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5. Perbandstag des Verbandes der Buch- und Stein- für weibliche druckerei- Hilfsarbeiter u. Arbeiterinnen Deutschlands  .

Bremen  , 14. September 1910. Dritter Verhandlungstag.

Das einleitende Referat zur

Statutenberatung

bom Standpunkt des Angebotes aus und erlangte ein obfiegendes Urteil des Verwaltungsgerichtes. abfolut sehr biel günstiger liegt als für Männliche, so Das fächsische Oberverwaltungsgericht hat dieses Urteil bestätigt ist doch die Erleichterung, die der August gebracht hat, und in seinen Entscheidungsgründen mit Recht folgendes aus­mehr den männlichen Arbeitskräften zugute gekommen. Auf geführt: Als krank" im Sinne des Krankenversicherungsgesetzes iſt 100 offene Stellen für Männliche famen im August des ieder anzusehen, der erwerbsunfähig ist oder der ärztlichen Hilfe bedarf. Letzteres war bei dem Fleischergesellen der Fall; denn es Borjahres noch 158,30 Arbeitsuchende, im August 1910 nur 184,20. haben der von ihm angerufene Arzt und der Bezirksarzt die so­Die Erleichterung beträgt 19,10 Arbeitsuchende auf je 100 offene fortige ärztliche Behandlung für geboten und unbedingt notwendig Stellen. Die Zahl der offenen Stellen betrug im letzten Monat erklärt. Da nun diese lediglich im genannten Berliner   Institute hielt der Kassierer Lodahl- Berlin, der die Stellung des Ver- an den gleichen Arbeitsnachweisen 95 525 gegen 78 931 im gleichen erfolgen konnte und der Fall zu den dringlichen gehörte, war der bandes zu den vorliegenden Anträgen präzisierte und die Verbands- Monat des Vorjahres. Die Steigerung macht 29 Proz. aus, während Gefelle berechtigt, auch ohne vorherige Genehmigung der Kasse sich anträge begründete. Bei seinem Vorschlage auf Beitrags- die Steigerung der Nachfrage am gesamten Arbeitsmarkt nur 26 Broz. zu dem angegebenen Zwecke nach Berlin   zu begeben. Er erlangte erhöhung um 5 und 10 Pf. habe sich der Vorstand von dem beträgt. Die Arbeitsuchenden ergeben für den August 1910 eine auch einen Anspruch auf Erstattung der durch die Anstaltsbehand= Motiv leiten lassen, die Kriegstasse zu stärken, um den kommenden Zariffämpfen gewappnel gegenüber stehen zu können. Das Unter- Biffer von 128 197 gegen 118 340 im Vorjahre. Hier beträgt die ung ihm erwachsenden Kosten und auf Familienunterstützung, der im Wege der Armenfürsorge nach§ 57 Abs. 2 des Krankenversiche­stüßungswesen dürfte nicht weiter ausgedehnt werden, so daß die Zunahme nur 13 Proz. Die besonders kräftige Erleichterung am rungsgesetzes auf den Armenverband überging. Wenn die Kasse durch eine dem Vorstandsantrag entsprechende Beitragserhöhung Arbeitsmarkte für Männliche ist besonders zu begrüßen, nachdem in hiergegen in erster Linie geltend gemacht hat, daß er nicht wegen mehr eingehenden 40 000 M. lediglich für Kämpfe reserviert werden dieser Beziehung einige der letzten Monate viel zu wünschen übrig einer Krankheit, sondern aus vorsorglichen Gründen der Schutz­Könnten. Die auf dem letzten Verbandstage eingeführte Wöchne- gelassen hatten. Wenn auch die Zunahme der Arbeitsgelegenheit