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Nr. 230. 27. Jahrgang.

4. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Gewerkschaftliches.

Der Streik bei der firma Kupfer& Co.

Sonnabend, 1. Oktober 1910.

Entscheidung ausfallen wird, aber die Arbeiterschaft der Betonbau­branche wird sich und das ist den Arbeitgebern auch schon in der der Firmen Aichinger, Häusler, Gillmann, Bach und Kauffmann Schlichtungskommission deutlich genug gesagt worden auf teinen Fall damit zufrieden geben, daß die tariflich festgelegte Arbeitszeit systematisch verlängert, und obendrein nicht einmal der Zuschlag für Ueberstunden gezahlt wird.

Achtung, Holzarbeiter! Am 29. September find die Kollegen in Waülhausen i. G., girta 150 Mann, in den Ausstand getreten, nachdem die am vorhergehenden Abend stattgefundenen Berhand­lungen gescheitert waren. In bezug auf Verkürzung der Arbeits­zeit erklärten die Unternehmer ein gebundenes Mandat zu haben und keinerlei Zugeständnisse machen zu können. Die Stim­mung der Streifenden ist eine vorzügliche. Buzug ist fernzuhalten. Die Streilleitung. Husland.

Die

in Moabit  , der letzten Endes die Ursache zu den Polizeiattacken in Moabit   Vom Verband der Glaser ist bekanntlich der Arbeitsnachweis führte, dauert infolge des Verhaltens der Firma fort. Es der Berliner   Glaser- Innung gesperrt. Zur Durchführung der wird nun ein neuer Einigungsversuch von der Stadtbehörde Sperre hat am Dienstag eine außerordentliche Versammlung be­schlossen, Bautenkontrollfarten einzuführen. Die Bauhandwerker Berlins   unternommen, nachdem die Bemühungen des werden ersucht, alle Glaser, mit denen sie in Berührung fommen, Ein Lichtblick im britischen Textilkampf. Magistratsrats b. Schulz bon der Unternehmer nach der roten Kontrollkarte zu fragen, stets muß die laufende London  , 30. September. Einen Ausweg haben die Textil­organisation und der Firma Kupfer brüst zurück- Woche abgestempelt sein. Nur ordnungsmäßig durch den Arbeits- fabrikanten zur Vermeidung der für den 1. Oktober angekündigten gewiesen wurden. Oberbürgermeister Kirschner bemüht nachweis der Organisation Vermittelte erhalten solche Karten. Riesenaussperrung gelaffen. Der ganze Streit geht um George sich in dieser Sache bei der Hartnäckigkeit der Firma( Vergleiche Inserat in heutiger Nummer.) Außerdem beschloß die Howe, der aus der Fernspinnerei entlassen wurde, weil er sich leider jedenfalls vergebens. Die wahrscheinliche Zumutung an Versammlung, die Leitung soll sich mit den in Betracht kommenden weigerte, bestimmte Aufräumungsarbeiten vorzunehmen. die Streifenden, bedingungslos die Arbeit aufzunehmen, Unternehmer- Organisationen in Verbindung setzen zwecks An- Kämmer der Spinnerei traten darauf in den Ausstand und der Unternehmer erwiderte mit der Aussperrung sämtlicher Spinner. fann von diesen nur zurückgewiesen werden, da dafür keinerlei bahnung von Verhandlungen für einen Lohntarif. Veranlassung vorliegt, selbst dann nicht, wenn die Scharf- Achtung, Küchenmöbelbranche! Die Maler und Anstrei- Die Arbeiter verlangen, daß George Howe wiedereingestellt macherpresse noch so heiß bemüht ist, den Anlaß für die her obiger Branche machen wir darauf aufmerksam, daß sich der wird, ehe eine Schiedskommission darüber urteilt, ob er zu Recht Krawalle und die Polizeitaten der Gewerkschaft und der Partei Akkordpreis für das Anstreichen der Möbel vom 1. Oktober 1910 oder Unrecht entlassen wurde. Die Unternehmer dagegen wollen um 5 Proz. erhöht. Die Kollegen, die von obigem Datum ab die ihn erst nach beendigten Verhandlungen wieder aufnehmen. In aufzuhalsen. Erhöhung nicht erhalten, haben dieses sofort der Verwaltung zu ihrer gestrigen Versammlung sind sie den Spinnern entgegen Die Ortsverwaltung. gekommen. Zwar verharren sie auf ihrem Standpunkt. Doch haben fie sich bereit erklärt, dem Kämmer George Howe eine Entschädi­gung zu zahlen, wenn das Urteil des von den Arbeitern und Unter­nehmern gleichzeitig beschichten Schiedsgerichtes gegen ihn ausfällt.

