In der Berlichingenstraße hielt For Sem Hause Nr. 4 eine ben Kriegerbereinshelden Kalb den Weg der Privatllage beschritten. Truppe unter Anführung eines Offiziere, der nach den Baltonen In der Tat grenzt eine so grobe Taftlosigkeit direkt an Beleidigung hinauf drohte. Ein Schuhmann hielt einer jungen Frau, die auf Der Vorfall zeigt aber, was von der ,, Erziehungsarbeit" zu ihrem Balkon in der ersten Etage stand, einen Revolver hin„ Kameradschaftlichkeit und Bildung" in den Kriegervereinen zu und rief: Scheren Sie sich rein, oder ich schieße!" halten ist.
Während die Polizei an der Ecke der Gozkowsky- und Zwinglistraße von der blanken Waffe Gebrauch machte, um einen Trupp von etwa 500 Personen zu zerstreuen, wurde angeblich aus den Häusern mit Flaschen, Prestohlen und Scherben auf die Polizei geworfen. Hier machten die Beamten von der Browningpistole Gebrauch und schoffen nach den Fenstern, aus denen nach ihrer Meinung die Wurfgeschosse gekommen waren.
Die Verhandlungen mit dem Verband von der Firma Kupfer abgelehnt.
Der Breslaner Handabhacker nicht gefunden. Zu der schon telegraphisch gemeldeten neuesten Verurteilung des Genossen Albert von der Breslauer VoIts a cht" durch das Landgericht Breslau zu bier Monaten Gefängnis ist noch nachzuholen, daß in der Verhandlung der Polizeirat Frost unter Eid bestritt, daß er oder der Polizeipräsident den Handabhacker getannt hätten. Der Schuhmann Goltschlig bekundete, daß er nicht der Wüterich gewesen sei, der dem Arbeiter Biewald die Hand abhackte.
Der Antrag der Staatsanwaltschaft auf fofortige Vera Haftung Alberts wurde vom Gericht abgelehnt.
Politische Jugend.
England.
Parlamentsdiäten in Sicht?
London , 27. September. Wie aus guter Quelle mitgeteilt wird, hat die Regierung den Vorsitzenden der parlamentarischen Frat tionen der Sozialisten und Arbeiterpartei Henderson davon in Kenntnis gesetzt, daß sie im Laufe der nächsten Parlamentstagung einen Gefeßentwurf betreffend Gewährung von Diäten für die Parlamentsmitglieder einbringen werde. Wie ferner aus sonst gut unterrichteter Seite mitgeteilt wird, dürfte Balfour trotz aller bisherigen Meldungen diese Reform nicht bekämpfen. Rußland.
Der Luftmilitarismus.
Petersburg, 27. September. Das Komitee zur Verstärkung der Kriegsflotte hat befchloffen, fofort zwanzig Aeroplane zu bestellen.
Gestern vormittag fand auf Ersuchen des Vorsitzenden des Gewerbegerichts, Herrn v. Schulz, eine Aussprache mit der Firma und zwei Vertretern des Verbandes statt. Auf Grund dieser Aussprache hat der Verband zwecks Beilegung des Streiks das Einigungsamt der Stadt Berlin offiziell In ihren Trauerberichten von der Wahl in Frankfurt a. D.angerufen. Der Kohlenhändlerverband hat dagegen gestern Rebus melden die bürgerlichen Blätter, nachdem der Sieg des nachmittag in einer Sigung beschlossen, mit dem Transport- Sozialdemokraten festgestellt war, seien Studenten und Schüler der Die Mannheimer Volksstimme" schreibt zu unserer arbeiterverband nicht zu verhandeln( 1) und auch den vom bort trok der Niederlage durch Absingen von„ Deutschland , Deutsch - Fischer vom Brüsseler" Peuple " erklärt habe, die badischen oberen Gymnasialflassen zum Kaiser- Wilhelm- Denkmal gezogen, um agdeburger Meldung, daß Genosse Frank dem Genossen Streif betroffenen Firmen dringend empfohlen, Verhand- land über alles" ihre patriotische Gesinnung zum Ausdruck zu Landtagsabgeordneten würden dem Parteitagsbeschlusse Folge lungen mit dem Transportarbeiterverband abzulehnen. Der bringen. Arbeitgeberverband und auch die vom Streif betroffenen Firmen sind dagegen wohl bereit, mit den streifenden Arbeitern felbst zu verhandeln, auch durch den Magistratsrat von Schulz, mit dem sie sich in Verbindung gesetzt haben. Die Arbeitgeber find angeblich auch bereit, vom 1. April an eine Lohnerhöhung eintreten zu lassen. Den vom Streik betroffenen Geschäften hat der Kohlenhändlerverband in der gestrigen Situng seine Unterstützung zugesagt.
