manna mehr für die rohe Masse der Gläubigen, für den Dels und sonstiger Jugredienzen, fast jedesmal, wenns ernst geht, Diener Gottes aber handfeftere Nahrung nötig ist. Man tennt ja die wieder zu reaktionären Bundesgenossen und reaktionären Methoden Gleichstellungsschmerzen der katholischen Bourgeoisie zur Genüge. In Seit dem März dieses Jahres bemüht sich die Genoffin Lurem ihre Zuflucht nehmen, so muß es ihnen ein Trost sein, daß sie dieser Hinsicht sind die Sozialdemokraten, die keinen anderen Anspruch wenigstens in unserem Lager Gläubige gefunden haben, daß Genosse auf Barität machen als die Zulassung zu den vom Volte selbst zu ver- burg, den Vorwärts" zu zwingen, von ihr Notiz zu nehmen. Damals hielt sie den Moment für gekommen, den Massenstreit Dr. Dueffel es gar schon als eine unserer Aufgaben erkannt hat, gebenden, d. h. zumeist unbesoldeten oder gering bezahlten Bosten, entschieden bequemer. Wenigstens zunächst noch. Daß sie nun zu in Szene zu feßen. Die Zeit der Demonstrationen sei vorbei, die dem Liberalismus die ihm gebührende Stellung zu verschaffen was mir eigentlich als die Aufgabe des Liberalismus erscheinen dieser uneigennüßigen Rolle, die den Liberalen alle Staatsämter des Massenstreits gekommen. Einen Artikel, in dem sie dies forderte. will, die er auch in England und Frankreich nicht übel erfüllt hat. überläßt und sich mit den ideellen Vorteilen einer etwas bolts- lehnten wir ab, weil wir den Moment für schlecht gewählt zu einem Daß aber, weil unsere Liberalen von Geburt an mit Rückgrat tümlicheren Politit begnügt, auch noch die nationalliberale Livree Massenstreit hielten. Als die Genoffin Luxemburg dann eine erweichung behaftet sind, wir uns den gleichen Borzug aneignen tragen und Abgaben in Form grundjäßlicher Verzichte und Kund- Agitationstour unternahm, nahmen wir von ihr nicht mehr Notiz, müssen, um ihrer Bundesgenossenschaft wert zu bleiben, will mir gebungen machen sollen und wollen, das ist ein eigener Humor. nicht ganz einleuchten. Sie haben den Dank erfahren in Form der nationalliberalen als von anderen derartigen Touren überhaupt. Die Polemit, die sich hierauf zwischen ihr und Genossen Kautsky Es ist auch nicht einmal so, daß man in der Partei der Bündnis- Führungszeugnisse, die etwa flingen wie das des Freiherrn v. Richt­politik an sich Steine in den Weg gelegt hätte. So groß unsere hofen für die Frau des Gudsinspektors Kasten: Fleißig und be- über den Massenstreit entspann, hielten wir nicht für sehr aktuell, da Abneigung gegen die liberalen Parteien fein muß- recht fenn fcheiden! Die Bescheidenheit in politischen Dingen galt aber bei uns niemand in der Partei sich um die Aufforderung der Genossin Luxemburg zum Massenstreit fümmerte.. Wir nahmen daher von zeichnend hat Genosse ogte jegt darauf hingewiesen, daß in nie als sozialdemokratische Tugend. Ich bin allerdings der Ansicht, daß die Nürnberger dieser Polemik erst später Notiz, und dabei kam es durch ein Ver keinem Lande der Textilarbeiterverband so viel Gemaßregelte zu unterstützen hat, wie im gelobten Musterland des Liberalismus, Budget Resolution nicht der Weisheit legter Schluß ist. So sehen infolge des Wechsels der Redakteure während der Ferien dazu, stehen so hat doch an sich niemand sich dagegen gewandt, daß bestimmten Fall durchbrochen hat, so gut fann ein Abweichungsgrund daß ein Referat über einen Artikel der Genoffin Lugemourg an Denten wir uns eine parlamentarische unrichtiger Stelle abgedruckt wurde. unsere badischen Genossen mit den Nationalliberalen zusammengegangen anderer Art vorkommen. Den Schluß diefer Polemik benutzte die Genoffin Luxemburg find, um dem Zentrum den Weg zur Macht zu versperren. Gewiß hat Regierung demokratischer Tendenz, die ohne unsere Hilfe einer Kautsky völlig Recht, wenn er ausführt, daß das Zentrum politisch reaktionären Mehrheit unterliegen müßte. In einem solchen Falle dazu, in alle Welt hinauszurufen, die preußische Wahlrechtsbewegung als Oppositionspartei viel gefährlicher ist denn als Regierungspartei. fönnte es politische Pflicht werden, auch abgefehen von der Frage, sei tot, deswegen tot, weil vom Parteivorstand gebremst worden sei. Aber er wird auch zugeben, daß man mit gutem Gewissen es trozdem ob das Staatsbudget selbst dadurch verschlimmert würde, unter aus- Eine leichtfertigere Behauptung ist nie aufgestellt worden, denn sie als nächste und dringlichste Pflicht anerkennen fann, den berühmten drücklicher Betonung unseres grundsäglichen Gegensatzes zum bestehenden steht vollkommen im Widerspruch zu den Tatsachen. Auf Grund geistig und sittlich läuternden Einfluß der Zentrumspfaffen in mög- Staate, für diese Sachlage die Regierung durch Budgetannahme( falls die diefer erfundenen Behauptung erhob sie eine schwere Anklage nicht lichst enge Grenzen zu bannen. Es wäre mehr als eine Messe wert, Reaktionäre das Budget, als zu vollsfreundlich, ablehnten) zu ſtſizen. bloß gegen den Vorstand, sondern gegen alle Parteigenoffen, die wenn es gelänge, eine Radikalfur an unserer flerikalisierten Jugend- diefer Fall unter deutschen Verhältnissen je eintreten wird, steht das angebliche Bremsen des Vorstandes ohne Protest aufgenommen erziehung vorzunehmen. Leider ist gerade das unseren badischen dahin. Jedenfalls aber sollte man seiner Möglichkeit durch An­Genoffen nicht gelungen. Der Einfluß der Geistlichkeit auf die nahme einer Faffung, wie Genosse Frohme fie in Nürnberg be- batten; gegen alle Parteigenoffen, die die Maffenstreitagitation der Jugend ist nach dem neuen badischen Schulgesetz nicht geringer als er antragt hatte, Rechnung tragen. Daß freilich jetzt in Baden, wo es Genoffin Luxemburg nicht unterstützt hatten, also gegen die un schon vorher kraft der Einrichtung der Simultanschule gewesen ist. Aber weder ein parlamentarisches noch cin liberales Ministerium gibt, wo geheure Mehrheit der Partei.

mit

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Aus der Partei.

Ein neues Standälchen.