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hat sich dabei nicht unerheblich verlegt. Bei Sem wiederholten Räumen der Beusselstraße wurden vor Nr. 29 aus Haustüren und Fenstern auf die vorübergehenden Schuhleute und den Polizei­Ieutnant Kirchner mit Steinen geworfen. Der verletzte Täter ent­fam jedoch unter Zurüdlassung, seiner Müze. In der Beussel­straße trat dann allmählich gegen 10 Uhr abends Ruhe ein. Da gegen erhob sich in der Rostockerstraße, zwischen der Wittstocker und Huttenstraße, eine größere Ruheſtörung. Dahin entsandte Pa trouillen des Kommandos Sommer wurden beschossen(?) und mit Flaschen, Porzellan, Steinen und Eisenstücken beworfen. Wieders holt mußte gegen die johlende Menge mit blanter Waffe und schließ­lich, da die Angriffe nicht aufhörten, mit der Schußwaffe gegen die Demonstranten vorgegangen werden. Dem Durchziehen dieser Straßenteile mit der Schußwaffe wohnte der Polizeipräsident per­sönlich bei und überzeugte sich von den heimtüdischen und hinter­listigen Angriffen der Hansbewohner auf die erekutiven Organe. Steinwürfe und Schüsse(?) der Demonstranten aus Fenstern und

Eine von der Polizei bediente Korrespondenz, die sich nicht genug in Schauergeschichten tun kann, meint dazu:

Das wird ihnen wohl nicht viel nützen.

Banner schwor.

Das Krankenjournal in der Unfallftation befchlagnahmt.

nun

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Ein ,, moderniitiicher" Kardinal.

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Als Antonius Fischer   vor Jahren sich auf den Wir glaubens auch. Aber wenn es den Bewohnern erzbischöflichen Stuhl in Köln   niederließ, wurde er weder von Moabits, die in diesen Tagen von der reaktionären Bresse aufs der Geistlichkeit noch vom Zentrum mit besonders günstigen schwerste beschimpft worden sind, nichts nüßt", dann nüßt Augen angesehen. Dem Klerus seiner Erzdiözese galt er als es vielleicht der politischen Aufklärung. Moabit   war in ein gar strenger Oberhirte, der in die lieben Gewohnheiten Berlin   bisher noch der einzige Stadtteil, in dem ein einiger- der frommen Herren mit unsanftem Eifer hineinfuhr. Dem maßen erheblicher Teil der Einwohner auf das konservative Bentrum störte er die Kreise durch seine übergroße Ergeben­heit der Regierung gegenüber, die sich namentlich auch in einem fast findisch zu nennenden Hohenzollernbyzantimismus äußerte. So kam es in den ersten Jahren seiner Amtstätigkeiten zu mancherlei Reibereien mit dem Klerus und die Köln  . Voltsztg." behandelte ihn als unbequemen Politiker mit sichtlicher Kälte. Jetzt fahndet nun auch die Staatsanwaltschaft strengstens auf Hinter den Kulissen aber bekam seine Eminenz den Unmut von Balfonen wurden von der Schuhmannschaft auf den erhaltenen die an den Krawallen Beteiligten. Die Polizei verlangte von einer des Bachemschen Kreises fühlbarer zu spüren. Das hat sich Befehl nach beiden Straßenseiten hin mit Schüssen beantwortet. Unfallstation die Namen derjenigen Personen, denen dort ärztliche wann und wodurch weiß man nicht seit einiger Leider konnten die Täter, da sie sich sehr verſtedt zeigten, bezw. Silfe geleistet worden ist. Die Aerzte der Station verwei- Zeit geändert. Antonius Fischer   ist mit den leitenden Leuten werden. Der Straßendamm war mit Glas- und Porzellanscherben gerten unter Berufung auf§ 300 Str.-G.-B.( Wahrnehmung des der Kölner   Zentrumspartei   wieder ein Herz und eine Seele hinter verschlossenen Haustüren sich aufhielten, nicht festgenommen fowie anderen Wurfgegenständen derartig bedeckt, daß die Beritte ärztlichen Berufsgeheimnisses) die Angaben dieser Namen. Darauf und vom erzbischöflichen Palais zum Hause Bachem spinnen erschienen Kriminalbeamte und beschlagnahmten unter Vorlegung sich Fäden der intimsten Art. Damit hat es jedoch wieder einer Verfügung des Oberstaatsanwalts die Bücher der Station. Kardinal Fischer mit hohen Häuptern, ja mit dem höchsten Der Protest der Aerzte unter Berufung auf ihr ärztliches Be- Haupt seiner Kirche verdorben. In den letzten Wochen rufsgeheimnis blieb fruchtlo 3. hörte man in Kölner   flerikalen Kreisen allerhand felt­same Dinge munkeln. Man erzählte sich von einem , tanonischen Verfahren", das gegen Kardinal Fischer schwebe; man tuschelte von einem Briefe, den ein ober­hirtlicher Kollege im Osten an eine leitende Persönlichkeit des fatholischen Frauenbundes geschrieben hatte; man nannte eine sehr hohe Summe, die von den Leuten der Kölnischen Volks­zeitung" für die Auslieferung dieses Briefes geboten worden war, und schließlich erzählte man noch, daß ein Gegner der Kölner   Richtung es verstanden hatte, eine Abschrift des Briefes, der aus dem Dsten wider den Westen gerichtet war, in die Hände zu bekommen. Wenn man diesen im engeren Streise umgehenden Erzählungen glauben darf, muß es in der letzten Zeit unter den Kölner   Klerikalen wie in einem auf­gestörten Ameisenhaufen zugegangen sein.

