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Nr. 204. 27. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Donnerstag, 1. September 1910.

Sitzung des Internationalen Bureaus. noffenschaftlichen Unternehmungen ſonen in bezug auf Lohns th

Kopenhagen , den 31. Auguft.

Die tschechische Frage. Nemec gibt im Namen der tschechischen Sektion folgende Er­flärung ab:

Die am Internationalen Sozialistentongreß in Kopenhagen durch 37 Delegierte vertretene böhmische Sektion erklärt, daß sie von ihrem ursprünglichen Beschluß, betreffend die Nichtanerkennung von sieben Delegierten als Mitglieder der böhmischen Sektion nicht Abstand nehmen kann. Falls das Internationale Bureau diesen sieben Delegierten, welche sich der tschecho- slawischen Gewerkschaftskommission in Prag nicht gefügt haben, gegen den Beschluß der böhmischen Sektion, ob provisorisch oder dauernd, die Stimmen zuerkennen oder sie als Unterieftion anerkennen würde, erklärt die tschechische Sektion, daß sie darin einen Bruch der bisherigen Einheitlichkeit der tschecho- slawischen Sozialdemokratie erblicken müßte, zu dem fie absolut ihre Sanktion nicht erteilen kann, und lehnt jede Ver­antwortung für die Konsequenzen, die ein solcher Beschluß des Internationalen Bureaus in der gesamten Sozialdemokratie in Desterreich hervorrufen würde, ab."

Nemec fügt hinzu, daß in der tschechischen Sektion allgemein die Ansicht ausgesprochen worden ist, daß die Tschechen, die als ein­Heitliche Partei den Boden des Internationalen Kongresses betreten baben, diesen Kongreß unmöglich als gespaltene Partei verlassen können. Für die Entscheidungen des Bureaus seien sie nicht ver­antwortlich, unterwerfen werden sie sich ihnen natürlich.

sektion auf sich nehmen.

-

Zweite( Gewerkschafts-) Kommission.

Beide Organisationen sind auch geeignet, preistreibenden Tendenzen insbesondere der Kartelle und Trusts, entgegenzutreten. Alle ges und Arbeitsbedingungen wie in gesundheitlicher Hinsicht vorbildlich Kopenhagen , 30. Auguft. ausgestaltet sein. Sie haben die Pflicht, auch auf die Arbeits­Die Debatte über den tschechischen Streit wird fort­bedingungen ihrer Lieferanten in dieser Hinsicht zu wirken und dadurch die Arbeiter bei ihren wirtschaftlichen Kämpfen zu unter- gesetzt. Der Vorsitzende Branting teilt mit, daß noch 14 Redner stüßen. Die genossenschaftliche Konsumentenorganisation ist auch eines der Mittel, den Frauen den Wert der Organisation vor Augen eingezeichnet sind: schließen wir daher die Rednerliste. Bergmans- Belgien : Die Frage ist schon genügend geklärt; lassen zu führen, die Massen zur demokratischen Selbstverwaltung zu er­ziehen und die Organisation der Warenverteilung wie der Produktion wir noch einen Vertreter der Tichechen und der Reichskommission auf die höchste Stufe der Entwicklung zu bringen. Deshalb sind sprechen und machen wir dann Schluß. die genossenschaftliche Konsumentenorganisation und die ihnen an der anderen Nationen zu hören, fahren wir noch eine Zeitlang in Viktor Adler : Wir haben ein Interesse daran, auch die Meinung gegliederten Produktivgenossenschaften als ein Mittel zur Demo­kratisierung und Sozialisierung der Gesellschaft zu erachten. Der der Debatte fort. Es wird nach Adlers, von Richard Fischer Kongreß erklärt, daß im Kampfe gegen den Kapitalismus das ein- unterstüßtem Antrag verfahren. Karsti- Polen: Jeder Sozialdemokrat wird Legiens Grundsäzen heitliche Wirken der politischen, gewerkschaftlichen und genossen­schaftlichen Organisation notwendig ist, wobei jedoch jede der drei zustimmen müssen. Wir können uns nicht in die österreichischen Organisationen für sich besondere Aufgaben zu erfüllen hat und Intimitäten einmischen, dazu muß man seit sieben Generationen Defters deshalb jede in ihren Entschließungen selbständig sein muß. Db reicher sein.( Heiterkeit.) Aber wir können die großen Prinzipien fest­und inwieweit Genossenschaften die politische und gewerkschaft- legen. Die Tichechen sagen, daß in Desterreich die Sozialdemokratie liche Bewegung aus ihren Mitteln unterstützen, ist national organisiert ist, also müsse man auch die Gewerkschaften national organisieren. Das ist der Trugschluß: wenn man schon ihrem eigenen Ermessen zu überlassen. Die genossenschaftliche Organisation fann den Zwecken der allgemeinen Arbeiterbewegung einen Buckligen in der Familie hat, so macht man nicht noch einem am besten dadurch dienstbar gemacht werden, daß die Ueberschüsse zweiten Familienmitglied auch einen Buckel.( Heiterkeit und Beifall.) nicht in erster Linie zur Rüdvergütung an die Mitglieder ver- Umgekehrt muß die höhere Einheit der Gewerkschaftsbewegung den Hüten Sie sich, wendet werden, sondern zur Ansammlung eigener Mittel für die politischen Föderalismus überwinden helfen. Eigenproduktion und zur Bildung von Not- und Unterstützungs- werden Sie trotz allen guten Willens der Polen in 3 Jahren eine Seßen Sie Ihren Föderalismus durch, so fonds der Mitglieder. polnische Gewerkschaftszentrale haben, in wenigen Jahren 10 oder noch eine Lohnbewegung beeinflussen, wenn Sie mit vier Gewerk 11 Gewerkschaftszentralen. Wie aber wollen Sie in Mährisch- Ditrau Schon darum, weil das

