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Nr. 216. 27. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dounerstag, 15. September 1910.

Partei- Angelegenheiten.

Zur Nachwahl in Frankfurt - Lebus. Die Reichstagsnachwahl im Kreise Frankfurt - Lebus findet hente Donnerstag, den 15. September, statt. Es ergeht hiermit an die in Berlin arbeitenden Parteigenossen und Wähler des Kreises die dringende Aufforderung, am heutigen Donnerstag, dem Wahltage, ihr Wahlrecht in ihrem Heimatorte aus­zuüben. Parteigenossen, die mit Wählern aus dem Kreise Frankfurt - Lebus zusammen arbeiten, werden gebeten, ihre Mit­arbeiter auf ihre Pflicht aufmerksam zu machen und sie zur Ausübung ihres Wahlrechtes zu veranlassen.

4. Verschiedenes.

Tegel - Borsigwalde . Morgen, Freitag, den 16. September, abends Uhr hält der Verein Jugendheim im Lokal von Jul. Klippenstein in Tegel , Spandauer Straße 4, eine Mitgliederversamm lung ab. Es ist eine äußerst wichtige Tagesordnung zu erledigen. Die Mitgliedskarte ist am Eingang zur Kontrolle vorzuzeigen.

Berliner Nachrichten.

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Kerschberg, abgewiesen. Das gleiche passierte ihm in der sie soeben aufgefordert wurden. Die Beamten beschlagnahmten Stadt Ruppin ", damals Ruppiner Herberge, Nr. 79 der wiederum die Bank, die 612 M. in bar enthielt, während Spandauer Straße, und war ihm schon vorher in Zehlendorf , ebenso viel noch unbar vorhanden sein sollte und die neuen wo er kurze Rast halten wollte, widerfahren. Man hielt den Spielgeräte, Roulette, Rechen usw. Herr Matiste erklärte jetzt im König, und sein Gefolge für Engländer, für die man nach den Gegensatz zu früher, daß er mit der Geschichte nichts zu tun habe. Die Räume und die Spielgeräte gehörten nicht ihm, sondern dem Erfahrungen, die man mit den nach Böhmen durch die Mark Slub. Als die Beamten die Spieler hier überhörten, schüttelten ziehenden Truppen gemacht hatte, nicht viel übrig hatte. Den alle den Kopf. Sie wußten auch nichts davon, daß, wie Guldin Hirschen", der Anfangs des 18. Jahrhunderts ein- matiste behauptete, erst furz vorher eine Abstimmung ging, besaß nachmals der bekannte Dr. Gerresheim und von darüber stattgefunden habe, daß die Mitglieder von jezt an ihm kam es an den Kaufmann Ephraim, dessen Sohn der be- über die Räume und die Einrichtung zu verfügen haben sollten. kannte Veit, bekanntlich der Münzmeister Friedrichs des Herr Matiste hatte erklärt, daß gerade deshalb, weil die Ab­Großen, war. Jetzt verschwindet auch dieses Grundstück aus ftimmung eben erft stattgefunden habe, ein Vertrag mit dem Haus­wirt noch nicht habe abgeschlossen werden können. Weiteren Fragen der Geschichte Berlins . entzog sich Herr Matiste, indem er sich mit seiner Tochter entfernte. Die anderen Anwesenden mußten zur Feststellung ihrer persönlich feiten den Beaniten nach der Revierwache folgen und zum Teil dort geraume Zeit warten, bis alles erledigt war. Nur eine Spielerin, ein junges Mädchen, brauchte den Weg nach der Wache nicht mitzu­machen. Sie wies fich mit einem Schriftstück der Sittenpolizei aus und erklärte außerdem, daß sie ja doch im ganzen Revier bekannt fei, was nicht bestritten werden konnte.

