r. 209. 27. Jahrgang.

abends.

3. Beilage des„ Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwo, 7. September 1910.

Partei- Angelegenheiten.

und Kaiserreden". 2. Diskussion.

bes Wahlvereins statt.

Berliner   Nachrichten.

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Die Botengänge, zu denen man sich einen Messenger- Boy ministerium hat seine bisherige Stiftung von 18 000 m. insofern er nimmt, die durch ihn auszuführende Bestellung von mündlichen oder höht, als es für einen Preis 25 000 M. unter der Bedingung aus schriftlichen Mitteilungen, die Ablieferung die Ablieferung von Baketen und setzt, daß von anderer Seite zu derselben Konkurrenz noch 10-15000 m. Bierter Wahlkreis. Den Mitgliedern zur Kenntnis, daß die anderen Gegenständen aller Art bilden nur einen fleinen Teil gezeichnet werden. Bibliothek von der Goßlerstr. 10/11 nach dem Lokal von Ballau, feiner Tätigkeit. Er wird auch zu allerlei persönlichen Diensten und Beymestr. 8, Ede Rotherstraße, verlegt worden ist. Die Bücher Hilfeleistungen gemietet, die sonst einem Dienstmädchen zufallen, zu und Naunynstraße gehen uns lebhafte Slagen zu. Ueber das Treiben von Rowdys in der Gegend der Manteuffel­ausgabe erfolgt jeden Mittwoch und Sonnabend, von 8-10 1hr Arbeiten in der Hauswirtschaft, zu Handreichungen beim Groß am Sonnabendabend nach 11 Uhr die Manteuffelstraße passierten, Bassanten, die Der Vorstand. Steglit. Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins findet Kellern, zum Kleiderreinigen und Teppichklopfen. Er wird täglich jeden Anlaß attadiert wurde. Er wurde von den Raufbolden nieder­reinemachen, zum Aufräumen von Stuben, Kammern, Böden, mußten Zeuge werden, wie ein anständig gefleibeter junger Mann, heute Mittwoch, den 7. September im„ Birkenwäldchen" statt. au bestimmter Zeit bestellt, um Kinder zur Schule zu führen oder geschlagen, mit Füßen getreten und mit Messern gestochen. der ruhig seines Weges ging, von einer Rotte junger Bengels ohne Referent Fri 8ubeil. Der Vorstand. Leute, Tempelhof  . Heute Mittwoch, abends 8%, Uhr im Wilhelms. aus der Schule zurückzubringen, um eine frante Dame im Rollstuhl die nach einem Schußmann ausschauten, tonnten feinen habhaft garten, Berliner Straße 9, öffentliche Versammlung. auszufahren, um für einen kranken Herrn den Speichel oder werden und als sie endlich in der Dranienstraße einen Beamten Reichstagsabgeordneter D. Stüdlen spricht über Fleischteuerung den Urin einem Arzt hinzutragen. Er wird abends per trafen, erklärte der, es handele sich nicht um sein Revier. Dadurch Telephon herbeigerufen, um ein alterndes Fräulein aus ermutigt, griffen andere Rowdys von neuem den jungen Menschen Stralan. Am Donnerstag, den 8. September, abends 8 Uhr dem Theater abzuholen oder ein ängstliches Mägdlein an, der im Begriff war, sich von dem Blute zu reinigen. Es war findet bei Steinide, Alt- Stralau Nr. 5 die Mitgliederversammlung von einer Geburtstagsfeier nach Hause zu begleiten. Sogar ben rohen Burschen mit den Stiefelabfäßen bearbeitet wurde. schrecklich anzusehen, wie der am Boden Liegende bon Die Bezirksleitung. das kommt vor, daß ein Messenger- Boy den Auftrag erhält, einen Nachdem sie dem Mißhandelten noch Uhr und Portemonnaie ge­Kallberge- Rüdersdorf. Am Sonntag, den 11. September, nach hochherrschaftlichen" Hund auszuführen, damit er, der Hund, seine stohlen hatten, verschwanden die Bengels. Umstehende trauten fich mittags 8 Uhr findet im Gasthaus zur Linde", Inh. Rich. Roll, tägliche Bewegung hat und bei dieser Gelegenheit auch seine nicht, den Rowdys entgegenzutreten. Als endlich nach Meldung auf Heinigftr. 