Die Arbeitswilligen

melden.

sind gar nicht so zahlreich vorhanden; die Firma prahlt zwar Als ein kleiner Scharfmacher hat sich der Rechtsanwalt Ber  , ständig damit, daß alle Stellen der Streifenden besett seien, Rosenthaler Straße 36, etabliert. Er forderte fürzlich von seinem nähere Informationen geben jedoch ein anderes Bild. Frei- Personal die Unterzeichnung einer Bureauordnung", die mit den tag früh fuhren sechs Kohlenwagen der Firma mit Arbeits- charakteristischen Worten begann: Wir bestimmen hierdurch willigen sehr schwach besett vom Blaze. Unter dem In dieser Bureauordnung wurde die jetzt vertraglich auf 9 Stunden Schuße der Polizei benehmen sich die Arbeitswilligen auch bereinbarte Arbeitszeit auf 10 Stunden verlängert. Dies, obwohl jezt noch äußerst frech und provokatorisch gegen die Passanten. die Angestellten fast täglich gezwungen werden, bis 9 Uhr, ja bis So warf ein Arbeitswilliger mit großen Kohlen- 10 Uhr und noch später zu arbeiten. stücken in eine Gruppe von auf der Straße stehenden Frauen hinein. Die Frauen suchten um Schutz bei den Bolizeiposten nach, bekamen aber von einem Schuhmann zur Antwort: Was treiben sich denn die dummen Weiber auf der Straße herum, sie sollten nach Hause gehen und ihre Strümpfe stopfen."

Der Transportarbeiterverband

Giner der Angestellten, der sich diese Verlängerung der Ac­beitszeit nicht gefallen lassen wollte und den Vorgang dem Ver­band der Bureauangestellten meldete, wurde am 21. September fündigungslos entlassen, als der Anwalt erfuhr, daß sein Berhalten in der Verbandszeitung entsprechend beleuchtet worden war. Der Herr Rechtsanwalt Ber duldet keine organisierten Angestellten in seinem Bureau und wirft diejenigen aufs Pflaster, die sich nicht widerspruchslos alles gefallen lassen.

Deutfches Reich.

Diese kleine Konzession ist der einzige Lichtblick in der gegen­wärtigen Lage. Wird auf ihm als Grundlage in letter Stunde eine Einigung erzielt, dann brauchen morgen nicht 150 000 Spinner ihre Arbeitsstätten in 700 Spinnereien zu verlassen und wochen­lang arbeits- und brotlos zu sein. Die Folgen einer derartigen Aussperrung wären unabsehbare. Denn durch das Ruhen des Be­triebes in 700 Spinnereien würden zahlreiche verwandte Berufe mit über 300 000 Arbeitern noch in Mitleidenschaft gezogen werden.

Aus aller Welt.

