Nr. 208. 27. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Der Vorstand.
mehr in Ordensdekorationen sicher den Weltrekord. Es gibt mur Neberlandflug Kapitän Engelhards. noch wenige Berliner Polizeibeamte, die keinen Drden haben. Der Aufmarsch der dekorierten Polizeier bei der letzten Parade machte playes Johannisthal , die sich eingefunden hatten, um den täglichen Der gestrige Abend brachte den wenigen Besuchern des FlugCharlottenburg. Heute Dienstag, den 6. September, pünktlich den in Berlin weilenden Fremden wieder mal riesigen Spaß. Trainingsflügen beizuwohnen, eine große Ueberraschung. Gegen 8 Uhr abends, findet im großen Sale des Volkshauses", Rosinen- Nächstens ist eine neue Stifte mit bunten Bommeln aus Rußland 46 Uhr unternahm Korvettenkapitän Engelhard, einer der straße 3, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tages- fällig. Nifoläuschen revanchiert sich für die deutsche polizeiliche ältesten Piloten der Wright- Gesellschaft mit seinem Doppeldecker ordnung: 1. Bortrag:„ Die Aufgaben der Sozialdemokratie in der Lebensversicherung. Um die russischen Trinkgelder des Blutigen" einen Ueberlandflug, der den Flieger bis nach Alt- Glienice führte. Kommune". 2. Diskussion. 3. Aufstellung des Kandidaten für den fnobelt man am Alexanderplatz schon heute. Gegen 6 Uhr 30 Minuten war Engelhard, nachdem er seinen 5. Kommunalivahlbezirk. 4. Parteiangelegenheiten. Die Urwählerlisten für die im 4. Berliner Landtags- N. A. G.- Motor noch einmal einer eingehenden Prüfung unterwahlbezirk notwendig gewordene Abgordnetenersagwahl 30gen hatte, aufgestiegen und legte zunächst mehrere Runden innerhalb der Flugbahn zurück. Um 6 Uhr 42 Minuten verließ dann ordentliche Mitgliederversammlung im Birkenwäldchen". liegen bis Dienstag, den 6. d, M., abends 8 Uhr zur Einsicht der Wilot, der sich bis auf etwa 300 Wieter Söhe emporgeschraubt 1. Vortrag des Reichstagsabgeordneten Genossen Fri 3ubeil: öffentlich in den Turnhallen Gneisenaustr. 17, Wilmsstr. 10 hatte, den Flugplatz und zog in stetem Fluge in der Nichtung auf Der Magdeburger Parteitag". 2. Diskussion. 3. Bericht von der und Dieffenbachstr. 60/61 aus. Einsprüche müssen sofort an- Rudow davon. Ueber Rudow selbst beschrieb der Flieger mehrere Kreis- und Verbandsgeneralversammlung. Der Vorstand. gebracht werden. Kreise und stieg dabei auf etwa 400 Meter. Darauf nahm Engelplazze Johannisthal zurück, wo der Flieger um 7 Uhr 2 Minuten hard den Kurs auf Schönefeld und rundete die Ortschaft in be deutender Höhe. Dann ging es in direktem Fluge nach dem Fluga landete.
Steglik. Mittwoch, den 7. September, abends 81 Uhr, außer
Reinickendorf - Oft. Eine öffentliche Versammlung mit dem Thema: Der König von Gottes Gnaden! Das Volt von Gottes Zorn!" ( Referent Genoffe Georg Udo) findet heute, abends 8 Uhr, im Restaurant Schüßenhaus", Residenzstr. 12 statt.
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Nieder- Schönhausen- Nordend. Heute Dienstag, den 6. September, abends 8 Uhr, findet im Lokal von Liedemit( an der Kirche) eine Bollsversammlung statt. Tagesordnung:„ Die Königsberger Kaiserrebe der Dank für die 3 Millionen Mart 8ulage". Referent: Genoffe Mag Grunwald. Parteigenossen, sorgt für Massenbesuch. Die Bezirksleitung.