direkt

tschechische Genossen!

schaftszentralen zu rechnen haben.

Aus allen diefen Gründen empfiehlt der Internationale Jaurès - Frankreich : Wir bedauern auf das lebhafteste, daß Sozialistentongreß in Kopenhagen allen politisch und gewerkschaft der Antrag Vandervelde auf Bildung einer Untersektion von den lich organisierten Genossen, die genossenschaftliche Konsumenten­Tschechen nicht angenommen worden ist. Es ist uns einerseits uns organisation durch ihren Beitritt und ständigen Warenbezug zu einig ist, weil es der österreichischen Länderbaut möglich, einer Sektion Mitglieder aufzuzwingen, die sie nicht will. fördern und aller Zersplitterung desselben nach religiöser, natio- Rapital einig ist, ganz gleichgültig ist, об mit ihrem Kapital deutsche, naler und politischer Richtung entgegenzuwirken." Andererseits aber können wir auch Delegierte, die nur den einen Vandervelde wendet sich gegen den Vorwurf, den v. Elm in bezug barum brauchen wir die einheitliche Proletarierorganisation.( Buruf: tichechische, polnische oder slovenische Arbeiter ausgebeutet werden, Fehler begangen haben, internationale Beziehungen zu pflegen, nicht auf den schwedischen Generalstreit gegen die belgischen Arbeiter ge: Sie hat schon bestanden, man hat sie zerrissen!) Wer die Gewerk ausschließen. Der Vorschlag Vanderveldes, aus den Abgewiesenen richtet habe. Dieselben hätten ihre Pflicht getan. Es muß aus­eine tschechische Unterfektion zu bilden, ist gut. Die Einheit der gesprochen werden, daß in allen drei Organisationen ein Gedante fchaften gegenüber einem einheitlichen Unternehmertum zersplittert, tschechischen Partei treffen wir damit in keiner Weise. Das herrschen muß, nicht ein organischer Anschluß, wohl aber mög- begeht ein Verbrechen.( Lebhafte Bustimmung.) Es ist möglich, würden wir eher tun, wenn wir die Abgewiesenen der Sektion lichst enge Verbindung. Das ist noch nötiger bei den Konsumbereinen die höhere Einheit zu schaffen; es ist möglich, daß die Gewerf­Daß dabei die kulturellen Be­aufzwingen oder ihnen die Anerkennung versagen würden. Das als bei den Gewerkschaften. In den Gewerkschaften können nur Ar- schaften zentral geleitet werden. dürfnisse, die sprachlichen Interessen aller Arbeiter berücksichtigt beiter aufgenommen werden. Sie treiben ohnehin Klassenkampf. In Bureau will die volle Verantwortung für die Bildung der Unter- die Genossenschaften aber kann jedermann aufgenommen werden, werden, ist eine Selbstverständlichkeit.( Buruf: Geschieht ja Wider­Bandervelde erklärt seinen Antrag so, daß die tschechische Unter- Beiträge an die Partei verzichte er. Die gebe er preis, es feien fauft!) Ohne alle Animosität gegen die tschechischen Genossen müssen auch bürgerliche Elemente, die nicht sozialistisch denken. Auf die Spruch bei den Tichechen. Zuruf bei den Deutschen : Wenn wir einen Tschechen anstellen, sagt hr, er sei von den Deutschen ge­fettion natürlich nur provisorisch für diesen Kongreß gedacht sei. nur 10 Cts. pro Jahr und Mitglied. Das entscheidende sei, daß die Dr. Adler: Niemand mehr als wir Desterreicher bedauern den Konsumvereine Organisationen des Klassentampfes sein müssen. Die wir es durch Annahme der Resolution aussprechen: Ihr müßt den Beschluß der tschechischen Genossen auf das lebhafteste. Aus der deutschen Arbeiter würden schon dafür sorgen, daß die Konsum- nationalen Separatismus in der gewerkschaftlichen Bewegung über­Erklärung Nemecs geht hervor, daß die Ansicht von Jaurès nicht bereine sozialistisch bleiben, die deutschen Vereine treiben So- winden, damit die ganze proletarische Bewegung noch einheitlicher ganz mit den tatsächlichen Verhältnissen übereinstimmt. Die zialismus und sagen es nicht; die belgischen tum dasselbe, jagen es wird als bisher.