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ist, aus eigener Kraft die Schwierigkeiten zu über­winden."

Aus eigener Kraft", das ist die Losung, die die Re­gierung den Bauern giebt. Aus eigener Kraft", wenn ihre Kraft auch erschöpft ist, wenn auch der letzte Ziegel auf dem Dache verpfändet, wenn auch das Korn schon auf dem Halm, die letzte Traube schon am Stock verkauft ist, wenn das Vieh eingeht oder zu Spott preisen zum Auftrieb kommt, wenn es an Streu und an Dünger fehlt, aus eigener Kraft", so sagt Herr von Heyden, sollen die Bedrückten sich helfen.

Wie schrieb doch Herr von Heyden in der letzten Be­gründung der an Domänenpächter gewährten Pacht­nachläffe?

Domäne Gauleden.

die österreichische Sozialdemokratie im doppelten Sinne des Die Bossische Zeitung" hält diese Windbeutelei für Wortes immer eine Bruderpartei der Deutschen  ! Wurden schon so wichtig, daß sie sich sogar eine Ertradepesche ihretwegen immer die österreichischen Zustände durch die Ereignisse in geleistet hat, schade um das dafür ausgegebene Geld. Der Deutschland   sehr beeinflußt, so mußte das in bezug auf die Bergmann Heinrich Möller ist allerdings in Fleisch internationale Sozialdemokratie noch mehr der Fall sein. Ins und Blut vorhanden, und niemand weiß dies beffer, als besondere aber gilt dies von uns, die wir in Nordböhmen   hart

an der deutschen   Grenze leben und tämpfen. Unter dem Gin- die Polizei in Gelsenkirchen  , wo Möller seit Jahren lebt drucke der deutschen   Wahlbewegung war es uns möglich, in und wo er als Redakteur des Bergarbeiter- Organs den Verfammlungen zu Behntausenden für das allgemeine Wahlrecht Grubenbaronen manche unangenehme Wahrheit gesagt, Stimmung zu machen, zu geloben nicht eher zu ruhen bis dieses dafür freilich auch über ein Jahr Gelegenheit bekommen, beste aller Agitationsmittel auch für uns erkämpft sein wird. über die preußisch deutsche Gerechtigkeit hinter schwedischen Darum hoch das allgemeine Wahlrecht! Ein dreimaliges Hoch Gardinen nachzudenken. Zur Zeit befindet sich aber unser der deutschen   Sozialdemokratie zu ihrem Wahlsiege, der uns Genosse auf freiem Fuß und nicht im Gefängniß, wie die der Befreiung des Proletariats aus den Klauen des Kapita­ lismus   ein gut Stück näher bringen möge! Für die Landes- Bolts Zeitung" vermuthet. Unseres Wissens hat sich vertretung der Sozialdemokratie Nordböhmens: Möller während der Wahlagitation in seinem Wahlkreise aufgehalten und sich dort auch polizeilich angemeldet. Mit Möller zieht der erste Bergmann in den Reichstag ein.-

Beschlossen:

Wilhelm Riesewetter. ter. Die Wittwe gerieth in Schulden und allmälig in eine Der Generalrath der Social Democratic so bedrängte Lage, daß sie sich außer stande fah, ihren ver Federation( des Sozialdemokratischen Bundes) von tragsmäßigen Verpflichtungen zu genügen, und die Auflösung des Bachtverhältnisses, si Johannis 1891 unvermeidlich war. England übersendet uns durch seinen Sekretär, Genossen Die Pächterin, die sich jederzeit und unter Auferlegung persön- ee, nachstehende Resolution, die in der Sitzung des vorigen licher Entbehrungen die sorgsame... Bewirthschaftung der Dienstag angenommen wurde: Domäne hatte angelegen sein lassen, war bei ihrem Ausscheiden aus dem Pachtvertrag bereits 66 Jahre alt und völlig erwerbsunfähig. Sie hätte, wenn seitens des Fiskus die volle Deckung der Pachtrückstände verlangt wäre, die Domäne nahezu gänzlich mittellos verlassen und wäre dem Glende preisgegeben, da ihre Kinder in bescheidenen Verhältnissen leben und nicht im stande find, ihr die zum Lebensunterhalt erforderlichen Mittel zu gewähren."( Bericht, der Rechnungskommission 2c. S. 5.)

Domäne Osch ü½.