Politifche Ueberficht.
Berlin , den 27. September 1910. Scharfmacherische Nationalliberale. Die Nationalliberalen in Rheinland- Westfalen haben in einer Versammlung in Dortmund zum nationalliberalen Parteitag in Kassel Stellung genommen und ihre Meinung dahin firiert:
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Reines diefer Blätter hat gegen diese politische Betätigung der Gymnasialjugend etwas einzuwenden. Aber wenn die Arbeiterjugend für die Sozialdemokratie demonstriert hätte. Das Geschrei möchten wir hören!
Die Angst vor den Erfahwahlen.
leisten, die Frage aber dem Internationalen Kongreß unterbreiten, folgendes:
Genosse Dr. Frant ersucht uns um die Feststellung, daß er sich so dem Genossen Fischer- Brüssel gegenüber nicht geäußert habe. Bezüglich der Konsequenzen, die sich für die Süddeutschen aus den Magdeburger Beschlüssen ergeben, habe er sich Fischer Jm Gemeinderat von Mülhausen i. Elsaß ist der Antrag gegenüber, der ihn unmittelbar nach der entscheidenden Sigung der Demokraten auf Vornahme von Gemeinderatserfazwahlen für barüber fragte, genau so geäußert wie in der fünf ausgeschiedene Mitglieder mit 20 gegen 6 Stimmen„ ber- Sigung fe 16 st. Es sei durch das Fischersche Interbiem" tagt" worden. Für die sofortige Annahme des Vorschlages also durchaus nicht etwa eine neue Situation geschaffen worden. stimmte mit fünf Demokraten ein Zentrumsvertreter, während die Genosse Frank findet es also für nötig, sich gegen den Mehrheit des Zentrums und alle Liberalen mit den großkapitalisti- Verdacht zu verwahren, daß er erklärt hätte, die badischen schen Scharfmachern im Gemeinderat für die Vertagung", d. h. die Landtagsabgeordneten würden sich dem Beschluß der obersten Ablehnung stimmten. Dabei hat die Sozialdemokratie bei den Haupt- Instanz der Partei fügen! Das ist sehr bezeichnend! Und wahlen von 1908 im ersten und zweiten Wahlgang 45 Prozent aller hätte sogar größere Bedeutung, wenn nicht der Parteitag den abgegebenen gültigen Stimmen auf ihre Kandidaten vereinigt, so daß sie, wenn wie in Bayern das Proportionalwahlsystem in Gel- Antrag Zubeil Haase angenommen hätte! tung wäre, im Gemeinderat der Stadt Mülhausen 16 Sige von ins- Wie nötig es war, daß er angenommen wurde, das zeigt gesamt 36 besegen würde. gerade diese Franksche Erklärung mit besonderer Deutlichkeit. Ueber den Sinn ihrer orakelhaften Wendungen zu grübeln, können wir uns ersparen; so zweideutig die Worte Franks sind, so unzweideutig ist der Parteitagsbeschluß und darauf kommts an!
Ein Zentrumsmann als Mefferheld.
