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verübt.

Es sind über 60 Zeugen und 5 Sachverständige geladen. Den Vorsitz führt Landgerichtsdirektor Garh, die Anklage behörde vertritt Staatsanwalt ohse, die Vertheidigung ist dem Rechtsanwalt Stubenrauch übertragen worden.

Angeklagte, die sich mit großer Ruhe und bedeutender Zungen- dieses liegt aber nur an dem Indifferentismus der Arbeiter.| Pariser Kürschnern eine Geldsendung angekündigt wurde, hielt fertigkeit vertheidigte, bestritt, daß sie im Punkte der ehelichen Wir appelliren nun an das Solidaritätsgefühl der Arbeiterschaft Dr. Lütgenau einen mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Treue gefehlt, daß sie und ihre Kinder den Verstorbenen gemiß- Berlins  , uns in diesem gerechten Kampfe finanziell zu unter- Vortrag über: Unsere Bewegung und welche Bedeutung hat die handelt und ihn beschimpft hätten. Billmann habe stets im stüzen und überall da, wo Genossinnen und Genossen mit Ar- Abschaffung der Affordarbeit". An der Diskussion betheiligten trunkenen Zustande Standal gemacht und die größten Rohheiten beitern unserer Branche zusammentreffen, dieselben aufzufordern, sich die Kollegen Hopsch, Grünbaum und Buschazki. nur in Wertstellen zu arbeiten, die unsere Forderungen bewilligt Letterer schilderte die schlechten Werkstättenverhältnisse der Firma haben, eventuell sich um Auskunft an den Arbeitsnachweis, Land- Levin. Sodann wurde berichtet, daß bis jetzt 27 Bewilligungen wehrstr. 11, bei Mertins, zu wenden. Briefe, sowie Geldsen- in der Belzbranche und 29 in der Müßenbranche zu verzeichnen dungen sind zu richten an H. Wier, Weberstr. 29, 3 Tr. find. In einer Anzahl bekannt gegebener Werkstätten gelten die Die Lohnkommission. Verhältnisse noch immer nicht als geregelte. Mit Entrüstung J. A.: A. Regge, Stallschreiberstr. 24, 2 Tr. wurde die Mittheilung aufgenommen, daß von seiten der Unter­nehmer der Beschluß gefaßt sei, solchen Zwischenarbeitern die Die Genossen von Ost- und Westpreußen  , die von hier Arbeit zu entziehen, die bis jetzt die Forderungen der Arbeiter während der Wahlbewegung Flugblätter und Stimmzettel an bewilligt hätten. Nachdem der Vorsitzende und alle anderen Verwandte und Freunde vertheilt haben, werden ersucht, alles Redner zum muthigen Ausharren angefeuert hatten, wurde eine Material über vorgekommene Unregelmäßigkeiten dem Unter- Resolution angenommen, die sich für die Durchführung der ge zeichneten zur Verfügung zu stellen. Carl Rott, Münchebergerstr. 29.

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fohl. Der Beuge Krüger erklärte die für erfun­den.

worden sei.

Das Urtheil lautete auf Todesstrafe.

der Berg leute Schröder und Margraf, welche am 11. März d. I. Leipzig  , 6. Juli. Das Reichsgericht hat die Revision von dem Landgericht zu Essen wegen Aufreizung zum Ungehor­fam gegen die Gesetze zu 4, bezw. 6 Monaten Gefängniß ver­urtheilt waren, verworfen. Dagegen wurde die von dem Staats­anwalte eingelegte Revision insoweit berücksichtigt, als es sich um eine am 6. Januar dieses Jahres gehaltene Hede Schröder's

Deutsche Konkursstatistik für 1892. In dem fürlich er­Hauptzahlen derselben sind nach dem Sozialpolitischen Bentral Schienenen amtlichen statistischen Jahrbuch für das Deutsche Reich findet sich eine auf das Jahr 1892 bezügliche Kontursstatistit. Die blatt" die folgenden:

stellten Forderungen ausspricht und die Berufskollegen auffordert, der Organisation beizutreten.