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Potsdam . Mittwoch, abends 8 Uhr, bei Wilhelm, Kaiser Wilhelmstr. 38: Wahlvereinsversammlung. Tagesordnung: Bericht von der Kreisgeneralversammlung in Spandau . Bericht des Vorstandes über das erste Halbjahr 1910. Verschiedenes.
wurde im Jahre 1909 neu geordnet. Eine Verstadtlichung kam leider nicht zustande, erreicht wurde nur, daß die schon vorhandenen Einrichtungen, die Rettungswachen, Unfallstationen, Sanitätswachen, die teils nebeneinander tätig gewesen waren, teils sozusagen gegeneinander gearbeitet hatten, fich zusammenfassen ließen und sich unter die Aufsicht der Stadt stellten. Aus dem Etatsjahr 1909 ( 1. April 1909 bis 31. März 1910), das das erste seit dieser Nenordnung war, liegt jetzt der Jahresbericht des Magistratstommissars für das Rettungswesen vor. i a
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Der Bericht weist darauf hin, daß nunmehr für Hilfesuchende ein Unterschied zwischen den ehemaligen Rettungswachen, Unfallstationen, Sanitätswachen nicht bestehe und daß der Bevölkerung erste Hilfe durch sämtliche Hauptund Hilfswa chen gleichmäßig gewährleistet sei, so daß es im Interesse schneller Hilfeleistung fortan sich empfehle, in allen Fällen die nächste Wa che in Anspruch zu nehmen. Jm Berichtsjahre standen zur Verfügung 13 Hauptwachen, die den großen Krankenhäusern angegliedert sind, und 17 Hilfswachen, die über die Stadt verstreut in besonderen Lokalen untergebracht sind. Die Hilfswachen bestellen nötigenfalls auch Krantenwagen, in erster Linie beim Verband für erste Hilfe, auf Wunsch auch bei Privatunternehmern. meldestelle für den Nachweis freier Betten in den Strantenanstalten Groß- Berlins befindet sich in Berlin im Rathaus; per Telephon ist sie anzurufen:" Magiftrat Berlin".
Die Zentral
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Mahnung gerichtet, die großen Verkehrsstraßen im Interesse des An die Rollschuhläufer hatte der Polizeipräsident fürzlich eine Verkehrs zu meiden. Diese Wahnung ist nicht in dem Maße befolgt worden, wie erwartet und so hat er folgende Bekanntmachung erlassen:
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Ein falscher Arzt, der seit einiger Zeit hier sein Wesen trieb,
" Die Erekutivbeamten find angewiesen, einen Verkehr von ist in der Person des Handlungsgehilfen Walter Gottschalt festRollschuhläufern auf folgenden Straßen und Plägen nicht mehr genommen worden. Gottschalt war längere Zeit in einer Jrren zu dulden: auf dem Leipziger Play, der Leipziger anstalt interniert. Nach seiner Entlassung hat er sich in verschiedenen Straße, der Friedrichstraße , von der Behrenstraße bis Drten wie München , Frankfurt u. a. m. aufgehalten und sich für zur Weidendammer Brücke, dem Barifer Play, der Straße einen Oberstabsarzt oder Anstaltsarzt ausgegeben. Er verstand es, Unter den Linden ", auf den Plägen am Opern- Lenten, die er am Viertisch oder in Familien kennen lernte, cits hause, am Zeughause und am Lustgarten. Ferner ist zureden, daß sie frant seien. In der Regel verschrieb er den Leuten, das Befahren der Bürgersteige öffentlicher Straßen und die sich auch von ihm untersuchen ließen, einen Massage- Apparat, der Bläge durch Rollschuhläufer im verkehrspolizeilichen Interesse nicht 100 m. fosten sollte. Er crbot sich dann, den Apparat als Arzt mehr gestattet. Zuwiderhandlungen gegen die Anordnungen der billig, etwa für 60 oder 65 M., zu beschaffen, steckte das Geld, das Erefutivbeamten werden gemäߧ 132 der Straßenordnung vom man ihm im Voraus gab, ein und ließ sich nicht wieder sehen. 