19 eine öffentliche Versammlung für Männer und Frauen Geschäfte" erledigen kann. Der Messenger- Boy muß bei allen dem Revier polizeiliche Hilfe tam, waren die Strolche über alle statt. Tagesordnung: 1. Kaiserreden, Fleischnot und Lebensmittel- diefen Gängen und Handreichungen immer in Uniform sein, Berge. Solche Vorfälle haben sich in der genannten Gegend wieder­berteuerung." Referent: Rebatteur Karl Wermuth   Berlin  . auf daß alle 2. Diskussion. Sorge jeder für zahlreichen Besuch der Versammlung. möglichkeit eines Messenger- Boy ist. In Uniform tritt er abends kaum auf die Straße wagen. Welt sehe, wie allseitig die Verwendungs- bolt ereignet, und viele Bewohner jener Straßen tönnen sich des Der Einberufer. Friedrichshagen  . Heute abend 8 Uhr, findet im Restaurant Lohnlakai benutzen und an der Festtafel durch ihn die Ge- überflüssig ist. Wenn aber wirklich die Sicherheit gefährdet ist, kann Wenn anständige Arbeiter um ihr politisches Recht demonstrieren, " Herrschaften" bei Festlichkeiten ihn als ist die Polizei mit einem Massenaufgebot zur Stelle, die gänzlich der Witwe Lerche, Friedrichstr. 112, eine öffentliche Versammlung nüffe des Gaumens servieren lassen. In Uniform mußten man wer weiß wie lange fuchen, ehe sich ein Schuhmann findet. statt. Tagesordnung: Die Königsberger Kaiserrede der Dant für die 3 Millionen Mark- Bulage". Referent: Genosse Redakteur auch die Boys antreten, die von einem Weinrestaurant aus Sans Blod. Arbeiter, Barteigenoffen! Erscheint in Massen in auteilen herbeigerufen wurden, um einen Stanumgast ſicher heim mittag am Kurfürstendamm Ede   der Joachimsthaler Straße. Dort Ein schwerer Straßenbahnunfall ereignete fich gestern Vor­dieser Versammlung. Die Bezirksleitung. zugeleiten. Dagegen muß der Messenger- Boh vorsichtig die Uniform wollte der zwölfjährige Schüler Osiander  , der in einem Pensionat Wandlik- Basdorf( Bezirk Bankow  ). Am Sonntag, den 11. Sep- mit unauffälliger Zivilfleidung bertauschen, wenn er den Privat- in der Wichmannstr. 20 untergebracht ist, den Motorwagen 2730 temper, nachmittags 8 Uhr findet bei Laffan, Gesellschaftshaus, detektive zu spielen hat, z. B. im Auftrage einer Dame da oder der Linie 76 während der Fahrt besteigen, tam jedoch zu Fall und Wandlig i. d. Mark, eine große Voltsversammlung statt. Redakteur dort Erkundigungen über einen Herrn einzieht, im Auftrage eines geriet unter den Vorderperron des Anhängewagens. Mit Hilfe Genosse H. Block spricht über Wilhelm II.   als Instrument des Herrn eine Dame verfolgt und sie auf allen Wegen beobachtet. Himmels". Vor der Versammlung um 2 Uhr Sigung der Zahl­von Passanten wurde der Waggon aufgehoben und der blutüber­Mancher wird es für nicht unbedenklich halten, daß zu solchem strömte Knabe hervorgezogen. Die Räder waren über den Un­stelle des Sozialdemokratischen Wahlvereins. Abfahrt für die Ban- Detektivdienst junge Leute verwendet werden, die halb noch Stnaben glücklichen hinweggegangen und hatten den linken Oberschenkel des tower Genossen 1223 und 105 ab Reinickendorf  - Rosenthal. Tegel  . Am Sonnabend, den 10. September, abends pünktlich sind. Auch über die erwähnte Abholung aus der Kneipe wird viel- Knaben vom Rumpfe getrennt. Der Verunglückte wurde nach der 8 Uhr, beginnt der Lichtbildervortrag des Genossen Graf über Die leicht mancher sich seine Gedanken machen, wenn er hört, daß mit Unfallstation am Zoologischen Garten und von dort nach dem Geschichte unserer Erde  ". Eintrittskarten sind bei den Bezirksführern unter die damit betrauten Boys zunächst eins zu trinken" bekommen. Elisabeth- Krankenhaus gebracht. und abends an der Kasse zu haben. Die Bezirksleitung. Doch für den Messenger- Boy gibt es in seiner Tätigkeit noch allerlei Wegen Vermittelungsschwindels ist der 29 Jahre alte Reisende anderes, was ihm ebenfalls nicht gerade förderlich ist. In herr- Ludwig Eckstein, der aus der Buckowina nach Berlin   fam, feft­schaftlichen" Häusern bei Festlichkeiten au servieren, mag sehr harm- genommen worden. Edstein war eine Beit lang in einem Bureau los und beinahe angenehm erscheinen. Ja, wenn nur nicht der Boy beschäftigt, das sich mit der Vermittelung von Geschäftsverkäufen aushalten müßte, bis er nicht mehr gebraucht