im impfung unterzogen worden sei, daß es sich also nur um eine pro­rinnenunterstützung soll nach einem Antrag des Vorstandes ab- August in erster Linie den gelernten Arbeitskräften zu gute gekommen phylaktische Maßregel gehandelt habe, so übersieht sie hierbei, daß geschafft, die Wöchnerinnen sollen nur als Krante betrachtet werden ist, so hat sich doch auch in einer Reihe von Gegenden das Ueber die nach den ärztlichen Aussprüchen im vorliegenden Falle erforder­und dementsprechend Unterstüßung erhalten, sofern fie unter­ſtüßungsberechtigt find. Lodahl betonte, die Aufhebung dieser angebot von Ungelernten sehr stark vermindern können. liche Heilbehandlung eben lediglich in einer Schußimpfung bestehen Unterſtüßung sei notwendig, da die Wöchnerinnen nach Erhebung Vereinzelt ist die Nachfrage nicht einmal völlig zu befriedigen ge- dadurch nichts geändert wurde, daß sie vorbeugender Art war. Ob fonate und daß an ihrer die ärztliche Hilfe bringenden Eigenschaft der Unterstützung dem Verbande meist den Rücken kehrten. Es sei wesen. Von Kiel   wird zum Beispiel Mangel an ungelernten die Gefahr der Erkrankung bei demjenigen, der von einem tollen auch ungesund, einem Teil der Mitglieder ohne besondere Leistung Arbeitern berichtet, was damit zusammenhängt, daß die Nachfrage Sunde   gebissen worden ist, größer und drohender ist als bei dem­eine besondere Unterstüßung zu gewähren. nach Arbeitern für den Erweiterungsbau des Kaiser- Wilhelms- Kanals jenigen, der mit einer offenen Wunde an der Hand ein von einem zunimmt. tollen Hunde gebiffenes Tier schlachtet, mag dahingestellt bleiben. Jedenfalls besteht auch im letzteren Falle die dringende Gefahr, daß das Gift des wutkranten Hundes durch Vermittelung des von Fast alle Abschlüsse der Unternehmer in der Montanindustrie ihm gebissenen Tieres in den menschlichen Körper gelangt. Auch weisen ziemlich erheblich gesteigerte Gewinnziffern nach. Die der Einwand der Beklagten  , die Folge des angefochtenen Urteils Allgemeine Elektrizitäts- Gesellschaft erzielte nach Abzug von Unkosten werde sein, daß bei allgemeiner Seuchengefahr jede Schußimpfung Steuern, Obligationszinsen und Abschreibungen 18 425 225,78 m. als Krankheitsbehandlung betrachtet werde, erscheint nicht beacht Ueberschuß( i.. 16 384 571,85 M.) und zwar wieder ausschließlich lich. Denn die Vorausseßung der Annahme einer Arantheit" in aus dem Fabrikations- und Warenverkaufsgeschäft. Der General Fällen der vorliegenden Art wird immer die Tatsache bilden, daß versammlung wird die Verteilung einer Dividende von 14 Proz. ein wutkrankes oder wenigstens der Butkrankheit dringend ver­( im Vorjahr 13 Proz.) auf das Grundkapital von 100 Mill. Mart dächtiges Tier von jemandem geschlachtet worden ist, der eine offene vorgeschlagen werden. Wunde an der Hand hatte. in Köln- Kalt hat im Geschäftsjahre 1909/10 einen lleberschuß von Die Aktiengesellschaft Faffon- Eisen- Walzwerk L. Mannstaedt u. Co. 782 671 M.( im Vorjahre 585 184 m.) erzielt. Der Aufsichtsrat wird die Verteilung einer Dividende von 12 Bros.( im Vorjahre 8 Proz.) vorschlagen.