Beiteres aus dem Choleragebiete. wird Sonntag zwei große Mitgliederversammlungen abhalten, Rom  , 29. September. um Stellung zum Streit zu nehmen.- Die Streifleitung Im rheinisch- westfälischen Industriebezirk spielen sich in aller Selbst etwas so Ernstes wie der Kampf gegen die Cholera hat strenge Anweisung an die Streifenden gegeben, nach 6 Uhr Stille Vorgänge ab, die darauf hinauslaufen, daß der hier domi- zeitigt komische Zwischenfälle und Schildbürgerstückchen. In Rom  abends die Straßen in Moabit   nicht zu betreten, um zu nierenden christlichen Gewerkschaftsbewegung in der sogenannten hat man in einem von der eleganten Halbwelt bewohnten Hause berhüten, daß an den Krawallen unbeteiligte Streifende ver- Berliner   Richtung ein ernsthafter Feind erwächst. Wer die Vor- einen verdächtigen Fall fonstatiert. Die Kranke kam ins Lazarett, haftet werden, wodurch der bürgerlichen Presse neues Material gänge aufmerksam verfolgt hat, dem konnte es nicht verschlossen aber alle anwesenden Klienten in den verschiedenen zu weiteren Hezereien gegen die Streifenden geliefert würde. bleiben, daß die Berliner schon seit längerer Zeit ihre Minierarbeit Etagen mußten es sich gefallen lassen, für fünf Tage in dem Die gewaltsame Vers begonnen haben. Begünstigt wird ihre Arbeit durch die schmähliche Hause eingesperrt zu bleiben. Berlin   und Umgegend. Niederlage, die der christliche Gewerkverein bei den letzten Wahlen längerung des Aufenthaltes in einem Lokal dieses Genres mag für erlitten hat. Hier sollten doch die evangelischen Arbeitervereine die meisten jungen Leute nicht erfreulich sein, am unerfreulichsten Ueber die Lohnbewegung der Etuisarbeiter und Arbeiterinnen mit den katholischen Arbeitervereinen, unterstützt von der national- aber ist sie für einen Herrn, den seine Ehegattin zu Hause berichtete Freitagabend Bruds   in einer gutbesuchten Versamm liberalen Bechenpartei, gegen den roten Bergarbeiterverband" erwartet! Dieser ist das Objekt des Spottes der ganzen Stadt. Tung der beteiligten Arbeiter und Arbeiterinnen, die im Gemert- vorgehen. Da das Zusammengehen nicht geklappt hat, die evan- Die ominösen fünf Tage, die ja bekanntlich die Inkubations schaftshaus" tagte. Da die minimalen Zugeständnisse des Arbeit- gelischen Bergleute nach Meinung der Christen fast durchgehend rot" periode der Krankheit darstellen, spielen auch in dem folgenden geberverbandes nicht ausreichten und seine Vertreter nicht vor dem gewählt haben, so benutzen die Wortführer der Berliner   Richtung Schildbürgerstückchen, für dessen Wahrheit wir uns verbürgen können, Einigungsamt verhandeln wollten, so hat sich die Organisation gerade diesen Umstand für ihre Zwede auszunußen, indem sie eine Rolle. In einem Städtchen der Basilikata   hatte sich ein ( Buchbinderverband) an die einzelnen Arbeitgeber gewandt barauf hinweisen, daß an den evangelischen Arbeitern doch Hopfen Cholerafall gezeigt, dessen Einschleppung aus Apulien   nach und ihnen den Vertragsentwurf zur Bewilligung übersandt mit der und Mala verloren sei und daß durch die" Interkonfessionalität" weisbar war. Der Bürgermeister fühlte sich beslissen, ein Exempel Maßgabe, daß ab 1. Oktober der Vertrag als Provisorium gelten den Gewerkschaften nur eine Gefahr für die Reinheit des Katholi- zu statuieren. Er hatte gehört, daß ein Kaufmann eine große solle, bis ein neuer Tarifvertrag mit der Fabrikantenvereinigung aismus erstehe. Form Käse aus Apulien   erhalten hat. In Begleitung der möglich werde. Sieben Firmen haben sich bereits damit einver Der Vilar Windolph an der Josephskirche in Bochum   Ortsgendarmen und der Feuerwehr begibt er sich auf die läßt standen erklärt, eine davon mit einer Einschränkung. Mit dieser hatte schon vor einiger Zeit den Anstok ou gegeben, die Berliner   Station, den ominösen Käse einhüllen und mit Vorsicht als transportieren, об es sich um Firma wird die Kommission nochmals in Berbindung treten. Nach Richtung einzuführen. In der von ihm herausgegebenen Broschüre der handelte. Und zwar einigem Hin und Her hat sich die Fabrikantenvereini- Das Christentum der christlichen Gewerkschaften" Bombe geht der Transport ins gung nun doch noch bereit gefunden, vor dem Ginigungs- wird diese Ansicht vertreten und die Einführung katholischer Ge- Lazarett, wo der Käse in einen Dockerschen Pavillon gebracht und amt zu verhandeln. Die Sibung findet heute( Sonnabend) statt. werkschaften befürwortet. Damit hat der Vikar allerdings bei den versiegelt wird. Dann gibt der Bürgermeister durch Mauer. Im Laufe der Diskussion zeigte sich in der Versammlung christlichen Gewerkvereinsführern ins Fettnäpfchen getreten. Der anschlag bekannt, daß aus dem Choleragebiet ein Käse ein­Kampfesstimmung. Die Diskussionsredner traten energisch dafür gentrumsabgeordnete Wiedeberg bespricht das Windolphsche getroffen sei, den er aber, um die öffentliche Gefunds ein, daß die Kommission bei den Verhandlungen von den Forde- Buch in der Baugewerkschaft" vom 18. September wie folgt: heit besorgt, von der Station hätte abholen und Materialien für eine objektive Beobachtung des Gewerk- fünf Tage isolieren lassen. rungen nichts nachlassen möchte. Aus der Bersammlung wurde der Antrag gestellt, daß die Kollegen und Kolleginnen, welche nicht schaftsstreites unter den deutschen Katholiken" will Herr Frist bei dem armen Käse die schreckliche Krankheit nicht aus. unter die jetzigen Bewilligungen fallen, vom Montag früh ab Windolph zusammengetragen haben. Wer diese Absicht wirklich die Arbeit ruhen lassen, falls die Verhand­hat, der muß in einwandfreier Weise sichten und prüfen, darf Schiffskatastrophe an der englischen   Küste. lungen bot sem Ginigung atam am Sonnabend nicht die Worte von außerhalb der christlichen Gewerkschaften Wie ein Telegramm aus Hamburg   meldet, kolli­tein genügendes Ergebnis erzielen. Die Kollegen, stehenden Korporationen und Personen über diese allein an= welche von heute ab unter den neuen Bedingungen arbeiten, führen, sondern auch das, was die christlichen Gewerkschaften dierte der dort eingetroffene englische   Kohlendampfer Sir nahmen an der Abstimmung nicht teil. Der Antrag wurde von selbst dazu sagen. Klarheit in der Zeichnung von Einzelheiten Walter Scott  " in der Nähe der englischen Stüste mit dem den übrigen fast einstimmig angenommen. und Personen ist unerläßlich, ferner Vermeidung von Insinua- deutschen Schoner Friedrich". Das deutsche Schiff wurde tionen( Verdächtigungen) und Unrichtigkeiten. Das hat W. so schwer angerannt, daß es sofort sant. Von der Be­nicht getan, er handelt vielmehr nach dem bekannten Spruch: fatzung des Schoners fanden drei Mann, darunter der " Im Legen seid recht munter, legt ihr nicht aus, so legt doch Kapitän, in den Wellen ihren Tod. unter!" Durch den willkürlich angewandten Sperr- und Fett­druck tritt diese Methode besonders hervor, ohne daß entsprechend einer ehrlichen Journalistit auf diese Abweichung vom Original hingewiesen wird. So stutt W. ein" System" zusammen, wie wir es vom Siz Berlin" gewohnt sind.