-

nur

Die Beweisaufnahme begann mit der Vernehmung des Gen­darmen Krüger. Sofort nach dem Bekanntwerden von Zill­mann's Tod habe es allgemein geheißen, daß ein Selbstmord nicht vorliege. Der Zeuge hält dies ebenfalls nicht für möglich, denn die Schlinge sei in einer Weise verknüpft gewesen, daß Zillman, selbst dies gar nicht ausführen fonnte: Der Beuge meint auch, daß eine Person den schweren Leichnam nicht in die Lage zu bringen vermochte. Eine andere Zeugin weiß zu be= tunden, daß auf dem Boden etwa 1/2 GScheffel getrockneter Mohntöpfe gelegen hat, der Verstorbene muß zu diesem Mittel beiter und Arbeiterinnen der Damenkonfektions- Firma Franz woch in einer öffentlichen Versammlung mit der Berathung über Aus Oesterreich  . In Franzensbad   stellten die Ar- Die Photographen- Gehilfen beschäftigten sich am Mitt gegriffen haben, um seinen Hunger zu stillen. Ueber die Ver- Rulid die Urbeit ein, weil ihnen eine Erhöhung der überaus das seitens des Handelsministers vom Gewerbegericht geforderte hältnisse in der Zillmann'schen Familie wurden durch die Beweis- niedrigen Löhne nicht zugestanden worden war. Wie oft, so ver- Gutachten, betreffend die Ausnahmestellung der Photographen aufnahme haarsträubende Dinge zur Sprache gebracht. Bei den suchte ehelichen Zwisten, die auf der einen Seite durch unsittlichen suchte auch in diesem Falle die Behörde, die Streifenden durch Anstalten bei Regelung der Sonntagsruhe. Der Beauftragte des Lebenswandel, auf der anderen durch Trunkenheit hervorgerufen mürbe zu machen. die so überaus beliebte Methode des Abschiebens in die Heimath Gewerbegerichts- Ausschusses, Klavierarbeiter Riediger, theilte wurden, nahmen die Kinder für die Mutter Partei. Zillmann den Anwesenden zunächst mit, daß sich die Herren Prinzipale wurde bisweilen furchtbar zugerichtet, ein Zeuge hat ihn einmal bereits eingehend mit der Sache befaßt hätten. Die zahlreich an mit einer tiefen und fingerlangen Wunde über dem Auge ge- greift weiter unt sich. Auch in Cremona   find 2000 Ar- Sonntagsarbeit betonen meist, daß für die Anfertigung von Die Lohnbewegung der Seidenspinnerinnen in Italien   das Handelsministerium gerichteten Eingaben auf Zulassung der troffen, Billmann habe erzählt, daß sein Sohn ihn mit dem beiterinnen ausständig geworden. Sie verlangen einen zwölf Portrait Aufnahmen der ganze Sonntag frei gegeben werden Mejser bearbeitet habe, während feine Ehefrau ihm die Hände stündigen(!) Arbeitstag im Sommer und einen zehnstündigen im müsse. feithielt. Gelegentlich eines anderen Streites zwischen den Ghe- Winter, sowie eine zehnprozentige Lohnerhöhung. In asal tönnten Insbesondere die unbemittelten Bevölkerungsklassen leuten habe der jüngste 5 jährige Knabe seiner Mutter zugerufen: buttano, wo viele Seidenspinnereien sind, steht der Ausstand photographiren zu lassen. diesem Tage die Zeit erübrigen, sich Mutter, schlag Die Aufnahmen tönnen nur das Aas doch todt, wir brauchen bevor. Der Kapitalismus sorgt überall dafür, daß das Klassen bei Tageslicht gemacht werden, feinen Vater." deßhalb sei besonders Die Angeklagte habe darauf erwidert: bewußtsein in der Arbeiterschaft kräftig erwache. im Winter Während " Ja, warte nur, bis Emilie aus Berlin   zurückkommt, dann der ganze Sonntag freizugeben. nun wollen wir ihn schon los werden." Einige Zeugen schildern ein Theil der Interessenten die unbedingte Frei­In der Nähe von Bologna   haben, wie der Köln  . 