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soNe, fnMen seine NngesiSrige'n zunächst MenN, daß et als St an des für st Anspruch darauf habe, vor ein Standesgericht gestellt zu werden. Der Kaiser ent- schied aber, daß er als Ossizier der Armee vor dem o r d e n t. l i.che n Gericht zu erscheinen habe. Der Prinz wurde darauf wegen Mordes zum Tode verurteilt. Später wurde er zu einer Gefängnisstrafe von zwanzig Jahren begnadigt. Im Jahre 13V4 gelang es seinem Rechtsbeistand, das Wiederaufnahmeverfahren durchzusetzen. Im Laufe der Verhandlung wurde festgestellt, daß der Prinz geisteskrank war und schon von früher Jugend an zu pathologischen Grausamkeiten geneigt hatte. So hatte er feinen Lieblingshunden die Rückenwirbel durch- schlagen. Nach der Freisprechung wurde der Prinz der Jrrenpflege übergeben. Seit drei Jähren befand er sich in der Anstalt des Dr. Lauenstein in Oberode bei Hannoversch-Müudcn, wo er unter dem Namen eines Rentiers Blanden lebte. Der Prinz wird sich jetzt in Begleitung eines ihm vom Vormund- schaftsgericht gestellten Herrn nach Argentinien begeben und dort die Bewirtschaftung einer Farm übernehmen. So ist also der prinzliche Mörder mit etlichen Jahren JUternierung in ein Sanatorium davongekommen! Daß er bei Begehung seines Verbrechens nicht normal war, mag gern zugegeben werden. Er war offenbar schon damals nicht normal, als er in deutschen Garnisonen die/ unglaublichsten Exzesse beging, z. B. Regimentskollegeu tätlich brutal mißhandelte(ohne nachfolgendes Duell! Von einem Prinzen an die Wand geworfen zu werden, bedeutet für die minder hochgeborenen Osfizieoe offenbar einen Vorzug! Auch ein Beitrag zurbesonderen Offiziersehre!> Trotzdem schickte man diesen tobsüchtigen Menschen nach den Kolonien, wo doch nur völlig g e- s u n d e und moralisch g e f e st e t e Elemente verwendet werden sollten! Und obwohl sich dertolle Prinz" auch während der Ueberfahrt wie ein Wahnsiunigrr ge- bürdete, ließ man ihn als Offizier der Schutztrnppe auf die südwestafrikanlschen Eingeborenen los!! Kein Wunder, daß er dort namentlich auch»nter der Einwirkung ungeheuerlicher Dose.n des konzentrierte st en Alkohols! wie eine Bestie tobte! Eines seiner Opfer war der Gefreite Kar n. ein farbiger Polizetsoldat, den er in der oben geschilderten Weise massakrierte I Kain war ein naher Verwandter Samuel Mahareros, so daß der Ausbruch deS südwestaZrikanischcn Krieges zum Teil auch den Deliriumstaten deS in so u n- begreiflichem Leichtsinn nach Südweswfrika ver- schickten wahnsinnigen Prinzen zuzuschreiben ist! Nachdem der prtnzliche Mörder im mehrjährigen Sanatoriumsaufenthalt seine lädierten Nerven anskuriert hat, kann er nun straflos nach Brasilien auswandern l Proletarische Mörder, bei denen �ich bei ebenso sorgfältiger ärztlicher Untersuchung zweifellos auch die gleichen Züge der Degeneration und Entartung feststellen lasten, werden geköpft oder lebenslänglich tm Zucht- Haus begraben!_ Die Neichstagsknndidatur des Herr?» Shahv jun. Der im Wahlkreise WaÄurg-HoxKe äl� Reich&ägSkaNdsWt aufgestellte Professor Martin Spahn , Sohn de» Zentrumsführers Peter Spahn, wird nicht nur von den demokratischen Elementen der ZentruckSpartei, sondern auch von den feudal-klerikalen heftig angegriffen. DieMil.'pol. Koroesp." veröffentlicht die Zuschrift eines über ZentrumS-Jnterna gut orientierten Magnaten in hoher »Hof- und Staatsstellung", nach welcher die Kandidatur de» Herrn Spahn jun. von dem Kardinal Kopp fiharf bekämpft wird. ES heißt in dieser Mitteilung: Diese Entscheidung der Warbarrger-Höxter Parteileitung mußte um so eigenartiger berühren, da kein geringerer al» der Kardinal Kopp fich am 27. Novbr. 