Nr. 222. 27. Jahrgang.
Ein Gedenktag.
Heute vor 4 Jahren wurde der Bezirksführer Genosse Adolf Herrmann durch den Gendarmen Jude erschossen und
Partei- Angelegenheiten.
und der Leckerbissen halb geblendet, in die glänzenden Fenster, und minutenlang fosten sie eine Vorahnung der Hölle durch, der Hölle, die sich nur die Menschen unterBierter Landtagswahlkreis! einander bereiten hier auf Erden. Aber eines Tages wird noch ist die Tat ungefühnt. In der Nacht vom 22. zum 23. Sep- den 22. September, abends 8%, Uhr, bei Gltesing, aur Arbeit bequemen müssen, und die von Arbeit und Hunger Zwei öffentliche Wählerversammlungen heute Donnerstag, die Hölle weggefegt werden vom Siegesodem einer neuen Zeit, die erschlafften Gelenke der Verweichlichten werden sich tember 1906 befand sich Herrmann mit mehreren Genossen Waffertorstr. 68 und bei Rabe, Fichtestr. 29. Tagesordnung: Ausgemergelten werden wieder zu Kräften kommen unter auf dem Heimweg von dem Zahlabend des sozialdemo- 1. Die Landtagswahl. 2. Diskussion. 3. Aufstellung der der Sonne einer gerechteren Weltordnung!
Der Vorstand.
Wann muß beim Oktoberumzug die Wohnung geräumt Es ist Pflicht aller Wähler, in diesen Versammlungen zu sein? Nach den polizeilichen Vorschriften müssen die WohDie Kommission. nungen bei dem bevorstehenden Oktoberumzug an den nachden 22. September, abends 8 Uhr, bei Preuß, Surfürstenstraße zwei Wohnzimmern und Zubehör bestehenden Wohnungen Mariendorf . Wir verweisen nochmals auf die heute Donnerstag, stehenden Terminen geräumt sein: bei kleinen, aus höchstens stattfindende Bollsversammlung, in der Genosse Groger Rigdorf am 1. Dftober, bei mittleren Wohnungen, die aus drei bis über„ Voltsbelastung und Kaiserreden" sprechen wird. bier Zimmern bestehen, am Montag, den 3. Oktober Reinickendorf - Oft. Für den 8., 4., 5., 6. und teilweise für den mehr als vier Wohnzimmern bestehen, muß der neue um 12 Uhr mittags, bei großen Wohnungen, die aus 1. und 1a Bezirt findet heute abend von den bekannten Stellen aus Mieter am 4. Dftober, mittags 12 1hr einziehen können. Die eine Flugblattverbreitung zur Gemeindevertreterwahl statt. Die Ver- Mieter am 4. Oktober, mittags 12 Uhr einziehen können. Die breitung für den 4. Bezirk erfolgt vom Restaurant Lindner, bei drei und mehr Zimmern bestehende Vergünstigung der Provinzstr. 92( Ede Grüner Weg) aus. Die Bezirksleitung. berlängerten Räumungsfrist ist den Wohnungsinhabern aber Hohen- Neuendorf . Am Sonntag, den 25. September, nach nur mit der Maßgabe gewährt, daß bei Wohmittags 8 Uhr, öffentliche Versammlung bei Fähnrich Nachfolger nungen, die aus drei Zimmern und Zubehör bestehen, ein ( Rußler), Stolper Straße 27. Referent: Genoffe Stadthagen . Wohnzimmer, bei Wohnungen von mehr als drei WohnDarauf Kranzniederlegung und Besichtigung des verhüllten Dent- zimmern und Zubehör zwei Wohnzimmer schon am 1. Oftober steins am Grabe des Genossen Adolf Hermann.