,, Wir erwarten von dem Parteitag in Kaffel, daß er unter Mit welchem Fanatismus und Ingrimm die Angehörigen der Abweisung aller gegenteiligen Bestrebungen den Charakter der Zentrumspartei das Eindringen der Sozialdemokratie und ihrer Partei als Mittelpartei und ihre Aufgabe, die Gegensäge zwischen Bresse verfolgen und zu verhindern versuchen, zeigt die Tat eines rechts und links zum Besten des Vaterlandes zu mäßigen und solchen Anhängers der Partei für Bahrheit" und" Recht" in auszugleichen, unangetaftet beibehalte. Bei dem Charakter als ösbach bei Aschaffenburg . Vor einer dortigen Wirtschaft lauschte Mittelpartei darf sich die Partei nicht einseitig nach links drängen abends der Vertrauensmann des Zentrums, in der seit laffen. Es muß ihr vielmehr unbenommen bleiben, mit allen freund", aufliegt und in der einige Parteigenoffen saßen und fich laffen. Es muß ihr vielmehr unbenommen bleiben, mit allen furzer Zeit unser Würzburger Parteiorgan„ Der Fränkische Volksbürgerlichen Parteien den gegenwärtigen Verhältnissen entsprechend unterhielten. Als er bemerkt wurde, gingen einige junge Burschen Wahlbündnisse zu schließen. Unter Aufrechterhaltung unserer hinaus, auf die der Zentrumsmann blindlings, ohne jede Vergrundsäglichen Stellung den Parteien gegenüber halten wir für anlassung, mit dem Meffer einst a ch. Die Sentrums. die kommenden Wahlen den Kampf gegen die Sozialdemokratie blätter der Brovina, die die Lügenartikel über die Sozialdemokratie an hervorragendster Stelle behandeln, haben von dem Vorfall noch für die Forderung des Tages." nichts gebracht.
Freifinnige Helden.
Der Vorstand des Ortsvereins Breslau des Gewerkvereins der Eisenbahner( H.-D.) hatte zu Sonntag, den 25. September, eine große öffentliche Eisenbahner Versammlung nach den Union- Festfälen einberufen. Es war etwas ganz besonderes geplant. Bwei freisinnige Abgeordnete waren als Referenten an gefündigt. Der Reichstagsabgeordnete Gothein Breslau follte über„ Die politische Lage im Reiche" und der Landtags- und Reichs tagsabgeordnete opsch Berlin über„ Das preußische Abgeordneten haus und seine Tätigkeit" sprechen.
Frankfurt a. M., 27. September. Entgegen anderweitigen Meldungen wird dem Generalanzeiger" aus Petersburg gemeldet: Stolypin werde Sonntag nach Friedberg reisen, wo er mit dem Baren eine Besprechung haben werde. Es handele sich um wichtige Beschlüsse über Finnland . Die Auflösung des Landtages soll bevorstehen.
militärisches Dreckbad.
geht uns folgende Zuschrift zu:
Die heute versammelten Parteivertrauensleute und Parteis genossen aus mehreren Bezirken Nürnbergs sind über die Ausführungen ihres Abgeordneten Dr. Südekum zur Budgetfrage außerordentlich erstaunt und bedauern aufs lebhaftefte die von ihm eingenommene, unseren Ansichten durchaus nicht entsprechende Stellungnahme und wünschen lebhaft, daß er in fürzester Zeit vor den Nürnberger Parteigenossen seine sonderbare Auffassung begründet.
Die in Nürnberg vorhandene Auffassung in dieser Frage hat Genosse Dr. Süßheim in wirklich treffender Weise auf dem Parteitag zum Ausdruck gebracht.
Gottfr. Schneider. Alois Haid. Joh.
