Nr. 218. 27. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Zur Lokalliste. Sonnabend, den 17. d. M., feiert der gweigberein der Gärtner( Nitolassee) sein Stiftungsfest im Lokale von Heinorth( Schwemme Nikolassee ). Da dies Lofal für die Arbeiterschaft gesperrt ist, bitten wir dies zu beachten.
Sonnabend, 17. September 1910.
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In der letzten Sigung der Deputation für Statistik wurde der wurde in dem Artikel ausdrücklich hervorgehoben, aber Herrn Orth Etat des Statistischen Amtes durchberaten und angenommen. Hier- hindert das nicht, ted von einem, Racheatt" G.'s zu reden. Und bei nahm der Vorsitzende Anlaß, seiner Befriedigung über die diese kränkende Unterstellung leistet er sich in demselben Schreiben, bom Statistischen Amt nev herausgegebenen Groß- Berliner Sta- durch das er selber sich gegen der Wahrheit nicht entsprechende Antistischen Monatsberichte in anerkennenden Worten Ausdruck zu schuldigungen" wehrt. geben. Auch der Absatz der neuen Monatsschrift geht über die Erwartung hinaus. Längere Erörterungen knüpften sich an die Die Tarifpolitik der Stadtbahn. Man schreibt uns: Am von Direktor Professor Silbergleit vorgelegten Entwürfe zur 1. Oftober wird die neue Südringstation Hohenzollerndamm" dem Heute, den 17. d. M., feiert der Beerdigungsverein Marien- Grundstücks- und Wohnungsaufnahme. Während lettere am Berkehr übergeben. Bom gleichen Tage tritt auf dem Südring eine dorf sein 20. Stiftungsfest im Lokale von Rau, Dorfstr. 1. Da 1. Dezember zugleich mit der Volkszählung vorgenommen werden Verteuerung gewisser Fahrten um 100 Broz. ein. Zum Beispiel Dieses Lokal der Arbeiterschaft nicht zur Verfügung steht, obiger soll, wird die Grundstücsaufnahme mit der für die eigentlichen wird die Strecke Halensee- Potsdamer Bahnhof, die jetzt 10 reip. Verein aber versucht, Billetts in Arbeitertreifen umzuseßen, ersuchen Zwecke der Volkszählung sechs Wochen vor dieser in Aussicht ge- 15 Pf. fostet, dann 20 und 30 Pf. tosten, ohne daß die Leistung des wir dringend, dieselben zurückzuweisen. Ebenso ist das Lotal Gra Bls nommenen Zählung verbunden werden. Wie schon bei den beiden Eisenbahnfistus eine höhere wird, nur die Fahrzeit wird eine um Gesellschaftsbaus gesperrt. vorhergehenden großen Zählwerken dieser Art werden auch dies zwei Minuten längere. Der gewöhnliche Untertanenverstand fann mal zahlreiche Vororte, und zwar mehr noch als im Jahre 1905, nicht begreifen, warum eine Fahrt teurer wird, wenn eine Terraineinheitlich nach Art und Umfang an den Erhebungen teilnehmen. gesellschaft eine neue Station auf einer alten Linie errichtet. Mit bem alten Zopf des Fünfstationen- Tarifs sollte man endlich auf
Den Besuchern der Mariendorfer Kirchöfe wird außer den in der Lokalliste verzeichneten Lokalen das Restaurant August Fehlberg, Eisenacher Str. 11( gegenüber dem Kreuz- Kirchhof) empfohlen.
In Südende find die Lokale von Dahl und Schultheß nach wie vor gesperrt und daher streng zu meiden. Die Lokalkommission.
Aus dem Magiftrat.
Der Magistrat wählte in seiner gestrigen Sitzung an Stelle des ausscheidenden ärztlichen Direktors der inneren Abteilung am Rudolf- Virchow- Krankenhaus, Professor Dr. Goldscheider, den an Zweiter Wahlkreis( Friedrichstadt ). Zahlmorgen für Druckerei- demselben Krankenhause bisher als dirigierenden Arzt tätigen ProNachtarbeiter am Sonntag, den 18. September, bei Julius Meyer, fessor Dr. Kuttner. Dranienstraße 103. Tagesordnung: 1. Geſchäftliches. 2. Vortrag Der Magistrat trat dem Ersuchen der Stadtverordneten- Verund Rezitation: Heinrich Heine als politischer Satiriker" vom Gesammlung, mit ihr über die Bewilligung einer Spende an die nossen Walter Zimmermann- Starlsborst. Regen Besuch erwartet Veteranen aus den Striegen 1864, 1866, 1870/71 in gemischter Deputation zu beraten, bei.