fratischen Wahlvereins in Stolpe nach seiner in HohenNeuendorf belegenen Wohnung. Vor dem Bergemannschen Wahlmänner. Lokal in Stolpe standen die Gendarmen Jude und Liez in Zivilkleidung mitten im Wege. Es war stock- erscheinen. finster. So tam es, daß einer der Genossen den Gendarmen Jude, den er nicht erkennen konnte, aus Bersehen anstieß. Der Arbeiter entschuldigte sich und ging mit seinem Begleiter weiter. Fünf Arbeiter gingen voraus, bier, darunter Herr mann, folgten einige Schritte dahinter. Als sie in ruhiger Unterhaltung etwa hundert Meter weiter gegangen waren, rannte der Gendarm Tieß ihnen nach, ude folgte. Als die Gendarmen die Arbeiter erreicht hatten, sch I ugen fie mit Knüppeln auf sie ein, wobei einer der Gendarmen fagte: Da haben wir ja die Schweinehunde." Natürlich ließen sich die Arbeiter von den ihnen unbekannten Angreifern nicht ruhig verprügeln. Dem Gendarm Jude wurde der Stock entriffen. Er griff nunmehr zum Revolver, schlug damit erst auf die Arbeiter und dann gaber den verhängnisvollen Schuß gegen Hermann ab, der diesen in den Unterleib traf. Darauf verschwanden die Gendarmen im Dunkel der Nacht. Herrmann sank tödlich verwundet in die Arme seiner Begleiter. Nach einigen Tagen, am 27. September, starb er in der Berliner Charité an den Folgen des Revolverschusses.
vollständig geräumt dem neu einziehenden Mieter für die Unterbringung seiner Möbel und Effekten zur Verfügung ge stellt werden. Unter Zubehör einer Wohnung sind Alkoven, Küchen, Kammern, Bodenräume, Verschläge und Vorratstammern zu verstehen.
Ueber die Sicherheitsmaßregeln auf der Stadtbahn aus Anlaß
Die in den letzten Wochen vorgekommenen Raubanfälle auf der
Nun nahm die Gerechtigkeit ihren Lauf. Der Arm der In Berlin bilden sich die sozialen Gegenfäße immer der letzten Ueberfälle wird amtlich folgendes mitgeteilt: rächenden Justitia wandte sich aber nicht gegen die Gen- schärfer heraus. Sie sind hier, wo Millionen von Menschen Berliner Stadt- und Ningbahn haben Anlaß gegeben, wiederum die darmen. Die nächtlicherweile überfallenen und mißhandelten zusammenströmen, noch auffälliger als anderswo. Seitdem Genoffen des Getöteten sollten auf die Anklagebant. Eine die Mode einen täglich wilderen Gancan tanzt, zur Unter- Frage ernstlich zu untersuchen, ob und durch welche Mittel es möglich ist, die Reisenden gegen verbrecherische Handlungen Mitreisender tune Anklage wegen Widerstand gegen die Staatsgewalt und Be- haltung und zum Vergnügen der Besitzenden, läßt sich ein trichst zu schützen. Die hiesige Eisenbahndirektion hat in Gemeinschaft leidigung fiel schon in der Voruntersuchung. Aber wegen unbemitteltes Menschenkind schon auf tausend Schritte Ent- mit dem Polizeipräsidium verschiedene Maßnahmen getroffen, über die ruheftörenden Lärms wurden die Begleiter des Ueberfallenen fernung von denen unterscheiden, die ihr Schäfchen im die Tageszeitungen berichtet haben. Die Anzahl der von der Polizei und Erschossenen angeklagt. Das Landgericht Berlin III Trockenen" haben. gestellten sogenannten Fledderkolonnen ist vermehrt. Die Eisenbahnsprach sie sämtlich frei und legte, weil ihre volle Unschuld zuWenn man in den Spätnachmittagsstunden einen Gang verwaltung wird für häufigere Zugrevisionen forgen und hat tage trat, auch die Kosten der Verteidigung der durch die Straßen des vornehmen Westens macht, etwa durch zu diesem 8wed eine größere Anzahl von Zugrevisoren