P. Meyer. J. Glockner. Peter Hild. M. Müller. K. Klement. A. Burmeister. Müller. Karl Dräger. Jakob Wolfram. Henft. Andr. Magerer. Ernst Blasned. G. Kinath. Th. Gumbmann. Leonh. Stolz. W. Undeutsch. Karl Zapf. J. Heier. J. Hiltl. M. Fellner. 1. Wollert. F. Matthes. Joh. Scheuring. Ad. Küftler. W. Schatt. H. Döbel. Ed. Möller. König. Schneppenhorst. Benkert. M. Schreyer. Joh. Leykam. M. Bächer. Fr. Göhr. Jos. Zedl. Joh. Hörndlein. Bestle. Diese Erklärung ist, wie uns im Begleitschreiben mitgeteilt
Th. Kellermann. Das Militärgefeß enthält bekanntlich manche unfinnigen BeDer nicht sehr große Saal hatte fich allmählich gefüllt, um 1/26 Uhr war fein Stuhl mehr frei, doch fonnte die Versammlung ftimmungen. Darunter auch die, daß Befehle von Vorgesekten noch nicht eröffnet werden, da der Einberufer, der freifinnige Bartei- unter allen Umständen ausgeführt werden müssen, selbst wenn sekretär i Iler, noch nicht erschienen war. Um 6 Uhr wurde endlich diese eine vorschriftswidrige Behandlung Untergebener darstellen. die Versammlung eröffnet. Da der Herr Reichstags- Abgeordnete Der Kanonier Rettich vom 41. Feldartillerie- Regiment in Glogau ist, als Depesche am Sonnabend früh dem Bureau des Magdeburger Gothein angeblich plöglich erkrankt war, unterzog sich der Herr Rektor hat das nicht genügend beachtet. Er hatte beim leben im Flaggen- Parteitags zugesandt worden, scheint dort aber nicht verlesen worden Kopsch der, wie er sagte, ihm angenehmen Aufgabe, die beiden Referate zu halten. Wiederholt machte sich während des Vortrages fignalgeben ein falsches Zeichen gegeben und mußte dafür auf Be- zu sein. die Opposition durch Zwischenrufe bemerkbar, was den Vorfizenden fehl des Sergeanten Rauer Laufschritt machen. Dies sollte er regelmäßig veranlaßte, mit der Entfernung der Zwischenrufer nach dem Befehl des Sergeanten durch eine schmutzige WasserZu seinem 60. Geburtstage ehrten unseren alten Kämpen zu drohen, indem er darauf hinwies, daß diese keine Eisenbahner pfüße tun. Der Soldat lief aber um diese herum; als dies der August Kaden die Parteigenossen seines Wahlkreises dadurch, feien. Tatsächlich war die Versammlung zu einem großen Teil von Feldwebel Safran sah, befahl ihm dieser, sich der Länge nach in daß sie am 26. September eine Parteiversammlung einberiefen und Nichteisenbahnern besucht, die aber im Hirsch Dunderschen den schmutzigen Tümpel hineinzulegen. Hierzu wollte sich der hier Kaden einstimmig wieder zum Reichstagskandidaten im vierten Gewerkverein organisiert sind. Soldat aber noch viel weniger verstehen; er weigerte sich, sich im sächsischen Wahlkreise( Dresden- Neustadt) aufstellten. Vor Eintritt Herr Kopich beschäftigte sich zunächst mit der Reichs- Dred finansreform und der Stellung der politischen Barteien im Dreck zu baben. Das Kriegsgericht der 9. Division verurteilte in die Tagesordnung begrüßte ein Arbeiterfängerchor den Jubilar Reichstage zu dieser Frage. Schon wollte er zum zweiten Teil den Kanonier wegen Gehorsamsverweigerung durch ein Weihelied. Dann sprach Kaden und gab ein Bild von der drei Wochen Mittelarrest, den Feldwebel Entwickelung der Sozialdemokratie. Genosse Kaden hätte übrigens seines Vortrages übergehen, als er durch die Bemerkung, daß von au gewissen Parteien fyftematisch die unwahrheit Safran aber wegen vorschriftswidriger Behandlung zu fünf schon vor einigen Jahren das 25jährige Jubiläum seiner