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Differenzen im Betonbaugewerbe.

Im Organ der zentrumschristlichen Holzarbeiter wird der Herr Bikar nicht weniger respektvoll behandelt:

Pfui Deubel ob der Denunziationssucht oder ob des ge­quälten Ausdrucks der Mißachtung der kirchlichen Autorität! Auch letzteres liegt nicht außer dem Bereich des Wohrscheinlichen. Wir hatten nämlich früher einmal in einer vertraulichen Ver­sammlung zu Köln  ( also auch unter den Augen des Kardinals) Gelegenheit, einen jüngeren Geistlichen aus Bochum  (!) zu be obachten, der bei den Ausführungen von Geistlichen, die an Jahren älter waren, an Würden höher standen und die wegen ihrer Verdienste verehrt werden, eine Physiognomie auffeßte, die auf alles andere als auf Hochachtung schließen ließ.

eine

Hoffentlich bricht in dieser

Von der Aviatik.

Einen bemerkenswerten Flug hat am Donnerstag der fran­ zösische   Militäraviatiker Hauptmann Bellenger ausgeführt. Mit seinem Aeroplan stieg er in Vincennes   auf und flog über Sissonne nach Mourmelon- le Grand. Nach einem dreistündigen Aufenthalt stieg er mit seinem Apparat wieder auf und flog zurück nach Bry- sur­Marne. Die von Bellenger zurückgelegte Strecke beträgt 350 kilo.

meter.