1Ö09 in demGermania- LeitartikelKlarheit und Wvhrhc/it"-7- auf das schärfste, ja vernichtend über den jungen Straüburger Universitätslehrer und seine Auffassung von innerkirchlichen Dingen ausgesprochen hat. Daß der Kardinal-Erzbischof von Breslau der Verfasser jene» in gläubig-katholifchen Kreisen viel beachteten Aufsatzes ist, haben die Herren an der hessifch-weftfälischen Grenze wohl gewußt, ebenso, wie ihnen nicht entgangen sein kann, daß die jüngst in einer Arbeitervereinssitzung ausgesprochene Mahnung Seiner Eminenz:Wir können von unseren katholischen Grundsätzen nichts aufgebenl" erneut auch gegen den Straßburger Professor gerichtet gewesen ist. Da außerdem Professor Spahn sich in mindestens latentem Gegensatz zu den Grundsätzen der Zentrumtpolitik über die IWahlrechtsreform, die Podenfvage und die Finanzreform dcS SommerS 1909 befindet, so wird in sehr maßgebenden Partei- kreisen ernstlich erwogen, in Warburg -Höxter einen Zentrums- Gegenkandidaten aufzustellen, der in der Person einer hochange- sehen«, Persönlichkeit mit weit, und hochreichenden Beziehungen bereits gefunden ist." DerMann mit den weit- und hochreichenden Beziehungen" Ist wie es heißtHerr Joachim Maria Joseph Franz de Paula Anton Alfons Grus von Schönburg, Gras und Herr zu Glauchau und Waldenburg , wie auch der der niederen Grafschaft Harten- stein, der Herrschaften Lichtenstem und Stein" usw. auf Wechsel» bürg bei Leipzig . Zur Charakteristik der im Zentrum vorherrschenden gegen- sätzlichen Strömungen ist diese Mitteilung recht interessant. Ffleischpreise und Lebenshaltung. DieKöln . Ztg." veröffentlicht einen zwei Spalten langen Berliner Artikel, in welchem die Frage erörtert wird, in welchem Maße die noch immer singenden Fleischpreise die Lebenshaltung der inneren Volkskieise beeinträchtigen und durch welche Mittel sich die jetzige Fleischnot mildern ließe. Das Blatt schreibt: Die letzten fünf Jahre haben in Deutschland eine große Steigerung der Fleischpreise zur Folge gehabt, die vielen Hau»- Haltungen erhebliche Lasten auferlegte und bei den minder be­mittelten Klassen auch im Sinne der Einschräntung deS Fleisch» genusses einwirkte. Man wird e» zum Teil auf diese? Steigen der Fleischpreise zurückführen können allerdings spricht dabei auch die Verteuerung anderer Lebensmittel mit daß eine all­gemeine Erhöhung der Löhne und Gehälter eintreten mußte. Diese könnte dann als erftculich bettachtet werden, wenn sie für die allgemeine Hebung der Lebenshaltung wirkte, aber ein' Erfolg in dieser Hinsicht wird allerdings durch die erhöhten Lebensmittelpreise wieder aus» geglichen. Ohne erhöht« LebeuSko st en befand man sich bei den alten GehaltSs ätzen ungefähr in der gleichenLage wie jetzt bei erhöhten Gehältern und gleichzeitig gestiegenen Lebensmittel« preisen. Es handelt fich hier also um eine Schraube, deren Anwendung direkten Vorteil nicht gebracht hat und in der weiteren Anziehung Schaden bringen müßte. Der Anstoß zur Verteuerung des Lebens ist jedertfolls durch die agra» rische Verteuerung der Lebensmittel gegeben. und angefil'hltS dieser Erscheinung ist eS nur natürlich, daß sich Gegensätze ergaben zwischen Produzenten und Konsumenten." Trotzdem das Blatt anerkennt, daß die Steigerung der