Kandidatur im vierten fächsischen Reichstagswahlkreise begehen können; ſeit 1898 verbreitet werde, den Zuruf provozierte: Wie das hier ge- Tagen gelinden arrest, während der Sergeant Rauer vertritt er den Kreis im Reichstage. fchieht!" Sofort erhob sich der Vorsitzende, um dem Zwischen von derselben Anklage freigesprochen wurde. rufer zu sagen, daß er fein Eisenbahner sei und fein Recht habe, an Auf die von dem Gerichtsherrn eingelegte Berufung hob das Zum Parteitagsbericht der Versammlung teilzunehmen. Der Zwischenrufer verließ den Oberkriegsgericht des 5. Armeekorps heute das freisprechende Urteil schreibt uns Genosse Bebe I: In meiner ersten Rede auf dem Saal, nicht ohne die Feigheit dieser freisinnigen Kämpen noch mit gegen Rauer auf und verurteilte ihn zu drei Tagen ge- Parteitag zur Budgetfrage hatte ich scharf getadelt, daß unser Parteieinigen Worten zu kennzeichnen. linden Arrest. organ Pforzheimer Freie Presse", als es die Namen der vier Furcht vor einer schmutzigen Wasserpfüße gibt es bei den Bremer Delegierten veröffentlichte, den Namen des Genoffen Bannekoek in denunziatorischer Absicht fett drude. Die Redaktion Preußen nicht. des genannten Parteiblatts teilt mir jetzt mit, daß sie an diesem Vorgang unschuldig sei. Die Pforzheimer Freie Presse" fei ein Kopfblatt des„ Karlsruher Volksfreund", deffen erfte 3-4 Seiten unverändert in den Tert der Pforzheimer Freien Breffe" aufgenommen würden. Die Redaktion müsse dadurch manches in ihr Blatt aufnehmen lassen, das sie nicht billige. Ein eigenes Heim
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Wie berechtigt aber der Zuruf war, erhellt aus folgendem: Bei der Eröffnung hatte der Parteisekretär Müller erklärt, die einzige politische Partei, die in Preußen für ein allgemeines, gleiches, geheimes, direttes Wahlrecht eintrete, fei die freisinnige Bartei! Und der Referent hatte in seinem Vortrage folgende Behauptungen aufgestellt:
In der Frage der Finanzreform habe die Sozialdemokratie durch ihre Haltung die Reaktion unterstügt.
Oefterreich. Mandatsverlust.
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In der Stichwahl hat die Sozialdemokratie Deutsch - Böhmens Montag das Mandat des Wahlkreises Gablons, das durch den Die liberalen Barteien feien prinzipiell gegen jede indirekte Tod des Genossen Barth erledigt war, berloren. Der deutschVesteuerung des Volkes und für die Beseitigung der Liebesgaben nationale Kandidat, Bürgermeister Glödner, fiegte mit 6186 an bie Junter. Stimmen über den Genossen Trübenader. Der Bezirk hat durch wird das Boltsblatt" für Harburg nach Ablauf des die Krise furchtbar gelitten, so daß sich die Zahl der proletarischen iegt bestehenden Vertrages errichten. Zu dem Zivede hat der Verlag Wähler erheblich vermindert hatte. Die Fabrikanten haben ihre ein passendes Grundstück für 72 000 Mt. erworben. augenblickliche Machtstellung zu argem Terrorismus mißbraucht.
Nach diesen wenigen Beispielen fönnen wir es unseren Lesern überlassen, zu beurteilen, von welcher Seite systematisch die Unwahrheit verbreitet wird.
Die Versammlung hörte das Referat des Herrn Kopsch bis zu Ende an. Als die Diskussion einsetzen sollte, verlangte der " freisinnige" Borsigende, daß jeder fich zum Wort Meldende nicht nur seinen Namen, sondern auch die Dienststelle, auf der er beschäftigt fei, anzugeben habe. Daraus entstand ein Tumult, der zum Schluß der Versammlung führte.