nen nicht mehr hineingeschickt werden konnten.

Dieser Kampf mit den Tumutuanten dauerte ungefähr bis 12 Uhr nachts.

Wie verlautet, beabsichtigt die Staatsanwaltschaft, gegen die Personen Anklage wegen Aufruhrs zu erheben.

Das energische Vorgehen mit der Schußwaffe hatte den Erfolg, daß die Demonstranten sich nun nicht mehr auf die Straße wagten und nicht mehr geschlossen gegen die Schußleute vorgingen. Statt dessen hatten sie vor dem Haufe Rostocker Straße 13 Holzstücke und Bretter auf dem Straßendamm zusammengeworfen, diese entzündet Die Schüler der Gemeindefchulen Moabits  , und damit einigermaßen die von ihnen durch vorherige Zertrümme­rung von Straßenlaternen verdunkelte Straße erleuchtet. Nach die mit dem gestrigen Tage in die Herbstferien gehen, sind beim dem die requirierte Feuerwehr die brennenden Holzteile gelöscht Schulschluß von den Lehrern ernstlich gewarnt worden, während der hatte, hörten die Angriffe auf und es trat allmählich Ruhe ein. Unruhen auf die Straßen zu gehen, bei Eintritt der Dunkelheit auf den Straßen zu spielen oder gar sich an den Grzessen zu beteiligen. Die Lehrer haben in ihren Ansprachen auf die damit verbundene Lebensgefahr hingewiesen.

Gegen 2% Uhr nachts konnte mit der Entlassung der Beamten begonnen werden. Um 2% Uhr waren sie sämtlich zurückgezogen worden. Nur auf dem Kohlenplatz in der Sidingenstraße war ein Sicherheitsdienst vorhanden.

Nach den bisherigen Grmittelungen sind insgesamt 30 bei den Unruhen in Moabit   verletzte Personen in Krankenhäusern auf­genommen worden, doch dürfte sich die Zahl der überhaupt Ver­lehten auf ungefähr 100 belaufen.

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Bürgerliche und polizeiliche Schauermärchen. Wenn man diese Mitteilungen und die bürgerliche Presse liest, dann könnte man annehmen, daß in ganz Moabit   kein Stein auf dem andern mehr stehe. In Wirklichkeit sind außer einer großen Anzahl zerbrochener Laternenscheiben weitere Schäden nicht zu ver­zeichnen, wenn man nicht die eingeschlagenen Torwegscheiben hinzu­rechnen will, die wohl durchweg von den Schußmannsfäbeln zer trümmert worden sind. Die gröbsten Beschädigungen hat das Warenhaus Meier erlitten, in dessen Schaufenstern sich faustgroße Löcher befinden. Ferner ein Bierausschank in der Rostocker Straße, der bei den Erzessen demoliert worden ist.