In der General debatte wurde dieser Vorschlag des Vor­ftandes start befämpft. In der Aufhebung der Wöchnerinnenunter­ftüßung wurde eine Reduzierung des Unterstüßungswesens erblickt, Es gehe nicht an, daß man die Beiträge erhöhe und dabei noch die Unterstützungen beschränke. Die Wöchnerinnenunterstüßung sei ein gutes Agitationsmittel. Mit einer Beitragserhöhung waren faft alle Redner einverstanden, von einzelnen Rednern wurde die Ein­führung einer sechsten Beitragsklasse verlangt. Gegen einen An­trag des Borstandes, daß fünftig Arbeitslose und Strante, die be­zugsberechtigt find, Pflichtbeiträge bezahlen sollen, wurden scharfe Einwendungen erhoben. Sämtliche Anträge wurden einer eingesetzten Kommission über­Dann hielt die Genoffin Arbeitersekretärin Gertrud Hanna­Berlin ein sehr instruktives Referat über die

wiesen.

Reichsversicherungsordnung.

Hierauf famen die allgemeinen Anträge zur Beratung, und zivar zunächst der Antrag des Vorstandes auf Gehaltsregu= Tierung der Angestellten. Der Vorstand beantragte, das zu er reichende Höchstgehalt der Beamten um 300 M, und die Gehalts­fteigerungen, die bisher 80 M. pro Jahr betrugen, auf 100 m. zu erhöhen. Diese Vorschläge riefen eine starke Opposition hervor. Sie wurden aber schließlich mit 21 gegen 10 Stimmen angenommen. Annahme finden auch Anträge von Berlin  , daß Verbandstags­beschlüsse nur auf Verbandstagen abgeändert werden dürfen und der Verbandsvorstand verpflichtet wird, für die Durchführung aller in ideeller wie materieller Hinsicht gefaßten Verbandstagsbeschlüsse Gorge zu tragen. Ein Versuch, den Titel des Verbandes zu ändern, scheitert, weil fein besserer Titel gefunden wird. Ein Antrag Dresden  , die Wahl der Delegierten zu den Gewerkschaftston­greffen auf dem Verbandstage vorzunehmen, wird abgelehnt. Es bleibt bei dem alten Modus. Der Gau 4, Bayern  , wurde in Nord­und Südbahern getrennt. Es wurde noch eine weitere Reihe An­träge angenommen beaw. abgelehnt, die aber sämtlich ohne Belang find.

Gewinnsteigerung.

1907

1909 263 774 000 146 507 000

Gerichts- Zeitung.

Ein durch Gendarmen gestörter Jugendausflug

"