( Lebhafter Beifall.) aber auch, in fleineren Ländern, wo die sozialistische Bewegung Zoulavsti, Vorfizender der polnischen Gewerkschafts, Tschechen erklären, daß sie nicht als gespaltene Partei von nicht so start ist, muß der Klassenkampf stärker betont werden. zentrale in Krakau , die der Neichskommission untergeordnet ist: hier fortgehen wollen. Daraus entnehme ich, daß sich eine Thomas Frankreich: Gerade wenn die Genossenschaften als Wir haben in Galizien , Mähren und Schlesien 30 000 organisierte Spaltung in der tschechischen Sozialdemokratie vermeiden lassen solche nicht sozialistisch sind, müssen wir sie sozialistisch machen. In polnische Arbeiter, nicht viel weniger als die Tschechen. Sollen wird. Wir im Bureau wollten gar nichts tun, was nach außen Frankreich würde der Weg der Belgier zu einer gefährlichen Ber - wir uns nun der deutschen oder tschechischen Zentrale anschließen, hin diese Spaltung als vollzogen erscheinen lassen könnte. Wir reißung führen. Er empfiehlt die französische Resolution, weil sie oder sollen wir auch Separatisten werden? Wir mißbilligen auf das entschiedenste, daß die Prager Kommission die polnischen Bureaumitglieder verstehen ja den Zusammenhang, aber die Außen- auch die Pflege der Internationalität befürwortet. Guesde- Frankreich spricht im Namen der französischen Minorität. Arbeiter auffordert, sich von der Reichskommission zu trennen welt wird die Bildung einer Unterfektion als Trennung auffaffen. Eroberung der politischen Macht ist nötig. Nur wenn die Genossen- und sich der tschechischen Kommission anzuschließen.( zurufe Wir wollen in Betracht ziehen, daß die tschechischen Genossen sich schaft dies Biel fördert, ist sie gut, das heißt sie nicht verneinen, bei den Tschechen: Ist nicht wahr 1) Ich will Ihnen gedruckt dem Beschluß des Bureaus fügen wollen. Deshalb bitte ich nochmals, sondern ihr nur den richtigen Plaz anweisen. In Deutschland sind die Zirkulare und Flugblätter vorlegen, in denen die polnischen die sieben Ausgewiesenen einer tschechischen Umtersektion zuzuweisen. Die Konsumvereine Aktiengesellschaften mit kleinen Aktien. b. Elm Arbeiter aufgefordert werden, sich an die Prager Kommission Wenn dies auch keine ideale Lösung ist, so ist sie doch die beste. hat nicht mal den Versuch gemacht zu zeigen, worin der Sozialismus anzuschließen, weil dort mehr Geld pro Kopf vorhanden Baillant: Wir sollten den Vorschlag Adlers annehmen. Der der Genossenschaften besteht. Thomas hat aber gefagt, daß die sei als in Wien. ( Unruhe 1) An alle polnischen Ortsgruppen der böhmischen. Sektion wird er am wenigsten Schwierigkeiten bereiten. Verteilung des Reingewinns nach dem Stonsum geschieht. Das ist Ich bitte die tschechischen Genossen zu erklären, welchen Vorschlag sie fapitalistisch. Wir müssen den Arbeitern nicht nur sagen, daß sie selbst für den besten halten. beitreten sollen, wir müssen ihnen auch sagen, daß sie die Vereine im Klassenfampf benügen sollen.