pro

bont

Wegen Bergehen gegen das Fürsorgeerziehungsgesetz sind in Trebbin . Am Sonnabend, den 17. September, abends 8 Uhr Berlin in letzter Zeit auffallend viel Strafen verhängt wurden. im Schützenhaus( W. Fromm) Wahlvereinsversammlung. Tages- Strafbar macht sich, wer der Fürsorgeerziehung einen ordnung: 1. Kasse und Aufnahme neuer Mitglieder. 2. Bericht von Dieses Ver­der Generalversammlung Groß- Berlin. 3. Parteiangelegenheiten. Fürsorgeaögling au entziehen such t. gehen wird schon dann als vorliegend erachtet, wenn man einen entflohenen Sträfling bei sich aufnimmt und der nach ihm for­schenden Polizei ihn nicht ausliefert. Selbst gegen Eltern, die Recht interessant ist übrigens nach einer anderen Mitteilung, einen Sohn oder eine Tochter nach der Flucht aus der Fürsorge- daß nach der Entlassung von der Polizeiwache die meisten erziehung zu berbergen suchen, wird ohne Gnade das Gericht mobil Jeuratten", nachdem sie sich etwas von ihrem Schreck erholt hatten, gemacht. Auch die Waisenverwaltung der Stadt flott weiter roulettiert haben sollen. Die Herrschaften begaben sich Berlin ist rasch genug bereit, mit Strafanzeigen vorzugehen. nämlich mittels Autos nach einem Spielklub in der Martin­Kommt es zu einer Verurteilung, so berichtet der Magistrat in Luther- Straße und huldigten dort für ein Kopfgeld drei Mart seinem Gemeindeblatt" über den Erfolg und gibt die Höhe der Stunde Rouge et Noir bis zum frühen Man Morgen. war jedoch diesmal auf so vorsichtig, Strafe an. In den letzten Monaten und Wochen haben wir in dem Balkon als Wachtposten einen in den Spielerkreisen diesem Publikationsorgan des Magistrats recht oft solche Mit- wohlbekannten Kaufmann J. als Wache zu postieren. Wäre die teilungen über Bestrafungen wegen Bergehen gegen das Für- Polizei auch dort erschienen, so würde sie wahrscheinlich nur harm forgeerziehungsgefek gefunden. lofe Puff- oder Dominospieler vorgefunden haben. Der Reingewinn der geftrigen Nacht brachte der Bank in der Martin- Luther­Straße bei einer Teilnahme von zirka 60 Personen, unter denen bekannte Schriftsteller und sich angesehene Aerzte, Juristen, Einen ähnlichen Rein­Börsianer befanden, netto 270 Proz. gewinn erzielte auch ein Spielflub am Belleallianceplatz, welcher von seinen Mitgliedern ein Kopfgeld von 10 M. pro Stunde verlangt und erhält. Interessant ist auch, daß sich die Croupiers fast aller Berliner Spielnester zum größten Teil aus ihren Mitgliedern re­frutieren. Die Herren erhalten für ihre Tätigkeit von 9-12 Uhr abends 20 M. Figum und von 12 Uhr ab bis gegen Morgen eine Tantieme von 5 Broz. vom Reingewinn. Damen selbst können in derartigen Klubs nicht die Mitgliedschaft erhalten; es ist jedoch den männlichen Mitgliedern gestattet, ihre Frau oder Braut" zu den Spielabenden mitzubringen.

Das Reiten im Tiergarten.

Getvisse Leute, die nicht wissen, wie sie ihre Beit totschlagen sollen, haben einen schweren Mißstand entdeckt. Die Reitwege im Tiergarten müssen verbessert werden. Einige Blätter wissen über die Sache folgendes zu melden:

Gern möchte man

Es ist bedauerlich, daß über die Einzelheiten derartier Prozesse nur sehr felten etwas in die Oeffentlichkeit dringt. Wir werden nicht fehl gehen, wenn wir annehmen, daß unter den Angeklagten die Eltern von Fürsorgezöglingen sogar in der Mehrzahl sind. Da drängt sich uns ganz besonders lebhaft der Wunsch auf, etwas mehr als nur die Höhe der Strafen zu erfahren. wissen, aus welchen Gründen eigentlich die angeklagten Eltern sich geweigert haben, ihr aus der Fürsorgeerziehung entflohenes Kind auszuliefern. Nicht immer handelt es sich da um wie die Gerichte sich auszudrücken lieben bloßen Understand" der Eltern, die die" Wohltaten" der Fürsorgeerziehung nicht zu würdigen" wissen. Nur zu oft halten Eltern es geradezu für ihre Pflicht, ihr Kind zu schüßen vor der schlechten Be. handlung, die es in der Erziehungsanstalt, in der Familien­pflege, der Lehr- oder Dienststelle erduldet hat oder erduldet zu haben behauptet. Da wissen sie sich dann feinen anderen Ausweg als den, den heimkehrenden Flüchtling mit allen Mitteln davor zu bewahren, daß er der Polizei in die Hände fällt. Und hiermit bringen sie sich auf die Anklagebank.