Modernes Schmugglerwesen.

Die Betonbranche des Zentralverbandes der Maurer Hielt bei Jannascht in der Inselstraße eine Mitgliederversamm­lung ab, in der Haese zunächst über die am 8. und 9. September vorgenommene Bautenkontrolle berichtete, die einen Teil der all­gemeinen Bautenkontrolle bildet, welche der Hauptvorstand des Maurerverbandes über ganz Deutschland   ausführen läßt. Das Ergebnis der Bautenkontrolle für die Branche zeigt u. a., daß das Betonbaugewerbe Berlins   gegenwärtig sehr stark beschäftigt ist, daß jedoch die tariflich festgelegten Arbeitsbedingungen auf manchen Bauten nicht innegehalten werden, was auch daran liegt, daß das Organisationsverhältnis bisher ein gut Teil zu wünschen übrig ließ. In letter Zeit ist es allerdings in dieser Hinsicht bedeutend besser geworden: die Organisation ist im Wachsen begriffen, und im britten Quartal wurden in der Branche nicht weniger als 420 Neu­Großes Aufsehen erregt unter der belgisch- französischen Grenz aufnahmen gemacht. Die Bautenkontrolle hat im übrigen noch mancherlei Mißstände aufgedeckt. Das Schlimmste, und was viel­bevölkerung das wiederholte Erscheinen eines geheimnisvollen Auto­leicht zu ernsten Konflikten führen wird, ist, daß die Unternehmer mobilwagens, der wahrscheinlich von Schmugglern geführt wird und die Grenze in voller Fahrt passiert. In der Nähe der bestrebt sind, immer mehr Ueberstunden machen zu lassen, ohne den tariflichen Zuschlag dafür zu zahlen, und das geschieht in solcher In einer großen Zentrumsversammlung in Dortmund  , in der Grenze angelangt, verfucheu die Automobilisten durch eine Weise, daß, wenn die Arbeiterschaft sich nicht ganz energisch dagegen Graf Praschma über die Finanzreform referierte, tam der Ben- pezielle Vorrichtung eine derartige Staubwolfe wehrt, statt der tarifmäßigen 9ftündigen, die 10-11stündige trumsführer 2a mbert Lensing auch auf diese Vorgänge zu aufzuwerfen, daß es den Zollbeamten ummöglich ist, da s Automobil zu erkennen und Schüsse auf dasselbe Arbeitszeit als Norm eingeführt wird. Diese Art Ueberzeitarbeit sprechen und erklärte dem Grafen gegenüber: sucht man dadurch zu erzwingen, daß man des Nachmittags und Sagen Sie den kirchlichen Behörden( gemeint ist Fürstbischof abzugeben. Alle Grenzbehörden sind hiervon mit der An­namentlich in der letzten Arbeitsstunde durch die jest fast allgemein Kopp), daß das treue fatholische Volt in der tiefsten Seele er- weifung benachrichtigt worden, die erforderlichen Vorkehrungen zu eingeführte Maschine so viel Betonmasse anmengen läßt, daß fie bittert ist über gewisse Marodeure in unseren Reihen, welche da treffen. unmöglich bis Feierabend verarbeitet werden kann. Bei den Tarif- unsere in jahrelangen Arbeiten festgefügten Organisationen zu zerstören trachten. Unsere Arbeiter gehören zum großen Teil den verhandlungen im Jahre 1908 suchten die Arbeitgeber einen Passus christlichen Gewerkschaften an. Wir decken nicht mit unserem Im Zeichen der Fleischnot. An der deutsch  - russischen Grenze in den Tarifvertrag hineinzubringen, wonach der Zuschlag für Ueberzeitarbeit nicht bezahlt werden sollte, wenn nach Feierabend Schild jedes Wort, das mal ein christlicher Gewerkschaftssekretär in Oberschlesien   hat der Fleischschmuggel seit kurzem einen derartigen der von der Mischkolonne angemengte Beton noch verarbeitet wird. gesprochen hat, aber wir sprechen aus, daß diese Gewerkschaften Umfang angenommen, daß in einer Woche 100 Ber­Die Arbeitnehmervertreter wehrten sich ganz energisch gegen diese die geeignetste Form seien, in welchen die auf dem Boden der haftungen vorgenommen worden sind. Bestimmung, und die Unternehmer verzichteten dann auch darauf. christlichen Weltanschauung stehenden Arbeiter sich zur Vertretung ihrer wirtschaftlichen Interessen zusammenfinden. Die Arbeitnehmer gaben jedoch zu Protokoll, daß sie an sich nichts da­Diese Sprache verrät die Gefahr, in der sich die christlichen gegen hätten, wenn der angerichtete Beton noch verarbeitet wird. Es könnte sich ja da nur um Ausnahmen und höchstens um eine Gewerkschaften befinden, falls die Berliner   Richtung hier Einfluß halbe Stunde handeln. Die selbstverständliche Vorausseßung dabei gewinnt. Man wird nicht fehlgehen, wenn man annimmt, daß das war, daß aber auch in diesen Fällen der tarifmäßige Buschlag für Groß der katholischen Geistlichkeit für die Konfessionellität der Ge­Ueberzeitarbeit gezahlt wird, was ja auch schon daraus hervorgehe, werkschaften eintritt. Damit wird aber den christlichen Gewerk­daß die von den Unternehmern beantragte Tarifbestimmung ab- schaften das Wasser abgegraben, denn erstens bestehen die christ­gelehnt worden war. Bisher haben die Arbeitgeber, mit wenigen lichen Gewerkschaften zu 99 Proz. aus Katholiken, und ferner hat Ausnahmen, denn auch in diesen Fällen den Zuschlag bezahlt. Seit die Geistlichkeit einen ungeheuren Einfluß auf die Arbeiter. Läßt ungefähr 3 Wochen ist darin jedoch eine Aenderung eingetreten. dieser Einfluß nach oder wendet er sich gar der Berliner   Richtung Die Unternehmer berufen sich für ihre Weigerung, den Zuschlag zu, dann sind die Christen im Industriebezirk verratt. zu zahlen, auf die erwähnte Protokollerklärung und verharrten auf diesem Standpunkt auch bei den Verhandlungen in der Schlich­tungskommission. Am Montag sollte nun das Einigungsamt über In der gestrigen Sitzung des Arbeitgeberverbandes der Rhei­die Frage entscheiden, aber es kam nicht dazu, da die Unternehmer nischen Seidenindustrie wurde einstimmig beschlossen, in 14 Tagen Maurerberbandes, als parteiisch" ablehnten. Das Einigungsamt die allgemeine Sperre zu verhängen, falls der Ausstand bei der soll sich nun am nächsten Montag mit der Angelegenheit befassen. Firma Eisländer in Krefeld   bis dahin nicht beendigt ist. Es kommen Wan fann ja noch nicht mit Bestimmtheit voraussagen, wie die ungefähr 15 000 Arbeiter in Frage.