Sie kennzeichnete die großen Nachteile, die der Entwurf für die Arbeiterschaft bringt und stellte demgegenüber die Forderungen der Eschweiler Bergwerksverein  . Die Gesellschaft erzielte im letzten ist schon mehrmals Gegenstand gerichtlicher Verhandlungen gewesen. Arbeiter auf. Gegen den Entwurf würde allseitig Protest erhoben Jahre einen Gesamtüberschuß von 7,7 Millionen Mark( im Vor- Es handelt sich um einen Ausflug, den die Freie Jugend. werden. Die Referentin empfahl, sich den Beschlüssen des außer jahre 5,9). Bu Abschreibungen werden 3,5 Millionen Mart( 2,6) organisation am 20. Juni 1909 unternahm. Ein 150-200 ordentlichen Gewerkschaftskongresses zu Berlin   anzuschließen.-verwandt. Die Dividende foll wieder 8 Prozent betragen. Nur Personen zählender Trupp der jugendlichen Ausflügler kam von Ohne Debatte stimmte der Verbandstag diesem Vorschlage zu. nimmt diesmal ein Kapital von 38 Millionen Mark gegen 32 Millionen Treptow  , ging durch Nieder- Schöneweide   und lagerte am Ende des Mart an ihr teil. Ortes im Walde, wo das Frühstück eingenommen wurde. Als die Kohlenproduktion und Kohlenverbrauch der Welt in 1909. Die Ausflügler eben im Begriff waren, ihre Tour fortzusetzen, sich teils gesamte Kohlenproduktion der Welt im Jahre 1909 übersteigt zwar schon erhoben hatten, teils noch auf dem Waldboden saßen, stürmten Gendarmen auf die jungen Leute zu. Von einer um ein Geringes die des Vorjahres, bleibt aber hinter dem Rekord- drei jahr 1907 zurück. In den fünf für die Kohlenproduktion hauptsäch- Seite tamen die Gendarmen Dahlke und Karnoth, von der anderen lich in Betracht kommenden Ländern wurden in den legten vier Seite der Gendarm Donath. Mit Schimpfworten, wie Bande, Jahren gefördert( in englischen Tonnen): macht, daß Ihr aus dem Walde tommt", Laufe. bengels, wollt Ihr Euch gleich aus dem Staube machen", wurde die Gesellschaft aufgescheucht. Erschreckt stoб alles auseinander, namentlich die am Ausfluge beteiligten Mädchen waren aufs höchste beängstigt. Als sich die Ausflügler auf der Chauffee zufammen­fanden und ihren Weg fortsegen wollten, wurden sie von den Gendarmen wiederholt aufgefordert, auseinanderzugehen. Insgesamt betrug die Kohlenförderung diefer fünf Länder im Eine in ein Tuch gewickelte rote Fahne wurde von den Gendarmen bergangenen Jahre 860 Millionen Tonnen oder 23 Millionen Tonnen in Beschlag genommen und ein junger Mann, der die Fahne gerade mehr als im Jahre 1908, sie bleibt aber um 36 Millionen Tonnen in der Hand hatte, sistiert, mit ihm noch ein anderer. England, Belgien   und die Ver- Sturz nachher wurden noch zwei weitere Teilnehmer ber hinter dem Jahre 1907 zurück. einigten Staaten haben 1909 zwar mehr Kohlen gefördert als 1908, Partie fiftiert. Diese beiden sind später wegen Aufforderung zum die Rekordziffern des Jahres 1907 tonnten fie aber nicht erreichen; ungehorsam gegen Gefeße und wegen Aufruhr angeklagt, von dagegen ist in Deutschland   und Frankreich   in 1909 die Förderung der dritten Straftammer des Landgerichts II aber am größer gewesen, als je in einem früheren Jahre. 18. Januar 1910 freigesprochen worden. Bei dieser Ber handlung wurde im wesentlichen der vorstehend angegebene Sach verhalt festgestellt.

Der alte Verbandsvorstand und der Redakteur wurden wieder gewählt. Der nächste Verbandstag soll in Berlin   stattfinden.

Aus Induftrie und Handel.

Lage des deutschen   Arbeitsmarktes.

Der Monat August leitet alljährlich die Herbstbelebung in der Warenherstellung ein. Die Folge dieser Erscheinung ist, daß der Arbeitsmarkt in diesem Monat in guten wie in schlechten Jahren eine mehr oder weniger kräftige Besserung gegenüber dem Monat Juli aufweist. Seit wir in Deutschland   den monatlichen Rhythmus des Arbeitsmarktes beobachten können, das ist also seit dem Jahre 1896, hat der August immer eine Verminderung des Andranges am Arbeitsmarkt gebracht. So war es denn zu erwarten, daß auch im laufenden Jahre der August ein freundlicheres Gepräge als der Juli bringen würde, und man konnte nur darüber noch im Ungewissen sein, wie groß der Grad der Besserung nicht nur gegen über dem Monat Juli, sondern auch gegenüber dem August des

1906 England 251 068 000 Deutschland   134 914 000 Frankreich   82 920 000 Belgien   23 191 000

Ber. Staaten

267 831 000 140 885 000 85 411 000 28 324 000

1908 261 529 000 145 298 000 36 044 000 23 179 000

36 654 000

v. Amerika 369 783 000 428 896 000 371 288 000 390 836 000

Soziales.