eingestellt, Staatstaffe auf. die Tauenzienstraße von der Gedächtniskirche bis zum Witten - von denen je zwei gemeinsam einzelne 8üge begleiten und gegen Noch immer blieben aber die eigentlich bergplatz, und dabei mit den Augen eines denkenden Menschen ungehörigkeiten sofort einschreiten werden. Die Bahnhöfe follen, Schuldigen außer Verfolgung. Ein Strafver- um sich blickt, dann kann sich kein Unbefangener der Einsicht soweit dies nicht bereits geschehen ist, durch Fernsprechleitungen fahren wurde gegen den Abgeordneten Stadthagen einge- verschließen, daß die augenblickliche Weltordnung von einer mit dem nächsten Polizeirevier verbunden werden, auch ist in leitet, weil dieser in öffentlicher Versammlung behauptet schreienden ungerechtigkeit erfüllt ist. Hier in diesen Straßen Aussicht genommen, die in einer Reihe von Wagen III. Klaffe habe, Herrmann sei ermordet. Der Angeschuldigte erklärte flutet ununterbrochen das elegante Publikum, die sogenannte noch vorhandenen Einzelabteile entweder ganz zu beseitigen oder bei seiner verantwortlichen Vernehmung, was er gesagt habe, Rebewelt", auf und nieder. Modedamen sieht man, die in durch eine bewegliche Tür mit den übrigen Abteilungen zu berfei er bereit, zu beweisen. Darauf wurde das Verfahren gegen ihren engen Röcken, unter der Raft grotest- komischer Hut binden. Hoffentlich sind diese Maßregeln von Erfolg, so daß ihn eingestellt. Die Militärbehörden setten die gebilde, dahertrippeln, die sich ihre untätigen Hände, ihre uebeltäter gleich gefaßt und dem Strafrichter vorgeführt werden beiden Gendarmen außer Verfolgung. Das wohlgepflegten Nägel täglich von der Manicure pflegen tönnen. Bei Durchführung ihrer Anordnung können die Behörden Reichsmilitärgericht entschied jedoch am laffen, um sich lange fpige, raubtierartige Krallen heran- freilich der Mitwirkung des Publikums nicht entbehren. Viele 19. Juni 1908 auf eine Beschwerde der Witwe zuzüchten. Sie wissen gewiß nicht, diese Uebersatten, wie Reisende find nur zu sehr geneigt, für die verdächtigen Personen Herrmann, daß das Strafverfahren gegen Hunger tut, fie schränken höchstens ihre Magenbedürfnisse Partei zu ergreifen und ihre Festnahme zu erschweren oder ihnen den Gendarmeriewachtmeister Jude einzu- ein, um sich ihre schlanke Taille zu bewahren, und ihre ein- die Flucht zu erleichtern. Noch fürzlich ist in der Presse ein solcher Teiten sei, weil derselbe hinreichend verdächtig erscheint, zigen Leistungen, die einen Schimmer von Tätigkeit verraten, während des Dienstes den Bimmerer Adolf Herrmann vor fäßlich und unter rechtswidrigem Gebrauch seiner Schußwaffe förperlich verlebt und dadurch den Tod desselben verursacht zu haben". Die Strafverfolgung des Gendarmeriewacht meisters Tiet lehnte es ab, weil Frau Herrmann zwar in bezug auf Jude, nicht aber in bezug auf Tieß zur Einlegung der Beschwerde beim Reichsmilitärgericht berechtigt sei. Die Verhandlung gegen den Gendarmeriewachtmeister Jude fand am 11. August 1908 vor dem Kriegsgericht der 1. Garde division statt. Der Gendarmeriewachtmeister Tiez wurde dabei als Entlastungszeuge vernommen. Das Gericht kam zu einer Freisprechung, weil die Sachlage infolge der Wider sprüche der Beugen nicht hinlänglich aufgeklärt, im Zweifel aber ein Nichtschuldig auszusprechen sei. Die Anklagebehörde legte Berufung nicht ein und der Witwe wurde das Recht zur Einlegung eines Rechtsmittels versagt.