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Ein merkwürdiges Polizeiverbot. Polizeilich verboten wurde gestern vormittag ein Plakat der Firma Gebrüder Preuß in der Hutten-, Ecke Beusselstraße, des Kaufhauses, dessen Auslagen in der Nacht au Dienstag zerstört wurden. Das Platat lautete:

" Dem Publikum zur Kenntnisnahme, daß wir mit den Streikbrechern nicht in Geschäftsverbindung stehen. Hohe Belohnung, der uns das Gegenteil beweist." Angeblich infolge der großen Menschenansammlung vor dem Fenster der Firma ließ die Polizei diese Bekanntmachung ent­fernen. Hier wird also ein Geschäftsmann durch die Polizei direkt gehindert, dem Publikum eine Mitteilung zu machen, die unzweifel­haft zur Beruhigung beigetragen hätte.

Wie die Firma Preuß, bittet uns auch das Kaufhaus m. Meyer in der Nostoder Straße, mitzuteilen, daß das Gerücht, fie habe an die Firma Kupfer Schlafdecken geliefert, un= richtig sei.

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Balkons war jeder Blumenschmuck entfernt worden, um der ner­bösen Polizei auch jeden Vorwand zum Schießen und zum Ein­bringen in die Häuser zu nehmen. Die Polizei ihrerseits hatte die umfassendsten Vorbereitungen getroffen.

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Daß etwas an der Sache ist, zeigt der Umstand, daß schließlich selbst die Kölnische Volkszeitung" nicht umhin fonnte, ihrer Bedrängnis Ausdruck zu geben, indem sie Anfang voriger Woche eine gegen die Herren bon der Richtung Berlin  " gerichtete Notiz brachte mit An­deutungen über die Art und Weise, wie jene neuerdings auch im Westen ihre Ansichten zur Geltung zu bringen versuchen: Sie rufen für sich nach der Hilfe des Episto­pats und, wie bestimmt versichert wird, in allerjüngster Zeit sogar nach der des Papstes gegen die von der ver haßten sogenannten Kölner   Richtung. Sie verdächtigen alle, die nicht mit ihnen gehen, des Moder.

n

nismus."

Die Kölnische Zeitung  " findet die Schweigsamkeit des ultramontanen Blattes, das sich mit diesen wenigen Worten begnügt, auffallend und gibt dann Mitteilungen, die erkennen laffen, daß die oben erwähnten Gerüchte und Gespräche doch nicht ganz aus der Luft geschöpft sind. Die Kölnische Beitung" meint nämlich mit Bezug auf die Notiz der Köl­nischen Volkszeitung":

Man wird nicht fehl gehen, wenn man die geheimnisvollen Andeutungen des Blattes in Verbindung bringt mit einem Er­eignis, daß die Stimmung in den Kreisen der Kölner   Richtung vermutlich nicht gehoben hat. Sardinal Stopp hat nämlich feiner Mißbilligung des Interkonfessionalismus und der Ver­waschung der Grundsäße des strengen Ratholizismus, wie sie im Westen von der Köln- Gladbacher Richtung betrieben werde, in einem Privatbriefe Ausdruck gegeben und erklärt, er werde diese Verseuchung des Westens im Osten zu berhindern wissen. Der Merger und die Entrüstung über diese Stellungnahme des Breslauer Kirchenfürsten war groß, und fie wuchs noch, als die Kurie das Bedürfnis empfand, sich einmal näher über die Zustände im Westen des Deutschen Reiches, die zu der Prägung des Koppschen Schlagwortes geführt hatten, zu unterrichten. Sie bestellte zur Einziehung von Erfundigungen über jene Verseuchung des Westens, die näher als Inter tonfessionalismus und hineintragen protestan tischer Grundsäge in den Gedankentreis der deutschen   Katholiten bezeichnet wurde, einen Abgesandten von Rom  , den Gekretär der Studienkongregation, Monsignore Dandini, der in Köln   eine Untersuchung veranstaltete, bei der neben Beschwerden von Geistlichen aus der Erzdiözese Köln   über die Regelung der Pensionsverhältnisse die Beschuldigung auf Modernismus ein Hauptmoment bildete. Der höchste geistliche Würdenträger der Erzdiözese Köln   selber war nämlich, so seltsam es flingen mag, in den Verdacht der moder nistischen Gesinnung geraten! Das Ergebnis dieser Untersuchung mußte, soweit es die persönliche Seite der An­gelegenheit betrifft, notwendigerweise negativ sein; für die fo= genannte Kölner   Richtung aber scheint sie nicht gerade erfreulich berlaufen zu sein."