31. Dezember 1899 bestraft werden." Geradezu gemeingefährlich aber wurde der Schwvindler dadurch, Die Behandlung von Feuerwehrleuten durch Vorgesetzte wird daß er auch start wirkende Mittel in großen Dosen verordnete. durch die Maßnahme eines Oberbrandinspektors grell beleuchtet, die Zu den Familien, die er in der letzten Zeit behandelte, gehörte in der Zeitschrift des Verbandes deutscher Berufsfeuerwehrmänner: hatte der Schwindler im Citypark fennent auch die eines Händlers in er legten Zeit behandelte, gehörte Pasteurstraße. Diesen Mann Der Berufsfeuerwehrmann" vom 1. September mitgeteilt wird. hatte nicht bloß ihn, sondern auch gelerut. Er In Dresden war ein Feuerwehrmann Schneider unter ganz be- trant geredet und veranlaßt, fich feiner Behandlung anfeine ganze Familie fonderen Umständen seinem Berufe zum Opfer gefallen. zuvertrauen. Gestern nachmittag erschien der vermeintliche Arzt „ Nachdem in Berlin das Unglück bekannt geworden war wieder in der Wohnung. Als er nun auch hier von einem Massageso lesen wir in genannter Zeitschrift, beschaffte der Verein apparat zu sprechen begann, erinnerte sich der Händler jener NachBerliner Feuerwehrmänner" einen Kranz, um ihn nach Dresden zu richt, die vor acht Tagen durch die Zeitungen ging. Bum Schein schicken. Gs erboten sich nun zwei Kameraden, auf eigene Kosten ging er auf die Vorschläge ein, heimlich aber holte er die Polizei nach Dresden zu fahren, um an der Beerdigung teilzunehmen und ließ den Schwindler festnehmen. Vor der Kriminalpolizei gab und den Kranz am Grabe niederzulegen, nachdem sie sich tele- Gottschalt, der geistig nicht gesund zu sein scheint, heute alle seine phonisch nach Tag und Stunde der Beerdigung erkundigt hatten. Schwindeleien zu, mur daß er starkwirkende, gefährliche Arzeneien Sie baten dazu um zwei Tage Urlaub unter Mitbenutzung des verschrieben habe, bestritt er. dienstfreien Tages, sodaß also tatsächlich nur 24 Stunden Eine Beraubung eines Kranken im Südringzuge hat sich am Urlaub in Betracht kamen. Der Wachvorsteher der beiden Leute Sonnabendabend zugetragen und zunächst zu der Annahme gefreute sich, wie das ja auch rein menschlich ist, über diesen führt, es sei ein Raubanfall passiert. Ueber den Vorfall wird beEntschluß und gab das Gefuch sofort weiter. Aber wie erstaunten die Kameraden, als die Antwort eintraf. Herr Oberbrandrichtet: inspektor Reinhardt, als Vertreter des zurzeit fteinfabrit in Tempelhof ist, außerhalb eine Villa besitzt und augen Der Fabrikant Eduard v. Schnchen, der Mitinhaber einer Holzbeurlaubten Herrn Branddirektors, verweigerte blicklich allein in der Wilhelmstr. 3 in Berlin wohnt, weil er sich mit ein zweites Gesuch des einen Kameraden um 1½ Stunden einem Rechtsanwalt 250 M. erhalten und in sein Portemonnaie geohne Angaben von Gründen den Urlaub. Auch seiner Familie im Umzug befindet, hatte von einem Sozius und von Dispens vom Wachdienst, die mit Zuhilfenahme des dienstfreien steckt. Nachmittags um 4 Uhr 42 Minuten bestieg er in Treptow ein Tages nötig gewesen wären, um rechtzeitig wieder zum Dienst Abteil zweiter Klasse, in dem er sich ganz allein befand. Beim Einerscheinen zu können, mußte vom Bachvorsteher abgefchlagen treffen des Zuges auf der Station Papestraße lag er auf dem Fußwerden, da ja ein prinzipielles Verbot der Abteilung vorlag.