Dieses Meeting des Generalrathe der Social Democratic Federation   beglückwünscht die deutsche Sozialdemokratie zu den großen Erfolgen, die ihre Kandidaten sowohl bei der Hauptwahl als bei den Stichwahlen für den Reichstag davongetragen haben, und auch zu der beträchtlichen Stimmen zunahune, die sich bei der Wahl von 1893 im Vergleich zur Wahl von 1890 gezeigt hat.

Dieses Meeting versichert den deutschen   Kameraden, daß ihr Erfolg den Sozialisten aller zivilifirten Länder ein Sporn und eine Ermuthigung ist in dem Kampf zur Befreiung der Arbeit von der Herrschaft des Kapitals."

Wenn von dem Pächter die völlige Dedung seiner Bachtrückstände verlangt worden wäre, so hätte er gänzlich Bravo! Wir freuen uns über diese Resolution um so mittellos die Domäne verlassen müssen. Um mehr, als sie von Genossen kommt, die bisher verschiedent­ihm die Möglichkeit einer anderweiten giftens & nicht vollständig zu entziehen, ist auch in diesem lich unsere Taktik bemängelten. Die hohe Bedeutung dieser Falle die gnadenweise Bewilligung eines Pachterlasses, und Wahl und des von uns errungenen Sieges thut sich kund zwar in Höhe von 7500 M. erbeten worden."( Bericht S. 6.) in der Wirkung auf Freund und Feind. Und zu den

Domäne Blankenau  .

besten Wirkungen rechnen wir, daß alle Zweifel an der Berechtigung unserer Tattit sich in den Reihen der sozia­ listischen   Arbeiterwelt aufgelöst haben wie Nebel vor dem Strahl der Morgensonne. Sogar die holländischen Genossen, die uns so lange gegrollt, fangen an, aus dem Schmollwinkel hervorzutreten.

" Durch die Einziehung des Pachtrückstandes.. würden die geringen Mittel, welche dem Bächter, nachdem er... den überwiegend größten Theil seines Vermögeus zugefeßt hatte, verblieben waren, so weit geschmälert worden sein, daß sie taum noch zur Begründung einer neuen, wenn auch noch so bescheidenen Existenz hingereicht Es giebt, wie die praktischen Engländer sagen, nichts hätten. Es erschien daher um so mehr der Belehrenderes, als Thatsachen.- Billigkeit entsprechend, dem Gesuche um Nieder­schlagung dieses Betrages nachzugeben, als, wie bereits hervor­Das amtliche Wahlergebniß. Nach der amtlichen gehoben worden, das Pachtgeld ein verhältnißmäßig hohes war." Ermittelung stellt sich folgendes Gesammtergebniß heraus: ( Bericht, S. 7.) in and su

Als ob Herrn von Heyden's heutige Deklamation uns schon damals in den Ohren geflungen wäre, schrieben wir 10. Juni im Vorwärts" bei einer Besprechung des Berichts der Rechnungskommission:

Die Bauern in Preußen, die kleinen Leute, die im Schweiße ihres Angesichts hinterm Pfluge gehen, Sommer und Winter fich placen und schinden, mit direkten und indirekten Steuern und Abgaben schwer bedrückt, heimgesucht vom Wucherer, der ihnen Haus und Hof mit Hypotheken pflastert, zum Boden gedrückt vom reichen Junker, der ihnen durch den Großbetrieb die Lebens­luft benimmt, fie mögen hieraus lernen, wie und wem eigentlich geholfen wird in Preußen. Des Bauern nimmt fich niemand an, er sehe sich vor, daß er nicht wieder den Agrariern ins Garn gehe und nicht solche wähle, die der Regierung genehm sind, der Regierung, die ihm den Mühl­stein des Militarismus an den Hals hängt und die bankrotten Damänenpächtern hilft.