3tg." gabe des Sonntags zur Verfertigung von Porträt- Aufnahmen ten Verstorbenen nur als einen Gelegenheitstrinker, der seinen berichtet wird, 200 beim Eisenbahnbau beschäftigte Arbeiter ihre fordert, wird von anderer Seite mehrfach hervorgehoben, daß häuslichen Berger vergessen wollte. Er habe mal 14 Tage lang Thätigkeit eingestellt. Wie es in Italien   Gebrauch ist, mußte nur ein kleiner Theil der Bevölkerung in der Lage und geneigt bei strengster Kälte im Freien für einen Tagelohn von 1,75 m. die Flinte schießen und der Säbel hauen, angeblich, weil die fei, fich öfter und in kurzen Intervallen photographiren zu laffen. gearbeitet, ohne daß ihm seine Angehörigen ein einziges Mal Streifenden andere Arbeiter am Weiterarbeiten gehindert haben. Für diesen alljährlich sich höchstens einmal wiederholenden Aft warmes Essen gebracht. Den Lohn habe sich die Angeklagte von Zahlreiche Verhaftungen sollen erfolgt sein. dem Arbeitgeber auszahlen lassen. werde sich jeder Einzelne auch während der Woche einmal frei Dem Zeugen Gendarm Krüger, der der Angeklagten nach ihrem ersten Geständniß vor- Die Lohnbewegung unter den englischen Bergarbeitern nimmt machen können, so daß die Sonntagsarbeit nur für die Auf­hielt, daß sie doch unmöglich den Mann allein habe aufhängen an Ausdehnung zu. Die Kohlengruben- Arbeiter des nahme von Gruppenbildern erforderlich wäre. Aus diesem fönnen, erwiderte fie: Herr Wachtmeister, ich bitte Sie, erst Forest of Dean   weigern sich, auf die ihnen angebotene Lohn- Grunde wird nur eine beschränkte Sonntagsbeschäftigung, etwa habe ich ihn vergiftet und dann aufgehängt, und dann müssen herabsetzung von 20 pet. einzugehen und sind bereit, es auf von 12-3 Uhr Nachmittags für hinreichend erachtet. Voraussichtlich Sie bedenken, der Kerl hatte ja seit drei Tagen nichts gefressen." einen Streit ankommen zu lassen. heißt es in den vom Handelsminister dem Gewerbegericht zu­Die Angeklagte bestritt diese Aeußerung und behauptete, der gestellten Anlagen wird daher die Freilassung von 5 Stunden Gendarmi habe ihr gerathen, sie solle doch machen, daß sie nach frappantero Borschein, als werft er in die unangenehme Lage Rechnung tragen, namentlich wenn die Forderung aufgestellt Selten kommt Arbeiterfeindlichkeit des Bourgeois für Anfertigung von Porträtaufnahmen allen berechtigten Ansprüchen Mcabit komme, da erhalte fie Gänsebraten und Schmor- verjet wird, in feiner etwaigen Eigenschaft als Stadtvater über wird, daß die Beschäftigung nicht während des aute Die Gutachten der Sachverständigen gingen dahin, die Entlohnung städtischer Arbeiter zu Rathe zu sigen. Dies dienstes und nicht nach 5 Uhr Nachmittags stattfinden darf. Ge gingen bahin, daß 1. der Verstorbene als Leiche in die hängende Stellung tral türzlich wieder in Stuttgart   zu Tage, wo das fozialdemo- hilfe Bowel   bemerkte, die Gehilfen seien zum Theil schon in fratische Bürgerausschuß- Mitglied R. Kloß dem Gemeinderath den Geschäften, meist in Gegenwart der Meister von gebracht; 2. daß demselben Gift, und zwar Phosphor, beigebracht folgende Anträge unterbreitet hatte: 1. den städtischen Tag recherchirenden Beamten befragt worden, deshalb könne aus dieser und 3. daß hierdurch der Tod des Vergifteten herbeigeführt föhnern solle auch für die Festtage, die auf einen Wochentag Art der Erhebung auch nur eine zum Theil befriedigende Unt­Während der Staatsanwalt in seinen Ausführungen zu be- fallen, der volle Lohn bezahlt werden; 2. den städtischen Tag wort herauskommen. Nach der Meinung des Redners kann im weifen fuchte, daß die Angeklagte fich zweifellos des