den einen der Beisizer, den Gauleiter Silberschmidt des

Drohende Textilarbeiter- Aussperrung.

Kleine Notizen.

Durch Einsturz eines Deckengewölbes im dritten Stockwerk eines neuerbauten Hauses in München   wurden die Decken des ersten und zweiten Stockwerkes durchgeschlagen. Zwei Arbeiter sind schwer und einer leicht verletzt worden.

Eine furchtbare Fenersbrunst hat in der vergangenen Nacht den größten Teil des ostpreußischen Dorfes Haydik eingeäschert. Die Abgebrannten sind fast alle mur gering versichert, so daß die meisten dem Ruin entgegensehen.

Explosion in einer Pulverfabrik. In der Pulverfabrik von Ei 8- feld Silberhütte( Anhalt) zerstörte eine Pulverexplosion drei Arbeitsräume. Von den dort beschäftigten Arbeitern wurden drei schwer, zwei leicht verlegt.

Im Kampfe mit Wilderern. In einem Walde an der bayerischen Grenze ertappte ein Wildheger Rott den Tagelöhner Luft aus Eger beim Wildern. Beide schoffen aufeinander. Der Wild­beger wurde so schwer verletzt, daß an seinem Aufkommen gea zweifelt wird; auch der Wilderer, der erheblich verwundet worden ist, wurde ins Spital geschafft.

Ein Wirbelsturm hat vier Ortschaften auf der Insel   Manila zerstört. Die Tabakernte der Insel wurde schwer geschädigt.