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Nr. 224. 27. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Sonnabend, 24. September 1910.

Partei- Angelegenheiten.

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Die unterzeichneten Bürger der Gemeinde Tempelhof   haben Einem großen" Pelzwarendieb nebst Gehilfen, deren Beute mit größtem Bedauern davon Kenntnis genommen, daß in der im ganzen 180 000 Mart wert ist, ist die Kriminalpolizei lekten Sitzung der Gemeindevertretung Tempelhof   sich die Ma- jetzt auf der Spur. Seit Februar d. J. wurden die hiesigen Pelz­arg heimgesucht. Dieselben Sechster Wahlkreis. Zu dem heute abend in den Germania  - jorität der Herren Gemeindevertreter unter Zustimmung des Herrn warengeschäfte von Einbrechern Sälen stattfindenden Volkslieder Abend sind noch Billetts Bürgermeisters dahin ausgesprochen hat, den Ankauf des westlichen schlichen sich in den Mittagspausen und abends nach Schluß der zu haben bei Heyse, Bohenstraße 19, Baumann, Bernauer Straße 9, Teiles des Tempelhofer Feldes in Größe von rund 100 000 leute und die Angestellten die Räume verlassen hatten, mit ihrer Geschäftszeit irgendwie ein und begannen, sobald die Geschäfts­Wahlvereinsbureau, Neue Hochstraße 23. Anfang abends 8 Uhr. Quadratruten zu einem Preise von ungefähr 74 Millionen Mark Arbeit". An der Spike der Bande stand der 34 Jahre alte, aus Das Komitee. brutto unter Mitwirkung einer Berliner   Finanzgruppe, an deren Berlin   gebürtige Geschäftsreisende und Agent Karl Göbel, der Tempelhof  . Sonntag, den 25. September, mittags 12 Uhr, im Spitze der bekannte Berliner   Stadtverordnete und Terrainhändler sich auch Karl Pflug nennt und zuleht in der Christinenstraße Wilhelmsgarten", Berliner Straße   9: Deffentliche Ver- Herr Georg Haberland   steht, in kürzester Frist zu bewirken, und wohnte. Dieser hatte seine beiden Spießgesellen, den 24 Jahre fammlung. Tagesordnung: Das Terrain- und Baufich gleichzeitig dagegen ausgesprochen hat, einen letzten Verfuch zu alten Arbeiter Oswald Holzt und den Schirmmacher Hermann spetulantentum und die Interessen Tempelhofs. Da es sich um eine wichtige Gemeindeangelegenheit handelt, werden machen, um sich mit der Stadt Berlin   über die Eingemeindung des Schröter, vollständig in der Hand. Er selbst suchte in Geschäften die Genossen ersucht, für zahlreichen Besuch Sorge zu tragen. gesamten Ortsteils Tempelhof   nach Berlin   zu verständigen. Diese Fühlung, um die Gelegenheiten auszubaldowern. Wenn er so Dienstag, den 27. September, abends 8%, Uhr, im Wilhelms- berdächtige Eile scheint den unterzeichneten Bürgern der Gemeinde weit war, so holte er Holzt und Schröter, bestimmte die Zeit, wann der Einbruch fallen sollte, ließ in der Regel seine Spieß­garten": Mitgliederversammlung des Wahlvereins. Tempelhof nicht geboten zu sein, wo es sich um Beschlüsse von gesellen arbeiten" und sorgte dafür, daß eine Droschke oder ein Bericht vom Parteitag. Refecent: Genoffe Ulm. Verschiedenes. großer Tragweite handelt, die die Kommunalpolitik der Gemeinde Automobil zur Stelle war, um die Beute gleich wegzuschaffen. Rudow  . Am Sonntag, den 25. September, abends 6 Uhr Tempelhof   auf Jahrzehnte hinaus festlegen. Es ist absolut nicht zu Göbel erbeutete so viel und verschärfte die Beute mit so gutem findet im Lokal Rolle, Köpenicker Straße   die Generalversammlung verstehen, warum die Gemeindevertretung in Tempelhof   nicht den Erfolg, daß er ein flottes Leben führen konnte. Wie beschlag­des Wahlvereins statt. Dieselbe beginnt pünktlich. Um zahlreiches Versuch macht, sich zunächst mit der Stadt Berlin  , welche ein dies nahmte Briefe und Ansichtskarten zeigen, bereiste er in der Regel Erscheinen bittet Der Vorstand. bezügliches schriftliches Gesuch an die Gemeinde Tempelhof   ge- mit einem von seinen Verhältnissen die Sächsische Schweiz  , das feine Mitgliederversammlung heute abend 8 Uhr im Lokal des hand zu ergreifen, bevor sie sich in ein derartiges Riesengeschäft dem Auslande. Durch