Der Vorstand.
Sechster Wahlkreis. Sonntag, den 18. September, abends Sum Wochentags- Ladenschluß im Barbier- und Friseurgewerbe 61 Uhr, findet im Moabiter Gesellschaftsbause, Wiclefstr. 24, eine wird uns mitgeteilt: Zur Regelung des Geschäftsschlusses an Versammlung für Männer und Frauen statt. Referent: Genosse Wochentagen, die nach Lage der Verhältnisse nur auf gefeßlicher Dr. Moses. Nach der Versammlung gemütliches Beifammensein. Grundlage denkbar ist, bietet die Gewerbeordnung leider keine Tanz 30 Pf. Die Genoffen der 7. und 8. Abteilung werden besonders Handhabe, da der§ 139f derselben sich nur auf das Handelsgewerbe eingeladen. bezieht. Bereits bei Einführung der gewerblichen Sonntagsruhe Charlottenburg . Heute Sonntag früh 8 Uhr werden in der am 1. April 1895 machte sich diese Lücke der Gewerbeordnung für 5. Gruppe die Hauslisten für die Stadtverordneten- Erfazwahl das Friseurgewerbe empfindlich bemerkbar, insofern es sich um den recherchiert. Die Barteigenoffen treffen sich in den Flugblatt- örtlich einheitlichen Geschäftsschluß an Sonn- und Festtagen Hanberbreitungslokalen der 5. Gruppe. delte. Hierin wurde nach einigen Jahren Abhilfe herbeigeführt durch Schaffung des§ 41b. Doch für den Wochentagsschluß fehlt es nach wie vor an einer entsprechenden Bestimmung in der Gewerbeordnung. Infolge der Ausbreitung des Achtuhrschlusses im Handelsgewerbe, der zunehmenden Konkurrenz usw., hat sich mittlerweile auch im Barbier- und Friseurgewerbe das Bedürfnis nach einheitlicher Regelung des Wochentags- Ladenschlusses mehr und mehr geltend gemacht. Unbeschadet der zunächst ohnehin müßigen Streitfrage, ob Acht- oder Neunuhrschluß, sind alle Fachkreise sich darin einig, daß das Gewerbe auf alle Fälle die Möglichkeit haben muß, den Wochentagsschluß überhaupt irgendwie örtlich einheitlich regeln zu können. Von diesem Standpunkt ausgehend, haben sich etwa 15 Meister und Gehilfenvereinigungen Groß Berlins zur Veranstaltung einer allgemeinen Versammlung für Prinzipale und Gehilfen entschlossen, die am nächsten Donnerstag in Kellers Neue Philharmonie stattfindet und dazu beitragen foll, die notwendige Abänderung der Gewerbeordnung in Fluß zu bringen.
Die Parteigenoffen aller Gruppen wollen an diefer Arbeit recht zahlreich teilnehmen. Der Vorstand. Rigdorf. Am Dienstag, den 20. September, finden in den Lokalen von Hoppe, Felich. Wolf und im Feldschlößchen" 4 öffent liche Kommunalwählerversammlungen statt. Die Tagesordnung lautet: 1. Die Tätigkeit der Sozialdemokratie im Rathause. 2. Freie Diskussion. Der Einberufer.
Brit- Budow. Sonntag früh 8 Uhr von den bekannten Stellen aus Handzettelverbreitung. Die Bezirtsführer holen sich Sonnabend abend das Material vom Genossen Tiepke, Bürgerstr. 29 II, ab. Dienstag abend 18 Uhr findet eine öffentliche Versammlung bei Raddas, Chauffeeftr. 39 ftatt. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genoffen Emil Unger über: Kirche und Staat". 2. Diskussion. Der Vorstand.
3. Verschiedenes.
Genossen, agitiert für Maffenbesuch.
Ortsteil Treptow . Am Sonntag früh 8 Uhr findet eine wichtige Flugblattverbreitung von den Bezirkslokalen aus statt.
Lichtenrade . Am Sonnabend, den 17. 6. M., pünktlich abends 81% Uhr, findet in dem Lokal von R. Deter, Bahnhofstraße, der regelmäßige Zahlabend statt.