Das wird den freifinnigen Helden gar nicht so sehr unangenehm gewesen sein, denn schließlich wäre den Anwesenden vielleicht doch iroz des Maulforbes, den der Borsigende den Diskussionsrednern anlegen wollte, die ganze Schäbigkeit der hirsch- dunckersch- freisinnigen Kampfesweise vor Augen geführt worden.
Kriegervereins- Terrorismus.
In den Kriegervereinen wird angeblich keine Politik getrieben. In Wahrheit wird jeder, der nicht als unbedingt zuverlässig" gilt, der brutalsten Behandlung, ausgefeßt. Dafür ein neues Beispiel. In dem Dorfe Alach bei Erfurt hatte man einen Einwohner im Verdacht, ein Roter" zu sein. Db der„ Verdacht" berechtigt war, mag dahingestellt bleiben, denn auf einem weltabgeschiedenen Orte genügt ein wenig Widerspruchsgeist, um zum Sozialschen" geftempelt zu werden. Genug, als der Kriegerverein am Sedan tage zum eft effen versammelt war, wurde der Mann von dem Kriegervereins- Schriftführer Kalb aus dem Saale gewiesen, weil man ihn für einen„ Roten " hielt. Der so Brüstierte hat gegen
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Das vierte Heim der Wiener Arbeiter ist nun entstanden. Nach Favoriten, Ottakring und Floridsdorf kommt nun Meidling . Seit langem leidet die Entwickelungsfähigkeit der Meidlinger Die am Sonntag in der Stadt 8ürich vollzogene Er- Arbeiterorganisationen an dem Mangel eines passenden Ber fakwahl in den tleinen Stadtrat für unseren ins Ober- fammlungslotals. Für größere Versammlungen tam überhaupt nur gericht gewählten Genossen hß ist nicht zustande gekommen, indem ein einziger Saal, der Mauler- Saal in Betracht. Nun haben unsere keiner der drei Kandidaten das absolute Mehr erreichte. Unser Ge- Meidlinger Genossen diesen Saal angetauft. Das einfache schmudnoffe Pfarrer Pflüger erhielt 11765, der Freifinnige Dr. Boßhardt lose Gebäude, wird nun zum Arbeiterheim umgestaltet. 9083, der demokratische Lehrer Heußer nur 2916 Stimmen. Unfere Bartei hat sich also neuerdings darüber ausgewiesen, daß sie die stärkste Partei in der Stadt Zürich ist und Pflüger haben bloß 160 Stimmen zum absoluten Mehr gefehlt. Hoffentlich wird er im zweiten Wahlgang gewählt. Die Wahl von drei Bezirksrichtern wurde glatt erledigt, wobei unser Genosse Müller mit 12 192 die meisten Stimmen erhielt.
Maßregelung eines Sozialisten beantragt.
Polizeiliches, Gerichtliches ufw. Das System der hohen Geldstrafen.
Die Straffammer in Frankfurt a. M. verurteilte am Mon
tag den Redakteur der" Bolts stimme", den Genossen Zander wegen Beleidigung eines Wiesbadener Pfarrer zu 1200 M. Gelbdstrafe, obwohl die Behauptungen zum Teil erwiesen werden konnten.
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Die Presse vor der Revisionsinstans. Verworfen wurde die Revision des Genossen gielte bom Paris , 27. September. Der Präfekt des Departements Ost- Boltsblatt" für Harburg gegen das Urteil der Stader phrenäen hat bei ber Regierung die Abfebung des sozia. Straftammer, die ihn wegen Beleidigung eines Polizeibeamten zu listischen Bürgermeisters von Corneilla beantragt, 600 M. Geldstrafe verurteilt hatte. Der betreffende Beamte hatte der eine Versammlung der Winzer und Landarbeiter einberufen beim legten Hafenarbeiterstreit eine hervorragende Rolle zum Schutz und in einer revolutionären Rede zum Ausstand aufgefordert hatte. der Arbeitswilligen gespielt.