Die beiden anderen jungen Leute, welche von den Gendarmen Gewerbsmäßige Stellenvermittelung durch einen Berein. fistiert worden sind, erhielten eine Anklage wegen Auflaufs. Der Fröbelverein in Berlin   unterhält unter anderm auch eine Das Schöffengericht Köpenick   sprach den einen Angeklagten Hausmädchenschule, die vierteljährlich etwa 100 Mädchen, jährlich frei und erkannte gegen den anderen, Lehrling Stampfert. also 400 Mädchen besuchen. Den jungen Mädchen versucht der Berein dann passende Stellen zu bermitteln. Von ihnen wird auf einen Verweis. Kampfert hat gegen das Urteil Berufung nichts dafür erhoben. Dagegen zahlen die Herrschaften, die die eingelegt. Diese wurde gestern vor der vierten Straflammer des Vermittelung benutzen, einen Betrag von gewöhnlich 5 M. pro Ver- Landgerichts II berhandelt. Gleich zu Beginn der Verhandlung mittelung. Auf der Quittung wird das als Bahlung für eine ein- lieferte der Vorsitzende Landgerichtsdirettor Selig malige Vermittelung und zugleich als Beitrag für den Fröbelverein mann eine eigenartige Illustration richterlicher Unbefangenheit. bezeichnet. Das Landgericht Berlin   verurteilte nun Herrn Bollac Den beiden als Belastungszeugen erschienenen Gendarmen Donath als berantwortlichen Leiter des Fröbelvereins, der ein ein- und Karnoth gegenüber begnügte er sich mit einem furzen formalen getragener Verein ist, wegen Uebertretung der Gewerbeordnung zu Hinweis auf die Bedeutung des Eides. Den beiden Entlastungs einer Geldstrafe, weil hier ohne polizeiliche Erlaubnis die gewerbs= borigen Jahres sein würde. Da ergibt sich denn nun die er- mäßige Stellenbermittelung betrieben worden sei. Das Gericht zeugen dagegen glaubte er eine besondere Vermahnung erteilen zu freuliche Tatsache, daß nach den Berichten der führte aus: Der Mitgliedsbeitrag, den die betreffenden Herrschaften müssen, die dahin ging: Er sage ihnen befonders, daß sie sich nicht öffentlichen Arbeitsnachweise ant ben" Arbeits- entrichteten, sei nur eine verschleierte Vermittelungsgebühr. Der etwa durch Sympathie für den Angeklagten berleiten laffen sollten, markt" die Abnahme des Andranges im diesjährigen August Gesamtbetrag für die Vermittelung habe jährlich eine bedeutende die unwahrheit zu sagen.

nicht nur sehr viel stärker war als in den Jahren des wirtschaft- Höhe erreicht. Als Vermittelungsgebühr müßten jene Beiträge Diese beiden Zeugen, Sebilow und Hubert, schilderten lichen Niederganges, sondern auch stärker als die Abnahme in dem angesehen werden, da der Verein den Herrschaften gegenüber nichts den Hergang im allgemeinen fo, wie wir ihn bereits dargestellt korrespondierenden Erholungsjahr 1908. An den nämlichen Arbeits- weiter leiste als die Vermittelung. Die Damen, denen Stellen ver- haben. Sevikow bemerkte noch, er habe den Gendarm nachweisen stieg die Zahl der offenen Stellen, die die Nachfrage mittelt wurden, hätten zum Teil, wie Beugenaussagen ergäben, Donath, als dieser auf die jungen Leute schimpfte, ersucht, widerspiegeln, von 113 930 im August 1909 auf 143 780 im August erst aus der Quittung erfahren, daß sie Mitglied eines Vereins ge­die Leute, die doch keinen Verstoß begangen hätten, in worden seien. Da aus der Vermittelung dauernd größere Ge=

Kassenbetrüger.