Bezirk Waidmannsluft. Sonntag, den 18. 6. M., nachmittags 4 Uhr findet im„ Paradiesgarten" in Birkenwerder eine Mitglieder versammlung des Wahlvereins statt. Die Bezirksleitung.
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Der Straßenreinigungsaufseher Drth,
räumen.
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Die Entlohnung der Schlächter auf dem städtischen Schlachthofe. Die Vorstände der Engros Fleischermeistervereinigungen waren gestern unter dem Vorsitze des Obermeisters Striefche zu einer sehr wichtigen Beratung zusammengetreten, der auch Direktor Golg und Inspektor Feierabend vom städtischen Vieh- und Schlachthof beiwohnten. Vom Kuratorium des Vieh- und Schlachthofes war beim Innungsvorstande ein Schreiben eingegangen, in welchem darauf hingewiesen wurde, daß die Entlohnung der Arbeitnehmer nur in Reichswährung zu berechnen und auszuzahlen ist, daher die sogenannten Bier gelder oder Nebenverdienste, welche den Engros- Schlächtergesellen in Naturalien gewährt würden, ungefeßlich sind und gegen§ 115 der R- G.- D. verstoßen. Direktor Golz wies zur Begründung des Vorgehens der Verwaltung auf die große Unsicherheit des Eigentums auf dem Schlachthof hin, die zum Teil darauf zurückzuführen ist, daß unter dem Dedmantel des Biergeldes nicht selten zwanzig bis sechzig Pfund Talg oder zwei bis acht Liefen vom Schlachthof entfernt werden; zu vielen abgenommenen oder beschlagnahmten Waren finde fich recht oft dann fein sich legitimierender Eigentümer. Nach eingehender Berhandlung wurde, wie die Allg. Fleischer- 8tg." mitteilt, das Resultat der Berhandlungen in folgendem Beschluß nieder gelegt:
Die ganze oder teilweise Entlohnung der auf dem städtischen Schlachthof beschäftigten Gesellen mit Naturalien soll, mit Ausnahme von Blut, Blasen( Schlünden) und Schweinehaaren, in Fortfall tommen.
Es soll von einem noch festzuseßenden Zeitpunkt feinem Gesellen mehr gestattet sein, andere Naturalien zum Verkauf an sich zu bringen. Der Verkauf hat dann einzig durch die Meister an bestimmten Stellen des Schlachthofes zu erfolgen; über den Erlös aus diesen Naturalien steht jedem Meister das freie Verfügungsrecht zu.
Was bisher als Nebenverdienst außer den schon genannten Teilen den Gesellen überlassen ist, find folgende Teile: Milzen( fast sämtliche Milzen der Ninder gehen von Berlin nach München und Nürnberg , wo dieser Artikel sehr geschäzt wird), die Milchen der Jungrinder, die Sitiche( Bauchspeicheldrüje), Blattmagen der Rinder, bom Hammel die Kaldaune, Penis der Rinder, vielfach Talgüber deffen Walten in der Straßenreinigungsabteilung frumpen usw. Die Verwertung all diefer Teile wird so in geordnete 27( Depot Elbinger Straße) wir in unserer Nummer 176 vom Bahnen gelenkt werden, daß die Auffäufer all dieser Artikel nicht 30. Juli berichteten, beflagt sich jezt in einer vom 13. September mehr von Schlachtkammer zu Schlachtkammer ziehen dürfen, sondern datierten Zushrift an uns, daß wir der Wahrheit nicht diese Zeile an bestimmten Stellen abgenommen werden. entsprechende Anschuldigungen gegen ihn erhoben hätten. In jenem Artikel handelte es sich hauptsächlich um den Vorwurf, daß Herr Drth zur Erziehung jugendlicher Arbeiter den Gebrauch des Schimpfwortes nicht verfchmäht habe, daß er für in der Badstraße. Der 70jährige Invalide Gottlieb Rupprecht aus Zugehörigkeit zur freien Jugendorganisation die Entlaffung an der Koloniestr. 