Nemec: Die Lösung Adlers. In vollem Einverständnis mit den böhmischen Genossen kann ich sagen, daß sie den Genossen in der Unterfettion zwei Stimmen zu erteilen gewillt sind in jenen Fragen, bei denen sich keine Einigung erzielen läßt.

Soukup: Was die Frage der Stimmen anbetrifft, wird natür­lich die tschechische Sektion allein die Entscheidung zu treffen haben. Der Antrag Adler wird darauf einstimmig angenommen.

Der Vorsitzende Bandervelde betont, daß die böhmischen Genossen darin in leiner Weise eine Unfreundlichkeit des Bureaus ihnen gegen über erblicken dürfen. Dem Bureau sei es darum zu tun, gute Be­ziehungen zwischen den tschechischen und österreichischen Genossen herbeizuführen. Wenn später seine Dienste dazu nötig seien, wäre

er gleichfalls dazu gern bereit.

B

Adler Wien erklärt sich mit Vandervelde darin einverstanden, daß das Bureau in Fragen der Stimmverteilung nur dann eingreifen wird, wenn sich keine Einigung innerhalb der tschechischen Sektion herbeiführen läßt.

Das Internationale Bureau vertagt sich hierauf auf morgen ( Donnerstag) vormittag.

Partei

des

D

chemischen Branche ist ein Zirkular mit dem Stempel der tschechischen Organisation hinausgegangen, um sie zum Uebertritt nach Prag zu veranlassen.( Vielfache Pfui- Nufe. Lebhafter Widerspruch bei den Tschechen.) Wenn Sie widersprechen, werde ich Ihnen noch mehr Whiteley- England legt dar, daß auch die englischen Konfum- jagen: Sie haben im rein polnischen Krakau eine tschechische Organis vereine sich schon politisch betätigt haben, teilgenommen haben am fation der Lithographen gegründet.( Große Bewegung. Zurufe bei parlamentarischen Komitee. Auch den Gewerkschaften wenden sie den Tschechen: Ein ganz alter Verein!) Nein, fein alter Verein; ich ihr Interesse zu. Andererseits haben aber die Sozialisten bisher war selbst bei seiner Gründung anwesend. Ich bitte Sie, verschieben nichts für die Konsumvereine getan. Das werden sie aber in Sie die Entscheidung nicht. Treiben Sie nicht die Sache auf die Bukunft tun und dadurch Sozialismus in die Genossenschaft hinein- Spize! Zersplittern Sie nicht durch Ihren Separatismus die ganze österreichische Gewerkschaftsbewegung in lauter kleine Verbände. tragen. Karpeles- Desterreich: Wenn Genosse b. Elm gesagt hat, was Entscheiden Sie sich heute für die Einheit. In drei Jahren wird denn das belgische System geleistet habe, so weise ich auf uns keine Resolution mehr helfen.( Der tschechische Reichsrats die österreichische Bewegung hin, die sich trotz ihrer Jugend abgeordnete Moderatschef ruft: Eure Resolutionen helfen Euch bereits fehen lassen kann. Erst seit dem Tage, da die politische heute auch nichts! Großer Lärm. Burufe: Das ist Euer Inter­Partei erklärte, jeder Parteigenoffe habe Mitglied des Konsumvereins nationalismus! Jetzt habt Ihr Euch nackt gezeigt! Anhaltende, zu sein, seien die Genossenschaften zur Entwicklung gekommen. große Unruhe.) Allerdings sind die österreichischen Konsumvereine für jederenter our Separatisten ganz verkehrt ausgelegt worden. Sie sollte durch den Valeski- Polen: Die Stuttgarter Resolution ist von den gänglich. Aber in der Parteivertretung fißt ein der Konsumbereine und umgekehrt. Die gesetzlichen Vorschriften find bei Einfluß der Sozialdemokratie die Einheit der Gewerkschaften fördern. uns wie in Deutschland ; aber sie hindern uns nicht, bei der Wahl Sie sollte durch den höheren Integralismus der Gewerkschaften die Statt dessen unsere Pflicht zu tun, auch mit Beiträgen an die Partei. Wir er- Streitigkeiten in der Sozialdemokratie überwinden. ziehen unsere Mitglieder dazu, daß sie nicht mehr auf die Dividende hat sie die schweren Krankheitsfeime politisch sozialistischer Ber schauen. Wir erziehen sie im Geist des Sozialismus. Deshalb ver- splitterung in die Gewerkschaftsbewegung hineingetragen.