fleine Geschenke, die Holzt und Schröter Mahlsdorf( Ostbahn). Der sozialdemokratische Wahlverein hält richtet hat, zu verständigen und die dargebotene Freundes. Riefengebirge und Tirol. Seinen beiden Arbeitern" gab er nur sehr wenig ab. Meistens verschob er die Beute gleich nach Herrn Linke, Grunowstraße ab. Tagesordnung: 1. Bericht vom von 74 Millionen stürzt. Die unterzeichneten Bürger ſehen ihren Bräuten" aus der Beute machten, kam die Kriminalpolizei internationalen Kongreß in Kopenhagen  . Berichterstatter Genoffe mehr Vorteile darin, daß der ganze Ortsteil Tempelhof   nach Berlin   durch fortgesetzte Beobachtungen der Bande auf die Spur. Nach G. Sabath= Berlin  . 2. Bericht von der Generalversammlung eingemeindet wird, als darin, daß die kleine Gemeinde Tempelhof   einer Haussuchung bei den Mädchen wurden die beiden Ein für Groß- Berlin. Berichterstatterin Genossin M. Buchmann. 3. Ver- einen so folossalen Terrainkomplex erwirbt. Diese Vorteile, in die brecher festgenommen, dem Führer der Bande aber gelang es, schiedenes. Die Bezirksleitung. große Kommune Berlin   aufzugehen, sind für jeden Bürger der Ge- noch im letzten Augenblick zu entkommen. Jetzt hat man in Reinickendorf  - Oft. Morgen( Sonntag) früh findet für den 3., 4., meinde Tempelhof   derartig in die Augen springend gegenüber dem Brüssel feine Spur wiedergefunden. Seiner Frau, die er mit 5., 6. und teilweise für den 1. und la Bezirk von den bekannten Risiko einer großen Terrainspekulation, daß man nicht begreifen ihrem 13 Jahre alten Sohne hat sißen lassen, hatte Göbel vor Stellen aus eine Flugblattverbreitung zur Gemeindevertreterwahl kann, weshalb eine Verständigung mit der Stadt Berlin   abgelehnt der Flucht vorgeschwindelt, er fahre zu Verwandten nach Leipzig  statt. Da die Arbeit sehr gewissenhaft erledigt werden muß, er- wird, umsoweniger, als sich die Stadt Berlin   bereit erklärt hat, ließ dann aber nichts mehr von sich hören. Auch der Haupthehler zur Rindtaufe und werde in den nächsten Tagen zurückkehren. Gr warten wir, daß auch die Genossen der anderen Bezirke sich daran mit dem Kriegsministerium so lange nicht zu verhandeln, bis eine ist vorläufig entkommen. Es ist ein 33 Jahre alter Kürschmer­beteiligen. Die Bezirksleitung. Verständigung mit der Gemeinde Tempelhof   wegen der geplanten meister Paul Krowina aus der Fehrbelliner Straße, dessen Auf­Eingemeindung stattgefunden hat oder nicht. Die Gerüchte, wonach enthalt man in Brüssel   vermutet. Während sich seine Frau bei die Eingemeindung des Ortsteils Tempelhof   nach Berlin   unüber Verwandten in Schlesien   aufhielt, verschwand Krowina mit einer windlichen Schwierigkeiten bei den betreffenden Regierungs- geschiedenen Frau Möhring, die in der Chriſtinenstraße eine instangen begegnen soll, beruhen nach unseren Informationen auf Blätterei betrieb. Auch eine 12 Jahre alte Tochter dieser Frau Irrtum. Die Regierung wünscht vielmehr, daß von der Gemeinde nahm das Bärchen mit. Krowina betrieb eine Sürschnerstube mit vier Arbeitern. Unter den Hehlern waren ein Händler Robert Tempelhof eine Anregung an den Minister des Innern gelangt, Kramer aus der Prinzenstraße und eine Geliebte Göbels, eine wonach die Gemeinde Tempelhof   ihren Wunsch, nach Berlin   ein- Margarete Reppenhagen, die zunächst die gestohlenen Waren in gemeindet zu werden, zum Ausdruck bringt. Es ist daher nicht ein- ihrer Behausung verbarg und auch dem Göbel dort Unterschlupf zusehen, weshalb die Gemeindvertretung dieses Gesuch an den gewährte. Nady jebem größeren Zug begab sich Göbel mit einer Minister des Innern nicht abgehen lassen will, sondern sich Hals seiner Geliebten auf die Reise, um irgendwo Absatz für die Beute über Kopf in ein gar nicht zu übersehendes Riefenterraingeschäft aus dem nächsten geplanten Einbruch zu suchen. Seine Arbeiter", einläßt." Holzt und Schröter, haben jezt ein umfassendes Geständnis ab­Die Petition hat schon in der ersten Stunde der Zirkulation gelegt. über 200 Unterschriften erhalten.