151 hatte vom Rosenthaler Tor aus zur Nachhause= gedroht habe und er auch einen erwachsenen Straßenreiniger feinen fahrt einen Omnibus der Berliner Allgemeinen Omnibusgesell Born habe fühlen lassen, weil der in feiner freien Zeit die Arbeits- fchaft benutt, den er unmittelbar vor der Endhaltestelle der Prinzenburschen durch Bettel zum Besuch einer Versammlung eingeladen hatte. allee während der Fahrt verließ. Der alte Mann tam dabei zu Auf den Vorwurf der Erziehung durch das Schimpf- fall und erlitt einen komplizierten Bruch des rechten Unterschenkels, wort antwortet Herr Orth mit dem Hinweis auf einen bestimmten eine blutende Kopfwunde und innere Berlegungen. Nachdem der Fall, von dem er meint, daß er sich dabei korrekt benommen habe. Verunglückte auf der Unfallstation in der Badstraße Notverbände Er schreibt uns: erhalten, wurde er in besinnungslosem Zustande nach dem Rudolf
Ein schwerer Straßenunfall ereignete sich vorgestern abend
Ein Gedenktag in der Berliner Theatergeschichte ist der 18. September. An ihm find 50 Jahre verstrichen, seitdem Hedwig Rabe, die später berühmte Niemann- Nabe, zum ersten Male im Wallner- Theater, und zwar in„ Erziehungsresultate" Am 15./7. 10 hat der Arbeitsbursche G.... den Arbeits- Virchow- Krankenhause übergeführt. auftrat. Wenige Jahre später ist das Wallner- Theater erst burschen W.... bei der Arbeit mit einem Messer am Arme start Autoomnibus und Straßenbahnwagen. Gestern morgen um an dem heute vom Schiller- Theater eingenommenen Blaze verlegt. Den p. G.... stellte ich darüber zur Rede, wobei ich 7 Uhr fand an der Kreuzung der Müller- und Sellerstraße ein erbaut worden. Vielleicht ist es interessant, bei dieser Ge die Worte gebraucht habe:„ Ein vernünftiger Mensch schlägt Busammenstoß zwischen dem Kraftomnibus 1887 der Linie Müllerlegenheit einen Blick auf seine Vorgeschichte zu werfen. Anseinen Kameraden nicht mit dem Messer, das tun nur Strolche." straße- Hallesches Tor und einem Wagen der Städtischen elektriUnsere Ermittelungen haben ein etwas anderes Bild ergeben. fchen Straßenbahn statt. Der Kraftomnibus tam neben einem fangs der fünfziger Jahre des 19. Jahrhunderts befand sich in der Blumenstraße Nr. 9, im Volksmund die Grüne Neune" Die Verlegung war nicht start, sondern gering. Auch hat G. sie Wagen der Großen Berliner Straßenbahn, Linie 29, vom Wedding kurz der genannt, eine Bürgerressource, deren Mitglieder nach des tönnte, sondern aus Bersehen seinem Kameraden beigebracht. Einem Sellerstraße, um einen von der Schulzendorfer Straße kommenden genannt, eine Bürgerressource, deren Mitglieder nach des nicht vorfäßlich, wie es nach Herrn Orths Darstellung fast scheinen her gefahren. Der Straßenbahnwagen hielt plötzlich fura vor bet Lages Last und Mühe sich am Komödienspiele in einem von Arbeitsburschen war von seinem Besen der Stil abgebrochen, und Wagen der Städtischen Straßenbahn vorüber zu laffen. Der Kraftihnen eingerichteten Liebhabertheater ergößten. Damals war 3. übernahm es, den Schaden zu reparieren. Ms er dabei war, mit omnibusfahrer bemerkte das Herannahen des städtischen Zuges die Blumenstraße eine der entlegensten Berlins ; mit nur dem Messer die Bruchstelle zu beschneiden, wollte der Arbeitsbursche infolge Verdeckung des Gesichtsfeldes durch den Wagen der Großen wenigen Häusern besett, trug sie infolge der Gartenanlagen w. eingreifen und faßte nach dem Befen. Da machte G. eine Berliner Straßenbahn erst, als er nur noch einige Meter von der Er bremste sofort scharf, konnte noch ganz den ländlichen Charakter einer Vorstadtstraße. Als haftig abwehrende Bewegung mit der Hand, in der er das Meffer Straßenkreuzung entfernt war. deshalb Rudolf Cerf , nachdem seine Unternehmungen im hielt, und hierbei wurde dem W. der Nocärmel durchschnitten und jedoch nicht verhindern, daß sein Wagen noch an den Borderperron auf dem Unterarm die Haut drei bis vier 8entimeter des städtischen