Mordes löhnern solle der Lohn um 5 bis 10 pet. aufgebeffert werden; Photographengeschäft die Sonntagsarbeit vollständig entbehrt ſchuldig gemacht habe, erhob der Vertheidiger Bedenken darüber, Stunden heruntergesezt werden; 4. städtische Arbeiten sollen blos der Ausführungen des Borredners. Schließlich ſprach er sich für 3. die Arbeitszeit solle bei den städtischen Arbeitern auf zehn werden. Geschäftsführer Schröder bestreitet die Richtigkeit ob die That mit Ueberlegung ausgeführt sei und deshalb nur an solche Unternehmer vergeben werden, die sich zur Ginhaltung fünfstündige Sonntagsarbeit aus und für Freigabe jedes britten Todtschlag vorliege. der 10 stündigen Arbeitszeit verpflichten. Punkt 1, 3 und Sonntages für die Gehilfen. Die Geschworenen sprachen die Angeklagte schuldig des Mordes, 4 wurden abgelehnt. 3u Buntt 2 wurde beschlossen, den schwach besucht war, wurde beschlossen, innerhalb einer Woche Da die Versammlung ziemlich worauf der Staatsanwalt gegen dieselbe die einzig zulässige Strafe, städtischen Arbeitern eine Zohnerhöhung von sage und schreibe nochmals eine Versammlung einzuberufen. die Todesstrafe, in Antrag brachte. Auf Befragen des Vorsitzenden, ob die Angeklagte auf diesen bie soziale Frage für sein Theil wieder einmal gelöst zu haben, auf Holzplägen beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, Orts­zehn Pfennig pro Tag zu bewilligen. Und in dem Bewußtsein, Der Verband der in Holzbearbeitungsfabriken_und Antrag etwas zu bemerken habe, erwiderte fie:" Ich bin un- legte sich der brave Stuttgarter   Gemeinderath beruhigt schlafen. verwaltung Berlin 1 hielt am 3. Juli eine Mitgliederversamm­un- ie schuldig". Inng ab. Der Kassirer Scharf gab den Kassenbericht und die Bom Kollegen Kobold wird sodann bekannt gegeben, daß der Abrechnung von der Dampferpartie und wurde ihm für beide Berichte Becharge ertheilt. Ein ausgearbeitetes Reglement für den Arbeitsnachweis fand die Zustimmung der Versammlung. Die Zahl der Konkurseröffnungen betrug 7684 gegen 7623 Rollege Teubner drei Bücher für die Bibliothek geschenkt hat. im Jahre 1891. Auf Preußen entfallen 3744( 1891: 3679) Kon- Die nächste Versammlung findet am 7. August statt. 30( 360), Baden 823( 305), Elsaß Lothringen 270( 260), Ham- Versammlung ab. In derselben erstattete Kollege Scholz einen turse, auf Sachsen   1098( 1206), Bayern   833( 848), Württemberg   Die Bäckerei Arbeiter hielten am 4. Juli eine öffentliche burg 173( 192) und Hessen   149( 130) Konkurse. Von den Bericht über die Verhandlungen auf dem Kongreß der Nahrungs­preußischen Provinzen hatte nächst Berlin  , wo 322( 1891: 294) mittelarbeiter in Hannover  . In der Diskussion sprachen sich die Konkurseröffnungen stattfanden, das Rheinland   mit 561( 1891: meiſten Redner, wenn auch aus verschiedenen Gründen, gegen 567) Konkursen die größte Zahl; dann folgen Schlesien   mit 392 die Gründung eines Industrieverbandes des Nahrungsmittel­( 1891 noch 474), Westfalen   mit 362( 267) und Sachsen   mit 348( 337). Gewerbes aus. Folgende Resolution fand Annahme: Die Ver Die Abnahme in Schlesien   und die Zunahme in Westfalen   sind auffällig. fammlung erklärt sich gegen einen Industrieverband, weil die Auch in Ostpreußen   hat eine sehr erhebliche Abnahme( von 303 Gründung eine verfrühte wäre, und legt den Hauptwerth darauf. auf 222) stattgefunden. Im Vergleich zur Einwohnerzahl hatte, sich im eigenen Gewerbe erst zu organisiren. Most verlas wie schon 1891, Bremen   die meisten Konturse, nämlich 45,0 hierauf