dieses Jahres oder um gut 26 Proz. Nicht so start hat das Anwinne gezogen wurden, so liege ganz klar Gewerbsmäßigkeit vor. Ruhe Ruhe zu lassen. Außer Kraftworten, wie: Bande, macht, gebot zugenommen: es ging von 148 193 im Vorjahre auf Daran werde nichts geändert durch die Tatsache, daß die Ueber- daß ihr hier rauskommt, sonst bringe ich euch mit einem Donner­167 858 im laufenden Jahre oder nur um etwas mehr als schüsse in gemeinnüßiger Weise zur Einrichtung von Freistellen wetter fort," hat der Zeuge teine Aufforderung zum Auseinander­18 Proz. in die Höhe. Infolge dieser stärkeren Zunahme für unbemittelte Mädchen und für ähnliche Vergünstigungen be- gehen gehört. Die Gendarmen stellen in Abrede, Schimpf­der Nachfrage ging der Andrang im August dieses Jahres stimmt waren. Der Verein hätte eine Erlaubnis haben müssen für worte gebraucht zu haben. Sie fagen, es sei ihnen mitgeteilt worden, bis auf 116,75 für je hundert offene Stellen zurüd, was die gewerbsmäßige Stellenbermittelung. Da er sie damals nicht daß die jungen Leute in gefchloffenem Zuge, eine rote Fahne tragend eine bedeutende Erleichterung sowohl gegenüber dem Bormonat als gehabt habe, so sei der gefeßliche Vertreter des Vereins, der und sozialdemokratische Lieber fingend, den Ort paffiert hätten. Sie auch gegenüber dem Vorjahre bedeutet. Im Juli d. J. stellte sich juristischen Person, als Täter zu bestrafen. Das Kammergericht verwarf dieser Tage die von Herrn P. hätten von den Ausflüglern, die sie im Walde lagernd antrafen, den der Andrang auf 125,00, im August 1909 aber hatte er bei den gegen das Urteil eingelegte Revision mit der Begründung, daß ohne Führer des Zuges erfunden wollen, hätten aber die Antwort er gleichen Nachweisen 130,07 betragen. An der erheblichen Er- Rechtsirrtum festgestellt sei, daß der Verein die Stellenbermitte- balten, ein Führer sei nicht vorhanden. Dann habe sich die Gefell­leichterung, die der Monat Auguft gebracht hat, partizipieren alle lung gewerbsmäßig betrieben habe. Mit Recht sei der Angeklagte schaft wieder zu einem Zuge formieren wollen und dann hätten sie Landesteile mehr oder weniger. Eine Verschlechterung gegenüber berurteilt worden. wiederholt die Aufforderung zum Auseinandergehen an die Menge dem Vorjahre ist nirgends eingetreten; der Andrang steht jetzt gerichtet, die aber keine Folge geleistet, sondern gesohlt und die durchweg unter dem Niveau des Vorjahres. Am niedrigsten steht er Gendarmen bedroht habe. Daß die Gendarmen sich so forrekt verhielten, Der Baumeister Korbinian Burger in München  , der wegen bestreitet der Zeuge Sevikow ganz entschieden, denn sonst, sagte er, den berichtenden Plägen Schlesiens, für die Vergehens gegen das Krankenversicherungsgeseß schon einmal vor­zurzeit an insgesamt der Andrang unter 100, nämlich auf 93,24 steht. bestraft ist und dessen Zahlungsunfähigkeit durch Zwangsbeitcei- hätte er doch keinen Anlaß gehabt, den Gendarmen Vorhaltungen Am höchsten ist er dagegen in dem Industriegebiet der Rhein- bung gerichtlich festgestellt ist, hat den Arbeitern die gefeßlichen über ihr Verhalten zu machen. proving, dessen berichtende Arbeitsnachweise einen Andrang von Zweidrittel- Beiträge zur Ortstrankenkasse wohl vom Lohne   ab- Die