Zwischendurch liefen Schadensersatzprozeffe, die die Witwe Herrmann gegen die Gendarmen Tieß, und Jude anstrengte. Die Klage gegen Tiek wurde abgewiesen, weil Tiek den Revolverschuß nicht abgegeben hatte. Die Klage gegen den Gendarm Jude wurde vor einigen Monaten vom Landgericht zugunsten der Witwe dahin entschieden, daß der Schadensersatzanspruch dem Grunde nach gerechtfertigt ist. Darauf fuchte die Regierung der Justiz in den Arm zu fallen. Sie erhob Kompetenzkonflikt. Ihr Ein spruch schwebt noch beim Oberverwaltungsgericht.
Am 26. September vergangenen Jahres wurde auf dem Kirchhof der Gemeinde Hohen- Neuendorf ein Denkmal für Adolf Herrmann enthüllt, das ein wuchtiger Naturblock
aus rotem Granit die Inschrift trägt:
Gegen 10 000 Männer und Frauen nahmen an der Dentmalsenthüllung teil. Sie defilierten an dem Grabhügel in ernstem, teilnahmsvollem Schweigen vorbei und gaben einen erhebenden Beweis dafür, daß die Arbeiter ihre Mitkämpfer nicht vergessen. So stand das Denkmal etliche Wochen. Anfangs November aber wurde die Inschrift durch einen Holzfasten umhüllt und steht seitdem noch so da.
Fall gemeldet worden. Gewiß würde es zu einer wesentlichen Ber minderung der bedauerlichen Unzuträglichkeiten, wie sie in dem Reiseverkehr Berlins und seiner Vororte immer wieder vorkommen, beitragen, wenn die Eisenbahn- und die Polizeibeamten darauf rechnen tönnten, von dem Bublikum bei derartigen Vorkommnissen unterstützt zu werden."
beziehen sich auf ihren Buz. In ihren überreichen, nach der Tagesmode mit fostbar gestickten Borten oder Spigen berzierten Kleidern tänzeln sie einher und scheinen kein höheres Biel zu fennen, als die Aufmerksamkeit der Vorübergehenden, die Bewunderung der Herren, den Neid ihrer Geschlechtsgenoffinnen zu erregen. Die Herren", die in der Tauenzienftraße umberflanieren, find fast noch schlimmer als die Mode- wir aus dem Hause Gerichtstraße 39 in unserer SonntagsBu dem Sturz eines Dienstmädchens aus dem Fenster, über den bämchen, weil Butzsucht und Gedentum beim Manne ungleich nummer berichteten, werden uns jetzt weitere Einzelheiten bekannt. abstoßender wirkt als bei der Frau. In ihren Anzügen nach Bestätigt wird, daß die Angabe des Mädchens, von der Herre dem neuesten Schnitt, in Krawatten, deren Preis sich häufig haft geschlagen worden zu sein, durchaus zutrifft. Frl. Frida S. auf den halben ortsüblichen Wochenlohn eines Arbeiters war von der Frau Meusel, der Gattin des in dem genannten beläuft, schlendern sie die Straße entlang. Diese Männer, Sause wohnenden Pfandleihers Meufel, bei dem sie seit 1% Jahren die nichts als das Vergnügen suchen, sehen in der Frau nur diente, am Freitag wiederholt geschlagen worden. Frau Meusel das Geschlechtswesen. Ihre dreisten Blicke scheinen förmlich hatte mit ihren Brügeleien am Vormittag begonnen, setzte sie zu entkleiden, zu betasten, und es bedarf nur der geringsten, am Nachmittag unter gemeinen Schimpfreden fort und be meistens ganz unwillkürlichen Bewegung oder eines Augen arbeitete schließlich das zu Boden gestürzte Mädchen mit aufschlages, damit sie zur Offensive übergehen, ihre Opfer verfolgen, belästigen, und sich erst von der Drohung mit dem Ordnungshüter( der natürlich weit und breit nicht zu entbeden ift) oder der zornig erhobenen Schirmfrücke abschrecken laffen. Das sind die Gepflogenheiten der Rowdys im Bylinderhut, der eleganten Herrchen, die auf den Mann im Arbeitstittel mit überlegener Verachtung herabsehen.-