Lebensmittelpreise die Steigerung der Löhne ausgleicht, kommt es doch nicht zur Forderung durchgreifender staatlicher Maß- nahmen gegen die Fleischteuerung. Alles, was es verlangt, ist, daß dre Vieheinfuhr in an der Grenze errichtete Schlacht- Häuser gestattet wird, in welchen das Vieh sofort, nachdem es für gesupd befunden worden ist. geschlachtet wird. Zur Fleischteuernng. Dia die aus den Reihen des FlcischergewerbeS an die ver- schied'men Behörden, Ministerien sowie an den Reichstag und die Landtage gerichteten Gesuche um Maßnahmen zur Verbilligung deS Fleisches sich alS vollständig nutzlos erwiesen haben, so haben fich jetzt, wie dieDeutsche Fleischer-Zeitung" meldet, die vereinigten Flechcheriimungen der Stadt Breslau mit einer ausführlichen Retolution direkt an den Kaiser gewandt. In dieser Resolution wkrd zur Verhinderung weiterer Erhöhungen der Viehpreise die zoll- freie Einführung von Nutz- und Zuchtvieh aus den Nachbarländern Anter Wahrnehmung der nötigen Vorsichtsmaßregeln, ferner der Fortfall der Tuberkulinimpfung für das aus dem Auslaiide stammende Schlachtvieh» sowie die zollfreie Einführ von Futter- getreide gefvrdett._ Magenbeschwerden. Herr Dr. Georg Oertel, der geniale Chefredakteur derDeutschen Togesztg.", scheint sich wieder den Magen überladen zu haben und an Verdauungsstörungen zu leiden; denn, wie immer in solchen Fällen, bringt dieDeutsche TageSztg." in ihrer letzten Nummer unter der bekannten Kognakmarke, die sich Herr Oertel alS symbo­lische Chiffre für seine geistigen Leistungen erwählt hat, einen langen Sermon, in welchem er das Zusammenhalten der bürgerlichen Parteien und der deutschen Einzelregierungen gegen dierote Hoch- flut" predigt. Es ist die Pflicht der geordneten Regierungen," erklärt er pathetisch,besonders in den monarchischen Staaten, in der abwehrenden Tätigkeit voranzugehen und immer ivieder zu gemeinsamer Bekämpfung der Gefahr zu mahnen. Für die Vertreter der deutschen Regierung kann und darf die Sozialdemokratie niemals und unter keinen Umständen etwas anderes sein als die anti monarchische, königtumsfeindliche Klaffen- Partei, die das geschichtlich Gewordene mißachtet und die deshalb mit allen Mitteln bekämpft werden muß. Jede Ver- beugung vor einer solchen Partei, jede Umschmeichelung ist eine schlimme Verfehlung gegen den monarchischen Ge- danken. eine schwere Gefährdung der Staatserhaltung und der Zukunft. Sämtliche deutsche Staaten sollten darin einig sein, daß die Sozialdemokratie sich durch ihr Be- kenntnis zum RepublikaniSmus außerhalb der Verfassung gestellt hat und daß sie dieser ihrer Stellung entsprechend gewettet und behandelt werden muß. Wird man das endlich allent« halben einsehen oder müssen etwa auch hier schlimme Erfahrungen die Lugen öffnen, die jetzt noch nicht Nor zu sehen vermögen? Noch steht der' Damm sicher und fest. Die rote Hochflut spült wohl heran, bi« nahe an seinen Kamm; aber es ist ihr noch nicht gelungen, ihn zu unterwühlen. E» wird ihr nicht gelingen, wenn die Männer, die be- rufen find, denn Damm zu hüten, die Lugen offen be- haK»«, und wenn die Volkskrcis«, die den Damm selbst bilden fest, gesund und kraftvoll bleiben. Von diesen Volksteilen steht da» B a u e r u t u m an erster Stelle. Bleibt eS fest, gesichert und lebensfähig, dann wird ei immer den festesten Damm bilden gegen die rote Hochflut." ES gibt doch sonderbare TierspezieS in der Gattung der Spalt» hufer._ Biilow als Geburtstngsgratulant. Der Text des