Zeugen Sebitow und Hubert wurden nicht 147,66 ergeben. Hier ist das Leberangebot von Arbeitsuchenden gezogen, das Geld aber nicht, wie der§ 52 Abs. 3 des Krankenver- bereidigt. also noch recht empfindlich. Auch die Befferung gegenüber dem Vor- ficherungsgefeges verlangt, sofort an die Ortskrantentasse ab- Der Verteidiger Rechtsanwalt Kurt Rosenfeld  jahre ist in der Rheinproving nicht erheblich. Im August 1909 betrug geliefert. Der Staatsanwalt beantragte 250 M. Geldstrafe oder beantragte Freisprechung, da dem Angeklagten nicht nach der Andrang an den gleichen Blägen 156,51. Bemerkenswert an der 14 Tage Gefängnis. Das Gericht ging über diesen Antrag noch gewiesen fei, daß er die Aufforderung zum Auseinandergehen gehört Lage des Arbeitsmarktes in der Rheinprovinz   ist ganz besonders, hinaus und verurteilte Burger zu 300 M. Geldstrafe oder 20 Tagen habe. Mindestens aber habe der Angeklagte nicht das Bewußtsein Gefängnis. daß auch am Arbeitsmarkt für Weibliche ein Ueberangebot besteht, gehabt, eine strafbare Handlung zu begehen. indem auf 100 offene Stellen für Weibliche 118,38 Arbeitsuchende Tollwut  - Impfung und Krankenversicherungsgesetz. Der Staatsanwalt wollte dagegen, lediglich auf das tamen. Nur in Hannover  - Braunschweig   und Schleswig- Holstein   geht der Ein Fleischergeselle in Bittau hatte zwei junge Schweine ge- 8eugnis der Gendarmen gestügt, das Urteil der ersten Instanz auf­Andrang am Arbeitsmarkt für Weibliche mit 101,62 noch über 100 hinaus. schlachtet, die von einem tollen Hund gebissen worden und der Wut rechterhalten wissen. Sonst bleibt der Andrang stark hinter 100 zurüd. Der Arbeitsmarkt frankheit dringend verdächtig waren. Da er eine Wunde an der Nach sehr langer Beratung des Gerichts verkündete ber in der Reichshauptstadt hat sich ebenfalls gebeffert. Im Hand gehabt und der Bezirksarzt deshalb es für unbedingt nötig Borsigende: Das Gericht habe den Antrag des Verteidigers, August dieses Jahres ist der Andrang bis auf 102,56 zurückgegangen, erklärt hatte, daß er sich sofort in das Institut für Infektions  - die Beugen Servikow und Hubert zu vereiden, abgelehnt, weil sie August dieses Jahres ist der Andrang bis auf 102,55 zurückgegangen, frankheiten begebe und sich dort der Schuhimpfung unterwerfe, ließ der Teilnahme verdächtig feien. Wenn sie auch nicht zu den Aus­wobei allerdings zu berücksichtigen bleibt, daß der Andrang am er sich in diesem Institute behandeln. Die Verpflegungskosten, das

Arbeitsmarkt für Männliche mit 113,21 noch ein leberangebot auf Fahrgeld und die Unterstüßung an seine Familie während seines flüglern gehört hätten, so doch zu der Menge, welche die Gendarmen weist, während für Weibliche ein scharfes Minderangebot festzustellen Berliner   Aufenthaltes bestritt der Ortsverband. Bekterer forderte zum Auseinandergehen aufforderten. Also hätten auch die beiden ift; auf 100 offene Stellen meldeten fich nur 64,80 Arbeit Ersatz von der Ortstrantentasse, deren Mitglied der Fleischer war. Beugen die Aufforderung nicht befolgt und der Verdacht, daß sie am suchende. Trotzdem im allgemeinen der Arbeitsmartt Da die Kasse Bahlung ablehnte, erhob der Armenverband Klage Auflauf beteiligt waren, sei fomit begründet. Die Aussagen der