wird, d. h. manchmal fonnte. Als es aufgelöst wurde, eignete er sich die Briefbogen befaßte, aber so wenig einbrachte, daß es nicht bestehen weit über Mitternacht hinaus. Auch die Rolle eines Farenmachers, und Briefumschläge mit der Geschäftsbezeichnung an und setzte nun die bei solchen Festlichkeiten zuteilen von einem Messenger- Boh über die Vermittlungen auf schtvindelhafter Grundlage fort. Er stellte Die Septembertage des Jahres 1410 waren für Berlin   nommen und bis in die Nacht hinein gespielt werden muß, ist für sich Grünframhändlern, Milchhändlern und anderen kleinen und die Mark Brandenburg höchst unerfreuliche. Dietrich b. Quikow trieb in dieser Zeit sein Unwesen, nachdem er be- ihn selber gewiß nicht so amüsant, wie es aussieht. Von einem Geschäftsleuten, die in der Zeitung mitteilten, daß fie ber Kinderball der bösen Buben", bei dem gleichfalls einige Boys mitwirkten, faufen wollten, als Vertreter der in diesen Kreisen bekannten auf­reits im Februar mit der Stadt Berlin   Fehde begonnen und sollen diese erst gegen Morgen nach Hause gekommen sein. Ein gelösten Firma vor, erkundigte sich nach den Verkaufsbedingungen ihr viel Schaden zugefügt hatte. An diese Zeiten erinnert und verpflichtete sich, binnen kurzer Zeit einen Käufer zu bringen. eine Urkunde des Deutschen Ordens   vom 8. September 1410 Messenger- Boh muß überhaupt jederzeit imftande sein, die Nacht Dann stedte er im voraus die Bermittlergebühr ein und ließ sich zum Tage zu machen. Als der Sänger Caruso in Berlin   gastierte nicht wieder sehen. Gestern traf ein betrogener Mann den an die Stände der Mittelmart. Sie lautet( in hochdeutscher und die zahlungsfähigen Kunstfreunde sich um die Billetts schlugen, Schwindler auf der Straße und ließ ihn von einem Schußmann Uebertragung): Bruder Ulrich von Jungingen  , Hochmeister mußten Boys schon um 5 Uhr morgens sich vor der Theaterkasse festnehmen, als er ihm ausweichen und entfliehen wollte. Der Ber des Deutschen Ordens  , allen Herren, Rittern, Knechten und aufstellen, an der sie dann erst vormittags um 11 Uhr abgefertigt haftete gibt die ihm zur Last gelegten Schwindeleien zu, hat aber Mannen, gefeffen jenseits der Oder in der alten Mart, unsern wurden. Ein Messenger- Boy darf eben niemals müde sein. noch mehr Leute, als sich bis jetzt gemeldet haben, betrogen. Er freundlichen Gruß mit gewünschtem Heil! Edle, liebe, be- Der Lohn eines Messenger- Boy ist keineswegs so, wie man selbst weiß gar nicht mehr, wie viele es find. Eckstein wurde gestern sonders Herren und Freunde! Wir klagen Euch schwer über es bei solchem Dienst erwarten sollte. Wer einen Messenger- Boy dem Untersuchungsrichter vorgeführt. Dietrich von Quizow, des erlauchten Fürsten, unseres Herrn mietet, zahlt für die geleistete Arbeit nicht an den Boy ſelber, Choleranachrichten aus Spandau  . Das Befinden der im Span Markgrafen von Brandenburg Lehnsmann, welcher Städte fondern an den Unternehmer, der den Boy bereit hält und ihn dauer Krankenhause unter Quarantäne stehenden Bersonen ist ein und Schlösser in der Mark hat, wie Plauen  , die Neuemühle festen Wochenlohn gibt. Mit 7,50 m. pro Woche fängt der Messenger- durchweg günstiges. Außer den drei Personen: Fräulein Sarnow, und Bökow, daß derselbe, wider Gleich und Recht, schindet, Boy an, für später werden ihm Zulagen in Aussicht gestellt, als Schwester Luise und Frau Heuded, befinden sich gegenwärtig noch raubt und großen Schaden unseren Landen und Untersassen Höchstlohn winken 15 M. pro Woche. In der Regel muß der Boy wurden nochmals die Dejette der Bazillenträgerinnen" an das fünf Personen unter Beobachtung. Im Laufe des gestrigen Tages in der Neuenmark zufügt. Er hat nämlich seine Leute zu Fuß zwölf Stunden Dienst tun, zum Beispiel von früh 8 bis Bakteriologische Institut in Berlin   zur Prüfung übersandt. Bon ausgesandt nach der Oder, welche die Unseren mit ihren abends 8, von vormittags 10 bis abends 