Für die Junker und das Heer sind immer Mittel flüssig. Der arme Kauz muß den weißen Stab ergreifen und ins Elend gehen. sus

130

1890/93

36 Sozialdemokraten 67 Konservative

18 Reichspartei

44

Nationalliberale

71 Freisignige Vereinigung 71{ Boltspartei

11 Süddeutsche Volkspartei ( Zentrum

106 Rentrum für Antrag Huene Bayerischer Bauernbund

17 Polen

10

elfen

1 Däne 10 Elfasser 6 Antisemiten 397 00

1

Haupt- Stiche Bu

Die sozialpolitische Lehre der Wahlen. In einer sozialpolitischen Betrachtung über die Reichstagswahlen schreibt Heinrich Braun in dem letzten Hefte des Sozialpolitischen Zentralblatts":

Man hüte sich vor allem vor der Illusion, als könnte eine Wiederholung der Repressionspolitit, wie sie etwa ein noch verschärftes Sozialistengeset darbietet, die Gefahr be­schwören. Einer solchen Politik ist mit dem verächtlichen Achselzucken, das ihr die Sozialdemokratie bezeigt, vielleicht noch zu viel der Ehre erwiesen. Es giebt nur Eines, was Bürgschaft böte für einen ungestörten Fortschritt der Gesell­schaft: daß man den durch die geschichtliche Entwickelung un­abweisbar gebotenen sozialen Reformen mit ernster Ent schlossenheit freie Bahn eröffnet; daß der Staat sich endlich aufrafft und auf diesem Gebiete seine Pflicht voll erfüllt. Das riesige Wachsthum der Sozialdemokratie wie des Antisemitis­mus ist eine Warnung, die, wenn man sie nicht verstehen will, zu gesellschaftlichen Katastrophen von unberechenbarer Trag­weite führen muß. Lernet, Ihr seid gewarnt."

Für Kommissionsberathung der Militärvorlage erklären sich nun auch die Regierungsorgane. Mit der glatten Mehrheit" für den Vorschlag Huene ist's nichts- und die Regierung befindet sich heute ungefähr auf dem= selben Punkte, wie vor der Auflösung, wo sie auch eine Mehrheit hätte haben können, wenn sie sich rechtzeitig zu den Konzessionen entschlossen hätte, ohne die sie auch jetzt Reichstages ist aber eine der Regierung weit ungünstigere, nicht durchkommen wird. Die Zusammensehung des neuen als die des alten, der durch seine Farblosigkeit zu der Farb­losigkeit der Regierung gut paßte.

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Ueber die handelspolitischen Verhandlungen zwischen Rußland   und Deutschland   theilt im amtlichen Auftrage die Norddeutsche Allgemeine Zeitung" mit, daß die russische   Regierung vor wenigen Tagen die Fortsetzung der Verhandlungen im Wege kommiffarischer Berathungen in Berlin   in Vorschlag gebracht habe. Das sei der gegen wärtige Stand der Verhandlungen. Es sei nicht wahr, daß 2323 Rußland sich grundsäßlich geweigert habe, seinen jezigen Tarif herabzusehen. Hoffentlich wird eine friebliche Ueber­einkunft zum Abschluß eines Handelsvertrages führen.

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Für Neichstags- Diäten treten jetzt mit einem Male die Nationalliberalen ein. Ein durch die Presse gehender Artikel, der vermuthlich der Nationalliberalen Corre spondenz" entstammt, schließt, nachdem die Todesstunde der Diätenlosen Zeit" angekündigt worden, mit den bezeichnenden Worten:

Nur mögen gerade diejenigen Parteien, die an anderen Bestimmungen der Reichsverfassung bezüglich des Reichstags nicht gerüttelt sehen mögen, sich davor hüten, durch An­schneidung der Diätenfrage dem Bundesrathe die Erwägung nahe zu legen, welches andere Rorrettiv" des allgemeinen Wahlrechts er fordern und zur Vorbebingung seiner 3ustim mung zur Einführung von Diäten machen müsse."

Der müßige Streit um Bebel's Doppelwahl ist nun zu Ende. Die Hamburger haben gestern in einer großen Versammlung beschlossen, daß sie bereit sind, in eine neue Wahl einzutreten, und Bebel hat darauf hin das Mandat von Straßburg   angenommen. Moltenbuhr ist für Hamburg   aufgestellt, mit dem Vorbehalt, daß er bei der nächsten allgemeinen Wahl wieder in seinem alten Wahl­Damit verrathen die Nationalliberalen, wie sie sich die freis kandidirt, der ihm diesmal durch die unerhörten Be- Ausführung des geplanten Attentats auf das worden ist. Den Hamburgern, die so freudig die Arbeit durch die Diätenbewilligung, à Kopf 20 oder 25 M. per und die Opfer einer neuen Wahl auf sich genommen haben, Tag, getauft werden. unsere freudige Anerkennung!