Bernau  . Die Wahlvereinsversammlung findet heute, Sonn­abend, 24. d. M., abends 9 Uhr, im Restaurant Bellevue, Juh. Salz­mann, statt. Tagesordnung: Die wirtschaftliche Lage. Referent: Genosse Kurt Heinig  . Die Bezirksleitung.

Berliner   Nachrichten.

Im Spandaner Forst.

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Aus dem Untersuchungsgefängnis entwichen ist der Heirats­schwindler Maximilian Witanski. Man hat von dem Flüchtigen noch keine Spur gefunden. Witanski ist am 9. Oktober 1880 in Dirschau   geboren.

Eine zweite Omnibusverbindung für den Gesundbrunnen  . Am

1. Oktober d. J. wird neben der bestehenden Omnibuslinie 44 Ge­fundbrunnen( Ecke Badstraße und Prinzenallee)- Bahnhof Fried­richstraße" eine zweite Omnibusverbindung geschaffen. Die neue Pantower Grenze( Wollantstraße). Damit erhält die gesamte Prinzenallee die fehlende Verbindung nach der Brunnenstraße. dem Rosenthaler Tor, der Elsasser Straße, dem Oranienburger Tor und der nördlichen Friedrichstraße bis zum Bahnhof Friedrich­straße.

Bom Lehrter Hauptbahnhof oder von der Stadtbahn über Charlottenburg   fahren zahlreiche Vorortzüge nach Spandau  . Unterwegs haben wir Gelegenheit, die fortschreitende Wald­berwüstung im nördlichen Teile des Grunewalds an neuen Bildern kennen zu lernen. Weite Sandflächen zeigen hier, was man unter dem Aufschließen" eines Waldes zu verstehen hat. Glücklicherweise sind wir trotz der Vermehrung der Haltepunkte, die sich auf dieser Strecke eingestellt hat, bald in Der Berliner   Magistrat soll sich, wie gemeldet wird, infolge Spandau  . Hier fahren am Bahnhof die Elektrischen" vor- der jüngsten Nachrichten über das Tempelhofer Feld in seiner über, von denen wir diesmal die mit dem Endziel Hakenfelde   gestrigen Sitzung erneut mit der Frage der Eingemeindung von wählen. Sie hat eine Weile zu tun, bis sie die langen Vor- Tempelhof und dem Tempelhofer Felde beschäftigt haben. Ein Be­stadtstraßen Spandaus   und, hinter den niedergelegten schluß wurde nicht gefaßt, doch war man sich darin einig, daß Berlin  Festungswällen, ein ganz hübsches Villengelände hinter sich alles getan habe, um mit Tempelhof   zu einem Ergebnis zu Linie trägt die Nummer 25 und beginnt in der Prinzenallee an der bekommit. Dafür steigen wir aber auch unmittelbar am Rande gelangen. des Waldes aus. In gleicher Richtung gehen wir geradeaus weiter. Was früher aber ein Waldweg war, ist nun in eine Billenstraße, der die Villen noch fehlen, zurecht gestutzt, und man ist froh, wenn nach einigen Minuten der Weg sich wieder als unverfälschte Waldstraße gibt. Wir konnten hier früher rechts zur Havel   abschweifen. Aber der neue Schiffahrtskanal würde uns jetzt den Weg verlegen, fodaß wir auf unserem Wege bleiben müssen, bis wir den Kanal und damit die über ihn weiter führende Brüde erreichen. Es ist eine recht weite Lichtung, die der Kanal hier in den Wald geschlagen hat; es soll aber nicht geleugnet werden, daß