gestern erwähnten Glückwunsches BüIowS zum 80. Geburtstag des Kaisers Franz Joseph stellt sich al» unrichttg heraus. Der letzte Satz von demden Forderungen deS Fort- schrittS fich rechtzeitig anpassenden verständnisvollen Konservatis- mus" und vonder Treue am gegebenen Wort" rührt nicht von Bülnw her, sondern ist dessen Glückwunsch von derB. g. am Mittag", die BülowS Glück- wünsch von den Berliner Blattern zuerst brachte, zur Erläuterung angehängt worden, ohne daß der Glückwunsch von der Hinzufügung durch Schlußzeichen getrennt worden ist. So mußte die Ansichl entstehen, die Aeußerung derB. Z. am Mittag" gehöre mit zum Tcrt des Bülowschen GrußeS von der Insel Norderney . In Wirklichkeit hat Fürst Bülow geschrieben: In einer der ersten Reden, die ich im Reichstag gehalten habe, am 10. Dezember 1897, schloß ich meine Ausführungen mit den Worten:An der Spitze des verbündeten und engbefreundeten österreichisch-ungarischen Reiches steht ein Herrscher, zu dessen Weisheit alle seine Völker mit gleichem Vertrauen emporblicken können." In den seitdem verflossenen Jahren haben die unter dem Zepter des Kaisers Franz Joseph lebenden Völker oft die Richtigkeit dieser Worte erprobt. Mit herzlicher Verehrung blickt die ganze zivilisierte Welt auf den greisen Monarchen, dem kein menschliches Leid fernblieb, der aus jeder Prüfung mit immer gleicher Würde hervorging, Großen und Kleinen ein Vorbild strenger Pflichterfüllung und schlichter Menschlichkeit. An seinem 80. Geburtstag wird außerhalb der Grenzen der Habsburgischen Monarchie des Kaisers Franz Joseph nirgend» mit wärmeren Wünschen gedacht werden, als rm deutschen Volke, in allen seinen Teilen, bei allen Parteien, in allen Schichten." Ans Sachsens Spuren. Nach dem Vorbild Sachsens hat nun auch die preußische Staats- bahnverwaltung ihren Arbeitern und Angestellten das Halten und die Verbreitung der vom TranSportarbeiterverband herausgegebenen neuen ZeitungDie Eisenbahn " verboten unter der Androhung der sofortigen Kündigung. Am meisten ist die Staatsbahnverwaltung natürlich darüber entrüstet, daß das neue Blatt in Titel, Form und Ausstattung dem regierungsfromme» Blatt, das unter den Eisen- bohnern verbreitet wird, völlig gleich ist. Zum Leidwesen der Ver- waltung wird dadurch daS Denunziantenhandwerk erheblich erschwert. Der Zar unter dem Schutze von Polizeihunden. Die polizeiliche Schutzmauer, mit der der Großherzoa von Hessen seinen russischen Besuch im Schlosse Friedberg umgibt, ist jetzt auch noch durch Polizeihunde verstärkt worden. Drei Darmstädter Kriminalschutzleute haben Order erhalten, fich sofort mit Polizei- Hunden zur Bewachung des SchlosieS nach Friedberg zu begeben. Neben den zahlreichen Darmstädter Kriminalbeamten und den rusfi» schen SicherheitSbeamten sMd für den Patrouillendienst und Wacht» dienst 42 Gendarmen im Großherzogtum Hessen aufgeboten worden, die ihren Dienst in Zivilkleidung versehen. Außerdem sind noch Militärpatrouillen vorgesehen, insgesamt in Stärke von 200 Mann Infanterie und Dragoner. Dt« Furcht vor Angriffen auf daS Leben deS Zaren muß sehr groß sein, wenn solche Hilfsmittel in einer sonst sehr ruhigen und friedliche» Segend notwendig erscheinen. Oeftcmicb. Die Fleischteneruug. M«, 20. August. Es sinh recht erbauliche Dinge, die von der Mmisterlonserenz über die Frage der Fleischnot laut werdet Der Oeffnung der Valkangtettzen wird mit- dem Argument begegnet, daß dies ohnehin die Fleischzufuhr nicht erhöhen