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Keine Cholera. Die Ruffin Soncha Gaisen, die vor einigen Tagen aus Karlsbad auf dem Anhalter Bahnhof hier eingetroffen und unter choleraverdächtigen Erscheinungen dem Birchow- Kranken­Haus zugeführt worden ist, ist tatsächlich wie sich herausgestellt hat nicht an Cholera erkrankt. Ihr Befinden ist derart günftig, daß sie bereits in diesen Tagen das Krankenhaus wird verlassen fönnen.

Seit längerer Zeit beschäftigen sich berufene Vertreter des Reitsports mit der Verbesserung der Reitgelegenheiten im Tiergarten und Hippodrom. Nachdem schon im letzten Jahre dank der Anregung des Generals 3. D. b. Longchamps ein Anfang im Kleinen durch Anlage verbesserter Sprunggelegenheiten, rauber Chauffeeüber gänge im Tiergarten, Erbauung von Aufsitzsteinen gemacht war, haben diese Bestrebungen neuerdings auf Betreiben des genannten eifrigen Pflegers des edlen Reitsports eine erweiterte und ber­befferte Gestalt gewonnen. Wie wir vernehmen, haben dieselben die Billigung und Förderung des Kaisers gefunden. Zunächst wird mehr Wert auf eine sorgfältige Pflege der vorhandenen Reitwege durch regelmäßiges Eggen, Entwässern usw. gelegt. Ferner werden die rauben llebergänge vermehrt, was in dantens wertem Entgegenkommen die Stadt übernommen hat. Eine Anzahl solcher llebergänge find bereits fertiggestellt und haben schon manchen Sturz verhindert. Für Anfänger und schwächere Reiter sollen einige fleine Hindernisse auf dem Hippodrom erbaut werden, mit deren Hilfe sie allmählich ihre Sprungleistungen steigern und sich dadurch anregenden Sport verschaffen können. Allen Eltern, denen ein Sohn oder eine Tochter, aus der Für­In einem der Stadtbahnbogen wird eine Garderobe Gelegenheit sorgeerziehung entflohen, ins Haus tommt, wird man den Rat geben Ein netter Musiklehrer. Wegen Vergehens an seinen Schülern und bieten, Mäntel und dergleichen abzugeben. Schließlich ist ein oder zweimal wöchentlich Mufifreiten in Aussicht genommen, und müssen, unverzüglich an zuständiger Stelle Meldung zu machen, Schülerinnen ist der 43 Jahre alte Musiklehrer Emanuel Gohl aus für die Kapelle soll ein kleiner Bavillon errichtet werden. Wenn eine Prüfung der etwa vorgebrachten Beschwerden der Petersburger Str. 62 von der Kriminalpolizei festgenommen dies alles erst Wirklichkeit geworden ist, so fann Berlin auch auf zu beantragen und um anderweitige Unterbringung worden. Gohle erteilte in seiner Wohnung im Borderhause Klavier­dem Gebiete des Reitsportes anderen Großstädten gegenüber an des Kindes zu bitten. Aber es läßt sich begreifen, daß nicht unterricht an fleine Stnaben und Mädchen. Leute, die ihm gegen der Spize marschieren. Leider jedoch sind ohne tatkräftige Mit- jeder Vater und nicht jede Mutter es über sich gewinnt, diesen Rat über wohnen, sahen nun, daß einige Jungen Dummheiten machten und teilten das den Eltern der Kinder mit. Die Eltern hilfe des interessierten Publikums diese notwendigen Verbesserungen zu befolgen und das Schutz suchende Kind auszuliefern. So mancher fragten die Kinder und so tam es denn heraus, daß nicht durchzuführen, da die der Tiergartenverwaltung zur Verschredt hiervor zurüd aus Furcht, daß durch die Prüfung der Be- ber Musiklehrer selbst die Dummheiten mit ihnen gemacht und sie fügung stehenden Mittel zur Instandhaltung der Reitwege nur geschwerden nicht der volle Sachverhalt aufgedeckt werden und das dazu angeleitet hatte. Die weiteren Nachforschungen ergaben, daß ring find. Das sportliebende Bublikum wurde vor einiger Zeit Kind dahin zurückgeführt werden könnte, von wo es fich Gohle sich auch an feinen Schülerinnen vergangen hatte. Die gebeten, der guten Sache ein fleines Geldopfer zu bringen, und einige Mittel sind auch bereits zur Ausführung der Neuerungen in das Elternhaus gerettet hat. Mit Bezug auf Berlin ist uns Kriminalpolizei zog ihn gestern in seiner Wohnung zur Verant eingegangen. Der Kaiser hat gelegentlich eines Spazierrittes im gesagt worden, daß gelegentlich schon die Art, in der auf dem Buswortung und nahm ihn fest, nachdem er im Laufe des Verhörs ein Tiergarten sich von General v. Longchamps über alle Einzelheiten reau der Waisenverwaltung ein von den Angehörigen zugeführter Geständnis abgelegt hatte. Der Verhaftete, der dem Untersuchungs­eingehend berichten lassen und dem Unternehmen seine Förderung Flüchtling bewillkommnet wurde, leider nicht sehr geeignet sei, das richter vorgeführt wurde, sagt, er könne nun einmal nicht anders. durch Zusicherung eines Beitrages aus seiner Privatschatulle in Bertrauen zu der Waisenverwaltung zu stärken. Wenn man Aussicht gestellt. Mit der Ausführung der Pläne soll noch vor übrigens zurüddenkt an die Greuel bon Mielicahn, die noch Beginn des Herbstes begonnen werden." immer ihrer Sühne durch den Strafrichter harren, dann kann man sich leicht vorstellen, wie hart es für eine Mutter sein muß, ihren aus einer solchen Anstalt entflohenen Sohn ausliefern zu sollen.