der Blick von der Brücke auf die Wasserfläche und den Wald umher recht reizvoll ist. Nach einigen Minuten können wir nun nach rechts gehen, um das Havelufer zu gewinnen. Keine Chaussee trnnnt hier, wie Im 4. Landtagswahlkreis fanden am Mittwoch- und Donners­so häufig bei Potsdam  , den Wald vom User und nur die tagabend öffentliche Wählerversammlungen statt und zugleich mächtig entwickelte Vegetation hindert bisweilen den Blick wurden die als Ersatz benötigten 160 Wahlmänner aufgestellt. Am und zwingt den Fuß zu kleinen Umwegen. Bald läßt der Mittwochabend referierte Genosse Paul John in Habels ebene Boden nach und hübsche Bodenwellen treten auf, die so- Brauerei, Bergmannstraße, über die auf dem 3. Oktober angesezte genannten Papenberge. Die Kiefern treten mehr und mehr Nachwahl, zu der von unserer Seite Max Grunwald   tandi zurück und ein schöner Eichenforst nimmt uns auf. An seinem diert, während die Freisinnigen sich noch nicht auf einen Kandidaten nördlichen Ende liegt Nieder- Neuendorf( wo fein Lokal frei geeinigt haben. Am Donnerstagabend sprachen Georg Udo bei ist), vorher kommt Sandhausen  ( mit dem Waldschloß, frei) Gliefing, Wassertorstraße, und Wilhelm Siering   bei Rabe, am Waldrande. Man hat Gelegenheit, nach der Tegeler Fichtestraße, vor gutbesuchten Versammlungen. Die Redner tenn Seite mit dem Dampfer zu fahren, um auf der anderen Seite zeichneten die preußisch- deutsche   Politik und ihre Früchte, den der Havel   durch den Wald nach Tegel   und von hier nach wachsenden Steuerdruck, die Fleischnot, die Entrechtung der Volks­Berlin zurückzukehren. Ist das Wetter weniger einladend für massen, die Niederdrückung aller freien Regungen. Sie forderten eine Dampferpartie, so bleiben wir im Walde, indem wir den zu starker Beteiligung an der Wahl auf, denn daß es sich nur" um Eichenwald jetzt nach Westen durchstreifen und in dieser Rich eine Nachwahl handelt, dürfte für uns nicht mitsprechen. Wir tung bleiben, bis ein nach Süden abzweigender Weg uns follten nach Kräften agitieren, damit das Volk jede Gelegenheit wieder gen Hafenfelde leitet. Die Wege sind allerdings hier wahrnimmt, seine Meinung zu sagen. Hier könne dies am deut­etwas mannigfaltig und verschlungen. Das erhöht aber nur lichsten geschehen durch die Erwählung zahlreicher sozialdemokrati­den Reiz der Wanderung im schönen Spandauer Forst, und scher Wahlmänner. Jede Wahl müsse zu einem Brotest gegen das Kompaß und Karte führen uns schließlich sicher an den Süd- volksverräterische Treiben der preußischen Junker werden, wenn rand des Waldes. Ob wir dabei Hakenfelde   oder Johannis- auch das Dreiklassenwahlrecht verhindert, daß ein Protest zu seinem stift erreichen, ist gleichgültig, denn an beiden Punkten stehen vollen Ausdrud gelangt. Das sollte uns nur noch ein Sporn fein, die Elektrischen bereit, die uns zum Bahnhof zurückbringen. dieses Wahlrecht zu stürzen. Die Reden wurden sehr beifällig aufgenommen.