10, von Mittag bis Mitter- dem Ergebnis dieser Prüfung wird es abhängen, ob die drei Schiffen und Anderer Kaufmannsgüter überfallen und ge- nacht, und so weiter. Davon gehen zwei Stunden für Mittagessen Frauen noch weiterhin beobachtet werden müssen. Ueber den Herd fangen genommen haben; allein wir haben bisher den Schaden ab, doch kanns ihm passieren, daß er sein Mittagessen erst einnehmen der Cholera in Spandau   ist man sich in ärztlichen Streifen trotz der und Verderb des Landes angesehen und erkannt, daß, was wir darf, wenn andere Leute bald schon wieder an das Abendessen denken. umfangreichen Nachforschungen noch immer nicht im flaren. Wie die in solcher Sache angreifen, mit ganzer Macht und Folge ge- Heberstunden werden mit 10 f. bezahlt, nach 10 Uhr geleistete gestrige Untersuchung des Auswandererbahnhofs Ruh. schehen muß. Daß aber einem solchen Heere nicht verwehrt ueberstunden mit 20 Bf., für Radfahrdienst gibt es Buschläge. Teben gezeigt hat, scheint die Cholera von dort aus nicht ein. werden kann, auf seinem Zuge Futter, Speise und andere Andererseits werden Abzüge vom Lohn gemacht in Form von Straf Seuche durch die aus Rußland   eingeführten in den föniglichen geschleppt worden zu sein. Dagegen ist die Annahme, daß die Notdurft zu suchen und zu nehmen, wo sie solches finden mögen. Darum so bitten wir Euch Alle und Jeglichen be- geldern, die für Verspätungen usw. festgesetzt find. Munitionslägern aufgestapelten Patronentisten um so wahrscheinlicher, Auf Disziplin wird in der Messenger- Boy- Kompagnie streng als gerade die echte cholera asiatica in der Familie desjenigen fonders, daß Ihr dem ehegenannten Dietrich solches unter- gehalten. In Anlehnung an militärische Verhältnisse gilt der neu Beamten ausbrach, der mit der Sortierung dieser Kisten beschäftigt faget, wie wir Euch deshalb vertrauen. Insofern unsere eintretende Boy als„ Rekrut", der seinem„ Korporal" zu parieren war. Außerdem aber war eine große Anzahl von Bersonen, die an Mannen und Städte wider Euch redliche Sachen hätten, so hat. Ueber diesem steht der„ Sergeant", und der wieder hat den Brechdurchfall erkrankten, in den Munitionsfabriken beschäftigt. Wie follen sie zu einem bestimmten Tage zu Euch kommen und Recht pflegen und tun, was sie verpflichtet sind, nach Bestim-" Stationsleiter" als seinen Vorgesezten zu betrachten. Die höchste wir berichteten, fand am 1. September durch eine besondere Kom­Bestim- Spize ist ein Herr Dr. Hoffmann. Aehnlich, wie beim Militär, mission eine Untersuchung der Arbeitsstätten in den Munitionswerken mung der Städte Frankfurt  , Berlin   und Brandenburg  , oder liebt man auch bei der Messenger- Boy- Kompagnie nicht die Zimpersisten mit einer diden Schmutz und Schimmelschicht bedeckt waren. statt, wobei sich herausstellte, daß die meisten der dort liegenden unseres Vogtes der Neuenmark, wobei es sein Bewenden lichkeit. Ein Messenger- Boh tann's erleben, daß ihm grobe Noch haben soll. Wir bitten um Gure Antwort. Geben auf unserem Schimpfwörter an den Kopf geworfen werden. Auch das war Bakteriologische Institut in Berlin   überfandt. Wie mitgeteilt wird, daß ihm grobe Noch am selben Tage wurden etwa 50 Proben an das Hause Schlochau   am Tage der Geburt Maria im 1410. Jahre." schon da, daß bei der Messenger- Boy- Kompagnie ein„ Stefrut" seine ist die Untersuchung allerdings negativ ausgefallen, doch wird in Eine ähnliche Klage hatten die Ratsherren von Berlin Spandau von maßgebender Stelle mit Recht darauf hingewiesen, an den Markgraf obft gerichtet; er antwortete ihnen am Siebe friegte und einen Arzt aufsuchen mußte. Wir nehmen an, daß viele Eltern es uns banten werden, einmal daß diese Untersuchung unvollständig sei es wurden etwa 50 Rebus abgefertigt habe, der mit dem Quikow ernstlich reden zu erfahren, wie der Dienst bei der Messenger- Boy- Kompagnie ist. sacht, die Cholera sei durch diese Kisten eingeschleppt worden, nicht