wurde, denn Rumänien steht im Handelsvertrag mit einem bedeutend höher zugestandenen Kontingent, Ru­ mänien produziert weiterhin durchaus kein überflüssiges Vieh und Serbien hat während der vertragslosen Zeit sich auf die Ausfuhr nach Italien und anderen Ländern eingerichtet und sei darum gleichfalls gar nicht in der Lage, nach Oesterreich- Ungarn nennenswerte Fleischquantitäten zu exportieren. Früher hatte man aber damit geflunkert, daß der Zustand und die Viehproduktivität in dem wirtschaftlich ganz von Oestetreich- Ungarn umklammerten und abhängigen Serbien gar nicht so elend sei. Hier könne nur von einem serbischen, aber nie- mals von einem österreich -ungarischen Interesse die Rede sein. Nun zeigt es sich, daß man dem ausfichrungsunfähigen Ru- mänicn generös eine größere Onote zugeständen hat, die den Agrariern durchaus nicht wehe tut, weil sie in diesem Uni- fange gar nicht benutzt werden kann und daß man das Vieh- züchtende Serbien so lange drangsaliert habe, bis es sich auf eine Ablenkung seiner Vieheinsuhr eingerichtet hat. Der leid- tragende Teil ist einzig und allein die Arbeiterschaft und die östcrrcichisch-ungarische Industrie, die natürlich während des Zollkrieges von ihrem Absatzgebiete abgewichen war und daher im Vertrage mit Serbien kaum irgendwelche Zu- geständnisse verlangen konnte,»veil Serbien unterdessen mit seiner Viehausfuhr von Otsterreich-Ungarn vollständig unab- hängig geworden war. fttHkMldV LuftmilitarismuS. Paris , 20. August. Der Matin befragle den Marinemintster über seine Pläne bezüglich der Luftflotte. Der Minister er- klärte, die französische Flotte solle die erste der Welt bezüg» ltch der Luftschisfahrt sein, wie sie die erste hinsichtlich ver Unter- seeboote sei. Sieben Schisfsleutnants würden in einigen Wochen das Fliegerpatent besitzen. Aber das sei nur der Anfang. Die beschränkten Mittel dieses Jachres würde er zur Anschaffung von Aeroplanen verwenden. Die großen Hafenstädte Brest , Toulon , Cherbourg , Biserta müßten einen Lcnkballon und Aeroplane haben. um da» Metr und die Haseneingänge auszukundschaften und die Lage der Untersecmincn zu erkennen, die der Feind versenkt habe. Die Aeroplane seien Aufklärer. Für den Preis eines Kreuzers könne man tausend Aeroplane haben. Bezüglich Toulons habe der Kriegsminister bereits eine Order gegeben, bei Mourillon sei ein Terrain für einen Uebungsplatz und eine Halle hergerichtet und zwar auf der Seeseite. Auch solle eine Konkurrenz zur Er- langung eines brauchbaren Marineaeroplans ausgeschrieben werden. DerFigaro" meldet, der Generalbertchterstatter für das Budget der Stadt Paris D a u s s e t habe angekündigt, daß er tn das nächstjährige Budget einen Posten im Mindestbetrage von 100 0M Francs einstellen lasse, zur Dotierung von Preisen für eine große aviatische Konkurrenz, die Paris im nächsten Sommer veranstalten wird._ Uebcrall Teuerung. Paris , 20. August. Zwei Abgeordnete haben heute morgen beim Minister des Innern vorgesprochen, um dessen Aufmerksamkeit auf die Verteuerung der Lebensmittel sowie auf hie Er- höhung der G e t r e idepreise zu lenken. Der den Minister vertretende erste Sekretär versprach, die. Angelegenheit in Kr» wägung zu ziehen und eventuelle Maßnahmen zu ergreifen. rj Italien . AuS ein« sozialistischen Stadtverwaltung. Rem, 18. Aug.