Wir zweifeln keinen Augenblick daran, daß sich einige reiche Leute finden, die zur Verbesserung der Reitwege in die Tasche greifen und Mittel zur Verfügung stellen, wenn sie wissen, daß der Kaiser es gern sieht. Darauf scheint auch die ganze Notiz nur be­rechnet zu sein. Wir meinen, es sei viel angebrachter, wenn die Tiergartenverwaltung erst einmal dafür Sorge tragen wollte, daß die im Sommer auftretende Raupenplage verschwinden würde. Das würde einer größeren Anzahl von Leuten zugute kommen als eine Verbesserung der Reitwege.

Das Gesetz verlangt diese Härte- und mit gleicher Härte wird, wer sie nicht fertig bringt, vom Gericht zur Rechenschaft gezogen. Ob schon mal in einem Prozeß wegen Bergehen gegen das Fürsorgeerziehungsgesetz eine Mutter freigesprochen wurde, die sich darauf berief, daß sie ihren Sohn oder ihre Tochter vor Miß­handlung schüßen zu sollen geglaubt hatte? Für die Beurteilung Aus der Spandauer Straße. Durch den Abbruch der des Bergebens und für die Bemessung der Strafe ist es allerdings Häuser Spandauer - Ecke der Probststraße verschwinden auch in bon erheblicher Wichtigkeit, aus welchen Gründen die Eltern diesem Teile Alt- Berlins wieder eine Reihe von Gebäuden, die ihr Kind bei sich aufnahmen und ihm Schuk gewährten. Deshalb noch einer älteren Bauperiode angehören, und die Spandauer sollte kein Vater und keine Mutter, die wegen Bergehen gegen das Straße wächst immer mehr zur modernen Geschäftsstraße aus. Fürsorgeerziehungsgesetz auf die Anklagebant kommen, es unter Sie ist eine der ältesten Straßen Berlins und hat bereits nach lassen, die ihnen von ihrem Kinde vorgetragenen Klagen dem Ge­dem großen Brande von 1380 Straßenpflaster erhalten, wobei dem großen Brande von 1380 Straßenpflaster erhalten, wobei richt zu unterbreiten und Prüfung zu fordern. Würde vor Gericht die Straße erheblich verbreitert wurde. Wie alle alten Straßen immer genügende Klarheit hierüber geschaffen, so könnten folche Berlins hatte auch die Spandauer Straße nicht von Anfang Prozesse die sehr erfreuliche Nebenwirkung haben, in das Glend an diesen Namen geführt. Beim Moltenmarkt hieß sie Middel- der Fürsorgeerziehung erfolgreich hineinau straße, von der Probst bis zur Königstraße auf der einen

Ieuchten.