Staßenbahnwagens heranrutschte. Durch das plötzWalhalla" und in der" Billa Colonna" gescheitert waren, lang aufgerigt. Herr Orth hat über das durchaus entliche Bremsen und durch den Anprall an den städtischen Straßenhier versuchte, ein ständiges Theater zu gründen, betrachtete fchuldbare Bersehen geurteilt mit den Worten, die er selber in seinem bahnwagen wurden die Fahrgäste des Kraftomnibusses durcheinman das als ein Wagnis. Cerf erhielt, in Erinnerung an Brief angibt:„ Ein vernünftiger Mensch schlägt feinen Kameraden ander geschüttelt und hierdurch wie auch durch Glasscherben einiger seinen Bater, der einst das Königstädtische Theater geleitet nicht mit einem Messer, das tun nur Strolche!" Mit diesem gesprungenen Fenster verlebt. Es meldeten sich bei dem Schaffner hatte, die Stonzession und eröffnete 1854 in der Grünen Eingeständnis hat er felber fich bereits gerichtet, und 10 Personen, die verletzt sind oder verlebt sein wollen. Sämtliche Neune" das Königstädtische Vaudeville- Theater. Aber das wir haben nicht nötig, noch irgend etwas hinzuzufügen. Nur das Verlegungen sind leichter Art. Der Materialschaden ist unbedeuPublikum versagte ihm die Unterstützung, und da Cerf feine wollen wir feststellen, daß Burschen uns versichern, nach Erscheinen tend. Die Untersuchung ist eingeleitet. großen Mittel besaß, so war er bald am Ende angelangt und jenes Artikels babe Herr Drth ihnen gegenüber einen merklich Das war unser Wunsch, und das suchte seine Bühne anderer Zeitung zu übergeben. Er fand anderen Ton angeschlagen. einen Bächter in Franz Wallner , der sich 1855 bewegen ließ, genügt uns. mit seiner Truppe vom Bosener Theater nach Berlin zu über- haben! Herr Orth fährt fort: Aber nun die übrigen Auflagen, die wir gegen ihn erhoben siedeln. Das Theater, das feinen glänzenden Eindruck Alle übrigen Ausbrüde und Angaben, wie sie der Artikel machte, wurde renoviert und am 16. September 1855 wiederbringt, find nicht der Wahrheit entsprechend. Welches auch mehrere eröffnet. Trotzdem aber Wallner ein guter Ruf voraufging, Arbeiter bezeugen können. spielte das„ Königstädtische Theater", wie es jetzt hieß, zuerst auch vor leeren Bänken. Weder Wallner, seine Gattin Agnes noch der später so beliebte Romifer Helmerding zogen und die Einnahmen blieben unter Mittelmaß, bis Wallner die Mode der französischen Komödien erfaßte und am 11. Oktober 1855 mit Pariser Sitten", dem im November die Dame mit den Kamelien" folgte, eine neue, glänzende Periode einleitete. Von diesen Stücken ging Wallner endlich zur Berliner Rofalposse über, die in Stalisch ihren bedeutendsten Vertreter fand. Aus der Verbindung Wallners mit Kalisch und den für die Darstellung gewonnenen Komikern Helmerding und Reusche erwuchs dann der Bühne der dauernde Erfolg, der Wallner im Jahre 1857 veranlaßte, ein eigenes Theater zu bauen und die Konzession auf seinen Namen zu erwerben, nachdem er bisher mit der Cerfschen Konzession gespielt hatte. Er erhielt die Ronzession am 1. September 1859 und eröffnete am 14. Oktober die Bühne unter dem neuen Namen Wallner- Theater". Bis 1864 blieb das Theater noch in der Grünen Neune", um dann in das neue Haus überzusiedeln, das am 3. Dezember 1864 feierlich eröffnet wurde.
Rektor Bod, der beschuldigt wird, an Schülerinnen sich sittlich schwer vergangen zu haben, war in ben achtziger Jahren auch in Röpenick tätig. Wie jest verlautet, soll er sich dort auch nicht einwandsfrei betätigt haben. Man erinnert sich, daß ihm 1888 bei feinem Fortgang dort ähnliche Dinge zur Laft gelegt wurden wie jept in Berlin . Man legte den Angaben aber feinen großen Wert bei, weil es sich um Kinder handelte.