Auf der Schöneberger Untergrundbahn fand gestern vormittag zum ersten Male ein Probebetrieb mit Bügen, bestehend aus zwei Wagen, statt. Der Betrieb hat sich als vollkommen einwandfrei er­Die Treppenausbauten sind schon ziemlich bollendet, und die Eingangsschilder sind bereits angebracht. Der interessanteste Zu dem Dahlemer Einbruch wird noch mitgeteilt, daß der ber Teil der Schöneberger Untergrundbahn wird zweifellos die leber- haftete Arbeiter Karl Liez, der bisher hartnäckig leugnete, jetzt ein führung des Stadtparkes fein. Die Parkanlagen liegen in einer Geständnis abgelegt hat. Taljentung, deren Nänder durch eine Betonbrüde verbunden sind. Der die Bartanlage schneidende Straßenzug wird von dem Oberbau dieser Brücke getragen, während die Galerien den Bahnkörper in sich bergen. Der Bau macht, da er in sehr einfachen, aber dem Zweck dienlichen Linien gehalten ist und sich der Umgebung vortrefflich an paßt, einen ausgezeichneten Eindruck.

Ein unglücklicher Zufall, dem beinahe ein blühendes Menschen­leben zum Opfer gefallen wäre, ereignete sich gestern vormittag in der Alexandrinenstr. 85. Als das dreijährige Töchterchen Ruth des Schneidermeisters G. während des Umzuges der Familie einige Minuten lang unbeaufsichtigt geblieben war, fand die Kleine eine Medizinflasche, in der eine scharfe Arsenlösung enthalten war. Das Kind trant etwa die Hälfte des Inhalts aus und fant wenige Minuten später bewußtlos zu Boden. Auf der Unfallstation in der Kommandantenstraße wurde der Kleinen schleunigst der Magen aus­gepumpt, worauf das Kind nach dem Krankenhause am Urban über­geführt wurde.

Beim Spielen auf dem Treppengeländer schwer verunglückt ist vorgestern nachmittag der acht Jahre alte Sohn Ofia des Händlers Ringelheim   aus der Grenadierstraße 16. Der Knabe war von Nach­barstindern zum Spielen nach dem gegenüberliegenden Hauſe mit­genommen worden. Beim Abrutschen vom zweiten Stock fiel er von dem Geländer der Wendeltreppe in den Hausflur hinunter und og sich eine klaffende Stirnwunde und eine Gehirnerschütterung zu. Hausbewohner, die auf das Geschrei der Kinder herbeiliefen, brachten den Verunglückten mit einer Droschke nach dem jüdischen Krankenhause. Sein Zustand ist bedenklich.