Rektor Bock geistestrant? Dienstagnachmittag wurde der in letzter Beit viel genannte Rektor Bod bom Charitégefängnis nach der Jrrenabteilung der Neuen Charité übergeführt. Die lleberführung geschah nicht, wie von anderer Seite gemeldet wurde, unter Lob­fuchtsanfällen, sondern in ganz normalem Zustande. Bock wird auf Antrag der Staatsanwaltschaft vom Geheintrat Dr. Störmer und vom Gerichtsphysikus Dr. Strauch vierzehn Tage lang auf feinen Geistesaustand untersucht werden. Der Antrag feines Verteidigers auf Luftveränderung, der am 11. September gestellt worden ist, ist von der Oberstaatsanwaltschaft abgelehnt worden. Wie uns von zu verlässiger Seite mitgeteilt wird, stehen die Bock behandelnden Aerzte der Ueberführung in die Frrenabteilung durchaus nicht sympathisch gegenüber, da befürchtei wird, daß Bod dort wieder von Blutstürzen befallen wird, die seinen Zustand nur noch verschlechtern.

Im Zirkus bestohlen wurde der Rentier Strid aus Groß­Lichterfelde. Er hatte der Borstellung im Birkus Schumann bei gewohnt und als er beim Berlaffen des Plages in das Gewühle der Buschauer geriet, wurde ihm von einem unermittelt gebliebenen dreiften Dieb die goldene Uhr im Werte von 500 m. geraubt.