Die von den Schießereien zerstörten" Häuser sucht man ver­gebens. In der Rostocker Straße standen in den gestrigen Mittags­stunden Hunderte von Neugierigen, die gern die Spuren der Kugeln Die Schlacht in der vergangenen Nacht. gesehen hätten. Außer ein paar Abschürfungen an den Balkons Nachdem der gestrige Tag verhältnismäßig ruhig verlaufen ist das betreffende Haus unversehrt. Auch nicht eine zerbrochene Fensterscheibe war zu entdecken. Wie gesagt, find die bedauerlichen war, kam es in den Abendstunden zu neuen Kämpfen. Von den Ereignisse weit über die Tatsachen hinaus ausgeschmückt worden. Daß aus den Fenstern der Vorderwohnungen so viel Gegenstände auf die Schuhleute geschleudert wurden, bestätigt sich nach unseren eigenen Beobachtungen durchaus nicht, obwohl wir im Laufe des Die Mannschaften der Feuerwehr waren mit Brechwerkzeug Abends, bis in die Morgenstunden, uns an den kritischsten Stellen aufgehalten haben. Man muß hierbei noch in Betracht ziehen, daß und Stemmeisen versehen worden und sollten die Polizei bei ihren die Vorderwohnungen meist von Beamten und Angehörigen des Streifzügen begleiten. Die Kriminalpolizisten waren angewiesen, Mittelstandes bewohnt sind, die mit Verwunderung in der von ihnen die Häuser, aus denen nach ihrer Meinung geschossen wird, sofort gelesenen Scharfmacherpresse ihre eigenen angeblichen Schandtaten anzugeben und aufbrechen zu lassen, damit diese Gebäude von der Die Polizeimann­gelesen haben werden. Ueberhaupt fönnen wir auch diesmal der Schutzmannschaft geräumt werden können. Polizei, nicht den einzelnen Personen, sondern der Gesamtheit, den schaften sollten während dieser Nacht auf 1200 Mann verstärkt Vorwurf nicht ersparen, daß sie unnötigerweise durch ihr Vorgehen werden. Die Beamten waren angewiesen, auf das schärfste vor­die Situation verschärft hat. Nicht nur, daß sie sich in wirtschaft- zugehen und keine Rücksicht walten zu lassen. Da in der letzten liche Kämpfe einmischt, was sie besser unterlassen würde, nein, und Nacht die Laternen unbrauchbar gemacht worden sind, wurden die hier stimmen ernste bürgerliche Kritiker mit uns völlig überein, fie Feuerwehrleute mit Magnesiafadeln ausgerüstet. Gegen 6 Uhr findet auch den Ton nicht, den der tägliche Umgang mit dem Volte trafen zur Unterstützung der Polizei 163 Kriminalbeamte ein. Es ging auch das Gerücht, daß, wenn die Straßenkämpfe erfordert. Unsere Polizei ist gewohnt, mit Kanonen nach Spatzen zu schießen und aus einer Mücke einen Elefanten zu machen. Sie wieder solche Dimensionen erreichen sollten, wie in der vergangenen ficht im Bürgersmann den Rekruten, der unbedingt zu parieren Nacht, diesmal unbedingt Militär zur Hilfe herbeigerufen wird. hat, und verpflanzt den Kafernenton auf die Straße. Wer die Auf der Straße waren fliegende Sanitätskolonnen aufgestellt. Die Polizei bei den jetzigen und bei den früheren Anlässen beobachtet Straßenabsperrung, die tagsüber in etwas geringerem Maße ge= hat, dem muß die geradezu frankhafte Nervosität und Aufgeregt- handhabt ward, ward am Abend wieder rigoros durchgeführt. Die heit der Schußleute, besonders aber der Vorgesetzten