Politische Ueberlicht. einflussungen und Manöver der koalirten Gegner entriffen allgemeine Wahlrecht denten. Der Reichstag   foll

Berlin  , den 1. Juli. Unsere Genossen im Auslande. Aus Reichen berg wird uns geschrieben:

Mit dem Korrektiv" ist's aber nichts. Die Diäten Im Namen der nordböhmischen Sozialdemokratie beglück- Einen Reichstags- Abgeordneten, der nicht existirt, losigkeit richtete sich bekanntlich, nach Bismarcks eigenem wünschen wir Euch zu Eurem Wahlsiege. Obwohl es auch hätten unsere Waldenburger Genossen gewählt, wenn man Ausspruch, gegen die Sozialdemokraten, hat jedoch nach unter uns eine große Anzahl von Genossen gab, die auf zwei einer Notiz, die jetzt durch die gegnerische Presse geht, dieser Richtung hin so wenig als" Korrektiv" gedient, daß Millionen Stimmen mit 50 Mandaten für Euch rechneten, so Glauben schenken wollte. Danach soll nämlich der in dem die Sozialdemokraten die Partei sind, welche am wenigften glänzenden Sieg der Sozialdemokratie zu verzeichnen. Wissen genannten Kreise gewählte Reichstags- Abgeordnete Berg  - unter der Diätenlosigkeit zu leiden hat. Das Korrektiv" wir doch was es heißt, gegen die Behörden, das Pfaffen und mann Möller- Gelsenkirchen gar nicht existiren, sondern nur war also nichts werth, und für einen Nichtwerth tann man Unternehmerthum anzufämpfen. Mehr wie alle anderen haben ein Schneider dieses Namens. Daher wäre die Wahl voraus- feinen Werth einhandeln.- wir Desterreicher Ursache, Eure Siege zu begrüßen. War doch sichtlich ungiltig".

können wir doch nicht umhin, den Ausfall der Wahl für einen

"

Aus der Ferienkolonie. Zwei Unteroffiziere und ein Gemeiner des in Nürnberg   garnisonirenden Geist; stets ftedte er voller großer Pläne und künstlerischer urtheilte fie oft spöttisch, aber durchaus nicht boshaft. Zu Infanterie- Regiments, die seit acht Tagen vermißt" worden Entwürfe. Doch wurde seine lebhafte Phantasie durch weilen hatte sie auch plögliche Anfälle von Mitleid mit waren, wurden erschossen aufgefunden. Sie hatten ihre Das Würzburger Militär­seinen Verstand im Baum gehalten, sein raftloser Thätig- den Armen, aber mein Gott! Die Bettler waren meist so Gewehre mitgenommen. teitsdrang durch einen sehr sicheren praktischen Sinn ge- schmuzig!" So sagte fie oft, während sie in ihrem Bezirksgericht hat mit seinen Schmerzlosigkeits". leitet. Germaine dagegen war überaus zart und schwäch- eleganten Wagen ausfuhr und ihre Freundinnen durch den Urtheilen bereits eine gewisse Berühmtheit erlangt. Der Unter­lich, wie ein Treibhauspflänzchen", pflegte Frau Savenay   ausgesuchten Lurus ihrer Toiletten in Erstaunen versezte. offizier Louis Förster des 5. Infanterie- Regiments such te zu sagen. Einer blasfeu Rose vergleichbar, die hinter ihren So verschieden auch die drei Personen waren, die den ihm zugetheilten Refruten durch Rippenstöße und Ohrfeigen das nöthige Maß von militärischem Drill Schwestern im Wachsthum zurückgeblieben ist, war sie lange in dem stattlichen Hause in der Murilloftraße zusammen beizubringen. Die Verhandlung am 27. Juni ergab nach Jahre sehr leidend gewesen. Von der Mutter schon ver- wohnten, so barg es doch viel Glück und die herzlichste der Berliner   Volks- Beitung", daß diese Unterrichtsmethode zärtelt, wurde sie von ihrem Bruder geradezu auf den Eintracht aller in seinem Innern. Auch heute Morgen, ihre" volle Richtigkeit habe, aber die Geschworenen nahmen Händen getragen. Er hatte eine fast väterliche Bu- während André beim Frühstück sein Abenteuer vom Abend an, daß Förster kein Schmerzgefühl erregt habe, und neigung für fie. Niemals fam er er zu ihr, ohne vorher erzählte, äußerte die Mutter nur in lauten Ausrufen verurtheilten den Unteroffizier zu vierzehn Tagen gelinden ihr irgend ein kleines Geschenk mitzubringen, ent- ihre Besorgniß über die Gefahr, in der er geschwebt hatte, weder sein paar Rosen oder eine Düte Bonbons, während die Schwester ihre Spöttereien an die Adresse des Arrest!- le nos einen zierlichen Fächer oder einen neuen Schmuck Taugenichts von Alfred richtete. gegenstand. Es war nicht weiter zu verwundern, daß sie Du mußt Dich bei der Dame oder dem Fräulein be- Reichs- Zeitung" veröffentlicht folgenden Erlaß: so ein liebenswürdiges aber verzogenes Kind wurde. Sie danken, die so tapfer für Dich eingetreten ist," sagte Madame war von einer Lebhaftigkeit, die andere vielleicht Wildheit Savenay   ernst. genannt hätten. Keinen Augenblick konnte sie ruhig auf