( De langen wir nicht Beiträge von den Vereinen, aber im Geiste sind Brou dere: Die waren vor der Resolution da!) Auch die wir durchaus einig. Dies ist die Basis unseres Fortschritts. Genossen Karšti zersplittert die Gewerkschafts­Wurm- Deutschland : Die Erziehung zum Klassentampf ist die bewegung um politischer Differenzen willen.( Karski ruft: Hauptsache. Wer da meint, daß das Geld der Konsumvereine oder Unsinn!) Unsinn ist es freilich, aber leider Tatsache.( Karsti: einer Genossenschaft einer Partei nüßen fönne, ist im Irrium. Wir Völlig unwahr!) Nicht die Formen, sondern der Geist ist das fönnen uns politische Siege nicht mit Geld erkaufen, darum sind wir Wichtigste. Föderation bedeutet Geschlossenheit zum Zwecke besserer gegen die Beitragspflicht der Konsumvereine für die politische Partei. Arbeit und kann es bedeuten, wenn sie nicht durch nationalistische Der einzelne Parteigenosse foll felber geben mit eigener morali- Tendenzen zersprengt wird. Der österreichische Separatismus ist scher Zustimmung. Die Form ist abhängig in jedem Lande von nicht Föderalismus , sondern nationaler Anarchismus.( Sehr gut!) dem Grad der politischen Erziehung, darum größte Bewegungs- Die Separatisten sind keine richtigen Sozialdemokraten, feine freiheit notwendig. Es wäre ja ganz gut, wenn es nur eine praktischen, politischen und gewerkschaftlichen Kämpfer. Die Debatte über die Beziehungen zwischen Ge Organisation gäbe, aber die Arbeiterklasse ist noch nicht einheitlich, tschechische Prinzip der Solidarität aller Stämme" ist ganz falsch. noffenschaften und Partei wird fortgesetzt. darum müssen wir auf Trennung bestehen, die wir aber den Wir müssen es gründen auf die Solidarität der Arbeiter eines nicht aufzwingen wollen. Unsere Karpeles beklagte sich über die Neutralität der andern Genossenschaften Landes, sonst hängt es in der Luft. Wir brauchen die Frage der Wir gewerkschaftlichen Einigkeit nicht zu vertagen, denn die Wahrheit deutschen Partei. Wir waren durchaus zufrieden mit der verdanken ihr Emporfommen nur der Sozialdemokratie. ein Mittel fönnen wir heute schon aussprechen, damit sie morgen oder Hannoverschen Resolution. Neutralität ist kein guter Ausdruck, dürfen nie aus dem Auge laffen, daß sie nur Denn der Standpunkt der Tschechen ist un er macht Mißverständnisse möglich. Wir brauchen auch die Nicht zum Klassentampfe zu sein haben, daß sie nicht leistungsfähig find übermorgen wirke. Barteigenossen in den Genossenschaften. Wir brauchen fein ohne den Geist des Klassenkampfes. Ich habe die Empfindung, daß wandelbar falsch. Troßdem bedauere ich die Drohungen des Ge­Geld in der Partei von den Gewerkschaften und von den man bei den Vorschlägen, die aus Belgien und Frankreich kommen, nossen Legien. Wir wollen keine Verurteilung, die Euch Tschechen Genossenschaften. Wir haben unsere Parteigenossen erzogen, daß den Wunich hat, nicht der Genossenschaft, sondern der Partei zu abstößt. Im Gegenteil: wir wollen Euch zurückführen auf die po­Kauft man sitive Basis sozialistischer Einigkeit. Wie Adler in Amsterdam die fie ihre Beiträge aus eigener Tasche geben. Wir wollen aber den helfen. Man will Zwangsmitglieder für die Partei. ausländischen Genossenschaften teinen Stein in den Weg legen dort im Konsumverein, ist man Parteigenosse. Wir sind vorsichtiger, französischen Ministerialisten nicht verdammen, nicht verurteilen, Darum wollen wir sondern überzeugen wollte, so sollen wir auch heute zu den tschechis und darum soll man jezt nichts fordern, was sie nicht erfüllen wir wünschen nur überzeugte Parteigenossen. fönnen. Neutralität bedeutet nicht Enthaltsam- uns auch keine Formeln aufzwingen lassen, die unseren Verhältnissen schen Genossen sprechen.( Beifall.) teit von aller Politik. Neutralität bedeutet nicht Gegner- nicht angepaẞt sind. schaft gegen den Sozialismus. Der Kampf gegen die Preisver- Balabanoff- Italien tritt für die Trennung der drei Be­teuerung usw. zwingt die Genossenschaften auch bei uns zur wegungen ein.