(Eig. Ber.) Die Fabrikstadt V 0 l t r i an der Riviera di Ponente hat dieser Tage ihr Rathaus eingeweiht. Die Einweihung stellt einen Triumph der sozialistischen Stadtverwaltung dar, die seit S Jahren am Ruder ist. Der Bürgermeister, Genosse Puppo, ist Trambahnschaffner; alle Stadtväter ohne Ausnahme gehören dem Ardeiterstande an. Und diese wackeren Genossen, die nach ihrem Arbeitstage abends um 9 Uhr ihre StadtratSsitzungen ab- halten, haben eS fertiggebracht, ein ehemalige» Kloster, daS ein einziger Pfarrer bewohnte, in ein Altersheim für Arbeiter um- zugestalten, in dem vor der Hand allerdings nur 16 Greise unter- gebracht find, viel weniger,-al» den Bedürfnissen der 16 000 Ein­wohner zählenden Industriestadt entspricht. Zur Feier der Einweihung deS neuen Rathauses hat die Stadtverwaltung diesen Veteranen der Arbeit gemeinsam Mit den KriegSveteranen der Einigung»- kriege ein Festessen gegeben. Interessant ist. daß bisher der Großindustrielle Tassara alljährlich den Kriegsveteranen ein Bankett gab. In diesem. Jahre erklärte der Herr:Laßt Euch von der neuen Verwaltung Feste geben," und entzog den Veteranen jede Unterstützung. Unsere Parteigenossen haben daraufhin die Alten vom Schlachtfelde der patriotischen Kämpfe mit denen vom Schlachtfelde der Arbeit gemeinsam zu einem Festmahl versammelt. DaS neue Rathaus, das auch Post- und Telegraphenamt be­herbergt, liegt am Meere und ist ein stattlicher und vornehmer Bau, der 210 000 Lire gekostet hat. Zur Einweihung war er mit roten Girlanden geschmückt und mit der Inschrift verziert: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Die Arbeiterschaft Voltti» zeigt durch ihn. was sie zu leisten imstande ist. Nachdem jetzt die Stadt» Verwaltung ein würdige» Hau» hat, unternimmt der sozialistische Stadtrat den Bau von Arbeiterwohnungen. perlten. feie Die russische Invasion. tWf Teheran, 20. August. Zwischen dem Regenten und dem Kabinett hat eine Aussöhnung stattgefunden; der Regent bleibt auf seinem Posten. Im McdschliS»st der Antrag eingebracht worden, Sattar Khan und Bagir Khan lebenslängliche Pensicmsn zu gewähren. In einer Antwort auf die Interpellation betreffend die Zurückziehung der russischen Truppen au» Per- sien teilte der Minister des Auswärtigen mit, daß er vor kurzem in den Archiven des Auswärtigen Amts eine Mitteilung des ruf- fischen Gesandten entdeckt habe, die erhebliche Zeit' vor seinem Amtsantritt datiert sei. Diese Mitteilung, die er zu seiner Ueber. raschung unbeantwortet gefunden habe, gehe dahin, der> Gesandte nehme an, daß die russische Regierung, ohne Zweifel mit Rücksicht auf den ungeordneten Zustand deS Landes, nicht sonderlich auf die Zurückziehung der russischen Truppen bedacht sein werde, nachdem er an die persische Regierung zum Zweck einer Besprechung der Bedingungen» unter denen die Zurück- zichung erfolgen solle, herangetreten, eine derartige Bespre» chung jedoch nicht zustande gekommen sei. Der Minister des Auswärtigen gab seiner Ueberraschung darüber AuS» druck, daß die russische Regierung angesichts ihrer Erklärung an die europäischen Mächte, in der sie die Bedingung darlegte, unter der die russische Streitmacht nach Persie« gebracht wurde, nun eine Besprechung über anderweitige Bedingungen erwarte. Aber bei der langbewährten freundlichen Haltung der russischen Regierung sei er sicher, daß jede Besprechung, welche in die Wege geleitet würde. gemäßigten Charakter tragen werde. Er habe auf die Mitteilung des russischen Gesandten geantwortet, und es sei selbstverständlich, daß nunmehr Besprechungen wegen dex Zurückziehung der Twppm is Sgsge ftisa*~- v-