Aus der Quikowzeit.

selle". Weiter reichte die Macht dieses Landesherrn an­scheinend nicht und bekanntlich ist erst viele Jahre später der was sie dort zu erwarten haben. Mart Brandenburg der Herr erstanden, der mit den Räube­reien eines Quizom fürzeren Prozeß machte.

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von der Hand weisen könne. Inzwischen ist jedoch angeordnet worden, daß die Behälter und Kisten vor ihrer Absendung in den verschiedenen russischen und österreichischen Grenzorten gründlich Bum Präsidenten der Berliner   Eisenbahndirektion ist an zu desinfizieren und mit einem festen Anstrich zu versehen sind. Stelle des zum Ministerialdirektor ernannten bisherigen Prä- Auf diese Weise hofft man, jeder Ansteckungsgefahr vorbeugen au Die Nachfolger dieses Quigow- Raubgesindels sind heute fidenten Behrend der Oberregierungsrat Rüdlin ernannt tönnen. die„ Edelsten und Besten der Nation". Die Beraubung des worden. Ob unter dem neuen Herrn die Mißstände im Ber­Wolfes durch die heutigen Junker ist nur modernisiert. Man liner Eisenbahnverkehr abgestellt werden, muß abgewartet aus der Schulstraße berichtet. Dort wohnt seit einem Monat der Ueber eine Revolverschießerei in einer Zigeunerfamilie wird raubt nicht mehr direkt, sondern benutt im Reiche die Klinke werden, viel Hoffnung haben wir nicht. 56 Jahre alte aus Bliebungen in Ungarn   gebürtige 8igeuner der Gefeßgebung, um durch indirekte Steuern den Bolts­massen die letzten Groschen aus den Taschen zu holen. Im Patriotenzüchter. In der Kapernaumgemeinde an der See. August Weiß mit seiner 54 Jahre alten Frau, 5 Söhnen von 12 Landtage spielen die Nachfahren der Quibows, der henblike ftraße wurde für den dort unterhaltenen Knabenhort ein großer bis 20 Jahren und einer 17 Jahre alten Zigeunerin Friba Echter ein meyer, der Braut des ältesten Sohnes Eduard. Die Leute ziehen Sedanrummel veranstaltet, wobei der Kriegerverein des Bezirks und Köferize die erste Geige und betrügen das Volk um ihre den jungen Leuten in Kinderschuhen eine Fahne stiftete. Der Vor- seit Jahren in Deutschland   unther und kamen von Hamburg   nach politischen Rechte. fißende des Kriegervereins hielt eine patriotische Ansprache, in der Berlin  . Der alte Weiß verdient fich sein Brot als Geiger und Messenger- Boy. er bie Jugend anfeuerte, in die Fußstapfen der Krieger zu treten, hanbelt auch mit Geigen. Seine Frau und Frida Echtermeher Ein Messenger- Boh zu werden, mag der Herzenswunsch so die durch ihre glorreichen Kämpfe und Siege die deutsche Einigkeit gehen mit Seide und anderen Sachen hausieren. Eduard Weiß hat Ein Messenger- Boh zu werden, mag der Herzenswunsch so geschaffen hätten, die heute durch parteipolitisches Gezänke bedroht vor acht Wochen ein Töchterchen Anna hervorging. Der alte Weiß mit dem Mädchen seit zwei Jahren ein Liebesverhältnis, aus dem manches Jungen sein, der nach Ablauf des 14. Lebensjahres feiner ist. Vielleicht ist diese mit dem Blute echter deutscher   Männer fonnte sich mit dem Mädchen seit einiger Zeit nicht mehr bera Entlassung aus der Schule entgegengeht. Forsch steht er aus, der geschaffene" Ginigkeit noch viel