boden, das offene und ungefrempelte Portemonnaie leer auf dem So wurde es also den Berliner Feuerwehrmännern unmöglich Polster. Die Uhr hing ihm an der Halskette vor der Brust. Auf gemacht, bei einem so erschütternden Unglüdsfall ihre Kamerad dem Fußboden befanden sich größere Blutflede, und als v. Schnehen schaft in entsprechender Weise zu betätigen. Das Urteil über diese aufgerichtet wurde, brach er von neuem Blut. In dem Abteil lag Handlungsweise eines vorgefeßten Offiziers tann man getrost jedem auch ein Storfenpfropfen von einer fleineren Flasche. Man glaubte gerecht denkenden Menschen überlassen. Großer Schmerz herrscht in erst, daß ein räuberischer Ueberfall unter Anwendung von Bes In welchem Umfang diese Einrichtungen benutt den Reihen der Berliner Feuermänner, als der Fall bekannt wurde; täubungsmitteln stattgefunden habe. Die ärztliche Untersuchung wurden, darüber macht der Bericht nur sehr dürftige Mit- alles andere hätten sie erwartet, nur das nicht. Glaubt der Herr des Mannes und auch des Pfropfens hat jedoch dafür oder teilungen. Ueber die Leistungen der Zentralmeldestelle fehlt Oberbrandinspektor denn, sich mit solchen Handlungen das Ver- auch für die Anwendung eines anderen nachhaltig wirkenden Mittels jede Zahlenangabe. Auch über die Tätigkeit der 13 Haupttrauen und die Liebe seiner Untergebenen zu erwerben? Das feinen Anhalt gegeben. Der Pfropfen ist jedoch zu einer genaueren wachen werden noch keine Zahlen mitgeteilt, erst für das Eine aber dürfte feststehen und auch im ganzen Korps herrscht Untersuchung einem Chemiter übergeben worden. v. Schnehen leidet nächste Jahr wird die Beifügung von Zahlenmaterial versprochen. einmütig der Glaube, daß ein solch sonderbarer Bescheid nicht er- infolge eines Hufschlages, den er früher einmal erhalten hat, öfter Genaueres erfahren wir diesmal nur erst über die 17 Hilfsgangen wäre, wenn Herr Branddirektor Reichel zugegen gewesen an Magenbluten. Wahrscheinlich ist er auch am Sonnabend schon wäre. Der Fall ist um so trauriger, als in analogen Fällen in furz nach Besteigen des Zuges von diesem alten lebel befallen wachen. Sie wurden in den elf Monaten von Mai 1909 bis Berlin , von auswärtigen Wehren stets Deputationen dorthin ent- worden. Er kann sich nicht entsinnen, den nächsten Bahnhof, März 1910( die Neuordnung trat erst Anfang Mai 1909 in sandt worden sind. Wie eigentümlich daher gerade diese Urlaubs - also Rigdorf, noch gesehen zu haben, glaubt vielmehr, daß er Kraft) rund 54 000 mal in Anspruch genommen, das macht verweigerung jeden berühren muß, scheint man an der maß schon vor Rigdorf ohnmächtig geworden sei. Als er einstieg, im Durchschnitt pro Monat annähernd 5000 Fälle, gebenden Stelle gar nicht geahnt zu haben. Der Herr Branddirektor war er im Abteil allein. Im Nebenabteil saßen ein Herr und eine pro Tag rund 166 Fälle. Der Bericht zieht aus diesem Er- wird sich aber bei seinem Bertreter für diese Maßnahme wohl Dame, die einen lila Hut trug. nicht bedankt haben." Nach den Ermittelungen der gebnis den Schluß, daß fast klingt es naib es sich soKriminalpolizei rief ein anderer Herr auf dem Bahnhof Tempelhof mit nicht nur um eine nüßliche, sondern auch um eine für Soweit das genannte Blatt. Auch wir müssen unserer Ver- den Beamten aus dem Zuge heraus zu, daß in einem Abteil ein eine Weltstadt notwendige Einrichtung handelt." Wie wenn wunderung über die Maßnahme des Herrn Oberbrandinspektors Mann besinnungslos daliege. Dieser selbe Herr zeigte auf dem das nicht längst festgestanden hätte! Die Inanspruchnahme Ausdruck geben. Wir finden den abschlägigen Bescheid des Herrn Bahnhof Papestraße, der unterdessen vom Bahnhof Tempelhof aus der einzelnen Hilfswachen war sehr ungleich, sie Tag in feiner Weise begründet; er läßt sich auch nicht begründen und durch den Fernsprecher benachrichtigt worden war, den Beamten, die zwischen dem Minimum von 1548 Fällen für Hilfs- betveist nur, welche Behandlung