den Bericht der Agitationstommission. Mit einem über­( 1891: 45,6) auf 100 000 Einwohner, demnächst folgen Reuß ä. 2. nommenen Bestand von 134,60 m. betrugen die Einnahmen mit 38,4( 51,9) und Königreich Sachsen mit 30,4( 34,1). In 272,72 M.; die Ausgabe 189 M., so daß ein Bestand von Württemberg   tamen auf 100 000 Ginwohner 19,4( 1891: 17,6), 83,72 m. geblieben ist. Vom Kollegen Scholz wurde auf die in Bayern   14,7( 15,1) und in Preußen 12,3( 12,2) Ronkurse. Mißstände aufmerksam gemacht, daß vielfach die Bettstätten der Von den preußischen Provinzen hatte in beiden Jahren Schleswig  - Bäckergesellen, wenn diese von ihnen des Abends verlassen sind, von Holstein verhältnißmäßig die meisten Konkurse, nämlich im den Hausdienern oder Dienstmädchen benuzt würden. Er fordert Jahre 1892: 22,3, 1891: 20,2 auf 100 000 Einwohner. Dann die Kollegen auf, da wo diese Uebelstände beſtehen, dies dem famen Berlin   mit 19,4( 18,3), Westfalen   mit 14,4( 10,9) und Bureau oder der Agitationskommission mitzutheilen, damit es Achtung, Metallarbeiter! Sachsen   mit 13,2( 13,0). Die amtliche Statistik beschäftigt sich dem Polizeipräsidium gemeldet werden kann, Nachtheil würde Die Konferenz der Werkstatt- Vertrauensleute für den Norden auch mit dem Berufe der in Konfurs gerathenen Personen. Die dadurch für keinen erwachsen. Ueber das Submissionsunwesen findet am Sonnabend, den 8. Juli, Abends 9 Uhr, bei Wilte, Schwierigkeiten, die sich hierbei einer genauen Statistik entgegen sollen Mittheilungen an Kollegen Pfeifer übergeben werden. Hochstr. 82a, statt. stellen, sind sehr groß, da in den amtlichen Bekannt: Scholz bemerkte sodann noch, daß ein Meister in der Stalizer= Des weiteren geben wir bekannt, daß am Sonntag, den machungen der Gerichte einerseits sehr oft der Beruf straße auf dem Fragebogen der Reichsenquete angegeben hätte, 30. Juli, Vormittags 9 Uhr, für die Mitglieder eine Sonder- Ser Kridatare gar nicht oder ganz unbestimmt angegeben bei ihm würde nur 12 Stunden gearbeitet, während in der That vorstellung in der Urania   stattfindet; Billets sind bei den ist, andererseits mehrfache Berufe eines und desselben 16-18 Stunden dort gearbeitet werde. Die Agitationsfommission, Kassirern zu haben. Kridatars genannt werden. Wie die amtliche Erhebung diefe der das hinterbracht wurde, meldete es der Polizei und die Folge Schwierigkeiten überwunden hat, geht aus der Veröffentlichung war, daß der Meister vom Polizeilieutenant über seine Lüge zur nicht hervor, die sich darauf beschränkt, die in Konkurs gerathenen Rede gestellt wurde. Redner knüpfte daran die Ermahnung, der Personen nach den Berufsgruppen der Berufsstatistik von 1882 Agitationskommission nur von allen derartigen Mißständen zusammenzustellen. Den Hauptantheil bat natürlich das Handels- Kenntniß zu geben. gewerbe mit 3554( 1891: 3511) Konkursen, dann folgt die In dustrie der Nahrungs- und Genußmittel mit 684( 681), die Be- Eine öffentliche Versammlung für Kutscher   aller fleidigung und Reinigung mit 659( 729), die Land- und Branchen tagte am 5. d. M. in der Norddeutschen Brauerei". Forstwirthschaft mit 473( 406) und die Metallverarbeitung, In einem ausführlichen Vortrage veranschaulichte der Genosse Maschinenindustrie   2c. mit 433( 376). Von den einzelnen Ge- äther den Zweck und den Nutzen der Organisation. Er werben 2c. hatten die meisten Konkurse die Gastwirthe mit 367 machte es allen Kutschern zur Pflicht, den Indifferentismus ( 1891: 390), Bäcker und Konditoren mit 297( 318) Schuhmacher