auffallen. Wir unzähligen Restaurants mußten schon um 5 Uhr geschlossen werden. fonnten Szenen sehen, wo das Einhauen völlig unmotiviert war. An der Ecke der Beussel- und Sickingenstraße, in der Wiclef, Da steht eine Gruppe Neugieriger und starrt bie Beamten an. Wald- und Siemensstraße und in der Huttenstraße auf Charlotten­Kein Mensch denkt an etwas Böses, bis irgendwoher eine Bemer- burger Gebiet, fung, ein Ruf fällt. Sofort fangen die Schuhleute wutentbrannt überall, wo Schuhmannskommandos standen, an zu rennen und es entbehrt nicht einer gewissen Komit, wenn die bildeten sich im Laufe des Abends in der Nähe der Kommandos An­meist ziemlich beleibten Herren in ihrer schweren Uniform ein fammlungen von Neugierigen, unter denen sich wieder zahlreiche solches Wettrennen veranstalten. Mehr Nuhe wäre hier dringend Frauen und Kinder befanden. Den ersten Zusammenstoß gab es am Plage. Und noch eins: Das Berliner Tageblatt" hat dieser um 7% Uhr an der Ede der Beuffel- und Sidingenstraße. Die auf Tage einige Kraftausdrüde aus dem Vorwärts" bemängelt und dem Bahnhof mit den Zügen angekommenen Arbeiter wurden viel­über den schlechten Ton geklagt. Vielleicht hält sie auch einmal fach attadiert. Sie mußten teilweise in den Bahnhof zurückfliehen unserer Polizei Vorlesungen über den guten Ton. Ausdrücke wie: und retteten sich mehrfach ohne Fahrkarten in zufällig abfahrende höchst unbequem. In ihrer Montagabend- Ausgabe antwortet verfluchte Saumenscher, Laufejungens, Mistbande, verdammte Eisenbahnzüge. Diese Behandlung der Eisenbahnpassagiere ist ein sie auf die Mitteilungen der Köln  . 8tg." in einem Ton, der Schneppe, Halunken", um nur einige Bezeichnungen aus dem Sprachlerikon der Polizei zu nennen, verstoßen sicherlich gegen Allmählich brachte die Strategie unserer trefflichen Polizei es deutlich zeigt, wie peinlich ihr die gegenseitigen Befeindungen fertig, die Menschen bis in die Emdener und Turmstraße und den der Kardinäle Kopp und Fischer sind. Daß ein solcher Brief Auch mit der angeblichen Schießerei seitens des Publikums ist kleinen Ziergarten zu drängen. Dort sah man bald auf beiden des Fürstbifchofs Stopp über die Verseuchung des es nicht weit her. Nach von unseren Berichterstattern gemachten Be- Seiten der Straße Verwundete liegen. Mehrere Personen wurden est en 3" durch die Köln  . Volksztg." und ihren Anhang obachtungen rührte das Knallen von Feuerwerkskörpern, sogenannten auch auf den Bürgersteigen überritten, so daß sie sich überschlugen existiert, wagt das rheinische Zentrumsblatt nicht zu bestreiten. " Fröschen", her, die halbwüchsige Burschen zu ihrem Gaubium los und hinfielen. Mit großem Geschrei flüchtete nun alles So hilft es sich damit, daß es diese Verseuchung" leugnet und sich zum Beweise dafür auf das Zeugnis des feuerten. Und darauf antwortet die überreizte Berliner   Polizei und hinfielen. Mit großem Geschrei flüchtete nun alles Kardinals Fischer und des Papstes beruft, also auch diesen zu. Die schwerer Verletzten wurden aufgelesen und mit dem Auto- mit in die Händel   hineinzieht. Wörtlich heißt es in dem Entgegnungsartikel der Köln  . Voltsztg.":