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ben Füßen, so daß ein Tischler, der in der Wohnung Arbeiten ausführte, der Mißhandelten beispringen und sie aus den sänden der wütenden Frau befreien mußte. Frl. S., die unter dem Auge eine blutige Berlegung aufwies, wurde dann von der Frau Meusel in die Küche gesteckt, der Tischler aber mußte sein Beug zufammenpaden und die Wohnung verlassen. Und mun wat es wohl
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das Gefühl völliger Schußlosigkeit, das die Ge mehr Stoff zum Nachdenken. Die Auslagen der Schaufenster sich weiteren Beinigungen entziehen zu wollen. Dieser Sachverhalt Aber die Tauenzienstraße liefert dem Beobachter noch ängstigte trieb, mit einem Sprung aus dem Küchenfenster reben eine beredte Sprache vom übertriebenen Luxus, von den widerlegt die Angabe der Herrschaft, daß das Mädchen hysterisch set, hochgespannten Anforderungen einer im Wohlleben schon halb häufig Schreianfälle gehabt und in diesem Zustand den Schritt Fenster der Modewarengeschäfte, die Kleider von so über- nie gefchlagen worden sei. Sausbewohner haben schon früher erschlafften Menschenklasse. Das erzählen nicht nur die getan habe. Widerlegt ist auch die Beteuerung, daß das Mädchen Unserem unvergeßlichen Bezirksführer Adolf Herrmann, triebener Pracht ausgestellt haben, als bestände das ganze zuweilen Geſchrei aus der Meuselschen Wohnung dringen erschoffen auf dem Heimwege vom Bahlabend in der Nacht zum Leben nur aus einem einzigen Festtag, das erzählen noch hören und erklären es sich daraus, daß schon damals das Mädchen erschoffen auf dem Heimwege vom Zahlabend in der Nacht zum viel tausendmal beredter die Dekorationen in den Delikatessen Mißhandlungen habe erdulden müssen. In der Tat waren bereits 23. September 1906 durch den Gensdarmen Jude." läden. Da sind alle Waren mit einer raffinierten Ver- im März an Frl. S. Spuren von Mißhandlungen, die ihrer Ans schwendung von Kunst, Material und Beit in der appetit gabe nach von Faust- und Beitschenhieben herrührten, bemerkt lichsten Weise zugerichtet, und der Mühe, die sich der Händler worden, so daß ihr Vormund bas 20jährige Mädchen ist mit Anordnung und Aufbau der Lebensmittel gibt, fieht man waife- fie durch einen Arzt untersuchen und über den Befund es an, daß es nicht leicht ist, die verwöhnten Gaumen feiner ein Attest ausstellen ließ. Damals wurde unterlassen, Strafe Kunden zu reizen. Da prangen die verschiedensten Salate in anzeige zu erstatten, diesmal aber hat, wie wir hören, der Vorzierlichster Weise aufgelegt und mit Grün umrahmt, riesige mund die Staatsanwaltschaft angerufen, und es Der Gemeindevorsteher von Hohen- Neuendorf hatte näm- Summern strecken das Purpurrot ihrer mit delikatem Fleisch haben auch bereits Vernehmungen stattgefunden. Groß ist bei Bea lich die Witwe Herrmann aufgefordert, die Inschrift ent- gefüllten Scheeren aus, junge Täubchen liegen umher, und