schwinden zu lassen, sich der Organisation anzuschließen, sich auf­mit 289( 324), Schneider mit 205( 244), Gutsbesitzer und Pächter zuklären und für geregelte Lohn- und Arbeitsbedingungen einzu­mit 155( 97), Brauer mit 112( 106), Mühlenbesitzer mit 109( 92), treten. Die Darlegungen des Referenten wurden mit allseitigem Bimmerer und Maurer mit 107( 89), Schlächter mit 101( 100), Beifalle entgegengenommen. Droschkenkutscher Hoffmann Bau- Unternehmer mit 96( 53), Hutmacher und Kürschner mit 79 wandte sich an seine Berufskollegen und forderte dieselben zum ( 80), Uhrmacher mit 74( 70) und Klempner mit 65( 73). Beamte Beitritt in den Verein Berliner   Droschkenkutscher auf. Droschken­geriethen 60( 1891: 88), Rentiers 87( 22) und Aerzte 9( 10) in futscher A. Schulz bemängelte den bestehenden Verein Berliner  Droschkentutscher und dessen Leiter, Herrn Schütte, hinsichtlich der ungenügenden politischen Aufklärung der Vereinsmitglieder und empfahl demgegenüber den Anschluß an die Freie Vereinigung sämmtlicher Kutscher   Berlins   und Umgegend. Arbeitskutscher Franz Gutzeit, SO., Eisenbahnstraße Nr. 22, Jahnte bemerkte, daß in seiner Branche die Verhältnisse, wenn Vertrauensmann der Berliner   Metallschleifer. auch schlecht, doch noch nicht so schlecht seien, wie in der Droschfen­branche. Für 1 M. Lohn pro Tag sehe sich kein Arbeitsfutscher Achtung, Kürschner! Der Stand unserer Bewegung ist Der sozialdemokratische Wahlverein für den zweiten auf den Wagen. In seinem Schlußworte wandte sich der Refe ein guter. Die Zahl der Streifenden ist dieselbe wie in der Berliner   Wahlkreis hielt am 5. Juli seine erite Versammlung rent gegen eine Branchenorganisation im Fuhrgewerbe und trat vergangenen Woche, trotzdem wieder 6 Arbeitgeber der Mützen nach der Wahl ab. Da der in Aussicht genommene Referent für eine gemeinsame Organisation aller Kutscher   ein. Diese branche, bei denen 28 Arbeiter beschäftigt sind, bewilligt haben. am Erscheinen verhindert war, hielt Genosse Wag eine Ansprache Organisation sei die Freie Vereinigung der Kutscher  . Eine Re­Der Geist unter den Ausständigen ist ein ausgezeichneter. Eine über die Thätigkeit der Parteien nach den Wahlen. Sodann solution, in der die Anwesenden sich verpflichten, der Freien Ver­von den Hausindustriellen gewählte Lohnkommission von acht wurden einige Anregungen über die beste Agitation im Kreise einigung der Kutscher   und sämmtlicher im Fuhrwesen beschäf­Mann hatte am 5. Juli eine Zusammenkunft mit den Fabri- besprochen. tigter Arbeiter beizutreten, wurde angenommen. tanten. Dabei zeigten sich die Herren wieder in ihrer ganzen Größe, indem sie den Antrag an die Fabrikanten stellten, Die in der Kürschnerei beschäftigten Arbeiter und Der Fachverein der Uhrmacher und verwandter Berufs­denjenigen Hausindustriellen die Arbeit zu entziehen, die Arbeiterinnen hatten sich zahlreich zu der öffentlichen Ver- genossen von Berlin   und Umgegend hielt am 1. Juli eine ordent unsere Forderungen bewilligten. In der Pelzbranche liegt sammlung am 5. Juli im alten Schüßenhause, Linienstr. 5/6, liche Generalversammlung ab, in welcher Genosse Räder über die Sache nach wie vor günstig, jedoch giebt es auch eingefunden. Nachdem der Vorsitzende eine Buschrift aus Paris   das Thema Unsterblichkeit" referirte. Hierauf erstattete der hierin noch Wertstellen, die bis jetzt noch nicht bewilligt haben, verlesen, laut welcher den ausständigen Kollegen von den Raffirer den Kassenbericht für das verflossene Quartal. Danach