Anigges Umgang mit Menschen".

mit Browningpistolen!

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"

mobil nach dem

geradezu grandioses Polizeistück.

nach dem Kleinen Tiergarten

Moabiter Krankenhause

eine Frau und ein Kind,

Die Stimmung der Moabiter   Bürgerfchaft hat sich nach einer Korrespondenz infolge der Schlacht in der gebracht. Hier waren im Operationsjaal 5 Aerzte mit zahlreichen Nacht zum Mittwoch beträchtlich geändert. Von vielen Seiten Seilgehilfen und Schwestern tätig. In der zehnten Stunde wurden werden Klagen laut, daß die untergeordneten Organe der Be- sehn Personen nach dem Krankenhause und fünf nach der Unfall­hörden in ihren Maßnahmen zu weit gegangen seien, daß station in der Erasmusstraße gebracht, unter diesen fünf friedliche Bürger von Schuhlenten förmlich überfallen und arg mishandelt worden wären. Es werden ferner Klagen laut, das umgestoßen und getreten wurde. Schweres Stöhnen im Ope­daß Schuyleute in die Häuser eingedrungen, aus denen nicht rationssaal bekundete den Ernst der Verwundungen. Es sind be­geschossen wurde, und in welche sich auch Erzedenten nicht sonders Kopfverlegungen und Armstiche. Die meisten Verwundeten hineingeflüchtet hatten. Die Beamten sollen dann in fried- erklären, daß sie unschuldig in das Gedränge gekommen seien. liche Wohnungen eingedrungen sein, nachdem sie die Flur- Unter den Verletzten befinden sich Arbeiter von Siemens und Lud­türen zertrümmert und in den Zimmern befindliche Personen wig Löwe, aber auch ein Konfirmand, dem durch zwei schwache bedroht haben. In einzelnen Fällen sollen auch Mishand- Hiebe ein talergroßes Stück der Kopfhaut verloren gegangen und lungen Unschuldiger in ihrem eigenen Heim vorgekommen dem außerdem sein. Die Moabiter   Hausbesitzer wollen deshalb

cine Protestversammlung

beranſtalten und sich dann beim Minister des Innern über das willkürliche Vorgehen seiner untergeordneten Organe he­schweren.

eine halbe Hand burchgeschlagen

worden ist. Mehrere Personen haben doppelte Kopfverlegungen, barunter schwere Schädelverlegungen.

Die Kämpfe erstreckten sich allmählich bis in die Nähe der Heilandskirche

Der flerifalen Köln  . Voltsztg." sind diese Enthüllungen

"

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Was nun den Inhalt des angeblichen Privatbriefes des Herrn Kardinals Ropp   anlangt, so möchten wir glauben, daß die Inhaltsangabe der Kölnischen Zeitung  " unzutreffend sei; jedenfalls ist sie unzureichend, denn man erfährt nicht, aus welchem Anlaß und in welchem Zusammenhange der Herr Fürstbischof von Breslau   von einer Verseuchung des Westens" gesprochen haben foll. Daß der Herr Fürstbischof den katholischen   Westen überhaupt für verfeucht" erklärt haben könnte, ist doch wohl nicht anzunehmen. Wie sollte der Herr Fürstbischof zu einem solchen Urteil fommen? Er steht den religiös firchlichen Verhältnissen des Westens jedenfalls ferner, als die im Westen amtierenden Bischöfe, insbesondere der Herr Kardinal Erzbischof von Köln. Dieser hat aber des öfteren dem firchlich religiösen Sinn seiner Erzdiözesanen und auch der Katholiken Westdeutsch lands überhaupt öffentlich ein gutes Zeugnis ausgestellt, gulegt anläßlich des Kölner Eucharistischen Kongresses, welcher allgemein als eine unvergleichliche, überaus erhebende Kundgebung katholischen Glaubenslebens in der Metropole des Westens bezeichnet wurde. Und auch das Oberhaupt der katholischen Kirche   selbst, Bapst Pius X  , hat mit seiner Anerkennung nicht ge