wohnern des Hauses und der Nachbarhäuser die Erregung über die fernen zu lassen, weil sie Gefährdung der öffentlichen Ruhe, graugefiederte Rebhühner sind mit einer so geschickten Nach Mißhandlungen des Mädchens, durch die es zu dem verzweifelten Sicherheit und Ordnung enthalte! Die schwergeprüfte Witwe lässigkeit zwischen köstlichen Obstsorten und feinen Gemüsen, Schritt getrieben wurde. Das Vorkommnis beleuchtet aufs neue lehnte die Erfüllung der Aufforderung ab. Darauf ließ der zwischen Trüffeln und Steinpilzen gebettet, als wären fie mit grellem Licht die Gefin best laberei, unter der die Dienst Gemeindevorsteher die Inschrift umhüllen. Eine Klage auf eben vom Jäger heruntergeschossen worden. Und auf Ron- mädchen seufzen, und die schwere Gefahr des schimpflichen PrügelBeseitigung dieses Zeichens der Furcht vor der Wahrheit ist ferbenbüchsen, deren Aufschriften eingelegte Krebsschwänze", rechtes, das gewisse Herrschaften" noch immer, unter Be vom Amtsgericht abgewiesen, weil der Rechtsweg nicht zu- Artischockenpüree" und ähnliche, nur den oberen Zehntausend rufung auf die Gefindeordnung, als ihr standesgemäßes Privilegium lässig sei. bekannte Lurusspeisen versprechen, thronen Wurstwaren von betrachten. wahrhaft erfinderischer Füllung und Zusammenstellung. Das Publikum strömt unausgesezt in den Läden aus und ein und zahlt für eine Gabel appetitanregender Dinge soviel, wie eine Arbeiterfrau nicht für das Mittag ausgeben kann, das ihre ganze Familie satt machen soll.
Diese trockene Erzählung der Geschehnisse ist ein beredtes Beugnis für die Klosserjustiz in Preußen- Deutschland .
Das Andenken an den braven Genossen ist lebendig geblieben. Seine Parteifreunde werden, trotz der Verhüllung der Wahrheit, von der der Denkstein Stunde gibt, dafür eintreten, daß die Gesellschaftsordnung so umgestaltet wird, daß ähnliche empörende Geschehnisse unmöglich werden. Die Genossen von Hohen- Neuendorf und Umgegend werden am Sonntag, den 25. September, eine Gedächtnisfeier zum Andenken an den Genossen Herrmann abhalten.
Und manchmal fieht man vor diesen Läden Gestalten ftehen, mit eingefallenen Wangen, im geflicten Rock, und ihre Augen laufen über vor diesen aufreizend ausgebreiteten Schäßen einer übertrieben verfeinerten Küchenkunst, und ihr bellender Magen wünscht sich wohl nur das geringste Wurst aipfelchen. Und sie schauen, von der Ueberfülle des Bichts
Das Berufsgeheimnis des Jrrenarates. Vor einiger Zeit wurde von uns die Frage erörtert, ob und inwieweit der Krankenhausarzt gegenüber dritten Personen das Berufsgeheimnis zu wahren habe. Dabei stüßten wir uns auch auf ärztliche Stimmen, wonach ärztliche Auskunft über den Krankheitszustand und den boraussichtlichen Strantbeitsverlauf unbedingt zu verweigern sei, sobald angenommen werden gesundheitlichen, wirtschaftlichen oder sonstigen Schaden erleiden könne. müsse, daß der Kranke durch die Erteilung der Auskunft irgend welchen Damit bleibt bei solchen Auskünften, die ohne Gefahr erteilt werden dürfen, nur ein ganz bestimmter, eng begrenzter Personenkreis. Eine wesentlich andere Stellung in der Frage, schreibt man uns, nimmt der Frrenarzt ein. Heutzutage sind moderne Jrrenanstalten wahre