Ein schwerer Straßenunfall ereignete fich Dienstag in später Abendstunde in der Gerichtstraße. Als der 21 jährige Kutscher Richard Jonaß aus der Bankjtr. 65 mit einem zweispännigem Arbeitsfuhrwer! die genannte Straße paffierte, mußte er in der Nähe der Bankstrake Zwecke nach der rechten Seite des Fahrdammes hinüber. Hier lam ihm einem Straßenbahnwagen der Linie 22 ausweichen und bog zu diesem aber in scharfem Trabe ein Möbelwagen entgegen und geriet in das Ge spann des J. hinein. Der Anprall erfolgte mit solcher Gewalt, daß die beiden Pferde des angefahrenen Arbeitswagens zu Boden stürzten und Jonaß in weitem Bogen von seinem Siz auf das Straßen­Seite Gegen dem Rathause", auf der anderen Neben dem Die Gerichtsferien erreichen heute, Donnerstag ihr Ende. Am pflaster geschleudert wurde, wo er blutüberströmt und besinnungslos liegen blieb. Ein von der Unfallstation in der Badstraße herbei Rathause", von der Königstraße bis zur Kleinen Poststraße Freitag wird Frau Justitia wieder das vom Geschäftsplan vorgerufener Arzt stellte bei dem Verunglückten eine schwere Gehirn Am Kohlenmarkt", auf der anderen Seite Am Kramhause", geschriebene Gewand anziehen und an allen Stätten, an denen im erschütterung fest und veranlaßte seine Ueberführung nach dem und nur der Teil zwischen Kleine Post- und Brauhausstraße Namen des Königs Recht gesprochen wird, übernehmen wieder die Rudolf- Virchow- Krankenhause, wo er in bedenklichem Zustande da­hieß Spandauer Straße, der lezte Teil bis zur Neuen Friedrich- kammern und Amtsgerichtsabteilungen die Geschäfte. Auch die ordentlichen Richter in der vorgeschriebenen Besetzung der Straf- niederliegt. straße Am Spandauer Tore", welches zwischen den Häusern Schwurgerichte werden bald wieder in Tätigkeit treten. Am nächsten 1 und 81 stand und im Jahre 1718 bei der fortschreitenden Be- Montag schon beginnt am Landgericht I eine auf 14 Tage berechnete bauung der Neuen Friedrichstraße beseitigt wurde. An der Tagung des Schwurgerichts am Landgericht unter Vorsiz des Land­Stelle des Hauses 31 blieb noch nach dem Abbruch des Tores gerichtsdirektors Dr. Röhling. Acht Tage darauf, am 26. b. M. ein Zurm stehen, der als Pulverturm diente und 1720 in die folgt das Schwurgericht am Landgericht II, in welchem Landgerichts­Luft flog, worauf die Ueberreste beseitigt und der Platz be- rat Sehre den Vorsitz führen wird. Bei beiden Schwurgerichten baut wurde. Nr. 1 wurde erst im Jahre 1720 durch den Feld- stehen Termine zu sogenannten Sensationsprozessen nicht an. webel Gabel bebant. Von den älteren Häusern zwischen König - Die Spielergesellschaft in der Wilhelmstraße, über die schon berjuch. Vor einem Vierteljahr starb die Wirtschafterin des M., mit und Probststraße sind einige bereits früher dem Bau des Ge- wiederholt berichtet wurde, ist Dienstag abend zum zweiten Wale der er viele Jahre zusammengelebt hatte, gana plöglich. Seit dieser schäftshauses N. Israel zum Opfer gefallen. Dazu gehörte von der Kriminalpolizei aufgehoben worden. Der Direktor Joseph Beit trug der alte Mann ein schwermütiges Wesen zur Schau. Nr. 26, welches im Jahre 1730 der Ratmann Schulze be- Matisle, Generalagent der Bittoria- Versicherungsgesellschaft, hatte Geſtern fanden ihn nun Hausbewohner in besinnungslosem Zustande in seinem Bett auf. Die Gashähne im Zimmer waren geöffnet. wohnte, 27, das der Dr. Rudolph neuerbaute, und 28, in unter Berufung auf einen Artikel des Justizrates Meyer in der m. hatte sie selbst in der Absicht geöffnet, sich das Leben zu nehmen. 19 ein Roulettespiel eingerichtet. Der Be welchem von 1747-1753 der Landgerichtsrat und Kammer- Wilhelmstr. Ein Arzt von der Nettungswache rief ihn wieder ins Leben zurück trieb gestaltete sich sich aber so, daß er nach der Recht herr v. Goerne gewohnt hat. Vorher gehörte es dem Wein- sprechung des Reichsgerichts unter das gewerbsmäßige Glücks- und veranlaßte seine Ueberführung nach dem Krankenhauſe. schenken Falkenberg und danach dessen Sohn, dem Hofrat spiel fällt. Kriminalkommissar v. Manteuffel hob deshalb eines Abends Beugen gesucht. Am Freitag, 24. Juni d. J., abends gegen Falkenberg. Str. 29 ließ der Staatsminister Paul v. Füchs in die Gesellschaft auf, stellte die Spielteilnehmer fest und befchlag 8 Uhr fam das Geschäfts- Automobil der Firma Peters Union­damals sehr üppigem Maße erbauen. Nach seinem Tode er- nahmte die Bank und alle Spielgeräte. Gegen Matiste und fünf Pneumatit vom Gesundbrunnen her die Brunnenstraße entlang und warb das Haus der Weinhändler Reko, dann der Geheimrat andere Männer, die ihm in der Leitung des Spiels zur Seite standen, es wurde in der Brunnenstraße( furz vor der Voltastraße) ein Nad­Krüger. Nr. 30 war im 16. Jahrhundert ein vornehmer Gast- wurde ein Strafverfahren wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels ein fahrer von diesem Automobil angefahren, so daß dieser vor dem hof, der Hirsch", auch der Goldene Hirsch" genannt. Hier geleitet. Trotzdem besorgte er neue Spielgeräte und nahm den Wagen zu Falle fam. Beugen des Unfalles werden gebeten, ihre Das veranlaßte die Kriminalpolizei, ihre Adresse an W. Fischer, Chauffeur, Soldiner Straße 37 au senden. war im Jahre 1620 an einem GSonnabend im Mai Gustav Betrieb wieder auf. Als die Kommissare Adolph unter dem Namen eines schwedischen Hauptmanns früheren Maßregeln gestern zu wiederholen. Gefunden worden ist ein Etui mit Quittungsmarke und ein Gars( ein Anagramm aus den Initialen der Worte Gustavus b. Manteuffel und Nath mit mehreren Beamten erschienen, trafen Wahlvereinsbuch des Kreises Usedom - Wollin, auf den Namen fie 40 Personen an. Herr Matiske und ein junges Mädchen, an­Adolphus Ner Sueviae) eingetroffen, um sich mit Maria geblich seine Tochter, spielten in einem Zimmer Buff. Die übrigen Hamann lautend. Abzuholen in der Spedition Zucht, Immanualtirch Eleonore, der Schwester des Kurfürsten Georg Wilhelm , heim- Herrschaften, Männer und einige ältere und jüngere Frauen und straße 12.

Ans Gram über den Tod seiner Wirtschafterin unternahm der 68 Jahre alte Rentier Maaß. Luisen- Ufer 28, einen Selbstmord­

lich zu vermählen. Mit seinem kleinen Gefolge suchte er Auf- Mädchen, saßen in dem Nebenraume beim Roulette und Die Thaerstraße von der Schwarzen Brücke bis zur Weichbild­nahme in diesem Gasthof, wurde aber von dem Befizer, Peter hatten bereits die Einfäße au dem Spiel bezahlt, zu dem grenze ist vom Donnerstag ab gesperrt.