ein Lustspiel in drei Akten von Artur Lippschüß. Der Dichter JmBernhard- Rose- Theater spielt man zurzeit: Die erste Partie", schürft nicht tief. Die Fabel ist einfach. Der Agent Muntel be­wohnt in der Potsdamer Straße   mit Frau, zwei Töchtern und einem Sohne eine hochvornehme Wohnung, die ihm nichts kostet, weil er sie mit dem gesamten Mobiliar von einem früheren reichen Mieter übernommen hat, der, dienstlich abberufen, alles liegen und stehen lassen und die Miete für eine beträchtliche Kündigungsfrist erlegen mußte. Jeder hielt die Familie für reich, die in Wirklichteit vom Bump lebt. Munkel versucht nun, einen reichen Schwiegersohn in dem Tapetenfabrikanten Karl Förster   zu ergattern, der seiner Der Magistrat stimmte in seiner gestrigen Sigung dem feits in Muntel einen reichen Schwiegervater zu finden hofft, weil er selbst arg in der Klemme steckt. Als Bewerber um die jüngere bon einer besonderen dazu aus Vertretern des Staates und Wichtig für Führer von Kraftfahrzeugen. Das Polizei­der Stadt eingesetzten Kommission ausgearbeiteten Entwurf präsidium macht auf folgendes aufmerksam: Etwa 4000 Führer Tochter tritt dann noch der Einjährige Heidemann, ein Freund für die Aufstellung der Königsfolonnaden am Eingang zum von Kraftfahrzeugen des Landespolizeibezirks Berlin haben bis Försters auf, der schwerreich ist, von Muntel aber für arm gehalten alten Botanischen Garten zu. Der Entwurf hat bereits die iezt unterlassen, den Antrag auf Erneuerung ihres Führerscheins und entsprechend behandelt wird. Aus dieser Summe von Täuschungen fönigliche Genehmigung gefunden. Es wurde zur Kenntnis au stellen. Die Beteiligten werden hiermit darauf aufmerksam ergibt sich dann die Fülle der komischen Situationen, die vom Autor gebracht, daß der Stadt Berlin   für ihre auf der Welt- fehr mit Straftfahrzeugen vom 3. Februar d. J. alle vor dem würzt werden. Schließlich kriegen sich alle. Das Publikum klatschte gemacht, daß nach§ 40 der Bundesratsverordnung über den Ver- dann noch mit altbewährten Wortspielwigen und Theatertricks ge­ausstellung in Brüssel   in der Halle für Deutsche   Ingenieur 1. April d. J. ausgestelten Zeugnisse zum Führen von Kraftfahr dankbar lachend Beifall. Im Bernhard- Rose- Theater kommt nicht werke ausgestellte Abteilung der Grand Prix zuerfannt worden. zeugen nur noch bis zum 1. April 1911 Gültigkeit behalten. Die nur das Gemüt auf die Kosten, sondern auch der Magen. Jede der Der Magistrat wählte zum pädagogischen Direktor des Inhaber solcher Beugnisse haben jedoch bis zum 1. Oktober beiben Pausen wurde derart lange ausgedehnt, daß auch, wer von Waisen- und Fürsorgeerziehungswesens den Leiter der staat- d. 3. die Erteilung eines neuen Führerscheins bei der zuständigen Natur kein Gierschlund ist, im Theaterrestaurant pro Pause sich be lichen Erziehungsanstalt zu Hardehausen( Westfalen  ), Direktor höheren Verwaltungsbehörde zu beantragen. Der Antrag ist bei quem je zwei Maz Bier und zwei Salzstangen einverleiben konnte. Kein Wunder, daß die so genährte Muse dieses Theaters etwas Knaut, und an Stelle des verstorbenen Direktors Guzmann der für den Wohnort des Antragstellers zuständigen Ortspolizei weniger ätherisch in die Erscheinung tritt, als Thalia in dem sich für der städtischen Taubstummenschule den Direktor Schorsch der behörde( in Berlin   bei den Polizeirebieren) anzubringen. Dabei weniger ätherisch in die Erscheinung tritt, als Thalia in dem sich für Taubstummenanstalt zu Ratibor  . find vorzulegen: 1. eine Photographie( Brustbild in Visit format, vornehmer einschäzenden Westen. unaufgezogen); 2. ein Zeugnis eines beamteten Arztes( Kreis  - Ein Arbeiter hat in der Straßenbahn, Linie 49, ein Buch mit arztes), daß der Antragsteller keine förperlichen Mängel hat, die Holzberechnungen liegen gelaffen. Da dasselbe für den Finder Zur Frage des Tempelhofer   Feldes. feine Fähigkeit, ein Kraftfahrzeug sicher zu führen, beeinträchtigen nutzlos ist, für den Verlierer aber ein erhebliches Hindernis in In weiten Kreisen der Tempelhofer   Einwohnerschaft, nament fönnen, insbesondere Mängel hinsichtlich des Seh- und Hörver feinem Erwerbe bedeutet, wird ersucht, das Buch an Imlay, Schön­lich bei den dortigen Hausbesitzern, ruft die Tatsache, daß die Ge mögens; 3. das Führerzeugnis, das nach Aufnahme eines Ber- hauser Allee 111, abzugeben. meinde das Tempelhofer Feld erwerben will, erhebliche Bedenken merts über seinen Inhalt dem Antragsteller sofort zurückgegeben herbor. Es hat sich auch bereits ein Komitee gebildet, das jetzt das wird; 4. beglaubigte Abschrift der polizeilichen Bescheinigung Biel   berfolgt, zunächst mit der Stadt Berlin   wegen der Ein. über die Zulassung des zurzeit von dem Antragsteller geführten gemeindung von ganz Tempelhof   zu verhandeln, bevor Straftfahrzeugs. Wird der Antrag nicht bis zum 1. Oktober d. 3. dem Antauf des Tempelhofer   Feldes seitens der Gemeinde Tempel neuen Führerscheines eine Prüfung vor einem amtlich anerkannten eingereicht, so muß der Antragsteller behufs Erlangung eines hof nähergetreten werden soll. Der Wortlaut der Betition, die Sachverständigen ablegen, in gleicher Weise, wie solche Personen, Die Charlottenburger   Polizei bereitete der vom Bildungsausschuß gestern dem Gemeindevorstand überreicht worden ist, ist folgender: die zum ersten Mal die Erteilung eines Führerscheines beantragen. I für Donnerstag vorbereiteten Aufführung von Halbes Jugend"

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Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg  .