unseren Feuerwehrleuten zuteil wird. den Bug absuchten, das Abteil, in dem der Mann liege. Nachdem wache 2( Söthener Straße) und dem Maximum von 5947 b. Schnehen aus dem Wagen herausgehoben worden war, fezte sich Die Erkrankungen an Darmkatarrh , Typhus , Brechdurchfall und der Zug wieder in Bewegung und der Herr fuhr weiter mit. Er Fällen für Wache 16( Lindower Straße). Mit Recht bemerkt ähnlichen Krankheiten haben in den legten Wochen gegenüber den im war vielleicht, wie das ja öfters geschieht, an der Seite entlang Hierzu der Bericht, daß bei der früheren Zersplitterung im gleichen Zeitraum des Borjahres auffallend zugenommen. Die Zahl durch den Wagen gegangen und so auch in das Abteil gekommen, Rettungswesen Berlins es an einem planmäßigen Vorgehen der in der, die an Darmkatarrh in den letzten 9 bis 10 Wochen in dem v. Schnehen bewußtlos lag. Es wäre gut, wenn er und auch hinsichtlich der Verteilung über das Stadtgebiet fehlte. in Berlin gestorben sind, hat sich fast verdoppelt. Wenn auch ebenso der andere Herr und die Dame mit dem tila Hut und auch Jawohl, so planlos pflegt die Privattätigkeit vorzugehen, ein Grund zur Beunruhigung vorliegt, so ist es doch angezeigt, vor alle anderen Leute, die den Bug benutzt haben, sich umgehend bei wenn sie Gemeindeaufgaben, die ihr überlassen werden, zu dem Genuß von Brunnen- oder anderem ungereinigten Wasser, un- der Kriminalpolizei meldeten. Der Diebstahl ist nach dem Ergebnis reisem oder verdorbenent Obst zu warnen. i daller Ermittelungen wahrscheinlich gleich zwischen Rigdorf und Lösen versucht. Angekündigt wird, daß allmählich durch reifem oder verdorbenen Obst zu warnen. bessere Verteilung der Hilfswachen eine AusTempelhof oder auch schon zwischen Rigdorf und Hermannstraße verübt worden. gleichung bewirkt werden soll.
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Der Magistrat von Berlin wünscht, eine gewisse Vereinheitlichung des Rettungswesens auch für Groß- Berlin herbeizuführen. Er hält es für nötig, daß in Berlin und ben angrenzenden Nachbargemeinden die Einrichtungen des Rettungswesens möglichst gleichmäßig gestellt werden.
Eine umfangreiche Tagesordnung
Choleranachrichten aus Spandau.
der Hilferevifor Earnow, dessen Frau am 28. vorigen Monats der alte Hausdiener Hermann Stahn aus der Beusselstr. 89, der bei In dem Spandauer Krankenhause ist am Sonntagnachmittag Ueberfahren und getötet wurde vorgestern mittag der 81 Jahre tüdischen Seuche erlag, verstorben. Am Sonntag vor acht Tagen wurde einem Kaufmann in der Invalidenstr. 137 beschäftigt war. Als er S. aus seiner Wohnung in der Weißenburgerstraße zu Spandau nach hier mit einem Handwagen das Hans verließ, übersah er einen dem dortigen Hospital übergeführt, da sich bei ihm im Laufe des Tages Straßenbahnwagen, der vom Stettiner Bahnhof herfam. Dieser choleraverdächtige Symptome gezeigt hatten. Dank der sorgfältigen stieß ihn um und ging ihm über den Leib. Der Unglüdliche wurde und unablässigen Pflege der Aerzte besserte sich das Befinden des so schiver verlegt, daß er im Lazaruskrankenhause schon nach zwei Erkrankten im Laufe der Woche, so daß man die völlige Genesung Stunden starb. liegt der ersten nach den Ferien stattfindenden Sigung der Zustand Sarnows, bei dem sich bereits in der Nacht vorher be- Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete fich am Sonntag in des Patienten erhoffte. Am Sonntagmorgen verschlimmerte sich der Stadtverordneten vor. Nicht weniger denn 73 Punkte stehen unruhigende Symptome gezeigt hatten, ganz erheblich. Bald nach der Chausseestraße. Gegen 8 Uhr morgens versuchte an der Ede auf der Tagesordnung der Sigung am kommenden Donnerstag. 