Hiernach wäre z. B. auch das nicht wahr, daß Herr Drth für Choleranachrichten. Das Befinden des im Augusta- Bittoria8ugehörigteit zur freien Jugendorganisation Strantenhaus in Schönberg befindlichen Ingenieurs Gustav Mehersdie Entlassung angebroht hätte? In seinem Brief fagt er berg ist ein außerordentlich günstiges. Obwohl die bakteriologische zwar nicht ausdrücklich, auch das sei unwahr. Aber daß er das Untersuchng erst heute nachmittag abgeschlossen werden wird, gleichfalls bestreitet, ist zu folgern aus seiner summarisehen glauben die Aerzte mit voller Bestimmtheit versichern zu können, Erklärung, alle übrigen" Angaben seien nicht der Wahrheit ent- baß es sich in diesem Falle nicht um die gefürchtete asiatische Cholera sprechend. Wir haben daraufhin auch hierüber nochmals Ermitte- handelt. Man neigt vielmehr der Annahme zu, daß sich Meyerslungen angestellt. Man wiederholte uns die Behauptung, daß Herr berg auf der Rückreise durch den Genuß rohen Obstes eine schwere Orth die Zugehörigkeit zur freien Jugendorganisation verboten und Dysenterie zugezogen habe, die erst nach seiner Ankunft in Berlin dafür Entlaffung angekündigt babe. Hinzugefügt wurde jegt, daß zum Ausbruch fam. Bei der gleichfalls unter Quarantäne stehenden nicht Orth allein, sondern mehr noch ein Aufseher Hinge durch jene Wirtschafterin des Herrn M. haben sich bisher keine verdächtigen Ankündigung die Arbeitsburschen vom Veitritt zur Organisation ab- Symptome gezeigt, so daß Fräulein M. bereits in zwei bis drei Tagen entlassen werden dürfte. zuhalten gesucht habe.
Burschen zum Besuch einer Versammlung der Jugend Zu der Angelegenheit des erwachsenen Arbeiters, der die organisation eingeladen hatte, äußert Herr Orth sich genauer. Er schreibt hierüber:
Daß ich den Arbeiter G. betreffs Bettelverteilung an die jugendlichen Arbeiter niemals darüber zur Rede gestellt habe, das fann wohl der Arbeiter G. selbst bezeugen. Ich nehme an, daß die ganze Sache nur ein Racheaft des p. G. ist.
Umsatz Die Konfumgenossenschaft Berlin und Umgegend hatte im August dieses Jahres einen Umfab von 379 944,56 M., im gleichen Monat des Vorjahres 258 551,50 m., also ein Mehr von 121 393,06 M. Beide Monate dieses Geschäftsjahres ergeben 709 839,46 m., das find 216 823,55. mehr als die korresponmerkwürdigerweise etwas nachgelassen, während bei den ganzen dierenden Monate des Vorjahres. Die Mitgliederzunahme hat augenblicklichen Verhältnissen das Gegenteil zu erwarten wäre. Die Spargeldsumme ist auf über ½ Million gestiegen, die Hausanteile
Die Abrüffelung des Arbeiters G. ift Herrn Orth in der Tat au Unrecht mit aufs onto gefezt worden. Nicht er, sondern Die Aufnahme in die städtische Taubstummenschule findet ander erwähnte Herr Hinge war es, der G. in Gegenwart auf 400 000 m. fangs April und Oktober statt. Eltern oder Vormünder taub- von Arbeitsburschen in sehr energischer Weise zur Rede stellte". Der Gesangverein„ Olympia "( M. d. D. A.-S.-B.) veranstaltet stummer, schulfähiger und noch nicht eingeschulter Kinder werden Jener Artikel stützte sich nicht auf Angaben G.'s, sondern auf die heute Sonnabend, den 17. September, in der Brauerei Königstadt barauf aufmerksam gemacht, daß Anmeldungen zum bevorstehenden Mitteilungen der Mutter eines Burschen, die uns gebeten hatte, ein Vokal- und Instrumentalfonzert unter Mitwirkung des So Wintersemester bis spätestens 1. Oktober d. J. bei dem stellver- Herrn Orths Art einmal öffentlich zu besprechen sowie auf die er- listen Herrn Georg Diesbach( Violine) und des Berliner Tontretenden Direktor, Lehrer Dost, Markusstr. 49, anzubringen sind. Igänzenden Aussagen anderer Burschen, die wir befragt hatten. Das tünstler- Orchesters( Hollfelder).