8. Internationaler Sozialistischer

Kongreß.

Erste Kommission( Genossenschaftswesen).

Kopenhagen , 30. Auguft.

Das

Viktor Adler - Wien : Die Stuttgarter Resolution enthält zwei Gedanken: sie verkündet die Notwendigkeit des Zusammenwirtens von Partei und Gewerkschaften und wir in Desterreich haben diese olitit. Anseele hat gesagt, wenn ein Konsumberein Ein norwegischer Delegierter teilt mit, daß die Genossenschaften Notwendigkeit stets anerkannt. Aber die Resolution macht einen Millionen habe und sie für einen Streit nicht hergebe, so sei das in Norwegen bisher im bürgerlichen Sinne arbeiten. Aber wenn sie Zusatz: Dieses Zusammenwirken soll nicht erfolgen dürfen auf Kosten Verrat. Das hat der Parteimann gesprochen, nicht der Ge- im belgischen Sinne tätig wären, dann würden sich auch die Arbeiter der gewerkschaftlichen Einigkeit.( Sehr richtig!) Durch die Be­nossenschaftler. Wie war es denn beim schwedischen daran beteiligen. Die meisten der Norweger stehen auf dem Stand- tonung der gewerkschaftlichen Einigkeit an dieser Stelle wird Generalstreit?( Anseele: Belgien !) Ja, wir sind doch inter- punkt der belgischen Resolution. fie viel schärfer hervorgehoben als in irgendeinem Beschluß national. Wir sind verpflichtet, jeden Streit als unseren anzusehen, Mrdraszek- Böhmen stimmt für die französische Resolution. Er vorher, weil selbst die große Jdee des Zusammenwirkens von Partei menn er von solch ungeheuerer Bedeutung ist. Es ist darum fein ist gegen die deutsche Resolution, weil diese zu Mißverständnissen An- und Gewerkschaften untergeordnet ist der unbedingten Notwendigkeit Verrat, wenn wir in solchen Fällen die Kassen der Genossenschaften laß geben könnte. des praktisch- proletarischen Kampfes auf wirtschaftlichem Gebiet. nicht schwächen, die ihren eigenen Zwed erreichen müssen und die Fjestern- Schweden erklärt sich für die deutsche und gegen die Nun flagt auf Grund der Stuttgarter Resolution die tschecho­ihn ohne Mittel nicht erreichen können. Selbst die Partei gibt auch belgische Resolution. flawische Sozialdemokratie, daß fie ohne Autonomie der Gewerks nicht ihr Geld für alle Zwede her. fchaften feine Beziehungen zu ihnen unterhalten fönne. Aber das Gegenstück zur Zentralisation der Gewerkschaften ist die Zentralisation der internationalen Gesamtpartei Desterreichs, die wir aufrechts erhalten werden, wenn fie auch im Augenblick schwer gefährdet

Wibaut- Holland: v. Elm hat gefagt, die holländischen Genoffen­v. Elm- Deutschland legt folgende Resolution vor: schaften hätten deshalb keine guten Resultate, weil sie das belgische In der genossenschaftlichen Konsumentenorganisation erhalten System befolgen. Unsere Bewegung ist aber nur relativ klein und Die Stonsumenten die Ware zum Selbstkostenpreis unter Ausschwach, weil die Partei flein und schwach ist. schaltung des die Lebenshaltung verteuernden Profits des Zwischen Damit schließt die Diskussion. Es wurde eine Subkommission ist.( Beifall.) Die Tschechen sagen, die Gewerkschaften müßten handels, ebenso wie sie in der genossenschaftlichen Eigenproduktion gebildet, der u. a. angehören: v. Im, Jaurès , Sarpeles, getrennt werden, weil auch die Sozialdemokratie Desterreichs die Waren ohne den privaten Unternehmergewinn erhalten. Wibaut, Anseele, Sirola.

national getrennt sei. Aber die Trennung innerhalb der Partei ist