1 Uhr trat Herzschwäche ein und furz darauf starb Sarnow. Die der Schwarzkopffstraße ein Eiswagen der Firma Merten, MüllerDarunter befinden sich sehr wichtige Angelegenheiten. So Leiche des S. wurde am Montagnachmittag beigefeßt. straße 66, vor dem herannahenden Straßenbahnwagen Nr. 1925 der unterbreitet der Magistrat eine von der sozialdemokratischen Dagegen hat sich herausgestellt, daß der erkrankte Arbeiter Feit Linie 26 das Gleis zu frenzen, wurde jedoch angefahren. Durch Fraktion verlangte Vorlage, die sich auf die vom Magistrat nicht an der Cholera, fondern vielmehr an einem schweren Magen- den heftigen Zusammenstoß wurde der Lenker des Geschäftswagens, vorgenommene Revision der Lohnfäge der städtischen Arbeiter und Darmkatarrh leidet. Sein Befinden gibt zu Besorgnissen keinen der 73jährige Kutscher Julius Merten, vom Bock geschleudert. Der bezieht und die erkennen läßt, in welcher stiefmütterlichen Anlaß. Auch bei dem unter Choleraverdacht eingelieferten Bagger- Berunglückte erlitt außer Brüchen an beiden Oberschenkeln eine Weise die städtischen Arbeiter bedacht werden. Weiter steht frei ergeben, daß der Mann nur an einer afuten Darm- bauſe übergeführt. meister Streuzinger hat die bakteriologische Untersuchung einwand- Gehirnerschütterung und wurde nach dem Nudolf- Virchow- Krankenein Antrag unserer Genossen auf der Tagesordnung, dem entzündung erkrankt ist. Erfreulicherweise hat sich das Befinden Turnverein Fichte " die städtischen Turnhallen wieder zur des Desinfektors Neumann, der, Für den Arbeiter ist gesorgt bis ins höchste Alter, sagte einmal wie das Bakteriologische Verfügung zu stellen. Ein anderer Antrag unserer Ge- Juftitut mitteilt, nicht von der Cholera, sondern von einem Brech- der Staiser. Eine Jllustration zu dieser kaiserlichen Aeußerung bietet nossen fordert Maßnahmen zur Bekämpfung der Fleischnot. durchfall befallen ist, so erheblich gebeffert, daß Lebensgefahr für den folgende Meldung: Einen elenden Tod fand ein unbekannter, etwa Gaslieferungsverträge sollen mit den Landgemeinden Basdorf , Batienten nicht mehr vorliegt. Neumann wurde deshalb, ebenso wie 80 Jahre alter Mann in Reinickendorf . Der Wermste war mehrere Wandlik, Klosterfelde und der Stadtgemeinde Liebenwalde Kreuzinger, aus der Isolierbarade in die medizinische Abteilung des Tage in den Straßen umhergeirrt und er landete schließlich in einer abgeschlossen werden. Eine Fünfmillionenvorlage bezieht sich Quarantäne stehenden sieben Kanoniere, sowie der Bazillenträgerinnen schöpft in einer Laube nieder und nach einer Reihe von Tagen Spandauer Krankenhauses übergeführt. Das Befinden der unter Laubenkolonie auf Reinickendorfer Gebiet. Dort legte er sich erauf die Ausführung von Erneuerungs- und Erweiterungs- Fräulein Sarnow, Schwester Louise und der Waschfrau Hended und fanden ihn spielende Kinder in bejammernswertem Zustande auf. bauten für die Wasserwerke. Natürlich befinden sich auch deren fünf Kinder ist ein durchaus günstiges. zahlreiche fleine Sachen unter den Vorlagen, die ohne jede Der Unbekannte war dem Hungertode nahe. Die benachrichtigte Am Sonntag wurden noch die 33jährige Frau Franiat aus der Polizei ließ ihn sofort nach dem Krankenhause in der Humboldt Debatte verabschiedet werden können. Stresowstr. 20 und eine Frau Anna Lorece aus der Lynarstr. 6, Eine große Ordensfifte ist wieder mal auf dem Alexanderplat burchfall ettrant waren, unter Quatorial genommen. die in der Spandauer Munitionsfabrik beschäftigt sind und an Brech- Straße bringen, wo er aber unter den Händen der Aerzte starb. Es geht Dem Unglücklichen, der infolge der übermäßigen Entbehrungen alleingetroffen. Diesmal gab es belgische und fächsische Orden zum ihnen durchaus gut und es haben sich keinerlei Symptome eingestellt, zu ſehr gelitten hatte, vermochten die Aerzte nicht mehr zu helfen. Aussuchen. Auch Herr v. Jagow hat vom König der Belgier das die darauf schließen lassen, daß die beiden Frauen an der ver. Es soll sich um einen wohnungs- und beschäftigungslosen Arbeiter übliche billige Trintgeld erhalten. Die Berliner Polizei hält nun- Heerenden Seuche erkrankt find. namens Kaufmann aus Berlin handeln.
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