handelt.

Soziale Lteberlicht.

An die Gewerkschaften Berlins  . Parteigenossen!

Am Donnerstag, den 20. Juli, findet in den Konkordia- Fest fälen eine Parteiversammlung statt mit der Tagesordnung: Der Internationale Arbeiterkongreß zu Zürich   und Wahl der Delegirten. Im Interesse der Sache ersuchen wir die Parteigenossen, an diesem Tage keine Bersammlungen einzuberufen. Die Vertrauenspersonen.

Die Ergebnisse der Statistit, sowie der Geschäftsbericht des Vorstandes werden zu der am 24. Juli stattfindenden General­versammlung gedruckt vorliegen und zur Vertheilung gelangen. Der Vorstand des Verbandes aller in der Metallindustrie beschäftigten Arbeiter Berlins   und Umgegend. Dtto Mäther, Vorsitzender, Anflamerstr. 44, Achtung, Metallschleifer!

Die Wahlen sind vorüber, und ist es nunmehr Eure Aufgabe, energisch für die Organisation unserer Branche einzutreten. Des: halb richte ich an alle Kollegen die Aufforderung, in allen Werf ſtätten Vertrauensleute zu ernennen und deren Adressen mir baldigst mitzutheilen, damit ein besserer Zusammenhalt herbei­geführt wird.

Des Weiteren mache ich die Kollegen darauf aufmerksam, daß Marken zum öffentlichen Unterstüßungsfonds der Berliner  Metallarbeiter bei mir zu haben sind, und ersuche ich, für regen Konkurs. Vertrieb derselben einzutreten, um diesen unseren Kampffonds zu stärken. Mit kollegialem Gruß

Versammlungen.

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