mehr durch etwas ganz anderes tragen, weil es nach seiner Ansicht zu wenig verdiente. Seine Messenger- Boy, und stolz parabiert er in seiner bunten Uniform, bedroht. Aller Segen kommt von oben. Der Redner vergaß auch, Frau bestärkte ihn in dieser Meinung, während seine jüngeren die er tragen muß, um aufzufallen als lebende Reklame für das auf die unendlich vielen zu Krüppeln geschoffenen alten Strieger Söhne die Partei ihres Bruders und dessen Braut hielten. Die Unternehmen, dem er dient. Auch sein Name, die dem Englischen hinzuweisen, die mit der Drehorgel und dem Streichholzkasten oder Söhne die Partei ihres Bruders und dessen Braut hielten. Die entnommene Bezeichnung„ Messenger- Boy", klingt apart und macht als Bettler durch die deutschen Lande ziehen und von dem zum das Mädchen vor die Tür setzen wollten. Das duldeten aber die Gegenfäße spikten sich nach und nach so zu, daß Weiß und Frau fich sehr viel nobler als etwa das gut deutsche Wort„ Laufbursche", Schlusse der Festrede ausgegebenen Losungswort Gottesfurcht, Söhne nicht, fie verlangten vielmehr, daß die Eltern die Wohnung Königstreue und Vaterlandsliebe" nicht satt werden. Nach Ein­unter uns gefagt ungefähr dasselbe bedeutet. Was hat eigentlich so ein Messenger- Boh den Tag über zu tun? zahlreicher Neugieriger einen langen Fadelzug durch die Straßen tam es nun abends um 9% Uhr zu einem heftigen Streit in der Was hat eigentlich so ein Messenger- Boy den Tag über zu tun? bruch der Dunkelheit gab es mit Fahne und Mufit unter Bulauf berlassen sollten, und wollten unter sich bleiben. Gestern begannen die alten Leute ihre Sachen wegzuschaffen. Ueber die Trennung Die Jungen die ihm bewundernd nachbliden, haben natürlich nur bes Kapernaumviertels. eine sehr unklare Borstellung von feinen Pflichten. Aber auch den Wenn die Arbeiterjugend eine Landpartei nach den Vororten er sich erst im Laufe des Tages getauft hatte, und feuerte auf Wohnung. Hierbei zog der alte Weiß plöblich einen Revolver, den meisten der Eltern, die ihre Söhne diesem Beruf" auführen wollen, unternimmt, werden Gendarmen und Polizeihunde auf sie gehetzt. seinen ältesten Sohn und dessen Braut drei Schüsse ab. 3wei dürfte kaum recht bekannt sein, was alles von einem Messenger- Boy Die Söhne des Volkes schreien freilich nicht Hurra und fingen gingen fehl, der dritte verlegte das Mädchen leicht an der linken berlangt wird. Das Wort Laufbursche" ist, wie schon bemerkt, un- etwas Besseres als„ Heil dir im Siegerkranz  ". Brust. Weiß entfloh darauf und ist noch nicht ermittelt. Die Ver gefähr bie Uebersetzung von Messenger- Boy", doch der Dienst Zu der zweiten nationalen Flugwoche in Johannisthal  , die be- wundete wurde nach der Hilfswache in der Lindower Straße ges des Messenger Boy geht an Vielseitigkeit weit über den eines tanntlich vom 9.- 16. Oftober stattfindet, find bis jetzt Breise in der bracht, fonnte aber gleich wieder nach Hause gehen, nachdem fie fimplen Laufburschen hinaus. Gesamtsumme von über 70 000 M. gestiftet worden. Das Kriegs- I einen Verband erhalten hatte. Der flüchtige Bigeuner, auf den

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