Der neue Kurs". Die ultramontane Bonner  Kriegsministerium.

Berlin   5. Juni 1893. Die in Essen   bei Fredebeul und Koenen erscheinende Wochenschrift Die christliche Familie", welche auch in Armee­freifen Eingang gefunden, hat in Nr. 20 am 14. Juni 1898 einen gegen die Militärvorlage gerichteten Artikel gebracht. Die Königl. Kommandobehörden werden daher ergebenst ersucht, den unterstellten Truppen das Halten dieser Wochen­schrift gefälligst zu untersagen.

gez. von Kaltenborn, An sämmtliche Königl. Generalfommandos. Also schon konfessionelle Wochenschriften dünken dem neuen Kurs" gefährlich...­

" Ja, ja!" rief Germaine, vor Vergnügen in die Hände derfelben Stelle bleiben. André nannte sie immer seinen flatschend. Wie es wohl bei solchen Leuten aussehen mag? Kleinen Kolibri. Eine überaus sensitive Natur, die fie war, Ob das wird sehr amüsant! Die Männer haben doch genügte der geringste Anlaß, um sie auf's Tiefste zu er immer Glück! Sie können überall hingehen. Aber regen. Wegen einer Kleinigkeit konnte sie in tolles Lachen Du wirst mir wenigstens alles erzählen, hörst Du?" ausbrechen oder Thränenströme vergießen. André behaup­Die alte Norine tam gerade in diesem Augenblicke tete im Scherz, daß Germaine, weil sie im April geboren zurüd. Sie mußte sofort alles berichten, was sie erfahren war, beständig zwischen Regen und Sonnenschein schwanke und gab ihr den Spiznamen" Fräulein Ungewitter". Man hatte. Der alte Mann in der Rue Demours hieß dachte daran, sie bald zu verheirathen, in der Hoff- Deschamps. Er wohnte mit Fräulein Johanna, seiner Enkelin, zusammen. Er war in einem Bankhause an­nung, fie dadurch von ihrer Nervosität zu heilen.- In Enkelin, zusammen. zwischen ließ sie ihrer Phantasie freien Lauf. Mit Leidenschaft gestellt und kam jeden Abend zwischen fünf und sechs Uhr widmete sie sich der Musik und der Malerei. Anfangs nach Hause. machte sie Fortschritte, die ihre Lehrer in Erstaunen setzten. Bei der ersten Schwierigkeit ließ jedoch ihr Eifer nach, sie Tage in der Rue Demours einen Besuch machen sollte, nach verlor die Lust am Schaffen und bald lagen Binsel und der alten Regel, daß man Herzensschulden und Spielschulden dessen sich auch jeder entschieden liberale Bürger freuen Noten unbenutzt im Raften. Sie gab jeder ihrer Launen sofort abtragen soll. sofort nach. Ueber das, was fie in ihrer Umgebung sah,

Deutschfreifinniges. Die Norddeutsche Allgemeine Beitung" verhöhnt die Tante Voß, und nicht ohne Grund. Dieselbe Vossische Zeitung", die bisher gegen die Es wurde also beschlossen, daß André noch am selben militärvorlage geschrieben hat, preist nämlich jetzt die Militärvorlage als einen Fortschritt des Liberalismus, tönnte". So mag ein feiler Sklave den Fußtritt, den ihm der Herr verächtlich giebt, preisen als einen Fortschritt

( Fortsetzung folgt.)

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